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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Begutachten zumindest eines an einem Unfall beteiligten Kraftfahrzeugs mittels wenigstens einem unbemannten Luftfahrzeug. Hierbei übermittelt das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug dem Begutachten des Unfalls dienende Sensordaten an eine Zentrale. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.
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Kommt es im Straßenverkehr zu einem schweren Unfall, bei welchem Insassen eines Kraftfahrzeugs auf Unterstützung von Rettungskräften angewiesen sind, so können die Rettungskräfte durch einen automatisch ausgelösten Notruf informiert werden. Ein solches Notrufsignal wird auch als eCall bezeichnet. Zusammen mit diesem automatisch ausgelösten Notrufsignal werden auch Informationen zum Unfallort sowie gegebenenfalls zum Hergang und zum Schweregrad des Unfalls sowie zum Zustand von an dem Unfall beteiligten Fahrzeugen an eine Zentrale oder eine Rettungsleitstelle übermittelt.
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Die von der Rettungsleitstelle zu der Unfallstelle geschickten Einsatzkräfte oder Rettungskräfte erlangen also aufgrund des automatisch ausgelösten Notrufsignals bereits einige Informationen zum Unfall und zum Zustand beteiligter Fahrzeuge. Allerdings erhalten die Einsatzkräfte keine Informationen zur Umgebung des Fahrzeugs und zum Zustand der Fahrzeuginsassen.
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Die
US 2015/0172894 A1 beschreibt ein System zum Feststellen des Auftretens von Unfällen. Das System kann das Auftreten eines Unfalls dadurch feststellen, dass ein Nutzer einen Notrufdienst angerufen hat. Daraufhin kann das System eine mit einer Kamera bestückte Drohne aussenden, welche dann einem entfernten System Bilder der Unfallszene übermittelt.
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Die nach dem Anmeldetag der vorliegenden Anmeldung veröffentlichte
DE 10 2014 206 708 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Überwachung eines Kraftfahrzeugs, welche zum automatischen Erkennen eines Unfalls des Kraftfahrzeugs ausgebildet ist. Dies geschieht, wenn eine am Körper eines Insassen des Kraftfahrzeugs getragene Sensorik keine Daten mehr an eine Überwachungseinrichtung liefert, weil sich der Träger der Sensorik von dem Kraftfahrzeug entfernt hat. Daraufhin wird eine Drohne ausgesendet, welche das Umfeld des Kraftfahrzeugs mit Kameras erfasst.
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Die
WO 2014/080388 A2 beschreibt das Erfassen von Unfalldaten mittels Drohnen und ein Übermitteln von Bildern an eine Kommandozentrale. Die Drohnen sind in Parkstationen.
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Die
US 2014/0211487 A1 beschreibt ein Zwischengerätesystem, welches mit einem Laternenmast gekoppelt werden kann. Das Zwischengerätesystem kann das Eintreten eines Unfalls feststellen. Das Zwischengerätesystem ist mit einer Drohne bestückt und sendet die Drohne zur Unfallstelle, um Luftansichten in Echtzeit an eine entfernte Zentrale zu übermitteln.
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Die
WO 2015/077626 A1 beschreibt ein Verkehrsüberwachungssystem, bei welchem eine Drohne zum Einsatz kommt.
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Die
US 2015/0158513 A1 beschreibt ein System, bei welchem ein Fluggerät ein Fahrzeug begleitet, um mit einer Route zusammenhängende Gefahren zu identifizieren.
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Die
DE 38 43 043 A1 beschreibt ein Leitverfahren für den Katastrophenschutz und Umweltschutz, bei welchem auf eine automatisierte Alarmierung hin eine Drohne zur Aufklärung an eine Unfallstelle geschickt wird. Hierbei kann die Drohne einer ballistischen Flugbahn folgen oder ferngelenkt sein. Die Drohne kann auch von einem Fahrzeug aus gestartet werden. Mittels eines Suchkopfs der Drohne wird ein Videobild gewonnen, welches es einem Zentralcomputer ermöglicht, geeignete Rettungsmaßnahmen einzuleiten.
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Die
JP 2006180326 A beschreibt ein System zur Überwachung eines Zustands eines Fahrzeugs. Hierbei ist ein Flugobjekt mit einer Kamera ausgestattet, welche Bilder von dem Fahrzeug aufnimmt. Mittels einer in dem Fahrzeug angebrachten Fernsteuerung wird der Betrieb des Flugobjekts und der Kamera gesteuert.
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Die
DE 10 2012 019 064 B3 beschreibt ein Verkehrsüberwachungssystem, bei welchem eine Überwachungseinheit einen Fahrbahnabschnitt überwacht. Den Fahrbahnabschnitt charakterisierende Daten werden von der Überwachungseinheit an eine Drohne übermittelt, welche sich auf einer vorgegebenen Route bewegt. Mittels der Drohne lässt sich eine Reichweitenverlängerung eines Sendebereichs der Überwachungseinheit erreichen. Informationen zu einem Unfall in dem Fahrbahnabschnitt können über die Drohne an eine zentrale Einheit übermittelt werden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art und ein Kraftfahrzeug zu schaffen, mittels welchem sich besonders rasch und einfach den Unfall betreffende Informationen erlangen lassen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren stellt zumindest eine mit dem wenigstens einen unbemannten Luftfahrzeug bestückte Einrichtung ein Eintreten des Unfalls fest. Auf das Feststellen hin veranlasst die zumindest eine Einrichtung, dass sich das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug an einen das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort begibt.
