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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerinformationssystems eines Kraftfahrzeugs, wobei das Fahrerinformationssystem außerhalb des Kraftfahrzeugs mittels einer Fremdbilderfassungseinrichtung erfasste Fremdbilddaten, welche zumindest teilweise wenigstens einen für einen Fahrer des Kraftfahrzeugs aufgrund einer Verdeckung durch ein Objekt nicht einsehbaren Bereich der Umgebung des Kraftfahrzeugs zeigen, erhält und wenigstens eine im Kraftfahrzeug angeordnete Anzeigeeinrichtung aufweist, wobei die Fremdbilddaten den durch die Fremdbilderfassungseinrichtung erfassten Raum beschreibende Fremdbildinformationen umfassen. Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug.
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Solche Fahrerinformationssysteme ermöglichen es dem Fahrer, den durch das Objekt verdeckten und mithin nicht einsehbaren Bereich der Umgebung des Kraftfahrzeugs trotzdem mittels der Anzeigeeinrichtung zu überblicken und so verdeckte Verkehrssituationen, insbesondere Gefahrensituationen, besser antizipieren zu können. Dazu erhält das Fahrerinformationssystem beispielsweise über eine drahtlose Kommunikationsleitung von außerhalb des Kraftfahrzeugs den verdeckten Bereich beschreibende Fremdbilddaten. Diese umfassen nicht nur ausschließlich Bild- und/oder Videodaten, die von der Fremdbilderfassungseinrichtung, welche typischerweise als Kamera ausgebildet ist, erfasst sind, sondern auch Fremdbildinformationen, die den durch die Fremdbilderfassungseinrichtung erfassten Raum beschreiben.
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Ein derartiges Fahrerinformationssystem ist beispielsweise aus der
DE 10 2004 049 870 A1 bekannt, welche ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Verbesserung der Sicht von Fahrern von Kraftfahrzeugen, die mit Empfangseinrichtungen und Wiedergabeeinrichtungen für Bilddaten versehen sind, beschreibt. Die von jeweils einem vorausfahrenden Fahrzeug, das mit mindestens einer in Fahrtrichtung ausgerichteten Videokamera und einer Sendeeinrichtung für die von der mindestens einen Videokamera erzeugten Bilddaten ausgerüstet ist, gesendeten Bilddaten werden von der Empfangseinrichtung der Wiedergabeeinrichtung empfangen und wiedergegeben werden. Dabei können zusätzlich zu den Bilddaten Selektionsdaten gesendet werden, die Informationen über die Position und die Fahrtrichtung und eine Identifikation des sendenden Fahrzeugs erhalten.
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Ferner beschreibt die
DE 10 2006 055 344 A1 ein Verfahren zur drahtlosen Kommunikation zwischen Fahrzeugen, bei dem ein einem ersten Fahrzeug vorausfahrendes zweites Fahrzeug durch das erste Fahrzeug identifiziert wird, das zweite Fahrzeug drahtlos Fahrinformationen aussendet, welche von dem ersten Fahrzeug empfangen werden, wobei die Fahrinformationen Informationen über die Verkehrssituation der Umgebung des zweiten Fahrzeugs und/oder über Zustandsgrößen des zweiten Fahrzeugs umfassen, die in dem ersten Fahrzeug empfangenen Fahrinformationen im ersten Fahrzeug verarbeitet und die verarbeitenden Fahrinformationen zumindest teilweise über ein Ausgabemittel im ersten Fahrzeug ausgegeben werden.
