-
ANWENDUNGSGEBIET UND STAND DER TECHNIK
-
Die Erfindung betrifft eine Stoppereinrichtung für die Verwendung an einer Arbeitsstation nach dem Oberbegriff von Anspruch 1, eine kombinierte Stopper- und Positionieranordnung unter Verwendung einer solchen Stoppereinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 8 sowie eine Arbeitsstation zur Manipulation eines Werkstücks nach dem Oberbegriff von Anspruch 10.
-
Eine gattungsgemäße Stoppereinrichtung findet im Bereich der Fertigung und der Montage Anwendung. In der Fertigung und Montage ist es häufig üblich, dass Werkstücke in getakteter Art und Weise zwischen Arbeitsstationen bewegt werden, um an jeder Arbeitsstation in spezifischer Art und Weise bearbeitet zu werden. Für den Transport der Werkstücke zwischen den Arbeitsstationen ist eine Fördereinrichtung vorgesehen. Hierbei kann es sich beispielsweise um ein fortlaufendes Förderband oder um separate Förderrollen handeln. Mittels der Fördereinrichtung werden insbesondere palettenartige Werkstückträger transportiert, auf denen die Werkstücke fixiert sind.
-
Im Bereich der jeweiligen Arbeitsstationen müssen die Werkstückträger zum Zwecke der Manipulation des Werkstücks angehalten werden. Hierbei ist es üblicherweise erforderlich, neben dem Stillstand des Werkstückträgers auch eine genaue Positionierung zu erreichen.
-
Für das Anhalten des Werkstückträgers sind gattungsgemäße Stoppereinrichtungen bekannt. Solche werden beispielsweise von der Firma Asutec angeboten. Hierzu wird exemplarische auf die
DE 20 2012 002 094 U1 verwiesen.
-
Diese Stoppereinrichtungen verfügen über eine Basis, die im Bereich der Arbeitsstation ortsfest angebracht ist. Gegenüber der Basis ist ein Anschlagträger in einer Hochrichtung verfahrbar. Weiterhin vorgesehen ist eine Anschlagfläche, die dafür vorgesehen ist, unmittelbar mit einem Stopperfortsatz des jeweiligen Werkstückträgers zusammenzuwirken. Diese Anschlagfläche ist gemeinsam mit dem Anschlagträger in Hochrichtung verfahrbar und gegenüber dem Anschlagträger in durch ein Dämpfungsglied gedämpfter Form in Zuführrichtung beweglich.
-
Der Werkstückträger, der mittels der Fördereinrichtung in den Bereich der Arbeitsstation gefördert wird, stößt bestimmungsgemäß gegen die Anschlagfläche, die gemeinsam mit dem Anschlagträger durch die in Hochrichtung gegebene Verfahrbarkeit in eine Position verbracht wurde, in der es zu besagtem Eingriff kommt, in der also der Stopperfortsatz des Werkstückträgers gegen die Anschlagfläche schlägt, um anschließend durch das Dämpfungsglied gedämpft bis zum Stillstand abgebremst zu werden.
-
Eine gattungsgemäße Stoppereinrichtung wird üblicherweise in Kombination mit zwei Positioniereinrichtungen verwendet. Diese Positioniereinrichtungen verfügen über ebenfalls in Hochrichtung verfahrbare Stifte, die in korrespondierende Ausnehmungen am Werkstückträger einfahren und hierdurch eine genaue Positionierung des Werkstückträgers bezogen auf die Zuführrichtung und die Querrichtung hierzu bewirken.
-
Obwohl bekannte Stoppereinrichtungen und insbesondere ihr Zusammenspiel mit genannten Positioniereinrichtungen bezüglich der Funktionsweise keine Probleme bereitet, wird es als nachteilig angesehen, dass Stopper- und Positionieranordnungen umfassend eine separate Stoppereinrichtung und zwei separate Positioniereinrichtungen recht teuer sind und in Kombination auch einen erheblichen Bauraum in Anspruch nehmen.