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Das unbemannte Luftfahrzeug, welches wenigstens einen Sensor zum Erfassen der Sensordaten aufweist, wird auch als Drohne bezeichnet, bei welcher ein autarker Flugbetrieb und ein entsprechendes Navigieren ermöglicht ist. Hierbei kann das Luftfahrzeug vom Boden aus ferngesteuert werden, oder es kann eine Steuerungseinrichtung des Luftfahrzeugs für den autarken Flugbetrieb und das selbständige Navigieren sorgen.
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Um die Sensordaten zu gewinnen, kann also unmittelbar die Drohne derjenigen Einrichtung genutzt werden, welche das Eintreten des Unfalls feststellt, wobei die Sensordaten in der Zentrale das Begutachten des Unfalls erleichtern. Es braucht daher nicht erst von der Einrichtung, welche das Eintreten des Unfalls feststellt, eine verfügbare Drohne ausfindig gemacht zu werden.
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Auf diese Weise lassen sich also besonders rasch und einfach den Unfall betreffende Informationen erlangen. Dies gilt insbesondere, wenn sich die zumindest eine mit der Drohne bestückte Einrichtung in der Nähe der Unfallstelle oder an der Unfallstelle befindet.
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Die von dem wenigstens einen unbemannten Luftfahrzeug erfassten Sensordaten können in der Zentrale insbesondere dazu herangezogen werden, nähere Informationen zum Unfall, zum Zustand der beteiligten Kraftfahrzeuge oder zum Zustand von Fahrzeuginsassen zu gewinnen. Beispielsweise kann anhand von mittels einer Kamera des unbemannten Luftfahrzeugs erfassten Bilddaten festgestellt werden, ob das Unfallfahrzeug in einem Graben liegt, sich an einem Abhang befindet, sich überschlagen hat oder dergleichen. Dadurch können in der Zentrale besonders rasch und besonders gut geeignete Maßnahmen zur Rettung von an dem Unfall beteiligten Personen, insbesondere der Fahrzeuginsassen, und/oder zur Bergung von am Unfall beteiligten Fahrzeugen getroffen werden.
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Die besonders rasche Gewinnung von Sensordaten vom Unfallort ermöglicht es der Rettungsleitung, welche Zugriff auf die der Zentrale übermittelten Sensordaten hat, über das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug entscheidende Informationen zum Unfallgeschehen zu erlangen. Dieses Wissen kann dann genutzt werden, um den Rettungseinsatz besonders effizient zu organisieren. Auf der Basis der von dem wenigstens einen unbemannten Luftfahrzeug an die Zentrale übermittelten Sensordaten kann also die Rettungsleitung den Einsatz insbesondere hinsichtlich Personal und Ausrüstung planen.
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Die zumindest eine Einrichtung stellt das Eintreten des Unfalls mittels wenigstens eines Sensors der Einrichtung fest, welcher Sensordaten in Form von Beschleunigungswerten, Kraftwerten und/oder Bilddaten liefert. Beispielsweise kann eine Kamera den Unfallhergang erfassen. Anhand einer Auswertung der von der Kamera aufgenommenen Bilder kann dann die Einrichtung feststellen, dass der Unfall stattgefunden hat. Eine derart ausgestattete Einrichtung kann in vorteilhafter Weise unabhängig davon das unbemannte Luftfahrzeug an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort senden, ob das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug ein Notrufsignal oder eine Anfrage abgegeben hat.
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Zusätzlich oder alternativ kann die zumindest eine Einrichtung das Eintreten des Unfalls auf ein Empfangen eines Notrufsignals oder einer Anfrage hin feststellen. Dies macht das Feststellen des Unfalleintritts besonders einfach und zuverlässig. Zudem kann selbst eine Einrichtung das Eintreten des Unfalls feststellen, welche sich zwar nicht in Sichtweite der Unfallstelle befindet, jedoch das Notrufsignal oder die Anfrage empfängt. Bei der Anfrage kann es sich um das Anfordern einer Drohne handeln, wobei das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug die Anfrage ausgeben kann.
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Das Aussenden des wenigstens einen unbemannten Luftfahrzeugs kann also durch eine Einrichtung ausgelöst werden, welche den Unfall erkennt und mit zumindest einem unbemannten Luftfahrzeug ausgestattet ist.
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Es kann insbesondere vorgesehen sein, dass zusammen mit dem Notrufsignal angefordert wird, dass sich das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort begibt. Beispielsweise kann das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug das Notrufsignal, insbesondere den automatisch ausgelösten eCall, versenden und zugleich Drohnen anfordern, welche das Unfallfahrzeug und dessen Umgebung sensorisch erfassen und die entsprechenden Ergebnisse oder Sensordaten an die Zentrale übertragen sollen. Auf diese Weise kann dafür gesorgt werden, dass besonders rasch wenigstens ein unbemanntes Luftfahrzeug an der Unfallstelle zur Verfügung steht.
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Es kann vorgesehen sein, dass als die zumindest eine Einrichtung das zumindest eine an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug das Eintreten des Unfalls feststellt. Das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug kann also eine selbst mitgeführte Drohne aktivieren, indem das Kraftfahrzeug dafür sorgt, dass die Drohne sich von dem Kraftfahrzeug löst und dann in den Luftraum über beziehungsweise um das Kraftfahrzeug aufsteigen kann. Von einem Ort wie dem Luftraum um das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug aus lässt sich nämlich besonders gut die Unfallstelle begutachten. Wenn auf das von dem Unfallfahrzeug selber mitgeführte unbemannte Luftfahrzeug zurückgegriffen wird, so steht das Luftfahrzeug besonders rasch an dem das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort zur Verfügung.
