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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Luftströmungseinrichtung zur Belüftung eines Kraftfahrzeugs und umfasst wenigstens ein Klappenelement zum gezielten Beeinflussen einer Luftströmung.
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Für eine gezielte Belüftung des Fahrgastraums von Kraftfahrzeugen werden die Luft führenden Kanäle meist durch Klappen geöffnet bzw. geschlossen oder die Luft wird in bestimmte Kanäle umgelenkt. Dazu sind die Klappen in der Regel schwenkbar im Kanal gelagert und über eine entsprechende Mechanik mit einem Antrieb verbunden. Der Antrieb ist üblicherweise elektrisch ausgebildet und meist ein Elektromotor.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist in der
DE 10 2016 118 076 A1 gezeigt. Dort ist als Klappe ein schlauchförmiger Mantel vorgesehen, dessen Querschnitt über ein im Inneren des Querschnitts angeordnetes Formgedächtnismaterial veränderbar ist. Aus der
DE 10 2015 111 908 A1 ist eine Klappe mit zwei über ein flexibles Gelenk verbundene und jeweils um eine Achse drehbar gelagerte Klappenelemente bekannt geworden. Ein Antriebselement mit Formgedächtniseigenschaften dreht die Klappenelemente um die jeweilige Achse.
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Demgegenüber ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte Beeinflussung der Luftströmung zur Belüftung eines Kraftfahrzeugs zur Verfügung zu stellen. Vorzugsweise soll die Lösung unaufwendiger und insbesondere auch kostengünstiger und bevorzugt auch weniger störanfällig und beispielsweise mit weniger Bauteilen umsetzbar sein.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Luftströmungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche. Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der allgemeinen Beschreibung und der Beschreibung des Ausführungsbeispiels.
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Die erfindungsgemäße Luftströmungseinrichtung dient zur Belüftung eines Kraftfahrzeugs und insbesondere wenigstens des Fahrgastraums. Die Luftströmungseinrichtung umfasst wenigstens ein Klappenelement zum gezielten Beeinflussen einer insbesondere für die Belüftung vorgesehene Luftströmung. Dabei ist das Klappenelement wenigstens teilweise flexibel ausgebildet. Das Klappenelement ist mittels wenigstens eines an und/oder in dem Klappenelement angeordneten Formgedächtniselements verformbar und vorzugsweise elastisch verformbar. Dabei ist beidseitig von einer Mittelebene des Klappenelements jeweils wenigstens ein Formgedächtniselement angeordnet, sodass das Klappenelement aus einer Ruhestellung gezielt in zwei Richtungen gebogen werden kann.
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Die erfindungsgemäße Luftströmungseinrichtung bietet viele Vorteile. Einen erheblichen Vorteil bietet das flexible und mittels des Formgedächtniselements gezielt verformbare Klappenelement. Dadurch wird eine besonders unaufwendige und zugleich sehr gezielte und zuverlässige Verstellmöglichkeit des Klappenelements zur Beeinflussung der Luftströmung erreicht. Die Erfindung kann konstruktiv unaufwendig und kostengünstig umgesetzt werden. Vorteilhaft ist auch, dass bei der Erfindung das Klappenelement selbst verformt wird. Daher kann auf eine oft teure und störanfällige Mechanik zur Kraftübertragung zwischen dem Klappenelement und dem Antrieb und auf eine Schwenklagerung der Klappe verzichtet werden.
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Vorzugsweise ist das Klappenelement durch eine elektrische Bestromung des Formgedächtniselements verformbar. Das bietet eine besonders unaufwendige und zugleich zuverlässige Verformung des Klappenelements. So kann die Luftströmung durch die Bestromung des Formgedächtniselements und die dadurch hervorgerufene Verformung des Klappenelements gezielt beeinflusst werden. Insbesondere verkürzt bzw. verkleinert sich das Formgedächtniselement durch die Bestromung. Insbesondere fließt der elektrische Strom dabei durch das Formgedächtniselement selbst und führt zu einer Formänderung und insbesondere zu einer Verkürzung. Möglich ist aber auch, dass die Bestromung zu einer Verlängerung bzw. Dehnung des Formgedächtniselements führt. Insbesondere ist das Formgedächtniselement elektrisch leitfähig. Es ist möglich, dass das Formgedächtniselement durch die Bestromung erhitzbar ist. Das ist besonders vorteilhaft bei einem thermisch veränderbaren bzw. verformbaren Formgedächtniselement.
