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Die Erfindung betrifft eine Teleskopieranordnung, welche ein feststehendes erstes Element und ein entlang des feststehenden ersten Elementes verschiebbares zweites Element umfasst. Weiterhin betrifft die Erfindung einen Gurtbringer mit einer solchen Teleskopieranordnung und ein Fahrzeug mit einem solchen Gurtbringer.
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Im Allgemeinen ist eine hydraulische Teleskopieranordnung mit feststehendem Element und entlang des feststehenden Elementes hydraulisch verschiebbarem Element bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Teleskopieranordnung, einen verbesserten Gurtbringer und ein verbessertes Fahrzeug anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Teleskopieranordnung durch die in Anspruch 1, hinsichtlich des Gurtbringers durch die in Anspruch 4 und hinsichtlich des Fahrzeuges durch die in Anspruch 5 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Teleskopieranordnung umfasst ein feststehendes erstes Element und ein entlang des feststehenden ersten Elementes verschiebbares zweites Element. Erfindungsgemäß ist das zweite Element mit einem relativ zum ersten Element beweglichen mechanischen Kraftübertragungselement gekoppelt, welches sich in Verschieberrichtung zumindest durch das erste Element hindurch erstreckt.
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Beispielsweise ist die Teleskopieranordnung Bestandteil eines Gurtbringers für ein Gurtband einer Sicherheitsgurtvorrichtung eines Fahrzeuges.
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Dadurch, dass das erste Element mittels des Kraftübertragungselementes mit dem zweiten Element gekoppelt ist, ist es möglich, eine mit dem zweiten Element gekoppelte Antriebseinheit räumlich getrennt zu dem zweiten Element, bei welchem es sich um ein Gurtbringerarm handeln kann, anzuordnen.
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Da die Antriebseinheit räumlich getrennt zu dem Gurtbringerarm als zweites Element angeordnet ist, ist ein erforderlicher Bauraum zur Anordnung des Gurtbringerarmes, insbesondere im Lehnenbereich eines Fahrzeugsitzes, dem der Gurtbringer zugeordnet ist, verringerbar.
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Bevorzugt ist die Antriebseinheit in einem entfernten Bauraum, insbesondere entfernt zu einem Insassen, dem die Sicherheitsgurtvorrichtung mit dem Gurtbringer zugeordnet ist, angeordnet. Durch die entfernte Anordnung der Antriebseinheit zu dem Insassen wird eine mit dem Betrieb der Antriebseinheit verbundene Geräuschentwicklung als weniger störend empfunden.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
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1 schematisch eine Schnittdarstellung eines in einem Gehäuse angeordneten Gurtbringerarmes als zweites Element in einer Ausgangsposition und
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2 schematisch eine Schnittdarstellung des teilweise in dem Gehäuse angeordneten Gurtbringerarmes bei einem Positionieren in eine Bringposition.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Schnittdarstellung einer Teleskopieranordnung eines Gurtbringers einer Sicherheitsgurtvorrichtung für ein Fahrzeug.
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Die Teleskopieranordnung umfasst ein Gehäuse 1, ein feststehendes erstes Element 2 in Form eines Führungsrohres, ein zweites Element 3 in Form eines Gurtbringerarmes, ein Kraftübertragungselement 4 in Form eines Drahtseiles und eine Antriebseinheit 5.
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Im Folgenden wird das erste Element 2 als Führungsrohr 2, das zweite Element 3 als Gurtbringerarm 3 und das Kraftübertragungselement 4 als Drahtseil 4 bezeichnet.
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Vorzugsweise ist das Gehäuse 1 mit dem Gurtbringerarm 3 in einem Lehnenbereich eines nicht näher dargestellten Fahrzeugsitzes angeordnet, wobei der Gurtbringerarm 3 in dem vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß 1 in einer Ausgangsposition P1 dargestellt ist. In der Ausgangsposition P1 ist der Gurtbringerarm 3 vollständig in dem Gehäuse 1 angeordnet.
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Mittels des Gurtbringers, insbesondere mittels des Gurtbringerarmes 3, ist ein Gurtband der Sicherheitsgurtvorrichtung nach einem Einstieg eines Insassen in das Fahrzeug in eine in 2 gezeigte Anbieteposition P2, d. h. in einem Griffbereich des Insassen, positionierbar. Dadurch ist das Gurtband für den Insassen bequem greifbar, so dass für den Insassen ein Aufwand in Bezug auf ein Anlegen des Gurtbandes verringert ist.
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Die Antriebseinheit 5 umfasst beispielsweise einen Elektromotor, wobei die Antriebseinheit 5 alternativ oder zusätzlich pneumatisch funktioniert.
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Dabei ist die Antriebseinheit 5 räumlich entfernt in einem zur Verfügung stehenden Bauraum im Fahrzeug angeordnet, so dass eine Geräuschentwicklung während des Betriebes der Antriebseinheit 5 für den Insassen und/oder weitere Insassen des Fahrzeuges nicht als störend empfunden werden kann.
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Der Gurtbringerarm 3 ist mittels des in einer nicht näher dargestellten Führungshülle angeordneten Drahtseiles 4 mit der Antriebseinheit 5 gekoppelt, wobei mittels des Drahtseiles 4 eine Bewegung der Antriebseinheit 5 an den Gurtbringerarm 3 übertragbar ist. Das Drahtseil 4 ist dabei mittels und in der Führungshülle geführt und stellt einen Bowdenzug dar.
