DE102015008798A1 - Waffenantrieb sowie Waffenantrieb mit einem Waffennotstopp - Google Patents

Waffenantrieb sowie Waffenantrieb mit einem Waffennotstopp Download PDF

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Abstract

Vorgeschlagen wird ein Antrieb (10) für eine Waffe (100) mit einer Antriebskurve (1) sowie einem in der Antriebskurve (1) geführten Pleuel (2), wobei die Antriebskurve (1) den Schusszyklus der Waffe (10) beinhaltet. Der Pleuel (2) umfasst neben einer Pleuelstange (2.1) einen vorderen Bolzen (2.2) und einen hinteren Bolzen (2.3), einen Mitnehmerbolzen (2.3). Mit seinem vorderen Bolzen (2.2) greift der Pleuel (2) in die Antriebskurve (1) ein. Der vordere Bolzen (2.2) ist zudem mit einer Kurbel (3) verbunden, die durch einen Fremdantrieb (4) angetrieben wird. Der Mitnehmerbolzen (2.3) ist mit einem Gesamtsteuerschieber (12) eines Verschlusses (11) der Waffe (10) verbunden. Ein Pleuelschieber (2.6) des Pleuels (2) weist eine Nut (2.5) auf, in der der Mitnehmerbolzen (2.3) geführt ist und an einem Drehpunkt (2.4) angelenkt ist, der hinter dem Mitnehmerbolzen (2.3) liegt, sodass der Mitnehmerbolzen (2.3) in den Stillstandszeiten des Verschlusses (11) in der Nut (2.5) im Pleuel (2) als auch im Gesamtsteuerschieber (12) verschwenkt wird. Eine Not-Stopp-Vorrichtung (20) wird durch eine Kinematik (23) gebildet, die bei erfolgtem Schuss einen Bolzen (21) aussteuert und ein Mitnehmen des Gesamtsteuerschiebers (12) gewährleistet. Bleibt der Schuss hingegen aus, wird der Bolzen (21) nicht ausgesteuert und der Gesamtsteuerschieber (12) nicht bewegt. Teile des Antriebs (100) können dabei weiterlaufen.

Description

  • Die Erfindung beschäftigt sich mit einem Antrieb für eine fremd angetriebene Waffe und einem Waffenschnellstopp bzw. Not-Stopp beim Ausbleiben eines Schusses.
  • Aus der DE 10 2006 022 622 A1 ist eine Funktionssteuerung für das lineare Zuführen einer Munition in ein Waffenrohr bekannt. Der Antrieb selbst ist eine umlaufende Kette.
  • Einen weiteren Antrieb offenbart die DE 10 2007 148 468 A1 . Die Funktionssteuerung für die Stillstandzeiten der Waffe und damit des Verschlusses wird auch hier durch eine Steuerkulisse definiert, die in einer horizontalen Ebene parallel zum Verschluss liegt und eine Antriebskulisse, die parallel zur Steuerkulisse ausgerichtet ist.
  • Die DE 10 2008 060 214 A1 beschreibt einen Kurbelantrieb für eine fremd angetrieben Waffe. Um Stillstandzeiten des Verschlusses in den Endlagen zu realisieren, sind Pleuel und Kurbel radial verschiebbar zueinander angeordnet, sodass der Kurbelradius sich mit Drehen der Kurbel ändert. Die radiale Führung des Pleuels wird von einer Steuerkurve übernommen.
  • Die DE 10 2008 060 217 A1 publiziert einen Antrieb mit einer Steuerkurve im Kurbelgehäuse, die in verschiedenen Bereichen/Sektoren unterteilt ist, um die gewünschten Bewegungen des Verschlusses sowie die Stillstandzeiten einzustellen.
  • Aus der DE 10 2007 048 470 A1 ist ein in einen Antrieb, z. B. einer Kette, eingebundener Schnellstopp bekannt, der in der Zuführung des Verschlusses der Waffe auf der gegenüberliegenden Seite eine Weiche einsteuert und in den Antriebsweg der Kette eingreift. Wenn ein Schuss und damit ein Rückstoß der Waffe bzw. des Waffengehäuses erfolgt sind, wird die Weiche wieder ausgesteuert und der Antrieb kann ununterbrochen weiterlaufen. Bleibt hingegen der Schuss aus, verbleibt die Weiche in ihrer Position. Der Antriebsnocken läuft auf die Weiche auf und bleibt stehen. Die Weiche ist ihrerseits so konstruiert, z. B. gepuffert, dass eine Zerstörung des Antriebs als auch der Weiche vermieden wird.
