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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Eine derartige Sicherheitseinrichtung ist aus der
DE 10 2010 053 063 A1 bekannt. Dort wird eine Sicherheitsgurtvorrichtung mit einer Gurtstrafffunktion beschrieben. Die Gurtstrafffunktion sieht vor, dass ein Sicherheitsgurt eines angeschnallten Fahrzeuginsassen nach einer Detektion einer Kollisionssituation durch einen Straffvorgang gestrafft wird. Dazu wird eine Spule, mittels der der Sicherheitsgurt auf- und abwickelbar ist, ein Stück weit in Aufrollrichtung angetrieben, wodurch der Sicherheitsgurt gestrafft wird. Somit wird eine eventuell vorhandene Gurtlose reduziert, wodurch eine Rückhaltefunktion des Sicherheitsgurts gegenüber dem angeschnallten Fahrzeuginsassen realisiert wird. Zusätzlich kann ein Endbeschlagstraffer vorgesehen sein, der kurz vor einer Kollision durch einen irreversiblen Antrieb ausgelöst wird, wodurch der Fahrzeuginsasse fester gegen einen Fahrzeugsitz gezogen wird, so dass er früher an einer Verzögerung des Fahrzeugs teilnimmt.
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Herkömmliche Sicherheitseinrichtungen dieser Art sind zumeist so aufgebaut, dass der Gurtaufroller mit Strafffunktion einen elektrischen Antriebsmotor aufweist, während der separat vom Gurtaufroller ausgebildete Endbeschlagstraffer einen pyrotechnischen und somit irreversiblen Antrieb aufweist. Teilweise werden die Sicherheitseinrichtungen elektromotorisch angetrieben, allerdings erfolgt die Straffung hauptsächlich irreversibel durch einen pyrotechnischen Zünder.
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7 zeigt eine derartige herkömmliche Sicherheitseinrichtung, umfassend einen Sicherheitsgurt 29, der einen Schultergurt 30 und einen Beckengurt 31 umfasst. Der Schultergurt 30 weist an seinem Ende eine Klemmsteckzunge 32 auf. Im angelegten Zustand, der in 7 gezeigt ist, erstreckt sich der Schultergurt 30 von der in einem Gurtschloss 33 aufgenommenen Klemmsteckzunge 32 diagonal über den Körper eines Fahrzeuginsassen 34 bis zu einem ortsfest an der Innenseite des Kraftfahrzeugs angeordneten Umlenker 35 und von dort nach unten bis zu einem Gurtaufroller 36. Der Gurtaufroller 36 weist eine Wickelwelle auf, auf die der Schultergurt 30 aufwickelbar ist.
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An der Klemmsteckzunge 32 endet auch der Beckengurt 31, der sich im angelegten Zustand quer über das Becken des Fahrzeuginsassen 34 bis zu einem Endbeschlagstraffer 37 erstreckt. Der Endbeschlagstraffer 37 befindet sich somit auf derselben Seite im Innenraum des Kraftfahrzeugs wie der Gurtaufroller 36.
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Ein Pfeil 38 gibt die Richtung der Zugkraft an, wenn der Gurtaufroller 36 aktiviert ist, um den Schultergurt 30 zu straffen. Ein Pfeil 39 gibt die Richtung der Zugkraft an, wenn der Beckengurt 31 durch den Endbeschlagstraffer 37 gestrafft wird. Die Klemmsteckzunge 32 verhindert, dass das Gurtband des Sicherheitsgurts 29 vom Schultergurt 30 zum Beckengurt 31 oder umgekehrt durchgelassen wird.
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Herkömmliche Sicherheitseinrichtungen weisen den Nachteil auf, dass die beiden separaten Systeme einen beträchtlichen Bauraum erfordern, zudem verfügt jedes System zumindest über einen pyrotechnischen oder elektromotorischen Antrieb, wobei jedem Antrieb ein eigener elektrischer Anschluss in
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Form eines Kabelstrangs zugeordnet ist. Aus
DE 10 2008 003 078 A1 ist ein Gurtsystem für ein Insassenschutzsystem in einem Fahrzeug bekannt. Hierbei sind zwei auf einer gemeinsamen Achse angeordnete und einem Beckengurtband und einem Schultergurtband zugeordnete Aufrollmodule vorgesehen, die mittels eines Kopplungsmittels gekoppelt und entkoppelt werden können.