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In dem Gehäuse 1 ist zudem das Führungsrohr 2 angeordnet, dessen Längsachse parallel zur Längsachse des Gehäuses 1 und des Gurtbringerarmes 3 verläuft.
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Der Gurtbringerarm 3 weist eine Aussparung 3.1 auf, wobei der Gurtbringerarm 3 in seiner Ausgangsposition auf das Führungsrohr 2 aufgeschoben ist und das Führungsrohr 2 in der Aussparung 3.1 angeordnet ist.
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Alternativ dazu sind das Führungsrohr 2 und der Gurtbringerarm 3 derart ausgebildet, dass der Gurtbringerarm 3 in das Führungsrohr 2 einschiebbar ist.
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An einer einer Öffnung 1.1 des Gehäuses 1 zugewandten und geschlossenen Seite des Gurtbringerarmes 3 ist ein Ende 4.1 des Drahtseiles 4 befestigt, wobei ein nicht gezeigtes gegenüberliegendes Ende mit der Antriebseinheit 5 verbunden ist.
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Die Öffnung 1.1 des Gehäuses 1 weist dabei Abmessungen auf, die mit Abmessungen eines Umfanges des Gurtbringerarmes 3 korrespondieren, wobei der Gurtbringerarm 3 verschiebbar in dem Gehäuse 1 angeordnet ist.
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In einer mit der Öffnung 1.1 verbundenen Materialausnehmung 1.2 des Gehäuses 1 ist das Führungsrohr 2 fest angeordnet, wobei das Drahtseil 4 durch das Führungsrohr 2 verläuft.
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Das Führungsrohr 2 ist in Bezug auf das Drahtseil 4 derart ausgebildet, dass das Drahtseil 4 außerhalb der Führungshülle in dem Führungsrohr 2 führbar ist.
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Ist der Insasse in das Fahrzeug eingestiegen, ist der Gurtbringer beispielsweise durch Betätigen eines Türkontaktes aktivierbar, so dass das Gurtband mittels des Gurtbringerarmes 3 von der Ausgangsposition in die in 2 dargestellte Anbieteposition P2 positionierbar ist.
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Die Antriebseinheit 5 ist ausgelöst, wobei eine Bewegung zumindest eines Bestandteiles der Antriebseinheit 5 auf das Drahtseil 4 übertragbar ist. Dabei führt das Drahtseil 4 eine im Wesentlichen lineare Bewegung um einen vorgegebenen Weg s aus, wodurch eine lineare Kraft auf den Gurtbringerarm 3 wirkt und dieser um den vorgegebenen Weg s aus dem Gehäuse 1 geschoben wird.
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Der Gurtbringerarm 3 ist mit einem Abschnitt des Gurtbandes verbunden, wobei das Gurtband durch Verschieben des Gurtbringerarmes 3 in die Anbieteposition P2 in den Griffbereich des Insassen positionierbar ist.
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Der Gurtbringerarm 3 ist zur Positionierung in die Anbieteposition P2 also teleskopartig aus dem Gehäuse 1 herausschiebbar.
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Das Drahtseil 4 als Aktor zum Verschieben und dadurch bedingten Positionieren des Gurtbringerarmes 3 ist in Bezug auf die Aussparung 3.1 derart steif ausgebildet, dass das Drahtseil 4 trotz teilweise Verbiegens innerhalb der Aussparung 3.1 an diesen begrenzenden Wandungen führbar ist und die Kraft auf den Gurtbringerarm 3 überträgt, so dass sich dieser verschiebt.
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Nach dem Anlegen des Gurtbandes ist die Antriebseinheit 5 erneut auslösbar, wobei sich der Gurtbringerarm 3 in die entgegengesetzte Richtung verschiebt und die Ausgangsposition P1 einnimmt.
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In einer zur im Wesentlichen geraden Ausbildung des Gurtbringerarmes 3 ist dieser in einer alternativen Ausführungsform zumindest abschnittsweise gebogen, beispielsweise kreisbogenförmig, ausgebildet, wobei das Gehäuse 1 entsprechend der Form des Gurtbringerarmes 3 ausgeführt ist.
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Durch die räumliche Trennung von Antriebseinheit 5 und Gurtbringerarm 3, wobei die Antriebseinheit 5 beispielsweise im Fahrzeugbodenbereich angeordnet ist, ist eine Geräuschentwicklung im Betrieb der Antriebseinheit 5 für den Insassen weitestgehend nicht wahrnehmbar. Dadurch kann eine Geräuschbelästigung des Insassen durch den Betrieb der Antriebseinheit 5 im Wesentlichen nicht als störend empfunden werden.
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Zudem erfordert die Anordnung des Gehäuses 1 mit dem Gurtbringerarm 3 weniger Bauraum als wenn die Antriebseinheit 5 nicht räumlich getrennt von dem Gehäuse 1 mit dem Gurtbringerarm 3 in einem entsprechenden Bauraum im Fahrzeug angeordnet ist.
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Daraus resultiert, dass insbesondere im Lehnenbereich des Fahrzeugsitzes, welchem der Gurtbringer zugeordnet ist, weniger Bauraum erforderlich ist.
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Darüber hinaus ist es möglich, den Gurtbringer unabhängig von der Ausführungsform des Fahrzeugsitzes an diesem anzuordnen, wobei im Wesentlichen ausschließlich eine Verlegung von Leitungen und/oder des Drahtseiles 4 und/oder eine Leitungslänge und/oder eine Länge des Drahtseiles 4 in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausführungsform des Fahrzeugsitzes variiert.