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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Airbaganordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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In den letzten Jahren wurden Airbagabdeckungen in Kraftfahrzeugen „unsichtbar” ausgeführt. Hierbei werden nicht wie früher separate Deckel in die Fahrzeugverkleidung eingesetzt, sondern die Airbagklappen durch die Zündung des Airbags aus der Fläche ausgedrückt. Die Form und Größe der Airbagklappen wird durch die unterschiedlichen Schwächungslinien durch Fräsen, Schneiden oder Lasern vorgegeben. Die häufigsten Ausführungen sind die H- und die U-Splitline.
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Das Airbaggewebe im Knieairbag wird durch eine Abdeckkappe vor Beschädigungen geschützt. Diese dient im sichtbaren Bereich zusätzlich als Dekorfläche. Die Nachteile der Abdeckkappe liegen insbesondere in ihrem Gewicht, den Kosten, der Verlängerung der Aufblaszeit bzw. Positionierzeit des Knieairbags und in der höheren Entfaltungsgeschwindigkeit aufgrund der Aufreißlösung der Abdeckkappe.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an und macht es sich zu Aufgabe eine verbesserte Airbaganordnung vorzuschlagen, insbesondere eine Airbaganordnung, welche die oben genannten Nachteile überwindet, insbesondere eine Airbaganordnung, welche leichter und/oder kostengünstiger ausgestaltet ist, eine geringere Aufblaszeit bzw. Positionierzeit aufweist und/oder eine geringere Entfaltungsgeschwindigkeit aufweist.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Airbaganordnung mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Es kann eine Gewichtsreduzierung durch den Entfall der Abdeckkappe erzielt werden. Dem steht nur eine geringere Gewichtsmehrung durch die Fußraumverkleidung gegenüber. Die Aufblaszeit bzw. die Positionierzeit des Airbags kann gegenüber dem Stand der Technik reduziert werden, da nicht erst eine Abdeckkappe durch den sich expandierenden Airbag weggedrückt werden muss. Ferner kann ein Bauraumgewinn, insbesondere in X-Richtung, auf Grund des Entfalls des Materials der Abdeckkappe erzielt werden.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der vorgeschlagenen Erfindung ergeben sich insbesondere aus den Merkmalen der Unteransprüche. Die Gegenstände bzw. Merkmale der verschiedenen Ansprüche können grundsätzlich beliebig miteinander kombiniert werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass ausschließlich die Fußraumverkleidung zwischen dem Airbag und dem Fußraum angeordnet ist. Es kann vollständig auf eine Abdeckkappe verzichtet werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass die Fußraumverkleidung den Fußraum zumindest abschnittsweise auskleidet. Die Fußraumverkleidung ist ohnehin zur Auskleidung des Fußraumes bzw. eines Teils des Fußraumes vorgesehen. Vorliegend erfüllt sie eine Doppelfunktion, indem sie zusätzlich den Airbag gegenüber dem Fußraum abdeckt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Airbag in einem Gehäuse angeordnet ist, wobei das Gehäuse zum Fußraum hin mit der Fußraumverkleidung abgedeckt ist. Da der Airbag einen spezifischen Bauraum benötigt, ist es vorteilhaft, ihn in einer hierfür vorgesehenen Aussparung der Fußraumverkleidung anzuordnen. Es baut sich durch die fehlende Abdeckkappe bei einer Expansion des Airbags ein geringerer Druck in dem Gehäuse auf. Hierdurch sind beispielsweise dünnere Gehäusewandungen möglich. Es kann beispielsweise ein Gehäuse aus Kunststoff eingesetzt werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass der Fußraum mit einer Unterverkleidung ausgestattet ist, wobei die Fußraumverkleidung am Übergang zur Unterverkleidung formschlüssig eingehangen werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
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1 eine Airbaganordnung gemäß dem Stand der Technik in einer Draufsicht;
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2 eine Airbaganordnung gemäß dem Stand der Technik in einer Schnittansicht;
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3 eine erfindungsgemäße Airbaganordnung in einer Draufsicht;
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4 eine erfindungsgemäße Airbaganordnung in einer Schnittansicht.