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Eine Gurtstraffeinrichtung für einen Sicherheitsgurt eines Kraftfahrzeugs ist ferner aus
DE 103 09 678 A1 bekannt. Bei dieser Einrichtung ist an einem Ende des Sicherheitsgurtes ein Gurtaufroller und an dem anderen Ende eine eine Straffeinrichtung aufweisende Gurtbefestigungseinrichtung angeordnet. Der Gurtaufroller und die Straffeinrichtung stehen derart miteinander in Verbindung, dass bei einem Straffen des Sicherheitsgurtes durch die Straffeinrichtung zudem ein zusätzliches Straffen des Sicherheitsgurts mittels des Gurtaufrollers erfolgt.
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Eine weitere Gurtstraffeinrichtung ist aus
US 2008/0006732 A1 bekannt. Diese umfasst zwei mit jeweils einem Ende eines Sicherheitsgurtes verbundene Rollen und einen mit den Rollen mittels eines Differentialgetriebes gekoppelten Motor.
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Aus
US 2006/0208124 A1 ist ein dualer Spulenretraktor zur Straffung eines Sicherheitsgurtes bekannt. Dieser umfasst einen Gasgenerator, mittels dem Kugeln durch zwei Kanäle getrieben werden, die den Kanälen jeweils zugeordnete Wickelwellen durch einen Eingriff in entsprechende Verzahnungen der Wickelwellen antreiben.
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Aus
DE 10 2012 204 381 A1 und
DE 10 2010 047 211 B3 ist jeweils ein Gurtaufroller für einen Sicherheitsgurt bekannt. Bei diesem Gurtaufroller wird ein Antriebsrad zum Aufwickeln des Sicherheitsgurtes durch von einem Gasgenerator in ein Zuführrohr beschleunigte Kugeln angetrieben.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug anzugeben, die einfacher aufgebaut ist und einen geringeren Bauraumbedarf besitzt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Sicherheitseinrichtung gemäß Patentanspruch 1 vorgesehen.
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Die Erfindung beruht auf der Idee, einen an sich bekannten Gurtaufroller mit Strafffunktion und einen an sich bekannten Endbeschlagstraffer, die bisher als separate Module eingesetzt wurden, in eine einzige Sicherheitseinrichtung zu integrieren, die lediglich einen einzigen Antrieb aufweist. Da erfindungsgemäß auf einen zweiten Antrieb verzichtet wird, ergeben sich Einsparungen der Herstellungskosten. Zudem ist lediglich ein einziger Kabelstrang erforderlich, der den Gurtaufroller und den Endbeschlagstraffer elektrisch mit anderen Bordsystemen verbindet. Nicht zuletzt zeichnet sich die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung aufgrund des entfallenen Antriebs durch einen geringeren Bauraumbedarf im Vergleich zu herkömmlichen Sicherheitseinrichtungen aus. Für die Funktion der Erfindung ist es wesentlich, dass sowohl der Gurtaufroller als auch der Endbeschlagstraffer direkt oder indirekt mit dem einzigen Antrieb gekoppelt sind. Insbesondere muss sichergestellt sein, dass der Gurtaufroller und der Endbeschlagstraffer entweder zeitlich nacheinander oder zeitgleich ausgelöst werden können.
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Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung wird es bevorzugt, dass der Antrieb als Elektromotor oder als pyrotechnischer Antrieb ausgebildet ist. Ein Elektromotor weist den Vorteil auf, dass die Bewegung reversibel ist. Ein pyrotechnischer Antrieb weist den Vorteil auf, dass er besonders schnell auslösbar ist. Der pyrotechnische Antrieb ist irreversibel.
