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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Anzeigeeinrichtung für Fahrzeuge, z. B. für Sichtbereiche eines Fahrzeugs, mit welcher mit Hilfe von durch beispielsweise Kameras oder andere Bildaufnahmeeinheiten erfasste Bereiche in der Fahrzeugumgebung auf einer Wiedergabeeinheit im Inneren des Fahrzeugs für den Fahrer des Fahrzeugs einsehbar dargestellt werden können. Insbesondere betrifft die Erfindung z. B. eine Anzeigeeinrichtung für gesetzlich vorgeschriebene Sichtfelder eines Nutzfahrzeugs, das heißt eine Anzeigeeinrichtung, die als Spiegelersatzsystem für ein Nutzfahrzeug verwendet werden kann, da mit ihr Sichtfelder, die durch Normen, Straßenverkehrsordnungen und Ähnliches gesetzlich vorgeschrieben sind (beispielsweise in der ECE-Regelung ECE R46 für Deutschland), wie z. B. das Sichtfeld eines Haupt- und eines Weitwinkelspiegels der selben Fahrzeugseite, dauerhaft und in Echtzeit und vom Fahrer des Fahrzeugs einsehbar auf einer Anzeigeeinrichtung im Inneren des Fahrerhauses dargestellt werden. Alternativ kann die Anzeigeeinrichtung auch für PKW's, Kleinlaster, Agrar- oder Baumaschinen und Ähnliches eingesetzt werden, um z. B. Bereiche der Fahrzeugumgebung zu zeigen.
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Stand der Technik
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Solche Anzeigeeinrichtungen sind im Stand der Technik bekannt. Beispielsweise beschreibt die
DE 10 2010 010 624 A1 eine Anzeigeeinrichtung für ein Nutzfahrzeug, mit welcher gesetzlich vorgeschriebene Sichtfelder, die dem Sichtfeld eines Hauptspiegels und eines Weitwinkelspiegels derselben Fahrzeugseite des Fahrzeugs entsprechen, in einem Fahrerhaus des Nutzfahrzeugs auf einer Wiedergabeeinheit dargestellt werden können. Die Sichtfelder werden dauerhaft und in Echtzeit dargestellt, wobei dauerhaft bedeutet, dass die Darstellung zeitlich ununterbrochen, beispielsweise durch andere Informationseinblendungen oder durch Anzeigen von anderen Sichtfelder oder Sichtbereichen rund um das Fahrzeug, stattfindet. Unter Sichtfeldern rund um einem Nutzfahrzeug sind dabei die gesetzlich vorgeschriebenen Bereiche zu verstehen, die in den entsprechenden, länder- bzw. regionsspezifischen Normen spezifiziert sind, dass sie vom Fahrer des Fahrzeugs dauerhaft und in Echtzeit einsehbar sein müssen, beispielsweise mittels Spiegeln oder anderer Anzeigeeinrichtungen zur indirekten Sicht, da sie vom Fahrer des Fahrzeugs nicht direkt eingesehen werden können, wenn er im Fahrzeug sitzt.
