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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, umfassend wenigstens eine Ermittlungseinrichtung zum Ermitteln wenigstens einer Information, die ein Umfeld des Kraftfahrzeugs und/oder wenigstens einen Benutzerstandort relativ zu einer Position des Kraftfahrzeugs betrifft, und wenigstens eine Steuerungseinrichtung zum Steuern wenigstens einer Funktion und/oder wenigstens einer Einrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Bei modernen Kraftfahrzeugen kann es vorgesehen sein, dass zur Erhöhung des Komforts eines Benutzers Funktionen und/oder Einrichtungen vorgesehen sind, die durch eine Benutzereingabe aktiviert beziehungsweise gesteuert werden können. So ist es beispielsweise möglich, dass ein Benutzer eines Kraftfahrzeugs durch das Senden eines Signals üblicherweise mittels eines tragbaren Funksenders eine Funktion des Kraftfahrzeugs steuert. So kann das Kraftfahrzeug auf die Ferne geöffnet oder geschlossen oder eine Standheizung aktiviert werden. Zudem ist bei vielen modernen Kraftfahrzeugen vorgesehen, dass beispielsweise das Aufsperren oder das Zusperren des Kraftfahrzeugs mit weiteren Komfortfunktionen verbunden wird. So kann beim Aufsperren oder Zusperren des Kraftfahrzeugs wenigstens eine Beleuchtungseinrichtung derart gesteuert werden, dass dies den Komfort des Benutzers erhöht oder das Erscheinungsbild des Kraftfahrzeugs weiter verbessert.
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Verbesserungswürdig an derartigen, aus dem Stand der Technik bekannten Kraftfahrzeugen, ist, dass dort die entsprechenden Funktionen beziehungsweise Einrichtungen des Kraftfahrzeugs letztlich manuell durch den Benutzer gesteuert werden. Ein abgestelltes Kraftfahrzeug kann somit unabhängig von einer Steuerung durch den Benutzer nicht auf seine Umwelteinflüsse reagieren beziehungsweise keine Funktion und/oder Einrichtung entsprechend seiner Umwelt steuern.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein demgegenüber verbessertes Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs anzugeben.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren der eingangs genannten Art, bei dem erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass in einem abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs abhängig von der wenigstens einen ermittelten Information die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs von der Steuerungseinrichtung gesteuert wird.
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Der Erfindung liegt mithin die Idee zugrunde, dass das Kraftfahrzeug autonom in einem abgestellten Zustand die wenigstens eine Information ermittelt und abhängig davon die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs autonom steuert. Das Kraftfahrzeug kann somit durch das erfindungsgemäße Verfahren derart betrieben werden, dass es, ohne eine Steuerung durch einen Benutzer, auf Umwelteinflüsse und/oder wenigstens einen Benutzerstandort relativ zu einer Position des Kraftfahrzeugs reagieren kann, indem das Kraftfahrzeug beziehungsweise wenigstens eine Funktion und/oder eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs entsprechend gesteuert wird.
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Hierzu kann die Ermittlungseinrichtung wenigstens einen Sensor beziehungsweise wenigstens eine Sensoranordnung, die aus einer grundsätzlich beliebigen Anzahl von einzelnen oder in Gruppen zusammengefassten Sensoren gebildet ist, aufweisen, die das Umfeld des Kraftfahrzeugs erfassen. Aus den Daten von dem wenigstens einen Sensor beziehungsweise den von der wenigstens einen Sensoranordnung erfassten Daten wird von der Ermittlungseinrichtung die wenigstens eine Information, die die Umgebung und/oder den Benutzerstandort betrifft, ermittelt. Der wenigstens eine Sensor kann hierzu z. B. als Radarsensor, Ultraschallsensor, Kamera, Lasersensor oder funkwellenbasierter Sensor ausgebildet sein. Diese Aufzählung ist selbstverständlich nicht abschließend, so dass jeder aus dem Stand oder eines Standorts der Technik bekannte Sensor, der zum Erfassen eines Fahrzeugumfelds ausgebildet ist, ebenfalls Verwendung finden kann. Insbesondere bei Verwendung einer Kamera als Sensor ist entsprechend zur Auswertung des Umfelds des Kraftfahrzeugs beziehungsweise der sich darin befindlichen Objekte und/oder Informationsträger wenigstens ein Bilderfassungs- und/oder Mustererkennungsalgorithmus nachgeschaltet.