-
AUFGABE UND LÖSUNG
-
Aufgabe der Erfindung ist es primär, eine Stoppereinrichtung gattungsgemäßer Art dahingehend weiterzubilden, dass diese die Komplexität einer Gesamtanordnung einschließlich Positioniereinrichtungen verringert.
-
Erfindungsgemäß erfolgt dies dadurch, dass die Stoppereinrichtung weiterhin einen in Zuführrichtung sich verjüngenden Positionierkanal umfasst, durch den der Stopperfortsatz im Zuge des gedämpften Anhaltens bezogen auf eine Querrichtung in eine definierte Position verbracht wird, wobei der Positionierkanal ebenso wie der Anschlagträger in Hochrichtung gegenüber der Basis verlagerbar ist.
-
Die erfindungsgemäße Stoppereinrichtung stellt durch die erfindungsgemäße Ergänzung eine kombinierte Stopper- und Positioniereinrichtung dar. Diese erfüllt die Funktionen eines gattungsgemäßen Stoppers. Zusätzlich bewirkt sie eine Positionierung des Stopperfortsatzes des Werkstückträgers bezogen auf eine Querrichtung. Der Stopperfortsatz, der am Werkstückträger vorgesehen ist und gemeinsam mit der Bewegung des Werkstückträgers in Zuführrichtung in Richtung der Anschlagfläche bewegt wird, wird durch die Anschlagfläche in Kombination mit dem Dämpfungsglied zum Stillstand gebracht und gleichzeitig durch den sich verjüngenden Positionierkanal in eine definierte Position in Querrichtung verbracht. Da somit das Stoppen und das Positionieren des Werkstückträgers in einer gemeinsamen Einrichtung verknüpft sind, können weitere Positionierkomponenten einer kombinierten Stopper- und Positionieranordnung einfacher ausfallen, wie nachfolgend noch erläutert wird.
-
Im Rahmen dieser Beschreibung wird auf einige Begrifflichkeiten gemäß nachfolgendem Begriffsverständnis zurückgegriffen. Die Hochrichtung, entlang derer der Anschlagträger gemeinsam mit der Anschlagfläche einerseits und der Positionierkanal andererseits verlagerbar ist, ist üblicherweise vertikal ausgerichtet. Wesentlich ist für die Hochrichtung jedoch, dass die Verlagerung des Anschlagträgers und der Anschlagfläche entlang dieser Richtung geeignet ist, die Anschlagfläche in eine Stoppposition zu bringen, in der der Stopperfortsatz des Werkstückträgers an der Anschlagfläche anschlägt. Um den Stopperfortsatz wieder freizugeben, kann der Anschlagträger mitsamt Anschlagfläche in Richtung einer entgegengesetzte Endlage bezogen auf die Hochrichtung verfahren werden, in der der Weitertransport des Werkstückträgers in Zuführrichtung kollisionsfrei möglich ist.
-
Die Zuführrichtung ist jene Richtung, in der Werkstückträger in die Arbeitsstation einfahren. Die Zuführrichtung bestimmt primär die Ausrichtung der Anschlagfläche. Diese ist so ausgerichtet, dass sie bei passender Anordnung bezogen auf die Hochrichtung eine fortgesetzte Bewegung des Stopperfortsatzes, der entlang der Zuführrichtung zugeführt wird, verhindern kann.
-
Unter einer Arbeitsstation im Sinne der Erfindung wird eine Station verstanden, die durch eine Fördereinrichtung an dem Materialfluss angeschlossen ist und an der Werkstückträger zum Zwecke einer beliebigen Manipulation bestimmungsgemäß angehalten werden. Eine solche Manipulation kann im Bearbeiten eines Werkstücks, in Montageschritten oder dergleichen liegen.
