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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung für ein Flügelelement, insbesondere eine Tür, eines Fahrzeugs, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1 sowie Schließeinrichtung für ein Flügelelement, insbesondere eine Tür, eines Fahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 5.
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Ein solches Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung für ein Flügelelement eines Fahrzeugs, sowie eine solche Schließeinrichtung sind beispielsweise bereits aus dem allgemeinen Stand der Technik sowie aus der
DE 10 2013 110 308 A1 bekannt. Das Flügelelement ist beispielsweise eine Tür, insbesondere eine Seitentür, und dabei bewegbar, insbesondere verschwenkbar, an einem Aufbau wie beispielsweise einer Karosserie eines Fahrzeugs gehalten. Das Flügelelement ist dabei zwischen einer Schließstellung und wenigstens einer Offenstellung relativ zum Aufbau bewegbar, insbesondere um eine Schwenkachse verschwenkbar. In der Schließstellung ist zumindest ein Teilbereich einer Öffnung des Aufbaus durch das Flügelelement verschlossen, wobei das Flügelelement in der Offenstellung den Teilbereich freigibt. Bei einem solchen Flügelelement kann es sich ferner um eine Klappe wie beispielsweise eine Frontklappe, insbesondere eine Motorhaube, oder eine Heckklappe beziehungsweise einen Kofferraumdeckel handeln.
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Die Schließeinrichtung, welche im Falle der Tür beispielsweise auch als Türschloss bezeichnet wird, dient nun zum Halten des Flügelelements in der Schließstellung, so dass eine unerwünschte Bewegung des Flügelelements aus der Schließstellung in die Offenstellung, das heißt ein unerwünschtes Öffnen des Flügelelements, vermieden werden kann.
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Hierzu umfasst die Schließeinrichtung wenigstens ein Verriegelungselement, welches ein mechanisches Verriegelungselement ist. Dieses Verriegelungselement ist beispielsweise am Flügelelement oder aber am Aufbau gehalten und kann beispielsweise formschlüssig mit wenigstens einem weiteren Verriegelungselement zusammenwirken. Ist das erste Verriegelungselement am Flügelelement angeordnet, so ist das weitere Flügelelement am Aufbau angeordnet. Wirken die Verriegelungselemente zusammen, so sind die Schließeinrichtung und somit die Tür verriegelt, so dass die Tür in der Schließstellung gehalten ist.
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Das Verriegelungselement ist dabei zwischen wenigstens einer Verriegelungsstellung zum Halten des Flügelelements in dessen Schließstellung und wenigstens einer ein Öffnen des Flügelelements zulassenden Entriegelungsstellung bewegbar. Dies bedeutet, dass die Verriegelungselemente in der Verriegelungsstellung zusammen wirken, wodurch die Schließeinrichtung und somit das Flügelelement verriegelt sind. In der Entriegelungsstellung wirken die Verriegelungselemente nicht mehr zusammen, so dass das Flügelelement geöffnet werden kann. Die Schließeinrichtung umfasst ferner wenigstens ein Empfangselement zum Empfangen eines Öffnungssignals.
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Dieses Öffnungssignal stellt eine Öffnungsanforderung dar. Mit anderen Worten kann anhand des Öffnungssignals auf eine Anforderung beziehungsweise auf einen Wunsch einer Person rückgeschlossen werden, das Flügelelement zu öffnen. Das Öffnungssignal wird beispielsweise von einem Sendeelement ausgesendet und an das Empfangselement übermittelt, welches das Öffnungssignal empfängt. Das Sendeelement ist dabei beispielsweise Bestandteil eines Schlüssels des Fahrzeugs, wobei der Schlüssel beispielsweise als Fernbedienung, insbesondere Funkfernbedienung, ausgebildet ist. Mittels des Sendeelements kann das Öffnungssignal vorzugsweise drahtlos, insbesondere per Funk, ausgesendet und dabei an das Empfangselement übertragen und vom Empfangselement empfangen werden.