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Dabei ist es bei entsprechenden Einrichtungen bekannt, dass Eigenschaften bzw. Parameter innerhalb der und für die Anzeigeeinrichtung, also Eigenschaften der Bilddarstellung auf der Wiedergabeeinheit, Eigenschaften der Bildaufnahme mittels der Bildaufnahmeeinheit oder Eigenschaften der Verarbeitungseinheit, konfiguriert werden müssen. Solche Eigenschaften können beispielsweise statische Eigenschaften sein, wie zum Beispiel das Videoformat, die Bildspiegelung, die Farbsättigung, das Verhalten von Ein- und Ausgängen, Overlay-Einblendungen, Öffnungswinkel der Kamera und ähnliches. Alternativ können solche Eigenschaften dynamische Eigenschaften sein, wie zum Beispiel das Regelverhalten des Weißabgleichs, das Regelverhalten der Belichtung usw. In der Regel werden solche Eigenschaften bzw. Parameter der Anzeigeeinrichtung konfiguriert, indem werksseitig oder vor Ort über eine Eingabe mittels einer Tastatur oder einer anderen Eingabeeinrichtung, beispielsweise einer Menüführung auf der Wiedergabeeinheit, die Konfiguration vorgenommen wird, ein externes Gerät mittels einer elektrischen bzw. elektronischen Schnittstelle oder eines Bussystems mit der Anzeigeeinrichtung verbunden wird, und die entsprechenden Daten überspielt werden, oder eine entsprechende Konfiguration über eine drahtlose Verbindung (zum Beispiel Bluetooth, W-LAN oder andere Funkverbindungen) vorgenommen wird. Ferner ist es bekannt, die Konfiguration hardwareseitig, das heißt in den einzelnen Komponenten der Anzeigeeinrichtung, wie beispielsweise der Aufnahmeeinheit, der Verarbeitungseinheit oder der Wiedergabeeinheit, vorzunehmen, indem entsprechende Schalter oder Schaltkreise werksseitig entsprechend gesetzt werden. Dies hat, da in der Regel ein Eingriff in die Hardware erforderlich ist, der im installierten Zustand oftmals nicht mehr zugänglich ist, bereits werksseitig zu erfolgen und kann nachträglich nicht ohne erheblichen Aufwand verändert oder angepasst werden.
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Allen genannten Konfigurationsmethoden ist gemeinsam, dass eine zusätzliche Schnittstelle an der Anzeigeeinrichtung vorgesehen sein muss, um die Konfigurationsdaten in die Anzeigeeinrichtung einzuspeisen und der jeweiligen Komponente der Anzeigeeinrichtung zuzuführen. Je nach Art der Konfiguration ist zusätzlich eine Schwierigkeit, dass die Konfiguration manuell vorgenommen werden muss und damit die Eingabe fehleranfällig und die Konfiguration zeitaufwändig ist bzw. dass die Konfiguration bereits werksseitig vorgenommen werden muss, was wiederum bedeutet, dass für unterschiedliche Anwendungsbereiche unterschiedlich konfigurierte Varianten bereitgestellt werden müssen.
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Darstellung der Erfindung
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Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine einfach und fehlerunanfällig konfigurierbare Anzeigeeinrichtung für Sichtbereiche rund um ein Fahrzeug, insbesondere Sichtfelder eines Nutzfahrzeugs, vorzusehen, die den Konfigurationsaufwand reduziert und das einfache Bereitstellen verschiedener Varianten ermöglicht. Ferner ist es Aufgabe ein System aus einer Anzeigeeinrichtung und einem Konfigurationsmuster vorzusehen, sowie ein Konfigurationsverfahren. Diese Aufgaben werden mit einer Anzeigeeinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1, einem System mit den Merkmalen des Anspruchs 11 und mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Eine Anzeigeeinrichtung für Sichtbereiche eines Fahrzeugs, insbesondere zum Anzeigen von Sichtfeldern eines Nutzfahrzeugs in Echtzeit und dauerhaft, enthält eine Bildaufnahmeeinheit, eine Verarbeitungseinheit und eine Wiedergabeeinheit, wobei die Wiedergabeeinheit vorzugsweise in einem Fahrerraum des Fahrzeugs angeordnet ist. Die Bildaufnahmeeinheit nimmt Sichtbereiche, die Sichtfelder enthalten können, rund um das Fahrzeug auf und gibt diese zur Verarbeitung an die Verarbeitungseinheit weiter. Die von der Verarbeitungseinheit verarbeiteten Bilddaten werden auf der Wiedergabeeinheit in Echtzeit dargestellt. Vorzugsweise werden die Bilddaten auch dauerhaft dargestellt, das heißt zeitlich ununterbrochen von anderen Darstellungen bzw. der Darstellung anderer Bereiche rund um das Fahrzeug.
