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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Innenraumluftfiltereinrichtung für eine Klimatisierungsanlage zum Klimatisieren eines Innenraums eines Fahrzeugs, insbesondere eines Straßenfahrzeugs. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Filtern eines Luftstroms für einen Innenraum eines Fahrzeugs. Die Erfindung betrifft ferner eine Verwendung eines Filterelements in einer Innenraumluftfiltereinrichtung.
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Eine Innenraumluftfiltereinrichtung, die in einer Klimatisierungsanlage Verwendung findet, mit deren Hilfe ein Innenraum eines Fahrzeugs klimatisiert werden kann, umfasst üblicherweise ein Filtergehäuse, das einen Lufteinlass und einen Luftauslass aufweist. Im Filtergehäuse ist üblicherweise ein Filterelement angeordnet, das sich durch eine bestimmte Filtrationsleistung und gegebenenfalls durch eine bestimmte Adsorptionsleistung für Geruchs- und/oder Schadstoffe auszeichnet.
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Die Filtereinrichtung ist für eine vorbestimmte mittlere Luftverschmutzung bzw. Luftgüte ausgelegt, sodass das jeweilige Filterelement eine vorbestimmte Standzeit erreicht, um bestimmte Wartungsintervalle realisieren zu können. In Gebieten mit besonders hoher Luftverschmutzung, die sich insbesondere durch eine hohe Feinstaubbelastung ergibt, wird die Speicherkapazität des Filterelements vergleichsweise rasch erreicht, sodass relativ kurze Wartungsintervalle erforderlich sind. Des Weiteren können sich Komforteinbußen ergeben, wenn beispielsweise ein Adsorptionsfilter erschöpft ist, so dass Geruchsstoffe ungehindert in den Fahrzeuginnenraum gelangen können.
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Aus der
DE 603 06 128 T2 ist es bekannt, im Filtergehäuse zwei Filterelemente in Reihe anzuordnen, wodurch insgesamt mehr Filtrationsleistung bzw. Speicherkapazität bereitgestellt werden kann. Bei der bekannten Luftfiltereinrichtung sind die beiden separaten Luftfilter jeweils mit gefaltetem Filtermaterial realisiert und dabei so geformt, dass die Falten des einen Filterelements in die Falten des anderen Filterelements einsetzbar sind. Hierdurch kann eine besonders kompakte Anordnung der beiden Filterelemente realisiert werden, innerhalb der sie nacheinander durchströmt werden.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für eine Innenraumluftfiltereinrichtung der eingangs genannten Art eine verbesserte Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere durch relativ große Wartungsintervalle auszeichnet.
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Dieses Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, im Filtergehäuse wenigstens zwei separate Filterelemente vorzusehen, die sich durch unterschiedliche Filtrations- und/oder Sorptionsleistungen voneinander unterscheiden, wobei der zu filternde Luftstrom in Abhängigkeit der aktuellen Luftgüte der zu filternden Luft durch die separaten Filterelemente geführt wird. Beispielsweise kann abhängig von der aktuellen Luftgüte der zu reinigende Luftstrom entweder nur durch das erste Filterelement oder nur durch das zweite Filterelement oder zumindest teilweise durch das erste Filterelement und das zweite Filterelement geführt werden. Die Erfindung beruht dabei auf der Überlegung, den verschiedenen Filterelementen unterschiedliche Filtrationsaufgaben bzw. Sorptionsaufgaben zuzuordnen und abhängig von der aufgrund der überwachten Luftgüte erforderlichen Filtrationsbzw. Sorptionswirkung zu durchströmen. Besitzt beispielsweise das erste Filterelement eine höhere Sorptionswirkung für Geruchsstoffe als das zweite Filterelement, kann das erste Filterelement geschont werden, wenn der Luftstrom ausschließlich oder überwiegend durch das zweite Filterelement geführt wird, nämlich für den Fall, dass der Luftstrom aktuell keine oder nur geringe Anteile an Geruchsstoffen enthält. Im Gegenzug kann ein Filterelement, das eine besonders hohe Filtrationswirkung für Feinstaub aufweist gezielt dann zum Einsatz kommen, also durchströmt werden, wenn die zu reinigenden Luft einen entsprechend hohen Anteil an Feinstaub enthält. Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag kann die Filtrationsleistung bzw. die Sorptionsleistung der Filtereinrichtung bedarfsabhängig auf verschiedene Filterelemente aufgeteilt werden. Hierdurch entstehen zwangsläufig Phasen, in denen eines der Filterelemente nicht oder nur mit einem deutlich reduzierten Volumenstrom durchströmt wird. In der Folge wird das jeweilige Filterelement weniger stark beansprucht, so dass insgesamt die Wartungsintervalle für die Filterelemente bzw. für die Filtereinrichtung verlängert werden.
