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Die vorliegende Erfindung betrifft ein flexibles Luftauslasssystem für Kältegeräte mit einer im Inneren der Kältegeräte zirkulierenden Luftströmung.
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Bekannte Kältegeräte verfügen über ausgeklügelte Luftzirkulationssysteme. Üblicherweise wird kalte Luft aus dem Gefrierbereich über verschiedene Luftauslässe in den Kühlbereich eingespeist. Hierbei wird die Luft meist über verschiedene Luftauslässe auf verschiedenen Ebenen ausgeblasen. Dieses Ausblasen erfolgt durch sogenannte Multi-Airflow-Systeme, welche entsprechende Luftauslässe und ggf. integrierte Steuerklappen aufweisen. Diese Multi-Airflow-Systeme sind aufwändig herzustellen und keineswegs universell einsetzbar. Vielmehr muss für jede Kältegerätgröße ein eigenes Multi-Airflow-Konzept entwickelt, hergestellt und in das Kältegerät integriert werden.
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Es ist die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe ein Kältegerät mit einem flexiblen Luftauslasssystem anzugeben, wobei ein aufwändiges Entwickeln eines Luftzirkulationssystems unter Einsatz eines Multi-Airflow-Systems durch ein flexibles System umgangen wird.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand mit den Merkmalen nach den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Figuren, der Beschreibung und der abhängigen Ansprüche.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung, wird die Aufgabe durch ein Kältegerät mit einem Innenraum, einer Innenauskleidung, welche den Innenraum des Kältegeräts auskleidet, und einer Luftführung gelöst, wobei die Innenauskleidung eine in den Innenraum des Kältegeräts ausgeprägte Wölbung aufweist, wobei die Luftführung in einem Bereich der Wölbung hinter der Innenauskleidung angeordnet ist und über Öffnungen in der Innenauskleidung mit dem Innenraum des Kältegeräts verbunden ist. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass ein aufwendiges Bauteil wie ein Multi-Airflow-System für die individuelle Höhe und Größe eines Kältegeräts nicht entwickelt zu werden braucht. Das System ist flexibel an verschiedene Kältegerätgrößen anpassbar, wobei durch die Einsparung des Multi-Airflow-Systems zusätzlich Herstellungskosten eingespart werden können.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Luftführung an einer Rückwand des Kältegeräts angeordnet. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich die Luftführung von einem unteren Bereich des Innenraums zu einem oberen Bereich des Innenraums. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass ein gleichmäßiges Ausblasen von Luft auf allen gewünschten Ebenen des Kältegeräts erfolgen kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist die Luftführung mehrere Luftführungsmodule auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass eine bestimmte Höhe eines Kältegeräts durch entsprechendes Aneinanderreihen mehrerer Luftführungsmodule realisiert werden kann. So muss lediglich ein bestimmtes Luftführungsmodul hergestellt werden, wobei die bestimmte Höhe des Kältegeräts die entsprechende Anzahl von Luftführungsmodulen vorschreibt. Dies senkt die Entwicklungs- und die Herstellungskosten eines Kältegeräts.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist die Luftführung in einen Schaumkörper eingebettet. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass im Innenraum des Kältegeräts an der Innenauskleidung Kondensation verhindert werden kann.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umgibt der Schaumkörper die Luftführung vollständig. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass Kondensation auch an einer Rückseite des Kältegeräts verhindert werden kann. Zusätzlich wird die Luftführung vollständig isoliert, was zur Effizienzsteigerung des Kältegeräts beiträgt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform besteht der Schaumkörper aus Styropor. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Luftführung bzw. die Luftführungsmodule besonders preiswert herstellbar sind, da Styropor ein weit verbreiteter Kunststoff ist der in weiten Bereichen des täglichen Lebens zum Einsatz kommt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Öffnungen der Innenauskleidung schlitzartig ausgebildet. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass Luft besonders kontrolliert und gleichmäßig ausgeblasen werden kann. Dies wird insbesondere in Verbindung mit der gewölbten Ausprägung der Innenauskleidung zusätzlich verbessert.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Öffnungen der Innenauskleidung Luftumlenkelemente auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Luft in eine bestimmte Richtung umgelenkt werden kann. Zusätzlich wird damit auch ermöglicht ein effizienteres Einströmen von Luft aus der Luftführung in den Innenraum des Kältegeräts zu realisieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Luftumlenkelemente mit der Innenauskleidung einstückig ausgebildet. