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Stand der Technik
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Es ist bereits ein Kunststoffbauteil, insbesondere ein Wischblattbauteil, mit einem Spritzgusskörper und mit zumindest einer Codierungseinheit vorgeschlagen worden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einem Kunststoffbauteil, insbesondere einem Wischblattbauteil, mit einem Spritzgusskörper und mit zumindest einer Codierungseinheit.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Codierungseinheit zumindest einen Data-Matrix-Code aufweist, der in den Spritzgusskörper eingebracht ist und dazu vorgesehen ist, zumindest eine codierte Information zu speichern. Dadurch kann vorteilhaft eine eindeutige Zuordnung des Spritzgusskörpers erzielt werden. Der Spritzgusskörper kann vorteilhaft während einer Produktion jederzeit maschinenlesbar identifiziert werden. Eine Verwechslungsgefahr zwischen unterschiedlichen Kunststoffbauteilen kann vorteilhaft reduziert werden. Das Kunststoffbauteil kann eine Endkappe, eine Wischleiste, ein Wischgummi, ein Windabweiserelement, einen Wischblattadapter und/oder ein anderes, dem Fachmann als sinnvoll erscheinendes Bauteil ausbilden. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass das Wischblattbauteil andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Bauteile eines Wischblatts ausbildet. Unter einer „Codierungseinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, zumindest eine Information zu speichern und/oder auszugeben. Unter einem „Data-Matrix-Code“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein zweidimensionaler optischer Code verstanden werden, der zumindest eine auslesbare codierte Information enthält. Vorteilhaft entspricht der Data-Matrix-Code den Spezifikationen der Internationalen Norm ISO/IEC 16022:2006. Die codierte Information umfasst vorteilhaft zumindest eine Teilenummer. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Data-Matrix-Code als zumindest eine Vertiefung und/oder als zumindest eine Änderung einer Oberflächenstruktur im Spritzgusskörper eingebracht ist. Ein Ablösen des Data-Matrix-Codes von dem Spritzgusskörper kann dadurch besonders vorteilhaft vermieden werden. Ferner kann ein nachträgliches Bearbeiten des Spritzgusskörpers vorteilhaft vermieden werden. Dadurch können vorteilhaft Herstellungskosten des Kunststoffbauteils reduziert werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Data-Matrix-Code unverlierbar am Spritzgusskörper angeordnet ist. Eine Gefahr eines ungewollten Ablösens des Data-Matrix-Codes kann dadurch vorteilhaft verringert werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Data-Matrix-Code in einem Spritzgussverfahren eingebracht ist. Dadurch kann ein besonders zuverlässiges Einbringen des Data-Matrix-Codes in den Spritzgusskörper erzielt werden. Eine spätere Verwechslungsgefahr kann vorteilhaft weiter reduziert werden. Ferner können weitere Vorrichtungen zum Auftragen eines Data-Matrix-Codes, insbesondere Druckvorrichtungen, vermieden werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Data-Matrix-Code eine ECC200-Fehlerkorrektur aufweist. Dadurch können Lesefehler, insbesondere bei einem beschädigten Data-Matrix-Code, vorteilhaft korrigiert werden. Unter einer „ECC200-Fehlerkorrektur“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine auf einem Reed-Solomon-Code basierende Fehlerkorrektur verstanden werden. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Data-Matrix-Code eine Größe von wenigstens 10 mal 10 Feldern aufweist. Dadurch kann eine besonders große Informationsmenge codiert gespeichert werden. Bevorzugt weist der Data-Matrix-Code eine Größe von wenigstens 15 mal 15 Feldern, besonders bevorzugt von wenigstens 25 mal 25 Feldern auf. Vorzugsweise sind die Felder rechteckig und besonders bevorzugt quadratisch ausgebildet.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass der Spritzgusskörper aus einem Kunststoffbauteil gebildet ist. Dadurch kann eine besonders einfache und kostengünstige Herstellung des Spritzgusskörpers erzielt werden.
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Des Weiteren wird ein Spritzgusswerkzeug vorgeschlagen, das zumindest eine Codierprägung aufweist, die dazu vorgesehen ist, einen Data-Matrix-Code in einem Spritzgussverfahren in das Wischblattbauteil einzubringen. Dadurch kann ein Risiko eines Einbringens einer falschen codierten Information vorteilhaft reduziert werden. Weiterhin können Herstellungskosten vorteilhaft reduziert werden. Ebenfalls kann eine Produktionsgeschwindigkeit vorteilhaft gesteigert werden.
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Weiterhin wird vorgeschlagen, dass die Codierprägung eine Abmessung von weniger als 10 mm2 aufweist. Dadurch kann eine codierte Information vorteilhaft auf kleinen Bauteilen aufgebracht werden. Weiterhin vorteilhaft kann die codierte Information besonders unauffällig im Spritzgusskörper eingebracht sein.