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Zusätzlich oder alternativ kann das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug wenigstens ein unbemanntes Luftfahrzeug aus der Umgebung der Unfallstelle anfordern. Es kann also die zumindest eine Einrichtung in der Umgebung der Unfallstelle ein entsprechendes Notrufsignal oder eine Anfrage empfangen. Daraufhin kann die Einrichtung eine Drohne der Einrichtung aktivieren, damit diese sich zu dem Unfallfahrzeug begeben kann. Durch das Empfangen des Notrufsignals oder der Anfrage, über welche die Drohnen angefordert werden, stellt also die Einrichtung das Eintreten des Unfalls fest.
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Das Notrufsignal oder die Anfrage kann insbesondere über eine drahtlose Funkverbindung an die zumindest eine mit dem unbemannten Luftfahrzeug bestückte Einrichtung übermittelt werden. Bei dieser Einrichtung kann es sich insbesondere um ein weiteres Kraftfahrzeug und/oder um ein stationäres Objekt handeln, beispielsweise eine mit wenigstens einer Drohne bestückte Notrufsäule oder dergleichen Station. Auch auf diese Weise kann dafür gesorgt werden, dass insbesondere sich in der näheren Umgebung des Unfallfahrzeugs befindende Einrichtungen ihre Drohnen aktivieren und zu der Unfallstelle fliegen lassen können.
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Die Drohnenanforderung kann auch durch weitere Kraftfahrzeuge ausgelöst werden, welche den Unfall beziehungsweise das Unfallfahrzeug erkennen. Des Weiteren kann von der Zentrale, etwa bei Eingang eines entsprechenden Anrufs oder Notrufsignals, eine Drohnenanforderung ausgelöst werden. Von der Zentrale aus können also durch die Rettungsleitung Drohnen hin zu der Unfallstelle beordert werden.
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Bevorzugt überprüft das zumindest eine an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug, ob ein von dem Kraftfahrzeug mitgeführtes unbemanntes Luftfahrzeug funktionstüchtig ist. Dabei kann zunächst überprüft werden, ob ein entsprechender Kopplungsmechanismus, welcher für das Anbringen des unbemannten Luftfahrzeugs an dem Kraftfahrzeug sorgt, entriegelt werden kann oder durch den Unfall zu stark beschädigt wurde. Beispielsweise kann zum Ausklinken oder Lösen der Drohne von dem Fahrzeug ein Stellmotor eingesetzt werden. Kann jedoch der Stellmotor eine zum Ausklinken oder Lösen des unbemannten Luftfahrzeugs notwendige Kraft nicht aufbringen, oder übersteigt diese Kraft einen vorbestimmten Schwellenwert, so kann darauf geschlossen werden, dass der Mechanismus zum Lösen oder Ausklinken der Drohne nicht mehr funktionstüchtig ist. Zusätzlich oder alternativ zu dem Stellmotor kann beispielsweise ein Elektromagnet eine Magnetkraft aufbringen, welche für ein Sich-Lösen der Drohne vom Kraftfahrzeug sorgt, und welche der Kraft eines zum Halten der Drohne an dem Kraftfahrzeug vorgesehenen Permanentmagneten entgegenwirkt. Auch bei einem solchen Mechanismus lässt sich leicht feststellen, ob sich die Drohne noch von dem Kraftfahrzeug lösen lässt oder nicht.
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Anschließend kann insbesondere durch einen Selbsttest des unbemannten Luftfahrzeugs festgestellt werden, ob dieses funktionstüchtig ist. Insbesondere kann überprüft werden, ob sich das unbemannte Luftfahrzeug wie gewünscht in den Luftraum und im Luftraum um das am Unfall beteiligte Kraftfahrzeug bewegen kann. Ist das Ergebnis des Überprüfens positiv, kann folglich auf eine nach dem Unfall noch funktionsfähige Drohne zurückgegriffen werden, welche das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug mit sich führt.
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Das zumindest eine an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug kann insbesondere in Abhängigkeit von dem Ergebnis des Überprüfens anfordern, dass das weitere Kraftfahrzeug und/oder das stationäre Objekt das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug aussendet. Erhalten also beispielsweise andere Kraftfahrzeuge eine Drohnenanfrage, so können diese dafür sorgen, dass sich das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort begibt. So kann auch für den Fall, dass das an dem Unfall beteiligte Kraftfahrzeug nicht mit einem unbemannten Luftfahrzeug bestückt ist, oder wenn dieses unbemannte Luftfahrzeug nicht mehr einsetzbar ist, das rasche Eintreffen eines unbemannten Luftfahrzeugs an dem das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort sichergestellt werden.
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Insbesondere kann so sichergestellt werden, dass möglichst zumindest ein unbemanntes Luftfahrzeug aus der näheren Umgebung der Unfallstelle zu der Unfallstelle gelangt. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn sich in einem Umkreis um die Unfallstelle weitere Fahrzeuge oder stationäre Objekte befinden, welche mit dem wenigstens einen unbemannten Luftfahrzeug ausgestattet sind. So ist einerseits dafür gesorgt, dass die unbemannten Luftfahrzeuge rasch an der Unfallstelle eintreffen. Des Weiteren lässt sich so die in der Regel vergleichsweise geringe Reichweite von kompakten und ein geringes Gewicht aufweisenden unbemannten Luftfahrzeugen gut ausnutzen.