-
Die Basis ist bei einer erfindungsgemäßen Stoppereinrichtung jene Komponente, die zur ortsfesten Anbringung im Bereich der Arbeitsstation vorgesehen ist. Die Basis verfügt hierfür vorzugsweise über Befestigungsmittel wie Bohrungen, mittels derer die Basis an einer Grundplatte der Arbeitsstation oder dergleichen dauerhaft befestigt werden kann.
-
Der Anschlagträger ist bei einer erfindungsgemäßen Stoppereinrichtung gegenüber der Basis in Hochrichtung verfahrbar. Hierfür können insbesondere pneumatische, hydraulische oder elektrische Antriebe Verwendung finden, die geeignet sind, den an der Basis geführten Anschlagträger definiert zu verlagern.
-
Die Anschlagfläche wird bei einer erfindungsgemäßen Stoppereinrichtung gemeinsam mit dem Anschlagträger in Hochrichtung verlagert. Sie ist jedoch gegenüber dem Anschlagträger in Zuführrichtung beweglich, wobei hier sowohl rein translative Bewegungen als auch Kippbewegungen denkbar sind. Das Dämpfungsglied, das zwischen der Anschlagfläche und dem Anschlagträger vorgesehen ist, dient dem Zweck, kinetische Energie eines Werkstückträgers aufzunehmen und den ruckhaften Stillstand des Werkstückträgers zu verhindern. Es kann sich beispielsweise um ein Dämpfungsglied mit Luft oder Öl als Arbeitsmedium handeln.
-
Wie bereits erläutert ist die Stoppereinrichtung derart ausgebildet, dass der Werkstückträger nicht nur zum Stillstand gebracht wird, sondern im Bereich seines Stopperfortsatzes auch bezogen auf die Querrichtung positioniert wird. Durch die Anordnung des Positionierkanals relativ zur Anschlagfläche kann beeinflusst werden, in welcher Reihenfolge das geschieht. Es sind Gestaltungen denkbar, bei denen zunächst eine Positionierung in Querrichtung und anschließend eine gedämpfte Verzögerung des Werkstückträgers vorgesehen sind. Bevorzugt ist insbesondere auch im Hinblick auf eine kompakte Bauweise, dass die Anschlagfläche und der Positionierkanal derart relativ zueinander ausgerichtet sind, dass gleichzeitig ein Verzögern des Stopperfortsatzes und dessen Positionierung in Querrichtung stattfindet.
-
Der Positionierkanal weist vorzugsweise zwei gegenüberliegende und gegeneinander angestellte Leitflächen auf. Diese Leitflächen sind dafür vorgesehen, gemeinsam den Stopperfortsatz von Werkstückträgern bezogen auf die Querrichtung während der Bewegung des Werkstückträgers in Zuführrichtung nach links bzw. rechts verlagern zu können. An die gegeneinander angestellten Leitflächen schließt sich vorzugsweise ein Abschnitt des Positionierkanals an, in dem die Leitflächen parallel zueinander verlaufen. Wenn der Stopperfortsatz in diesem Bereich angelangt ist, ist er bezogen auf die Querrichtung wunschgemäß positioniert. In diesem Bereich paralleler Flächen sind diese in etwa entsprechend der Erstreckung des Stopperfortsatzes in Querrichtung beabstandet.
-
Um eine ausreichende Genauigkeit zu erzielen, kann es von Vorteil sein, wenn der Positionierkanal in einem einstückigen Positionierbauteil vorgesehen ist, wobei die beiden Leitflächen durch Kanten dieses Positionierbauteils gebildet werden oder wobei die Leitflächen Teil von separaten Leitflächenbauteilen sind, die jeweils an diesem Positionierbauteil angebracht sind. Durch die Verwendung eines gemeinsamen einstückigen Positionierbauteils kann verhindert werden, dass die Leitflächen sich im Betrieb gegeneinander verlagern und hierdurch die Positioniergenauigkeit verringern. Auch ist die Montage des Positionierbauteils, gegebenenfalls mit bereits daran angebrachten Leitflächenbauteilen, einfacher, wenn ein separates Ausrichten separater Positionierbauteile für jeweils nur eine der Leitflächen entfällt.