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Bekannte Fahrerinformationssysteme haben jedoch den Nachteil, dass sie die empfangenen Fremdbilddaten weitestgehend kontextlos aus der Perspektive der Fremdbilderfassungseinrichtung darstellen, so dass der Fahrer des Kraftfahrzeugs selbst abschätzen muss, welcher verdeckte Bereich tatsächlich durch die Fremdbilddaten beschrieben wird. Dies erfordert eine hohe Aufmerksamkeit des Fahrers, die dann nicht für den Betrieb des Kraftfahrzeugs zur Verfügung steht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art mit einer verbesserten Darstellung der Fremdbilddaten anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs genannten Art vorgesehen, dass eine Bildverarbeitungseinheit des Fahrerinformationssystems ein wenigstens einen Teil des nicht einsehbaren Bereichs unverdeckt zeigendes Fremdbild aus den Fremdbilddaten unter Berücksichtigung der Fremdbildinformationen erzeugt, wobei das Fremdbild mittels wenigstens einer der wenigstens einen Anzeigeeinrichtung im Sichtfeld des Fahrers den wenigstens einen Teil des nicht einsehbaren Bereich kontaktanalog überdeckend eingeblendet wird und/oder das Fremdbild mittels der Bildverarbeitungseinheit den wenigstens einen Teil des nicht einsehbaren Bereich ortsgetreu ersetzend mit einem von einer Eigenbilderfassungseinrichtung des Kraftfahrzeugs erfassten Eigenbild zu einem Fusionsbild zusammengesetzt und das Fusionsbild auf der wenigstens einen der wenigstens einen Anzeigeeinrichtung dargestellt wird.
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Dazu ist erfindungsgemäß zunächst eine Bildverarbeitungseinheit als Teil des Fahrerinformationssystems vorgesehen, welche die erhaltenen Fremdbilddaten sowie die den durch die Fremdbilderfassungseinrichtung erfassten Raum beschreibenden Fremdbildinformationen als Eingangsgrößen auswertet und aus ihnen ein Fremdbild erzeugt, welches, idealerweise perspektiv- und größengetreu aus Sicht des Fahrers, ein wenigstens einen Teil des nicht einsehbaren Bereichs unverdeckt zeigt. Dabei wendet die Bildverarbeitungseinheit aus dem Stand der Technik an sich bekannte Transformationsverfahren auf die Bilddaten an, wobei die Fremdbildinformationen berücksichtigt werden und gegebenenfalls zusätzlich Informationen über die eigene Position des Kraftfahrzeugs und/oder des Fahrers in Relation zu den Fremdbildinformationen gesetzt werden. Durch die genannten Transformationsverfahren wird so ein Fremdbild erzeugt, welches in seiner Größe und seiner Perspektive der Ansicht des durch das Objekt verdeckten Bereichs entspricht, wie er sich dem Fahrer ohne Verdeckung darstellen würde.
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Daran anschließend wird das Fremdbild in einer ersten Ausgestaltung mittels wenigstens einer der wenigstens einen Anzeigeeinrichtung im Sichtfeld des Fahrers eingeblendet, wobei das Fremdbild wenigstens einen Teil des nicht einsehbaren Bereichs kontaktanalog überdeckt. Dazu kann die Anzeigeeinrichtung beispielsweise eine Projektionseinrichtung umfassen, welche das Fremdbild einblendet. Das durch die Bildverarbeitungseinheit transformierte Fremdbild wird also derart eingeblendet, dass es das verdeckende Objekt überblendet und dem Fahrer eine kontaktanaloge Fortsetzung des nicht verdeckten Bereichs zeigt.
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Alternativ oder zusätzlich kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass das Kraftfahrzeug eine Eigenbilderfassungseinrichtung, beispielsweise eine Kamera, aufweist, welche ein Eigenbild erfasst. Typischerweise ist eine solche Eigenbilderfassungseinrichtung so angeordnet, dass sie einen Erfassungsbereich in Vorwärtsfahrtrichtung des Kraftfahrzeugs aufweist. Es ist aber selbstverständlich auch denkbar, seitliche oder heckseitige Erfassungsbereiche durch die Eigenbilderfassungseinrichtung zu erfassen. Die Bildverarbeitungseinheit erstellt dabei ein Fusionsbild aus dem Eigenbild und dem Fremdbild, wobei das Fremdbild wenigstens einen Teil des nicht einsehbaren Bereichs im Eigenbild ortsgetreu ersetzt. Anders gesprochen bildet das Eigenbild einen Rahmen für das zumindest teilweise dargestellte Fremdbild.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Fahrer somit die genaue Lage des durch das Fremdbild dargestellten Raums einschätzen, da das Fremdbild eine intuitiv sofort klare kontaktanaloge Position im Sichtfeld des Fahrers aufweist und/oder als Teil des Fusionsbildes anstelle des nicht einsehbaren Bereichs ortsgetreu dargestellt wird. Der Fahrer erhält mithin durch das erfindungsgemäße Verfahren die Möglichkeit, durch das verdeckende Objekt „hindurchzuschauen” und damit den Streckenverlauf, insbesondere plötzlich auftretende Hindernisse, besser antizipieren zu können. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betrieb des Fahrerinformationssystems leistet mithin einen Beitrag zur Verbesserung der Fahr- und Verkehrssicherheit.
