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Die Erfindung betrifft ein Schwenkteil eines Fahrzeugs, welches mittels eines Öffnungs- und Schließmechanismus zwischen einer Ruhestellung und einer Funktionsstellung um eine in einem Aufnahmebauteil angeordnete Schwenkteildrehachse verschwenkbar ist. Solche Schwenkteile werden als Funktionsteile verwendet, die in eine Funktionsstellung als Gebrauchsstellung ausschwenkbar und in eine Ruhestellung oder Nichtgebrauchsstellung einschwenkbar sind und bspw. als Staufach, als Bedienpanel, als Bildschirm, als Ablage, als Deckel für ein Staufach, insbesondere als Handschuhfach, als Cupholder oder als Aschenbecher ausgeführt sind. Diese Schwenkteile können im Bereich der Armaturentafel des Fahrzeugs, im Bereich eines Mitteltunnels, an der Rückseite von Vordersitzen oder im Fondbereich angeordnet werden.
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Um ein solches Schwenkteil aus seiner Ruhestellung in seine Funktionsstellung bzw. Gebrauchsstellung zu Verschwenken, wird in der Regel eine vorgespannte Feder genutzt, die das Schwenkteil in die Funktionsstellung drückt. Um das Schwenkteil wieder in seine Ruhestellung zu bewegen, ist hierzu eine Kraft von außen erforderlich, muss also manuell von einer Bedienperson aufgebracht werden. Das Verschwenken des Schwenkteils in seine Ruhestellung wird also von der Feder nicht unterstützt.
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Das in Richtung der Funktionsstellung vorgespannte Schwenkteil wird mittels eines Absperrmechanismus in der Ruhestellung gehalten und wird bspw. mit einer manuell betätigbaren Entriegelungstaste entsperrt, so dass die Feder frei auf das Schwenkteil wirken kann, wodurch es in die Funktionsstellung verschwenkt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Schwenkteil für ein Fahrzeug mit einem hinsichtlich des Bedienungskomforts verbesserte Eigenschaften aufweisenden Öffnungs- und Schließmechanismus anzugeben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Schwenkteil mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
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Ein solches Schwenkteil eines Fahrzeugs, welches mittels eines Öffnungs- und Schließmechanismus zwischen einer Ruhestellung und einer Funktionsstellung um eine in einem Aufnahmebauteil angeordnete Schwenkteildrehachse verschwenkbar ist, umfasst der Öffnungs- und Schließmechanismus:
- – einen mit dem Aufnahmebauteil schwenkverbundenen, zweiseitigen Umlenkhebel mit einem Kraftarm und einem Lastarm,
- – eine Schenkelfeder mit einem ersten Federschenkel und einem zweiten Federschenkel, wobei
- – der erste Federschenkel unter Bildung eines ersten Drehpunktes an den Lastarm und der zweite Federschenkel unter Bildung eines zweiten Drehpunktes an das Schwenkteil angelenkt ist,
- – die Anlenkung der Schenkelfeder an den Lastarm und an das Schwenkteil derart ist, dass beim Verschwenken des Lastarmes in Richtung einer Verbindungslinie der Schwenkteildrehachse mit dem zweiten Drehpunkt die Schenkelfeder gespannt und in eine Totpunktstellung überführt wird, wenn der erste Drehpunkt auf dieser Verbindungslinie liegt, und mit dem Überfahren der Verbindungslinie durch den ersten Drehpunkt von der Schenkelfeder auf das Schwenkteil ein in Richtung der Funktionsstellung oder der Ruhestellung wirkendes Drehmoment erzeugt wird.
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Bei diesem erfindungsgemäßen Öffnungs- und Schließmechanismus wird die Schenkelfeder durch Nutzung von optimalen Hebelverhältnissen derart eingesetzt, dass sie sowohl die Schwenkbewegung aus der Ruhestellung in Richtung der Funktionsstellung als auch umgekehrt die Schwenkbewegung aus der Funktionsstellung in die Ruhestellung unterstützt. Damit wird im Vergleich zum Stand der Technik nicht nur die Schwenkbewegung aus der Ruhestellung in die Funktionsstellung unterstützt, sondern zusätzlich auch die Schwenkbewegung aus der Funktionsstellung wieder zurück in die Ruhestellung.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist zum Verschenken des Lastarmes in Richtung der Verbindungslinie ein in Wirkverbindung mit dem Kraftarm stehendes Betätigungselement vorgesehen, mit welchem eine Auslösekraft zum Verschwenken des Schwenkteils aus der Ruhestellung in die Funktionsstellung oder aus der Funktionsstellung in die Ruhestellung auf den Kraftarm aufgebracht wird.