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Insbesondere ist das Formgedächtniselement dazu geeignet und ausgebildet, unter elektrischer Stromeinwirkung das Klappenelement zu verformen und insbesondere zu verbiegen. Insbesondere ist das Formgedächtniselement derart in und/oder an dem Klappenelement angeordnet, dass das Klappenelement der Verformung des Formgedächtniselements folgt und zusammen mit diesem verformt wird. Es ist möglich, dass das Formgedächtniselement ohne eine Bestromung wieder von selbst und/oder durch eine von dem Klappenelement bereitgestellte Kraft wieder in eine Ruhestellung bzw. Ausgangslage zurückgeht. Ohne Bestromung dehnt bzw. vergrößert sich das Formgedächtniselement insbesondere wieder. Möglich ist aber auch, dass sich das Formgedächtniselement ohne Bestromung verkürzt bzw. verkleinert.
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Das Formgedächtniselement ist insbesondere eine Formgedächtnislegierung oder umfasst wenigstens eine solche. Das Formgedächtniselement kann auch als Memory-Metall bezeichnet werden oder ein solches umfassen. Das Formgedächtniselement ist insbesondere ein SMA (engl. Shape Memory Alloy) oder umfasst wenigstens ein solches. Möglich sind auch andere Arten von Formgedächtn iswerkstoffen.
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Erfindungsgemäß ist beidseitig von einer Mittelebene des Klappenelements jeweils wenigstens ein Formgedächtniselement angeordnet. Das hat den Vorteil, dass das Klappenelement aus einer Ruhestellung gezielt in zwei Richtungen gebogen werden kann. So sind mit nur einem Klappenelement mehrere verschiedene Luftsteuerungen möglich. Insbesondere kann das Klappenelement mittels einer Bestromung des wenigstens einen Formgedächtniselements in eine erste Richtung gebogen werden. Insbesondere kann das Klappenelement mittels einer Bestromung des wenigstens einen anderen Formgedächtniselements in eine andere Richtung gebogen werden.
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Insbesondere ist beidseitig von der Mittelebene jeweils wenigstens ein Formgedächtniselement an und/oder in dem Klappenelement angeordnet. Insbesondere ist das Klappenelement zwischen wenigstens zwei Formgedächtniselementen angeordnet. Insbesondere sind die Formgedächtniselemente außerhalb einer Mittelebene bzw. außermittig angeordnet. Wenn nachfolgend Ausgestaltungen des Formgedächtniselements beschrieben werden, sind diese Ausgestaltungen insbesondere für die wenigstens zwei Formgedächtniselemente vorgesehen. Es ist möglich, dass nur einseitig von einer Mittelebene des Klappenelements wenigstens ein Formgedächtniselement angeordnet ist.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist vorgesehen, dass zur Verformung des Klappenelements dass wenigstens eine Formgedächtniselement insbesondere durch Bestromung verkürzt wird und das wenigstens eine andere Formgedächtniselement dabei eine Dehnung erfährt. Möglich ist auch, dass das wenigstens eine andere Formgedächtniselement dabei wenigstens abschnittsweise wenigstens einen Freilauf gegenüber dem Klappenelement erfährt und dadurch vorzugsweise seine Ausdehnung bzw. Länge im Wesentlichen beibehalten kann.
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Der Freilauf gegenüber dem Klappenelement erfolgt insbesondere mittels wenigstens einer Freilaufeinrichtung. Insbesondere ist wenigstens ein Formgedächtniselement wenigstens abschnittsweise mittels der Freilaufeinrichtung mit dem Klappenelement verbunden. Insbesondere sind die wenigsten zwei Formgedächtniselemente mit jeweils einer solchen Freilaufeinrichtung ausgestattet. Die Freilaufeinrichtung lässt dabei insbesondere ein Überstehen des nicht bestromten Formgedächtniselements über das Klappenelement hinaus zu. Dadurch wird das nicht bestromte Formgedächtniselement bei einer Biegung des Klappenelements vorzugsweise nicht oder nur geringfügig gedehnt. Insbesondere sperrt die Freilaufeinrichtung in Richtung der Verkürzung, sodass das Klappenelement durch ein Verkürzen des bestromten Formgedächtniselements gebogen werden kann. Wenn beidseitig von der Mittelebene jeweils wenigstens ein Formgedächtniselement angeordnet ist, kann vorgesehen sein, dass die Formgedächtniselemente auf beiden Seiten mit jeweils wenigstens einer Freilaufeinrichtung ausgestattet sind oder dass nur auf einer Seite der Mittelebene eine Freilaufeinrichtung vorgesehen ist.