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In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Objekt ein, insbesondere dem Kraftfahrzeug vorausfahrendes, weiteres Fahrzeug ist, welches die Fremdbilderfassungseinheit aufweist. Es wird mithin bevorzugt, dass ein weiteres Fahrzeug durch das eingeblendete Fremdbild überdeckt wird und/oder das weitere Kraftfahrzeug im Eigenbild zu sehen ist und zumindest teilweise im Fusionsbild durch das Fremdbild ersetzt wird. Dabei weist das weitere Kraftfahrzeug selbst die Fremdbilderfassungseinheit auf; die erhaltenen Fremdbilddaten stammen folglich von dem weiteren Kraftfahrzeug selber und betreffen insbesondere die vor dem weiteren Fahrzeug liegende Fahrbahn. Zweckmäßigerweise umfasst das weitere Kraftfahrzeug eine Kommunikationseinrichtung, mittels welcher die Fremdbilddaten unmittelbar oder mittelbar über eine Kommunikationsverbindung an das Fahrerinformationssystem übermittelbar sind, so dass dieses die Fremdbilddaten erhält. Zur Realisierung der Kommunikationsverbindung kann auf bekannte Standards und/oder Verfahren der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation zurückgegriffen werden. Selbstverständlich ist es darüber hinaus aber auch denkbar, dass das Objekt kein Kraftfahrzeug, sondern beispielsweise ein stationäres Hindernis ist und eine an diesem angebrachte Fremdbilderfassungseinheit aufweist. Denkbar ist es beispielsweise ein eine Kurve teilweise verdeckendes Objekt wie ein Gebäude mit der Fremdbilderfassungseinheit auszustatten und die erfassten Fremdbilddaten erfindungsgemäß einzublenden oder darzustellen.
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Es kann bei dem erfindungsgemäßen Verfahren vorteilhafterweise vorgesehen sein, dass das Fremdbild erst aufgrund einer Bedienaktion des Fahrers und/oder bei Erkennen einer Gefahrensituation durch Auswerten der Fremdbilddaten durch eine Bildauswerteeinheit dargestellt wird. Dabei kann der Fahrer entscheiden, wann das Fremdbild eingeblendet werden soll. Es kann aber alternativ oder zusätzlich auch vorgesehen sein, dass die Fremdbilddaten durch eine Bildauswerteeinheit auf das Vorliegen einer Gefahrensituation untersucht und im Falle eines positiven Untersuchungsergebnisses eingeblendet oder im Fusionsbild angezeigt werden. Eine Gefahrensituation kann beispielsweise durch von dem Objekt verdecktes Tier oder ein verdecktes liegengebliebenes Fahrzeug gegeben sein.
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Des Weiteren ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders zweckmäßig, wenn die Fremdbildinformationen die Identität des Objekts und/oder die Position der Fremdbilderfassungseinrichtung und/oder den Erfassungsbereich der Fremdbilderfassungseinrichtung beschreiben. Dabei dient die Identität des Objekts als Fremdbildinformation insbesondere einer genauen Zuordnung der Fremdbilddaten zu dem Objekt, dessen Fremdbild einzublenden bzw. zum Fusionsbild zusammenzusetzen sind. Mit Hilfe von Fremdbildinformation über die Position und/oder den Erfassungsbereich der Fremdbilderfassungseinrichtung kann ferner die Bildverarbeitungseinheit eine möglichst exakte Transformation der erhaltenen Fremdbilddaten vornehmen, insbesondere den genauen Ort und die Perspektive der Fremdbilderfassungseinrichtung bei der Erzeugung des Fremdbildes berücksichtigen.