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Die vorstehend beispielhaft genannten Filtereigenschaften "Feinstaubabscheidung" und "Geruchssorption" sind zwar bevorzugt für die hier vorgesehenen Anwendungen, jedoch sind auch andere oder ähnliche Eigenschaften denkbar, die zusätzlich oder alternativ zum Einsatz kommen können. Beispielsweise können die verschiedenen Filterelemente auch gezielt für verschiedene feste oder gasförmige Schadstoffe und/oder unerwünschte Partikel bzw. Allergene ausgelegt sein. Denkbar ist z.B. dass das eine Filterelement gezielt für eine antiallergene Wirkung ausgelegt ist und bevorzugt im Frühjahr zum Einsatz kommt, wenn aufgrund der erhöhten Pollendichte in der Luft ein höheres Allergierisiko besteht. Das andere Filterelement hat dann keine oder nur eine reduzierte antiallergene Wirkung und stattdessen eine bessere Sorptionswirkung für gasförmige Schadstoffe, insbesondere Gerüche. Klar ist, dass die beiden Filterelemente jeweils mehrere dieser unterschiedlichen Eigenschaften aufweisen können, jedoch in unterschiedlicher Zusammensetzung und/oder Ausprägung. Auf diese Weise ist es möglich, mit den beiden bedarfsabhängig durchströmbaren, unterschiedlichen Filterelementen die Innenraumluftfiltereinrichtung stets an das jeweilige Anforderungsprofil optimal anpassen zu können, das sich aus den für das mit der Innenraumluftfiltereinrichtung ausgestattete Fahrzeug vorgesehenen Einsatzbedingungen ergibt. Der Begriff "Sorption" bildet hierbei den Oberbegriff für die Begriffe "Adsorption" und "Absorption". Bei der Adsorption erfolgt eine Anlagerung oder Anhaftung von zwei Stoffen aneinander, die in zwei verschiedenen Aggregatszuständen vorliegen. Zum Beispiel können bei der Adsorption flüssige oder gasförmige Stoffe an der Oberfläche eines Feststoffs angelagert werden. Bei der Absorption kann der Stoff mit dem energetisch höheren Aggregatszustand in den Stoff mit dem energetisch niedrigeren Aggregatszustand eindringen und darin aufgenommen oder eingelagert werden. Zum Beispiel kann bei der Absorption ein gasförmiger Stoff in einen flüssigen oder festen Stoff eindringen. Ebenso kann bei der Absorption ein flüssiger Stoff in einen festen Stoff eindringen.
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Die hier vorgestellte Innenraumluftfiltereinrichtung ist zweckmäßig mit wenigstens einem Luftgütesensor ausgestattet, mit dessen Hilfe die Luftgüte stromauf der Filterelemente gemessen werden kann. Ermittelt wird somit die Luftgüte des zu filternden Luftstroms. Die Luftgüte kann insbesondere Informationen zur aktuellen Beladung des Luftstroms mit Staub und/oder Feinstaub und/oder Geruchsstoffen beinhalten.