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Das Betätigungselement dient dazu, den Kraftarm mit der Auslösekraft zum Verschwenken des Schwenkteils, entweder aus der Ruhestellung in die Funktionsstellung oder aus der Funktionsstellung in die Ruhestellung zu beaufschlagen. So kann bspw. das Ende des Kraftarms als Betätigungselement realisiert werden, so dass dieses Ende des Kraftarms manuell unter Aufbringen der Auslösekraft verschwenkt wird. Ferner ist es auch möglich, das Betätigungselement bspw. als Push-Pull-Betätigungseinrichtung in der Form eines Wippschalters oder eines Schiebeelementes auszuführen, so dass eine Pull-Betätigung zu einem Verschwenken des Schwenkteils aus der Ruhestellung in die Funktionsstellung führt und eine Push-Betätigung zu einem Verschwenken des Schwenkteils aus der Funktionsstellung in die Ruhestellung.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Anlenkung der Schenkelfeder an den Lastarm und an das Schwenkteil derart, dass der erste Drehpunkt sowohl in der Ruhestellung als auch in der Funktionsstellung außerhalb der Verbindunglinie ist. Damit ist sichergestellt, dass bei einem durch die manuelle Betätigung des Auslösemittels bewirkten Verschwenken des Umlenkhebels die Schenkelfeder bis zum Erreichen von deren Totpunktstellung ausreichende Federspannung aufgebaut hat, um beim Überfahren der Totpunktstellung ein Drehmoment zu erzeugen, welches das Schwenkteil weiter in seine Endstellung, also entweder in die Funktionsstellung oder in die Ruhestellung drückt.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung zeichnet sich das Schwenkteil dadurch aus, dass
- – ein Rastriegel mit dem Schwenkteil federvorgespannt verbunden ist, wobei der Rastriegel einen ersten Rastkopf und einen zweiten Rastkopf aufweist,
- – der Öffnungs- und Schließmechanismus eine Rastwippe aufweist, wobei
- – mittels einer in dem Aufnahmebauteil angeordneten Wippendrehachse eine Wippbewegung zwischen einer ersten Raststellung und einer zweiten Raststellung ausführbar ist,
- – in der ersten Raststellung eine erste Rastverbindung mit dem ersten Rastkopf zum Arretieren des Schwenkteils in der Ruhestellung herstellbar ist, und
- – in der zweiten Raststellung eine zweite Rastverbindung mit dem zweiten Rastkopf zum Arretieren des Schwenkteils in der Funktionsstellung herstellbar ist, und
- – der Öffnungs- und Schließmechanismus eine Kopplungseinrichtung zur Herstellung einer Zwangskopplung zwischen dem Kraftarm des Umlenkhebels und der Rastwippe aufweist, wobei die Kopplungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass bei einem durch das Verschwenken des Umlenkhebels bewirkten Wippbewegung der Rastwippe die erste oder zweite Rastverbindung zum Ermöglichen einer Schwenkbewegung des Schwenkteils aus der Ruhestellung oder aus der Funktionsstellung gelöst wird.
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Bei dieser Ausführungsform der Erfindung wirkt die mit dem Kraftarm des Umlenkhebels zwangsgekoppelte Rastwippe mit dem Rastriegel des Schwenkteils derart zusammen, dass das Schwenkteil unter Ausbildung einer ersten Rastverbindung mit der Rastwippe nicht nur in der Ruhestellung gegenüber dem Aufnahmebauteil arretiert ist, sondern unter Ausbildung einer zweiten Rastverbindung mit der Rastwippe auch in der Funktionsstellung gegenüber dem Aufnahmebauteil arretiert ist. So wird mittels nur zwei Bauteilen, nämlich der Rastwippe und dem Rastriegel eine zweifache Verriegelungsfunktion realisiert. Damit wird insbesondere verhindert, dass das Schwenkteil in der Ruhestellung aufgrund einer Fahrzeuganregung, die bspw. bei einem Unfall auftreten kann, nicht aufschwingen kann.
