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Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Anordnung zur Steuerung eines Systems in einem Fahrzeug.
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In einer Vielzahl von Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, wird heute eine Vielzahl von Funktionen über mobile, von Benutzern mitgeführte Transponder ausgelöst oder gesteuert. Für den Fahrzeugzugang sind dies beispielsweise so genannte „Remote Keyless Entry“ Systeme (kurz: RKE-Systeme), wie sie zum Beispiel zur Zentralverriegelung verwendet werden. RKE-Systeme sind inzwischen die Standardlösung nicht nur für komfortables Ver- und Entriegeln eines Fahrzeuges, sondern auch für weitere Komfortfunktionen, die neben dem Ver- und Entriegeln der Türen und des Kofferraums auch zum Aktivieren und Deaktivieren der Wegfahrsperre verwendet werden.
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Ein weiteres Transponder basiertes System ist das so genannte PASE-System. PASE steht dabei für „Passive Start and Entry“ und beschreibt ein passives bzw. schlüsselloses Zugangs- und Startsystem. Bei diesem schlüssellosen Fahrzeugzugangssystem muss der Fahrer lediglich einen Identifikationsgeber (Transponder) mit sich führen. Die quasistationären Transponderanregungseinheiten suchen beispielsweise durch zyklisches Aussenden von Transponderanregungssignalen nach der Präsenz von Transpondern und der Benutzer erhält Zugang zum Fahrzeug, wenn er sich im Wirkungsbereich einer oder mehrerer quasistationärer, im und/oder am Fahrzeug angeordneter Transponderanregungseinheiten befindet. Verlässt der Fahrer das Fahrzeug, so verriegelt das PASE-System das Fahrzeug entweder automatisch oder auf Knopfdruck.
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Aus der Druckschrift
US 6,567,012 B1 ist es bekannt einen Übertragungscode, welcher einen Übertragungs-ID-Code und einen Betriebsschalter-Steuercode umfasst, durch eine Betätigung von Betriebsschaltern eines Senders zu übertragen. In einem Betriebszustand des Empfängers wird ein Funktions-Auswahlcode, welcher dem derart empfangenen Übertragungscode entspricht, durch an den Türen installierte Schalter eingegeben und der dadurch eingegebene Funktions-Auswahlcode wird überschreibbar in einem Speicher abgelegt. In einem Betriebszustand des Empfängers wird ein Funktions-Auswahlcode gelesen, wenn eine Übereinstimmung zwischen dem vom Sender übertragenen Übertragungs-ID-Code und dem Inhalt des Speichers besteht. Es werden Betriebsinformationen aus dem Speicher gelesen, welche dem Steuercode entspricht, und die Steuerung von Schaltmechanismen erfolgt entsprechend dieser Betriebsinformationen.
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Neben einem entriegelten Zustand (Fahrzeugtüren können jederzeit geöffnet werden) und einem verriegelten Zustand (Fahrzeugtüren können nicht von außen, jedoch von innen durch Betätigen des Türgriffes geöffnet werden) kann das Fahrzeug auch in einen Sicherheitszustand versetzt werden (sog. Double-Lock), in welchem die Fahrzeugtüren weder von außen noch von innen geöffnet werden können. Dies geschieht in der Regel durch mehrmaliges (z.B. zweimaliges) Betätigen der Verriegelungstaste am Transponder. Bei der Funkübertragung vom Transponder zum Fahrzeug können Funktelegramme jedoch verloren gehen. Empfängt das Fahrzeug ein Entriegelungssignal, welches zwischen zwei Verriegelungssignalen gesendet wird, nicht, kann dies dazu führen, dass das Fahrzeug ungewollt in den Sicherheitszustand versetzt wird. Weiterhin können beispielsweise durch ein Prellen der Verriegelungstaste ungewollt zwei aufeinanderfolgende Verriegelungssignale gesendet werden, was ebenfalls dazu führen kann, dass das Fahrzeug ungewollt in den Sicherheitszustand versetzt wird. Ein ungewollter Double-Lock birgt jedoch Risiken. Beispielsweise könnten Personen ungewollt im Fahrzeug eingeschlossen werden.
