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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Mittelkonsole für den Innenraum eines Kraftfahrzeuges mit einer integrierten Luftführung zur Belüftung des Innenraums des Fahrzeuges.
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Stand der Technik
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In modernen Personenkraftwagen dienen Mittelkonsolen nicht mehr nur der Kaschierung des Mitteltunnels. Vielmehr ist eine Vielzahl von Funktionsbauteilen in der Mittelkonsole angeordnet. So sind beispielsweise Luftführungen in der Mittelkonsole vorgesehen, um eine Belüftung der hinteren Sitzplätze des Fahrzeuges zu gewährleisten. Die Luftführungen sind häufig nahe den Seitenflanken innerhalb der Mittelkonsole angeordnet, um die Anordnung von weiteren Funktionselementen, wie beispielsweise den Schalthebel, zwischen den Luftführungen zu ermöglichen. Da Luftführungen jedoch Bauteile mit einem großen Hohlraumvolumen sind, stellt sich die Integration von Luftführungen in die Mittelkonsole als sehr aufwändig dar.
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Mittelkonsolen werden heutzutage häufig aus Kunststoff in einem Spritzgussverfahren hergestellt. Da die Mittelkonsole neben den Luftführungen weitere Funktionselemente und Aufnahmen für Funktionselemente bereitstellen muss, lässt sich die Luftführung nicht einstückig mit der Mittelkonsole ausbilden, da in diesem Fall eine Entformbarkeit aus dem Spritzgusswerkzeug aufgrund der zu komplexen Bauteilgeometrie nicht mehr gegeben wäre.
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Um dennoch eine kostengünstige Integration der Luftführung zu ermöglichen, setzt sich die Mittelkonsole im Stand der Technik daher häufig aus zwei horizontal getrennten Mittelkonsolenabschnitten zusammen, die jeweils einen Teil der Luftführung ausbilden. Werden beide Abschnitte zur Mittelkonsole zusammengesetzt, entsteht auf diese Weise der Luftkanal. Eine derartige Anordnung hat jedoch den Nachteil, dass äußerst komplexe Spritzgusswerkzeuge notwendig sind, um eine Mittelkonsole mit integrierten Luftführungen auszubilden.
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Beschreibung der Erfindung
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mittelkonsole bereitzustellen, die eine einfache Integration einer Luftführung ermöglicht und somit den Herstellungsaufwand einer Mittelkonsole verringert.
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Die Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Mittelkonsole mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung lassen sich den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen entnehmen.
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Eine erfindungsgemäße Mittelkonsole für den Innenraum eines Kraftfahrzeuges umfasst zumindest einen Mittelkonsolenträger, zumindest eine Seitenflanke, die an dem Mittelkonsolenträger befestigt ist und zumindest ein separat dazu ausgebildetes Luftführungselement. Zwischen der Seitenflanke und dem Mittelkonsolenträger wird zumindest abschnittsweise ein Hohlraum ausgebildet, in dem das Luftzuführungselement angeordnet ist. Das Luftführungselement wird dabei zumindest zum Teil über wenigstens eine Haltelasche in dem Hohlraum gehalten. Die Haltelasche überbrückt hierbei zumindest teilweise den Hohlraum, der durch die Seitenflanke und den Mittelkonsolenträger ausgebildet wird. Der Mittelkonsolenträger erzeugt in diesem Zusammenhang die dreidimensionale tragende Struktur der Mittelkonsole. Die Seitenflanke bildet hingegen die Seitenwand bzw. eine der Seitenwände der Mittelkonsole aus. Die Seitenflanke kann als zusätzliches Bauteil mit dem Mittelkonsolenträger verbunden oder ebenso einstückig mit dem Mittelkonsolenträger ausgebildet sein.
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Des Weiteren kann auf der Seitenflanke entweder auf einer dem Mittelkonsolenträger abgewandten Seite ein Dekor, das dem Innenraum des Kraftfahrzeuges zugewandt ist, oder alternativ, eine zusätzliche Befestigungsstruktur, auf die ein Dekorteil aufgesetzt werden kann, angeordnet sein. Es ist von besonderem Vorteil, wenn zumindest der Mittelkonsolenträger und das Luftführungselement aus einem Kunststoff bestehen, so dass der Mittelkonsolenträger in einem Spritzgussprozess herstellbar ist.