  • Die DE 10 2008 060 215 A1 beschreibt einen Antrieb mit einem Schnellstopp. Wenn ein Schuss abgegeben wird, bewirken die rücklaufenden Massen ein Verschieben eines Schlittens, sodass der Nocken des Antriebs den Verschluss (bzw. Verschlussträger) in seiner Rückwärtsbewegung mitnimmt. Kommt es zu einem Zündversager und der Rückstoß bleibt aus, verbleibt der Schlitten in seiner Position und der Nocken des Antriebs läuft ohne Verschluss nach hinten.
  • Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, einen Antrieb sowie einen darin eingebundenen Not-Stopp für eine Waffe aufzuzeigen.
  • Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
  • Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, einen Antrieb mit einem ausreichend langen Totpunkt bzw. einer langen Totzeit (Stillstandzeiten) eines Verschlusses zumindest beim Schuss und Waffenrücklauf zu versehen. In Folge dieser Idee wird in vorteilhafter Art und Weise eine schmalbauende Waffe geschaffen. Ein darin eingebundener Not-Stopp bzw. die Schnellstoppvorrichtung ist dabei so konzipiert, dass der Antrieb zwar als solcher unbeirrt weiterlaufen kann, auch wenn kein Schuss erfolgt ist (Zündversager). Ein möglicher Schaden für den Antrieb wird dadurch ausgeschlossen.
  • Der Antrieb weist eine Antriebskurve auf, in der ein Pleuel geführt ist. Die Antriebskurve definiert den Schusszyklus der Waffe und damit die Stillstandzeiten des Verschlusses. In der vorderen Position (in Schussrichtung gesehen) ist der Verschluss abgelegt und verriegelt. Nach erfolgtem Schuss wird der Verschluss entriegelt, in seine hintere Position überführt, die leere Patronenhülse herausgeführt und diese dann ausgeworfen. In der hinteren Position wird der Verschluss erneut abgelegt und eine neue Munition in die Waffe eingebracht. Das Grundprinzip der Verschlussbewegung, des Ablegens, Verriegelns sowie Zündauslösens etc. wird in der DE 10 2008 060 217 A1 ausführlich beschrieben.
  • In den Zeiten, in denen der Verschluss im Waffensystem ruht, d. h., in denen er abgelegt wird, läuft der vordere Bolzen des Pleuels in dem jeweils quer zur Waffe und dem Verschluss verlaufenden Teil bzw. Bereich der Antriebskurve. Dessen Radius ist so groß wie die Länge (Lager) des in der Antriebskurve geführten Pleuels. Die Einlauf-/Auslaufkurven der beiden Radien sind klein gewählt, um ein schnelles Ansprechen der jeweiligen Aktion bezüglich des Verschlusses zu erreichen, wie ein schnelles Ablegen des Verschlusses oder ein schnell eingeleitetes Zurückführen des Verschlusses etc. Zwischen dem Bolzen des Pleuels und der Antriebskurve ist eine Kurbel eingebunden, die das unrunde Laufen des Bolzens ermöglicht.
  • Der Pleuel umfasst neben diesem vorderen Bolzen noch einen hinteren Mitnehmer und ist an einem, hinter dem hinteren Mitnehmer liegenden Drehpunkt verschwenkbar gelagert. Der vordere Bolzen läuft in der Antriebskurve des Verschlusses. Der hintere Mitnehmer wird in einer quer im Verschlussschieber eingebundenen Nut geführt. Durch den hinter dem Mitnehmer liegenden Drehpunkt des Pleuels wird der Mitnehmer des Pleuels nach rechts/links verschwenkt, sodass der Mitnehmer in der Nut des Verschlusses bzw. seines Trägers einen Weg macht. Diese Konstruktion ermöglicht die Gestaltung der Antriebskurve wie beschrieben. Die Antriebskurve als auch die Waffe können somit schmal gestaltet werden.
  • Der hintere verschwenkbare Mitnehmer des Pleuels greift an einen Gesamtsteuerschieber an, der als Mitnahmeschieber (Träger) des Verschlusses dient. Dabei wird der hintere Mitnehmer in einer nutartigen Führung unterhalb des Gesamtsteuerschiebers geführt.