-
Bei einstückiger Gestaltung des Positionierbauteils sind mehrere Varianten denkbar. So könnte das Positionierbauteil beispielsweise durch ein C-förmiges Stranggussprofil gebildet sein, dessen offene Seite den Positionierkanal bildet.
-
Als besonders vorteilhaft wird aufgrund der einfachen Bauweise und der hohen Lagestabilität der Leitflächen zueinander die Verwendung einer Positionierplatte als Positionierbauteil angesehen, in welchem der Positionierkanal als Ausnehmung vorgesehen ist. Eine solche Platte, die beispielsweise eine Stärke von 2 mm oder mehr, insbesondere 4 mm oder mehr, haben kann, kann durch sehr einfache Bearbeitung erstellt werden. Die Ausnehmung, die den Positionierkanal bildet, ist vorzugsweise als die Platte durchdringende Ausnehmung ausgestaltet sein.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Positionierkanal in Hochrichtung verlagerbar ist. Hierdurch kann er ebenso wie die Anschlagfläche der Stoppereinrichtung außer Eingriff mit dem Stopperfortsatz des Werkstückträgers gebracht werden, um nach dem Stillstand eines Werkstückträgers an der Arbeitsstation deren Weitertransport zur nächsten Arbeitsstation zu ermöglichen. Die Verfahrbarkeit des Positionierkanals in Hochrichtung kann grundsätzlich eine von der Beweglichkeit des Anschlagträgers unabhängige Bewegung sein. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Positionierkanal ortsfest zum Anschlagträger angeordnet ist und gemeinsam mit dem Anschlagträger in Hochrichtung verfahrbar ist.
-
Bei einer solchen Gestaltung ist grundsätzlich denkbar, dass der Positionierkanal unmittelbar in dem Bauteil vorgesehen ist, welches ebenfalls zumindest abschnittsweise das Gehäuse des Anschlagträgers bildet. Um die gleiche gattungsgemäße Stoppereinrichtung jedoch fallweise als erfindungsgemäße Stoppereinrichtung mit Positioniereinrichtung und fallweise ohne eine solche Positioniereinrichtung verwenden zu können, ist es von Vorteil, wenn das Positionierbauteil separat ausgebildet ist und an einer in Hinblick auf die Stopperfunktion auch ohne dieses Bauteil funktionsfähigen Baugruppe des Anschlagträgers angebracht wird. Damit dies in einfacher Weise erfolgen kann, sind am Positionierbauteil und/oder an einem Gehäuse des Anschlagträgers Positioniermittel vorgesehen, insbesondere korrespondierende Positionierkanten oder Positionierlöcher mit hierfür vorgesehenen Positionierstiften. Das Positionierbauteil ist vorzugsweise durch eine Schraubverbindung mit dem Gehäuse des Anschlagträgers verbunden.
-
Das Positionierbauteil oder im Falle von getrennten Bauteilen für die beiden Leitflächen jene Positionierbauteile sind vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, aus Keramik oder aus Kunststoff gefertigt. Von besonderem Vorteil kann es sein, wenn die Leitflächenbauteile aus einem besonders harten Material sind, beispielsweise gehärtetem Metall oder Keramik.
-
Die gegeneinander angestellten Leitflächen bilden in oben bereits beschriebener Art und Weise einen konvergierenden Positionierkanal. In Abhängigkeit des jeweiligen konkreten Anwendungszweckes können verschiedene Formgebungen der Leitflächen von Vorteil sein. Neben der einfachsten Formgebung, einer linearen Erstreckung der Leitflächen, können somit insbesondere konvexe oder konkave Formgebungen gegeben sein. Auch Kombinationen in Form von Leitflächen, die hintereinander konvexe und konkave Formgebungen aufweisen, sind denkbar.