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Um dies zu vermeiden ist eine bekannte Methode, im Fahrzeug den zeitlichen Abstand zwischen dem Empfang von zwei Verriegelungssignalen zu messen. Ist dieser zeitliche Abstand zu kurz oder zu lang, wird das Fahrzeug nicht in den Sicherheitszustand versetzt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren sowie eine Anordnung zum Steuern eines Schließsystems bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, eine Anordnung gemäß Anspruch 7 und ein Fahrzeug gemäß Anspruch 8 gelöst. Ausgestaltungen und Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand von abhängigen Ansprüchen.
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Es wird ein Verfahren zum Steuern eines Systems, insbesondere eines Diebstahlschutzsystems bzw. eines Zugangssystems für ein Fahrzeug offenbart, bei dem ein Signal von einer Transpondereinheit an eine Sende-/Empfangseinrichtung gesendet wird, wenn eine Taste der Transpondereinheit betätigt wird. Die Transpondereinheit ist dabei insbesondere eine mobile Einrichtung, die von einem Benutzer mitführbar ist, während die Sende-/Empfangseinrichtung insbesondere Fahrzeugseitig angeordnet ist. Mit dem Signal wird eine Information übertragen, wenn die Betätigung der Taste auf eine vorangegangene Betätigung einer vorgegebenen Taste hin erfolgt, wobei aus der Information der zeitliche Abstand zwischen der aktuellen Betätigung und wenigstens einer vorangegangenen Betätigung einer Taste der Transpondereinheit ermittelt werden kann, wobei der zeitliche Abstand der Zeitdifferenz zwischen den Betätigungen entspricht. Ein erster Zustand des Systems wird durch die Sende-/Empfangseinrichtung aktiviert, wenn der ermittelte zeitliche Abstand in einem vorgegebenen Bereich liegt.
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Indem der zeitliche Abstand zwischen zwei aufeinanderfolgenden Betätigungen bereits in der Transpondereinheit bestimmt wird, kann beispielsweise vermieden werden, dass der erste Zustand ungewollt aktiviert wird, wenn ein zwischen zwei Betätigungen gesendetes Signal bei der Übertragung verloren geht.
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Das Signal kann weiterhin eine Information darüber enthalten, ob eine Taste zum ersten Mal seit dem Betätigen einer anderen Taste betätigt wurde. Bei einer erstmaligen Betätigung kann noch kein zeitlicher Abstand ermittelt werden. Eine weitere Auswertung eines zeitlichen Abstandes ist auch nicht notwendig, wenn der Sende-/Empfangseinrichtung bekannt ist, dass es sich um eine erste Betätigung handelt.
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Das Signal kann mehrmals in einem vorgegebenen zeitlichen Abstand gesendet werden, solange die erste Taste gedrückt wird. Das Signal kann dabei im Abstand von jeweils 100ms erneut gesendet werden, solange die erste Taste gedrückt wird. Somit wird ein Signal mit ein und derselben Information in der Regel mehr als einmal übertragen. Die Chance, dass die Sende-/Empfangseinrichtung die Informationen erhält, wird dadurch erhöht, da sie im Allgemeinen die Informationen sicher erhält, auch wenn eines der Signale bei der Übertragung verloren geht.
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Der erste Zustand des Systems kann aktiviert werden, wenn der zeitliche Abstand zwischen mehreren 100ms und 5s beträgt. Sehr kurze zeitliche Abstände können in der Regel durch manuelle Betätigung durch einen Nutzer nicht erreicht werden. Indem der Bereich in angemessener Weise zu kurzen Zeiten hin begrenzt wird, kann eine ungewollte Aktivierung des ersten Zustandes durch ein Prellen der Tasten meist verhindert werden. Zu lange Abstände hingegen deuten meist darauf hin, dass eine Aktivierung des ersten Zustandes bei der ersten Betätigung nicht gewünscht war.