  • In einer bevorzugten Ausführung ist eine Not-Stopp-Vorrichtung in den Antrieb eingebunden. Die Antriebsvorrichtung besteht dazu bevorzugt aus einer feststehenden Nase oder einem festen Vorsprung am Gesamtsteuerschieber, die/der über die gesamte Breite des Gesamtsteuerschiebers reicht, sowie einem beweglichen Querschieber, der beispielsweise in einer T-Nut im Gesamtsteuerschieber geführt wird. Zum Vorfahren des Verschlusses greift der Mitnehmer auf die feste Nase, um den Verschluss mitzunehmen, und beim Zurückführen des Verschlusses auf den beweglichen Querschieber, um den Verschluss in seine hintere Position zu überführen, wenn ein Schuss erfolgt ist. Dazu wird der Querschieber in eine Position geschoben, in der der Mitnehmer den Schieber samt Verschluss in die hintere Position mitnehmen kann. Bei ausbleibendem Schuss hingegen wird ein Transport des Gesamtsteuerschiebers ausgeschlossen. Das Schieben oder Nichtschieben des Querschiebers übernimmt dabei bevorzugt der verschwenkbare Pleuel selbst. Der bewegliche Querschieber weist seinerseits eine Ausnehmung auf. Erfolgt ein Schuss, wird der bewegliche Querschieber verschoben und damit auch die Ausnehmung. Die Ausnehmung bleibt wirkfrei, der Mitnehmer in Kontakt mit der Seitenfläche vor der Ausnehmung. Wird jedoch kein Schuss detektiert (z. B. Zündversager), gleitet der Mitnehmer durch diese nunmehr nicht verschobene Ausnehmung hindurch und damit nach hinten weg. Der Verschluss verbleibt in seiner vorderen, verriegelten Position. Das Mitnehmen oder Nichtmitnehmen wird somit von der Not-Stopp-Vorrichtung gesteuert.
  • Zur Not-Stopp-Vorrichtung gehören ein Bolzen und eine Kinematik, die den Bolzen aussteuert, wenn ein Schuss erfolgt ist, jedoch ein Aussteuern vermeidet, sodass der Verschluss bei nicht erfolgtem Schuss nicht mit nach hinten transportiert wird,
  • Der Bolzen des Antriebs ist für das Verschieben oder Nichtverschieben im Gesamtsteuerschieber des Verschlusses eingebunden. Wenn der Schuss erfolgt ist, wird der Bolzen durch den Rückstoß in den Weg des Mitnehmers eingesteuert, sodass der Mitnehmer den Bolzen sowie den beweglichen Querschieber seitlich verschiebt. Dabei überschneiden sich Mitnehmer und Querschieber flächig, sodass der Pleuel bzw. der Mitnehmer und der bewegliche Querschieber die Mitnahme des Gesamtsteuerschiebers realisieren. In der weiteren Bewegung des beweglichen Querschiebers sowie des Gesamtsteuerschiebers wird der Bolzen wieder eingesteuert und der Querschieber wieder in die Ursprungsposition überführt. Das kann durch im Waffengrundgehäuse oder einer Waffenwiege eingebundene Schrägen oder Rampen etc. erfolgen. Wird hingegen kein Schuss detektiert, wird der Bolzen nicht ausgesteuert, er verbleibt in seiner Ursprungsposition. Der Mitnehmer bzw. ein Teil davon gleitet dann unter dem Bolzen hindurch und lässt den beweglichen Querschieber stehen. In Konsequenz wird der Mitnehmer zur Ausnehmung des Querschiebers ausgerichtet und in der Rückwärtsbewegung durch die Ausnehmung des Querschiebers geführt, sodass der Mitnehmer den Verschluss nicht mitnehmen kann.
