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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Anbindung einer mobilen Kameraeinrichtung, sowie auf ein entsprechendes Verfahren.
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In aktuellen Fahrzeugen werden häufig Kamerasysteme genutzt, um verschiedene Kamerainhalte auf einem fahrzeugfesten Display, beispielsweise einem Anzeige- und Bedienteil, darzustellen. Dabei existieren sowohl fahrzeugfeste als auch mobile Kamerasysteme.
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Bisherige Verfahren nutzen häufig fahrzeugfeste Kamerasysteme, wie beispielsweise Systeme zur Beobachtung des hinteren Teils des Fahrzeugs oder den Bereich rund um das Fahrzeug, die fest eingebaute Heck- und Frontkameras verwenden. Dabei werden die Bilder der Kameras digital verarbeitet und in Echtzeit z.B. auf einem Display eines fahrzeugfesten Radio-Navigations-Systems oder in einem Anzeigeteil angezeigt.
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Dabei liefern die Kameras Bilder rund um das Fahrzeug in Echtzeit an das fahrzeugfeste Display. Damit kann der Fahrer die unmittelbare Umgebung gut einsehen. Derartige Kamerasysteme bieten eine Vielzahl von Perspektiven und Ansichten, um den Fahrer in jeder Verkehrssituation optimal zu unterstützen.
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Dabei können eine oder mehrere Kameras mit 180°-Weitwinkelobjektiven im Front-, Seiten- und Heckbereich ausgestattet sein und so das Blickfeld des Fahrers vom vordersten oder hintersten Punkt des Fahrzeugs um 90° nach links und rechts erweitern. Der Fahrer ist so in der Lage, auch räumlich Bereiche unmittelbar vor-, hinter- oder neben dem Fahrzeug einzusehen, die sonst nicht einsehbar wären. Das System kann damit beispielsweise bei schwierigen Manövern, wie dem Ankuppeln und Rangieren, mit einem Anhänger oder im Gelände der beim Einfädeln in unübersichtlichen Situationen unterstützen.
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Beispielsweise wird in der
DE 10 2011 106 838 A1 ein Verfahren zur Darstellung kritischer Verkehrssituationen in einem Fahrzeug beschrieben, bei dem eine Kamera die Verkehrssituation aufzeichnen kann und damit beispielsweise den Abstand eines sich nähernden Fahrzeugs ermittelt und so den Gefährdungsgrad des eigenen Fahrzeugs festgestellt.
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Aktuell werden auch verstärkt externe mobile Kameras in Fahrzeugen genutzt. Dabei hat der Fahrer den Vorteil, dass diese Kameras durch ihre kompakte Form und über entsprechende Halterungen an vielen Stellen innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs befestigt werden können und so die speziellen Anforderungen und Wünsche des Fahrers besser umsetzen.
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Nach dem aktuellen Stand der Technik ist es möglich, externe mobile Kameras mit Smartphones zu verbinden, die auf der Fahrerkonsole befestigt sind. Beispielsweise wird in der
DE 10 2013 106 212 A1 eine Integration einer drahtlosen Kamera einer mobilen Vorrichtung in ein Fahrzeug beschrieben, bei der die Kamera die Bilddaten aufnimmt und an einen Sendeempfänger übertägt, wobei dieser die Bild- oder Videoinformation an eine integrierte Fahrzeugkabinenanzeige weiterleitet und diese Informationen dort als Bilder oder Videos angezeigt werden.
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Darüber hinaus bietet das Unternehmen DNT eine Einparkhilfe mit Smartphone-Anbindung an. Diese Information ist im Internet unter dem Titel „iPhone-Einparkhilfe für Rückfahrkamera“ am 18.4.2013 vom Internetdienst heise.de bereitgestellt worden. Die mobile Kameraanordnung besteht dabei aus einer Kennzeichenhalterung, in die eine Weitwinkelkamera eingebunden ist. Diese kann einen Bereich von bis zu 105 Grad horizontal und 70 Grad vertikal erfassen, wobei in die Kennzeichenhalterung eingebaute Leuchtdioden den Bereich bei Dunkelheit ausleuchten. In der Kennzeichenhalterung befindet sich ein WLAN Modul, mit dem Kontakt zu einem Smartphone hergestellt werden kann, das neben dem Fahrer auf der Fahrzeugkonsole befestigt ist. Über ein Anwendungsprogramm kann die WLAN Verbindung zwischen der Weitwinkelkamera und dem Smartphone hergestellt werden. Somit ist der Fahrer dazu in der Lage, diese Anordnung zum Einparken oder allgemein zum Rückwärtsfahren zu nutzen.
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Darüber hinaus ist aus der Veröffentlichung „BMW integriert Steuerung von GoPro-Kamera“ von Kai Schmerer, die Integration einer externen mobilen Kamera mit den fahrzeugeigenen Informations- und Bediensystem bekannt. In der beschriebenen Anordnung wird eine drahtlose Steuerung der Kamera ermöglicht. Die Kamera kann dabei im Innenraum oder außerhalb des Fahrzeugs, etwa am Stoßfänger, auf dem Dach oder an einem Außenspiegel, montiert sein. Über ein auf dem Bordmonitor dargestelltes Menü kann der Fahrer nicht nur den Beginn und das Ende einer Aufzeichnung bestimmen, sondern auch den Aufnahmemodus einstellen. Zur Wahl stehen Video- und Einzelbild-Aufnahmen sowie Fotoserien mit kurzer oder langer Frequenz. Zur Optimierung der Bildqualität lassen sich außerdem spezielle Modi für verschiedene Fahrsituation wie Nacht- oder Kurvenfahrten aktivieren. Darüber hinaus kann die Kamera über das Bediensystem ein- und ausgeschaltet werden, der Ladezustand des Akkus wird auf dem Bildschirm ebenso angezeigt wie die Stärke des WLAN-Signals und die zur Verfügung stehende Aufnahmekapazität. Zur Anbindung der Kamera wird ein Smartphone benutzt, das mit dem Informations- und Betriebssystem verbunden ist und über WLAN die mobile Kamera anschließt.
