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Die Erfindung betrifft eine Lager- und Führungseinrichtung einer Schiebewand- oder Schiebetüranlage, mit wenigstens einer Laufschiene zur oberen Lagerung und Führung wenigstens eines Schiebeflügels sowie einer Unterkonstruktion, über die die Laufschiene an einem Baukörper befestigbar ist, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Manuelle Schiebewand- oder Schiebetüranlagen werden unter anderem zur temporären oder dauerhaften gegenseitigen Abtrennung von Räumen oder Bereichen eingesetzt. Dabei werden insbesondere aus Glas bestehende Schiebeflügel in einer Laufschiene geführt. Beim Öffnen der Anlage werden die Schiebeflügel bevorzugt in einem Parkraum geparkt oder gestapelt. Zur Lastabtragung muss die Laufschiene dauerhaft kraftschlüssig mit dem Baukörper verbunden werden. Dabei bietet die Unterkonstruktion typisierte Möglichkeiten zur Befestigung der Laufschiene am Baukörper, insbesondere einer Gebäudedecke.
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Ist die Laufschiene aus mehreren Laufschienensegmenten wie insbesondere geraden Laufschienensegmenten, Revisionsstücken, Verzweigungssegmenten und/oder Kurvensegmenten zusammengesetzt, so ergeben sich bereichsweise Unterbrechungen der Laufschiene, die eine bereichsweise Destabilisierung der Laufschiene mit sich bringen. Zudem können die verschiedenen Bereiche unterschiedlich ausgestaltet sein, womit eine Anbindung der Laufschiene an die Unterkonstruktion zumindest erschwert wenn nicht gar verhindert wird. Schließlich kann es bei einer Lasteinwirkung in den betreffenden Bereichen infolge des Durchfahrens eines Schiebeflügels, der ein Gewicht bis zu 150 kg aufweisen kann, zu einem Abkippen der betreffenden Laufschienensegmente kommen, sofern diese nicht mit der Unterkonstruktion verbunden sind.
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In der
US 3 431 585 A ist eine Lager- und Führungseinrichtung für Türen beschrieben, mit einer Laufschiene, welche über ein Steigrohr oder eine Stange an einem Baukörper befestigbar ist. Mehrere Laufschienensegmente werden in benachbarten Bereichen durch Verstärkungselemente überbrückt. Weitere Haltekonsolen an einem Laufschienensegment dienen dazu, dieses am Baukörper aufhängen zu können. Für die Verbindung der Laufschienensegmente und für die Aufhängung sind hier verschiedene Bauteile vorgesehen.
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Eine Verzweigung der Laufschiene kann insbesondere im Bereich eines jeweiligen Parkraums vorgesehen sein. Im Bereich eines Revisionsstücks werden die Schiebeflügel in die Laufschiene eingehängt. Durch Demontage eines solchen Revisionsstücks können einzelne Schiebeflügel schnell und einfach aus- und wieder eingebaut werden, was beispielsweise bei einem jeweiligen Austausch von Laufwagen oder Glasscheiben erforderlich ist. Ein Revisionsstück ist beispielsweise dann vorgesehen, wenn ein Einhängen der Schiebeflügel am Ende des Parkraums aus Platzgründen nicht möglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lager- und Führungseinrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der die zuvor genannten Probleme beseitigt sind. Dabei soll bei möglichst einfacher und flexibler Montage insbesondere auch bei einer aus mehreren Segmenten zusammengesetzten Laufschiene eine durchgehend stabile und zuverlässige Anbindung der Laufschiene an die Unterkonstruktion und entsprechend eine durchgehend zuverlässige Befestigung an dem Baukörper gewährleistet sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Lager- und Führungseinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Lager- und Führungseinrichtung sind den Unteransprüchen, der anschließenden Beschreibung und der beigefügten Zeichnung zu entnehmen.
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Erfindungsgemäß umfasst die Lager- und Führungseinrichtung einer Schiebewand- oder Schiebetüranlage wenigstens eine Laufschiene zur oberen Lagerung und Führung wenigstens eines Schiebeflügels sowie eine Unterkonstruktion, über die die Laufschiene an einem Baukörper befestigbar ist, wobei die Laufschiene mehrere Laufschienensegmente umfasst und die Bereiche zwischen benachbarten Laufschienensegmenten zumindest teilweise durch zwischen der Laufschiene und der Unterkonstruktion angeordnete Verstärkungselemente überbrückt sind, deren oberer Bereich eine der Kontur des oberen Bereichs der restlichen Laufschiene und insbesondere eine der Kontur der geraden Laufschienensegmente der Laufschiene entsprechende Kontur besitzt.
