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Die Erfindung betrifft eine Atemschutzmaske, die als Halbmaske ausgebildet ist und die neben Staubfiltereigenschaften auch Bakterien und Viren, nachstehend als mikrobielle Luftschadstoffe bezeichnet, filtert.
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Halbmasken sind bekannt.
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Die
US 4 600 002 A beschreibt eine bebänderte Filtermaske mit einem Maskenkörper, der aus zwei Schnittteilen eines textilen Mehrfachflächenfilters besteht, die längs der Nasenlinie und insbesondere längs eines nach innen umgeschlagenen Saumes miteinander vernäht sind. Derartige Masken neigen dazu, dass die Lagen sich verschieben.
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Aus der
US 2008/0011303 A1 und der
DE 696 18 769 T2 sind Maskenkörper bekannt, die aus drei quer zum Gesicht angeordneten Schnittstreifen bestehen. Dabei ist bei der
DE 696 18 769 T2 der untere Rand des oberen Schnittteils mit dem oberen Rand des Mittelteil vernäht und der obere Rand des unteren Schnittteils mit dem unteren Rand des Mittelteils. Ferner ist das Mitteilteil versteift. Nachteilig bei dem Nähen ist, dass durch das Durchstechen Undichtheiten entstehen können.
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Aus der
DE 10 2011 009 227 A1 ist es bekannt, zur Herstellung eines Vlies-Gewebeverbundes ein Monofil-Siebgewebe mit einem Vlies durch Wasserstrahlvernadelung zur verbinden. Derartige Produkte sollen zur Herstellung von Filzen für die Papierindustrie oder als Schlauchfilter für die Zementherstellung nutzbar sein.
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In der
DE 20 2009 006 455 U1 wird weiter eine Atemschutzmaske beschrieben, die besteht aus mindestens vier flexiblen luftdurchlässigen Filterlagen, die im Randbereich umlaufend durch Einhalten mittels eines Einfassbandes miteinander verbunden sind, wobei die äußere Filterlage eine Strickware aus bioaktiven Material und die daran anschließende Filterlage ein HEPA Filtervlies ist, die folgende Filterlage aus einem Vlies enthaltend Lyocellfasern mit eingelagerten Silberbestandteilen und die innere Filterlage erneut aus einer antibakteriellen Strickware besteht. Der Randbereich ist beim Einhalten der Gesichtsform als Halbmaske angepasst und am Randbereich sind Anschlussmittel für eine Befestigung am Kopf in Form von Bändern vorgesehen.
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Die Halbmaske weist mittig eine kreis- oder ellipsenähnlich verlaufende vorzugsweise durch alle Filterlagen greifende Steppnaht auf, von der aus die Filterlagen beim Einhalten gerafft und eingekrempelt werden.
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Es hat sich nun gezeigt, dass bei dieser Halbmaske Mängel in der Abscheideleistung bei mikrobiellen Luftschadstoffen auftreten können.
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Zum einen entstehen Undichtheiten durch die durch die Steppnaht verursachten Durchstiche durch die Filterlagen und zum anderen treten Filterlagenverdichtungen mit der Folge auf, dass sich Durchströmwege verringern.
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Weiter hat sich gezeigt, dass je nach Gesichtsform und -größe des Trägers der Maske eine Verschiebung von Filterlagen eintreten kann, wodurch sich der Atemwiderstand vergrößert.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Abscheideleistungen von Halbmasken stabil zu gewährleisten.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruches 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Erfindungegemäß wird bei einer Atemschutzmaske zum Mund- und Nasenschutz vor mikrobiellen Luftschadstoffen mit einem luftdurchlässigen textilen Filterlagenaufbau, wobei als Filterlagen mindestens vorhanden sind,
- – eine Filterlage aus einer Strickware aus einem bioaktiven Material,
- – eine Filterlage aus einem Abscheidefiltervlies für Staub,
- – eine Filterlage aus einem Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern mit eingelagertem Metall und/oder Metallionen und
- – eine weitere Filterlage aus einer Strickware aus bioaktivem Material,
wobei die Filterlagen in einem mittleren Maskenbereich glatt oder leicht gewölbt sind und im Randbereich umlaufend durch Einhalten verbunden und der Gesichtsform als Halbmaske angepasst sind, wobei im Randbereich Anschlussmittel für eine Befestigung am Kopf vorhanden sind, vorgeschlagen, dass
jede Filterlage aus mindestens drei quer zur Nasenlinie miteinander verbundenen Schnittteilen besteht, von denen ein Schnittteil einen mittleren Bereich der Atemschutzmaske bildet und
mindestens die Filterlage mit Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern durch ein Stützgitter kontaktiert ist, um die räumliche Struktur der Atemschutzmaske zu gewährleisten.