-
Die Erfindung betrifft neben der Stoppereinrichtung als solcher auch eine Stopper- und Positionieranordnung für die Verwendung an einer Arbeitsstation, wobei die Anordnung dafür vorgesehen ist, über eine Fördereinrichtung der Arbeitsstation in einer Zuführrichtung zugeführte Werkstückträger an einer definierten Position anzuhalten und zu positionieren. Eine solche erfindungsgemäße Stopper- und Positionieranordnung verfügt über eine Stoppereinrichtung oben beschriebener erfindungsgemäßer Art sowie über mindestens eine Positioniereinrichtung, umfassend ein in der Hochrichtung verfahrbares Positioniermittel zur Positionierung des Werkstückträgers. Dieses Positioniermittel ist an den Werkstückträger derart angepasst, dass es beim Hochfahren mit diesem in positionierender Weise in Eingriff kommt. Dies kann insbesondere durch eine konische Gestaltung des distalen Endes des Positioniermittels und/oder eine konische Gestaltung am Werkstückträger erzielt werden.
-
Obwohl in ähnlicher Weise wie im Stand der Technik auch mehrere Positioniereinrichtungen in einer solchen Stopper- und Positionieranordnung Verwendung finden können, ist es in wirtschaftlicher Hinsicht besonders zweckmäßig, wenn die Stopper- und Positionieranordnung neben der Stoppereinrichtung erfindungsgemäßer Art nur über eine Positioniereinrichtung des genannten Typs verfügt. Da bereits die Stoppereinrichtung den Stopperfortsatz hinsichtlich seiner Position klar positionieren kann, reicht selbst bei einem in jener Position immer noch drehbaren Stopperfortsatz, beispielsweise einem mit kreiszylindrischem Querschnitt, eine einzige weitere Positioniereinrichtung, um bezogen auf die Zuführrichtung und die Querrichtung die Position des Werkstückträgers abschließend zu definieren.
-
Vorzugsweise ist es bei einer erfindungsgemäßen Stopper- und Positionieranordnung vorgesehen, dass mindestens eine Positioniereinrichtung, insbesondere eine einzige Positioniereinrichtung jenseits der Stoppereinrichtung, die an der Arbeitsstation vorgesehen ist, einen Abstand von mindestens 30 cm zur Lage der Stoppereinrichtung aufweist, um eine möglichst genaue Positionierung zu erzielen.
-
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Arbeitsstation zur Manipulation eines Werkstücks mit einer Stopper- und Positionieranordnung erfindungsgemäßer Art und mit mindestens einem Werkstückträger, der über einen Stopperfortsatz zum Zusammenwirken mit der Stoppereinrichtung der Stopper- und Positionieranordnung verfügt.
-
Dabei ist es von besonderem Vorteil, wenn der Stopperfortsatz und der Positionierkanal der Stoppereinrichtung derart aufeinander abgestimmt sind, dass der Werkstückträger durch das Zusammenwirken mit der Stoppereinrichtung nicht bezüglich seiner Drehstellung um die Hochachse lagedefiniert ist. Dies kann insbesondere erreicht werden, indem der Stopperfortsatz als runder Bolzen ausgestaltet ist.