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Nach dem aktuellen Stand der Technik ist es also möglich, die externe mobile Kamera über ein Smartphone und/oder ein Bediensystem zu steuern, wobei der Fahrer oder eine andere Person in dem Fahrzeug die Steuerung vornimmt. Es existieren aber auch Anwendungen, bei denen es wünschenswert ist, Informationen des Fahrzeugs zusätzlich zu den Eingaben der Person zu verwenden, um die Kamera zu steuern oder eine Anzeige der Kamerabilder anzupassen. Dies kann beispielsweise die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, die Tags- oder Nachtzeit, oder auch charakteristische Merkmale in der Umgebung des Fahrzeugs umfassen und die Übermittlung der Daten und die Steuerung der externen mobilen Kamera kann automatisch erfolgen. Die Erfindung stellt sich daher ausgehend von dem oben beschriebenen Stand der Technik die Aufgabe, eine Vorrichtung bereitzustellen, mit der Informationen des Fahrzeugs in die Steuerung einer externen mobilen Kamera eingebunden werden können.
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Diesbezüglich wird eine fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung zur Anbindung einer mobilen Kameraeinrichtung an ein Fahrzeug nach Anspruch 1, eine mobile Einrichtung nach Anspruch 7 und ein Verfahren zur Anbindung der mobilen Kameraeinrichtung nach Anspruch 10 bereitgestellt. Die Unteransprüche definieren weitere Ausführungsbeispiele.
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Erfindungsgemäß umfasst die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung eine Anzeige und eine Schnittstelle zur Anbindung der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung an die mobile Kameraeinrichtung. Eine „mobile Kameraeinrichtung“ ist eine Einrichtung mit einer Kamera, die beweglich an beliebigen Stellen innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs angebracht werden kann. Die mobile Kameraeinrichtung kann insbesondere eine externe mobile Kamera, ein Smartphone mit einer integrierten Kamera, oder eine externe mobile Kamera, die mit einem Smartphone verbunden ist, sein.
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Dabei umfasst die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung eine Verarbeitungseinrichtung zur Steuerung eines Anwendungsprogramms auf der mobilen Kameraeinrichtung, wobei die Verarbeitungseinrichtung derart eingerichtet ist, dass sie über die Schnittstelle Daten an das Anwendungsprogramm sendet und Bilddaten empfängt und diese auf der Anzeige darstellt. Durch die Schnittstellenanbindung können vorteilhaft viele marktübliche und weit verbreitete Komponenten an die mobile Anzeigevorrichtung angeschlossen werden.
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Die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung ist eingerichtet, von dem Fahrzeug und/oder von einem Fahrer bereitgestellte Informationen zu verarbeiten und an das Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung zu senden, und die mobile Kameraeinrichtung in Abhängigkeit von den Informationen zu steuern.
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Somit befindet sich das Anwendungsprogramm zur Steuerung der mobilen Kameraeinrichtung auf der mobilen Kameraeinrichtung und kann dadurch flexibel an verschiedene Anforderungen von unterschiedlichen Kameraherstellern angepasst werden. Auf der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung sind dadurch vorteilhaft keine oder nur wenige Anpassungen notwendig.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel können die vom Fahrzeug bereitgestellten Informationen über den Fahrzeugzustand sein. Damit kann vorteilhaft zusätzlich zur Bedienung des Fahrers auch die Information des Fahrzeugzustands zur Steuerung der externen mobilen Kamera verwendet werden, wodurch eine genauere und Steuerung der externen mobilen Kamera erfolgen kann und eine umfassendere und präzisere Darstellung des Informationsinhalts von der der externen mobilen Kamera auf der Anzeige der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung möglich ist.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung eingerichtet sein, die mobile Kameraeinrichtung durch Bedienelemente auf dem Anzeige- und Bedienteil über das Anwendungsprogramm zu steuern. Dadurch wird vorteilhaft erreicht, dass das Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung über die Bedienelemente der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung gesteuert wird, das Anwendungsprogramm zur Steuerung der externen mobilen Kamera sich jedoch nicht auf der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung sondern auf der mobile Kameraeinrichtung befindet. Dadurch können Kameraprodukte verschiedener Hersteller mit jeweils verschiedenen Anwendungsprogrammen besser in die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung integriert werden.
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Darüber hinaus kann die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung eingerichtet sein, die Bilddaten von der mobilen Kameraeinrichtung über das Anwendungsprogramm in Echtzeit zu empfangen und auf der Anzeige darzustellen. Damit hat der Fahrer die Möglichkeit, von der Kamera erfasste wichtige oder interessante Ereignisse sofort auf der Anzeige zu sehen und wenn nötig darauf zu reagieren.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung eingerichtet sein, die Bilddaten von der mobilen Kameraeinrichtung über das Anwendungsprogramm zu empfangen und im Rahmen einer erweiterten Realitätsanalyse zu verarbeiten. In einer erweiterten Realitätsanalyse werden dem Fahrer vorteilhaft zusätzlich Informationen, die über den reinen Bildinhalt hinausgehen, zur Verfügung gestellt. Dabei wird das aktuelle Bild oder Video mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung/Überlagerung ergänzt. Für eine erweiterte Realität wird in diesem Zusammenhang auch der Begriff „Augmented Reality“ verwendet.