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Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung angepasst, dass sie, wenn sie ein bestimmtes Muster erfasst, dieses als sogenanntes Konfigurationsmuster erkennt. Wenn ein solches Konfigurationsmuster erkannt wird, ist die Verarbeitungseinrichtung ferner angepasst, in Abhängigkeit vom erkannten Konfigurationsmuster, also in Abhängigkeit davon, dass überhaupt ein Muster als Konfigurationsmuster erkannt wird, und in Abhängigkeit davon, was der Inhalt des Konfigurationsmusters ist, eine Einstellung der Anzeigeeinrichtung vorzunehmen. Die Einstellung erfolgt so, dass sie dauerhaft in der Anzeigeeinrichtung gespeichert ist, d. h. bei wiederholtem Ein- und Ausschalten der Anzeigeeinrichtung ohne erneute Konfiguration vorhandenbleibt.
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Bei der Anzeigeeinrichtung kann die Verarbeitungseinheit in der Bildaufnahmeeinheit oder in der Wiedergabeeinheit integriert sein. Alternativ kann sie als eigenständige Komponente im Fahrzeug, auch beispielsweise im Rahmen einer Fahrzeug-ECU, angeordnet sein.
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Der Erfindung liegt somit der Gedanke zugrunde, dass die Bildaufnahmeeinheit der Anzeigeeinrichtung, die beispielsweise eine Kamera oder ein Bildsensor sein kann, als einzige Eingabeeinheit verwendet wird, mittels derer eine Eingabe in die Anzeigeeinrichtung eingegeben werden kann, die eine Konfiguration einzelner oder mehrerer Komponenten der Anzeigeeinrichtung auslöst. Dadurch ist es möglich, die ohnehin am Fahrzeug vorgesehene Bildaufnahmeeinheit als Komponente der Anzeigeeinrichtung als Eingabeeinheit für die Konfiguration der Anzeigeeinrichtung an sich zu verwenden, so dass keine separate Eingabeeinheit, wie beispielsweise eine Tastatur, oder eine Schnittstelle oder ein Konfigurationsmenü, das auf der Wiedergabeeinheit dargestellt wird, vorgesehen werden müssen. Außerdem müssen keine Daten manuell eingetragen werden, so dass die Konfiguration fehlerunanfällig ist. Gleichzeitig ist es möglich, die Konfiguration beispielsweise abhängig vom Fahrzeugtyp vorzunehmen, so dass zum Beispiel die Einbaulage der Bildaufnahmeeinheiten berücksichtigt werden kann, ohne dass vorkonfigurierte, separate Varianten für jeden Fahrzeugtyp bereitgestellt werden müssen.
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Bevorzugterweise enthält das Konfigurationsmuster eine optoelektronisch lesbare Schrift, insbesondere einen Barcode oder einen QR-Code. Die optoelektronisch lesbare Schrift kann dabei, je nach Bedarf, auf einem Druckerzeugnis, wie beispielsweise einem Werkstatthandbuch oder einer Bedienungsanleitung in gedruckter Form, oder aber in digitaler Form, wie beispielsweise mittels eines auf einem Smartphone darstellbaren QR-Codes, einer Internetseite, einem PC-Programm, einer Smartphone-App usw. bereitgestellt werden.
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Dabei wird vorzugsweise das Konfigurationsmuster so gebildet, dass eine Sequenz (zeitlich und/oder räumlich aufeinanderfolgend) von einzelnen Konfigurationsmustern erfasst werden muss, um einen Konfigurationsvorgang in der Anzeigeeinrichtung auszulösen. Dies dient dem Vermeiden einer zufälligen Auslösung eines Konfigurationsvorgangs, wenn ein solcher nicht gewollt ist. Alternativ oder gleichzeitig kann durch eine Sequenz an Konfigurationsmustern zunächst eine Zugangsberechtigung zur Konfiguration der Anzeigeeinrichtung überprüft werden, ehe mittels eines nachfolgenden Konfigurationsmusters der eigentliche Konfigurationsvorgang festgelegt wird. So kann eines der Konfigurationsmuster beispielsweise einen Zugangscode zum Konfigurieren der Anzeigeeinrichtung enthalten und das nachfolgende oder die nachfolgenden Konfigurationsmuster können Information im Hinblick auf die Art der vorzunehmenden Konfiguration und deren Parameter enthalten. Selbstverständlich ist es alternativ auch möglich, diese Information in ein einziges Konfigurationsmuster, wie beispielsweise einen QR-Code, zu integrieren.
