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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit wenigstens einem gekühlten Innenraum, der durch wenigstens einen Innenbehälter begrenzt wird, wobei an dem Innenbehälter zumindest ein Behälterdom angeordnet ist, der zum Ablauf von Tauwasser aus dem gekühlten Innenraum dient, sowie mit wenigstens einem mit dem Behälterdom in Verbindung stehenden Wasserablauf.
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Bei Kühl- bzw. Gefriergeräten besteht die Notwendigkeit, in dem gekühlten Innenraum anfallendes Tauwasser abzuführen.
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Dazu ist bei bekannten Geräten ein Behälterdom, d.h. ein rohrförmiger Stutzen angeordnet. Falls dessen Länge nicht ausreicht, um das Tauwasser z.B. in den Bereich der Rückwand oder der Kompressornische abzuführen, wird ein zusätzliches Teil in Form eines Wasserablaufes eingesetzt, der mit dem Behälterdom in Verbindung steht und dessen Verlängerung darstellt.
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Der Kontaktbereich zwischen dem Behälterdom und dem Wasserablauf muss wasserdicht sein, um zu verhindern, dass Tauwasser aus dem Kontaktbereich in den Schaum austritt, der die Wärmeisolation des Gerätes bildet.
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Bekannt ist es, den Wasserablauf durch Klebebänder von außen an den Behälterdom zu fixieren. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Wasserablauf über einen umlaufend angeordneten Kleber, der sich in dem Verbindungsspalt zwischen beiden Bauteilen befindet, zu befestigen. Alternativ dazu wird ein Schaumstoffteil verwendet, das beidseitig Klebeband aufweist und zwischen den Behälterdom und den Wasserablauf geklebt wird.
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Auch ist es aus dem Stand der Technik gemäß der
DE 195 25 691 A1 bekannt, eine Gummidichtung zwischen den Behälterdom und den Wasserablauf einzulegen, um die Dichtheit der Verbindungsstelle zu gewährleisten.
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Bei diesen bekannten Vorgehensweisen hängt die Qualität der Abdichtung unter anderem sehr stark von der Sorgfalt des Werkers ab. Wird der Klebstoff nicht korrekt aufgetragen, besteht die Gefahr, dass dieser den Wasserablauf teilweise oder vollständig blockiert. Hinzu kommt, dass durch die Aushärtezeit des Klebstoffes zusätzliche Kosten entstehen, da die Produktionsgeschwindigkeit verlangsamt wird.
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Werden Klebebänder verwendet, kann es zu Falten kommen oder der Wasserablauf wird ungenügend abgedeckt. Bei der Verwendung von Schaumstoffdichtungen kann beim Anbringen ein Spalt entstehen. All dies kann zu Undichtigkeiten und somit zu einem Eintritt von Tauwasser in den Schaum oder umgekehrt von Schaum in den Tauwasserablauf führen. Dies gilt entsprechend für die Verwendung einer Gummidichtung, wenn diese nicht oder nicht korrekt eingelegt wird.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Kühl- und/oder Gefriergerät der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubilden, dass der Wasserablauf prozesssicher, dicht und günstig an dem Behälterdom angeordnet werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Kühl- und/oder Gefriergerät mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Danach ist vorgesehen, dass der Wasserablauf und/oder der Behälterdom als 2-Komponententeil ausgeführt ist, wobei eine Komponente den Grundkörper des Wasserablaufs bzw. des Behälterdoms und eine Komponente eine Dichtung darstellt, die an den Grundkörper angespritzt ist und die dichtend mit dem anderen Teil, d.h. mit dem Behälterdom oder mit dem Wasserablauf in Kontakt steht.
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Der Begriff „2-Komponententeil“ bedeutet nicht zwingend, dass der Wasserablauf oder der Behälterdom aus genau zwei Komponenten besteht, er kann auch mehr als zwei Komponenten aufweisen.
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Durch das Anspritzen der Dichtung ist stets sichergestellt, dass sich die Dichtung stets an der richtigen Stelle des Wasserablaufes oder des Behälterdoms befindet und deren Positionierung nicht in das Ermessen des Werkers gestellt ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass das Gerät eine Wärmeisolation, insbesondere eine Ausschäumung aufweist, die sich zumindest abschnittsweise um den Innenbehälter erstreckt.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung befindet sich der Verbindungsbereich zwischen Behälterdom und der Dichtung innerhalb der Wärmeisolation.