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Kontaktiert im hier gebrauchten Sinn kann sowohl eine direkt Anordnung an oder in der Filterlage mit Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern sein als auch eine Anordnung an einer benachbarten Filterlage bedeuten. In jedem Fall wird die Filterlage mit Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern dadurch stabilisiert.
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Bevorzugt erfolgt die Kontaktierung der Filterlage mit Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern durch das Stützgitter in einem mittleren Bereich der Atemschutzmaske.
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Die Schnittteile jeder Filterlage sind durch Vernähen, Verschweißen oder Verkleben miteinander verbunden, wobei eine innenliegende Filterlage mindestens durch Verschweißen oder Verkleben der Schnittteile herstellt ist.
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Beim Vernähen, Verschweißen oder Verkleben der Schnittteile werden mindestens bei einer innenliegenden Filterlage gleichliegende Seiten miteinander verbunden, so dass eine von dieser Filterlage wegweisende Naht vorhanden ist.
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Durch diese Art der Verbindung der Schnittteile der Filterlagen wird gewährleistet, dass keine Durchstiche, wie sie z. B. beim Vernähen übereinander liegender Lagen entstehen würden, vorhanden sind. Die Filtereigenschaften der Lagen bleiben so voll erhalten.
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Durch die Nähte unterschiedlicher Filterlagen, die nebeneinander liegen können, lässt sich auch ein seitliches Verschieben von Filterlagen verhindern.
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Ferner lässt sich auch das Stützgitter zwischen zwei benachbarten Nähten einer Filterlage anordnen.
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Bevorzugt wird das Stützgitter mit beim Zuschnitt frei werden Gitterstabenden in benachbarte Nähte eingeschoben, bevorzugt in die Filterlage aus Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern.
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Bei einer vorteilhaften Ausführung besteht das Stützgitter aus einem Maschen aufweisenden Monofilsiebgewebe aus Kunststoff. Bevorzugt handelt es sich um ein Präzisionsmonofilsiebgewebe mit einer lichten Maschenweite von 0,75–1,25 mm.
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Die eingesetzten Lyocellfasern sind Langfasern, vorzugsweise mit einer Länge zwischen 35–40 mm, die labyrinthartig angeordnet sind.
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Die Filterlage aus Vlies enthaltend Lyocellfasern hat bevorzugt eine Dicke zwischen 3 und 7 mm.
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Die Metalle oder Metallionen sind in einer definierten Menge und Größe in den Lyocellfasern verankert oder in der Fasermatrix eingebettet.
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Ferner können auch die bioaktiven Materialien anderer Filterlagen Metall oder Metallionen enthalten.
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnungen erläutert werden.
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Es zeigen:
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1 die Atemschutzmaske in einer perspektivischen Aussicht und
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2 einen Schnitt durch die Atemschutzmaske.
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1 zeigt die äußere Filterlage 5, die aus einem bioaktiven Material besteht, in das Metallfäden oder Metallionen eingelagert sind. Die Filterlage 5 besteht wie alle anderen weiteren Filterlagen 6–8 auch aus drei miteinander verbundenen Schnittteilen 1–3, die jeweils einen ovalen mittleren Maskenbereich 12 aufweisen, der jeweils seitlich, sich nach außen verjüngend, verlängert ist. Am Rand 4 sind alle Filterlagen 5–8 durch Einhalten mittels eines Einfassbandes verbunden. Im Bereich des Randes 4 der sich verjüngenden Seitenbereiche des ovalen mittleren Maskenbereiches 12 sind Anschlussmittel 13 für die Kopfbefestigung angeordnet, vorzugsweise ein Gummiband. Durch die drei miteinander verbundenen Schnittteile 1–3 der beschriebenen Form wird eine stabile leckagefreie Anlage des Randbereiches der Atemschutzmaske am Gesicht des Trägers erreicht. Die lässt sich noch verstärken, wenn die innere Filterlage 8 im Randbereich etwas vorsteht, so dass sich beim Einhalten der Randbereich etwas nach außen wölbt. Die Atemschutzmaske liegt dann mit dem Rand 4 und der Filterlagen 8 am Gesicht an.