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Schließlich kann das Konfigurationsmuster Grafiken, Symbole und/oder Texte enthalten. Auch Kombinationen von diesen Arten von Konfigurationsmustern, also beispielsweise eine Grafik mit einem Text, oder eine Grafik in Verbindung mit einer optoelektronisch lesbaren Schrift, können verwendet werden.
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Grundsätzlich können alle einstellbaren Parameter und/oder Eigenschaften der Anzeigeeinrichtung mittels der konfigurierbaren Anzeigeeinrichtung verändert bzw. vorgenommen werden. Beispielsweise kann die Einstellung der Anzeigeeinrichtung eine Eigenschaft der mindestens einen Bildaufnahmeeinheit, eine Eigenschaft der Verarbeitungseinheit und/oder eine Eigenschaft der Wiedergabeeinheit betreffen. Es können auch gleichzeitig mehrere Eigenschaften derselben Komponente der Anzeigeeinrichtung, also zum Beispiel mehrere Eigenschaften der Verarbeitungseinheit oder mehrere Eigenschaften der Bildaufnahmeeinheit, eingestellt werden, oder es können gleichzeitig mehrere Eigenschaften verschiedener Komponenten der Anzeigeeinrichtung eingestellt werden. Die Eigenschaft der Bildaufnahmeeinheit kann beispielsweise die Bildwiederholrate, die Auflösung, die Spiegelung oder ähnliches sein. Die Eigenschaft der Verarbeitungseinheit kann beispielsweise das Verhalten von Ein- und Ausgängen der Verarbeitungseinheit, das Videoformat, den Overlay usw. betreffen. Bezüglich der Eigenschaft der Wiedergabeeinheit sind beispielsweise Overlay, Farbsättigung, Kontrast, Helligkeit usw. zu nennen. Die einzustellende Eigenschaft kann insbesondere eine statische Eigenschaft sein, wie zum Beispiel das Videoformat, die Bildspiegelung, die Farbsättigung, das Verhalten von Ein- und Ausgängen, Overlay-Einblendungen, der Öffnungswinkel der Kamers bzw. Bildaufnahmeeinheiten usw. Alternativ oder ergänzend können dynamische Eigenschaften eingestellt werden, wie zum Beispiel das Regelverhalten des Weißabgleichs, das Regelverhalten der Belichtung der Kameraeinheiten usw.
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Ferner können die Einstellungen der Anzeigeeinrichtung solche Einstellungen betreffen, die einmalig, das heißt bei Inbetriebnahme der Anzeigeeinrichtung zu setzen sind, oder solche, die nach Bedarf auch angepasst oder ergänzt werden können, also die mehrmals oder wiederholt verändert werden können, wie beispielsweise die Farbsättigung der Wiedergabeeinheit, die beispielsweise auch nach Fahrerpräferenzen wiederholt angepasst werden kann. Bei den einmalig vorzunehmenden Einstellungen ist besonders das anfängliche Setzen eines Passworts für den weiteren Einstellungszugriff auf der Anzeigeeinrichtung zu nennen. Indem beispielsweise bei der ersten Inbetriebnahme ein solches Passwort für den weiteren Konfigurationszugriff gesetzt wird, kann ein gewollter oder ungewollter Missbrauch bzw. Fehlgebrauch vermieden werden. Eine weitere einmalige Einstellung, die bei Inbetriebnahme vorgenommen werden kann, ist das Zuweisen eines eindeutigen Identitätskennzeichens zu der Anzeigeeinrichtung insgesamt bzw. zu den einzelnen Komponenten (Bildaufnahmeeinheit, Verarbeitungseinheit, Wiedergabeeinheit) der Anzeigeeinrichtung. Beispielsweise kann ein solches eindeutiges Identitätskennzeichen eine IP-Adresse sein, die im System hinterlegt ist.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform sind bei der Anzeigeeinrichtung mindestens zwei Bildaufnahmeeinheiten, beispielsweise Kameras oder Bildsensoren, vorgesehen und die vorgenommene Einstellung der Anzeigeeinrichtung, die eine Eigenschaft einer der Bildaufnahmeeinheiten betrifft, wird an die mindestens eine weitere Bildaufnahmeeinheit übertragen. Damit kann sichergestellt werden, dass die mehreren Bildaufnahmeeinheiten die selben Einstellungen aufweisen und sich die mindestens zwei Bildaufnahmeeinheiten bzw. alle im System vorhandenen Bildaufnahmeeinheiten synchron verhalten. Dies ist insbesondere bei dynamischen Eigenschaften, wie beispielsweise dem Regelverhalten des Weißabgleichs oder dem Regelverhalten der Belichtung, sinnvoll, da dann sichergestellt ist, dass eine einheitliche und ergonomisch gut erfassbare Darstellung auf der Wiedergabeeinheit erfolgen kann, ohne übermäßig große und unnötige Bildbearbeitung in der Verarbeitungseinheit zum Angleich der Eingaben der unterschiedlichen Bildaufnahmeeinheiten vornehmen zu müssen.
