DE102014000770A1 - Sitzteil, Rückenlehne und Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Description
- Stand der Technik
- Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, Rückenlehnen aus einem Rückenblech, welches bereichsweise strukturell verstärkt sein kann, aufzubauen und das Rückenblech mit einer Verkleidung, beispielsweise einem Stoffbezug, zu verkleiden. Zwischen dem Rückenblech und der Verkleidung ist üblicherweise ein Polstermaterial angeordnet.
- Ferner ist bekannt, die Verkleidung mittels eines am Rückenblech ausgebildeten Sitzbezugkanals am Rückenblech zu befestigen. Der Sitzbezugkanal wird dabei während der Herstellung des Rückenblechs direkt in das Rückenblech selbst eingeformt. An den Sitzbezugkanal können dann Haltemittel, wie beispielsweise ”J-Clipse”, gesteckt werden, welche an einer Berandung der Verkleidung vorgesehen sind.
- Eine solche Rückenlehne geht beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2008 018 059 A2 hervor. - Nachteilig an solchen Rückenlehnen ist, dass zur Herstellung des Sitzbezugkanals das Rückenblech teilweise sehr stark und mit kleinen Radien verformt werden muss. Hierdurch wird die Festigkeit des Rückenblechs erheblich beeinträchtigt. Ferner erweist sich die Ausbildung des Sitzbezugkanals in Eckbereichen des Rückenblechs als verhältnismäßig schwierig.
- Offenbarung der Erfindung
- Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Rückenlehne mit einer Rückenplatte und einer an der Rückenplatte zu befestigenden Verkleidung bereitzustellen, bei welcher keine Festigkeitsbeeinträchtigungen auftreten und bei welcher gleichzeitig eine einfache Montage der Verkleidung an der Rückenplatte zu realisieren ist.
- Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Sitzteil, insbesondere eine Rückenlehne für einen Fahrzeugsitz, welches eine Sitzteilplatte, eine Verkleidung und einen Befestigungskanal zur Befestigung der Verkleidung an der Sitzteilplatte aufweist, wobei das Sitzteil ferner ein an der Sitzteilplatte separat befestigtes Befestigungsmittel aufweist und wobei das Befestigungsmittel den Befestigungskanal aufweist.
- In vorteilhafter Weise ist bei dem erfindungsgemäßen Sitzteil ein Befestigungskanal vorgesehen, welcher ein einfaches Befestigen der Verkleidung an der Sitzteilplatte ermöglicht und somit eine vergleichsweise schnelle und kostengünstige Montage der Verkleidung gewährleistet. Im Unterschied zum Stand der Technik ist dieser Befestigungskanal aber nicht integral in die Sitzteilplatte eingeformt, so dass vorteilhafterweise keine Festigungsbeeinträchtigungen im Bereich der Sitzteilplatte auftreten, sondern der Befestigungskanal ist in dem Befestigungsmittel ausgebildet, welches als separates Bauteil an der Sitzteilplatte befestigt ist. Das Sitzteil umfasst insbesondere eine Rückenlehne und die Sitzteilplatte eine Rückenplatte des Fahrzeugsitzes. Die Rückenplatte, welche typischerweise auch als ”backpanel” bezeichnet wird, umfasst insbesondere ein Rückenblech. Der Sitzbezugkanal kann auch als ”trim channel” und die Verkleidung als ”trim” bezeichnet werden. Die Verkleidung umfasst insbesondere einen Stoffbezug. Vorteilhafterweise kann an dem Befestigungskanal zusätzlich auch ein Rückenteppich der Rückenlehne befestigt werden. Denkbar ist, dass das Sitzteil in einer alternativen Ausführungsform die im Wesentlichen horizontale Sitzfläche eines Fahrzeugsitzes umfasst.
- Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass die Verkleidung einen Stoffbezug umfasst. Denkbar ist, dass zwischen der Sitzteilplatte und der Verkleidung eine Polsterung angeordnet ist.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Sitzteil mit der Verkleidung verbundene Haltemittel aufweist, welche in dem Befestigungskanal verankerbar, insbesondere verrastbar sind. Die Haltemittel sind insbesondere entlang der Berandung der Verkleidung angeordnet. Bevorzugt ist vorgesehen, dass die Haltemittel Clipse, vorzugsweise ”J-Clipse”, umfassen.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Befestigungsmittel mit der Sitzteilplatte über eine Klebeverbindung, Schweißverbindung, Schraubverbindung, Nietverbindung oder dergleichen befestigt ist. Als besonders vorteilhaft hat sich allerdings die Schweißverbindung herausgestellt. Denkbar ist, dass das Befestigungsmittel wenigstens einen sich parallel zur Haupterstreckungsebene der Sitzteilplatte erstreckenden Flansch aufweist, welcher an der Sitzteilplatte festgeschweißt ist. In vorteilhafter Weise wird durch das Anschweißen des Befestigungsmittels an die Sitzteilplatte eine strukturelle Verstärkung der Sitzteilplatte erzielt.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass sich das Befestigungsmittel als Hohlprofil entlang eines Randbereichs der Sitzteilplatte erstreckt. Der Befestigungskanal ist insbesondere in das Befestigungsmittel eingeformt, vorzugsweise hergestellt in einem Rollformverfahren. Das Befestigungsmittel umfasst insbesondere ein geradliniges Metallprofil. Vorteilhafterweise muss der Befestigungskanal somit nicht in Eckbereichen der Sitzteilplatte ausgebildet sein. Die Länge des Befestigungsmittels kann variabel ausgebildet sein, so dass das Befestigungsmittel flexibel auf unterschiedliche Befestigungsanforderungen und an unterschiedliche Sitzteilgeometrien anpassbar ist.
- Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Sitzteil wenigstens einen Eckverbinder aufweist, welcher in einem Eckbereich der Sitzteilplatte zwei zueinander winklig angeordnete Befestigungsmittel miteinander verbindet. In vorteilhafter Weise umfasst der Eckverbinder ein Kunststoffteil, insbesondere ein Kunststoffspritzteil, hergestellt in einem Spritzgießverfahren. Der Eckverbinder wird vorzugsweise an den Befestigungskanälen der beiden Befestigungsmittel verankert, bevorzugt verrastet und besonders bevorzugt verclipst.
- Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Fahrzeugsitz aufweisend das erfindungsgemäße Sitzteil und insbesondere die erfindungsgemäße Rückenlehne.
- Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen sowie aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten Ausführungsformen anhand der Zeichnungen. Die Zeichnungen illustrieren dabei lediglich beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung, welche den wesentlichen Erfindungsgedanken nicht einschränken.
- Kurze Beschreibung der Figuren
-
1 zeigt eine schematische Ansicht eines Sitzteils gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. -
2 zeigt eine schematische Detailansicht des Sitzteils gemäß der beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. - Ausführungsformen der Erfindung
- In
1 und2 ist ein Sitzteil1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt, wobei in2 eine Detailansicht eines Eckbereichs des in1 gezeigten Sitzteils1 illustriert ist. - Das Sitzteil
1 umfasst in diesem Beispiel eine Rückenlehne2 eines nicht abgebildeten Fahrzeugsitzes. Das Sitzteil1 umfasst eine Sitzteilplatte3 in Form einer Rückenplatte4 . Die Rückenplatte4 ist als Blechplatte ausgebildet, welche die Struktur der Rückenlehne2 vorgibt. An den Längsseiten5 sowie den Querseiten6 der Rückenplatte4 sind jeweils Befestigungsmittel7 an die Rückenplatte4 festgeschweißt. Die Befestigungsmittel7 sind jeweils als metallische Hohlprofile, beispielsweise Hutprofile, ausgebildet, welche sich entlang der geradlinigen Berandung der Rückenplatte4 erstrecken. Jedes der vier Hohlprofile weist mehrere zur Haupterstreckungsebene der Rückenplatte4 parallele Befestigungsflansche8 auf (siehe insbesondere2 ), welche an der Rückenplatte4 jeweils anliegen und über eine Schweißnaht mit der Rückenplatte4 verbunden sind. Die Längen der Befestigungsmittel7 sind an die jeweiligen Kantenlänge der Rückenplatte4 individuell angepasst. - Jedes der vier Befestigungsmittel