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Zur Ermittlung des Benutzerstandorts relativ zu einer Position des Kraftfahrzeugs können die vorgenannten Sensoren ebenfalls verwendet werden, ferner ist es insbesondere durch den funkwellenbasierten Sensor möglich, die Position des Benutzers relativ zur Kraftfahrzeugposition zu ermitteln. Beispielsweise trägt der Benutzer hierzu einen Funksender, insbesondere in Form eines Schlüssels für das Kraftfahrzeug. Selbstverständlich ist jedes weitere mobile Gerät, das zum Senden eines entsprechenden Signals ausgebildet ist, ebenfalls verwendbar, beispielsweise ein Smartphone.
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Die von dem wenigstens einen Sensor beziehungsweise von der wenigstens einen Sensoranordnung gewonnenen Daten können sonach der Ermittlungseinrichtung zugeführt werden, so dass diese die wenigstens eine Information ermittelt. Anschließend werden in der Ermittlungseinrichtung oder in der Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs Steuerbefehle erzeugt, mittels denen wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs gesteuert wird. Somit ist es erfindungsgemäß möglich, dass ein abgestelltes Kraftfahrzeug autonom auf Umwelteinflüsse reagiert.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, dass die Ermittlungseinrichtung die wenigstens eine Information, die einen bisherigen Standort des Kraftfahrzeugs betrifft und ein bewegen des Kraftfahrzeugs erforderlich macht, insbesondere ein Halteverbotsschild, ermittelt und die Steuerungseinrichtung die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens ein Einrichtung des Kraftfahrzeugs derart steuert, dass es zu einem neuen Standort, an dem ein Abstellen des Kraftfahrzeugs außerhalb eines von der Information betroffenen Bereichs möglich ist, autonom bewegt und abgestellt wird.
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Es ist sonach möglich, dass das Kraftfahrzeug autonom von der Steuerungseinrichtung von einem bisherigen Standort wegbewegt wird, falls wenigstens ein Umwelteinfluss dies erforderlich macht. Beispielsweise sind derartige Umwelteinflüsse in Form von Wetterbedingungen, wie Hagel oder Sturm, oder temporär aufgestellten Halteverbotsschildern, die erst nach Abstellen des Kraftfahrzeugs aufgestellt werden oder nach Abstellen des Kraftfahrzeugs bekannt gegebene Demonstrationen oder sämtliche weiteren Umwelteinflüsse, die ein Bewegen des Kraftfahrzeugs weg vom bisherigen Standort erforderlich machen, zu nennen. Selbstverständlich können sämtliche dieser Ursachen, die ein Bewegen des Kraftfahrzeugs erforderlich machen, durch den wenigstens einen Sensor beziehungsweise die wenigstens eine Sensoranordnung erfasst werden. Beispielsweise können so die Witterungsbedingungen über eine Einrichtung, die selbige aufzeichnet, ermittelt werden oder vorzugsweise funkbasiert von einer solchen abgefragt werden. Aufgestellte Verkehrszeichen, die ein Bewegen des Kraftfahrzeugs erforderlich machen, können beispielsweise mittels einer Kamera erfasst werden.
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Nach dem Erfassen des entsprechenden Objekts beziehungsweise der entsprechenden Daten ist es mittels der Ermittlungseinrichtung möglich, die wenigstens eine Information zu ermitteln. Die Steuerungseinrichtung ist sonach in der Lage, das Kraftfahrzeug autonom aus dem Bereich, den die entsprechende Information betrifft, wegzubewegen und das Kraftfahrzeug an einen neuen Standort zu bewegen, in dem ein Abstellen des Kraftfahrzeugs erlaubt ist. Bezüglich des Beispiels mit den Witterungsbedingungen bedeutet dies, dass die Ermittlungseinrichtung mittels eines Sensors aus den ihr zur Verfügung stehenden Daten einen bevorstehenden Hagel oder Sturm erfassen kann, so dass das Kraftfahrzeug von der Steuerungseinrichtung autonom beispielsweise von der Straße in eine Garage oder ein Parkhaus bewegt werden kann.