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass zusätzliche Herstellungs- und Montagekosten vermieden werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Öffnungen Abdeckelemente auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass individuell für jede Öffnung ein entsprechendes Abdeckelement angebracht werden kann. Somit können in Abhängigkeit einer gewünschten Wirkungsweise einer bestimmten Öffnung in der Innenauskleidung entsprechende Abdeckelemente mit ggf. unterschiedlichen Luftströmungsrichtungen eingesetzt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Abdeckelemente dazu ausgebildet die Luftführungsmodule der Luftführung zu fixieren. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass ein besonders effizientes und einfaches Fixieren der einzelnen Luftführungsmodule erfolgen kann. Die Luftführungsmodule müssen somit nicht durch aufwendige Montagearbeiten zusätzlich fixiert werden was zusätzlich Herstellungs- und Montagekosten einspart.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform sind die Abdeckelemente mit einer Verclipsung befestigbar ausgebildet. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass sowohl das Fixieren der Abdeckelemente als auch der Luftführungsmodule zusätzlich vereinfacht wird und kostengünstig erfolgen kann. Insbesondere sind keine zusätzlichen Befestigungsmittel wie Schrauben oder Ähnliches notwendig und für das Fixieren selbst werden keine zusätzlichen Werkzeuge benötigt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weisen die Abdeckelemente Luftumlenkelemente auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Luft in eine bestimmte Richtung umgelenkt werden kann. Zusätzlich ist es damit auch möglich ein effizientes Einströmen von Luft aus der Luftführung in den Innenraum des Kältegeräts zu realisieren.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist das Kältegerät mindestens eine weitere Luftführung an einer Seitenwand des Kältegeräts auf. Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass das Einströmen von Luft in den Innenraum des Kältegeräts von verschieden Seiten aus gleichzeitig erfolgen kann. Dadurch kann der Innenraum eines Kältegeräts einerseits besser mit einströmender Luft gekühlt werden. Zusätzlich kann ein Herabkühlen eines in den Innenraum eingebrachten Kühlguts schneller erfolgen.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Kältegeräts,
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2a eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Innenauskleidung mit einem Multi-Airflow-System aus dem Stand der Technik,
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2b eine vergrößerte Schnittansicht des Ausschnitts aus 2a,
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3a eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Innenauskleidung mit einem flexiblen Luftauslasssystem,
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3b eine vergrößerte Schnittansicht des Ausschnitts aus 3a,
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4a eine weitere schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Innenauskleidung mit einem flexiblen Luftauslasssystem, und
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4b eine vergrößerte Schnittansicht des Ausschnitts aus 4a.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Kältegeräts 100. Das Kältegerät 100 hat einen Innenraum 101 zur Aufnahme von Kühlgut. Zusätzlich umfasst das Kältegerät 100 eine Innenauskleidung 103 (Innerliner), welche den Innenraum 101 des Kältegeräts 100 auskleidet. An den Seiten des Kältegeräts 100 befindet sich jeweils eine Seitenwand 108 und an der Rückseite des Kältegeräts 100 befindet sich eine Rückwand 107.
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2a zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Innenauskleidung 103 mit einem Multi-Airflow-System 117 aus dem Stand der Technik. Das Multi-Airflow-System 117 ist als gesondertes Bauteil auf die Innenauskleidung 103 aufgebracht. Hierbei verläuft eine Luftführung 105 eingebettet in einen Schaumkörper 109 zwischen der Innenauskleidung 103 und dem Multi-Airflow-System 117. Durch eine Öffnung 111 kann Luft aus der Lüftführung 105 in den Innenraum 101 des Kältegeräts 100 einströmen.
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2b zeigt eine vergrößerte Schnittansicht des Ausschnitts aus 2a.
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3a zeigt eine schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Innenauskleidung 103 mit einem flexiblen Luftauslasssystem. Die Luftführung 105 ist vollständig von einem Schaumkörper 109 umgeben, wodurch Kondensation sowohl an einer Rückseite als auch im Innenraum 101 des Kältegeräts 100 an der Innenauskleidung 103 verhindert wird. Zusätzlich wird die Luftführung 105 vollständig isoliert und somit die Effizienz des Kältegeräts 100 gesteigert. Vorzugsweise besteht der Schaumkörper aus Styropor, jedoch wäre es ebenso denkbar den Bereich um die Luftführung 105 herum auszuschäumen. Die Innenauskleidung 103 weist eine in den Innenraum 101 des Kältegeräts 100 ausgeprägte Wölbung 106 auf, wobei die Luftführung 105 in einem Bereich der Wölbung hinter der Innenauskleidung 103 angeordnet ist. Über eine Öffnung 111 in der Innenauskleidung 103 ist die Luftführung 105 mit dem Innenraum 101 des Kältegeräts 100 verbunden. Hierbei ist die Öffnung 111 der Innenauskleidung 103 schlitzartig ausgebildet, was ein besonders kontrollierbares und gleichmäßiges Ausblasen von Luft in den Innenraum 101 ermöglicht. Dies wird insbesondere in Verbindung mit der gewölbten Ausprägung der Innenauskleidung 103 zusätzlich verbessert.