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Darüber hinaus kann die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung weiterhin eingerichtet sein, die Bilddaten von der mobilen Kameraeinrichtung über das Anwendungsprogramm zu empfangen und im Rahmen einer Verkehrs- und Sicherheitsanalyse zu verarbeiten. Dadurch kann der Fahrer vorteilhaft zusätzlich zum Bildinhalt solche Informationen erhalten, die Sicherheitsaspekte im umgebenden Verkehr während der Fahrt umfassen.
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Erfindungsgemäß wird weiterhin eine mobile Einrichtung mit einer Anzeige und einer Schnittstelle zur Anbindung der mobilen Einrichtung an die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung bereitgestellt. Darüber hinaus umfasst die mobile Einrichtung eine Verarbeitungseinrichtung, wobei diese Verarbeitungseinrichtung eingerichtet ist, Informationen von der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung über die Schnittstelle zu empfangen und Bilddaten an die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung zu senden, und eine Kamera zu steuern.
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Die mobile Einrichtung ist eingerichtet, von dem Fahrzeug und/oder von einem Fahrer bereitgestellte Informationen zu empfangen, und die externe mobile Kamera in Abhängigkeit von den Informationen des Fahrzeugs und/oder des Fahrers mit dem Anwendungsprogramm zu steuern.
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Ein Vorteil dieser Einrichtung besteht darin, dass sich das Anwendungsprogramm zur Steuerung der Kamera auf der mobilen Einrichtung befindet und dadurch flexibel an verschiedene Anforderungen von unterschiedlichen Kameraherstellern angepasst werden kann. Insbesondere sind dadurch auf der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung keine oder nur wenige Anpassungen notwendig.
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Die mobile Einrichtung kann derart eingerichtet sein, dass sie die Kamera umfasst. Somit kann der Fahrer die mobile Kamera direkt mit der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung verbinden. Eine weitere mobile Einheit ist in diesem Fall nicht nötig.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die mobile Einrichtung eine zweite Schnittstelle zur Kommunikation mit der mobilen Kamera umfassen, wobei die mobile Kamera nun eine zu der mobilen Einrichtung externe mobile Kamera ist. Dadurch kann die externe mobile Kamera vorteilhaft über eine spezielle Schnittstelle mit geeigneten Eigenschaften mit der mobilen Einrichtung verbunden werden. Eine derartige zweite Schnittstelle kann beispielsweise eine drahtlose WLAN Schnittstelle sein.
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Darüber hinaus wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Anbindung einer mobilen Kameraeinrichtung an ein Fahrzeug bereitgestellt, die das Senden von Daten von einer fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung über eine Schnittstelle an ein Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung zur Steuerung der mobilen Kameraeinrichtung umfasst.
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Ein Vorteil dieses Schritts besteht darin, dass das Anwendungsprogramm die Daten verarbeitet und die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung für eine Verarbeitung der Daten nicht ausgestattet werden muss.
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Darüber hinaus umfasst das Verfahren das Verarbeiten der Daten in dem Anwendungsprogramm und die Steuerung der mobilen Kameraeinrichtung über die Schnittstelle.
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Dieser Schritt dient vorteilhaft dazu, dass die mobile Kameraeinrichtung von dem Anwendungsprogramm durchgeführt wird somit auf eine einfache Weise die Anforderungen verschiedener Kamerahersteller berücksichtigt werden können.
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Zudem können Bilddaten von der mobilen Kameraeinrichtung an das Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung übertragen werden.
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Somit kann das von der Kamera erfasste Bild auf der mobilen Kameraeinrichtung verarbeitet und zur Weiterleitung an die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung bereitgestellt werden.
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Danach erfolgt das Senden der Bilddaten von dem Anwendungsprogramm an die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung und die Darstellung der Bilddaten auf einer Anzeige.
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Dabei kann das Verfahren vorteilhaft Informationen von der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung zur Verarbeitung an das Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung zur Steuerung der mobilen Kameraeinrichtung in Abhängigkeit von den Informationen von der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung senden.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung zur Anbindung einer mobilen Kameraeinrichtung an ein Fahrzeug,
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2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung,
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3 ein weiteres Ausführungsbeispiel der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung,
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4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung,
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5 ein weiteres Ausführungsbeispiel der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung,
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6 ein Flussdiagramm zur Darstellung eines Verfahrens zur Anbindung einer mobilen Kameraeinrichtung an ein Fahrzeug, und
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7 eine Darstellung der Ansicht der mobilen Kameraeinrichtung für eine Kinderbeobachtung
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1 zeigt eine Darstellung einer fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1, mit der eine mobile Einrichtung 20 an ein Fahrzeug angebunden werden kann. Dabei umfasst die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 eine Anzeige 4, auf der beispielsweise Daten eines Informationssystems des Fahrzeugs angezeigt werden können. Weiterhin umfasst die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 eine Verarbeitungseinrichtung 8, mit der Informationen von einem Fahrer über die Bedienelemente 7 verarbeitet werden können. Darüber hinaus kann die Verarbeitungseinrichtung 8 Information des Fahrzeugs, die über verschiedene Sensoren verfügbar sind, verarbeiten. Derartige Sensoren umfassen beispielsweise Geschwindigkeitssensoren, GPS-Empfänger zur Feststellung der aktuellen Position des Fahrzeugs, Helligkeitssensoren oder Regensensoren. Durch die Verarbeitung der Informationen des Fahrers zusammen mit der Information des Fahrzeugs kann die Intention des Fahrers besser erkannt und unterstützt werden.