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Derartige Drohnen, welche beispielsweise eine Reichweite von etwa 100 Metern haben oder auch eine Unfallstelle in einer Entfernung von bis zu etwa einem Kilometer erreichen können, lassen sich nämlich besonders gut in Kraftfahrzeugen unterbringen und bei Bedarf, nämlich zur insbesondere visuellen Schadenserfassung bei Unfällen, einsetzen. Denn derartige unbemannte Luftfahrzeuge mit vergleichsweise geringer Reichweite beanspruchen wenig Bauraum und sind vergleichsweise leicht. Dies ist für die Unterbringung im Kraftfahrzeug und im Hinblick auf ein anzustrebendes niedriges Gewicht des Kraftfahrzeugs vorteilhaft.
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Das Kraftfahrzeug kann auch als Ergebnis der Überprüfung der von diesem mitgeführten Drohne den weiteren Kraftfahrzeugen oder stationären Objekten in der Umgebung mitteilen, dass sie keine Drohnen auszusenden brauchen. Falls die von dem an dem Unfall beteiligten Kraftfahrzeug mitgeführte Drohne jedoch nicht funktionstüchtig ist oder falls keine Kommunikation zwischen dem Unfallfahrzeug (oder der Drohne des Unfallfahrzeugs) und den anderen Kraftfahrzeugen oder stationären Objekten möglich ist, so können die weiteren Kraftfahrzeuge oder stationären Objekte auf das Feststellen des Unfalleintritts hin ihre Drohnen zu der Unfallstelle schicken.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn eine Mehrzahl von mit wenigstens einem unbemannten Luftfahrzeug bestückten Einrichtungen miteinander kommunizieren und in Abhängigkeit von wenigstens einem Kriterium bestimmen, welche Einrichtung (oder welche Einrichtungen) das Aufsuchen des das Begutachten des Unfalls zulassenden Orts durch das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug veranlasst. So kann dafür gesorgt werden, dass nicht unnötig viele unbemannte Luftfahrzeuge an der Unfallstelle eintreffen. Dadurch fehlen die unbemannten Luftfahrzeuge nicht an anderer Stelle, und sie stören sich nicht gegenseitig an der Unfallstelle.
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Des Weiteren kann so dafür gesorgt werden, dass diejenigen unbemannten Luftfahrzeuge, welche sich in besonders großer Nähe zu der Unfallstelle befinden und/oder welche für das Begutachten des Unfalls besonders gut geeignet sind, an der Unfallstelle eintreffen werden. Es können auch die unbemannten Luftfahrzeuge der Einrichtungen selber miteinander kommunizieren und abstimmen, die Drohne welcher Einrichtung zum Unfallfahrzeug gelangen soll.
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Sobald ein unbemanntes Luftfahrzeug auf den Weg gebracht wird und/oder an der Unfallstelle eintrifft, kann dies der Zentrale gemeldet werden. So kann verhindert werden, dass die Rettungsleitung unnötig unbemannte Luftfahrzeuge anfordert. Auf diese Weise kann also sichergestellt werden, dass nicht zu viele unbemannte Luftfahrzeuge ausgesendet werden.
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Die Zentrale kann nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Empfangen eines den Unfall betreffenden Notrufsignals veranlassen, dass sich wenigstens ein unbemanntes Luftfahrzeug an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort begibt. Nach Ablauf der vorbestimmten Zeitspanne kann nämlich darauf geschlossen werden, dass in der näheren Umgebung der Unfallstelle keine unbemannten Luftfahrzeuge vorhanden sind, welche zu der Unfallstelle hätten geschickt werden können. Um dennoch dafür zu sorgen, dass wichtige Informationen zum Unfall erlangt werden können, kann also die Zentrale selber das Aussenden von unbemannten Luftfahrzeugen hin zu der Unfallstelle veranlassen.
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Die Zentrale kann auch in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit von unbemannten Luftfahrzeugen in der Umgebung der Unfallstelle veranlassen, dass sich wenigstens ein unbemanntes Luftfahrzeug an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort begibt. Beispielsweise kann nämlich der Zentrale mitgeteilt werden, dass in der Umgebung der Unfallstelle keine unbemannten Luftfahrzeuge verfügbar sind. Falls die Rettungsleitung also diese Information von der Zentrale erhält oder wenn nach Ablauf der vorbestimmten Zeitspanne nach Eingang des Notrufsignals noch keine Rückmeldung über das Aussenden eines unbemannten Luftfahrzeugs hin zu der Unfallstelle vorliegt, kann also die Zentrale selbst unbemannte Luftfahrzeuge etwa von anderen Fahrzeugen oder Bereitstellern von Drohnen anfordern.
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Auf die gleiche Weise kann die Zentrale das Aussenden des wenigstens einen unbemannten Luftfahrzeugs hin zu der Unfallstelle veranlassen, wenn nach Ablauf einer vorbestimmten Zeitspanne nach dem Empfangen des den Unfall betreffenden Notrufsignals noch keine Sensordaten von einem unbemannten Luftfahrzeug an die Zentrale übermittelt worden sind. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn das unbemannte Luftfahrzeug auf dem Weg zur Unfallstelle oder an der Unfallstelle beschädigt wurde und daher keine Sensordaten an die Zentrale übermitteln kann. Es lässt sich dann trotzdem sicherstellen, dass die Zentrale baldmöglichst den Unfall betreffende Informationen in Form der Sensordaten erlangt.