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Die 3b zeigt eine vergrößerte Schnittansicht des Ausschnitts aus 3a. Die schlitzartige Öffnung 111 der Innenauskleidung 103 weist ein Luftumlenkelement 113a auf das Luft in eine bestimmte Richtung umlenken kann. Zusätzlich wird damit ermöglicht, ein effizientes Einströmen von Luft aus der Luftführung 105 in den Innenraum 101 des Kältegeräts 100 zu realisieren. Vorzugsweise ist das Luftumlenkelement 113a mit der Innenauskleidung 103 einstückig ausgebildet, wodurch zusätzliche Herstellungs- und Montagekosten vermieden werden können. Die Luftführung 105 ist geeigneter Weise an einer Rückwand 107 des Kältegeräts 100 angeordnet und erstreckt sich von einem unteren Bereich des Innenraums 101 zu einem oberen Bereich des Innenraums 101.
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Die 4a zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Ausschnitts einer Innenauskleidung 103 mit einem flexiblen Luftauslasssystem. Die Innenauskleidung 103 weist auch eine in den Innenraum 101 des Kältegeräts 100 ausgeprägte Wölbung 106 auf, wobei die Luftführung 105 in einem Bereich der Wölbung hinter der Innenauskleidung 103 angeordnet ist. Über die Öffnung 111 in der Innenauskleidung 103 ist die Luftführung 105 mit dem Innenraum 101 des Kältegeräts 100 verbunden. Hierbei ist die Öffnung 111 der Innenauskleidung 103 schlitzartig ausgebildet, was insbesondere in Verbindung mit der gewölbten Ausprägung der Innenauskleidung 103 ein besonders gleichmäßiges Ausblasen von Luft ermöglicht. Die schlitzartige Öffnung 111 weist ein Abdeckelement 115 auf, wobei an dem Abdeckelement 115 ein Luftumlenkelement 113b angeordnet ist. Mit Hilfe des Luftumlenkelements 113b kann Luft in eine bestimmte Richtung umgelenkt werden kann. Zusätzlich ist es damit auch möglich ein effizientes Einströmen von Luft aus der Luftführung 105 in den Innenraum 101 des Kältegeräts 100 zu realisieren.
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Vorzugsweise besteht die Luftführung 105 aus mehreren Luftführungsmodulen (nicht gezeigt). Dadurch kann eine bestimmte Höhe oder Größe eines Kältegeräts 100 durch entsprechendes Aneinanderreihen mehrerer Luftführungsmodule realisiert werden. So braucht lediglich nur ein bestimmtes Luftführungsmodul hergestellt werden, wobei die Höhe oder die Größe des Kältegeräts 100 die entsprechende Anzahl von Luftführungsmodulen vorschreibt. Dies senkt die Entwicklungs- und die Herstellungskosten eines Kältegeräts 100 zusätzlich ab. Zusätzlich können hierbei die Abdeckelemente 115 dazu ausgebildet sein die Luftführungsmodule der Luftführung 105 zu fixieren. Dies kann beispielsweise mit Hilfe einer einfachen Verclipsung (nicht gezeigt) realisiert werden. Somit kann sowohl das Fixieren der Abdeckelemente 115 als auch der Luftführungsmodule vereinfacht werden und kann sehr kostengünstig erfolgen. Insbesondere sind keine zusätzlichen Befestigungsmittel wie Schrauben oder Ähnliches notwendig und für das Fixieren selbst werden keine zusätzlichen Werkzeuge benötigt.
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In Abhängigkeit der Höhe bzw. der Größe des Kältegeräts 100 ist es möglich die schlitzartige Öffnung 111 und die Abdeckelemente 115 in beliebiger Anzahl, Größe und Form in dem Kältegerät 100 anzuordnen. Hierbei bietet es sich an die entsprechenden Öffnungen 111 bereits während der Herstellung der Innenauskleidung 103, beispielsweise beim Tiefziehen, durch Stanzen oder Lasern einzubringen.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kältegerät
- 101
- Innenraum des Kältegeräts
- 103
- Innenauskleidung
- 105
- Luftführung
- 106
- Wölbung
- 107
- Rückwand
- 108
- Seitenwand
- 109
- Schaumkörper
- 111
- Öffnung
- 113a/b
- Luftumlenkelement
- 115
- Abdeckelement
- 117
- Multi-Airflow-System