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Zusätzlich oder alternativ zu einem solchen Luftgütesensor kann die Luftgüte auch anhand anderer Parameter ermittelt werden. Insbesondere kann die Steuereinrichtung dabei auf fahrzeuginterne Geräte zugegriffen werden, also auf Geräte, die am Fahrzeug ohnehin vorhanden sind, so dass der Aufwand zur Realisierung der hier vorgestellten Funktionalität, nämlich die automatische Umschaltung zwischen verschiedenen Filterbetriebsarten, reduziert ist. Diese Ausgestaltungen beruhen auf der Überlegung, dass insbesondere eine Feinstaubkonzentration innerhalb einer Stadt größer ist als außerhalb. Entsprechende Überlegungen gelten dann auch für eine Geruchsbelastung. Denkbar ist somit beispielweise die Berücksichtigung von Ortsdaten, die den aktuellen Standort des Fahrzeugs wiedergeben, so dass die Steuereinrichtung einfach erkennen kann, ob sich das Fahrzeug innerhalb oder außerhalb einer Stadt befindet. Beispielsweise lassen sich derartige Ortsdaten einfach aus einem Navigationsgerät des Fahrzeugs auslesen. Auch können Ortsdaten über eine Internetverbindung oder eine Telefonverbindung hergeleitet werden, die in modernen Fahrzeugen bereitgestellt werden können. Zusätzlich oder alternativ kann die aktuelle Fahrzeuggeschwindigkeit berücksichtigt werden. Die Steuereinrichtung kann anhand der aktuellen Fahrzeuggeschwindigkeit erkennen, ob sich das Fahrzeug eher in städtischer oder in ländlicher Umgebung befindet. Zusätzlich oder alternativ können auch gezielt Luftqualitätsinformationen berücksichtigt werden, die die Steuereinrichtung über eine Internetverbindung, Ethernetverbindung, Telefonverbindung, Radioverbindungen oder Funkverbindung, die das Fahrzeug bereitstellt, erhält. Derartige Luftqualitätsinformationen sind beispielsweise – analog zu aktuellen Verkehrsmeldungen – aktuelle Meldungen zu Pollenflug, Ozonbelastung und Smoggefahr. In Verbindung mit der aktuellen Fahrzeugposition kann die Steuereinrichtung dann erkennen, ob das Fahrzeug von der jeweiligen Luftqualitätsinformation betroffen ist, so dass sie entsprechend reagieren kann. Die vorstehenden Varianten charakterisieren sich somit im Wesentlichen dadurch, dass die Steuereinrichtung die aktuelle Luftgüte anhand der aktuellen Fahrzeugposition abschätzt, bzw. dadurch dass die Steuereinrichtung ortsabhängige Luftgüteinformationen über eine vom Fahrzeug bereitgestellte Kommunikationsverbindung erhält und die aktuelle Luftgüte anhand dieser Luftgüteinformationen in Verbindung mit der aktuellen Fahrzeugposition abschätzt.
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Des Weiteren kann die Filtereinrichtung mit einer Führungseinrichtung ausgestattet sein, mit deren Hilfe der Luftstrom durch das Filtergehäuse geführt werden kann. Die Führungseinrichtung arbeitet dabei so, dass der Luftstrom mit Hilfe der Führungseinrichtung entweder nur durch das erste Filterelement oder nur durch das zweite Filterelement oder zumindest teilweise durch das erste Filterelement und das zweite Filterelement geführt ist. Somit lassen sich zumindest drei verschiedene Strömungszustände mit Hilfe der Führungseinrichtung einstellen. Beim ersten Strömungszustand wird ausschließlich das erste Filterelement mit dem gesamten Luftstrom durchströmt. Im zweiten Strömungszustand wird ausschließlich das zweite Filterelement mit dem gesamten Luftstrom durchströmt. Beim dritten Strömungszustand wird der Luftstrom auf die beiden Filterelemente aufgeteilt. Bei einer einfachen Ausführungsform wird der Gesamtluftstrom auf die beiden Elemente aufgeteilt, und zwar mit einer vorgegebenen Aufteilung, die beispielsweise bei 50:50 liegen kann. Bei einer vorteilhaften Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass mit Hilfe der Führungseinrichtung die Aufteilung der Gesamtströmung auf die beiden Filterelemente in mehreren Stufen oder quasi beliebig eingestellt werden kann.