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Bei einer ersten Betätigung der ersten Taste nach der Betätigung einer anderen Taste kann ein zeitlicher Abstand mit dem Verriegelungssignal an die Sende-/Empfangseinrichtung übermittelt werden, welcher außerhalb des vorgegebenen Bereiches liegt. Mit der ersten Betätigung kann noch kein zeitlicher Abstand ermittelt werden. Wird dieser mit einem Wert übermittelt, der außerhalb des vorgegebenen Bereiches liegt, kann beispielsweise eine ungewollte Aktivierung des Sicherheitszustandes durch ein Prellen der Verriegelungstaste ausgeschlossen werden.
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Es wird weiterhin eine Anordnung zur Steuerung eines Systems, insbesondere eines Diebstahlschutzsystems bzw. eines Zugangssystems für ein Fahrzeug, mit einer Sende-/Empfangseinrichtung und einer Transpondereinheit offenbart. Die Transpondereinheit ist dabei dazu ausgebildet, ein Signal an die Sende-/Empfangseinrichtung zu senden, wenn eine Taste der Transpondereinheit betätigt wird. Mit dem Signal wird eine Information übertragen, wenn die Betätigung der Taste auf eine vorangegangene Betätigung einer vorgegebenen Taste hin erfolgt, wobei aus der Information der zeitliche Abstand zwischen der aktuellen Betätigung und wenigstens einer vorangegangenen Betätigung einer Taste der Transpondereinheit ermittelt werden kann, wobei der zeitliche Abstand der Zeitdifferenz zwischen den Betätigungen entspricht. Ein erster Zustand des Systems wird durch die Sende-/Empfangseinrichtung aktiviert, wenn der ermittelte zeitliche Abstand in einem vorgegebenen Bereich liegt.
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Es wird auch ein Fahrzeug mit einer Anordnung zur Steuerung eines Systems, insbesondere eines Diebstahlschutzsystems bzw. eines Zugangssystems für ein Fahrzeug, offenbart, wobei das System eine Sende-/Empfangseinrichtung und eine Transpondereinheit aufweist. Die Transpondereinheit ist dazu ausgebildet, ein Signal an die Sende-/Empfangseinrichtung zu senden, wenn eine Taste der Transpondereinheit betätigt wird. Mit dem Signal überträgt die Transpondereinheit eine Information, wenn die Betätigung der Taste auf eine vorangegangene Betätigung einer vorgegebenen Taste hin erfolgt, wobei aus der Information der zeitliche Abstand zwischen der aktuellen Betätigung und wenigstens einer vorangegangenen Betätigung einer Taste der Transpondereinheit ermittelt werden kann, wobei der zeitliche Abstand der Zeitdifferenz zwischen den Betätigungen entspricht. Ein erster Zustand des Systems wird durch die mit dem System verbundene Sende-/Empfangseinrichtung aktiviert, wenn der ermittelte zeitliche Abstand in einem vorgegebenen Bereich liegt.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind, soweit auf die Anordnung oder den Fahrzeug anwendbar, als vorteilhafte Ausgestaltungen der Anordnung und des Fahrzeugs übertragbar, und umgekehrt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren der Zeichnung näher erläutert, wobei gleiche oder ähnliche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Es zeigt:
- 1 in einer skizzenhaften Darstellung das Prinzip eines schlüssellosen Fahrzeug-Zugangs- und Startsystems,
- 2 in einem Ablaufdiagramm schematisch das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens, und
- 3 in einem Ablaufdiagramm schematisch ein Beispiel für den Ablauf in der Transpondereinheit beim Senden von Verriegelungssignalen.