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Dazu kann die Verarbeitungseinrichtung 8 einen Speicher 11 und eine Prozessoreinrichtung 14 umfassen, wobei die Prozessoreinrichtung 14 beispielsweise in dem Speicher 11 befindliche Programme ausführen kann, um Funktionalitäten der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 bereitzustellen. Darüber hinaus kann die Verarbeitungseinrichtung Daten über eine Schnittstelle 17 senden und/oder empfangen. Die Schnittstelle 17 kann z.B. eine auf Basis von MirrorLink arbeitende Schnittstelle, eine USB-Schnittstelle, eine Bluetooth-Schnittstelle, eine Fahrzeugbusschnittstelle, eine Ethernetschnittstelle, eine RS232 Schnittstelle und/oder eine WLAN-Schnittstelle umfassen.
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Die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 kann über die Schnittstelle 17 mit einer mobilen Einrichtung 20 gekoppelt sein. Die mobile Einrichtung 20 umfasst eine Anzeige 5 zur Darstellung von Informationen der mobilen Einheit 20 und/oder der fahrzeugfesten Anzeigvorrichtung 1. Die mobile Einrichtung 20 umfasst weiterhin eine Verarbeitungseinrichtung 9 mit einer Prozessoreinrichtung 15 und einem Speicher 12.
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Darüber hinaus umfasst die mobile Einrichtung 20 eine Kamera 19, mit der Bilder oder Filme aufgenommen werden können. Diese Bilder oder Filme können anschließend in dem Speicher 12 auf der Verarbeitungseinrichtung 9 gespeichert werden und/oder von der Prozessoreinrichtung 15 bearbeitet werden. Die Verarbeitungseinheit 9 ist ausgestaltet, auf der Prozessoreinrichtung 15 ein in dem Speicher 12 befindliches Anwendungsprogramm („App“) auszuführen, welches Informationen über ein von der Kamera 19 aufgenommenes Bild oder einen Film verarbeitet und über die Schnittstelle 17 an die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 sendet und Informationen von der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 empfängt und diese Informationen analysiert. Darüber hinaus kann die mobile Einrichtung 20 weiterhin mit einer zweiten Schnittstelle 18 ausgestattet sein, mit der Daten gesendet und empfangen werden können.
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Somit kann das Anwendungsprogramm die mobile Einrichtung 20 steuern, beispielsweise in dem es Befehle zur Einstellung der Kamera 19 bereitstellt oder eine Videoaufnahme startet oder stoppt. Dabei empfängt die Kamera 19 die von dem Anwendungsprogramm bereitgestellten Befehle. Um die Befehle zur Steuerung der Kamera 19 zu erzeugen, verwendet das Anwendungsprogramm Informationen, die vom Fahrer und/oder von der Sensorik des Fahrzeugs über die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 bereitgestellt werden. Diese Informationen werden über die Schnittstelle 17 an die Verarbeitungsvorrichtung 9 gesendet, die das Anwendungsprogramm enthält.
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2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1, die über die Schnittstelle 17 mit einer mobilen Kameraeinrichtung 2 verbunden ist. Dabei umfasst die mobile Kameraeinrichtung 2 die mobile Einrichtung 20 und eine externe mobile Kamera 3, die über die Schnittstelle 18 mit der mobilen Einrichtung 20 verbunden ist.
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Im Folgenden werden Funktionalitäten beschrieben, die in der gleichen Weise auch für die Vorrichtungen in den 1 und 3 gelten. Sämtliche Beschreibungen der 2 können daher auf die 1 und 3 angewendet werden. Der Unterschied zwischen den Figuren besteht darin, dass bei der Steuerung der Kamera 19, die intern in der mobilen Einheit 20 montiert ist, die Funktionen in der mobilen Einrichtung 20 intern ablaufen. Ist eine externe mobile Kamera 3 mit der mobilen Einrichtung verbunden, laufen die Funktionen zur Steuerung extern über eine zweite Schnittstelle 18 ab.
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Die zweite Schnittstelle 18 kann in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine WLAN Schnittstelle sein. Andere Schnittstellenarten, z.B. eine auf Basis von MirrorLink arbeitende Schnittstelle, eine USB-Schnittstelle, eine Bluetooth-Schnittstelle, eine Ethernetschnittstelle, eine RS232 Schnittstelle oder eine Fahrzeugbusschnittstelle können ebenfalls implementiert sein.
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Die externe mobile Kamera 3 umfasst ein Linsensystem 6, mit dem Bilder oder Videos aufgenommen werden können. Diese Videos oder Filme können von einer Verarbeitungseinrichtung 10 auf der externen mobilen Kamera 3 verarbeitet werden. Dazu kann ein Speicher 13 die Bilddaten speichern und/oder eine Prozessorvorrichtung 16 die Bilder verarbeiten. Beispielsweise kann die Verarbeitungseinrichtung 10 die Bilddaten über die Schnittstelle 18 an die mobile Einrichtung 20 senden, wo sie von der Verarbeitungseinrichtung 9 empfangen werden. Das Anwendungsprogramm auf der Verarbeitungseinrichtung 9 kann die Bilddaten weiterverarbeiten, und dann beispielsweise über die Schnittstelle 17 an die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 senden, wo sie auf der Anzeige 4 dargestellt werden können. Dabei kann die Darstellung der Bilddaten in Echtzeit erfolgen oder die Bilddaten können im Speicher 12 der mobilen Einrichtung 20 oder dem Speicher 11 der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 gespeichert werden.
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Darüber hinaus kann das Anwendungsprogramm die mobile externe Kamera 3 steuern, beispielsweise die Bildaufzeichnung der externen mobilen Kamera 3 starten oder stoppen um beispielsweise Filme während des Fahrens des Fahrzeugs aufzunehmen oder die Aufzeichnung anzuhalten. Dazu kann die mobile externe Kamera 3 über geeignete Halterungen überall innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs angebracht sein. Beispielsweise kann der Fahrer die externe mobile Kamera an der Frontscheibe befestigen, um Ereignisse aufzunehmen, die im Bereich vor dem Fahrzeug stattfinden. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die mobile externe Kamera 3 außerhalb des Fahrzeugs auf der vorderen Stoßstange oder in deren Nähe zu befestigen, wodurch beispielsweise die Beobachtung der Straße während des Einparkens möglich ist. Entsprechend kann die externe mobile Kamera an der Rückscheibe oder der hinteren Stoßstange des Fahrzeugs befestigt werden.