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Eine nicht erfindungsgemäße Variante der Erfindung sieht vor, dass der Gurtaufroller und/oder der Endbeschlagstraffer eine drehbar gelagerte Wickelspule mit einer Außenverzahnung aufweist oder aufweisen, die mit einer durch den Antrieb bewegbaren Zahnstange gekoppelt ist. Bei dieser Ausgestaltung ist die wenigstens eine Wickelspule ortsfest drehbar gelagert. Die Wickelspule weist eine Außenverzahnung auf, die in Eingriff mit einer linear bewegbaren Zahnstange ist. Die Zahnstange wird durch den Antrieb angetrieben. Bei dieser Ausgestaltung wird es bevorzugt, dass die beiden Wickelspulen an unterschiedlichen Positionen entlang des Bewegungswegs der Zahnstange angeordnet sind. Die Wickelspulen können beispielsweise so angeordnet sein, dass zunächst die den Gurtaufroller zugeordnete Wickelspule gedreht wird, während die dem Endbeschlagstraffer zugeordnete Wickelspule noch im Ruhezustand ist. Erst nach dem Verstreichen eines bestimmten Zeitraums erreicht die linear bewegte Zahnstange die dem Endbeschlagstraffer zugeordnete Wickelspule, so dass der Endbeschlagstraffer mit zeitlicher Verzögerung gegenüber dem Gurtaufroller aktiviert wird.
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Die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung sieht vor, dass der Gurtaufroller und der Endbeschlagstraffer eine drehbar gelagerte Wickelspule mit einer Außenverzahnung aufweisen, wobei die Wickelspule durch in die Außenverzahnung eingreifende Kugeln drehbar ist, die durch den Antrieb beschleunigbar sind. Die Außenverzahnung der Wickelspule ist dabei wie ein Flügelrad ausgebildet, wobei zwischen den einzelnen Flügeln Freiräume ausgebildet sind, in die jeweils eine Kugel eingreifen kann. Die durch den Antrieb beschleunigbaren Kugeln bewegen sich dabei auf einer vorgegebenen Bahn, wodurch die Wickelspule in Drehung versetzt wird. Erfindungsgemäß weist sowohl der Gurtaufroller als auch der Endbeschlagstraffer eine derartige, eine Außenverzahnung aufweisende oder eine als Flügelrad ausgebildete Wickelspule auf, wobei die dem Endbeschlagstraffer zugeordnete Wickelspule in Bewegungsrichtung nach der dem Gurtaufroller zugeordneten Wickelspule angeordnet ist. Somit wird durch die in Bewegungsrichtung sequentielle Anordnung der beiden Wickelspulen die gewünschte zeitliche Verzögerung zwischen der Auslösung des Gurtaufrollers und der Auslösung des Endbeschlagstraffers erzielt. Die Kugeln können beispielsweise durch einen pyrotechnischen Antrieb beschleunigbar sein, es ist auch denkbar, dass die Kugeln zusätzlich durch ein vorgespanntes und auslösbares Federelement in Bewegung versetzt werden.
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Eine Variante der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung sieht vor, dass der Gurtaufroller eine erste Wickelspule und der Endbeschlagstraffer eine zweite Wickelspule aufweisen, deren Spulendurchmesser sich unterscheiden. Auf diese Weise kann eine Übersetzung realisiert werden. Der jeweilige Spulendurchmesser bestimmt die Aufwickelgeschwindigkeit eines Gurtbands auf die Wickelspule. Dementsprechend kann durch die Wahl unterschiedlicher Spulendurchmesser ein gewünschtes Verhältnis der Aufwickelgeschwindigkeiten der beiden Wickelspulen festgelegt werden.