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Die Haltelasche kann sowohl am Mittelkonsolenträger als auch an der Seitenflanke befestigt sein. Die Haltelasche besteht bevorzugt aus einem länglichen dünnen Streifen, der bevorzugt aus einem elastischen, jedoch formstabilen Material besteht. Es ist an dieser Stelle bevorzugt, dass die Haltelasche sowohl mit dem Mittelkonsolenträger als auch mit der Seitenflanke verbunden ist. Um ein Verrutschen des Luftführungselements im Hohlraum zu vermeiden, kann die Haltelasche zusätzlich auch mit dem Luftführungselement verbunden sein. Die Verbindung kann stoffschlüssig, insbesondere durch Schweißen oder Kleben erzeugt sein. Ebenso kann die Verbindung über Formschluss, beispielsweise über einen Clip, eine Vernietung oder einen Rasthaken erfolgen. An dieser Stelle sei angemerkt, dass auch eine Kombination mehrerer Verbindungstechniken umsetzbar ist. Beispielsweise kann die Haltelasche an der Seitenflanke und an dem Mittelkonsolenträger verschweißt oder verklebt sein, wobei zwischen Luftführungselement und Haltelasche eine formschlüssige Verbindung mithilfe einer Clipverbindung besteht.
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Sowohl der Mittelkonsolenträger als auch die Seitenflanke können einen vorzugsweise angeformten Steg aufweisen, mit dem die Haltelasche verbindbar ist. Der Steg kann derart angeordnet sein, dass wenn der Steg am Mittelkonsolenträger angeordnet ist, Richtung Seitenflanke ragt und wenn der Steg an der Seitenflanke angeordnet ist, Richtung Mittelkonsolenträger ragt. Es ist ebenso möglich, dass sowohl der Mittelkonsolenträger als auch die Seitenflanke einen Steg aufweisen, die beide in einer Ebene angeordnet sind. In diesem Fall lässt sich die Haltelasche auf beide Stege auflegen und anschließend mit den Stegen beispielsweise über Schweißen oder Kleben verbinden. Hierbei ist vorausgesetzt, dass die Haltelasche eine Länge aufweist, die größer ist als der Abstand der beiden Stege zueinander. Es ist jedoch auch realisierbar, dass nur der Mittelkonsolenträger oder nur die Seitenflanke einen Steg aufweisen.
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Es hat sich gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn das Luftführungselement auf der Haltelasche aufliegt. Dies hat den Vorteil, dass z.B. eine tragende Verbindung zwischen Luftführung und Haltelasche realisiert werden kann. Diese zusätzliche Verbindung kann unter anderem ein Bewegen der Luftführung innerhalb des Hohlraums verhindern, so dass es beispielsweise nicht zu Klappergeräuschen während des Fahrbetriebes kommen kann.
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Zur zusätzlichen Geräuschdämpfung kann zwischen Haltelasche und Luftführungselement ein Dämpfungselement angeordnet sein, das eventuelle Schwingungen dämpft und somit unerwünschte Geräusche, wie etwa Klappergeräusche, verhindert.
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Es ist weiterhin von Vorteil, wenn die Haltelasche einstückig mit dem Mittelkonsolenträger oder der Seitenflanke ausgebildet ist. Eine derartige Ausgestaltung bietet den Vorteil, dass nach Zusammenbau der Mittelkonsole die Haltelasche nur noch über den Hohlraum zum entsprechend gegenüberliegenden Bauteil gelegt werden muss. Anschließend kann die Haltelasche entsprechend fixiert werden, um das Luftführungselement innerhalb des Hohlraums zu halten.
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Es hat sich hierbei gezeigt, dass es von besonderem Vorteil ist, wenn die Haltelasche um das Bauteil verschwenkbar ist, mit dem die Haltelasche einstückig ausgebildet ist. Dies ist insbesondere dann auf einfache Weise möglich, wenn die Haltelasche zusammen mit dem jeweiligen Bauteil in einem Spritzgussverfahren hergestellt wurde, also aus Kunststoff besteht.