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Es ist möglich und bevorzugt, dass das Klappenelement und das wenigstens eine Formgedächtniselement wenigstens abschnittsweise nicht zerstörungsfrei lösbar miteinander verbunden sind. Insbesondere ist das Formgedächtniselement in ein Werkstoffgefüge des Klappenelements eingebettet. Das bietet eine unaufwendig herstellbare und zuverlässige Verbindung und Kraftübertragung. Insbesondere ist das Formgedächtniselement stoffschlüssig mit dem Klappenelement verbunden und beispielsweise verklebt. Das Formgedächtniselement ist insbesondere an dem Klappenelement befestigt. Das Formgedächtniselement und das Klappenelement können aber auch lösbar und insbesondere zerstörungfrei lösbar miteinander verbunden sein.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist das wenigstens eine Formgedächtniselement in einen Werkstoff des Klappenelements mit eingespritzt und/oder mit einem Werkstoff des Klappenelements umspritzt. Insbesondere wird das Formgedächtniselement bei der Herstellung des Klappenelements mit eingespritzt und/oder umspritzt. Das ermöglicht eine besonders unaufwendige und kostengünstige Herstellung. Der Werkstoff ist vorzugsweise ein Kunststoff. Der Werkstoff ist insbesondere flexibel und vorzugsweise elastisch.
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In allen Ausgestaltungen ist es besonders bevorzugt, dass das wenigstens eine Formgedächtniselement wenigstens einen Draht umfasst oder als ein solcher ausgebildet ist. Insbesondere umfasst das Formgedächtniselement eine Mehrzahl von Drähten oder wird durch diese bereitgestellt. Es kann auch ein Verbund von Drähten vorgesehen sein, beispielsweise ein Gewirke, Geflecht und/oder Gewebe. Möglich ist auch, dass das Formgedächtniselement eine flächige Ausgestaltung aufweist und zum Beispiel als eine Lage bzw. Schicht oder Platte oder Folie oder Blech ausgebildet ist.
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In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist das Klappenelement als wenigstens eine Klappe ausgebildet oder umfasst wenigstens eine solche. Die Klappe ist insbesondere in wenigstens einem Strömungskanalsystem angeordnet. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem Klappenelement vorzugsweise jedes geeignete Strömungsleitelement verstanden.
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In einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung ist das Klappenelement als wenigstens ein Wandungsabschnitt wenigstens eines Strömungskanalsystems ausgebildet oder umfasst wenigstens einen solchen. Insbesondere ist der Wandungsabschnitt wenigstens teilweise flexibel ausgebildet. Der Wandungsabschnitt umfasst insbesondere wenigstens eine (Gehäuse-) Wandung. Es ist möglich, dass das Klappenelement einstückig mit einer Wandung ausgebildet ist bzw. in diese integriert ist. Es ist möglich, dass das Klappenelement einstückig mit wenigstens einem Abschnitt des Strömungskanalsystems und insbesondere einstückig mit wenigstens einer Wandung ausgebildet ist bzw. in diese integriert ist. Das als Wandungsabschnitt ausgebildete Klappenelement ist vorzugsweise fest in die Wandung des Strömungskanalsystems integriert und vorzugsweise einstückig mit dieser ausgebildet.
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Insbesondere umfasst die Luftströmungseinrichtung wenigstens ein Strömungskanalsystem insbesondere mit mehreren Kanalabschnitten. Der Kanalabschnitt umfasst insbesondere wenigstens einen Strömungskanal oder ist Teil eines solchen. Das Strömungskanalsystem und insbesondere die Kanalabschnitte bzw. Strömungskanäle sind insbesondere von Wandungen umgeben. Das Klappenelement dient insbesondere zum gezielten Beeinflussen der Luftströmung in dem Strömungskanalsystem.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist das Klappenelement mittels des wenigstens einen Formgedächtniselements vorzugsweise derart verformbar, dass wenigstens ein Kanalabschnitt eines Strömungskanalsystems wenigstens teilweise verschließbar ist bzw. freigebbar ist. Bevorzugt und vorteilhaft ist auch, dass das Klappenelement mittels des wenigstens einen Formgedächtniselements derart verformbar ist, dass Luft in wenigstens einen bestimmten Kanalabschnitt eines Strömungskanals umlenkbar ist. Vorzugsweise wird dabei Luft in verschiedene Kanalabschnitte des Strömungskanalsystems gelenkt bzw. umgelenkt. Das Kanalsystem ist dabei insbesondere das zuvor beschriebene Kanalsystem. Insbesondere ist das Klappenelement dazu geeignet und ausgebildet, wenigstens einen Kanalabschnitt des Strömungskanalsystems wenigstens teilweise zu verschließen bzw. freizugeben und/oder Luft in wenigstens einen Kanalabschnitt des Strömungskanalsystems zu lenken.