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Eine nicht erfindungsgemäße Variante der Erfindung sieht vor, dass der Gurtaufroller eine erste Wickelspule und der Endbeschlagstraffer eine zweite Wickelspule aufweist, die kinematisch miteinander gekoppelt sind. Bei dieser Ausgestaltung sind die beiden Wickelspulen direkt miteinander gekoppelt, so dass lediglich eine Wickelspule einen Antrieb benötigt, beispielsweise mittels der Zahnstange oder mittels der Kugeln.
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Eine erste Ausgestaltung dieser nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung kann vorsehen, dass die erste Wickelspule und die zweite Wickelspule ineinander eingreifende Außenverzahnungen aufweisen. Die beiden Wickelspulen sind dabei wie Zahnräder ausgebildet, die miteinander im Eingriff sind. Dadurch ergibt sich der Vorteil, dass durch unterschiedliche Teilkreisdurchmesser der beiden Außenverzahnungen eine Übersetzung festgelegt werden kann, insbesondere kann ein Drehzahlverhältnis zwischen der dem Gurtaufroller zugeordneten Wickelspule und der dem Endbeschlagstraffer zugeordneten Wickelspule festgelegt werden.
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Eine zweite, alternative Ausgestaltung dieser nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung kann vorsehen, dass die erste Wickelspule und die zweite Wickelspule auf einer gemeinsamen Welle angeordnet sind. Bei dieser Ausgestaltung können die beiden Wickelspulen axial versetzt auf einer Welle angeordnet sein, wobei eine Wickelspule durch einen Antrieb antreibbar ist. Der Antrieb kann beispielsweise als Zahnstange oder mittels der erwähnten Kugeln realisiert sein. Wenn die erste Wickelspule auf diese Weise in Rotation versetzt wird, wird auch die zweite Wickelspule über die gemeinsame Welle mit derselben Drehzahl gedreht. Selbstverständlich kann auch hier eine Einstellung der Aufwickelgeschwindigkeit durch unterschiedliche Wickelspulendurchmesser erfolgen.
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Bei der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung kann es vorgesehen sein, dass der Gurtaufroller und der Endbeschlagstraffer an demselben Kabelstrang angeschlossen sind.
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An dieser Stelle wird darauf hingewiesen, dass alle in dieser Anmeldung beschriebenen Varianten auch in beliebigen Kombinationen eingesetzt werden können, soweit dies technisch sinnvoll ist.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug mit einer Sicherheitseinrichtung der beschriebenen Art.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung in einer Ausgangsposition;
- 2 die in 1 gezeigte Sicherheitseinrichtung nach dem Auslösen;
- 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung;
- 4 ein drittes Ausführungsbeispiel einer nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung;
- 5 ein viertes Ausführungsbeispiel einer nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung;
- 6 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung; und
- 7 eine herkömmliche Sicherheitseinrichtung gemäß Stand der Technik.
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1 zeigt ein erstes nicht erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel einer Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, mit einem Gurtaufroller 1 zum Straffen eines Sicherheitsgurts (nicht gezeigt) und mit einem Endbeschlagstraffer 2 zum Straffen eines Endabschnitts des Sicherheitsgurts. Der Gurtaufroller 1 umfasst eine Wickelspule 3, die ortsfest und um eine Drehachse 4 drehbar gelagert ist. Der Endbeschlagstraffer 2 umfasst eine Wickelspule 5, die um eine ortsfeste Drehachse 6 drehbar gelagert ist. Beide Wickelspulen 3, 5 weisen jeweils eine Außenverzahnung 7, 8 auf.