  • In einer besonderen Ausführung ist der Mitnehmer des Pleuels gefedert im Pleuel gelagert. Der bewegliche Querschieber weist zudem eine Schräge auf. Das hat den Vorteil, dass der Mitnehmer entlang der Schräge geführt wird und durch die Federung den beweglichen Querschieber untertauchen kann. Danach kann der Mitnehmer an die feststehende Nase angreifen. Diese konstruktive Variante besitzt den großen Vorteil, dass der Antrieb weiterlaufen kann, wenn kein Rückstoß eingetreten ist. Wenn der Mitnehmer auf die Antriebsvorrichtung des Verschlusses auftrifft, gleitet dieser unter dem Querschieber der Antriebsvorrichtung hindurch, entlang der feststehenden Nase und durch die Ausnehmung im Querschieber wieder aus der Antriebsvorrichtung heraus. Ein mechanisches Stoppen erfolgt mit dieser Konstruktion nicht. Diese konstruktive Lösung hat des Weiteren den Vorteil, dass durch eine Umkehrbewegung des Antriebs (Richtungsumkehr), der bewegliche Querschieber dazu genutzt werden kann, den Zündversager kontrolliert aus dem Waffenrohr herauszuziehen. Dazu greift der Mitnehmer von hinten an die Fläche des Querschiebers an und nimmt den Verschluss mit.
  • Vorgeschlagen wird ein Antrieb für eine Waffe mit einer Antriebskurve sowie einem in der Antriebskurve geführten Pleuel, wobei die Antriebskurve den Schusszyklus der Waffe beinhaltet. Der Pleuel umfasst neben einer Pleuelstange einen vorderen Bolzen und einen hinteren Bolzen, einen Mitnehmerbolzen. Mit seinem vorderen Bolzen greift der Pleuel in die Antriebskurve ein. Der vordere Bolzen ist zudem mit einer Kurbel verbunden, die durch einen Fremdantrieb angetrieben wird. Der Mitnehmerbolzen ist mit einem Gesamtsteuerschieber eines Verschlusses der Waffe verbunden. Ein Pleuelschieber des Pleuels weißt eine Nut auf, in der der Mitnehmerbolzen geführt ist und an einem Drehpunkt angelenkt ist, der hinter dem Mitnehmerbolzen liegt, sodass der Mitnehmerbolzen in den Stillstandszeiten des Verschlusses in der Nut im Pleuel als auch im Gesamtsteuerschieber verschwenkt wird. Eine Not-Stopp-Vorrichtung wird durch eine Kinematik gebildet, die bei erfolgtem Schuss einen Bolzen aussteuert und ein Mitnehmen des Gesamtsteuerschiebers gewährleistet. Bleibt der Schuss hingegen aus, wird der Bolzen nicht ausgesteuert und der Gesamtsteuerschieber nicht bewegt. Teile des Antriebs können dabei weiterlaufen.
  • Anhand eines Ausführungsbeispiels mit Zeichnung soll die Erfindung näher erläutert werden. Es zeigt:
  • 1 in einer perspektivischen Draufsichtdarstellung auf einen Verschlussantrieb einer fremdangetriebenen Waffe,
  • 2 eine Schnittdarstellung des Antriebs aus 1,
  • 3 eine Seitenansicht der Anbindung des Verschlussantriebs aus 1 an einen Gesamtsteuerschieber der Waffe,
  • 4 eine Darstellung einer in den Verschlussantrieb eingebundenen Not-Stopp-Vorrichtung,
  • 5 eine perspektivische Draufsichtdarstellung der Not-Stopp-Vorrichtung entgegen der Schussrichtung,
  • 6 eine Darstellung der Not-Stopp-Vorrichtung in einer perspektivischen Seitenansicht,
  • 7a, b eine Darstellung eines im Verschlussantrieb eingebundenen Bolzens in Ursprungsposition sowie des durch die Not-Stopp-Vorrichtung ausgerückten Bolzens,
  • 8 die Einbindung der Not-Stopp-Vorrichtung in eine Waffenwiege.