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Aufgrund dieser Ausbildung ist bei einer vereinfachten und flexibleren Montage insbesondere auch bei einer aus mehreren Segmenten zusammengesetzten Laufschiene eine durchgehend stabile und zuverlässige Anbindung der Laufschiene an die Unterkonstruktion möglich und entsprechend eine durchgehend zuverlässige Befestigung an dem Baukörper gewährleistet. So kann die Laufschiene nunmehr auch problemlos in Bereichen, in denen sie aufgrund der Zusammensetzung aus mehreren Laufschienensegmenten Unterbrechungen aufweist, problemlos an die Unterkonstruktion angebunden und damit am Baukörper, insbesondere einer Gebäudedecke, befestigt werden. Nachdem die Verstärkungselemente in deren oberen Bereich eine der Kontur des oberen Bereichs der restlichen Laufschiene und insbesondere eine der Kontur der geraden Laufschienensegmente der Laufschiene entsprechende Kontur besitzen, sind für eine Anbindung der Laufschiene an der Unterkonstruktion über die Verstärkungselemente keine besonderen Anpassungsmaßnahmen mehr erforderlich. Indem die unterbrochenen Bereiche der Laufschiene durch Verstärkungselemente überbrückt und versteift werden, ist zudem ein Abkippen bestimmter Laufschienensegmente auch beim Durchfahren schwererer Schiebeflügel ausgeschlossen.
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Bevorzugt sind die Verstärkungselemente zu deren Verbindung mit der Laufschiene jeweils mit einem Schraubkanal versehen. Dabei kann ein solcher Schraubkanal eines jeweiligen Verstärkungselements insbesondere mit profilgezogenen Gewinderillen versehen sein.
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Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lager- und Führungseinrichtung sind die Verstärkungselemente über Schrauben mit der Laufschiene verbindbar, die durch in der Laufschiene vorgesehene Bohrungen hindurch in die Schraubkanäle der Verstärkungselemente eindrehbar sind. Dadurch können die Schrauben insbesondere durch die Bohrungen der Laufschiene hindurch eingeführt werden, mit denen die Laufschiene normalerweise ohnehin versehen ist.
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Mit dem Einsatz von Verstärkungselementen kann die Laufschiene zur Befestigung am Baukörper zumindest teilweise über diese Verstärkungselemente mit der Unterkonstruktion verbunden sein. Dabei genügt es, wenn die Laufschiene im Bereich der infolge deren Zusammensetzung aus Laufschienensegmenten auftretenden Unterbrechungen über die Verstärkungselemente mit der Unterkonstruktion verbunden ist. Hierbei kann sich ein jeweiliges Verstärkungselement insbesondere auch über mehrere aufeinanderfolgende Unterbrechungsstellen erstrecken. Die restliche Laufschiene kann dagegen direkt mit der Unterkonstruktion verbunden sein.
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Die Laufschiene kann als Laufschienensegmente insbesondere wenigstens ein gerades Laufschienensegment, wenigstens ein Revisionsstück, wenigstens ein Verzweigungssegment und/oder wenigstens ein Kurvensegment umfassen.
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Gemäß einer bevorzugten praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lager- und Führungseinrichtung umfasst die Unterkonstruktion längenveränderbar, insbesondere teleskopierbar ausgeführte Abhängerelemente, die wahlweise direkt oder über die Verstärkungselemente mit der Schiene verbindbar sind. Nachdem die Verstärkungselemente in deren oberen Bereich eine der Kontur des oberen Bereichs der restlichen Laufschiene und insbesondere eine der Kontur der geraden Laufschienensegmente der Laufschiene entsprechende Kontur besitzen, sind für eine Verbindung der Abhängerelemente mit den Verstärkungselementen keine besonderen Anpassungsmaßnahmen erforderlich.
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Infolge einer der restlichen Laufschiene entsprechenden Profilierung der Verstärkungselemente können die Abhängerelemente an beliebigen Positionen entlang der Laufschiene mit der Laufschiene bzw. den Verstärkungselementen verbunden werden, womit eine flexible Montage ermöglicht wird.