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Es ist bevorzugt und vorteilhaft, dass das Klappenelement innerhalb eines Strömungsquerschnitts eines Strömungskanalsystems angeordnet ist. Insbesondere teilt das Klappenelement den Strömungsquerschnitt in wenigstens zwei Strömungswege auf. Dabei ist durch Verformung des Klappenelements vorzugsweise jeweils ein Strömungsweg wenigstens teilweise verschließbar und/oder freigebbar. In einer solchen Ausführung bietet die Erfindung eine besonders zuverlässige und unaufwendige Möglichkeit zum Aufteilen bzw. Absperren von Strömungen. Das Strömungskanalsystem ist dabei insbesondere das zuvor beschriebene Strömungskanalsystem. Dabei kann das Klappenelement als ein Wandungsabschnitt ausgebildet sein. Der Strömungsweg entspricht dabei insbesondere einem Kanalabschnitt.
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Es ist möglich, dass die Luftströmungseinrichtung wenigstens einen Anströmer, auch als Ausströmer bezeichnet, und vorzugsweise wenigstens einen Personenanströmer umfasst oder als ein solcher ausgebildet ist. Das Klappenelement dient dann vorzugsweise zum gezielten Beeinflussen einer Luftströmung innerhalb des Ausströmers und/oder einer aus dem Ausströmer austretenden Luftströmung. Insbesondere ist mittels des Klappenelements eine Luftströmung im Anströmer gezielt umlenkbar und/oder wenigstens teilweise absperrbar bzw. freigebbar. Möglich ist auch, dass mittels des Klappenelements eine Luftströmung an wenigstens einer Austrittsöffnung des Anströmers gezielt umlenkbar und/oder wenigstens teilweise absperrbar ist.
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Die Anmelderin behält sich vor, ein Kraftfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Luftströmungseinrichtung zu beanspruchen. Dabei ist die Luftströmungseinrichtung vorzugsweise wie zuvor beschrieben ausgebildet. Ein solches Kraftfahrzeug bietet viele Vorteile und insbesondere eine verbesserte und unaufwendigere Luftführung für Klimaanalgen.
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Insbesondere ist das Formgedächtniselement außerhalb einer Mittelebene bzw. außermittig an und/oder in dem Klappenelement angeordnet. Insbesondere ist das Formgedächtniselement in einer Randebene und/oder an einem Rand des Klappenelements angeordnet. Insbesondere weist das Klappenelement wenigstens einen flexiblen Abschnitt auf. Insbesondere ist das Klappenelement mittels wenigstens eines an und/oder in dem flexiblen Abschnitt angeordneten Formgedächtniselements verformbar.
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Insbesondere ist das Klappenelement mittels des Formgedächtniselements gezielt verformbar. Insbesondere ist das Klappenelement flexibel bzw. biegsam ausgebildet. Insbesondere ist das Klappenelement aus einem flexiblen und vorzugsweise elastischen Werkstoff gefertigt. Insbesondere wird das Klappenelement durch das Formgedächtniselement derart gebogen, dass sich auch die Mittelebene krümmt. Insbesondere ist das Klappenelement nicht starr ausgebildet. Insbesondere wird das Klappenelement durch das Formgedächtniselement nicht um eine gelagerte Drehachse gedreht bzw. verschwenkt.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Ausführungsbeispielen, die im Folgenden mit Bezug auf die beiliegenden Figuren erläutert werden.
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In den Figuren zeigen:
- 1 eine stark schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Luftströmungseinrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht;
- 2 die Luftströmungseinrichtung der 1 in einer bestromten bzw. ausgelenkten Stellung;
- 3 eine Ausgestaltung der Luftströmungseinrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht;
- 4 die Luftströmungseinrichtung der 3 in einer bestromten bzw. ausgelenkten Stellung; und
- 5 eine weitere Ausgestaltung der Luftströmungseinrichtung in einer geschnittenen Seitenansicht.