  • 1 und 2 zeigen einen Antrieb 10 für eine Waffe 100 (8 auszugsweise dargestellt), mit einer Antriebskurve 1 sowie einem in der Antriebskurve 1 geführten Pleuel 2. Die Antriebskurve 1 beinhaltet den Schusszyklus der Waffe 100, d. h., die Stillstandzeiten eines Verschlusses 11 der Waffe 10. Sie ist in der bevorzugten Ausführung unrund. Die Antriebskurve 1 ist in vier Bereiche 1.11.4 unterteilt. Der in Schussrichtung gesehene vordere, annähernd quer zum Verschluss 11 verlaufende Bereich 1.1 stellt die Stillstandzeiten des Verschlusses 11 in seiner vorderen, mit einem Waffenrohr 30 verriegelten Position ein (Verschluss 11 vorn). Im hinteren Bereich 1.3, der hier durch einen Radius r1 gebildet wird, befindet sich der Verschluss 11 hinten (Verschluss 11 hinten). Hierdurch wird die Totzeit des Verschlusses 11 in der hinteren Position beeinflusst. Die seitlichen geraden Bereiche 1.2, 1.4 definieren die Vorwärtsbewegung bzw. die Rückwärtsbewegung des Verschlusses 11 nach beliebiger Funktion. Über die Form der Antriebskurve 1 werden die Bewegungsprofile des Verschlusses 11 sowie die Dauer der Wartezeiten (Stillstandzeiten) in den Umkehrpositionen des Verschlusses 11 vorgegeben.
  • Der Pleuel 2 weist neben einer Pleuelstange 2.1 einen vorderen Bolzen 2.2, einen hinteren Bolzen 2.3 sowie einen hinter diesem befindlichen Drehpunkt 2.4 auf. Dabei greift der Pleuel 2 mit seinem vorderen Bolzen 2.2 (in Schussrichtung betrachtet) in die Antriebskurve 1 ein und wird in dieser bewegt. Der vordere Bolzen 2.2 ist mit einer Kurbel 3 verbunden, die durch einen nicht näher dargestellten Fremdantrieb 4 angetrieben wird. Durch die um einen Mittelpunkt M getriebene Kurbel 3 wird der Bolzen 2.2 bewegt. Die Kurbel 3 ist ihrerseits in einer Nut 3.1 eingebunden, in der die Kurbel 3 gleiten kann, um so den vorderen Bolzen 2.2 des Pleuels 2 in der unrunden Antriebskurve 1 führen zu können. Der Pleuel 2 bzw. die Pleuelstange 2.1 wird innerhalb der Stillstandzeiten des Verschlusses 11 um den Drehpunkt 2.4 verschwenkt, was ein Verschwenken des hinteren Bolzens 2.3 bewirkt, der in einer Nut 2.5 im Pleuelschlitten 2.6 des Pleuels 2 läuft. Der Pleuelschlitten 2.6 weist bevorzugt vier an den Ecken des Pleuelschlittens 2.6 eingebundene Gleitrollen 2.7 für ein geschmeidiges Gleiten des Pleuels 2 im Gehäuse 10.1 des Antriebs 10 auf.
  • Ein Gesamtsteuerschieber 12 (3) umfasst bevorzugt zwei Steuerkurven 12.3 und 12.4, wobei die vordere Steuerkurve 12.3 ein Ablegen und Verriegeln des Verschlusses 11 beinhaltet. Die hintere Steuerkurve 12.4 dient zur Freigabe eines nicht näher dargestellt, im Verschluss 11 integrierten Schlagbolzens. In dieser Steuerkurve 12.4 wird ein weiterer, hier u-förmiger Pleuel 12.5 geführt, der von oben in eine Ausnehmung 11.1 des Verschlusses 11 bzw. des Verschlusskopfes eingreift. Wenn der Verschluss 11 in seiner vorderen, abgelegten Position durch den mittels der vorderen Steuerkurve 12.3 hoch gesteuerten Verschlussblock (nicht näher dargestellt) verriegelt worden ist, wird durch die zweite Steuerkurve 12.4 der Schlagbolzen freigegeben. Dazu wird der Pleuel 12.5 entlang der hinteren, der zweiten Steuerkurve 12.4 aus der Ausnehmung 11.1 geführt.
  • Unterhalb am Gesamtsteuerschieber 12 ist eine nutartige Führung (nicht näher dargestellt) eingebunden. Der Pleuel 2 greift mit seinem Mitnehmerbolzen 2.3 in die nutförmige Führung im Gesamtsteuerschieber 12 zum Transport des Verschlusses 11 ein und kann in dieser um den Drehpunkt 2.4 des Pleuels 2 verschwenkt werden.
  • Die 3 zeigt den Verschluss 11 in seiner vorderen Position, wenn dieser verriegelt ist.