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Eine derartige Anordnung eignet sich beispielsweise für die Aufzeichnung und die Speicherung von Videos während der Fahrt auf Verkehrsstraßen oder Fahrten im Gelände außerhalb befestigter Straßen, sogenannter Offroad Movies. Diese Filme können dann zeitversetzt über die Anzeige 4 der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 oder der Anzeige 5 der mobilen Einrichtung 20 angeschaut werden oder an ein weiteres externes Gerät ausgelesen werden. Die mobile externe Kamera 3 kann über das Anwendungsprogramm beispielsweise auch so gesteuert werden, dass Einzelbilder aufgenommen werden. Außerdem kann das Anwendungsprogramm auf der Verarbeitungseinrichtung 9 so eingerichtet sein, dass die Aufzeichnung und Speicherung der Filme in einem virtuellen Ringspeicher erfolgt, der nach einer vorgegebenen Zeit mit aktuellen Bilddaten überschrieben wird. Dadurch können besondere Vorfälle während der Fahrt, beispielsweise Unfälle, dokumentiert werden, ohne dass große Datenmengen des Videos während der Dauer der gesamten Fahrt gespeichert werden müssen.
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Falls das Fahrzeug selbst an einem Unfall beteiligt ist, kann die Aufzeichnung der Kamera und die damit verbundene Überschreibung des Ringspeichers automatisch gestoppt werden, um zu verhindern dass interessante Bilddaten gelöscht werden, wenn der Fahrer das Stoppen der Kamera entweder vergisst oder nicht dazu in der Lage ist. Das Anhalten der Aufzeichnung und das damit verbundene Überschreiben alter Daten im Ringspeicher kann automatisch über einen Notfallmechanismus im Fahrzeug, der der Unfall feststellt und bestimmte Notfallmechanismen einleitet, erfolgen. Der Notfallmechanismus kann dabei derart konfiguriert sein, dass die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 über einen CAN-Bus im Fahrzeug die Information über das Eintreten einer Unfallsituation erhält und diese Information an das Anwendungsprogramm auf der mobilen Einrichtung weiterleitet, so dass beispielsweise die Aufzeichnung der Bilder sofort gestoppt wird oder die Bilder weiter aufzeichnet werden und die Aufzeichnung erst dann gestoppt wird, wenn die Zeitdauer der aufgezeichneten Bildinhalte auf dem Ringspeicher vor dem Unfall eine bestimmte Zeit unterschreitet.
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Darüber hinaus können die Bedienparameter der externen mobilen Kamera 3 über die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 konfiguriert oder gesteuert werden, beispielsweise die Blende oder die Verschlusszeit verändert werden, ohne die Kamera direkt zu bedienen oder zu berühren. Dies hat den Vorteil, dass der Fahrer während der Fahrt die externe mobile Kamera 3 bequem manuell konfigurieren kann ohne den Straßenverkehr zu gefährden. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfolgt die manuelle Konfiguration über das Anwendungsprogramm der Verarbeitungseinrichtung 9 der mobilen Einrichtung, welches die Konfigurationsbefehle von der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 über die Schnittstelle 17 aufnimmt, weiterverarbeitet und über die Schnittstelle 18 an die externe mobile Kamera 3 weiterleitet.
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Mit der in 2 dargestellten Anordnung ist es außerdem möglich, Bilddaten der externen mobilen Kamera 3 in Echtzeit zu verarbeiten und auf der Anzeige 4 der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 darzustellen. Damit hat der Fahrer die Möglichkeit, zu einem beliebigen Zeitpunkt und ohne Zeitverzögerung zu sehen, was die externe mobile Kamera gerade aufnimmt. Abhängig von der Position der Kamera innerhalb oder außerhalb des Fahrzeugs kann der Fahrer somit die erhaltene Information dazu benutzen, um darauf zu reagieren und beispielsweise sein Fahrverhalten anzupassen. In einem Ausführungsbeispiel kann die Kamera im Inneren des Fahrzeugs so befestigt sein, dass im Fahrzeug befindliche Kinder beobachtet werden können. In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die Kamera außerhalb des Fahrzeugs in einem Pferdeanhänger montiert sein, um so den Zustand der Pferde zu erkennen und mögliche Probleme während der Fahrt rechtzeitig zu erkennen. Darüber hinaus kann die mobile Kameraeinrichtung 2 so konfiguriert sein, dass die in Echtzeit dargestellten Bilddaten der externen mobilen Kamera 3 nur dann auf der Anzeige 4 angezeigt werden, wenn der Fahrer ein entsprechend konfiguriertes Bedienelement 7 betätigt. Die Anzeige der dargestellten Bilddaten kann dann über eine bestimmte, konfigurierbare Zeitdauer, beispielsweise 3 Sekunden, erfolgen und danach die Darstellung der Bilddaten wieder beendet werden. Damit hat der Fahrer die Möglichkeit, je nach Bedarf die aktuellen in Echtzeit übertragenen Bilder kurz zu betrachten und danach wieder zu einem anderen Inhalt der Anzeige 4 zurückzukehren. Darüber hinaus kann die mobile Kameraeinrichtung 2 so konfiguriert sein, dass die Darstellung der Bildinhalte der externen mobilen Kamera 3 automatisch eingeschalten wird, wenn sich das Fahrzeug sich in einem bestimmten Fahrzeugzustand oder Fahrmodus befindet. Beispielsweise kann die Kamera an der Rückscheibe oder der hinteren Stoßstange befestigt sein, und bei Einlegen des Rückwärtsganges die Echtzeitdarstellung der von der externen mobilen Kamera 3 aufgenommenen Bilder auf der Anzeige 4 der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 automatisch dargestellt werden. Die Darstellung kann dabei beispielsweise solange erfolgen, bis das Fahrzeug eine bestimmte Grenzgeschwindigkeit, beispielsweise 15 km/h, erreicht und danach automatisch vom Anwendungsprogramm ausgeschalten wird. Das automatische Ausschalten der Kamera bei Erreichen einer bestimmten Grenzgeschwindigkeit kann dabei sowohl für das Fahren des Fahrzeugs in Rückwärts- als auch in Vorwärtsrichtung implementiert sein.