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Besonders bevorzugt kann das erfindungsgemäße Verfahren derart weitergebildet werden, dass die Information für ein Zeitintervall gültig ist, innerhalb dem das Kraftfahrzeug nicht in dem von der Information betroffenen Bereich abgestellt werden kann. Es ist sonach möglich, die wenigstens eine Information zusätzlich mit einem Zeitintervall zu versehen, das angibt, wie lange die Information gültig ist. Zurückkommend auf das Beispiel mit den Verkehrsschildern, die temporär nach einem Abstellen des Kraftfahrzeugs aufgestellt werden, ist es möglich, neben dem Verkehrsschild auch die zeitliche Gültigkeit desselben zu erfassen und dies in dem zuvor genannten Zeitintervall zu berücksichtigen.
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Besonders bevorzugt ist es, dass das Kraftfahrzeug nach Ablauf des Zeitintervalls autonom zu dem bisherigen Standort bewegt und dort abgestellt wird. Es ist sonach möglich, das Kraftfahrzeug autonom bei Vorliegen einer entsprechenden Information beziehungsweise einer entsprechenden Ursache, die ein Bewegen des Kraftfahrzeugs von dem bisherigen Standort an einen neuen Standort erforderlich macht, zu berücksichtigen, wie lange diese Ursache das Abstellen in dem von der Information betroffenen Bereich verhindert. Nach Ablauf dieses entsprechenden Zeitintervalls wird das Kraftfahrzeug wieder auf den bisherigen Standort bewegt und dort abgestellt. Dies bietet vor allem den Vorteil, dass der Benutzer, der sein Kraftfahrzeug auf dem bisherigen Standort abgestellt hat, sein Kraftfahrzeug an dem entsprechenden Standort wieder findet.
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Bevorzugter Weise wird dem Benutzer bei und/oder vor einem autonomen Bewegen des Kraftfahrzeugs eine Benachrichtigung, insbesondere umfassend den neuen Standort des Kraftfahrzeugs, übermittelt. Die Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs steuert hierzu eine entsprechende Einrichtung des Kraftfahrzeugs, um eine Benachrichtigung an den Nutzer, insbesondere funkbasiert auf ein mobiles Gerät des Benutzers, z. B. ein Smartphone, zu übermitteln. Der Benutzer wird somit darüber informiert, dass das Kraftfahrzeug von der Steuerungseinrichtung autonom auf einen neuen Standort bewegt wird. Besonders bevorzugt kann die Information hierbei neben dem neuen Standort auch das Zeitintervall umfassen, für das das Kraftfahrzeug nicht in dem bisherigen Standort abgestellt werden kann. Daneben ist es ebenfalls möglich, dem Benutzer in der Benachrichtigung mitzuteilen, aus welchem Grund das Kraftfahrzeug autonom bewegt wurde. Selbstverständlich ist es ebenso möglich, dem Benutzer mittels des mobilen Endgeräts eine Auswahl zu ermöglichen, ob das Kraftfahrzeug autonom bewegt werden soll oder den bisherigen Standort beibehalten soll. Dem Benutzer wird somit die Möglichkeit gegeben, selbst zu entscheiden, ob das Kraftfahrzeug aufgrund der übermittelten Ursache aus dem von der Information betroffenen Bereich bewegt werden soll oder nicht.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann dahin weitergebildet werden, dass die Ermittlungseinrichtung den Benutzerstandort, vorzugsweise mittels eines mobilen Geräts des Benutzers, kontinuierlich oder in festgelegten Zeitabständen erfasst und ein Bewegungsprofil des Benutzers erstellt, anhand dessen die Steuerungseinrichtung die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs autonom steuert. Anhand des Bewegungsprofils kann ermittelt werden, ob sich der Benutzer dem Kraftfahrzeug nähert und, ob der Benutzer die Absicht hat, das Kraftfahrzeug zu benutzen. Entsprechend können die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs von der Steuerungseinrichtung gesteuert werden. So ist es möglich, dass der Benutzer anhand seines Standorts verfolgt werden kann, so dass dieser, falls er mit einem weiteren Transportmittel, wie beispielsweise einem Flugzeug oder einem Zug zu seinem Kraftfahrzeug zurückkehrt beziehungsweise sich diesem wieder nähert, erfasst werden kann. Das Kraftfahrzeug kann somit von der Steuerungseinrichtung autonom beispielsweise aus einem Parkplatz am Flughafen zum entsprechenden Terminal, an dem der Benutzer gelandet ist, bewegt werden.