  • Der Transport des Verschlusses 11 läuft wie folgt ab:
    Zum Transport des Verschlusses 11 von seiner hinteren Position, in der dem Verschluss 11 eine nicht näher dargestellte Munition vorgelegt wird, befindet sich der vordere Bolzen 2.2 im, in Schussrichtung gesehen, hinteren, mit einem Radius r1 versehenen Bereich 1.3 der Antriebskurve 1. Zum Transport des Verschlusses 11 in die vordere Position greift der Mitnehmerbolzen 2.3 als Mitnehmer des Gesamtsteuerschiebers 12 an die Nut des Gesamtsteuerschiebers 12 an. Der Radius r1 ist dabei bevorzugt so groß wie das Lager des Pleuels 2, wodurch ein Tothub des Pleuels 2 vermieden wird. Der Gesamtsteuerschieber 12 dient als Mitnahmeschieber des Verschlusses 11 (des Verschlusssystems). Der vordere Bolzen 2.2 wird entlang des gerade verlaufenden Bereichs 1.2 der Antriebskurve 1 und damit über den Pleuel 2 und Mitnehmerbolzen 2.3 der Verschluss 11 nach vorne bewegt. Dabei nimmt der Verschluss 11 die nicht näher dargestellte Munition mit und führt sie einem Waffenrohr der Waffe zu (nicht näher dargestellt). Erreicht der vordere Bolzen 2.2 den vorderen quer zur Waffe 10 verlaufenden Bereich 1.3 der Antriebskurve 1, wird der Verschluss 11 beim Einlauf in diesen Bereich 1.1 abgelegt, der Verschluss 11 verriegelt und ein Schuss ausgelöst. In dieser Phase findet auch ein Waffenrücklauf statt. Der Mitnehmerbolzen 2.3 wird zudem in der Nut 2.5 des Pleuels sowie in der Nut des Gesamtsteuerschiebers 12 verschwenkt. Die oszillierende Bewegung des Pleuels 2 in diesem Bereich 1.1 wird durch die Kurbel 3 aufgefangen. Mit Austritt des vorderen Bolzens 2.2 aus dem quer verlaufenden Bereich 1.1 der Antriebskurve 1 in den gerade verlaufenden Bereich 1.4 wird der Verschluss 11 entriegelt und der Verschluss 11 durch den Mitnehmerbolzen 2.3 und den Gesamtsteuerschieber 12 nach hinten bewegt. Dabei nimmt der Verschluss 11 die Munitionshülse mit, die ihrerseits ausgestoßen wird. Läuft der Bolzen 2.2 wieder in den hinteren Bereich der Antriebskurve 1.3 ein, wird der Verschluss 11 abgelegt, der Mitnehmerbolzen 2.3 bei Weiterlaufen des Bolzens 2.2 wieder in der Nut 2.5 des Pleuels 2 sowie der Nut des Gesamtsteuerschiebers 12 verschwenkt.
  • In einer besonderen Ausführung ist der Antrieb 10 mit einer Not-Stopp-Vorrichtung 20 versehen, die ein Öffnen des Verschlusses 11 bei einem Zündversager oder einer Waffenstörung verhindert. Diese Not-Stopp-Vorrichtung 20 wirkt mit Teilen des Antriebs 10 funktionell und mechanisch zusammen. Anstelle der nutartigen Führung oder Ausnehmung unterhalb des Gesamtsteuerschiebers 12 weist der Gesamtsteuerschieber 12 nunmehr eine feststehende Nase 12.1 sowie einen beweglichen Querschieber 22 auf. Über die feststehende Nase 12.1 wird der Verschluss 11, wie beschrieben, nach vorne gebracht. Der bewegliche Querschieber 22 dient für den Rücktransport des Verschlusses 11 (3).
  • Zur Not-Stopp-Vorrichtung 20 gehört eine Kinematik 23, die durch wenigstens eine Führung 23.1, wenigstens einem in der Kurve 23.1.1 der Führung 23.1 geführten Pleuel 23.2 und wenigstens einem Hebel 23.3 gebildet wird. Diese Not-Stopp-Vorrichtung 20 wirkt mit einem Bolzen 21 zusammen, der ein Mitnehmen des Querschiebers 22 bei erfolgtem Schuss gewährleistet bzw. bei nicht erfolgtem Schuss verhindert. Dieser Bolzen 21 ist in dem Querschieber 22 eingebunden (7a). Der bewegliche Querschieber 22 weist seinerseits eine Ausnehmung 22.1 auf (5). Der Mitnehmerbolzen 2.3 überschneidet den Querschieber 22 im Bereich vor der Ausnehmung 22.1.