7 ist mit einem Befestigungskanal9 versehen. Die Befestigungsmittel7 werden insbesondere in einem Rollformverfahren hergestellt, bei welchem der Befestigungskanal9 direkt in das Hohlprofil eingeformt wird. Der Befestigungskanal9 ist dabei jeweils als eine entlang einer zur Haupterstreckungsebene der Rückenplatte4 senkrechten Richtung einseitig offen ausgebildete Nut mit Hinterschneidung ausgebildet. In der Nut und hinter der Hinterschneidung sind somit nicht abgebildete Haltemittel, wie beispielsweise ”J-Clips”, verankerbar. Die Haltemittel sind an einer Verkleidung der Rückenlehne2 befestigt, wobei sich die Mehrzahl von Haltemitteln insbesondere entlang einer Berandung der Verkleidung erstrecken. Über die Haltemittel kann somit die nicht abgebildete Verkleidung durch einfaches Verclipsen an der Rückenlehne2 befestigt werden. Zwischen der Verkleidung und der Rückenplatte4 wird dabei vorzugsweise eine Polsterung angeordnet. Denkbar ist auch, dass ein nicht abgebildeter Rückenteppich der Rückenlehne2 an dem Befestigungskanal9 befestigt wird. - In den vier Eckbereichen der Rückenlehne
2 stehen immer zwei Befestigungsmittel7 im Wesentlichen senkrecht zueinander. Zur Verbindung dieser beiden Befestigungsmittel7 in jedem Eckbereich weist die Rückenlehne2 jeweils einen Eckverbinder10 in jedem Eckbereich auf. Der Eckverbinder10 umfasst ein Kunststoffteil, welches insbesondere in einem Spritzgießverfahren hergestellt ist. Der Eckverbinder10 wird vorzugsweise an den benachbarten Befestigungskanälen9 der beiden Befestigungsmittel7 verankert, bevorzugt verrastet und besonders bevorzugt verclipst. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Sitzteil
- 2
- Rückenlehne
- 3
- Sitzteilplatte
- 4
- Rückenplatte
- 5
- Längsseite
- 6
- Querseite
- 7
- Befestigungsmittel
- 8
- Befestigungsflansch
- 9
- Befestigungskanal
- 10
- Eckverbinder
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102008018059 A2 [0003]
Claims (14)
- Sitzteil (
1 ), insbesondere eine Rückenlehne (2 ) für einen Fahrzeugsitz, aufweisend eine Sitzteilplatte (3 ), eine Verkleidung und einen Befestigungskanal (9 ) zur Befestigung der Verkleidung an der Sitzteilplatte (3 ), wobei das Sitzteil (1 ) ferner ein an der Sitzteilplatte (3 ) separat befestigtes Befestigungsmittel (7 ) aufweist und wobei das Befestigungsmittel (7 ) den Befestigungskanal (9 ) aufweist. - Sitzteil (
1 ) nach Anspruch 1, wobei das Sitzteil (1 ) eine Rückenlehne (2 ) und die Sitzteilplatte (3 ) eine Rückenplatte (4 ) des Fahrzeugsitzes umfasst, wobei die Rückenplatte (4 ) insbesondere ein Rückenblech umfasst. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Verkleidung einen Stoffbezug umfasst, wobei insbesondere zwischen der Sitzteilplatte (3 ) und der Verkleidung eine Polsterung angeordnet ist. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzteil (1 ) mit der Verkleidung verbundene Haltemittel aufweist, welche in dem Befestigungskanal (9 ) verankerbar, insbesondere verrastbar sind. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Haltemittel entlang der Berandung der Verkleidung angeordnet sind und wobei die Haltemittel insbesondere Clipse umfassen. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungsmittel (7 ) mit der Sitzteilplatte (3 ) über eine Klebeverbindung, Schweißverbindung, Schraubverbindung und/oder Nietverbindung befestigt ist. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungsmittel (7 ) wenigstens einen sich parallel zur Haupterstreckungsebene der Sitzteilplatte (3 ) erstreckenden Flansch aufweist, welcher an der Sitzteilplatte (3 ) festgeschweißt ist. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei sich das Befestigungsmittel (7 ) als Hohlprofil entlang eines Randbereichs der Sitzteilplatte (3 ) erstreckt. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Befestigungskanal (9 ) in das Befestigungsmittel (7 ) eingeformt ist. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Befestigungsmittel (7 ) ein geradliniges Metallprofil umfasst. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Sitzteil (1 ) wenigstens einen Eckverbinder (10 ) aufweist, welcher in einem Eckbereich der Sitzteilplatte (3 ) zwei zueinander winklig angeordnete Befestigungsmittel (7 ) miteinander verbindet. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Eckverbinder (10 ) ein Kunststoffteil, insbesondere ein Kunststoffspritzteil, umfasst. - Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Eckverbinder (10 ) an den Befestigungskanälen (9 ) der beiden Befestigungsmittel (7 ) verankert, bevorzugt verrastet und besonders bevorzugt verclipst ist. - Fahrzeugsitz aufweisend ein Sitzteil (
1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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