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Betätigt beispielsweise eine Person einen Knopf beziehungsweise einen Schalter des Schlüssels, so wird mittels des Sendeelements das Öffnungssignal an das Empfangselement übertragen und vom Empfangselement empfangen. Bei diesem Öffnungssignal handelt es sich insbesondere um ein elektrisches Signal, welches über drahtlos vom Sendeelement an das Empfangselement übertragen und vom Empfangselement empfangen wird.
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Ferne rumfasst die Schließeinrichtung üblicherweise eine Recheineinrichtung und wenigstens einen Elektromotor, mittels welchem das Verriegelungselement bewegbar und dabei insbesondere aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar ist. Ferner ist der Elektromotor von der Recheneinrichtung in Abhängigkeit von dem Öffnungssignal ansteuerbar, um durch das Ansteuern des Verriegelungselements mittels des Elektromotors aus der Verrieglungsstellung in die Entriegelungsstellung zu bewegen.
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Mit anderen Worten ist es bei üblichen Schließeinrichtungen und üblichen Verfahren zum Betreiben solcher Schließeinrichtungen vorgesehen, unmittelbar beziehungsweise direkt nach dem Empfangen des Öffnungssignals den Elektromotor mittels der Recheneinrichtung anzusteuern und dadurch das Verriegelungselement mittels des Elektromotors aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung zu bewegen, so dass dann das Flügelelement geöffnet werden kann. Mit anderen Worten ist es bei solchen Verfahren vorgesehen, während sich das Verriegelungselement in seiner Verriegelungsstellung zum Halten des Flügelelements in dessen Schließeinrichtung befindet das Öffnungssignal zu empfangen um in Abhängigkeit von dem Öffnungssignal den Elektromotor anzusteuern, wodurch das Verriegelungselement mittels des Elektromotors aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegt wird.
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Ferner offenbart die
DE 10 2011 116 424 A1 eine Schließeinrichtung für eine Tür, insbesondere eine Seitentür eines Kraftwagens, mit einem Griffelement und mit einer Kopplungseinrichtung, über die das Griffelement mit einem Türschloss der Tür koppelbar ist. Ferner ist wenigstens ein pyrotechnisches Stellglied vorgesehen, mittels welchem die Kopplung des Griffelements über die Kopplungseinrichtung mit dem Türschloss verhinderbar ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Schließeinrichtung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein unerwünschtes Öffnen des Flügelelements sicher vermieden werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie durch eine Schließeinrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 5 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um ein Verfahren der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 derart weiterzuentwickeln, dass ein unerwünschtes Öffnen des Flügelelements sicher vermieden werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass infolge des Empfangens des Öffnungssignals überprüft wird, ob innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne ab dem Empfangen des Öffnungssignals wenigstens ein vorgebbares Kriterium erfüllt ist. Der Elektromotor wird nach Ablauf der Zeitspanne angesteuert, wenn das Kriterium erfüllt ist. Insbesondere ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Elektromotor dann und nur dann angesteuert wird, wenn das vorgebbare Kriterium erfüllt ist. Hintergrund der Erfindung ist, dass es bei herkömmlichen Schließeinrichtungen und bei herkömmlichen Verfahren zum Betreiben solcher Schließeinrichtungen vorgesehen ist, dass das Flügelelement beziehungsweise das Fahrzeug in einem Grundzustand entriegelt und über eine Öffnungsanforderung, das heißt beispielsweise infolge des Empfangens des Öffnungssignals unmittelbar geöffnet werden kann. Ferner liegt der Erfindung die Erkenntnis zu Grunde, dass bei einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs eine Öffnungsanforderung, insbesondere eine mechanische und/oder eine elektrische Öffnungsanforderung, entstehen kann. Um nun auch beim Entstehen einer solchen unabsichtlichen und unerwünschten Öffnungsanforderung ein Öffnen des Flügelelements sicher zu vermeiden, ist das erfindungsgemäße Verfahren vorgesehen.