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Weiterhin können bestimmte Parameter der externen mobilen Kamera 3 automatisch über einen Helligkeitssensor gesteuert werden, der sich im Fahrzeug integriert ist und über einen CAN-Bus mit der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung verbunden ist. Dadurch kann beispielsweise die Blende der Kamera während der Fahrt automatisch gesteuert werden, ohne dass der Fahrer manuelle Einstellungen vorzunehmen braucht.
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Darüber hinaus kann die mobile Kameraeinrichtung 2 so konfiguriert sein, dass sie als Einparkhilfe genutzt werden kann. Dazu kann die externe mobile Kamera 3 beispielsweise derart an der hinteren Stoßstange befestigt sein, dass die Straßenbegrenzung und/oder ein hinter dem Fahrzeug befindliches weiteres Fahrzeug betrachtet werden kann. Dabei kann die externe mobile Kamera 3 automatisch aktiviert werden, beispielsweise wenn der Rückwärtsgang eingelegt wird.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die externe mobile Kamera 3 so an dem Fahrzeug montiert sein, dass eine unübersichtliche Straßensituation, beispielsweise eine für den Fahrer nicht einsehbare Straßenecke, über die Kamera betrachtet werden kann. Dazu kann die mobile externe Kamera 3 beispielsweise über eine geeignete Halterung an einem Endbereich der vorderen Stoßstange befestigt sein.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die mobile Kameraeinrichtung im Rahmen von Analysen einer erweiterten Realität („Augmented Reality“ oder „AR“) genutzt werden. Darunter wird die computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung eines Nutzers verstanden, wobei über die Wahrnehmung des Nutzers hinausgehende Informationen bereitgestellt werden. Diese Information kann alle Sinne des Nutzers ansprechen. Häufig wird unter erweiterter Realität z.B. die visuelle Darstellung von Informationen verstanden, also die Ergänzung von Bildern oder Videos mit computergenerierten Zusatzinformationen oder virtuellen Objekten mittels Einblendung und/oder Überlagerung. Wenn beispielsweise im Rahmen einer Navigation die Bilder der externen mobilen Kamera 3 auf die Anzeige 4 in Echtzeit übertragen werden, können über das Bild Navigationshinweise projiziert werden, so dass beispielsweise Abbiegehinweise auf der Fahrbahn erscheinen. Somit kann die Analyse der erweiterten Realität durch die Ermittlung von Zusatzinformationen die Funktionen des Navigationssystems unterstützen und verfeinern.
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Die Ermittlung dieser Zusatzinformationen kann über das Anwendungsprogramm auf der mobilen Einrichtung 20 erfolgen, wobei die mobile Einrichtung mit dem Internet verbunden sein kann und Daten, die für die Berechnung der Zusatzinformationen benutzt werden, aus einer externen Datenbank aus dem Internet bezogen werden können.
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Ein Ausführungsbeispiel der erweiterten Realitätsanalyse am Fahrzeug ist der Fahrzeugfinder. Dabei wird die Position des geparkten Fahrzeugs über das Anwendungsprogramm auf der mobilen Einrichtung 20 gespeichert. Hat der Fahrer sich vom Fahrzeug entfernt und die mobile Einrichtung bei sich, kann er die Position mit Hilfe des Fahrzeugfinders wiederfinden. Dabei kann ihm die mobile Einrichtung 20 die Richtung des geparkten Fahrzeugs, den Straßennamen und die aktuelle Entfernung des Fahrzeugs vom in der Anzeige 5 anzeigen.
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Darüber hinaus kann in einem Ausführungsbeispiel die mobile Kameraeinrichtung 2 mit der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 dazu genutzt werden, die von der Kamera aufgezeichneten Bildinhalte einer Fahrt oder die Google Street View Bildinhalte der Fahrt zu speichern und in einer Datenbank abzulegen, die weitere Bildinhalte anderer Fahrten umfasst. Somit können eine Vielzahl von Bilddaten verschiedener Fahrten gespeichert werden.
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Die mobile Kameraeinrichtung 2 kann in einem weiteren Ausführungsbeispiel auch für eine Verkehrs- und Sicherheitsanalyse benutzt werden. Dazu kann die mobile Kameraeinrichtung 2 beispielsweise dazu genutzt werden, das Gesicht des Fahrers und insbesondere die Augen zu beobachten und mit einem geeigneten Anwendungsprogramm durch Vergleich mit Bewegungsmustern erkennen, ob der Fahrer müde wird und somit das Risiko eines Sekundenschlafs besteht. Dieses Risiko kann insbesondere bei Langstreckenfahrten in Dunkelheit oder unter gleichbleibenden Bedingungen und langen Geradeausfahrten erhöht sein, weil dadurch die Aufmerksamkeit des Fahrers nachlässt und die Monotonie die Gefahr des Einschlafens zusätzlich steigert. Wenn die mobile Kameraeinrichtung feststellt, dass aufgrund veränderter Bewegungsmuster des Gesichtes und/oder der Augen die Gefahr eines Sekundenschlafes besteht, kann die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 einen Signalton ausgeben, die den Fahrer warnt.