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Alternativ oder gleichzeitig kann es auch vorgesehen sein, dass die Eigenschaft zwischen den mehreren Bildaufnahmeeinheiten nicht übertragen (gesendet von einer ersten Bildaufnahmeeinheit und empfangen von einer weiteren Bildaufnahmeeinheit) wird, sondern vielmehr die Anzeigeeinrichtung angepasst ist, die dynamische Eigenschaft von den mindestens zwei Bildaufnahmeeinheiten in der Anzeigeeinrichtung zu synchronisieren, das heißt die Einstellungen so anzupassen, dass sie aufeinander abgestimmt sind. Zum Beispiel kann der Öffnungswinkel der Bildaufnahmeeinheit eingestellt werden, dass jede Bildaufnahmeeinheit einen gewünschten Bereich mit oder ohne Überlappungsbereich zu einer weiteren Bildaufnahmeeinheit erfasst und dieser jeweils so gewählt wird, dass ein Bereich, in dem eine im Wesentlichen unverzerrte Bilderfassung erfolgt, der mehreren Bildaufnahmeeinheiten sich günstig ergänzt.
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Dazu ist es besonders bevorzugt, dass bei einem Vorsehen von mindestens zwei Bildaufnahmeeinheiten diese einen überlappenden Bildaufnahmebereich aufweisen und die Anzeigeeinrichtung angepasst ist, ein Konfigurationsmuster innerhalb des Überlappungsbereichs zu erkennen und zu verarbeiten. Beim Erkennen eines Konfigurationsmusters innerhalb des Überlappungsbereichs kann dann insbesondere eine dynamische Eigenschaft der mindestens zwei Bildaufnahmeeinheiten mit Hilfe des Konfigurationsmusters derart eingestellt werden, dass die Eigenschaft im Betrieb der Anzeigeeinrichtung ein synchrones Verhalten aufweist, das heißt, dass für den von beiden Bildaufnahmeeinheiten erfassten Bereich das Verhalten der Anzeigeeinrichtung und die Darstellung des darzustellenden Bilds beispielsweise identisch sind, im Hinblick beispielsweise auf die Belichtung der Situation durch die Bildaufnahmeeinheiten.