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Es wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ferner bevorzugt, wenn das Fremdbild teiltransparent, insbesondere mit einem veränderlichen Transparenzgrad, dargestellt wird und/oder das Fremdbild nur einen Teil des nicht einsehbaren Bereichs ersetzt oder überdeckt. Im Falle einer teiltransparenten Darstellung des Fremdbilds zeichnet sich damit das verdeckende Objekt bzw. die Darstellung des Objekts im Eigenbild innerhalb des Fremdbilds ab. Anders gesprochen scheint das Objekt bzw. die Darstellung des Objekts durch das Fremdbild durch. Es ist dabei besonders bevorzugt, wenn der Transparenzgrad veränderlich ist und insbesondere aufgrund einer Bedienaktion des Fahrers verändert wird. Alternativ oder zusätzlich zu einem teiltransparenten Fremdbild ist es auch möglich, dass das Fremdbild nur einen Teil des nicht einsehbaren Bereichs ersetzt oder überdeckt, also lediglich einen Teil des Objekts oder der Darstellung des Objekts nicht überdeckt bzw. dieser Teil nicht sichtbar ist. Vorteilhafterweise ist so eine bessere Orientierung des Fahrers bei der Betrachtung des Fremdbilds möglich, da ihm bestimmte Bereiche des Objekts oder der Darstellung des Objekts als Fixpunkte für die örtliche Einordnung des Fremdbilds verbleiben. Zudem bleibt ihm die Anwesenheit des Objekts bewusst.
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Es ist ferner im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders vorteilhaft, wenn als eine Anzeigeeinrichtung, mittels welcher das Fremdbild des Fahrers im Sichtfeld des Fahrers kontaktanalog eingeblendet wird, ein Head-Up-Display des Kraftfahrzeug verwendet wird. Derartige Head-Up-Displays, welche mittels einer Projektionseinrichtung Informationen auf einen sich im Sichtfeld des Fahrers befindenden Gegenstand, insbesondere auf eine Windschutzscheibe, projizieren, sind aus dem Stand der Technik an sich bekannt.
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Der Fahrer kann damit das Fremdbild ohne eine Änderung seiner Blickrichtung wahrnehmen und wird in geringerem Maße abgelenkt.
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Es ist im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens darüber hinaus mit Vorteil möglich, dass als eine Anzeigeeinrichtung ein Bildschirm, insbesondere ein Touchscreen, verwendet wird, auf welchem das Fusionsbild dargestellt wird. In diesem Fall kann der Fahrer das Fusionsbild auf dem Bildschirm sehen und bei Verwendung eines Touchscreens als Bildschirm besonders einfach Bedienaktionen durchführen. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass das Fahrerinformationssystem mehrere Anzeigeeinrichtungen aufweist, wovon wenigstens eine Anzeigeeinrichtung ein Bildschirm, insbesondere ein Touchscreen, und wenigstens eine ein Head-Up-Display ist.
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Ferner ist es im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens besonders zweckmäßig, wenn das dargestellte Fremdbild durch eine Bedienaktion des Fahrers zugeschnitten wird. Das heißt, dass das Fremdbild bei konstanter Skalierung in seiner Größe verändert wird, so dass ein größerer Bereich des Objekts oder der Darstellung des Objekts an der Stelle des abgeschnittenen Teils des Fremdbilds sichtbar verbleibt. Es ist dabei besonders bevorzugt, wenn das Fremdbild an seinen Rändern vertikal und/oder horizontal zugeschnitten wird. So kann der Fahrer vorteilhafterweise die Darstellung des Fremdbilds nach seinen Wünschen einstellen.