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1 zeigt in schematischer Darstellung das Prinzip eines schlüssellosen Fahrzeug-Zugangssystems bzw. eines Fahrzeugszugangsvorrichtung. In dem Fahrzeug 1 ist eine Sende-/Empfangseinrichtung 2 angeordnet, die dazu ausgebildet ist, Signale auszusenden und zu empfangen. Gesendete Signale werden von einer Transpondereinheit 3 empfangen, wenn diese sich in der Nähe des Fahrzeugs 1 befindet, und anschließend ausgewertet und/oder weiter verarbeitet. Im Anschluss an die Auswertung und/oder Weiterverarbeitung in der Transpondereinheit 3 können entsprechende Antwortsignale wieder an die Sende-/Empfangseinrichtung 2 zurückgesendet werden. Die Transpondereinheit 3 kann beispielsweise in einem Fahrzeugschlüssel angeordnet sein, welchen der Fahrer des Fahrzeugs 1 mit sich führt.
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Die Transpondereinheit 3, bzw. der Fahrzeugschlüssel, weist in der Regel verschiedene Tasten auf. Durch Betätigen der entsprechenden Tasten können beispielsweise die Fahrzeugtüren und der Kofferraum ver- und entriegelt werden, wenn sich die Transpondereinheit 3 innerhalb der Reichweite befindet. Um das Fahrzeug 1 zu verriegeln ist es in der Regel notwendig eine Verriegelungstaste einmal zu betätigen. Bei Betätigung der Taste sendet die Transpondereinheit ein entsprechendes Verriegelungssignal an die Sende-/Empfangseinrichtung 2 im Fahrzeug 1. Im verriegelten Zustand kann das Fahrzeug von außen nicht geöffnet werden. Jedoch ist es in diesem Zustand meist möglich das Fahrzeug 1 von innen durch betätigen eines Türgriffes zu entriegeln und zu öffnen.
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Meist ist ein weiterer Sicherheitszustand vorgesehen, in welchem das Fahrzeug weder von außen noch von innen geöffnet werden kann. Da die Verriegelungstaste hierfür meist zwei Mal hintereinander betätigt werden muss, wird dieser Zustand oft auch als Double-Lock (doppelte Verriegelung) bezeichnet. Ein ungewollter Double-Lock birgt jedoch Risiken. Beispielsweise könnten Personen ungewollt im Fahrzeug eingeschlossen werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist daher vorgesehen, dass bei Betätigung der Verriegelungstaste der Transpondereinheit 3 (Schritt 401) ein Verriegelungssignal an die Sende-/Empfangseinrichtung 2 im Fahrzeug 1 gesendet wird (Schritt 402). Empfängt das Fahrzeug 1 ein erstes Verriegelungssignal, kann das Fahrzeug 1 beispielsweise entsprechend verriegelt werden. Erstes Verriegelungssignal bedeutet in diesem Zusammenhang, dass das Verriegelungssignal das erste Verriegelungssignal nach der Betätigung einer anderen als der Verriegelungstaste ist. Die Transpondereinheit 3 kann beispielsweise auch eine Entriegelungstaste aufweisen, bei deren Betätigung das Fahrzeug entriegelt wird. Wird die Verriegelungstaste nach einer vorangegangenen Betätigung ein weiteres Mal betätigt (Schritt 403), ohne dass zwischen der vorangegangenen Betätigung und der aktuellen Betätigung eine andere Taste betätigt wurde, wird in der Transpondereinheit 3 der zeitliche Abstand zwischen der vorangegangenen und der aktuellen Betätigung bestimmt (Schritt 404). Eine Information zu diesem zeitlichen Abstand wird dann mit einem weiteren Verriegelungssignal an das Fahrzeug 1 übermittelt (Schritt 405).
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Mittels einer Auswerteeinheit im Fahrzeug 1 kann dann bestimmt werden, ob der zeitliche Abstand zwischen den Betätigungen zu kurz (z.B. weniger als 100ms) oder zu lang (z.B. mehr als 5s) ist und der Double-Lock aktiviert werden soll (Schritt 406). Ein zu kurzer zeitlicher Abstand zwischen den Betätigungen der Verriegelungstaste kann beispielsweise bei einem ungewollten Prellen der Verriegelungstaste auftreten. Bei manueller Betätigung der Verriegelungstaste kann ein derart kurzer zeitlicher Abstand nicht erreicht werden. Ein zu langer zeitlicher Abstand kann als Indiz dafür gewertet werden, dass die Verriegelungstaste zwar erneut aktiv betätigt wurde, eine Aktivierung des Double-Lock jedoch nicht gewünscht war. Der Double-Lock kann beispielsweise aktiviert werden, wenn der zeitliche Abstand der Betätigungen in einem vorgegebenen Bereich (z.B. einige 100ms bis einige Sekunden) liegt (Schritt 407). Liegt der zeitliche Abstand nicht in dem vorgegebenen Bereich, wird der Double-Lock hingegen nicht aktiviert (Schritt 408).