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Wenn bei einem Verfahren zum Konfigurieren mindestens einer Eigenschaft einer Anzeigeeinrichtung ein Konfigurationsmuster erkannt wird, ist es bevorzugt, dass dem Bediener bzw. Durchführenden der Konfiguration auf beispielsweise der Wiedergabeeinheit der Anzeigeeinrichtung eine entsprechende Meldung ausgegeben wird. Eine solche Meldung kann z. B. in Form eines entsprechenden Hinweises oder in Form eines Tonsignals erfolgen. Insbesondere wenn mehrere Eigenschaften konfiguriert werden oder mehrere Konfigurationsvorgänge nacheinander durchgeführt werden, indem mehrere Konfigurationsmuster sequentiell abgearbeitet werden, das heißt ein neues Konfigurationsmuster abgearbeitet wird, nachdem der Konfigurationsvorgang des ersten Konfigurationsmusters beendet ist, ist es bevorzugt, wenn auch ein Ende des jeweiligen Konfigurationsvorgangs, also ein Hinweis auf den Abschluss des Vorgangs, auf beispielsweise der Wiedergabeeinheit angezeigt wird. Zusätzlich kann beispielsweise auch noch über den Fortgang der Konfiguration ein Hinweis erfolgen und/oder es können etwaige Fehlersituationen über die Wiedergabeeinheit ausgegeben werden.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben, in denen
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1 eine erste Ausführungsform eines Systems mit einer erfindungsgemäßen Anzeigeeinrichtung und einem Konfigurationsmuster zeigt; und
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2 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Systems mit einer Anzeigeeinrichtung und einem Konfigurationsmuster zeigt.
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Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen
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In 1 bzw. in 2 sind eine erste bzw. eine zweite Ausführungsform einer Anzeigeeinrichtung 100 für Sichtbereiche rund um ein Fahrzeug, das heißt für die Fahrzeugumgebung, schematisch gezeigt. Die Anzeigeeinrichtung 100 enthält eine (1) oder mehrere (2) Bildaufnahmeeinheiten 110, 111, mit Hilfe derer verschiedene, gegebenenfalls sich überlappende, Bereiche rund um das Fahrzeug erfasst werden können. Ferner enthält die Anzeigeeinrichtung eine Verarbeitungseinheit 120, in die die von der Bildaufnahmeeinheit bzw. den Bildaufnahmeeinheiten 110, 111 erfassten Bilddaten eingegeben werden. Die Verarbeitungseinheit 120 kann, wie in 1 und 2 dargestellt, als separate Einheit vorgesehen sein, oder sie kann in Verbindung mit einer anderen Einheit des Fahrzeugs, beispielsweise einem allgemeinen Bordcomputer, oder aber einer anderen Einheit der Anzeigeeinrichtung 100, wie beispielsweise den Bildaufnahmeeinheiten, vorgesehen sein. Die Anzeigeeinrichtung 100 enthält ferner eine Wiedergabeeinheit 130, die beispielsweise als Monitor oder Bildschirm oder als Projektion ausgeführt ist, und die derart angeordnet ist, dass sie vom im Fahrerraum sitzenden Fahrer des Fahrzeugs jederzeit gut einsehbar ist. Die Verarbeitungseinheit 120 kann nach Bedarf auch in die Wiedergabeeinheit 130 integriert sein.
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Die Bildaufnahmeeinheiten 110, 111 sind derart um das Fahrzeug angeordnet, dass sie verschiedene Sichtbereiche um das Fahrzeug erfassen. Beispielsweise kann eine Bildaufnahmeeinheit 110 als seitliche Kamera gestaltet sein, die beispielsweise den Bereich, der üblicherweise mittels eines Seitenspiegels und/oder Weitwinkelspiegels eines Fahrzeugs einsehbar ist, erfasst. Eine weitere Kamera 111 kann, wie in 2 schematisch dargestellt, einen mit der ersten Kamera überlappenden Bildaufnahmebereich 117 aufweisen. Alternativ können die Bildaufnahmeeinheiten 110, 111 bzw. weitere (nicht dargestellte) Bildaufnahmeeinheiten auch sich nicht überlappende Bildbereiche erfassen. Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform erfasst die Bildaufnahmeeinheit 110 einen Bildaufnahmebereich 115. Bei der in 2 dargestellten Ausführungsform erfasst die Bildaufnahmeeinheit 110 einen Bildaufnahmebereich 115, der mit dem Bildaufnahmebereich 116 der weiteren Bildaufnahmeeinheit 111 im Überlappungsbereich 117 überlappt.