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Es ist im Rahmen des Verfahrens, bei dem das dargestellte Fremdbild durch eine Bedienaktion des Fahrers zugeschnitten wird und als eine Anzeigeeinrichtung ein Touchscreen verwendet wird, auf welchem das Fusionsbild dargestellt wird, besonders bevorzugt, wenn das auf dem Touchscreen dargestellte Fremdbild durch eine Gestensteuerung als Bedienaktion zugeschnitten wird. Dadurch kann der Fahrer auf besonders komfortable Weise eine wunschgemäß zugeschnittene Darstellung des Fremdbilds innerhalb des Fusionsbilds vorgeben. Selbstverständlich können weitere Bedienmöglichkeiten des, insbesondere auch weitere Funktionalitäten neben dem Fahrerinformationssystem und/oder für das Fahrerinformationssystem realisierenden, Touchscreens erhalten bleiben.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer im Kraftfahrzeug angeordneten Anzeigeeinrichtung, umfassend eine Steuereinheit, die zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet ist. Sämtliche Ausführungen zum erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich analog auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug übertragen, so dass auch mit diesem die bereits genannten Vorteile erzielt werden können.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
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2 das in 1 gezeigte Kraftfahrzeug während einer Fahrsituation mit einem weiteren Kraftfahrzeug;
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3 eine Anzeigeeinrichtung des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs in Form eines Touchscreens;
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4 die in 3 gezeigte Anzeigeeinrichtung während des Zuschneidens eines Fremdbildes; und
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5 eine Anzeige einer Anzeigeeinrichtung des in 1 gezeigten Kraftfahrzeugs in Form eines Head-Up-Displays.
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1 ist eine Prinzipskizze eines Kraftfahrzeugs 1, umfassend ein Fahrerinformationssystem 2, eine in Form einer Videokamera ausgebildete Eigenbilderfassungseinrichtung 3 sowie zwei Anzeigeeinrichtungen 4, 5. Dabei ist die Anzeigeeinrichtung 4 als Touchscreen und die Anzeigeeinrichtung 5 als Head-Up-Display, umfassend eine Projektionseinrichtung 6 und eine Windschutzscheibe 7 als Projektionsfläche, ausgebildet. Außerdem umfasst das Kraftfahrzeug 1 eine mit dem Fahrerinformationssystem 2 verbundene Antenne 8 sowie eine zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Betrieb eines Fahrerinformationssystems 2 ausgebildete Steuereinheit 9, beispielsweise in Form eines Steuergeräts.
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Das Fahrerinformationssystem 2 umfasst eine Kommunikationseinrichtung 10, welche mittels der Antenne 8 Fremdbilddaten von außerhalb des Kraftfahrzeugs empfängt. Ein dafür genutzter Kommunikationskanal kann durch eine direkte Funkverbindung oder mittels eines drahtlosen Kommunikationsnetzwerks realisiert werden. Dafür kommen insbesondere spezielle Verfahren der Fahrzeug-zu-Fahrzeug-Kommunikation in Betracht. Das Fahrerinformationssystem 2 weist ferner eine Bildverarbeitungseinrichtung 11 und eine Bildauswerteeinrichtung 12 auf. Die Eigenbilderfassungseinheit 3, welche einen Erfassungsbereich 13 erfasst, die Anzeigeeinrichtung 4, die Projektionseinrichtung 6 der Anzeigeeinrichtung 5 und die Steuereinheit 9 sind zum Datenaustausch mit dem Fahrerinformationssystem 2 verbunden.
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2 ist eine Prinzipskizze des Kraftfahrzeugs 1, welches auf einer Fahrbahn 14 einem Objekt 15 in Form eines vorausfahrenden weiteren Kraftfahrzeugs hinterherfährt. Außerdem befindet sich auf der Fahrbahn 14 ein Hindernis 16, welches exemplarisch als ein Stück Wild dargestellt ist und aus Sicht eines Fahrers des Kraftfahrzeugs 1 durch das Objekt 15 teilweise verdeckt ist.