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Neben dem zeitlichen Abstand der Betätigungen können jedoch zusätzlich noch weitere Kriterien berücksichtigt werden. Beispielsweise kann auch der Zustand der Fahrzeugtüren (offen oder geschlossen), der Zustand der Zündung (Zündung ein oder Zündung aus) und/oder die Anwesenheit von Personen im Fahrzeug mit berücksichtigt werden.
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Neben einer Information zum zeitlichen Abstand der Betätigungen der Verriegelungstaste können mit einem Verriegelungssignal noch weitere Informationen an das Fahrzeug 1 übertragen werden. 3 zeigt in einem Ablaufdiagramm schematisch den Ablauf in der Transpondereinheit 3, gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
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Beim erstmaligen Drücken der Verriegelungstaste (Schritt 501) kann ein Zeitstempel entsprechend gesetzt werden (z.B. Zeitstempel = erste Betätigung) (Schritt 502) . Anschließend kann ein Verriegelungssignal gesendet werden (Schritt 503). Das Verriegelungssignal kann neben einer Information zum zeitlichen Abstand der Betätigungen auch eine Information darüber enthalten, ob es sich um die zweite Betätigung handelt. Solange gilt „Zeitstempel = erste Betätigung“ gilt entsprechend „zweite Betätigung = nein“. Diese Information wird mit dem Verriegelungssignal mitgesendet. Das Fahrzeug weiß somit, dass es sich um die erste Betätigung der Verriegelungstaste handelt. Die Zeitdifferenz zwischen den Betätigungen wird mit 0s angegeben, da es sich um die erste Betätigung handelt.
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Solange die Verriegelungstaste gedrückt bleibt, kann das Verriegelungssignal in bestimmten zeitlichen Abständen erneut gesendet werden. Dabei kann das Verriegelungssignal stets dieselben Informationen enthalten. Es ist jedoch auch möglich, dass weitere Verriegelungssignale nur noch eine Information darüber enthalten, dass die Verriegelungstaste weiterhin gedrückt wird. Der Abstand zwischen zwei erneut gesendeten Verriegelungssignalen kann beispielsweise 100ms betragen. Dieser Abstand kann jedoch auch kürzer oder länger gewählt werden.
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Wird nach dem ersten Drücken der Verriegelungstaste als nächstes eine andere als die Verriegelungstaste gedrückt (Schritt 510) wird als nächstes Schritt 511 durchgeführt. Dies wird weiter unten noch näher beschrieben. Wird die Verriegelungstaste erneut gedrückt, ohne dass zwischendurch eine andere Taste betätigt wurde, wird zunächst der Zeitstempel aktualisiert (Zeitstempel = zweite Betätigung) (Schritt 506) . Anschließend wird erneut ein Verriegelungssignal gesendet (Schritt 507). Das Verriegelungssignal enthält neben einer Information zum zeitlichen Abstand der Betätigungen auch eine Information darüber, dass es sich um die zweite Betätigung handelt. Solange gilt „Zeitstempel = zweite Betätigung“ gilt entsprechend „zweite Betätigung = ja“. Diese Information wird mit dem Verriegelungssignal mitgesendet. Das Fahrzeug weiß somit, dass es sich um die zweite Betätigung der Verriegelungstaste handelt. Die Zeitdifferenz zwischen den Betätigungen wird in der Transpondereinheit 3 berechnet (Zeitdifferenz = t (erste Betätigung) - t (zweite Betätigung)) und mit dem Verriegelungssignal mitgesendet.