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Die Anzeigeeinrichtung 100 kann, wie in 2 schematisch dargestellt, insbesondere über die Verarbeitungseinheit 120 mit weiteren Fahrzeugsensoren oder Fahrzeugsteuergeräten, wie beispielsweise einer allgemeinen Fahrzeug-ECU, verbunden sein. Alternativ kann sie, wie in 1 dargestellt, als in sich geschlossene, selbstständige Einheit ausgeführt sein.
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Die Anzeigeeinrichtung 100 ist angepasst, wenn in den Bildaufnahmebereich 115 mindestens einer der Bildaufnahmeeinheiten 110 ein Konfigurationsmuster 210, 220, 230, 240 gelangt, dieses Muster zu erfassen, es als Konfigurationsmuster zu erkennen und mittels der Verarbeitungseinheit 120 beim Erkennen eines Konfigurationsmuster in Abhängigkeit vom erkannten Konfigurationsmuster und insbesondere der darin enthaltenen Information eine Einstellung bzw. einen Parameter der Anzeigeeinrichtung 100, beispielsweise der Bildaufnahmeeinheit 110, 111, der Verarbeitungseinheit 120 oder der Wiedergabeeinheit 130 zu setzen.
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Der Vorgang hierzu wird nachfolgend zunächst anhand des in 1 dargestellten Beispiels erläutert.
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Bei der in 1 dargestellten Ausführungsform sind auf einem in gedruckter Form vorliegenden Medium 200, beispielsweise einer Bedienungsanleitung oder einem Werkstatthandbuch, verschiedene Konfigurationsmuster 210, 220, 230 vorhanden. Statt auf einem gedruckten Medium 200 könnte das bzw. die Konfigurationsmuster auch in digitaler Form bereitgestellt werden, beispielsweise über eine Smartphone-App, einen PC oder ähnliches. Wenn ein erstes Konfigurationsmuster 210 in den Bildbereich 115 der Bildaufnahmeeinheit 110 gebracht wird, erfasst die Bildaufnahmeeinheit 110 das Muster und gibt die entsprechenden Bilddaten an die Verarbeitungseinheit 120 weiter.
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Die Verarbeitungseinheit 120 erkennt die von der Bildaufnahmeeinheit 110 erhaltenen Bilddaten als Konfigurationsmuster, das heißt als einen Auslöser, mit Hilfe dessen eine Konfiguration von Parametern bzw. Einstellungen an der Anzeigeeinrichtung 100 vorgenommen werden soll. Das Konfigurationsmuster 210 kann beispielsweise ein QR-Code, ein Barcode, ein Strichcode oder ähnliches sein. Beispielsweise kann das erste in den Bildbereich 115 der Bildaufnahmeeinheit 110 gebrachte Konfigurationsmuster 210 auch lediglich als „Schlüssel” dienen, der einen Beginn eines Konfigurationsvorgangs überhaupt erst ermöglicht, beispielsweise indem ein Passwort übermittelt wird. Alternativ oder zusätzlich kann das Konfigurationsmuster 210 bereits verschiedenste (eine oder mehrere) zu konfigurierende Einstellungen inhaltlich beschreiben, so dass durch die Verarbeitungseinheit 120 erkannt wird, welche Parameter oder Einstellungen in der Anzeigeeinrichtung 100 zu setzen sind.
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Die Verarbeitungseinheit 120 nimmt dann in Abhängigkeit vom erkannten Konfigurationsmuster 210 eine Einstellung der Anzeigeeinrichtung 100 vor, die beispielsweise eine Einstellung der Bilderfassungseinheit 110, der Verarbeitungseinheit 120 oder der Wiedergabeeinheit 130 sein kann, oder eine allgemeine, globale Einstellung der Anzeigeeinheit 100, wie zum Beispiel das Zuweisen einer eindeutigen Identität, betreffen kann. Wenn die Einstellung vorgenommen ist und erfolgreich abgeschlossen ist, veranlasst die Verarbeitungseinheit 120 vorzugsweise eine Ausgabe 131 auf der Wiedergabeeinheit 130, die den Bediener über den Abschluss des Vorgangs informiert.