-
Hierdurch wird erreicht, dass die Drehstellung des Werkstückträgers durch die Stoppereinrichtung nicht vorgegeben wird, sondern erst im Zusammenspiel mit der mindestens einen Positioniereinrichtung definiert ist.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
Weitere Vorteile und Aspekte der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen der Erfindung, die nachfolgend anhand der Figuren erläutert sind. Dabei zeigen:
-
1A und 1B eine gattungsgemäße Stoppereinrichtung, die den Stand der Technik wiedergibt,
-
2 eine Positionierplatte, mittels derer eine gattungsgemäße Positioniereinrichtung erfindungsgemäß ergänzt werden kann,
-
3A bis 3C eine erfindungsgemäße Stoppereinrichtung im Ausgangszustand sowie mit ausgelenkter Anschlagfläche und im abgesenkten Zustand,
-
4 bis 8 eine erfindungsgemäße Arbeitsstation mit einer erfindungsgemäßen Stoppereinrichtung während eines Zyklus, in dem ein Werkstückträger zum Stillstand gebracht wird, positioniert wird und anschließend wieder freigegeben wird, und
-
9A bis 9D besondere Varianten einer Positionierplatte.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
-
1A zeigt in einer Seitenansicht eine gattungsgemäße Stoppereinrichtung 10, wie sie in bekannter Weise häufig Verwendung finde. Die Hauptkomponenten der gattungsgemäßen Stoppereinrichtung sind eine Basis 12, die mittels nicht dargestellter Verbindungsmittel wie Schrauben ortsfest an einer Arbeitsstation festgelegt wird, ein Anschlagträger 14, der in einer Hochrichtung, dargestellt durch den Pfeil 2, elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch verlagerbar ist, und eine Anschlagfläche 16, die durch eine Dämpfungseinrichtung 16a gedämpft aus ihrer Ausgangslage der 1A in Richtung des Pfeils 4a nach rechts verlagerbar ist. Die Endlage ist in 1B dargestellt.
-
Das Grundprinzip bei der Verwendung einer solchen gattungsgemäßen Stoppereinrichtung 10 sieht vor, dass ein durch eine Fördereinrichtung in Richtung des Pfeils 4a bewegter Werkstückträger 70 mit einem Stopperfortsatz 72 gegen die Anschlagfläche 16 der Stoppereinrichtung 10 schlägt, wenn der Anschlagträger 14 sowie die Anschlagfläche 16 gemeinsam in ihrer oberen Position angeordnet sind. In Reaktion auf das Anschlagen des Stopperfortsatzes bremst die Stoppereinrichtung 10 den Werkstückträger ab, bis dieser zum Stillstand gelangt. Nach erfolgter Bearbeitung oder anderweitiger Manipulation des Werkstücks werden der Anschlagträger und die Anschlagfläche gemeinsam abgesenkt, wodurch der Stopperfortsatz freigegeben wird, so dass der Werkstückträger zur nächsten Arbeitsstation weiterbewegt werden kann.
-
Eine Stoppereinrichtung der beschriebenen Art findet üblicherweise zusammen mit zwei Positioniereinrichtungen Verwendung. Diese Positioniereinrichtungen verfügen über in Hochrichtung ausfahrbare Stifte, die in entsprechende Buchsen an einem Werkstückträger eingreifen und diesen hierdurch gemeinsam genau positionieren.
-
2 zeigt ein Positionierbauteil 30 in Form einer Positionierplatte 30, durch die eine gattungsgemäße Stoppereinrichtung 10 ergänzt werden kann, um auch als Positioniereinrichtung zu arbeiten. Die Positionierplatte 30 ist als einfache Metallplatte ausgestaltet, die an einer Vorderseite von einem Positionierkanal 32 durchbrochen wird. Dieser Positionierkanal 32 verfügt über einen konvergierenden Einlaufbereich 32a und einen sich daran anschließenden Positionierbereich 32b. Im Einlaufbereich 32a bilden zwei Leitflächen 34a, 34b die Kanten des hier konvergierenden Positionierkanals. Im Positionierbereich 32b sind die beidseitigen Kanten dagegen parallel zueinander angeordnet, wobei ihr Abstand nahezu exakt der Breite des Stopperfortsatzes 72 entspricht, welcher hier bestimmungsgemäß einrücken soll.