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2 zeigt einen Schnitt A-A durch die Atemschutzmaske. Dargestellt sind jeweils die drei Schnittteile 1–3 aus denen jede Filterlage 5–8 zusammengesetzt ist. Die Filterlage 5 besteht aus einer Strickware aus einem bioaktiven Material. Bei der Filterlage 6 handelt es sich um ein Abscheidefiltervlies für Staub. Die Filterlage 7 ist ein Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern mit eingelagertem Metall und/oder Metallionen und die weitere Filterlage 8 ist erneut aus einer Strickware aus bioaktivem Material.
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Die Schnittteile 1–3 der Filterlage 5, 7 und 8 sind durch Vernähen, und die Schnittteile der Filterlage 6 durch Verschweißen miteinander verbunden.
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Beim Vernähen und Verschweißen der Schnittteile 1–3 sind jeweils gleichliegende Seiten miteinander verbunden worden, so dass eine von der jeweiligen Filterlage 5–8 wegweisende Naht 9 bzw. 10 entsteht. Dabei weisen die Nähte 9 und 10 der außen und innenliegenden Filterlagen 5 und 8 jeweils in den Lagenverbund, sind somit von außen bzw. innen nicht zu sehen.
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Durch diese Art der Verbindung der Schnittteile 1–3 der Filterlagen 5–8 wird gewährleistet, dass keine Durchstiche, wie sie z. B. beim Vernähen übereinander liegender Lagen entstehen würden, vorhanden sind. Die Filtereigenschaften der Lagen bleiben so voll erhalten.
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Durch die Nähte 9 bzw. 10 unterschiedlicher Filterlagen 5–8, die nebeneinander liegen können, wie im Schnitt A-A bei den Filterlagen 5 und 6, lässt sich auch ein seitliches Verschieben von Filterlagen, hier 5 und 6 verhindern.
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Gleichzeitig wird durch diese Art der Verbindung der Schnittteile 1–3 ein Raum geschaffen, in dem sich in vorteilhafter Weise das Stützgitter 11 anordnen lässt, das mindestens die Filterlage 7 mit Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern kontaktiert, um die räumliche Struktur der Atemschutzmaske zu gewährleisten.
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In der Darstellung des Schnittes A-A ist gezeigt, dass das Stützgitter 11 zwischen zwei benachbarten Nähten 10-10 angeordnet ist. Dabei handelt es sich um die Nähte 10-10, die die Schnittteile 1–3 der Filterlage 7 aus Vlies enthaltend Lyocellspinnfasern miteinander verbinden. Das Stützgitter 11 ist hier ein Präzisionsmonofilsiebgewebe mit einer lichten Maschenweite von 1,00 mm.
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Der Zuschnitt des Stützgitters 11 erfolgt so, dass freie Gitterstabenden an den Seiten des Stützgitters 11 erhalten bleiben, die dann jeweils in die Nähte 10–10 eingeschoben werden. Das Stützgitter 11 ist so fixiert, ohne dass es weitere Befestigungsmittel bedarf, die die Filterlagen 5–8 beschädigen oder flächenmäßig einschränken könnten.
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Weiter ist erkennbar, dass das Stützgitter 11 nur im mittleren Maskenbereich 12 angeordnet ist. Würde das Stützgitter 11 bis in den Bereich des Randes 4 geführt, entstünden Spannungen, die das sichere Anliegen der Atemschutzmaske am Gesicht infrage stellen könnten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schnittteil mittlerer Bereich
- 2
- Schnittteil Seitenbereich
- 3
- Schnittteil Seitenbereich
- 4
- Rand
- 5
- Filterlage aus Strickware
- 6
- Filterlage aus Abscheidevlies für Staub
- 7
- Filterlage aus Vlies mit Lyocellspinnfasern
- 8
- Filterlage aus Strickware
- 9
- geschweißte oder geklebte Naht
- 10
- genähte Naht
- 11
- Stützgitter
- 12
- Maskenbereich mit Stützgitter
- 13
- Anschlussmittel für Kopfbefestigung