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Solange die Verriegelungstaste gedrückt bleibt kann das Verriegelungssignal wie oben bereits beschrieben mehrmals gesendet werden. Im Fahrzeug ist somit bekannt, dass die Verriegelungstaste ein zweites Mal betätigt wurde und kennt den zeitlichen Abstand zwischen den Betätigungen. Das Fahrzeug kann dann anhand dieser Informationen entscheiden, ob der Double-Lock aktiviert werden soll oder nicht.
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Wird die Verriegelungstaste wieder losgelassen (Schritt 508), kann als nächstes der Zeitstempel wieder zurückgesetzt werden, so dass gilt Zeitstempel = erste Betätigung. Es gilt dann wieder „zweite Betätigung = nein“. Auch die ermittelte Zeitdifferenz kann auf 0s zurückgesetzt werden. Dadurch wird der Zustand hergestellt, wie er nach einer ersten Betätigung der Verriegelungstaste vorliegt. Wird die Verriegelungstaste anschließend erneut gedrückt, ohne dass in der Zwischenzeit eine andere Taste betätigt wurde, läuft das Verfahren erneut in gleicher Weise ab, wie oben in Bezug auf die zweite Betätigung beschrieben. Den Zeitstempel zurückzusetzen ist jedoch lediglich ein Beispiel. Es ist beispielsweise ebenfalls möglich den Zeitstempel zu aktualisieren, so dass gilt Zeitstempel = dritte Betätigung.
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Ein Vorteil dieses Vorgehens, den Zeitstempel und die ermittelte Zeitdifferenz nach der zweiten Betätigung zurückzusetzen, soll im Folgenden anhand eines Beispiels näher erläutert werden. Ein Nutzer drückt zunächst die Verriegelungstaste. Das Fahrzeug erhält ein entsprechendes Verriegelungssignal und verriegelt das Fahrzeug. Nach beispielsweise einer Minute entschließt sich der Nutzer den Double-Lock zu aktivieren. Durch erneutes einmaliges Drücken kann der Double-Lock nicht mehr aktiviert werden, da ein zeitlicher Abstand von einer Minute zwischen der ersten Betätigung B1 und der zweiten Betätigung B2 der Verriegelungstaste im Allgemeinen zu lang ist. Die zweite Betätigung B2 wird dem Fahrzeug angezeigt, diese wird den Double-Lock jedoch aufgrund des zu langen Zeitraumes nicht aktivieren. Werden nun in der Transpondereinheit der Zeitstempel und der zeitliche Abstand zurückgesetzt gilt die zweite Betätigung B2, welche den Double-Lock nicht aktivieren konnte, im Weiteren als die erste Betätigung (B2 = erste Betätigung). Betätigt der Nutzer die Verriegelungstaste erneut (dritte Betätigung B3), wird der zeitliche Abstand zwischen dieser aktuellen dritten Betätigung B3 (welche im Weiteren jedoch als die zweite Betätigung gilt, also B3 = zweite Betätigung) und der vorangegangenen („ersten“) Betätigung B2 ermittelt. Das Fahrzeug erhält dann ein weiteres Verriegelungssignal mit den Informationen „zweite Betätigung = Ja“ und „zeitlicher Abstand = t(B2) - t(B3)“. Liegt dieser zeitliche Abstand nun innerhalb des vorgegebenen Bereichs, wird der Double-Lock vom Fahrzeug aktiviert.
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Wird anschließend eine andere als die Verriegelungstaste gedrückt (Schritt 510), wird der Zeitstempel gelöscht (Schritt 511) und ein entsprechendes Signal an das Fahrzeug gesendet (Schritt 512), welches Informationen darüber enthält, dass keine zweite Betätigung der Verriegelungstaste erfolgt ist. Die Zeitdifferenz zwischen den Betätigungen wurde in Schritt 503 bzw. 509 auf 0s gesetzt. Diese Information wird mit dem Signal ebenfalls an das Fahrzeug übermittelt. Mit erneuter Betätigung der Verriegelungstaste beginnt das Verfahren von neuem.