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Vorteilhafterweise kann die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs abhängig davon gesteuert werden, ob sich ein Benutzer dem Kraftfahrzeug nähert. Sonach können die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs von der Steuerungseinrichtung gesteuert werden, falls sich der Benutzer dem Kraftfahrzeug nähert. Dies kann über ein mobiles Gerät erfasst werden, das der Benutzer mit sich führt, beispielsweise ein Smartphone. Zum Beispiel kann die Standheizung aktiviert werden, falls erfasst wird, dass der Benutzer dem Kraftfahrzeug näher kommt.
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Besonders bevorzugt kann ferner vorgesehen sein, dass die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs autonom gesteuert wird, falls ermittelt wird, dass der sich dem Kraftfahrzeug nähernde Benutzer zur manuellen Steuerung der entsprechenden Funktion und/oder Einrichtung des Kraftfahrzeugs nicht in der Lage ist. Dies bietet den Vorteil, dass dem Benutzer die Steuerung der entsprechenden Funktion und/oder Einrichtung des Kraftfahrzeugs durch die Steuerungseinrichtung autonom abgenommen wird. Es kann sonach z. B. ermittelt werden, dass der Benutzer beidhändig einen Gegenstand trägt, den er in einen Laderaum eines Kraftfahrzeugs einladen möchte. Da der Benutzer sonach keine Hand frei hat, um die entsprechende Funktion und/oder Einrichtung des Kraftfahrzeugs zu bedienen, wird dies von wenigstens einem Sensor erfasst und von der Ermittlungseinrichtung ermittelt und daraufhin die entsprechende Funktion beziehungsweise Einrichtung des Kraftfahrzeugs autonom von der Steuerungseinrichtung gesteuert. Dies kann beispielsweise die Heckklappe beziehungsweise der mit der Heckklappe verbundene Aktor des Kraftfahrzeugs sein. Dieser wird sonach von der Steuerungseinrichtung angesteuert, so dass die Heckklappe automatisch geöffnet wird, falls der Benutzer sich dem Kraftfahrzeug nähert. Dieser kann komfortabler Weise den Gegenstand einladen, ohne diesen zuvor abzustellen. Es ist mithin keine Benutzereingabe erforderlich, sondern die Steuerung der entsprechenden Funktion geschieht autonom durch die Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs.
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Eine besonders bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann darin bestehen, dass die Steuerungseinrichtung die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs, zusätzlich in Abhängigkeit wenigstens eines Signals, das der Benutzer des Kraftfahrzeugs an eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs, vorzugsweise die Steuerungseinrichtung oder eine mit der Steuerungseinrichtung verbundene Kommunikationseinrichtung, sendet, autonom steuert und das Kraftfahrzeug insbesondere zum momentanen Standort des Benutzers bewegt. Der Benutzer kann somit beispielsweise über ein mobiles Gerät das Signal an die Steuerungseinrichtung des Kraftfahrzeugs senden, wobei das Signal insbesondere den momentanen Standort des Benutzers enthält, wonach das Kraftfahrzeug zu dem momentanen Standort bewegt wird.
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Besonders bevorzugt kann dabei vorgesehen sein, dass das Signal an eine Aktivität des Benutzers, insbesondere einen Bezahlvorgang und/oder eine mit dem Bezahlvorgang verbundene Aktivität, gekoppelt ist. Somit kann erfasst werden, dass der Benutzer, der beispielsweise einen Einkauf tätigt, bereits beim Bezahlvorgang angelangt ist, wonach das Kraftfahrzeug durch die Steuerungseinrichtung autonom bewegt wird, so dass Wartezeiten für den Benutzer reduziert werden können, da dieser nicht auf das Kraftfahrzeug warten muss.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, umfassend wenigstens eine Ermittlungseinrichtung zum Ermitteln wenigstens einer Information, die ein Umfeld des Kraftfahrzeugs und/oder wenigstens einen Benutzerstandort relativ zu einer Position des Kraftfahrzeugs betrifft und wenigstens eine Steuerungseinrichtung zum Steuern wenigstens einer Funktion und/oder wenigstens einer Einrichtung des Kraftfahrzeugs. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ausgebildet, das heißt, dass die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, in einem abgestellten Zustand des Kraftfahrzeugs abhängig von der wenigstens einen ermittelten Information wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs zu steuern.