  • Erfolgt ein Schuss, sollen der bewegliche Querschieber 22 und damit die Ausnehmung 22.1 verschoben werden. Dadurch bleibt die Ausnehmung 22.1 wirkfrei, der Mitnehmerbolzen 2.3 weiterhin im Kontakt mit der Seitenfläche des Querschiebers 22 vor der Ausnehmung 22.1. Der Mitnehmerbolzen 2.3 kann so den Verschluss 11 nach hinten mitnehmen. In der weiteren Bewegung des Verschlusses 11 nach hinten werden der bewegliche Querschieber 22 und der Bolzen 21 wieder in die Ursprungsposition überführt. Das kann durch im Waffengrundgehäuse oder einer Waffenwiege eingebundene Schrägen 24 (für den Querschieber 22) und/oder Rampen 25 (für den Bolzen 21) etc. erfolgen (6). Erfolgt jedoch kein Schuss (z. B. Zündversager), soll der Querschieber 22 nicht verschoben werden. Dadurch geleitet der Mitnehmerbolzen 2.3 durch diese nunmehr nicht verschobene Ausnehmung 22.1 hindurch. Der Verschluss 11 verbleibt in seiner vorderen, verriegelten Position.
  • Für das Aussteuern des Bolzens 21 ist die Kinematik 23 vorgesehen, die aufgrund des Waffenrückstoßes bei erfolgtem Schuss den Bolzen 21 aussteuert. Die Kinematik 23 (46) wird, wie bereits ausgeführt, durch die seitlich vom Gesamtsteuerschieber 12 angeordnete Führung 23.1, den in der Steuerkurve 23.1.1 geführten Pleuel 23.2 und dem Hebel 23.3 gebildet.
  • Ein Rücklauf der Waffe bewirkt, dass der Pleuel 23.2 entlang der Steuerkurve 23.1.1 aus dem unteren Kurvenbereich in den oberen Kurvenabschnitt, d. h., nach oben geführt wird. Der Hebel 23.3 wird dabei in einer Hebelbewegung auf den Bolzen 21 gedrückt. Dieser wird aus dem Gesamtsteuerschieber 12 an der Seite ausgesteuert (7b) und in den Weg des Mitnehmerbolzens 2.3 bzw. der Pleuelstange 2.1 gedrückt. Das Verschieben des Querschiebers 22 erfolgt durch das Verschwenken der Pleuelstange 2.1, die im Bereich der Nut 2.5, in der der Mitnehmerbolzen 2.3 bewegt wird, eine seitliche Verdickung 2.6 aufweist, mit der die Pleuelstange 2.1 an den ausgefahrenen Bolzen 21 des Querschiebers 22 angreift. Die verschwenkbare Pleuelstange 2.1 nimmt mit ihrer Verdickung 2.6 den Bolzen 21 mit und damit den Querschieber 22.
  • Steht der Rückstoß der Waffe 10 aus, wirkt die Kinematik 23 nicht, der Bolzen 21 verbleibt in seiner Ursprungsposition (7a). Die verschwenkbare Pleuelstange 2.1 gleitet unterhalb des Bolzens 21 hindurch, der Querschieber 22 verbleibt in seiner Ursprungsstellung. Der Mitnehmerbolzen 2.3 erreicht mit dem Verschwenken die Ausnehmung 22.1 des Querschiebers 22 und wird durch diese hindurch geführt. Der Verschluss 11 verbleibt in der vorderen Position, dieser wird nicht nach hinten mitgenommen.
  • In einer besonderen Ausführung ist der Mitnehmerbolzen 2.3 des Pleuels 2 gefedert im Pleuel 2 gelagert. Der bewegliche Querschieber 22 weist zudem eine Schräge 22.2 auf. Das hat den Vorteil, dass der Mitnehmerbolzen 2.3 entlang der Schräge 22.2 geführt wird und durch die Federung den beweglichen Querschieber 22 untertauchen kann, sollte der Pleuel noch weiterlaufen.