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Vorzugsweise ist bei der zuletzt aufgeführten Ausführungsform der Erfindung die Rastwippe ausgebildet, mit einem ersten Wippenende die erste Rastverbindung und mit einem zweiten Wippenende die zweite Rastverbindung herzustellen.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der erste und zweite Rastkopf jeweils eine Einführschräge aufweist, die ausgebildet ist sowohl beim Verschwenken des Schwenkteils in die Ruhestellung mit einem ersten Wippenende der Rastwippe zur Herstellung der ersten Rastverbindung in einen kraftübertragenden Wirkkontakt gebracht zu werden als auch beim Verschwenken des Schwenkteils in die Funktionsstellung mit einem zweiten Wippenende der Rastwippe zur Herstellung der zweiten Rastverbindung in einen kraftübertragenden Kontakt gebracht zu werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die Kopplungseinrichtung mittels eines Führungsschlitzes und eines in denselben eingreifenden Führungszapfens realisiert.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematische Seitenansicht auf ein Aufnahmebauteil mit einem Schwenkteil in einer Ruhestellung als Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
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2 eine perspektivische und schematische Darstellung des Aufnahmebauteils gemäß 1 mit einem Schwenkteil in einer Funktionsstellung.
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Die 1 und 2 zeigen ein Aufnahmebauteil 3 für ein Fahrzeug, in welchem ein Schwenkteil 1 zwischen einer Ruhestellung I (vgl. 1) und einer Funktionsstellung II (vgl. 2) verschwenkbar gelagert ist.
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Dieses Schwenkteil 1 ist zur Bildung eines Ablagefaches quaderförmig mit einer offenen Vorderseite 1.10 und einer geschlossenen oder offenen Rückseite 1.11 ausgebildet, wobei im Bereich der Rückseite 1.11 das Schwenkteil 1 mittels einer in dem Aufnahmebauteil 3 gelagerten Schwenkteildrehachse 3.1 aus der Ruhestellung I, in welcher das Schwenkteil 1 vollständig in das Aufnahmebauteil 3 versenkt ist, in die Funktionsstellung II verschwenkbar ist, so dass entsprechend 2 die offene Vorderseite 1.10 des Schwenkteils 1 das Aufnahmebauteil 3 überragt und daher für eine Bedienperson zugänglich ist.
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Das Schwenkteil 1 ist aus zwei Seitenwänden 1.1 sowie einer Deckenwand 1.2 und einer Bodenwand 1.3 hergestellt, wobei die Schwenkteildrehachse 3.1 im Bereich der geschlossenen Rückseite 1.11 durch die beiden Seitenwände 1.1 verläuft. Die Schwenkteildrehachse 3.1 ist in zwei parallel ausgerichteten Seitenwänden 3.3 des Aufnahmebauteils 3 gelagert. Dieses Aufnahmebauteil 3 kann in einer Anzeige- und Instrumententafel oder in einer Mittelkonsole eines Fahrzeugs integriert sein. Eine Anordnung des Aufnahmebauteils 3 auf der Rückseite der vorderen Fahrzeugsitze oder im Bereich des Fonds eines Fahrzeugs ist ebenso möglich.
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Das Verschwenken des Schwenkteils 1 zwischen der Ruhestellung I und der Funktionsstellung II erfolgt manuell mittels eines mechanischen Öffnungs- und Schließmechanismus 2.
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Dieser Öffnungs- und Schließmechanismus 2 umfasst einerseits einen Umlenkhebel 4, welcher mittels einer Umlenkhebeldrehachse 3.4 in einer Seitenwand 3.3 des Aufnahmebauteils 3 drehgelagert ist, und eine Schenkelfeder 5, welche eine Wirkverbindung zwischen dem Umlenkhebel 4 und dem Schwenkteil 1 derart herstellt, dass sowohl die Schwenkbewegung des Schwenkteils 1 aus der Ruhestellung I in die Funktionsstellung II als auch umgekehrt die Schwenkbewegung aus der Funktionsstellung II in die Ruhestellung I von dieser Schenkelfeder 5 unterstützt, also das Schwenkteil 1 federkraftmäßig von dieser Schenkelfeder 5 beaufschlagt wird.