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Des Weiteren kann die Luftfiltereinrichtung mit einer Steuereinrichtung ausgestattet sein, die zum Ansteuern der Führungseinrichtung dient und die hierzu sowohl mit dem mindestens einen vorgenannten Luftgütesensor und mit der Führungseinrichtung gekoppelt ist. Ferner ist die Steuereinrichtung so programmiert bzw. ausgestaltet, dass sie die Führungseinrichtung in Abhängigkeit der aktuellen Luftgüte ansteuert. Dementsprechend kann abhängig von der aktuellen Luftgüte der jeweils am besten geeignete Strömungszustand mit der Führungseinrichtung eingestellt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform kann vorgesehen sein, dass das eine Filterelement für eine höhere Feinstaubbelastung des Luftstroms ausgelegt ist als das andere Filterelement. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, dass das eine Filterelement für eine höhere Geruchsbelastung des Luftstroms ausgelegt ist als das andere Filterelement. Hierdurch können unterschiedliche Luftgüten, die einen unterschiedlichen Filtrationsbedarf zeigen, bedarfsgerecht den verschiedenen Filterelementen zugeführt werden. Bevorzugt ist beispielsweise eine Ausführungsform, bei der das erste Filterelement für eine höhere Geruchsbelastung ausgelegt ist, während das zweite Filterelement für eine höhere Feinstaubbelastung ausgelegt ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform können das erste Filterelement und das zweite Filterelement so im Filtergehäuse angeordnet sein, dass sie vom Luftstrom parallel durchströmt sind, wenn die Führungseinrichtung des Luftstroms durch das erste Filterelement und durch das zweite Filterelement führt. Bei einer parallelen Durchströmung der beiden Filterelemente lassen sich besonders große Volumenströme filtern. Ebenso führt diese Maßnahme dazu, dass der Durchströmungswiderstand des Filtergehäuses reduziert wird. Beispielsweise lässt sich eine derartige Durchströmung dazu nutzen, auch bei stark zugesetzten Filterelementen einen ausreichenden Volumenstrom zu erzeugen.
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Bei einer anderen Ausführungsform können das erste Filterelement und das zweite Filterelement so im Filtergehäuse angeordnet sein, dass sie vom Luftstrom in Reihe, also nacheinander durchströmt sind, wenn die Führungseinrichtung den Luftstrom durch das erste Filterelement und durch das zweite Filterelement führt. Bei einer solchen Reihenschaltung kumulieren sich die Filtrations- bzw. Adsorptionsleistungen der einzelnen Filterelemente, wodurch eine besonders effiziente Reinigungswirkung erzielbar ist.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann die Führungseinrichtung wenigstens ein im Filtergehäuse angeordnetes, verstellbares Führungselement aufweisen, das in eine erste Stellung, in der es einen durch das erste Filterelement führenden ersten Luftpfad freigibt und einen durch das zweite Filterelement führenden zweiten Luftpfad sperrt, in eine zweite Stellung, in der es den zweiten Luftpfad freigibt und den ersten Luftpfad sperrt, und in wenigstens eine Zwischenstellung verstellbar ist, in der es den ersten Luftpfad und den zweiten Luftpfad zumindest teilweise freigibt. Auf diese Weise lassen sich die vorstehend genannten drei unterschiedlichen Strömungszustände mit Hilfe der Führungseinrichtung besonders einfach realisieren.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann der jeweilige Luftgütesensor im oder am Filtergehäuse angeordnet sein. Hierdurch gehört der Luftgütesensor zum Bauumfang der Luftfiltereinrichtung. Gleichzeitig wird dadurch erreicht, dass stets vergleichbare Messwerte erfassbar sind, wodurch die Filtereinrichtung eine erhöhte Zuverlässigkeit besitzt.