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Besonders bevorzugt ist die wenigstens eine Funktion und/oder die wenigstens eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs als Heckklappensteuerung und/oder eine Türsteuerung und/oder eine Fahrwerksteuerung und/oder eine Fenstersteuerung und/oder eine Schiebedachsteuerung und/oder eine Motorsteuerung und/oder eine Steuerung einer Bremseinrichtung des Kraftfahrzeugs und/oder eine Steuerung einer Querführungseinrichtung und/oder einer Längsführungseinrichtung und/oder eine Steuerung für eine Standheizung des Kraftfahrzeugs und/oder eine Steuerung eines Fahrerassistenzsystems ausgebildet. Ein Fahrerassistenzsystem wird hierbei als Kombination aus wenigstens einem Sensor und der Steuerung einer Funktion und/oder Einrichtung des Kraftfahrzeugs verstanden, beispielsweise ein ACC-System (adaptive cruise control).
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Selbstverständlich sind alle Einzelheiten und Merkmale des erfindungsgemäßen Verfahrens auch auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug übertragbar und umgekehrt.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
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1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
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2 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug von 1;
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3 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs von 1; und
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4 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug von 1.
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1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1 umfassend eine Ermittlungseinrichtung 2 zum Ermitteln wenigstens einer Information, die ein Umfeld des Kraftfahrzeugs 1 und einen Benutzerstandort relativ zu einer Position des Kraftfahrzeugs 1 betrifft. Das Kraftfahrzeug 1 umfasst ferner eine Steuerungseinrichtung 3, eine Antriebseinrichtung 4, die z. B. als Verbrennungsmotor ausgebildet ist, eine Bremseinrichtung 5, für jedes Rad des Kraftfahrzeugs 1 eine Kommunikationseinrichtung 6, eine Sensoranordnung 7, eine Heckklappensteuerung 8, eine Heckklappe 9 und eine Längs- und Querführungssteuerung 10.
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Die Steuerungseinrichtung 3 ist dazu ausgebildet, eine Funktion oder eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs 1 zu steuern. Die Steuerungseinrichtung 3 kann demnach die Antriebseinrichtung 4, die Bremseinrichtung 5, die Kommunikationseinrichtung 6, die Sensoranordnung 7 und die Heckklappensteuerung 8 sowie die Ermittlungseinrichtung 2 steuern. Ferner kann die Steuerungseinrichtung 3 von der Ermittlungseinrichtung 2 und der Sensoranordnung 7 Sensordaten, beziehungsweise die aus den Sensordaten von der Ermittlungseinrichtung 2 ermittelte Information ein Umfeld des Kraftfahrzeugs 1 oder wenigstens einen Benutzerstandort betreffend, empfangen. Abhängig von diesen Sensordaten beziehungsweise der ermittelten Information ist die Steuerungseinrichtung 3 in der Lage, die vorgenannten Einrichtungen 2, 4–8 und 10 des Kraftfahrzeugs 1 zu steuern. Die Steuerungseinrichtung 3 ist sonach dazu ausgebildet, das Kraftfahrzeug 1 autonom zu steuern.
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2 zeigt das Kraftfahrzeug 1 von 1 in einer Verkehrssituation. Das Kraftfahrzeug 1 befindet sich auf einem Fahrbahnabschnitt 11 in einem abgestellten Zustand. Das Kraftfahrzeug 1, das neben dem autonomen Betrieb auch einen teilautonomen beziehungsweise manuellen Betrieb durch einen Benutzer 12, der in 3 dargestellt ist, ermöglicht, wurde von dem Benutzer 12 auf dem Fahrbahnabschnitt 11 abgestellt. Nachdem der Benutzer 12 das Kraftfahrzeug 1 verlassen hat und sich das Kraftfahrzeug 1 folglich in einem abgestellten Zustand befand, wurden temporäre Verkehrsschilder 13 am Rand des Fahrbahnabschnitts 11 aufgestellt. Die Verkehrsschilder 13 bewirken ein Halteverbot für den Fahrbahnabschnitt 11. Das Kraftfahrzeug 1 befindet sich somit in der in 2 dargestellten Situation auf dem Fahrbahnabschnitt 11 in einer Halteverbotszone, in der ein Abstellen des Kraftfahrzeugs 1 nicht erlaubt ist. Ferner weist jedes der Halteverbotsschilder 13 ein Zusatzschild 14 auf, das ein Zeitintervall angibt, für das das Halteverbot gilt.