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Darüber hinaus kann die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung 1 zusammen mit der mobilen Kameraeinrichtung 2 dazu genutzt werden, eine Verkehrsbeobachtung des Verkehrs im Bereich des Fahrzeugs durchzuführen. Dabei kann die Kamera beispielsweise die Fahrzeigdichte des Verkehrs feststellen, der das Fahrzeug umgibt und daraus beispielsweise Informationen zur wahrscheinlichen Ankunftszeit des Fahrzeugs am Zielort ableiten.
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Während der Fahrt kann die mobile Kameraeinrichtung 2 auch dazu genutzt werden, Telefonanrufe mit Videounterstützung auszuführen, wobei die externe mobile Kamera 3 dazu dienen kann, den Fahrer oder eine oder mehrere weitere Personen im Fahrzeug, die an dem Telefonanruf teilnehmen, aufzunehmen und die Videodaten im Rahmen des Telefonanrufs bereitstellen.
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Weiterhin können Fotos und Videos, die über die mobile Kameraeinrichtung 2 aufgenommen werden, über entsprechende virtuelle Plattformen bereitgestellt werden, um Nutzern die aufgezeichneten Bilder oder Videos zur Verfügung zu stellen. Dazu können die Fotos oder Videos über eine Internetschnittstelle auf entsprechende Plattformen kopiert werden.
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Darüber hinaus kann die mobile Kameraeinrichtung 2 zur Verbesserung der Sicht des Fahrers bei Dunkelheit eingesetzt werden. Eine derartiger Nachtsichtassistent kann beispielsweise so implementiert sein, dass eine Infrarotleuchte auf der externen mobilen Kamera 3 implementiert ist, die die Umgebung ausleuchtet und über eine Infrarotsensor, der Teil der mobilen externen Kamera 3 sein kann, das so beleuchtete Bild der Umgebung aufnimmt und dem Fahrer eine Bessere Sicht ermöglicht. Diese Nachtsichttechnik hat den Vorteil, dass der Gegenverkehr nicht geblendet wird, da das Infrarotlicht für das menschliche Auge nicht sichtbar ist. Darüber hinaus kann die externe mobile Kamera 3 derart eingerichtet sein, dass sie die von Objekten abgestrahlte Infrarotstrahlung als Bild oder Video aufnimmt. Damit können wärmere Objekte, beispielsweise Lebewesen, sich von ihrer kälteren Umgebung als helle Objekte absetzen.
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Darüber hinaus kann die mobile Kameraeinrichtung 2 derart eingerichtet sein, dass sie Verkehrsschilder automatisch erkennt und auf der Anzeige 4 anzeigt. Dabei kann die externe mobile Kamera 3 den Straßenrand aufzeichnen, und die Bilder an das Anwendungsprogramm weiterleiten. Das Anwendungsprogramm kann mit einem Bildverarbeitungsprogramm ausgestattet sein, das eingerichtet ist, Bilder im Bezug auf bekannte Muster, die charakteristisch für Verkehrsschilder sind, zu untersuchen. Das Bildverarbeitungsprogramm ermittelt dann die Bedeutung des Verkehrsschildes und stellt dem Fahrer die Information über die Anzeige 4 zur Verfügung.
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In einem weiteren Ausführungsbeispiel kann die mobile Kameraeinrichtung 2 so eingerichtet sein, dass sie eine Abweichung des fahrenden Fahrzeuges von der Fahrspur erkennt und dabei die Funktion eines Spurhalteassistenten übernimmt, wobei diese Funktion in einem entsprechenden Teil des Anwendungsprogramms implementiert ist. Dabei ermittelt die mobile Kameraeinrichtung 2 über das Anwendungsprogramm die Fahrspur, indem die mobile externe Kamera 3 die Straße aufzeichnet und mit bestimmten Mustern der Fahrspur vergleicht. Bei einer Abweichung des Fahrzeugs von der Fahrspur kann der Spurhalteassistent ein Warnsignal auf der Anzeige 4 ausgeben und/oder den Fahrer durch ein akustisches Warnsignal warnen.
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3 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1, wobei in diesem Fall die externe mobile Kamera 3 über die Schnittstelle 17 direkt mit der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung verbunden ist. Dabei ist hier das Anwendungsprogramm zu Steuerung der externen mobilen Kamera 3 in deren Verarbeitungseinrichtung 10 implementiert. Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass die mobile Einrichtung 20 nicht benötigt wird und somit die gesamte Anordnung im Vergleich zur Gesamtanordnung aus der 2 vereinfacht ist. Alle Funktionalitäten gelten für die für die Gesamtanordnung der 3 in der gleichen Weise wie in 1 und 2 beschrieben.
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4 zeigt eine Schematische Anordnung aus einem Modularen Informationsbaukasten („MIB“) und einem Anzeige- und Bedienteil („ABT“) der mit einem Kunden-Mobilfunkgerät 22 über die Schnittstelle 17 verbunden ist. Dabei ist schematisch dargestellt, dass der MIB/ABT 21 das Kunden-Mobilfunkgerät 22 durch Fahrzeugsensoren und Daten des Fahrzeugs steuert 27, wobei das Anwendungsprogramm 25 auf dem Kunden-Mobilfunkgerät 22 die Daten verarbeitet. Die Steuerung 26 der externen mobilen Kamera anhand von Fahrzeugsensoren und Daten kann direkt von der MIB/ABT 21 aus erfolgen.