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Bei einer weiteren Ausführungsform können das erste Filterelement und das zweite Filterelement unabhängig voneinander austauschbar im Filtergehäuse angeordnet sein. Hierdurch ist es möglich, bedarfsabhängig entweder nur das eine Filterelement oder nur das andere Filterelement oder beide Filterelemente auszutauschen. Hierdurch können sich die Wartungskosten reduzieren.
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Bei einer anderen Ausführungsform kann eine Auswerteeinrichtung vorgesehen sein, die so ausgestaltet ist, dass sie eine aktuelle Beladung des ersten Filterelements sowie eine aktuelle Beladung des zweiten Filterelements ermitteln kann. Ferner ist die Auswerteeinrichtung so ausgestaltet, dass sie einen Wartungsbedarf bzw. einen Austauschbedarf für das erste Filterelement bzw. für das zweite Filterelement signalisieren kann. Die Auswerteeinrichtung kennt beispielsweise die Speicherkapazität des jeweiligen Filterelements sowie die Adsorptionskapazität des jeweiligen Filterelements. Ferner kennt die Auswerteeinrichtung über eine entsprechende Kopplung mit der zuvor genannten Steuereinrichtung die Volumenströme durch das erste Filterelement und das zweite Filterelement. Über eine weitere Kopplung, entweder indirekt über die Steuereinrichtung oder direkt mit dem Luftgütesensor, kennt die Auswerteeinrichtung auch die zum jeweiligen Luftstrom zugehörige Luftgüte. Die Auswerteeinrichtung kann daher abhängig von der tatsächlichen Filtrationsleistung bzw. Adsorptionsleistung der einzelnen Filterelemente deren Erschöpfungszustand überwachen.
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Eine erfindungsgemäße Verwendung von Filterelementen charakterisiert sich dadurch, dass das jeweilige Filterelement in einer Innenraumluftfiltereinrichtung der vorstehend beschriebenen Art als erstes Filterelement oder als zweites Filterelement zum Einsatz kommt.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszeichen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Komponenten beziehen.
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Es zeigen, jeweils schematisch,
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1 bis 3 jeweils eine stark vereinfachte Prinzipdarstellung einer Innenraumluftfiltereinrichtung im Längsschnitt bei verschiedenen Strömungszuständen.
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Entsprechend den 1 bis 3 umfasst eine Innenraumluftfiltereinrichtung 1 ein Filtergehäuse 2, das einen Lufteinlass 3 sowie einen Luftauslass 4 aufweist. Die Innenraumluftfiltereinrichtung 1, die im Folgenden verkürzt auch als Luftfiltereinrichtung 1 oder Filtereinrichtung 1 bezeichnet werden kann, ist für eine Verwendung in einer hier nicht gezeigten Klimatisierungsanlage vorgesehen, mit deren Hilfe ein Innenraum eines Fahrzeugs, vorzugsweise eines Straßenfahrzeugs, klimatisiert werden kann. Die Filtereinrichtung 1 dient dabei zum Filtern der letztlich dem jeweiligen Innenraum zu dessen Klimatisierung zugeführten Luft. Im Filtergehäuse 2 weist die Filtereinrichtung 1 zwei separate Filterelemente, nämlich ein erstes Filterelement 5 und ein zweites Filterelement 6 auf, die jeweils zum Filtern eines durch das Gehäuse 2 geführten Luftstroms 7 dienen, der in den Figuren durch Pfeile angedeutet ist. Die beiden Filterelemente 5, 6 sind nicht identisch, sondern unterschiedlich gestaltet, derart, dass sie verschiedene Filtrationsleistungen und/oder verschiedene Adsorptionsleistungen besitzen. Rein exemplarisch kann das erste Filterelement 5 mit einer größeren Adsorptionsleistung ausgestattet sein als das zweite Filterelement 6. Durch die größere Adsorptionsleistung ist das erste Filterelement 5 beispielweise für eine höhere Geruchsbelastung des Luftstroms 7 ausgelegt. Das zweite Filterelement 6 kann beispielsweise eine größere Filtrationsleistung aufweisen als das erste Filterelement 5. Beispielsweise kann das zweite Filterelement 6 demnach für eine höhere Feinstaubbelastung des Luftstroms 7 ausgelegt sein. Zusätzlich oder alternativ kann vorgesehen sein, beispielsweise das erste Filterelement 5 für eine typische Luftgüte auszulegen, wie sie außerhalb einer Großstadt üblicherweise auftritt. Denkbar ist, dass außerhalb einer Großstadt die Luft weniger Feinstaub, dafür mehr störende Geruchsstoffe enthält. Im Unterschied dazu kann das zweite Filterelement 6 für eine typische Luftgüte ausgelegt sein, wie sie üblicherweise in einer Großstadt auftritt. Beispielsweise kann die Luft in einer Großstadt eine relativ hohe Feinstaubbelastung, jedoch weniger störende Geruchsstoffe aufweisen.