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Mittels einer Kamera, die Bestandteil der Sensoranordnung 7 ist und nicht näher dargestellt ist, wird das Umfeld des Kraftfahrzeugs 1 kontinuierlich erfasst. Selbstverständlich ist es möglich, das Umfeld des Kraftfahrzeugs 1 mittels der Kamera auch in festgelegten Zeitabständen zu erfassen. Mittels der Kamera der Sensoranordnung 7 wird das nächstgelegene Verkehrsschild 13 sowie das Zusatzschild 14 erfasst. Die so mittels eines Musterauswertungsalgorithmus gewonnenen Daten werden an die Ermittlungseinrichtung 2 gesendet. In der Ermittlungseinrichtung 2 wird aus den Sensordaten eine Information ermittelt, die zum einen das Halteverbot und zum anderen das Zeitintervall enthält, für das das Halteverbot gilt. Diese Information wird anschließend an die Steuerungseinrichtung 3 übermittelt, die daraufhin entsprechende Steuerungsbefehle erzeugt. Daraufhin kann die Steuerungseinrichtung 3 die Antriebseinrichtung 4, die Bremseinrichtung 5 und die Längs- und Querführungssteuerung 10 sowie weitere nicht näher dargestellte Funktionen und Einrichtungen, die für einen Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs 1 erforderlich sind, steuern und somit das Kraftfahrzeug 1 von dem Fahrbahnabschnitt 11, den die Verkehrsschilder 13 betreffen, bewegen.
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In 2 ist ferner dargestellt, dass das Kraftfahrzeug 1 durch die entsprechende Steuerung durch die Steuerungseinrichtung 3 von dem Fahrbahnabschnitt 11 zu einem Fahrbahnabschnitt 15 bewegt wird, der nicht von den Verkehrsschildern 13 oder anderen Verkehrsschildern betroffen ist, die ein Abstellen des Kraftfahrzeugs 1 auf dem Fahrbahnabschnitt 15 verhindern, und dort abgestellt wird.
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Die Steuerungseinrichtung 3 steuert zusätzlich entsprechend die Kommunikationseinrichtung 6 an, damit diese eine Benachrichtigung über den neuen Standort des Kraftfahrzeugs 1, also den Fahrbahnabschnitt 15 an den Benutzer 12 des Kraftfahrzeugs 1, beziehungsweise an ein mobiles Gerät des Benutzers 12, übermittelt. Zusätzlich wird das Zeitintervall übermittelt, für den die Verlegung des Kraftfahrzeugs 1 nötig ist. Des Weiteren wird an den Benutzer 12 der Grund für das Bewegen des Kraftfahrzeugs 1 gesendet.
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Nach Ablauf des durch das Zusatzschild 14 angezeigten Zeitintervalls steuert die Steuerungseinrichtung 3 die entsprechenden Einrichtungen 4, 5, 10 und alle weiteren für den Fahrbetrieb nötigen Funktionen und Einrichtungen entsprechend an, so dass das Kraftfahrzeug 1 wieder zurück auf den Fahrbahnabschnitt 11 bewegt und dort abgestellt wird. Da das Zeitintervall, das durch das Zusatzschild 14 angezeigt wird, abgelaufen ist, ist ein Abstellen des Kraftfahrzeugs 1 auf dem Fahrbahnabschnitt 11 wieder möglich. Die Steuerungseinrichtung 3 steuert die Kommunikationseinrichtung 6 entsprechend an, so dass der Benutzer 12 des Kraftfahrzeugs 1 darüber informiert wird, dass das Kraftfahrzeug 1 wieder auf dem bisherigen Standort, also den Fahrbahnabschnitt 11 abgestellt ist.