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Die externe mobile Kamera 3 kann über die zweite Schnittstelle 18 mit dem Kunden-Mobilfunkgerät 23 verbunden sein. Die Batterien des Kunden-Mobilfunkgeräts 23 können über eine Ladeschale 24 und einer USB Stromversorgung 30 mit Energie versorgt werden.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform der in 4 dargestellten Anordnung. Hier umfasst die externe mobile Kamera 3 ein Betriebssystem 32, welches beispielsweise ein Android-Betriebssystem sein kann, und eine Schnittstellenverbindung 31. Die Schnittstellenverbindung 31 kann eine Mirrorlink-Schnittstellenverbindung sein, mit der die externe mobile Kamera 3 über die Schnittstelle 17 an den MIB/ABT 21 angeschlossen werden kann. Die Stromversorgung der externen mobilen Kamera 3 erfolgt über eine Ladeschale 24 und eine USB Stromversorgung 30. Anstelle der externen mobilen Kamera 3 kann auch das Kunden-Mobilfunkgerät 22 verwendet werden, wenn dieses eine integrierte Kamera besitzt.
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6 stellt ein Verfahren zur Anbindung einer mobilen Kameraeinrichtung an ein Fahrzeug dar. Dabei werden in einem ersten Schritt S1 die Daten, die von dem Fahrer und/oder dem Fahrzeug bereitgestellte Informationen enthalten, von der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung über eine Schnittstelle an das Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung gesendet.
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In einem zweiten Schritt S2 werden die empfangenen Daten in dem Anwendungsprogramm, das sich auf dem Speicher der Verarbeitungsvorrichtung der mobilen Kameraeinrichtung befindet, verarbeitet. Der Vorteil dieser Anordnung liegt darin, dass die Verarbeitung der Daten, die über die Fahrzeugsensorik und Eingabeinformation des Fahrers über die Bedienelemente auf der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung erzeugt werden, mit dem Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung verarbeitet werden. Ist eine Anpassung der Software notwendig, so kann dies auf der mobilen Kameraeinrichtung erfolgen; eine Anpassung auf der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung oder einem anderen Teil des Fahrzeugs ist nicht notwendig.
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In einem Ausführungsbeispiel kann die mobile Kameraeinrichtung aus einer mobilen Einrichtung und einer externen mobilen Kamera bestehen. Dabei können die verarbeiteten Daten dazu genutzt werden, die externe mobile Kamera zu steuern, die über eine weitere Schnittstelle mit der mobilen Einrichtung verbunden sein kann. Das Anwendungsprogramm kann dabei die externe mobile Kamera steuern, wobei die Befehle zur Steuerung von der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung und/oder Fahrzeugsensoren bereitgestellt werden können.
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In einem weiteren Schritt S3 werden die Bilddaten der mobilen Kameraeinrichtung an das Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung gesendet. Dort werden die Bilddaten bearbeitet und für eine weitere Verwendung bereitgestellt. Besteht die mobile Kameraeinrichtung aus der mobilen Einheit und der externen mobilen Kamera, kann die externe mobile Kamera die Bilddaten zur mobilen Einheit senden, wo sie bearbeitet und für eine weitere Verwendung bereitgestellt werden können.
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In einem Schritt S4 werden die Bilddaten von dem Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung über eine Schnittstelle an die fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung gesendet.
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In einem weiteren Schritt S5 werden die Bilddaten auf der Anzeige der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung angezeigt. Die Anzeige der Bilddaten kann dabei in Echtzeit oder zeitverzögert erfolgen. In einem weiteren Ausführungsbeispiel können die Bilddaten in einem Speicher gespeichert werden. Dazu kann das Anwendungsprogramm beispielsweise den Speicher in der Verarbeitungseinrichtung der mobilen Einheit oder den Speicher in der Verarbeitungseinrichtung der externen mobilen Kamera nutzen. Eine Speicherung der Bilddaten auf dem Speicher der Verarbeitungseinrichtung der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung ist ebenfalls möglich. Zur Speicherung kann entweder ein linearer Speicher oder ein virtueller Ringspeicher genutzt werden.
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7 stellt eine integrierte Darstellung eines Sichtwinkels der mobilen Kameraeinrichtung 2 für eine Kinderbeobachtung dar. Dabei kann die mobile Kameraeinrichtung 2 über eine Halterung so befestigt sein, dass sie in Richtung Kindersitz orientiert ist und die Bewegungen des Kindes 29 aufnimmt. Das Anwendungsprogramm auf der mobilen Kameraeinrichtung 2 kann das aufgenommene Bild oder das Video des Kindes 29 empfangen, verarbeiten und zur Darstellung auf der Anzeige 4 der fahrzeugfesten Anzeigevorrichtung 1 bereitstellen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- fahrzeugfeste Anzeigevorrichtung
- 2
- mobile Kameraeinrichtung
- 3
- externe mobile Kamera
- 4
- Anzeige
- 5
- Anzeige
- 6
- Linsensystem
- 7
- Bedienelement
- 8
- Verarbeitungseinrichtung
- 9
- Verarbeitungseinrichtung
- 10
- Verarbeitungseinrichtung
- 11
- Speicher
- 12
- Speicher
- 13
- Speicher
- 14
- Prozessoreinrichtung
- 15
- Prozessoreinrichtung
- 16
- Prozessoreinrichtung
- 17
- Schnittstelle
- 18
- zweite Schnittstelle
- 19
- Kamera
- 20
- mobile Einrichtung
- 21
- MIB/ABT
- 22
- Kunden-Mobilfunkgerät
- 23
- nicht verwendet
- 24
- Ladeschale
- 25
- Anwendungsprogramm
- 26
- Steuerung der Kamera anhand von Fahrzeugsensoren und -daten
- 27
- Steuerung der Funktionen innerhalb des Anwendungsprogramms durch Fahrzeugsensoren und -daten
- 29
- Kind
- 30
- USB Stromversorgung
- 31
- Schnittstellenverbindung
- 32
- Betriebssystem
- S1–S5
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011106838 A1 [0006]
- DE 102013106212 A1 [0008]