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Die Zentrale kann des Weiteren in Abhängigkeit von einer Entfernung eines verfügbaren unbemannten Luftfahrzeugs von der Unfallstelle eine Transporteinrichtung dazu veranlassen, wenigstens ein unbemanntes Luftfahrzeug näher zu der Unfallstelle zu befördern. Dieses unbemannte Luftfahrzeug begibt sich dann von der Transporteinrichtung aus an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort.
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Falls also die Zentrale oder die Rettungsleitung kein unbemanntes Luftfahrzeug ausfindig macht, in dessen Reichweite sich die Unfallstelle befindet, kann die Transporteinrichtung angefordert werden. Die Transporteinrichtung befördert dann das unbemannte Luftfahrzeug schnell in die Nähe des an dem Unfall beteiligten Kraftfahrzeugs.
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Als derartige Transporteinrichtung kann insbesondere eine Drohne zum Einsatz kommen, welche größer und/oder schneller ist und bevorzugt eine größere Reichweite hat als die Drohne, welche die Sensordaten an die Zentrale übermitteln soll. Es können also als Transporteinrichtung insbesondere auf Langstrecken ausgelegte Drohnen zum Einsatz kommen. Diese brauchen jedoch nicht mit Sensoren zum Erfassen der Sensordaten ausgestattet zu sein. Auf diese Weise kann auch beim Auftreten eines Unfalls in einer Gegend, in welcher lediglich wenige oder keine mit unbemannten Luftfahrzeugen bestückten Einrichtungen vorhanden sind, für ein rasches Eintreffen wenigstens eines unbemannten Luftfahrzeugs an der Unfallstelle gesorgt werden.
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Als weiter vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug wenigstens einem Fahrzeuginsassen des zumindest einen an dem Unfall beteiligten Kraftfahrzeugs eine Nachricht übermittelt. Zusätzlich oder alternativ kann das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug eine von dem wenigstens einen Fahrzeuginsassen empfangene Nachricht an die Zentrale übermitteln. Das unbemannte Luftfahrzeug kann also dazu genutzt werden, mit den Fahrzeuginsassen zu kommunizieren. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn ein eCall-System des Unfallfahrzeugs, welches eine Kommunikation mit der Rettungsleitung ermöglichen sollte, beschädigt wurde und keine Audioverbindung mehr zu dem Unfallfahrzeug aufgebaut werden kann. Dann kann entsprechend die Kommunikation über das unbemannte Luftfahrzeug erfolgen. Dies ermöglicht eine besonders einfache und rasche Beurteilung des Zustands der Fahrzeuginsassen. Beispielsweise können zur Kommunikation fähige Fahrzeuginsassen des Unfallfahrzeugs oder umstehende Personen entsprechende sprachliche Angaben machen.
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Insbesondere um einen Rückfall-Mechanismus für die Kommunikation zwischen den Fahrzeuginsassen und der Zentrale sicherzustellen, kann das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug mit einem Lautsprecher und einem Mikrofon ausrüstet sein, so dass die Einsatzleitung mit den Fahrzeuginsassen kommunizieren kann.
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Von Vorteil ist es weiterhin, wenn von dem zumindest einen an dem Unfall beteiligten Kraftfahrzeug die Position der Unfallstelle angebende Daten und/oder das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug anfordernde Daten gesendet werden. Wenn nämlich das in den Unfall verwickelte Kraftfahrzeug nicht mit einer Drohne bestückt ist, sondern ein solches unbemanntes Luftfahrzeug von einem weiteren Fahrzeug oder einer weiteren Einrichtung angefordert werden soll, kann so das unbemannte Luftfahrzeug besonders einfach und besonders sicher den Weg zur Unfallstelle finden. Dies kann beispielsweise erreicht werden, indem GPS-Daten die Position der Unfallstelle angeben. Entsprechende GPS-Koordinaten können insbesondere als Teil der Drohnenanfrage übermittelt werden.
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Es kann jedoch auch lediglich die das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug anfordernde Anfrage (in Form der das Luftfahrzeug anfordernden Daten) wiederholt gesendet werden. Dann können unbemannte Luftfahrzeuge in der Nähe der Unfallstelle anhand der zunehmenden Signalstärke der Anfrage die Unfallstelle orten. So kann insbesondere eine größere Genauigkeit bei der Navigation erreicht werden als durch Übermitteln der GPS-Position.
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Zusätzlich oder alternativ können die unbemannten Luftfahrzeuge, welche sich der Unfallstelle nähern, zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten die Richtung anpeilen, aus welcher sie die gesendeten Daten empfangen. Unter Heranziehung der zwischen zwei solchen Peilungen zurückgelegten Strecke kann beispielsweise über Triangulation die Unfallstellen besonders genau lokalisiert werden. Auch können wenigstens zwei unterschiedliche Fahrzeuge die Richtung bestimmen, aus welcher sie die Drohnenanfrage erhalten. Durch Kommunikation der Fahrzeuge untereinander kann dann die Unfallstelle lokalisiert werden. Es kann also der Standort des Unfallfahrzeugs oder der Unfallfahrzeuge von Drohnen (oder von mit Drohnen bestückten Fahrzeugen) in der Umgebung der Unfallstelle über Triangulation anhand des, insbesondere periodisch ausgesendeten, Anfragesignals bestimmt werden, also anhand der das unbemannte Luftfahrzeug anfordernden Daten.