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn das Kriterium umfasst, dass eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs während der Zeitspanne unterbleibt. Dies bedeutet, dass der Elektromotor dann und vorzugsweise nur dann angesteuert wird, wenn innerhalb der Zeitspanne ein Erfassen einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs unterbleibt. Mit anderen Worten, kommt es innerhalb der Zeitspanne nicht zu einem Unfall des Fahrzeugs, so wird die Schließeinrichtung entriegelt. Kommt es jedoch innerhalb der Zeitspanne zu einem Unfall, und wird dieser Unfall beispielsweise mittels einer ansprechenden Erfassungseinrichtung erfasst, so wird der Elektromotor nicht angesteuert, das heißt die Ansteuerung des Elektromotors unterbleibt. Somit wird dann die Schließeinrichtung nicht entriegelt, so dass sich das Flügelelement nicht beispielsweise selbsttätig und unerwünschterweise öffnen kann.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich, eine elektrische oder elektronische Unfallsperre der elektrischen beziehungsweise elektromechanischen Schließeinrichtung zu realisieren, welche mechanische Unfallsperren unterstützen oder sogar ersetzten kann, so dass auf den Einsatz von kosten- und gewichtsintensiven, mechanischen Unfallsperren verzichtet werden kann. Ferner hat es sich gezeigt, dass solche mechanischen Unfallsperren gegebenenfalls unzureichend schnell, das heißt zu langsam auf unfallbedingte Kraftbeaufschlagungen reagieren. Dieser Nachteil kann durch das erfindungsgemäße Verfahren überwunden werden, so dass sich ein unerwünschtes Öffnen des Flügelelements sicher vermeiden lässt.
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Um eine Schließeinrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 5 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass ein unerwünschtes Öffnen des Flügelelements sicher vermieden werden kann, ist die Recheneinrichtung dazu ausgebildet, infolge des Empfangens des Öffnungssignals zu überprüfen, ob innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne ab dem Empfangen des Öffnungssignals wenigstens ein vorgebbares Kriterium erfüllt ist. Ferner ist die Recheneinrichtung dazu ausgebildet, den Elektromotor nach Ablauf der Zeitspanne anzusteuern und insbesondere nur dann anzusteuern, wenn das Kriterium erfüllt ist. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Schließeinrichtung anzusehen und umgekehrt.
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Das Kriterium wird beispielsweise in Abhängigkeit von einem von einer Unfallerfassungseinrichtung bereitgestellten, eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs charakterisierenden Unfallsignals überprüft. Das Unfallsignal wird auch als Crashsignal bezeichnet. Wird mittels der Unfallerfassungseinrichtung eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung, das heißt ein Unfall des Fahrzeugs erfasst, so sendet die Unfallerfassungseinrichtung das Unfallsignal beispielsweise an die zuvor genannten Recheneinrichtung der Schließeinrichtung aus, wobei die Recheneinrichtung das Unfallsignal empfängt. Dieses Unfallsignal charakterisiert dann den erfassten, tatsächlich eingetretenen Unfall des Fahrzeugs. Wird innerhalb der vorgebbaren Zeitspanne anhand des Unfallsignals erfasst, dass mittels der Unfallerfassungseinrichtung ein Unfall des Fahrzeugs erfasst wurde, so wird die Schließeinrichtung nicht entriegelt, das heißt die Ansteuerung des Elektromotors und somit die Bewegung des Verriegelungselements aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung unterbleiben.