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Luftströmungseinrichtung 1 zur Belüftung eines (Fahrgast-) Innenraums eines Kraftfahrzeugs. Die Belüftung erfolgt beispielsweise mit erwärmter und/oder gekühlter Luft. Beispielsweise ist die Luftströmungseinrichtung 1 dazu mit einer Klimatisierungsanlage strömungsverbunden oder Teil einer solchen. Unter einer Belüftung wird erfindungsgemäß auch eine Umluftlüftung bzw. ein Umluftbetrieb verstanden.
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Die Luftströmungseinrichtung 1 umfasst ein als Klappe 22 ausgebildetes flexibles Klappenelement 2. Das Klappenelement 2 ist mit einem Ende an einem hier stark schematisch dargestellten Bauteil der Luftströmungseinrichtung 1 und beispielsweise an einem Wandungsabschnitt 32 eines hier nicht näher dargestellten Strömungskanalsystems 5 befestigt oder ist in eine solche integriert.
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Das Klappenelement 2 ist hier mit zwei Formgedächtniselementen 3 ausgestattet, welche beispielhaft als Drähte 13 ausgebildet sind. Durch eine elektrische Bestromung der Formgedächtniselemente 3 kann das Klappenelement 2 verformt werden, um eine Luftströmung in einem Strömungskanalsystem 5 der Luftströmungseinrichtung 1 zu beeinflussen und beispielsweise abzusperren oder um zu lenken. Die elektrischen Kontaktierungen für die Bestromung sind hier nicht näher dargestellt.
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Beispielsweise ist die Luftströmungseinrichtung 1 als ein Anströmer 10 und insbesondere ein Personenanströmer ausgebildet. In dem Anströmer 10 können ein oder mehrere Klappenelemente 2 zum Einsatz kommen, welche die Luft in verschiedene Kanalabschnitte des Anströmers 10 lenken oder einen Kanalabschnitt 15 verschließen.
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Die Formgedächtniselemente 3 sind hier beidseitig von einer Mittelebene 12 des Klappenelements 2 angeordnet. Die Formgedächtniselemente 3 sind hier direkt in das Klappenelement 2 mit eingespritzt oder davon umspritzt.
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In der 2 ist die Luftströmungseinrichtung 1 der 1 mit dem Klappenelement 2 in einem ausgelenkten Zustand gezeigt. Dazu wurde das obere Formgedächtniselement 3 bestromt und hat sich dadurch verkürzt. Dadurch erfährt die Geometrie eine Dehnung und das Klappenelement 2 wird nach oben gebogen. Das untere Formgedächtniselement 3 erfährt dann eine entsprechende Verlängerung oder erfährt einen Freilauf.
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Für einen solchen Freilauf sind ein oder beide Formgedächtniselemente 3 abschnittsweise mittels einer Freilaufeinrichtung 4 an das Klappenelement 2 gekoppelt. In der hier gezeigten Ausgestaltung ist beispielsweise das untere Formgedächtniselement 3 mit einer Freilaufeinrichtung 4 ausgestattet.
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Wenn sich das obere Formgedächtniselement 3 durch die Bestromung verkürzt und sich das Klappenelement 2 nach oben biegt, bleibt die Länge des unteren Formgedächtniselements 3 durch die Freilaufeinrichtung 4 unverändert. Bei einer Bestromung des unteren Formgedächtniselements 3 ist die Freilaufeinrichtung 4 vorzugsweise so ausgelegt, dass der Freilauf gesperrt ist. Dann wird das Klappenelement 2 durch die Verkürzung des bestromten unteren Formgedächtniselements 3 entsprechend nach unten gebogen. Eine solche Freilaufeinrichtung 4 kann auch für das obere Formgedächtniselement 3 vorgesehen sein.
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Die 3 und 4 zeigen eine Ausgestaltung der Luftströmungseinrichtung 1, bei der das Klappenelement 2 als ein Wandungsabschnitt 32 in ein Strömungskanalsystem 5 integriert ist. Von dem Strömungskanalsystem 5 ist hier ein Kanalabschnitt 15 gezeigt, in welchem das Klappenelement 2 innerhalb eines Strömungsquerschnitts angeordnet ist und diesen in zwei Strömungswege 25 aufteilt. Die Luftströmungen sind durch Blockfeile symbolisiert. Die hier gezeigte Luftströmungseinrichtung 1 kann beispielsweise als ein Anströmer 10 ausgebildet sein.