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Da die unbemannten Luftfahrzeuge bevorzugt mit einer Kamera ausgestattet sind, ist es auch möglich, dass die unbemannten Luftfahrzeuge auf Sicht fliegen und die Unfallstelle über Bilderkennung ausfindig machen. Ein solches Verfahren kann insbesondere auch dann angewendet werden, wenn die unbemannten Luftfahrzeuge nicht anhand der die Position des Unfalls angebenden Daten oder des periodisch wiederholten Anforderungssignals die Unfallstelle lokalisieren können.
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Bevorzugt informieren die unbemannten Luftfahrzeuge die Leitstelle oder Zentrale, sobald sie an der Unfallstelle angekommen sind. So lässt sich beispielsweise über die Zentrale verifizieren, ob mit einem Notrufsignal übermittelte, die Position des Unfalls angebende Daten korrekt sind. Des Weiteren kann so beispielsweise dafür gesorgt werden, dass die Zentrale die Steuerung der unbemannten Luftfahrzeuge an der Unfallstelle übernimmt. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Zentrale oder die Rettungsleitstelle jederzeit die Steuerung des unbemannten Luftfahrzeugs übernimmt, also auch während sich dieses zu der Unfallstelle begibt.
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Schließlich hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn die Sensordaten und/oder das Notrufsignal und/oder die Nachricht an wenigstens eine Zwischenstation übermittelt und über die wenigstens eine Zwischenstation an die Zentrale weitergeleitet werden. Eine solche Vorgehensweise ist beispielsweise dann vorteilhaft, wenn sich der Unfall an einem Ort ereignet hat, an welchem es keine Mobilfunkverbindung gibt. Dann kann beispielsweise über eine Car-to-Car-Kommunikation die Übermittlung der entsprechenden Daten von dem unbemannten Luftfahrzeug zu der Zwischenstation in Form eines Kraftfahrzeugs erfolgen und von dort gegebenenfalls zu einer weiteren Zwischenstation, von welcher aus Notrufe über Mobilfunk möglich sind. Die Übertragung der Daten kann also insbesondere über ein Netz von mit Mitteln zur Car-to-Car-Kommunikation ausgestatteten Kraftfahrzeugen erfolgen. Das Mitglied des Netzes, welches sich an dem Ort mit Mobilfunkempfang befindet, kann dann für die Weiterleitung der Daten an die Zentrale sorgen. So kann auch in entlegenen Gebieten mit spärlicher oder unzureichender Mobilfunkversorgung sichergestellt werden, dass die Zentrale die entsprechenden Daten erhält.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist mit wenigstens einem unbemannten Luftfahrzeug bestückt. Dabei weist das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug zumindest einen Sensor auf, mittels welchem Sensordaten erfassbar sind, welche einem Begutachten eines Unfalls dienen, also das Begutachten des Unfalls erlauben. Das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug weist eine Sendeeinrichtung zum Übermitteln der Sensordaten an eine Zentrale auf. Ferner weist das Kraftfahrzeug eine Vorrichtung zum Feststellen eines Eintretens des Unfalls auf, welche wenigstens einen Sensors umfasst, welcher Sensordaten in Form von Beschleunigungswerten, Kraftwerten und/oder Bilddaten liefert. Das Kraftfahrzeug ist dazu ausgebildet, auf das Feststellen des Eintretens des Unfalls hin zu veranlassen, dass sich das wenigstens eine unbemannte Luftfahrzeug an einen das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort begibt. Mittels eines solchen Kraftfahrzeugs lassen sich besonders rasch und einfach den Unfall betreffende Informationen an die Zentrale übermitteln.
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Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und bevorzugten Ausführungsformen gelten auch für das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug und umgekehrt.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen als von der Erfindung umfasst und offenbart anzusehen, die in der Figur nicht explizit gezeigt oder erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt schematisch ein Fahrzeug, welches einen Unfall hatte, wobei eine Drohne Bilder von dem Unfallfahrzeug aufnimmt und an eine Zentrale übermittelt.
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In der Fig. ist schematisch ein Fahrzeug 10 gezeigt, welches an einem Unfall beteiligt war. Bei dem Fahrzeug 10 handelt es sich vorliegend um ein Kraftfahrzeug, insbesondere um einen Kraftwagen. Vorliegend ist schematisch dargestellt, dass sich das Fahrzeug 10 überschlagen hat. Das Fahrzeug 10 verfügt über Sensoren 12, welche Sensordaten an ein Steuergerät 14 des Fahrzeugs 10 liefern. Aufgrund einer Auswertung der Sensordaten, beispielsweise in Form von Beschleunigungswerten, Kraftwerten und/oder Bilddaten, erkennt das Steuergerät 14 des Fahrzeugs 10, dass ein Unfall stattgefunden hat. Daraufhin steuert das Steuergerät 14 einen Sender 16 an, welcher ein automatisches Notrufsignal aussendet.
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Das automatisch generierte Notrufsignal, welches auch als eCall bezeichnet wird, wird von einer Zentrale 18 empfangen. In der Zentrale 18, welche beispielsweise als Rechner ausgebildet sein kann, werden die von dem Sender 16 übermittelten Informationen zum Ort, Hergang und Schweregrad des Unfalls sowie zum Fahrzeugzustand ausgewertet und es wird entsprechend ein Rettungseinsatz hinsichtlich Personal und Ausrüstung geplant. Entsprechend kann die Zentrale 18 Teil einer Rettungsleitstelle sein.