  • 8 zeigt eine Einbindung der Not-Stopp-Vorrichtung 20 in ein Waffengehäuse 30 einer Waffe 100. Die hier gezeigte Einbindung weicht von den Darstellungen in den 4 bis 6 insoweit ab, als dass in der 8 die Not-Stopp-Vorrichtung 20 in Schussrichtung gesehen rechts in der Waffe 100 eingebunden ist und in den 4 bis 6 links. Die örtliche Einbindung hängt davon ab, in welche Richtung der Pleuel 2 dreht. Dreht dieser in Uhrzeigerrichtung, ist die Not-Stopp-Vorrichtung links einzubauen. Dreht der Pleuel 2 hingegen entgegen der Uhrzeigerrichtung, erfolgt die Einbindung rechts.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
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Claims (12)

  1. Waffenantrieb (10) für eine Waffe (100) mit einer Antriebskurve (1) sowie einem in der Antriebskurve (1) geführten Pleuel (2), wobei die Antriebskurve (1) den Schusszyklus der Waffe (10) beinhaltet, der Pleuel (2) neben einer Pleuelstange (2.1) einen vorderen Bolzen (2.2) sowie einen hinteren Bolzen (2.3) als Mitnehmerbolzen (2.3), umfasst, der Pleuel (2) mit seinem vorderen Bolzen (2.2) in die Antriebskurve (1) eingreift und in dieser geführt wird, wobei der vordere Bolzen (2.2) mit einer Kurbel (3) verbunden ist, die durch einen Fremdantrieb (4) angetrieben wird, und der Mitnehmerbolzen (2.3) mit einem Gesamtsteuerschieber (12) eines Verschlusses (11) der Waffe (10) verbunden ist und in eine, unterhalb am Gesamtsteuerschieber (12) eingebundene nutartige Führung eingreift, dadurch gekennzeichnet, dass die Pleuelstange (2.1) eine Nut (2.5) aufweist, in der der Mitnehmerbolzen (2.3) geführt ist, und die Pleuelstange (2.1) an einem Drehpunkt (2.4) angelenkt ist, der hinter dem Mitnehmerbolzen (2.3) liegt, sodass der Mitnehmerbolzen (2.3) in den Stillstandszeiten des Verschlusses (11) in der Nut (2.5) im Pleuel (2) sowie der Nut des Gesamtsteuerschiebers (12) verschwenkt wird.
  2. Waffenantrieb (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebskurve (1) einen quer zum Verschluss (11) verlaufenden vorderen und einen, einen Radius (r1) aufweisenden Bereich (1.1, 1.3) umfasst, die die Stillstandzeiten des Verschlusses (11) definieren.
  3. Waffenantrieb (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Radius (r1) so groß ist wie das Lager des Pleuels (2).
  4. Waffenantrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Gesamtsteuerschieber (12) eine feststehende Nase (12.1) sowie einen beweglichen Querschieber (22) aufweist, wobei über die feststehende Nase (12.1) der Verschluss (11) nach vorne bewegt wird und der bewegliche Querschieber (22) für den Rücktransport des Verschlusses (11) dient.
  5. Waffenantrieb (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Querschieber (22) eine Ausnehmung (22.1) aufweist.
  6. Waffenantrieb (10) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Querschieber (22) einen seitlich eingebundenen Bolzen (21) aufweist.
  7. Waffenantrieb (10) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch eine Not-Stopp-Vorrichtung (20), aufweisend wenigstens eine Kinematik (23), die bei erfolgtem Schuss den Bolzen (21) aussteuert.
  8. Waffenantrieb (10) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Kinematik (23) durch wenigstens eine Führung (23.1), wenigstens einen in einer Steuerkurve (23.1.1) der Führung (23.1) geführten Pleuel (23.2) und wenigstens einen Hebel (23.3) gebildet wird, und in unmittelbarer Nähe zum Gesamtsteuerschieber (12) angeordnet ist.
  9. Waffenantrieb (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Mitnehmerbolzen (2.3) des Pleuels (2) gefedert im Pleuel (2) gelagert ist.
  10. Waffenantrieb (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Querschieber (22) eine Schräge (22.2) aufweist.
  11. Waffe (100) mit einem Waffenantrieb (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
  12. Waffe (100) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass im Waffengrundgehäuse oder in einer Waffenwiege (30) Schrägen oder Rampen (24, 25) eingebunden sind, die zum Zurückführen des Querschiebers (22) und des Bolzen (21) in ihre Ursprungsposition dienen.
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