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3 zeigt das Kraftfahrzeug 1 von 1 in einer Seitenansicht. In der in 3 dargestellten Situation nähert sich der Benutzer 12 dem Kraftfahrzeug 1. Der Benutzer 12 trägt einen Gegenstand 16 beidhändig. Der Benutzer 12 hat sonach keine Hand frei, um eine Steuerung einer Funktion oder einer Einrichtung des Kraftfahrzeugs 1 vorzunehmen. Dies wird durch die Sensoranordnung 7 des Kraftfahrzeugs 1 erfasst, indem zum einen der Benutzerstandort des Benutzers 12 anhand der Position eines mobilen Geräts, das der Benutzer mitführt und das nicht näher dargestellt ist, erfasst wird. Zum anderen wird mittels einer Kamera das Annähern des Benutzers 12 an das Kraftfahrzeugs 1 erfasst. Über einen Mustererkennungsalgorithmus kann sonach erfasst werden, dass der Benutzer 12 den Gegenstand 16 mit beiden Händen trägt und sonach keine Möglichkeit zur Bedienung der Heckklappe 9 beziehungsweise eine manuelle Steuerung einer dafür benötigten Funktion oder Einrichtung, insbesondere der Heckklappensteuerung 8, hat. Aus den gewonnenen Sensordaten kann die Ermittlungseinrichtung 2 die entsprechende Information ermitteln und an die Steuerungseinrichtung 3 senden. Diese steuert die Heckklappensteuerung 8 derart an, dass die Heckklappe 9 des Kraftfahrzeugs 1 geöffnet wird und der Benutzer 12 den Gegenstand 16 in den Laderaum des Kraftfahrzeugs 1 einladen kann, ohne diesen vorher abzustellen oder durch eine Benutzereingabe das Öffnen der Heckklappe 9 zu bewirken. Nach Beenden des Ladevorgangs kann die Heckklappe 9 durch eine entsprechende Ansteuerung der Steuerungseinrichtung 3 an die Heckklappensteuerung 8 wieder autonom geschlossen werden.
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4 zeigt das Kraftfahrzeug 1 von 1 in einer Draufsicht. In der in 4 dargestellten Situation ist das Kraftfahrzeug 1 auf einem Stellplatz 17 eines Parkplatzes 18 abgestellt. Der Parkplatz 18 ist angeschlossen an ein Gebäude 19, in dem sich der Benutzer 12 des Kraftfahrzeugs 1 aufhält. Mittels der Sensoranordnung 7 wird in der in 4 dargestellten Situation die Position des Benutzers 12 erfasst, und mittels der Ermittlungseinrichtung 2 daraus ein Bewegungsprofil des Benutzers 12 ermittelt. Anhand dieses Bewegungsprofils ist ableitbar, wo sich der Benutzer 12 im Gebäude 19 befindet. Es ist zusätzlich möglich, Aktivitäten des Benutzers 12 im Gebäude 19 durch die Sensoranordnung 7 zu erfassen. So sind beispielsweise Bezahlvorgänge, die der Benutzer 12 mit dem mobilen Gerät, z. B. ein Smartphone, durchführt, durch die Sensoranordnung 7 erfassbar und mit dem Bewegungsprofil kombinierbar. Daraus ist ableitbar, ob sich der Benutzer 12 einem Ausgang 20 des Gebäudes 19 nähert. Ist dies der Fall, steuert die Steuerungseinrichtung 3 das Kraftfahrzeugs 1 wie vorstehend beschrieben an, so dass das Kraftfahrzeug 1 von dem Stellplatz 17 zu dem Ausgang 20 des Gebäudes 19 bewegt und auf einem Stellplatz 21 abgestellt wird. Der Benutzer 12 kann sonach komfortabel in das Kraftfahrzeug 1 einsteigen ohne zuvor durch eine Bedienaktion auszulösen, dass das Kraftfahrzeug 1 vom Stellplatz 17 auf den Stellplatz 21 bewegt wird.
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Äquivalent dazu kann das Gebäude 19 als Flughafen oder Bahnhof angesehen werden. Mittels des vorstehend genannten Bewegungsprofils ist es sonach möglich, den Standort des Benutzers 12 relativ zur Position des Kraftfahrzeugs 1 zu ermitteln. Dadurch kann festgestellt werden, dass sich der Benutzer 12 dem Kraftfahrzeug 1 nähert, und mithin beabsichtigt, das Kraftfahrzeug 1 zu nutzen. Abhängig von der somit ermittelten Relativposition zwischen Kraftfahrzeug 1 und Benutzer 12 kann die Steuerungseinrichtung 3 das Kraftfahrzeugs 1 derart ansteuern, dass dieses von dem Stellplatz 17 auf den Stellplatz 21, mithin also zum Ausgang 20 des Flughafens beziehungsweise Bahnhofs bewegt wird. Der Fahrer wird somit autonom von dem Kraftfahrzeug 1 am Ausgang 20 abgeholt, ohne dies durch eine Bedienaktion veranlassen zu müssen.
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Selbstverständlich sind die Ausführungsformen, die in den 2 bis 4 dargestellt wurden, beliebig miteinander kombinierbar.