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Andererseits umfasst dieser Öffnungs- und Schließmechanismus 2 eine Rastwippe 8, die mittels einer Wippendrehachse 3.2 in den Seitenwänden 3.3 des Aufnahmebauteils 3 drehgelagert ist, und ein an der Bodenwand 1.3 des Schwenkteils 1 angeordneter federvorgespannter Rastriegel 7, welcher derart mit der Rastwippe 8 zusammenwirkt, dass das Schwenkteil 1 sowohl in der Ruhestellung I als auch in der Funktionsstellung II durch Herstellung jeweils einer Rastverbindung zwischen der Rastwippe 8 und dem Rastriegel 7 arretiert wird.
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Der Umlenkhebel 4 ist als gerader und zweiseitiger Hebel mit einem Kraftarm 4.1 und einem Lastarm 4.2 ausgebildet, dessen Drehpunkt der Umlenkhebeldrehachse 3.4 entspricht. Das Verschwenken des Schwenkteils 1 wird durch ein mit dem Umlenkhebel 4 wirkverbundenes Betätigungselement 6 manuell ausgelöst, mit dem eine Auslösekraft F1 bzw. F2 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) nach oben bzw. nach unten in den Kraftarm 4.1, insbesondere an dessen Ende eingeleitet wird.
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So kann bspw. das Ende des Kraftarms 4.1 selbst als Betätigungselement 6 ausgeführt sein, so dass dieses Ende des Kraftarms manuell unter Aufbringen der Auslösekraft F1 oder F2 verschwenkt wird. Ferner ist es auch möglich, das Betätigungselement 6 bspw. als Push-Pull-Betätigungseinrichtung in der Form eines Wippschalters oder eines Schiebeelementes auszuführen, so dass eine Pull-Betätigung zu einem Verschwenken des Schwenkteils 1 aus der Ruhestellung I in die Funktionsstellung II führt und eine Push-Betätigung zu einem Verschwenken des Schwenkteils 1 aus der Funktionsstellung II in die Ruhestellung I. Das Betätigungselement 6 steht derart in Wirkverbindung mit dem Kraftarm 4.1, so dass bei einer Betätigung des Betätigungselementes 6 das Ende des Kraftarms 4.1 entweder mit der nach oben gerichteten Auslösekraft F1 oder mit der nach unten gerichteten Auslösekraft F2 beaufschlagt wird.
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Das Ende des Lastarms 4.2 des Umlenkhebels 4 ist mit einem ersten Federschenkel 5.1 der Schenkelfeder 5 unter Bildung eines ersten Drehpunktes 5.10 verbunden, während ein zweiter Federschenkel 5.2 der Schenkelfeder 5 mit einer Seitenwand 1.1 des Schwenkteils 1 unter Bildung eines zweiten Drehpunktes 5.20 drehverbunden ist.
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In der Ruhestellung I gemäß 1 befinden sich die Drehpunkte 5.10 und 5.20 in Relation zur Schwenkteildrehachse 3.1 in einer Position, so dass der erste Drehpunkt 5.10 außerhalb einer Verbindungslinie L der Schwenkteildrehachse 3.1 mit dem zweiten Drehpunkt 5.20 liegt, nämlich gemäß 1 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) oberhalb dieser Verbindungslinie L.
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Wird der Lastarm 4.1 mit der Auslösekraft F1 nach oben beaufschlagt, bewegt sich der erste Drehpunkt 5.10 nach unten in Richtung der Verbindungslinie L, wobei gleichzeitig die Schenkelfeder 5 gespannt und um den zweiten Drehpunkt 5.20 in eine Drehrichtung D1 unter Änderung von deren Wirkrichtung verschwenkt wird. Liegt der erste Drehpunkt 5.10 auf der Verbindungslinie L hat die Schenkelfeder 5 eine Totpunktstellung erreicht. Mit dem Überfahren dieser Totpunktstellung durch den ersten Drehpunkt 5.10 hat sich die Wirkrichtung der Schenkelfeder 5 derart verändert, dass deren Federkraft das Schwenkteil 1 aus der Ruhestellung I nach oben in Richtung seiner Funktionsstellung II drückt, also ein entsprechendes Drehmoment erzeugt, so dass das Schwenkteil 1 in die Funktionsstellung II gemäß 2 verschwenkt wird und sich dabei die Schenkelfeder 5 entspannt hat. In dieser Funktionsstellung II befindet sich der erste Drehpunkt 5.10 außerhalb der Verbindungslinie L, nämlich in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) unterhalb dieser Verbindungslinie L.