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Daneben umfasst die Sicherheitseinrichtung eine Zahnstange 9, die in 1 in einer Ausgangsposition gezeigt ist. Die Zahnstange 9 ist mit einem Antrieb (nicht gezeigt) gekoppelt, der beispielsweise einen elektrischen Antriebsmotor aufweist. Bei anderen Ausführungen kann alternativ auch ein pyrotechnischer Antrieb vorgesehen sein. Ein Pfeil 10 gibt in 1 die Bewegungsrichtung der Zahnstange 9 beim Einschalten oder Aktivieren des Antriebs an. Ein Antrieb, der einen elektrischen Antriebsmotor aufweist, ist irreversibel, das heißt die Zahnstange kann ausgehend aus der in 1 gezeigten Ausgangsstellung linear in Richtung des Pfeils bewegt werden, bei Bedarf kann die Zahnstange wieder zurück in die Ausgangsstellung bewegt werden. In der Ausgangsstellung ist eine Verzahnung 11 der Zahnstange 9 im Eingriff mit der Außenverzahnung 7 der Wickelspule 3 des Gurtaufrollers. Beim Aktivieren des Antriebs wird die Zahnstange 9 somit in Richtung des Pfeils 10 bewegt, so dass die Wickelspule 3 in Richtung eines Pfeils 12 gedreht wird. Beim Drehen der Wickelspule 3 wird ein Sicherheitsgurt auf die Wickelspule 3 aufgewickelt. In 1 erkennt man, dass die Wickelspule 5, die dem Endbeschlagstraffer 2 zugeordnet ist, zunächst nicht in Kontakt mit der Zahnstange 9 ist. Die Wickelspule 5 verbleibt somit im Ruhezustand, während die Wickelspule 3 durch die Zahnstange 9 gedreht wird.
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2 zeigt die in 1 gezeigte nicht erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung zu einem späteren Zeitpunkt. Die Zahnstange 9 ist im Vergleich zu der in 1 gezeigten Situation entlang des Pfeils 10 bewegt worden, so dass die Außenverzahnung 8 der Wickelspule 5 in die Verzahnung 11 der Zahnstange 9 eingreift. Dementsprechend wird die Wickelspule 5 in Richtung eines Pfeils 13 gedreht, wodurch der Sicherheitsgurt auf die Wickelspule 5 aufgewickelt und gestrafft wird. Zu diesem Zeitpunkt ist die Zahnstange 9 nicht mehr in Kontakt mit der dem Gurtaufroller zugeordneten Wickelspule 3, so dass diese nicht weiter in Drehung versetzt wird.
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Die in den 1 und 2 gezeigte Sicherheitseinrichtung weist den Vorteil auf, dass sie lediglich einen einzigen Antrieb aufweist, der sowohl den Gurtaufroller 1 als auch den Endbeschlagstraffer 2 betätigt. Der Gurtaufroller 1 und der Endbeschlagstraffer 2 sind über die Zahnstange 9 so miteinander gekoppelt, dass zunächst der Gurtaufroller 1 und mit zeitlicher Verzögerung der Endbeschlagstraffer 2 aktiviert wird. Der „Auslösezeitpunkt“ des Endbeschlagstraffers 2 kann durch eine gezielte Wahl des Abstands der beiden Wickelspulen 3, 5 und durch die Festlegung der Länge der Zahnstange 9 nach Bedarf eingestellt werden.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung für ein Kraftfahrzeug, das im Wesentlichen mit dem in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsbeispiel übereinstimmt. Die Sicherheitseinrichtung umfasst den Gurtaufroller 1, der die Wickelspule 3 umfasst, deren Außenverzahnung 7 in die Verzahnung 11 der Zahnstange 9 eingreift. Abweichend zu dem vorherigen Ausführungsbeispiel umfasst ein Endbeschlagstraffer 14 eine Wickelspule 15, deren Durchmesser (Teilkreisdurchmesser) kleiner als der Durchmesser, der Wickelspule 3 ist. Beim Aktivieren des Antriebs wird die Zahnstange 9 linear bewegt, wodurch zunächst lediglich die Wickelspule 3 in Rotation versetzt wird. Wenn die Zahnstange 9 in Kontakt mit der Wickelspule 15 kommt, greift deren Außenverzahnung in die Verzahnung 11 der Zahnstange 9 ein, wodurch die Wickelspule 15 des Endbeschlagstraffers 14 gedreht wird. Aufgrund des geringeren Durchmessers wird die Wickelspule 15 schneller gedreht im Vergleich zu der Wickelspule 3. Dementsprechend erhöht sich die Aufwickelgeschwindigkeit des Sicherheitsgurts auf die Wickelspule 15. Durch die Festlegung des Durchmessers der Wickelspule kann somit ein bestimmtes Verhältnis der Aufwickelgeschwindigkeiten der beiden Wickelspulen 3, 15 realisiert werden.