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So kann beispielsweise ein Filmscharnier erzeugt werden, um das die Haltelasche verschwenkbar ist. Diese Verschwenkbarkeit ermöglicht eine besonders einfache Integration des Luftführungselements in den Hohlraum. So kann beispielsweise die Haltelasche während der Integration weggeklappt werden, bis das Luftführungselement im Hohlraum angeordnet ist. Anschließend kann die Haltelasche entsprechend zur Verbindung zurückgeschwenkt werden. Dies bietet den Vorteil, dass das Luftführungselement über seine komplette Länge einstückig ausgebildet werden kann. Die Einstückigkeit hat darüber hinaus den Vorteil, dass die Luftführungselemente in einem gewissen Maß als Standardteile für unterschiedliche Mittelkonsolenarten ausgeführt werden können. Dies spart Herstellungskosten, da nicht für jede Mittelkonsole zwangsweise neue Luftführungselemente entworfen werden müssen.
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In einer alternativen Ausführungsform kann das Luftführungselement zwei Haltelaschen umfassen und eine der Haltelaschen kann sich hierbei von dem Luftführungselement Richtung Mittelkonsolenträger und eine Haltelasche kann sich von dem Luftführungselement Richtung Seitenflanke erstrecken. Die Haltelaschen müssen anschließend lediglich mit Seitenflanke und Mittelkonsolenträger verbunden werden. Eine derartige Anordnung bietet den Vorteil, dass die Luftführung fest mit dem Mittelkonsolenträger und der Seitenflanke verbunden ist und somit nicht nur die Stabilität der gesamten Mittelkonsole gewährleistet ist, sondern auch unerwünschte Geräusche durch Klappern der Luftführung vermieden werden.
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Es hat sich darüber hinaus gezeigt, dass ein viereckiger, insbesondere rechteckiger, Querschnitt des Luftführungselementes besonders für eine Verwendung im erfindungsgemäßen Sinne geeignet ist. Dies begründet sich darin, dass durch die viereckige Form ein Verdrehen der Luftführung bei der Montage oder beim Normalgebrauch ausgeschlossen werden kann. Gleichzeitig werden ebene Flächen bereitgestellt, an denen auf einfache Weise weitere Funktionsbauteile anordenbar sind.
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Darüber hinaus sind weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung aus der vorliegenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen ersichtlich. Die dort und oben beschriebenen Merkmale können alleinstehend oder in Kombination umgesetzt werden, insofern sich die Merkmale nicht widersprechen. Die folgende Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen erfolgt dabei unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen. Dabei zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Mittelkonsole mit integrierten Luftführungselementen,
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2 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Mittelkonsole im Bereich einer Haltelasche,
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3 eine Schnittdarstellung gemäß 2 mit geschlossener Haltelasche.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Mittelkonsole 1 für einen Innenraum eines Kraftfahrzeuges. Dem Betrachter ist dabei die Seite der Mittelkonsole 1 zugewandt, die im Einbauzustand einem Bodenblech des Fahrzeuges zugewandt ist. Die Mittelkonsole 1 besteht aus einem Mittelkonsolenträger 2 und zwei Seitenflanken 3, die an dem Mittelkonsolenträger 2 angeschweißt sind. Weiterhin umfasst die Mittelkonsole 1 zwei Luftführungselemente 4, die sich über die Länge der Mittelkonsole 1 erstrecken und entlang den Seitenflanken 3 geführt sind. Die Luftführungselemente 4 werden abschnittsweise von einer Haltelasche 5 gehalten. Die Luftführungselemente 4 laufen hierbei jeweils an den Enden zusammen, so dass sich diese leicht an nicht gezeigte Anschlusselemente oder Luftausströmer anschließen lassen. Die Mittelbereiche verlaufen jeweils am Rand zwischen Seitenflanke 3 und Mittelkonsolenträger 2, um zwischen den Luftführungselementen 4 genug Raum auszubilden, in dem weitere Funktionselemente, wie Ablagefächer oder Bedienelemente angeordnet werden können. Die Luftführungselemente 4 werden über hier exemplarisch vier Haltelaschen 5 in einem Hohlraum 6 gehalten, der sich zwischen dem Mittelkonsolenträger 2 und der Seitenflanke 3 erstreckt. Der Hohlraum 6 ist im Einbauzustand in Richtung des Fahrzeugbodenblechs offen. Die Haltelaschen 5 überbrücken den Hohlraum 6 und erstrecken sich im Wesentlichen von dem Mittelkonsolenträger 2 zur Seitenflanke 3.