-
Die 3A bis 3C zeigen in einer Seitenansicht sowie einer Draufsicht die erfindungsgemäße Stoppereinrichtung im Ausgangszustand, in einem Zustand mit verlagerter Anschlagfläche sowie weiterhin in einem Freigabezustand. Die Stoppereinrichtung umfasst ebenso wie die gattungsgemäße Stoppereinrichtung eine Basis 22 zur ortsfesten Anbringung im Bereich einer Arbeitsposition, einen hiergegen in Hochrichtung (Pfeil 2) verlagerbaren Anschlagträger 24, die gemeinsam mit dem Anschlagträger 24 in Hochrichtung verlagerbare Anschlagfläche 26, die in Zuführrichtung (Pfeile 4, 4a) gegenüber dem Anschlagträger 24 beweglich ist, wobei die diesbezügliche Bewegung durch eine Dämpfungseinrichtung 26a gedämpft wird. Aufgesetzt auf den Anschlagträger 24 ist die Positionierplatte 30. Die Anschlagfläche 26 erstreckt sich in Hochrichtung bis in den Positionierkanal 32 der Positionierplatte 30.
-
3B zeigt, wie die Anschlagfläche 26 gegenüber dem Anschlagträger 24 verlagert werden kann und dass der Stopperfortsatz 72, der in den Positionierkanal 32 einfährt, bezüglich der Querrichtung 6 durch die Leitflächen in Querrichtung (Pfeil 6) verlagert werden kann.
-
3C verdeutlicht, dass die Stoppereinrichtung partiell abgesenkt werden kann. Hierbei werden der Anschlagträger 24, die Anschlagfläche 26 und die Positionierplatte 30 gemeinsam bewegt. Bei nicht dargestellten Ausführungsformen wäre jedoch auch eine getrennte Bewegung mittels mehrerer Aktoren denkbar.
-
Der Vorgang des Anhaltens des Werkstückträgers und der Positionierung ist anhand der 4 bis 8 im Detail erläutert.
-
4 zeigt die Arbeitsstation in einer Seitenansicht und die Stoppereinrichtung 20 von oben. Zu erkennen ist eine Grundplatte 40 der Arbeitsstation, auf der die bereits beschriebene erfindungsgemäße Stoppereinrichtung 20 mittels ihrer Basis 22 befestigt ist. Ebenfalls auf der Grundplatte 40 befestigt ist eine Positioniereinrichtung 50, welche ebenfalls über eine ortsfest an der Grundplatte 40 befestigte Basis 52 verfügt und die weiterhin über einen an seinem distalen Ende konisch geformten Positionierstift 54 verfügt, der in Hochrichtung (Pfeil 2) verlagerbar ist, wobei auch dies elektrisch, pneumatisch oder hydraulisch realisiert sein kann.
-
Oberhalb der Grundplatte 40 ist die Transportstrecke für die Werkzeugträger vorgesehen. Beim vorliegenden Beispiel ist als Fördereinrichtung eine Rollenfördereinrichtung vorgesehen, die über Rollen 60 verfügt. Auf diesen Rollen 60 wird ein Werkstückträger 70 transportiert, der wiederum ein Werkstück 80 aufnimmt. Das Werkstück 80 ist dabei in genau definierter Lage zum Werkstückträger 70 angeordnet. Hierdurch ist es möglich, eine genaue Positionierung des Werkstücks 80 relativ zur Arbeitsstation dadurch zu bewirken, dass ein Anhalten des Werkstückträgers 70 und dessen Positionierung in einer klar definierten Position erfolgt. Dadurch ist mittelbar auch das Werkstück 80 genau positioniert.
-
Im Ausgangszustand der 4 befindet sich der Werkstückträger 70 mitsamt dem Werkstück 80 auf der Fördereinrichtung in Bewegung. Er wird durch die Fördereinrichtung in Richtung des Pfeils 4a verlagert. Dies ist die Zuführrichtung.
-
An der dargestellten Arbeitsstation soll der Werkstückträger 70 mitsamt dem Werkstück 80 zum Stillstand kommen. Zu diesem Zweck befindet sich die Stoppereinrichtung 20 im dargestellten Zustand, in welchem der Anschlagträger 24 gemeinsam mit der Positionierplatte 30 und der Anschlagfläche 26 in einer oberen Endlage angeordnet ist, in der die Anschlagfläche 26 sich recht nah unterhalb des Werkstückträgers 70 befindet. Der am Werkstückträger 70 vorgesehener Stopperfortsatz 72 ragt dabei so weit nach unten, dass er bei fortgesetzter Bewegung in Richtung des Pfeils 4a mit der Positionierplatte 30 und der Anschlagfläche 26 in Kontakt gelangen kann.