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Die Filtereinrichtung 1 ist mit wenigstens einem Luftgütesensor 8 ausgestattet, mit dessen Hilfe eine Luftgüte der zu filternden bzw. zu reinigenden Luft ermittelt werden kann. Hierzu ist der Luftgütesensor 8 stromauf der Filterelemente 5, 6 angeordnet. Ferner weißt die Luftfiltereinrichtung 1 eine Führungseinrichtung 9 auf, mit deren Hilfe der Luftstrom 7 durch das Filtergehäuse 2 geführt werden kann.
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Dabei kann die Führungseinrichtung 9 zumindest drei verschiedene Strömungszustände I, II, III einstellen. Der erste Strömungszustand I ist in 1 wiedergegeben. Im ersten Strömungszustand I wird der gesamte Luftstrom durch das erste Filterelement 5 geführt. In diesem Fall folgt der Luftstrom 7 einem ersten Luftpfad 10, der in 1 mit unterbrochener Linie angedeutet ist. In 2 ist der zweite Strömungszustand II wiedergegeben. Im zweiten Strömungszustand II strömt der Luftstrom 7 ausschließlich durch das zweite Filterelement 6. Hierbei folgt der Luftstrom 7 einem zweiten Luftpfad 11, der in 2 mit unterbrochener Linie angedeutet ist. Der dritte Strömungszustand III ist in 3 dargestellt. Im dritten Strömungszustand III wird der Luftstrom 7 parallel durch beide Filterelemente 5, 6 hindurch geführt. Der Luftstrom 7 wird dabei aufgeteilt, so dass zwei Teilströme den beiden Luftpfaden 10, 11 folgen. Die Führungseinrichtung 9 kann dabei für eine einzige vorbestimmte Strömungsaufteilung ausgelegt sein, die in dem dritten Strömungszustand III eingestellt wird. Denkbar ist für den dritten Strömungszustand III jedoch auch eine stufenweise verstellbare Aufteilung oder sogar eine ungestufte und somit quasi beliebig verstellbare Aufteilung des Luftstroms 7 auf die beiden Filterelemente 5, 6.
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Entsprechend den 1 bis 3 umfasst die Filtereinrichtung 1 außerdem eine Steuereinrichtung 12, die zum Ansteuern der Führungseinrichtung 9 dient. Hierzu ist die Steuereinrichtung 12 zum Beispiel über eine Signalleitung 13 mit dem Luftgütesensor 8 und zum Beispiel über eine Steuerleitung 14 mit der Führungseinrichtung 9 gekoppelt. Die Steuereinrichtung 12 ist so programmiert und/oder ausgestaltet, dass sie die Führungseinrichtung 9 in Abhängigkeit der aktuellen, mit Hilfe des Luftgütesensors 8 gemessenen Luftgüte des Luftstroms 7 ansteuert. Wie bereits im Zusammenhang mit dem dritten Strömungszustand III angedeutet wurde, sind bei der hier gezeigten bevorzugten Ausführungsform die beiden Filterelemente 5, 6 im Filtergehäuse 2 so angeordnet, dass sie vom Luftstrom 7 im dritten Strömungszustand III parallel durchströmt werden. Theoretisch ist auch eine Ausführungsform möglich, bei der die beiden Filterelemente 5, 6 in einem alternativen dritten Strömungszustand oder in einem zusätzlichen vierten Strömungszustand nacheinander, also in Reihe durchströmt werden.