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Vorzugsweise ist die Dichtung wasserdicht und schaumdicht ausgebildet, so dass das Eintreten von Wasser aus dem Behälterdom oder aus dem Wasserablauf in die Wärmeisolation, insbesondere in die Ausschäumung wirksam verhindert wird. Die Schaumdichtheit verhindert, dass Isolationsschaum in den Innenraum des Behälterdoms und des Wasserablaufes eintreten kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Dichtung als elastische Dichtung, wie z.B. als Gummidichtung ausgeführt.
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Denkbar ist es, dass die Dichtung auf der Innenseite des Wasserablaufes und/oder auf der Außenseite des Behälterdoms angeordnet ist und der Wasserablauf auf den Behälterdom aufgesteckt ist.
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Ebenso ist es möglich und von der Erfindung umfasst, dass die Dichtung auf der Außenseite des Wasserablaufes und/oder auf der Innenseite des Behälterdoms angeordnet ist und dass der Wasserablauf in den Behälterdom eingesteckt ist.
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In beiden der vorgenannten Fälle wird durch Aufstecken bzw. Einstecken des Wasserablaufes die Dichtung an das jeweilige Gegenstück (Behälterdom bzw. Wasserablauf) gedrückt.
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Grundsätzlich kann die Dichtung so gestaltet sein, dass die Toleranzen bei dem Durchmesser des Behälterdoms und/oder des Wasserablaufs, die durch den Herstellprozess, wie beispielsweise einen Ziehprozess zur Herstellung des Behälterdoms, entstehen, durch die Dichtung ausgeglichen werden.
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Dies kann durch Anpassung der Shorehärte oder durch eine oder mehrere flexible umlaufende Lippen auf der Innen- und/oder auf der Außenseite der Dichtung erreicht werden.
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Durch eine oder mehrere umlaufende Dichtlippen wird besonders zuverlässig erreicht, dass Wasser in den Bereich des Schaumes oder Schaum in das Innere des Behälterdoms oder des Wasserablaufes gelangt. Das Eindringen von Wasser in den Schaum verschlechtert dessen Isolationseigenschaften.
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Das Eindringen von Schaum in das Innere des Behälterdoms bzw. des Wasserablaufes kann zu dessen teilweise oder vollständiger Blockade führen, was in einem nicht mehr einwandfreien Ablauf des Tauwassers resultiert.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind Verbindungsmittel vorgesehen, die den Wasserablauf vorzugsweise formschlüssig an dem Behälterdom fixieren, wobei vorzugweise vorgesehen ist, dass die Verbindungsmittel wenigstens einen Hinterschnitt, insbesondere einen Hinterschnitt am Behälterdom umfassen. Im montierten Zustand des Wasserablaufes hintergreift wenigstens ein Bauteil des Wasserablaufs den Hinterschnitt.
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In diesem Fall wird der Wasserablauf über diesen Hinterschnitt gedrückt und hält dann am Behälter, ohne dass eine weitere Fixierung erforderlich ist. In der verbundenen Position von Behälterdom und Wasserablauf befindet sich die Dichtung in einer Position, in der sie zwischen den beiden Teilen eingedrückt ist und auf diese Weise zuverlässig abdichtet.
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Alternativ oder zusätzlich kann auch eine andere bzw. weitere Fixierung des Wasserablaufes vorgenommen werden. So ist es möglich, diesen an einer Wandung des Gerätes z.B. von außen zu fixieren. Bei dieser Wandung kann es sich beispielsweise um die Rückwand oder um eine Wand der Kompressornische handeln. Diese kann eine Öffnung aufweisen, die den Wasserablauf aufnimmt und fixiert.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Dichtung schwingungsdämpfende Eigenschaften aufweist. Wird durch die Dichtung eine Entkopplung des Wasserablaufes vom Innenbehälter erreicht, werden Geräusche und/oder Vibrationen nicht oder nur gedämpft übertragen.
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Bei dem Behälterdom und bei dem Innenbehälter kann es sich um ein gemeinsames, d.h. einstückiges Teil handeln, das z.B. durch Tiefziehen hergestellt ist. Bei dem Behälterdom und/oder bei dem Wasserablauf kann es sich auch um ein Spritzgussteil handeln.
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Der Behälterdom ist vorzugsweise einstückiger Bestandteil des Innenbehälters. Von der Erfindung ist jedoch auch der Fall umfasst, dass der Behälterdom und der Innenbehälter zwei Teile darstellen, die in geeigneter Weise miteinander verbunden sind.
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Der Begriff „Behälterdom“ umfasst eine domartige Ausbildung des Auslaufes, jedoch ist von diesem Begriff auch jede andere Ausgestaltung (zylindrisch, eckiger Querschnitt etc.) des Auslaufes umfasst, der das Tauwasser aus dem Innenraum abführt.