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Um das Schwenkteil 1 wieder in seine Ruhestellung I zu verfahren, wird der Lastarm 4.1 mit einer Auslösekraft F2 beaufschlagt, die diesen nach unten drückt. Hierdurch bewegt sich der erste Drehpunkt 5.10 in Richtung der Verbindungslinie L, wodurch mit dem Erreichen der Totpunktstellung der Schenkelfeder 5 dieselbe wieder gespannt und um den zweiten Drehpunkt 5.20 entgegen der Drehrichtung D1 unter Änderung von deren Wirkrichtung verschwenkt wird. Mit dem Überfahren der Totpunktstellung durch den ersten Drehpunkt 5.10 hat sich die Wirkrichtung der Schenkelfeder 5 wieder derart verändert, dass deren Federkraft das Schwenkteil 1 aus deren Funktionsstellung II nach unten in Richtung seiner Ruhestellung I drückt, also ein entsprechendes Drehmoment erzeugt, so dass das Schwenkteil 1 in die Ruhestellung I gemäß 1 verschwenkt wird und sich dabei die Schenkelfeder 5 entspannt.
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Das Verschwenken des Schwenkteils 1 aus seiner Funktionsstellung II in die Ruhestellung I wird durch die Gewichtskraft des Schwenkteils 1 unterstützt. Die Kraft der Schenkelfeder 5 wird auf das Gewicht des Schwenkteils 1 abgestimmt, wobei bei hohen Gewichten des Schwenkteils 1 eine zusätzliche auf der Schwenkteildrehachse 3.1 angeordnete Drehfeder 10 eingesetzt wird, die sich zum einen an dem Aufnahmebauteil 3 und zum anderen an dem Schwenkteil 1 abstützt. Eine solche Drehfeder 10 kann auf beiden Seiten des Schwenkteils 1 eingesetzt werden. Mit dieser Drehfeder 10 wird das Schwenkteil 1 in der Ruhestellung I in Richtung der Funktionsstellung II vorgespannt, so dass deren Schwenkbewegung aus der Ruhestellung I unterstützt wird.
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Damit ein Verschwenken des Schwenkteils 1 aus der Ruhestellung I oder Funktionsstellung II möglich ist, wird gleichzeitig mit dem Einleiten der Auslösekraft F1 oder F2 eine Rastverbindung zwischen der Rastwippe 8 und dem Rastriegel 7 gelöst, wie dies nachfolgend erläutert werden soll.
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Die zweiarmige Rastwippe 8 mit einem ersten Wippenarm 8.1 und einem zweiten Wippenarm 8.2 ist mittels einer Wippendrehachse 3.2 verschwenkbar zwischen einer ersten Raststellung III einer zweiten Raststellung IV in dem Aufnahmebauteil 3 gelagert, derart dass in der ersten Raststellung III ein Wippenende 8.10 des ersten Wippenarms 8.1 mit dem Rastriegel 7 des in der Ruhestellung I sich befindenden Schwenkteils 1 und in der Raststellung IV ein Wippenende 8.20 des zweiten Wippenarm 8.2 ebenso mit dem Rastriegel 7 des nunmehr in der Funktionsstellung II sich befindenden Schwenkteils 1 eine Rastverbindung R1 bzw. R2 hergestellt wird.
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Der Rastriegel 7 umfasst einen ersten Rastkopf 7.1 und einen zweiten Rastkopf 7.2, die U-förmig verbunden sind und in einem an der Bodenwand 1.3 angeordneten Führungsrohr 7.3 federvorgespannt geführt werden. Aus 1 ist ersichtlich, dass gegenüber der Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung), in welcher sich das Schwenkteil 1 erstreckt, das Führungsrohr 7.3 nach unten in z-Richtung spitzwinklig verläuft. Dieser Winkel hängt von den Dimensionen des Schwenkteils 1 ab und kann bspw. einen Wert zwischen 20° und 30° betragen. Die Federvorspannung des Rastriegels 7 wird mittels einem in dem Führungsrohr 7.3 geführten Federelement 7.4 realisiert.
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Die beiden Rastköpfe 7.1 und 7.2 bilden die Schenkelenden einer U-Form und liegen daher benachbart zueinander, so dass der ersten Rastkopf 7.1 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) unterhalb des zweiten Rastkopfes 7.3 liegt und in einen Wirkkontakt mit dem Wippenende 8.10 des ersten Wippenarms 8.1 in der ersten Raststellung III, die der Ruhestellung I des Schwenkteils 1 entspricht, gelangen kann, während jedoch in der Funktionsstellung II ein Wirkkontakt des zweiten Rastkopfes 7.3 mit dem Wippenende 8.20 des zweiten Wippenarms 8.2 in der zweiten Raststellung IV der Rastwippe 8 herstellbar ist.