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Empfängt die Recheneinrichtung jedoch das Unfallsignal nicht beziehungsweise wird mittels der Recheneinrichtung anhand des Unfallsignals ermittelt, dass es während der vorgebbaren Zeitspanne nicht zu einem Unfall des Fahrzeugs kommt, so wird der Elektromotor angesteuert, wodurch das Verriegelungselement aus der Verriegelungsstellung bewegt wird. In der Folge kann dann das Flügelelement geöffnet werden.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 ein Diagramm zum Veranschaulichen eines Verfahrens zum Betreiben einer Schließeinrichtung, bei welchem ein Elektromotor mittels einer Recheneinrichtung angesteuert wird, wodurch ein Verriegelungselement aus seiner Verriegelungsstellung in seine Entriegelungsstellung bewegt wird; und
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2 ein weiteres Diagramm zum Veranschaulichen des Verfahrens, bei welchem jedoch nun die Ansteuerung des Elektromotors und somit die Bewegung des Verriegelungselements aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung unterbleiben.
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In den Figuren sind gleiche und funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt ein Diagramm, anhand dessen im Folgenden ein Verfahren zum Betreiben einer Schließeinrichtung für ein Flügelelement eines Fahrzeugs veranschaulicht wird. auf der Abszisse 10 des Diagramms ist die Zeit aufgetragen, wobei auf der Ordinate 12 eine Signalstärke beziehungsweise das Auftreten wenigstens eines Signals aufgetragen ist.
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Das Fahrzeug ist beispielsweise ein Kraftwagens, insbesondere ein Personenkraftwagen, und weist einen Aufbau, insbesondere in Form einer Karosserie, auf, wobei das Flügelelement an dem Aufbau gehalten ist. Dabei ist das Flügelelement relativ zu dem Aufbau bewegbar, wobei das Flügelelement beispielsweise um eine Schwenkachse relativ zu dem Aufbau verschwenkbar ist. Bei dem Flügelelement handelt es sich insbesondere um eine Tür wie beispielsweise eine Seitentür. Alternativ ist es denkbar, dass das Flügelelement als Frontklappe, insbesondere Motorhaube, oder Heckklappe ausgebildet ist. Im Folgenden wird das Verfahren am Beispiel des als Seitentür ausgebildeten Flügelelements beschrieben. Dabei weist der Aufbau eine mit der Seitentür korrespondierende Türöffnung auf, wobei die Seitentür zwischen einer Schließstellung und wenigstens einer Offenstellung relativ zu dem Aufbau verschwenkbar ist. In der Schließstellung ist zumindest ein Teilbereich der Türöffnung durch die Seitentür verschlossen, wobei die Seitentür in ihrer Offenstellung den Teilbereich freigibt.
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Um unerwünschte Bewegungen der Seitentür aus der Schließstellung in die Offenstellung, das heißt ein unerwünschtes Öffnen der Seitentür zu vermeiden, ist die zuvor genannte Schließeinrichtung vorgesehen. Dabei ist die Schließeinrichtung als Türschloss ausgebildet. Das Türschloss (Schließeinrichtung) umfasst beispielsweise wenigstens ein Verriegelungselement, welches zwischen wenigstens einer Verriegelungsstellung zum Halten der Seitentür in der Schließstellung und wenigstens einer Entriegelungsstellung bewegbar ist. In der Entriegelungsstellung lässt das Verriegelungselement die Bewegung der Seitentür aus der Schließstellung in die Offenstellung, das heißt ein Öffnen der Seitentür, zu.
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Der Türschloss umfasst ferner wenigstens ein Empfangselement zum Empfangen wenigstens eines Öffnungssignals. Ferner ist eine Recheneinrichtung, das heißt ein Steuergerät, vorgesehen, deren beziehungsweise dessen Funktion im Folgenden noch genauer erläutert wird. Außerdem umfasst die Schließeinrichtung wenigstens einen Elektromotor, welcher von der Recheneinrichtung in Abhängigkeit von dem Öffnungssignal ansteuerbar ist. Mittels des Elektromotors ist das Verriegelungselement zumindest aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegbar. Das Verriegelungselement ist dabei ein mechanisches Verriegelungselement, so dass die Schließeinrichtung als elektrisches beziehungsweise elektromechanisches Schließsystem, das heißt als elektrische beziehungsweise elektromechanische Schließeinrichtung ausgebildet ist.