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Anstatt bei einer weiteren Betätigung ein Verriegelungssignal mit der Information, dass es sich um eine zweite Betätigung der Verriegelungstaste handelt zu senden, kann das Verriegelungssignal auch eine Information darüber enthalten, dass der Double-Lock aktiviert werden soll. In diesem Fall würde die Entscheidung über einen Double-Lock nicht im Fahrzeug, sondern in der Transpondereinheit getroffen werden. In der Regel ist es jedoch nicht möglich, die im Fahrzeugschlüssel gespeicherten Einstellungen zu überschreiben und zu aktualisieren. Wird ein Bereich bestimmt in welchem der zeitliche Abstand der Betätigungen der Verriegelungstaste liegen darf, damit ein Double-Lock aktiviert wird, so ist dieser somit meist dauerhaft vorgegeben, wenn dieser im Fahrzeugschlüssel gespeichert ist. Ein im Fahrzeug gespeicherter Bereich kann hingegen im Allgemeinen im Rahmen eines Updates nachkonfiguriert werden. Die Entscheidung erst im Fahrzeug zu treffen bietet daher ein größeres Maß an Flexibilität, da die Einstellungen auch zu einem späteren Zeitpunkt beispielsweise an Nutzerwünsche angepasst werden können.
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Die Erfindung ist jedoch nicht nur auf das Aktivieren eines Double-Lock beschränkt. Auch andere Funktionen im Fahrzeug können durch mehrmaliges Betätigen einer bestimmten Taste der Transpondereinheit gesteuert werden. Auch ist es möglich, dass Ereignisse ausgelöst werden, wenn verschiedene Tasten der Transpondereinheit in einer vorgegebenen Reihenfolge betätigt werden, wenn dabei ein vorgegebener zeitlicher Abstand zwischen den Betätigungen eingehalten wird.
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Beispielsweise könnte ein Schließen der Fahrzeugfenster erfolgen, wenn zwei oder mehr verschiedene Tasten der Transpondereinheit nacheinander in einer vorgegebenen Reihenfolge betätigt werden. Beispielsweise könnte die Tastenkombination Taste 1 - Taste 2 -_Taste 3 das Schließen der Fahrzeugfenster auslösen. Es könnte dann zum Einen der zeitliche Abstand zwischen den Betätigungen der ersten und der zweiten Taste und zum Anderen der zeitliche Abstand zwischen den Betätigungen der zweiten und der dritten Taste übermittelt werden. Dies ist jedoch lediglich ein Beispiel. Es können viele verschiedene Funktionen im Fahrzeug durch die unterschiedlichsten Tastenkombinationen gesteuert werden.
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Der vorgegebene Bereich kann dabei für alle Funktionen und Tastenkombinationen gleich sein. Er kann jedoch auch unterschiedlich gewählt werden. So könnte es beispielsweise zum Aktivieren des Double-Lock erforderlich sein, bestimmte Tasten im Abstand von maximal 4 Sekunden zu betätigen, während zum Schließen der Fahrzeugfenster ein Abstand von 6 Sekunden zwischen den Betätigungen liegen kann.
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Auf die Übertragung einer Information, aus der der zeitliche Abstand ermittelt werden kann, kann beispielsweise verzichtet werden, wenn zwei Tasten nacheinander betätigt werden und diese Reihenfolge keiner vorgegebenen Tastenkombination entspricht. In einem solchen Fall könnte jedoch auch eine Information übertragen werden, aus welcher ein zeitlicher Abstand ermittelt werden kann, der außerhalb des vorgegebenen Bereiches liegt.
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Wie bereits oben in Bezug auf die Aktivierung eines Double-Lock beschrieben, kann ebenfalls ein Signal mehrmals in einem bestimmten zeitlichen Abstand gesendet werden, solange eine Taste gedrückt wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Sendeeinrichtung
- 3
- Transpondereinheit