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Die Wippbewegung der Rastwippe 8 zwischen der Raststellung III und der Raststellung IV ist mit der Bewegung des Umlenkhebels 4 synchronisiert, indem mittels einer Kopplungseinrichtung 9 eine Zwangskopplung zwischen der Rastwippe 8 und dem Lastarm 4.1 des Umlenkhebels 4 herstellt wird.
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Diese Kopplungseinrichtung 9 umfasst einen Kupplungshebel 9.3, der mit einem Ende mit dem Kraftarm 4.1 des Umlenkhebels 4 schwenkbeweglich verbunden ist und dessen gegenüberliegendes Ende einen Führungszapfen 9.2 aufweist, der in einen Führungsschlitz 9.1 eines mit dem zweiten Wippenarm 8.2 verbundenen Flansches 8.21 eingreift.
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Gemäß 1 verläuft der Führungsschlitz 9.1 spitzwinklig zur Fahrzeughochrichtung (z-Richtung), so dass in der ersten Raststellung III der Rastwippe 8, in welcher sich das Schwenkteil I seiner Ruhestellung I befindet, der Führungszapfen 9.2 sich am unteren Ende des Führungsschlitzes 9.1 befindet und daher bei einer von der Auslösekraft F1 bewirkten Verschwenken des Lastarms 4.1 nach oben eine Drehbewegung D2 der Rastwippe 8, wodurch die erste Rastverbindung R1 des Wippenendes 8.10 des ersten Wippenarms 8.1 mit dem ersten Rastkopf 7.1 gelöst wird und infolgedessen entsprechende der oben erläuterten Kinematik das Schwenkteil 1 nach oben in seine Funktionsstellung II verschwenken kann.
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Beim Einschwenken des Schwenkteils 1 in seine Funktionsstellung II kommt der zweite Rastkopf 7.2 des Rastriegels 7 in der Weise in Kontakt mit dem zweiten Wippenarm 8.2, dass zunächst eine Einführschräge 7.20 des zweiten Rastkopfes 7.2 in Kontakt mit dem Wippenende 8.20 des zweiten Wippenarms 8.2 kommt. Da aufgrund der Zwangskopplung die Rastwippe 8 nicht ausweichen kann, bewirkt der Kontakt der Einführschräge 7.20 mit dem Wippenende 8.20 ein Ausweichen des Rastriegels 7 in Richtung des Federelementes 7.4 unter Erzeugung einer Vorspannkraft, bis der zweite Rastkopf 7.2 über das Wippenende 8.20 geführt wird und dadurch unter Bildung der zweiten Raststellung IV das Wippenende 8.20 in den Rastriegel 7 einrastet und damit das Schwenkteil 1 in seiner Funktionsstellung II arretiert, wie dies in 2 angedeutet ist. In dieser zweiten Raststellung IV der Rastwippe 8 befindet sich der Führungszapfen 9.1 der Kopplungseinrichtung 9 am oberen Ende des Führungsschlitzes 9.1, wie dies in 2 angedeutet ist, wobei in dieser 2 aus Übersichtlichkeitsgründen nur der Führungszapfen 9.2 ohne den Kupplungshebel 9.31 dargestellt ist.