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Zum Bereitstellen des Öffnungssignals ist beispielsweise ein Sendeelement vorgesehen, welches beispielsweise Bestandteil eines Schlüssels des Fahrzeugs ist. Das Sendeelement ist dazu ausgebildet, das Öffnungssignal auszusenden und dabei insbesondere drahtlos an das Empfangselement zu übertragen, welches das Öffnungssignal insbesondere drahtlos empfangen kann.
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Das Öffnungssignal stellt dabei eine Öffnungsanforderung dar, welche wiederum den Wunsch einer Person, die Seitentür zu öffnen, charakterisiert. Mit anderen Worten, wünscht die Person die Seitentür zu öffnen, so betätigt die Person beispielsweise ein Bedienelement wie beispielsweise einen Knopf des Schlüssels, wodurch bewirkt wird, dass das Sendeelement das Öffnungssignal aussendet. Das Öffnungssignal ist somit ein elektrisches Signal.
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Alternativ oder zusätzlich ist es denkbar, dass an dem Flügelelement, das heißt an der Seitentür, ein Griff wie beispielsweise ein Außengriff und/oder ein Innengriff, angeordnet ist. Der Griff wird auch als Türgriff bezeichnet und ist zwischen einer Ruhestellung und einer Betätigungsstellung bewegbar. Bewegt beispielsweise eine Person den Griff manuell aus der Ruhestellung in die Betätigungsstellung, so wird mittels eines Sendeelements des Türgriffs das Öffnungssignal ausgesendet und dabei an das Empfangselement übertragen und von diesem empfangen. Das Übertragen des Öffnungssignals kann über wenigstens eine physische Leitung oder aber drahtlos erfolgen. Ferner kann es sich bei dem Öffnungssignal beispielsweise um ein mechanisches Signal handeln, welches beispielsweise über ein mechanisches Element, insbesondere über ein Zugelement, übertragen werden kann. Bei einem solchen Zugelement handelt es sich beispielsweise um ein Seilelement, insbesondere um einen Bowdenzug. Vorliegend wird das Öffnungssignal vom Sendeelement des Schlüssels bereitgestellt.
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Dieses Öffnungssignal ist in 1 zu erkennen und dort mit 14 bezeichnet. Bei dem Verfahren ist es vorgesehen, dass die Schließeinrichtung auch im entriegelten Zustand logisch stets verriegelt ist. Dies bedeutet, dass der den Öffnungswunsch aufweisenden Person zwar ein entriegeltes Fahrzeug beziehungsweise eine entriegelte Schließeinrichtung, insbesondere optisch, dargestellt wird, jedoch ist das Fahrzeug beziehungsweise die Schließeinrichtung tatsächlich noch verriegelt, wobei das Fahrzeug beziehungsweise die Schließeinrichtung insbesondere auch dann noch zumindest vorübergehend verriegelt ist, wenn das Öffnungssignal vom Empfangselement empfangen wird. Ein logischer Entriegelungsvorgang wird über den Öffnungswunsch gestartet, das heißt wenn das Öffnungssignal empfangen wird. Wird, während sich das Verriegelungselement in seiner Verriegelungsstellung befindet, das Öffnungssignal empfangen, so wird infolge des Empfangens des Öffnungssignals überprüft, ob innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne t ab dem Empfangen des Öffnungssignals 14 wenigstens ein vorgebbares Kriterium erfüllt ist.
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Dabei umfasst das Kriterium, dass eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs während der Zeitspanne t unterbleibt. Ist das Kriterium erfüllt, das heißt unterbleibt eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs während der Zeitspanne t, so wird der Elektromotor nach Ablauf der Zeitspanne t von dem Steuergerät angesteuert, wodurch das Verriegelungselement mittels des Elektromotors aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung bewegt wird. Diese Ansteuerung des Elektromotors ist in 1 durch ein Ansteuersignal 16 veranschaulicht, welches beispielsweise von der Recheneinrichtung (Steuergerät) ausgesendet, an den Elektromotor übertragen und von dem Elektromotor empfangen wird. Da gemäß 1 innerhalb der Zeitspanne t kein Unfall des Fahrzeugs erfasst wird, wird zu einem Zeitpunkt x, zu welchem die Zeitspanne t endet, der Elektromotor angesteuert.