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Um die unterschiedlichen Strömungszustände I, II, III realisieren zu können weist die Führungseinrichtung 9 beim hier gezeigten, besonders einfachen Beispiel zumindest ein Führungselement 15 auf, das im Filtergehäuse 2 angeordnet ist. Beispielsweise handelt es sich beim Führungselement 15 um eine Klappe 16, die um eine Schwenkachse 17 verschwenkbar im Filtergehäuse 2 angeordnet ist. In 1 nimmt das Führungselement 15 eine dem ersten Strömungszustand I zugeordnete erste Stellung A ein, in der es den durch das erste Filterelement 5 führenden ersten Luftpfad 10 freigibt, während es den durch das zweite Filterelement 6 führenden zweiten Luftpfad 11 sperrt. In 3 nimmt das Führungselement 15 eine dem zweiten Strömungszustand II zugeordnete zweite Stellung B ein, in der es den zweiten Luftpfad 11 freigibt und den ersten Luftpfad 10 sperrt. In 3 nimmt das Führungselement 15 eine dem dritten Strömungszustand III zugeordnete Zwischenstellung C ein, in der es den ersten Luftpfad 10 und den zweiten Luftpfad 11 jeweils teilweise freigibt.
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Bei der hier gezeigten Ausführungsform ist der Luftgütesensor 8 unmittelbar am Filtergehäuse 2 angeordnet, so dass er zum Bauumfang der Filtereinrichtung 1 gehört.
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Die Filterelemente 5, 6 sind im Filtergehäuse 2 unabhängig voneinander austauschbar angeordnet, sodass sie bedarfsabhängig ausgetauscht werden können. Um einen bedarfsabhängigen Austausch der einzelnen Filterelemente 5, 6 zu erleichtern, kann die Filtereinrichtung 1 mit einer Auswerteeinrichtung 18 ausgestattet sein, die zweckmäßig in die Steuereinrichtung 12 integriert sein kann. Die Auswerteeinrichtung 18 kann die aktuelle Beladung des ersten Filterelements 5 und die aktuelle Beladung des zweiten Filterelements 6 ermitteln. Ferner kann die Auswerteeinrichtung 18 einen Wartungs- bzw. Austauschbedarf des ersten Filterelements 5 und des zweiten Filterelements 6 unabhängig voneinander signalisieren. Beispielsweise kann über die Auswerteeinrichtung 18 an einer Instrumententafel des Fahrzeugs ein Wartungssignal generiert werden. Insbesondere kann die Steuereinrichtung 12 hierzu beispielsweise über ein Bussystem mit anderen Steuergeräten des Fahrzeugs kommunizieren.
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Die hier vorgestellte Luftfiltereinrichtung 1 arbeitet wie folgt:
Während des Betriebs der Luftfiltereinrichtung 1 bzw. der damit ausgestatteten Klimatisierungsanlage wird mittels des Luftgütesensors 8 die Luftgüte des den Filterelementen 5, 6 zugeführten Luftstroms 7 sensiert. Abhängig von der ermittelten Luftgüte kann nun bedarfsgerecht zwischen den hier gezeigten zur Verfügung stehenden drei unterschiedlichen Strömungszuständen I, II und III der jeweils am besten geeignete Strömungszustand I, II, III ausgewählt und eingestellt werden. Somit kann der Luftstrom 7 abhängig von der aktuellen Luftgüte gemäß 1 entsprechend der ersten Stellung A bzw. entsprechend dem ersten Strömungszustand I nur durch das erste Filterelement 5 oder gemäß 2 entsprechend der zweiten Stellung B bzw. entsprechend dem zweiten Strömungszustand II nur durch das zweite Filterelement 6 oder gemäß 3 entsprechend der Zwischenstellung C bzw. entsprechend dem dritten Strömungszustand III parallel durch beide Filterelemente 5, 6 geführt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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