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Die Haltelaschen 5 liegen hierbei auf einem Steg 7 auf, der an der Seitenflanke 3 angeordnet ist. Die Haltelaschen 5 sind mit dem Steg 7 verschweißt. Die Seitenflanke 3 selbst ist an den Mittelkonsolenträger 2 angeschweißt. Auf diese Weise ist das Luftführungselement 4 von einer festen stabilen Struktur umschlossen. Gleichzeitig kann das Luftführungselement 4 aus dem Hohlraum 6 nicht von selbst herausfallen.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel wird jeweils ein Luftführungselement 4 über zwei Haltelaschen 5 im Hohlraum 6 gehalten. Da die Luftführungselemente 4 in einem nicht gezeigten Einbauzustand zusätzlich an weiteren Bauteilen der Fahrzeugbelüftung angeschlossen sind, kann somit eine eigenständige Bewegung der Luftführungselemente 4 beispielsweise durch Vibrationen während des Fahrbetriebes vermieden werden.
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2 zeigt eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße Mittelkonsole 1 im Bereich einer Haltelasche 5. Die Haltelasche 5 ist in 2 einstückig mit dem Mittelkonsolenträger 2 verbunden und ist um den Mittelkonsolenträger 2 verschwenkbar, indem ein Filmscharnier 8 zwischen Mittelkonsolenträger 2 und Haltelasche 5 ausgebildet wird. In dieser Position lässt sich das Luftführungselement 4 in den Hohlraum 6, der zwischen Seitenflanke 3 und Mittelkonsolenträger 2 ausgebildet wird, einbringen. Da im vorliegenden Ausführungsbeispiel sowohl der Mittelkonsolenträger 2 als auch die Seitenflanke 3 aus einem Kunststoff bestehen, lässt sich das Luftführungselement 4 auf einfache Weise an den Steg 7 vorbeibewegen, der an der Seitenflanke 3 angeordnet ist, da sich dieser mit nur wenigem Aufwand leicht nach außen drücken lässt, ohne die Seitenflanke 3 zu beschädigen.
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Nachdem das Luftführungselement 4 im Hohlraum 6 angeordnet ist, kann die Haltelasche 5 mit dem Steg 7 der Seitenflanke 3 verbunden werden. 3 zeigt hierbei die Mittelkonsole 1 gemäß der Ausführungsform nach 2, bei der die Haltelasche 5 mit dem Steg 7 verbunden wurde. Da sowohl die Seitenflanke 3 als auch der Mittelkonsolenträger 2 aus einem Kunststoff bestehen und die Haltelasche 5 einstückig mit dem Mittelkonsolenträger 2 ausgebildet ist, wurde die Haltelasche 5 an den Steg 7 angeschweißt. Dabei wurde die Haltelasche 5 zusätzlich leicht in Richtung Luftführungselement 4 gebogen, um dem Luftführungselement 4 möglichst wenig Spiel für unerwünschte Bewegungen zu lassen. Da sowohl der Hohlraum 6 als auch das Luftführungselement 4 einen rechteckigen Querschnitt aufweisen, kann sich das Luftführungselement 4 nach erfolgter Montage in der Mittelkonsole 1 nicht mehr verdrehen.
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Die mit Bezug auf die Figuren gemachten Erläuterungen sind in keiner Hinsicht als Verzicht zu deuten.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mittelkonsole
- 2
- Mittelkonsolenträger
- 3
- Seitenflanke
- 4
- Luftführungselement
- 5
- Haltelasche
- 6
- Hohlraum
- 7
- Steg
- 8
- Scharnier