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Das Fahrzeug umfasst beispielsweise eine Unfallerfassungseinrichtung, mittels welcher eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs erfassbar ist. Wird mittels der Unfallerfassungseinrichtung eine solche unfallbedingte Kraftbeaufschlagung, das heißt ein Unfall des Fahrzeugs ermittelt, so stellt die Unfallerfassungseinrichtung wenigstens ein, die erfasste, unfallbedingte Kraftbeaufschlagung charakterisierendes Unfallsignal 18 (2) bereit. Unter dem zuvor genannten Kriterium, dass eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung während der Zeitspanne t unterbleibt, ist somit insbesondere zu verstehen, dass mittels der Unfallerfassungseinrichtung ein Unfall des Fahrzeugs nicht erfasst wird. 2 zeigt das Diagramm gemäß 1, wobei nun jedoch die Ansteuerung des Elektromotors und somit die Bewegung des Verriegelungselements aus der Verriegelungsstellung in die Entriegelungsstellung unterbleiben. Auch gemäß 2 wird das Öffnungssignal 14 empfangen. Die Überprüfung des Kriteriums ergibt jedoch, dass das Kriterium innerhalb der Zeitspanne t nicht erfüllt ist, denn innerhalb der Zeitspanne t empfängt die Recheneinrichtung das Unfallsignal 18 beziehungsweise ermittelt anhand des Unfallsignals 18, dass mittels der Unfallerfassungseinrichtung ein Unfall des Fahrzeugs, das heißt eine unfallbedingte Kraftbeaufschlagung des Fahrzeugs erfasst wurde. Daher wird der Elektromotor zum Zeitpunkt x, zu welchem die Zeitspanne t endet, nicht angesteuert, so dass das Verriegelungselement nicht in die Entriegelungsstellung bewegt wird und so dass die Seitentür nicht geöffnet werden kann. Dadurch kann ein unerwünschtes und unbeabsichtigtes und insbesondere unfallgedingtes Öffnen der Seitentür sicher vermieden werden. Dies bedeutet, dass der Türöffnungsvorgang gemäß 2 abgebrochen wird, so dass nach der Zeitspanne t keine Türöffnung erfolgt, obwohl mittels des Empfangselement das Öffnungssignal 14 empfangen wurde.
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Insgesamt ist aus 1 und 2 erkennbar, dass ab dem Signal des Öffnungswunsches, das heißt ab dem Empfangen des Öffnungssignals 14 ein Zeitzähler startet, der so definiert ist, dass alle Kriterien für eine sichere Crash-Erkennung erfüllt sind. Kommt innerhalb der Zeitspanne t kein Crash-Signal, das heißt, wird mittels der Unfallerfassungseinrichtung innerhalb der Zeitspanne t kein Unfall des Fahrzeugs ermittelt, so wird das Verriegelungselement in die Entriegelungsstellung bewegt, und die Seitentür kann geöffnet werden. Kommt innerhalb der Zeitspanne jedoch das Unfallsignal 18, wird also innerhalb der Zeitspanne t mittels der Unfallerfassungseinrichtung ein Unfall des Fahrzeugs ermittelt, so wird die Seitentür nicht entriegelt beziehungsweise nicht freigegeben.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Abszisse
- 12
- Ordinate
- 14
- Öffnungssignal
- 16
- Ansteuersignal
- 18
- Unfallsignal
- t
- Zeitspanne
- x
- Zeitpunkt
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013110308 A1 [0002]
- DE 102011116424 A1 [0010]