-
Im Zustand der 5 ist der Werkstückträger 70 mitsamt seinem Stopperfortsatz 72 nun in den Positionierkanal 32 der Positionierplatte 30 gelangt und liegt an der Anschlagfläche 26 an. Durch den fortgesetzten Antrieb über die Rollen 60 und/oder die Massenträgheit des Werkstückträgers 70 bewegt er sich fortgesetzt in Richtung des Pfeils 4a, wobei die Anschlagfläche 26, gedämpft durch die Dämpfungseinrichtung 26a, weiter in Richtung des Anschlagträgers 24 verlagert wird. Diese fortgesetzte Bewegung endet erst im Zustand der 6.
-
Eine fortgesetzte Bewegung in Richtung des Pfeils 4a ist nun nicht mehr möglich.
-
Gleichzeitig ist erreicht, dass bezogen auf eine Querrichtung (Pfeil 6) der Stopperfortsatz nun in genau definierter Position im Abschnitt 32b des Positionierkanals 32 angeordnet ist.
-
Um die Positionierung nun zu vervollständigen, wird die Positioniereinrichtung 50 aktiviert. Der Positionierstift 54 fährt in Richtung des Pfeils 2a nach oben und fährt hierdurch in eine korrespondierende Positionierbuchse 74 an der Unterseite des Werkstückträgers 70 ein.
-
Dieser in 7 dargestellte Zustand ist nun der Zustand der vervollständigten Positionierung. Der Werkstückträger 70 und mit ihm das Werkstück 80 befinden sich nun in einer definierten Position, die eine nachfolgende Manipulation, beispielsweise eine spanende Bearbeitung oder einen Montagevorgang, zulässt.
-
Sobald diese Manipulationsvorgänge abgeschlossen sind, wird in der in 8 verdeutlichten Weise der Eingriff zwischen Arbeitsstation und Werkstückträger 70 beendet, indem zum einen der Positionierstift 54 aus der Positionierbuchse 74 ausrückt und zum anderen der Anschlagträger 24 der Stoppereinrichtung 20 gemeinsam mit der Anschlagfläche 26 sowie der Positionierplatte 30 abgesenkt wird. Dieser in 8 dargestellte Zustand erlaubt es dann, dass die Rollen 60 den Werkstückträger 70 wieder beschleunigen und zur nächsten Arbeitsstation weiterfördern.
-
Die 9A bis 9D zeigen besonders bevorzugte Ausgestaltungen von Positionierplatten 30. Neben der in 2 dargestellten Variante, bei der die Leitflächen 34a, 34b unmittelbarer Teil der Positionierplatte 30 und geradlinig erstreckt sind, sind unter anderem folgende Varianten möglich.
-
Wie in den 9A und 9B dargestellt, kann der sich verjüngende Abschnitt 32a der Positionierplatte 30 auch konkav oder konvex gewölbte Leitflächen aufweisen, was im Einzelfall zu einem ruhigeren Betrieb führen kann. Wie in 9C dargestellt ist, kann auch insbesondere im sich verjüngenden Bereich des Positionierkanals 32 vorgesehen sein, dass die Leitflächen nicht unmittelbar durch den Grundkörper der Positionierplatte 30 gebildet werden, sondern hierfür separate Einsätze 36 vorgesehen sind. Diese könnten beispielsweise aus gehärtetem Metall, aus Keramik oder aus anderen für eine mechanische Belastung besonders geeignete Materialien bestehen. Die 9D zeigt, dass es auch möglich ist, diese separaten Leitflächenabschnitte über die Gesamtlänge des Positionierkanals 32 zu erstrecken.