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Das Objekt 15 weist eine Fremdbilderfassungseinrichtung 17 in Form einer Videokamera auf, welche mit einer Einrichtung 18 des Objekts 15 verbunden ist. Die Einrichtung 18 ergänzt die von der Fremdbilderfassungseinrichtung 17 erfassten Bilddaten um Fremdbildinformationen, welche die Identität des Objekts 15, die Position der Fremdbilderfassungseinrichtung 17 und einen Erfassungsbereich 19 der Fremdbilderfassungseinrichtung 17 beschreiben. Ferner sendet die Einrichtung 18 die so ergänzten Fremdbilddaten mittels einer Antenne 20 aus, so dass das Fahrerinformationssystem 2 des Kraftfahrzeugs 1 die Fremdbilddaten mittels der Antenne 8 und der Kommunikationseinrichtung 10 drahtlos erhält.
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3 zeigt die als Touchscreen ausgebildete Anzeigeeinrichtung 4 des Kraftfahrzeugs 1 während des Betriebs des Fahrerinformationssystems 2 in der in 2 gezeigten Fahrsituation. Auf der Anzeigeeinrichtung 4 wird ein die gesamte zur Anzeige zur Verfügung stehende Fläche ausfüllendes Fusionsbild 21 gezeigt, welches aus einem mittels der Eigenbilderfassungseinrichtung 3 erfassten Eigenbild 22 und einem aus den mittels der Fremdbilderfassungseinrichtung 17 gewonnenen Fremdbilddaten erzeugten Fremdbild 23 zusammengesetzt ist. Dabei ersetzt das Fremdbild 23 einen für den Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 infolge der Verdeckung durch das Objekt 15 nicht einsehbaren Bereich ortsgetreu, so dass das Fusionsbild 21 für den Fahrer des Kraftfahrzeugs 1 den Eindruck erweckt, als könne er durch das Objekt 15 teilweise hindurchschauen.
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Das von der Steuereinheit 9 durchgeführte Verfahren zum Betrieb des Fahrerinformationssystems 2 wird im Folgenden erläutert:
Nach dem Erhalten der Fremdbilddaten von dem Objekt 15 werden diese der Bildverarbeitungseinheit 11 zugeführt. Diese transformiert die Fremdbilddaten unter Berücksichtigung der Fremdbildinformation zum Fremdbild 23. Dazu wird mittels der die Identität des Objekts 15 beschreibenden Fremdbildinformation zunächst das Objekt 15 als das zum Kraftfahrzeug 1 vorausfahrende weitere Kraftfahrzeug erkannt. Daneben werden die die Position der Fremdbilderfassungseinrichtung 17 beschreibenden Fremdbildinformationen, welche beispielsweise über ein globales Satellitennavigationssystem des Objekts 15 ermittelt werden können, und die den Erfassungsbereich der Fremdbilderfassungseinrichtung 17 beschreibenden Fremdbildinformationen ausgewertet und in Relation zur Position der Eigenbilderfassungseinrichtung 3 und deren Erfassungsbereich 13 gesetzt und ausgewertet. Auf Basis dieser Auswertung erzeugt die Bildverarbeitungseinheit 11 insbesondere durch perspektivische Veränderung und Größenanpassung aus den Fremdbilddaten ein Fremdbild 23. Anschließend ermittelt die Bildverarbeitungseinheit 11 den Bereich des Eigenbilds 21, welcher durch das Fremdbild 23 im zu erzeugenden Fusionsbild 21 ortsgetreu zu ersetzen ist und erzeugt das Fusionsbild 21. Das Fusionsbild 21 wird anschließend auf der Anzeigeeinrichtung 4 dargestellt.