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Vorliegend erhält die Zentrale 18 jedoch nicht nur die von dem Sender 16 übermittelten Informationen. Vielmehr wird ein unbemanntes Luftfahrzeug, welches auch als Drohne 20 bezeichnet wird, zur Begutachtung des Unfalls eingesetzt und hierbei insbesondere zur visuellen Schadenserfassung. Die Drohne 20 verfügt beispielsweise über eine Kamera 22, welche Sensordaten in Form von Bilddaten aufnimmt und an die Zentrale 18 übermittelt.
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Es kann vorgesehen sein, dass das an dem Unfall beteiligte Fahrzeug 10 die Drohne 20 selbst mitführt. Ist die Drohne 20 des Fahrzeugs 10 nicht beschädigt worden, so sorgt das Steuergerät 14 für ein Aktivieren der Drohne 20. Hierfür wird zunächst überprüft, ob ein Mechanismus zum Ausklinken der Drohne 20, also zum Abkoppeln der Drohne 20 vom Fahrzeug 10 noch funktionstüchtig ist. Ist dies der Fall, kann die Drohne 20 sich vom Fahrzeug 10 lösen und sich an einen Ort begeben, welcher das Begutachten des Unfalls zulässt. Die Drohne 20 kann sich entsprechend in einen Luftraum 23 um das Fahrzeug 10 begeben und dann dem Begutachten des Unfalls dienende Sensordaten erfassen, welche an die Zentrale 18 übermittelt werden.
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Wenn das am Unfall beteiligte Fahrzeug 10 über keine Drohne 20 oder über keine funktionsfähige Drohne 20 verfügt, so kann es über ein Funkmodul 24 eine Anfrage an weitere Fahrzeuge in der Umgebung senden, wobei vorliegend exemplarisch lediglich ein weiteres Fahrzeug 26 gezeigt ist. Diese Drohnenanfrage kann auch Teil des Notrufsignals sein, das der Sender 16 aussendet. Auch können der Sender 16 und das Funkmodul 24 als eine Sende- und Empfangseinrichtung ausgebildet sein. Insbesondere ist vorliegend das Funkmodul 24 sowohl zum Senden als auch zum Empfangen von Nachrichten ausgebildet. Entsprechend empfängt das Funkmodul 24 des weiteren Fahrzeugs 26 die Drohnenanfrage. Als Teil der Drohnenanfrage werden bevorzugt eine aktuelle Position des Fahrzeugs 10 oder die letzte, von einem Navigationssystem 28 des Fahrzeugs 10 bestimmte GPS-Position des Fahrzeugs 10 übertragen.
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Das weitere Fahrzeug 26, welches aufgrund des Empfangens der Drohnenanfrage das Eintreten des Unfalls feststellt, ist ebenfalls mit einer Drohne 30 bestückt. Falls also das an dem Unfall beteiligte Fahrzeug 10 über keine Drohne 20 verfügt oder die Drohne 20 nicht aktiviert werden kann, kann das Steuergerät 14 des weiteren Fahrzeugs 26 veranlassen, dass sich die Drohne 30 an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort, also beispielsweise in den Luftraum 23 über dem Fahrzeug 10 begibt.
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Die Drohnenanfrage, welche von dem Funkmodul 24 des Fahrzeugs 10 ausgesendet wird, kann periodisch wiederholt werden. So kann das entsprechende Funksignal von der weiteren Drohne 30 genutzt werden, um die Unfallstelle zu lokalisieren. Die Drohne 30 kann nämlich in Richtung zunehmender Signalstärke des die Drohnenanfrage beinhaltenden Funksignals fliegen. Hierfür verfügt die Drohne 30 beispielsweise über ein zum Empfangen von Funksignalen ausgebildetes Nahfunkmodul 32. Das Nahfunkmodul 32, welches beispielsweise zur Kommunikation in einen Umkreis von bis zu etwa 100 Metern eingesetzt werden kann, dient bevorzugt auch der Kommunikation mit den Fahrzeugen 10, 26 sowie der Drohnen 20, 30 untereinander.
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Mittels eines Mobilfunkmoduls 34 mit bevorzugt größerer Reichweite überträgt die Drohne 20 hingegen die Sensordaten an die Zentrale 18. Ein entsprechender Kommunikationspfad ist in der Fig. durch einen Pfeil 36 veranschaulicht. Das Mobilfunkmodul 34 der jeweiligen Drohne 20, 30 dient also insbesondere als Sendeeinrichtung zum Übermitteln der Sensordaten an die Zentrale 18.
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Vorliegend können die Fahrzeuge in der Umgebung des Unfalls, von denen lediglich das Fahrzeug 26 gezeigt ist, den Unfall auch sensorisch erkennen. Beispielsweise können mittels der Sensoren 12 des weiteren Fahrzeugs 26 Bilddaten erfasst werden, deren Auswertung durch das Steuergerät 14 des weiteren Fahrzeugs 26 das Feststellen des Eintretens des Unfalls ermöglicht. Auch wenn also das weitere Fahrzeug 26 keine Nachricht von dem Fahrzeug 10 oder der Drohne 20 des Fahrzeugs 10 erhält, kann das weitere Fahrzeug 26 seine Drohne 30 aktivieren.