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Von Vorteil ist insbesondere, wenn die Abhängerelemente jeweils mit einem in seiner Höhe insbesondere kontinuierlich verstellbaren Feinjustierelement versehen sind, über das ein jeweiliges Abhängerelement wahlweise direkt mit der Laufschiene oder mit einem jeweiligen Verstärkungselement verbindbar ist. Dabei ist ein jeweiliges Abhängerelement über dessen Feinjustierelement bevorzugt wahlweise direkt mit der Laufschiene oder mit einem jeweiligen Verstärkungselement verrastbar.
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Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform sind die Feinjustierelemente mit Rastnasen versehen, über die sie wahlweise direkt mit der Laufschiene oder mit einem jeweiligen Verstärkungselement verrastbar sind.
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Gemäß einer zweckmäßigen praktischen Ausführungsform umfasst ein jeweiliges Feinjustierelement zur Verstellung in seiner Höhe zwei relativ zueinander um eine gemeinsame Achse drehbare Abschnitte, die mit einander zugewandten zusammenwirkenden Gegenflächen versehen sind, die jeweils einen wendelartigen Verlauf besitzen. Die Höhe eines solchen Feinjustierelements ist somit variabel einstellbar, indem die beiden Abschnitte relativ zueinander verdreht werden.
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Von Vorteil ist auch, wenn die Unterkonstruktion längenveränderbar, insbesondere teleskopierbar ausgeführte seitliche Abstützelemente umfasst, die einerseits mit einem jeweiligen Abhängerelement verbunden und andererseits mit dem Baukörper verbindbar sind.
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Die Abhängerelemente und/oder die seitlichen Abstützelemente sind zweckmäßigerweise jeweils mit einer Ankerplatte versehen, über die sie mit dem Baukörper verbindbar sind.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben; in dieser zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lager- und Führungseinrichtung mit einem im Bereich eines Verzweigungssegments der Laufschiene vorgesehenen Verstärkungselement,
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2 eine schematische Darstellung einer weiteren beispielhaften Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Lager- und Führungseinrichtung, bei der sowohl im Bereich eines Verzweigungselements als auch im Bereich von Revisionsstücken der Laufschiene jeweils ein Verstärkungselement vorgesehen ist, und
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3 eine vergrößerte Darstellung des mit einem Feinjustierelement versehenen unteren Endes eines Abhängerelements der Unterkonstruktion sowie von Teilen eines Verstärkungselements und der Laufschiene.
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Die 1 bis 3 zeigen in schematischer Darstellung beispielhafte Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Lager- und Führungseinrichtung 10 einer Schiebewand- oder Schiebetüranlage mit einer Laufschiene 12 zur oberen Lagerung und Führung wenigstens eines Schiebeflügels sowie einer Unterkonstruktion 14, über die die Laufschiene 12 an einem Baukörper, insbesondere einer Gebäudedecke, befestigbar ist.
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Die Laufschiene 12 umfasst mehrere Laufschienensegmente, zwischen denen sich Unterbrechungen 16 ergeben, wie sie am besten in der 1 zu erkennen sind.
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Die Bereiche zwischen benachbarten Laufschienensegmenten bzw. die Bereiche mit den Unterbrechungen 16 sind zumindest teilweise durch zwischen der Laufschiene 12 und der Unterkonstruktion angeordnete Verstärkungselemente 18 überbrückt. Wie insbesondere anhand der 3 zu erkennen ist, besitzen die Verstärkungselemente 18 im oberen Bereich jeweils eine der Kontur des oberen Bereichs der restlichen Laufschiene 12 und insbesondere eine der Kontur der geraden Laufschienensegmente der Laufschiene 12 entsprechende Kontur.
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Wie ebenfalls wieder am besten anhand der 3 zu erkennen ist, sind die Verstärkungselemente 18 zu deren Verbindung mit der Laufschiene 12 jeweils mit einem Schraubkanal 20 versehen. Dabei kann der Schraubkanal 20 eines jeweiligen Verstärkungselements 18 insbesondere mit profilgezogenen Gewinderillen versehen sein.
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Die Verstärkungselemente 18 sind über Schrauben mit der Laufschiene 12 verbindbar, die durch in der Laufschiene 12 vorgesehene Bohrungen 22 (vgl. 3) hindurch in die Schraubkanäle 20 der Verstärkungselemente 18 eindrehbar sind.