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Anschließend kann beispielsweise ein weiteres auf dem Medium 200 vorhandenes Konfigurationsmuster 220 in den Bildbereich 115 der Bildaufnahmeeinheit 110 gebracht werden und ein entsprechender erneuter Konfigurationsvorgang wird gestartet. Wenn das erste Konfigurationsmuster 210 ein „Schlüssel” als Zugang zum Konfigurieren der Anzeigeeinrichtung 100 ist, kann das zweite Konfigurationsmuster 220 und etwaige nachfolgende Konfigurationsmuster 230 die eigentliche Konfigurationsinformation und/oder ggf. einen Konfigurations-Ende-Code enthalten.
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Alternativ ist es auch denkbar, dass ein einzelnes Konfigurationsmuster für einen Konfigurationsvorgang nicht ausreichend ist, und beispielsweise mindestens zwei oder drei aufeinanderfolgende Konfigurationsmuster 210, 220, 230 in entsprechender zeitlicher Sequenz in dem Bildbereich 115 der Bildaufnahmeeinheit 110 gebracht werden müssen, um einen vollständigen Konfigurationsvorgang durchzuführen.
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Die in 2 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der in 1 dargestellten Ausführungsform dadurch, dass mehrere (zwei) Bildaufnahmeeinheiten 110, 111 vorgesehen sind, wobei die Bildaufnahmeeinheit 110 einen Bildaufnahmebereich 115 und die Bildaufnahmeeinheit 111 einen Bildaufnahmebereich 116 erfasst. Die Bildaufnahmebereiche 115 und 116 überlappen im überlappenden Bildaufnahmebereich 117.
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Bevorzugt wird bei einem Konfigurationsvorgang ein Konfigurationsmuster 240, das hier als Barcode gestaltet ist, in den überlappenden Bildaufnahmebereich 117 gebracht und dort jeweils getrennt von jeder der Bildaufnahmeeinheiten 110, 111 erfasst. Die Bildaufnahmeeinheiten 110, 111 senden die entsprechende Bildinformation an die Verarbeitungseinheit 120, die feststellt, dass ein Konfigurationsvorgang vorgenommen werden soll. Mit einem im überlappenden Bildaufnahmebereich 117 vorliegenden Konfigurationsmuster 214 ist es insbesondere vorteilhaft, eine dynamische Eigenschaft der Anzeigeeinheit 100 zu konfigurieren, so dass diese Eigenschaft im Betrieb der Anzeigeeinrichtung 100 ein synchrones Verhalten aufweist. Beispielsweise kann dies das Regelverhalten des Weißabgleichs der Bildaufnahmeeinheiten 110, 111 bzw. der Belichtung oder ähnliches sein. Dazu kann das Konfigurationsmuster 240 beispielsweise auch eine spezielle Farbcodierung aufweisen, die für die Synchronisation von beispielsweise dem Weißabgleich herangezogen wird, so dass sichergestellt werden kann, dass im Betrieb der Anzeigeeinrichtung 100 die Einstellungen der Bildaufnahmeeinheit 110 und die Einstellungen der Bildaufnahmeeinheit 111 so gewählt sind, dass sie ein synchrones, einfach zu erkennendes, gleichmäßiges Bild auf der Wiedergabeeinheit 130 erzeugen.
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Wie bei der in 1 beschriebenen Ausführungsform kann auch hier eine Sequenz von Konfigurationsvorgängen mit einzelnen Konfigurationsmustern oder einem gemeinsamen Konfigurationsmuster vorgenommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Anzeigeeinrichtung
- 110
- Bildaufnahmeeinheit
- 111
- Bildaufnahmeeinheit
- 115
- Bildaufnahmebereich
- 116
- Bildaufnahmebereich
- 117
- überlappender Bildaufnahmebereich
- 120
- Verarbeitungseinheit
- 130
- Wiedergabeeinheit
- 131
- Ausgabe
- 200
- Medium
- 210
- Konfigurationsmuster
- 220
- Konfigurationsmuster
- 230
- Konfigurationsmuster
- 240
- Konfigurationsmuster
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010010624 A1 [0002]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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