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Des Weiteren ist darauf hinzuweisen, dass der Begriff „Tauwasser“ sämtliches Wasser bezeichnet, das in dem gekühlten Innenraum anfällt und nach außen hin abgeführt werden muss. Dabei kann es sich beispielsweise um Wasser handeln, das von feuchten Kühlgut abtropft oder auch Luftfeuchtigkeit, die z.B. an dem Innenbehälter auskondensiert.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1: eine Schnittansicht durch den Behälterdom und den Wasserablauf;
- 2: eine perspektivische Ansicht des Wasserablaufs und
- 3: eine Schnittansicht durch den Wasserablauf.
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In 1 ist mit dem Bezugszeichen 10 der Innenbehälter eines Kühl- und/oder Gefriergerätes gemäß der Erfindung gezeigt.
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Der Innenbehälter 10 weist in einem hinteren Randbereich einen durch Ziehen hergestellten Behälterdom 12 auf, der somit einstückig mit dem Innenbehälter 10 in Verbindung steht.
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Die Erfindung ist nicht auf gezogene Innenbehälter beschränkt, sondern umfasst beispielsweise auch Spritzgussteile.
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Der Behälterdom 12 ist konisch zulaufend ausgebildet, d.h. verkleinert sich im Querschnitt in einer Richtung ausgehend von dem Innenbehälter 10.
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Der Wasserablauf 30 weist einen zylindrischen Rohrabschnitt 32 und einen sich trichterförmig erweiternden Abschnitt 34 auf, der sich an den Rohrabschnitt 32 anschließt.
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An diesen trichterförmigen Abschnitt 34 schließt sich ein Abschnitt 36 an, der aus zwei im Winkel zueinander verlaufenden Schenkeln besteht.
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In dem zu dem rohrförmigen Abschnitt 32 gewandten Bereich des trichterförmigen Abschnittes 34 befindet sich auf der Innenwand des Wasserablaufs 30 die angespritzte Gummidichtung 40.
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Diese ist hülsenförmig ausgebildet und liegt mit ihrer Außenseite dicht und örtlich nicht veränderlich an der Innenseite des Abschnittes 34 an.
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Das Bezugszeichen 100 kennzeichnet die Geräterückwand. Zwischen dieser und dem Innenbehälter 10 befindet sich eine nicht dargestellte Ausschäumung oder sonstige Wärmeisolation.
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Der Verbindungsbereich, in dem der Wasserablauf 30 und der Dom 12 miteinander in Verbindung stehen, befindet sich somit in der Ausschäumung.
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Durch das Aufstecken des Wasserablaufs 30 auf den Dom 12 wird die Dichtung 40 auf die Außenseite des Doms 12 gedrückt und auf diese Weise eine dichte Verbindung zwischen dem Wasserablauf 30 und dem Dom hergestellt. Diese ist prozesssicher herstellbar und benötigt keine Einstellarbeiten eines Werkers, da die Position der Dichtung in dem Wasserablauf 30 fest vorgegeben ist.
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Wie dies aus 1 weiter hervorgeht, liegen die Schenkel 36 außen an dem Innenbehälter 10 an und fixieren auf diese Weise zusätzlich die Position des Wasserablaufs 30 relativ zum Innenbehälter.
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Eine weitere Fixierung wird durch die Rückwand 100 erreicht, die eine Öffnung aufweist, durch die sich der Endbereich des Wasserablaufs 30 hindurch erstreckt.
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Das in dem Innenbehälter 10 angefallene Wasser durchströmt somit den Dom 12 und den Wasserablauf 30 und gelangt von diesem z.B. in eine Tauwasserschale. Diese kann sich beispielsweise in der Kompressornische des Gerätes befinden.
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2 zeigt den Wasserablauf 30 in einer perspektivischen Ansicht und verdeutlicht die Position der Dichtung 40 in dem trichterförmigen Bereich 34.
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In der Ausführungsform gemäß 3 ist die Dichtung 40 im Schnitt dargestellt. Es ist erkennbar, dass diese zwei in axialer Richtung voneinander beabstandete Dichtlippen 41 aufweist, die sich auf der Innenseite der Dichtung 40 umlaufend erstrecken und die die Dichtheit auch bei fertigungsbedingten Toleranzen des Wasserablaufs 30 und/oder des Doms 12 sicherstellt.
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Der Wasserablauf 30 ist als 2K-Bauteil ausgebildet, wobei ein Teil durch dessen Grundkörper 31 und das andere Teil durch die Dichtung 40 gebildet wird.