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Wird auf den Lastarm 4.1 eine Auslösekraft F2 ausgeübt und dadurch der Kraftarm 4.1 nach unten verschwenkt, beginnt aufgrund der Zwangskopplung die Rastwippe 8 aus ihrer zweiten Raststellung IV wieder zurück in Richtung ihrer ersten Raststellung III entgegen der Drehrichtung D2 zu Verschwenken, so dass hierdurch der zweite Rastkopf 7.2 des Rastriegels 7 von dem Wippenende 8.20 des zweiten Wippenarms 8.2 freigegeben wird. Im weiteren Verlauf der Schwenkbewegung des Kraftarms 4.1 nach unten wird die Rastwippe 8 aufgrund der Zwangskopplung in ihre erste Raststellung III bewegt und gleichzeitig kommt der erste Rastkopf 7.1 des Rastriegels 7 kurz vor Erreichen der Ruhestellung I des Schwenkteils 1 in Kontakt mit dem Wippenende 8.10 des ersten Wippenarms 8.1. Da aufgrund der Zwangskopplung die Rastwippe 8 nicht ausweichen kann, bewirkt der Kontakt mit einer Einführschräge 7.10 des ersten Rastkopfes 7.1 mit dem Wippenende 8.10 des ersten Wippenarms 8.1 ein Ausweichen des Rastriegels 7 in Richtung des Federelement des 7.4 unter Erzeugung einer Vorspannkraft, bis der erste Rastkopf 7.1 über das Wippenende 8.10 des ersten Wippenarms 8.1 geführt wird und dadurch unter Bildung der ersten Raststellung III das Wippenende 8.10 in den Rastriegel 7 einrastet und damit das Schwenkteil in seiner Ruhestellung I arretiert wird, wie dies in 1 dargestellt ist. Der Führungszapfen 9.2 befindet sich wieder am unteren Ende des Führungsschlitzes 9.1.
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Sowohl in der Ruhestellung I als auch in der Funktionsstellung II befindet sich der Umlenkhebel 4 in der gleichen Position, wobei die jeweils unterschiedliche Position der Rastwippe 8 in der Ruhestellung I und der Funktionsstellung II des Schwenkteils 1 durch die erste Rastverbindung R1 bzw. die zweite Rastverbindung R2 bestimmt wird.
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Um die Schwenkbewegung des Schwenkteils 1 zwischen dessen Ruhestellung I und dessen Funktionsstellung II hochwertig anmutend zu realisieren, kann die Schwenkbewegung gedämpft werden, indem bspw. die Schwenkteildrehachse 3.1 mit einer Silikonbremse gekoppelt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schwenkteil
- 1.1
- Seitenwand des Schwenkteils 1
- 1.2
- Deckenwand des Schwenkteils 1
- 1.3
- Bodenwand des Schwenkteils 1
- 1.10
- Vorderseite des Schwenkteils 1
- 1.11
- Rückseite des Schwenkteils 1
- 2
- Öffnungs- und Schließmechanismus
- 3
- Aufnahmebauteil
- 3.1
- Schwenkteildrehachse
- 3.2
- Wippendrehachse
- 3.3
- Seitenwand des Aufnahmebauteils 3
- 3.4
- Umlenkhebeldrehachse
- 4
- Umlenkhebel
- 4.1
- Kraftarm des Umlenkhebels 4
- 4.2
- Lastarm des Umlenkhebels 4
- 5
- Schenkelfeder
- 5.1
- erster Federschenkel der Schenkelfeder 5
- 5.10
- erster Drehpunkt
- 5.2
- zweiter Federschenkel der Schenkelfeder 5
- 5.20
- zweiter Drehpunkt
- 6
- Betätigungselement
- 7
- Rastriegel
- 7.1
- erster Rastkopf des Rastriegels 7
- 7.10
- Einführschräge des ersten Rastkopfes 7.1
- 7.2
- zweiter Rastkopf des Rastriegels 7
- 7.20
- Einführschräge des zweiten Rastkopfes 7.2
- 7.3
- Führungsrohr des Rastriegels 7
- 7.4
- Federelement
- 8
- Rastwippe
- 8.1
- erster Wippenarm der Rastwippe 8
- 8.10
- Wippenende des ersten Wippenarms 8.1
- 8.2
- zweiter Wippenarm der Rastwippe 8
- 8.21
- Flansch des zweiten Wippenarms 8.2
- 8.20
- Wippenende des zweiten Wippenarms 8.2
- 9
- Kopplungseinrichtung
- 9.1
- Führungsschlitz
- 9.2
- Führungszapfen
- 9.3
- Kupplungshebel
- 10
- Drehfeder
- D1
- Drehrichtung der Schenkelfeder 5
- D2
- Drehrichtung der Rastwippe 8
- F1
- Auslösekraft
- F2
- Auslösekraft
- I
- Ruhestellung des Schwenkteils 1
- II
- Funktionsstellung des Schwenkteils 1
- III
- erste Raststellung der Rastwippe 8
- IV
- zweite Raststellung der Rastwippe 8
- L
- Verbindungslinie
- R1
- erste Rastverbindung der Rastwippe 8 mit dem ersten Rastkopf 7.1
- R2
- zweite Rastverbindung der Rastwippe 8 mit dem zweiten Rastkopf 7.2