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Durch das mit den Sensoren 12 beziehungsweise mit dem Funkmodul 24 gekoppelte Steuergerät 14 des weiteren Fahrzeugs 26 ist vorliegend eine Vorrichtung zum Feststellen eines Eintretens des Unfalls bereitgestellt. Diese Vorrichtung kann auf das Feststellen des Eintretens des Unfalls hin veranlassen, dass sich die Drohne 30 an den das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort wie etwa in den Luftraum 23 über dem an dem Unfall beteiligten Fahrzeug 10 begibt.
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Anstelle des vorliegend beispielhaft gezeigten Fahrzeugs 26 können auch andere Drohnenbesitzer in der Umgebung des Unfalls die Drohnenanforderung erhalten oder den Unfall erkennen, auch wenn sie keine Nachricht von der Drohne 20 des Unfallfahrzeugs oder vom Fahrzeug 10 selber erhalten. Wenn mehrere derartige, mit Drohnen 30 bestückte Einrichtungen in der Umgebung des Unfalls entweder den Unfall sensorisch erkennen oder aufgrund des Erfassens der Drohnenanfrage und/oder des eCalls das Eintreten des Unfalls feststellen, stimmen diese Einrichtungen bevorzugt untereinander ab, welche Einrichtung ihre Drohne 30 aussendet. Dies kann beispielsweise davon abhängig gemacht werden, wie die Drohne 30 der jeweiligen Einrichtung ausgestattet ist oder in welche Entfernung von der Unfallstelle sich die jeweilige Einrichtung befindet. So kann sichergestellt werden, dass sich nicht unnötig viele Drohnen 20, 30 im Luftraum 23 an der Unfallstelle befinden.
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Die Drohnen 20, 30 verfügen neben der üblichen Ausstattung für einen kollisionsfreien Flug bevorzugt über weitere Komponenten. So können neben der Kamera 22 zur visuellen Erfassung des Unfallgeschehens weitere Sensoren 38 vorgesehen sein, beispielsweise eine Wärmebildkamera, Rauchsensoren und/oder Gassensoren, insbesondere Sensoren zum Ermitteln eines Gehalts an Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid und dergleichen. Auch von diesen Sensoren 38 erfasste Sensordaten werden an die Zentrale 18 übermittelt. Des Weiteren kann zur Navigation der Drohnen 20, 30 ein jeweiliger GPS-Empfänger 40 vorgesehen sein.
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Bevorzugt verfügen die Drohnen 20, 30 des Weiteren über Kommunikationsmittel 42 zur Kommunikation mit etwaigen Unfallopfern, also beispielsweise den Fahrzeuginsassen des Fahrzeugs 10. Die Kommunikationsmittel 42 können beispielsweise ein Mikrofon und einen Lautsprecher umfassen. Auf diese Weise ist eine Kommunikation zwischen der Zentrale 18 und den Insassen des Fahrzeugs 10 möglich.
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Sofern die den Unfall begutachtende Drohne 20 nicht von dem an dem Unfall beteiligten Fahrzeug 10 selbst aktiviert wurde, kann die Drohne 30 des weiteren Fahrzeugs 26 das Unfallfahrzeug anhand der periodisch wiederholten Drohnenanfrage lokalisieren. Die Koordinaten der Unfallstelle des Fahrzeugs 10 können jedoch auch über ein die Triangulation nutzendes Verfahren von Fahrzeugen 26 in der Umgebung ermittelt und dann der jeweiligen Drohne 30 übermittelt werden. So können etwa weitere Fahrzeuge 26 oder dergleichen Einrichtungen in der Umgebung der Unfallstelle erfassen, aus welcher Richtung die Drohnenanfrage und/oder der eCall kommt. Anhand dieser Informationen kann dann beispielsweise über trigonometrische Verfahren die Unfallstelle lokalisiert werden. Insbesondere wenn derartige Verfahren der Lokalisierung der Unfallstelle nicht durchführbar sind und sich das Unfallfahrzeug jedoch in Sichtweite der Drohne 30 befindet, so kann die Drohne 30 auch per Bilderkennung auf Sicht fliegen.
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Sobald die jeweilige Drohne 20, 30 aktiviert wurde und sich an dem das Begutachten des Unfalls zulassenden Ort befindet, sendet die jeweilige Drohne 20, 30 die Sensordaten zur Zentrale 18 in der Rettungsleitstelle. Falls der Unfall an einem Ort stattfindet, an dem kein Mobilfunkempfang vorliegt, so kann die Drohne 20 auch über ein Fahrzeugnetzwerk mit der Zentrale 18 kommunizieren. Es können nämlich beispielsweise die Sensordaten und die Nachrichten der Fahrzeuginsassen beispielsweise das weitere Fahrzeug 26 als Zwischenstation nutzen. Befindet sich dieses weitere Fahrzeug 26 an einem Ort mit Mobilfunkempfang, so kann von diesem Fahrzeug 26 aus die Weiterleitung an die Zentrale 18 erfolgen. Die erfassten Sensordaten können also über das an das Mobilfunknetz angebundene weitere Fahrzeug 26 oder ein Netz weiterer Fahrzeuge zu der Zentrale 18 gelangen.
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Von der Zentrale 18 aus kann die Rettungsleitung die jeweilige Drohne 20, 30 über Mobilfunk - oder über ein an das Mobilfunknetz angebundenes Fahrzeugnetz - jederzeit fernsteuern.