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4 zeigt die Anzeigeeinrichtung 4 während einer Bedienaktion des Fahrers. Dabei kann der Fahrer mittels seiner Hand 24 durch Gestensteuerung auf dem Touchscreen denjenigen Bereich, welcher durch das Fremdbild 23 ersetzt werden soll, durch Zuschneiden anpassen. Dies geschieht durch eine horizontale Bewegungsgeste in Richtung des eingezeichneten Pfeils. Dabei erfolgt der Zuschnitt des Fremdbildes 23 entlang einer vertikalen Linie. Dieser Zuschnitt kann wahlweise von links oder von rechts erfolgen. Genauso ist es möglich, das Fremdbild entlang einer horizontalen Linie zuzuschneiden. Beim Zuschneiden ändert sich zwar die Größe des Fremdbilds 23, seine Skalierung bleibt jedoch unverändert. Darüber hinaus kann in hier nicht gezeigter Weise durch eine andere Berührgeste der Transparenzgrad des Fremdbildes 23 gegenüber dem Eigenbild 22 variiert werden, so dass im Fusionsbild 21 der ersetzte Teil des Eigenbilds 22 durch das teiltransparente Fremdbild 23 hindurchscheint.
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Im Rahmen des Verfahrens werden zur Realisierung der zuvor beschriebenen Gestensteuerung die Berührungsgesten durch die Anzeigeeinrichtung 4 erfasst und an das Fahrerinformationssystem 2 weitergegeben, wobei die Steuerungseinrichtung 9 die Bildverarbeitungseinheit 11 in Abhängigkeit der eingegebenen Bedienaktion zur Veränderung des Fremdbilds ansteuert und das Fusionsbild 21 entsprechend neu erzeugt wird.
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5 zeigt das Objekt 15 aus der Sicht des Fahrers durch die Windschutzscheibe 7, welche Teil der als Head-Up-Display ausgebildeten Anzeigeeinrichtung 5 ist und durch die Projektionseinrichtung 6 mit dem Fremdbild 23 beleuchtet wird. Dazu wird das Fremdbild 23 durch die Bildverarbeitungseinheit 11 erzeugt und die Projektionseinrichtung 6 derart angesteuert, dass das Fremdbild 23 den durch das Objekt 15 verdeckten, nichteinsehbaren Bereich teilweise kontaktanalog überdeckt. Im Übrigen lassen sich die Ausführungen zur Darstellung des Fremdbilds 23 auf der Anzeigeeinrichtung 4 analog auf das Einblenden mittels der Anzeigeeinrichtung 5 übertragen. Ferner kann auch aufgrund von Bedienaktionen des Fahrers an hier nicht näher dargestellten Bedieneinrichtungen der Transparenzgrad des Fremdbilds 23 verändert werden. Gleiches gilt für einen Zuschnitt des Fremdbilds 23 bei einer Anzeige mittels der Anzeigeeinrichtung 5.
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Darüber hinaus ist unabhängig von der verwendeten Anzeigeeinrichtung 4, 5 vorgesehen, dass der Fahrer mittels einer weiteren Bedienaktion das Einblenden des Fremdbilds 23 bzw. die Darstellung des Fusionsbildes 21 veranlassen oder beenden kann. Ferner werden die erhaltenen Fremdbilddaten fortlaufend durch die Bildauswerteeinheit 12 dahingehend ausgewertet, ob im nicht einsehbaren Bereich eine Gefahrensituation vorliegt. Dies kann wie in 2 gezeigt insbesondere ein durch das Objekt 15 verdecktes Hindernis 16 sein. Dazu kann die Bildauswerteeinheit 12 in an sich aus dem Stand der Technik bekannter Weise zur Erkennung von Gefahrensituationen aus erfassten Fremdbilddaten ausgebildet sein. Sobald die Bildauswerteeinheit 12 aus den Fremdbilddaten eine Gefahrensituation erkennt, werden die Anzeigeeinrichtungen 4, 5 zum Einblenden bzw. Darstellen des Fremdbilds angesteuert, so dass der Fahrer, wie in 3 und 5 gezeigt, frühzeitig vor dem Hindernis 16 gewarnt wird und beispielsweise ein plötzliches Bremsen des vorausfahrenden weiteren Kraftfahrzeugs, also des Objekts 15, antizipieren kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004049870 A1 [0003]
- DE 102006055344 A1 [0004]