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Bezugszeichenliste
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- S
- Abdeckkappe
- 1
- Airbag
- 2
- Fußraum
- 3
- Fußraumwand
- 4
- Gehäuse
- 5
- Fußraumverkleidung
- 6
- Schlitz
- 7
- Unterverkleidung
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Eine Airbaganordnung gemäß dem Stand der Technik umfasst im Wesentlichen einen Airbag 1, sowie einen Fußraum 2 eines Kraftfahrzeuges mit einer Fußraumwand 3, wobei der Airbag 1 vorzugsweise in einem Gehäuse 4 in der Fußraumwand 3 angebracht ist. Ferner umfasst die Airbaganordnung gemäß dem Stand der Technik eine feste Abdeckkappe S. In 1 und 2 ist erkennbar, dass die Abdeckkappe S zwischen dem Fußraum 2 und dem Airbag 1 angeordnet ist.
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Eine erfindungsgemäße Airbaganordnung ist beispielsweise in 3 und 4 dargestellt und umfasst im Wesentlichen einen Airbag 1, sowie einen Fußraum 2 eines Kraftfahrzeuges mit einer Fußraumverkleidung 5, wobei der Airbag 1 in der Fußraumwand 3, vorzugsweise in einem Gehäuse 4, angebracht ist. Der Fußraum 2, insbesondere die Fußraumwand 3, ist zumindest abschnittsweise mit einer Fußraumverkleidung 5, abgedeckt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zwischen dem Fußraum 2 und dem Airbag 1 keine separate Abdeckkappe, sondern die, insbesondere ohnehin vorhandene, Fußraumverkleidung 5 angeordnet ist. Die Fußraumverkleidung 5 deckt den Airbag 1 zum Fußraum 2 hin ab bzw. die Fußraumverkleidung 5 ist über dem Gehäuse 4 angeordnet.
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Durch diese Ausgestaltung der Airbaganordnung kann auf die feste Abdeckkappe verzichtet werden. Die Abdeckung des Airbags 1 soll vorzugsweise nur durch die Fußraumverkleidung 5 erfolgen.
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Es kann vorgesehen sein, dass neben der Fußraumverkleidung 5 eine Unterverkleidung 7 vorgesehen ist. Bei der Unterverkleidung 7 kann es sich beispielsweise um einen Handschuhkastendeckel oder eine fahrerseitige Verkleidung einer Lenksäule handeln.
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Zur Erreichung einer verbesserten Steifigkeit kann die Fußraumverkleidung 5 am Übergang zur Unterverkleidung 7 formschlüssig eingehangen werden. Auch eine Fixierung ist denkbar. Bei dem formschlüssigen Einhängen ist vorgesehen, dass die Fußraumverkleidung 5 auf der Unterverkleidung 7 beim Übergang aufliegt. Bei der Fixierung soll eine feste Verbindung mit geringer Lösekraft zwischen der Fußraumverkleidung 5 und der Unterverkleidung 7 vorliegen.
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Abhängig von der Materialauswahl für die Fußraumverkleidung kann auf eine technisch ausgestaltete Scharnierstelle verzichtet werden. Eine Scharnierstelle kann bei der Verwendung einer Abdeckkappe gemäß dem Stand der Technik als gewollte Biegestelle notwendig sein.
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Kostengünstige Lösungen können durch eine Ausgestaltung der Umgebung des Airbags, sprich allen Bauteilen um den Airbag herum, insbesondere die Fußraumverkleidung, erreicht werden. Auch durch geeignete Auswahl an Materialien und Geometrien lassen sich kostengünstige Lösungen erreichen.
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Gemäß dem Stand der Technik ist die Fußraumverkleidung im Bereich der Abdeckkappe S ausgeschnitten. Gleichwohl ist nach länderspezifischen Anforderungen ein Knieairbag verbaut bzw. nicht verbaut. Entsprechend müssen Fußraumverkleidungen mit oder ohne entsprechende Aussparung vorgehalten werden. Mit der erfindungsgemäßen Lösung kann jedoch vorgesehen sein, dass die Fußraumverkleidung 5 an entsprechender Stelle im Bereich des Airbags 1, insbesondere links und rechts vom Gehäuse 4 des Airbags 1, geschlitzt ist. Ein Schlitz ist in den Abbildungen mit dem Bezugszeichen 6 dargestellt. Diese Ausführungsform ist universell einsetzbar. Die Schlitze stören nicht, wenn kein Knieairbag vorhanden ist. Insofern kann eine Variante der Fußraumverkleidung eingespart werden, wodurch sich insbesondere Einsparungen an Sachnummern, Werkzeug, Entwicklung, etc. ergeben können.
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Wie aus den Abbildungen ersichtlich, ist der Airbag 1 im Fußraum 2 eines Kraftfahrzeuges angebracht. Insofern kann der hier verwendete Airbag – in Anlehnung an das vornehmlich zu schützende Körperteil – auch als Knieairbag angesprochen werden.