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Das Klappenelement 2 ist hier im Wesentlichen wie mit Bezug zu den 1 und 2 beschrieben ausgebildet. Es umfasst zwei bestrombare Formgedächtniselemente 3, welche oberhalb und unterhalb einer Mittelebene 12 des Klappenelements 2 angeordnet sind. Mit einem solchen integrierten Klappenelement 2 kann eine besonders unaufwendige Bauteiltrennung in der Mitte des Kanalabschnitts 15 zur Bereitstellung verschiedener Strömungswege 25 erfolgen.
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Dabei zeigt die 3 das Klappenelement 2 in einer Neutralstellung bzw. ohne eine Bestromung. Dadurch kann die Luft entlang beider Strömungswege 25 strömen.
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In der 4 ist das Klappenelement 2 in einer ausgelenkten Stellung gezeigt, welche durch Bestromung des oberen Formgedächtniselements 3 eingestellt wird. Dadurch biegt sich das Klappenelement 2 nach oben und verschließt dadurch den oberen Strömungsweg 25. Die Luft strömt somit nur noch durch den unteren Strömungsweg 25. Wenn die Luft in den oberen Strömungsweg 25 umgelenkt werden soll, erfolgt eine Bestromung des unteren Formgedächtniselements 3. Dadurch verkürzt sich dieses Formgedächtniselement 3 und das Klappenelement 2 krümmt sich nach unten.
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In der 5 ist eine Ausgestaltung der Luftströmungseinrichtung 1 gezeigt, bei der das Klappenelement 2 als eine flexible Klappe 22 ausgebildet ist und an einer Wandung eines Kanalabschnitt 15 des Strömungskanalsystems 5 befestigt ist. Dabei dient die Klappe 22 hier zum Verschließen bzw. Freigeben eines Strömungsweges 25 im Kanalabschnitt 15. Die hier gezeigte Klappenanordnung kann aber auch mit einem als Wandungsabschnitt 32 ausgebildeten Klappenelement 2 umgesetzt werden.
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Dabei ist das Klappenelement 2 hier beispielsweise wie in den 1 und 2 beschrieben mit zwei Formgedächtniselementen 3 ausgestattet. In der hier gezeigten Stellung ist das obere Formgedächtniselement 3 bestromt und das Klappenelement 2 ist dadurch nach oben gekrümmt. So kann die Klappe 22 den Kanalquerschnitt verschließen. In der Neutralstellung bzw. ohne eine Bestromung des Formgedächtniselements 3 liegt das Klappenelement 2 dann an der Wandung des Kanalabschnitts 15 an, sodass der Strömungsweg 25 freigegeben ist.
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Möglich ist aber auch, dass das Klappenelement 2 hier nur mit einem oberhalb der Mittellinie angeordneten Formgedächtniselement 3 ausgestattet ist. Dann geht das Klappenelement 2 insbesondere ohne Bestromung des Formgedächtniselements 3 von selbst wieder in seine Ruhestellung zurück. Es kann aber auch vorgesehen sein, dass zum Einnehmen der Ruhestellung ein unteres Formgedächtniselement 3 bestromt wird.
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Mit der hier vorgestellten Erfindung wird die Klappensteuerung in einer Luftströmungseinrichtung 1 und insbesondere in einem Anströmer 10 erheblich verbessert. Durch das flexible Klappenelement 2 und dessen gezielter Verformung mittels der Bestromung der Formgedächtniselemente 3 kann eine unaufwendige und zugleich kostengünstige und zudem auch besonders zuverlässige Luftsteuerung umgesetzt werden. Dabei benötigt die Erfindung keine aufwendige und störungsanfällige Ansteuerungsmechanik für das Klappenelement 2 Besonders einfach kann dazu ein Wandungsabschnitt 32 flexibel ausgestaltet und mit wenigstens einem Formgedächtniselement 3 ausgestattet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Luftströmungseinrichtung
- 2
- Klappenelement
- 3
- Formgedächtniselement
- 4
- Freilaufeinrichtung
- 5
- Strömungskanalsystem
- 10
- Anströmer
- 12
- Mittelebene
- 13
- Draht
- 15
- Kanalabschnitt
- 22
- Klappe
- 25
- Strömungsweg
- 32
- Wandungsabschnitt