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Die Laufschiene 12 ist zur Befestigung am Baukörper im Bereich der Verstärkungselemente 18 über diese Verstärkungselemente 18 mit der Unterkonstruktion 14 verbunden. Die restliche Laufschiene kann, wie insbesondere der 2 entnommen werden kann, direkt mit der Unterkonstruktion 14 verbunden sein.
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Die Laufschiene kann als Laufschienensegmente insbesondere wenigstens ein gerades Laufschienensegment 24, wenigstens ein Revisionsstück 26, wenigstens ein Verzweigungssegment 28 und/oder wenigstens ein Kurvensegment 30 umfassen.
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Die Unterkonstruktion 14 kann längenveränderbar, insbesondere teleskopierbar ausgeführte Abhängerelemente 32 umfassen, die wahlweise direkt oder über die Verstärkungselemente 18 mit der Laufschiene 12 verbindbar sind.
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Die Abhängerelemente 32 sind an beliebigen Positionen entlang der Laufschiene 12 mit der Laufschiene 12 bzw. den Verstärkungselementen 18 verbindbar.
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Wie insbesondere wieder anhand der 3 zu erkennen ist, sind die Abhängerelemente 32 jeweils mit einem in seiner Höhe insbesondere kontinuierlich verstellbaren Feinjustierelement 34 versehen, über das ein jeweiliges Abhängerelement 32 wahlweise direkt mit der Laufschiene 12 oder mit einem jeweiligen Verstärkungselement 18 verbindbar ist.
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Dabei kann ein jeweiliges Abhängerelement 32 über dessen Feinjustierelement 34 insbesondere wahlweise direkt mit der Laufschiene 12 oder mit einem jeweiligen Verstärkungselement 18 verrastbar sein. Dazu sind die Feinjustierelemente 34 im vorliegenden Fall mit Rastnasen 36 (vgl. insbesondere 3) versehen, über die sie wahlweise direkt mit der Laufschiene 12 oder mit einem jeweiligen Verstärkungselement 18 verrastbar sind.
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Wie ebenfalls wieder insbesondere anhand der 3 zu erkennen ist, umfasst ein jeweiliges Feinjustierelement 34 zur Verstellung in seiner Höhe zwei relativ zueinander um eine gemeinsame Achse drehbare Abschnitte 38, 40, die mit einander zugewandten zusammenwirkenden Gegenflächen 42, 44 versehen sind, die jeweils einen wendelartigen Verlauf besitzen. Durch ein Verdrehen der beiden Abschnitte 38, 40 relativ zueinander kann somit die Höhe eines jeweiligen Feinjustierelements 34 variabel verstellt werden. zwischen den beiden Abschnitten 38, 40 eines jeweiligen Feinjustierelements 34 kann ein Federelement 52, beispielsweise eine Zugfeder, angeordnet sein.
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Zudem kann die Unterkonstruktion 14 längenveränderbar, insbesondere teleskopierbar ausgeführte seitliche Abstützelemente 46 umfassen, die einerseits an ein jeweiliges Abhängerelement 32 angelenkt und andererseits mit dem Baukörper verbindbar sind.
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Die Abhängerelemente 32 und die seitlichen Abstützelemente 46 sind jeweils mit einer Ankerplatte 48 bzw. 50 versehen, über die sie mit dem Baukörper verbindbar sind. Dabei sind die den seitlichen Abstützelementen 46 zugeordneten Ankerplatten 50 jeweils an die Abstützelemente 46 angelenkt.
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Den Abhängerelementen 32 der Unterkonstruktion 14 können zumindest teilweise auch jeweils mehrere, insbesondere zwei seitliche Abstützelemente 46 zugeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lager- und Führungseinrichtung
- 12
- Laufschiene
- 14
- Unterkonstruktion
- 16
- Unterbrechung
- 18
- Verstärkungselement
- 20
- Schraubkanal
- 22
- Bohrung
- 24
- gerades Laufschienensegment
- 26
- Revisionsstück
- 28
- Verzweigungssegment
- 30
- Kurvensegment
- 32
- Abhängerelement
- 34
- Feinjustierelement
- 36
- Rastnase
- 38
- Abschnitt
- 40
- Abschnitt
- 42
- Gegenfläche
- 44
- Gegenfläche
- 46
- seitliches Abstützelement
- 48
- Ankerplatte
- 50
- Ankerplatte