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4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung, die in Übereinstimmung mit dem ersten Ausführungsbeispiel die Wickelspule 3 und die Zahnstange 9 aufweist, wobei die Verzahnung 11 im Eingriff mit der Außenverzahnung 7 ist. Zusätzlich ist eine Wickelspule 16 eines Endbeschlagstraffers vorhanden, deren Außenverzahnung 17 im Eingriff mit der Außenverzahnung 7 der Wickelspule 3 ist. Wenn die Zahnstange 9 in Richtung des Pfeils 10 bewegt wird, wird die Wickelspule 3 in Richtung des Pfeils 12 gedreht. Die Wickelspule 16 wird in Richtung eines Pfeils 18 gedreht, so dass sowohl der Gurtaufroller als auch der Endbeschlagstraffer aktiviert werden, wodurch der Sicherheitsgurt gestrafft wird. Bei dem in 4 gezeigten Aufbau werden der Gurtaufroller und der Endbeschlagstraffer gleichzeitig aktiviert. Allerdings wird die Wickelspule 16 aufgrund ihres größeren Durchmessers mit einer geringeren Drehzahl als die Wickelspule 3 gedreht. Daher wird der Sicherheitsgurt durch den Endbeschlagstraffer mit einer geringeren Geschwindigkeit aufgewickelt im Vergleich zu dem Gurtaufroller. Die Aufwickelgeschwindigkeiten können durch die Wahl der Durchmesser der Wickelspulen 3, 16 nach Bedarf angepasst werden.
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5 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer nicht erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung, umfassend die Zahnstange 9, die Wickelspule 3 sowie eine weitere Wickelspule 19, die über eine Welle 20 drehfest mit der Wickelspule 3 verbunden ist. Bei einer Aktivierung des Antriebs wird die Zahnstange 9 in Richtung des Pfeils 10 linear verschoben, wodurch die Wickelspule 3 in Richtung des Pfeils 12 gedreht wird. Durch die Drehung der Welle wird auch die Wickelspule 19 in dieselbe Drehrichtung wie die Wickelspule 3 gedreht, wodurch der Endbeschlagstraffer ausgelöst wird. Eine zeitliche Verzögerung der Bewegung der beiden Wickelspulen 3, 19 kann durch eine entsprechende mechanische Kopplung realisiert sein. Beispielsweise kann die Welle 20 einen Mitnehmer aufweisen, der die Wickelspule 19 erst nach einer gewissen Drehung der Wickelspule 3 mitnimmt.
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6 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung, die mit einem pyrotechnischen Antrieb 21 gekoppelt ist. In einer röhrenförmigen Aufnahme 22 ist eine Mehrzahl von Kugeln 23 nebeneinander angeordnet. Eine Wickelspule 24, die Bestandteil eines Gurtaufrollers ist, greift mit ihrer Außenverzahnung 25 so in die Aufnahme 22 ein, dass die Wickelspule 24 durch die sich bewegenden Kugeln 23 in Rotation versetzt wird. Stromabwärts der Wickelspule 24 ist eine weitere Wickelspule 26 ortsfest angeordnet, die einem Endbeschlagstraffer zugeordnet ist. Nach dem Aktivieren des pyrotechnischen Antriebs wird somit zunächst die dem Gurtaufroller zugeordnete Wickelspule 24 angetrieben, wodurch ein schematisch dargestellter Sicherheitsgurt 27 aufgewickelt wird. Anschließend wird mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung die dem Endbeschlagstraffer zugeordnete Wickelspule 26 in Drehung versetzt. Nach dem Verlassen der Aufnahme 22 werden die Kugeln 23 in einem Behälter 28 gesammelt.