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Ferner wird ein Verfahren zur Herstellung eines Wischblattbauteils mit einem Spritzgusswerkzeug vorgeschlagen, wobei ein Data-Matrix-Code in einen Spritzgusskörper durch einen Spritzgussvorgang eingebracht wird. Dadurch kann eine besonders schnelle und kostengünstige Kennzeichnung des Wischblattbauteils erfolgen. Eine Verwechslungsgefahr in einem späteren Herstellungsverfahren kann vorteilhaft vermieden werden. Zusätzlich wird vorgeschlagen, dass der Data-Matrix-Code in den Spritzgusskörper eingegossen wird.
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Das erfindungsgemäße Wischblattbauteil soll hierbei nicht auf die oben beschriebene Anwendung und Ausführungsform beschränkt sein. Insbesondere kann das erfindungsgemäße Wischblattbauteil zu einer Erfüllung einer hierin beschriebenen Funktionsweise eine von einer hierin genannten Anzahl von einzelnen Elementen, Bauteilen und Einheiten abweichende Anzahl aufweisen.
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Zeichnung
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen:
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1 ein Wischblatt mit einem Kunststoffbauteil in einer perspektivischen Teildarstellung,
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2 das Kunststoffbauteil nach 1 mit einer Codierungseinheit in einer Detailansicht,
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3 eine Darstellung eines Data-Matrix-Codes für eine Codierungseinheit und
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4 ein Spritzgusswerkzeug zur Herstellung des Kunststoffbauteils nach 2 in einer perspektivischen Teildarstellung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Die 1 zeigt einen Teilausschnitt eines Wischblatts 20 mit einem Kunststoffbauteil. Das Kunststoffbauteil bildet ein Wischblattbauteil 10 aus. Das Wischblatt 20 bildet ein Flachwischblatt aus. Das Wischblatt 20 ist zum Reinigen einer nicht dargestellten Fahrzeugscheibe vorgesehen. Das Wischblatt 20 wird dazu in einem Wischbetrieb in einer pendelnden Bewegung über die Fahrzeugscheibe bewegt. Dazu umfasst das Wischblatt 20 eine Wischleiste 26 und ein Windabweiserelement 28. Das Windabweiserelement 28 erstreckt sich von einem nicht gezeigten Wischblattadapter bis an ein freies Ende 30 der Wischleiste 26. Ein weiteres, nicht dargestelltes Windabweiserelement ist auf einer gegenüberliegenden Seite des Wischblattadapters angeordnet.
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Die Wischleiste 26 ist zum Wischen der Fahrzeugscheibe vorgesehen. Dazu weist die Wischleiste 26 eine Wischlippe 32 auf. Die Wischleiste 26 ist aus einem Gummimaterial in einem Extrusionsverfahren hergestellt. Das Windabweiserelement 28 ist zu einer Abweisung von anströmender Luft vorgesehen. Dabei übt das Windabweiserelement 28 eine Anpresskraft auf die Wischleiste 26 in Richtung der Fahrzeugscheibe aus. Das Windabweiserelement 28 ist aus einem Kunststoffmaterial hergestellt. Das Windabweiserelement 28 weist eine konkave Anströmfläche 34 auf. Das Windabweiserelement 28 erstreckt sich über einen Großteil einer Längserstreckung der Wischleiste 26. Ferner weist das Windabweiserelement 28 nicht näher gezeigte krallenartige Halteelemente zur Befestigung der Wischleiste 26 auf.
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An dem freien Ende 30 der Wischleiste 26 ist das Wischblattbauteil 10 angeordnet. Das Wischblattbauteil 10 bildet eine Endkappe aus. Das Wischblattbauteil 10 weist einen Spritzgusskörper 12 auf. Der Spritzgusskörper 12 ist aus einem Kunststoffbauteil gebildet. Es ist in diesem Fall denkbar, dass das Kunststoffbauteil aus einem reinen Kunststoff oder aus einem Kunststoff, der zumindest ein Additiv, wie insbesondere Fasern und/oder Mineralien, enthält. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bildet der Spritzgusskörper 12 das Wischblattbauteil 10 vollständig aus. Der Spritzgusskörper 12 ist einteilig ausgebildet.
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Wie die 2 weiter zeigt, weist der Spritzgusskörper 12 eine Codierungseinheit 14 auf. Die Codierungseinheit 14 ist auf einer fahrzeugscheibenzugewandten Seite des Spritzgusskörpers 12 angeordnet. Die Codierungseinheit 14 weist einen Data-Matrix-Code 16 auf. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass die Codierungseinheit 14 weitere Data-Matrix-Codes umfasst. Der Data-Matrix-Code 16 entspricht einer Spezifikation einer Internationalen Norm ISO/IEC 16022:2006. Der Data-Matrix-Code 16 ist in den Spritzgusskörper 12 eingebracht. Genauer gesagt ist der Data-Matrix-Code 16 in den Spritzgusskörper 12 in einem Spritzgussvorgang eingebracht. Somit ist der Data-Matrix-Code 16 unverlierbar am Spritzgusskörper 12 angeordnet.
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Der Data-Matrix-Code 16 beinhaltet eine codierte Information. Die codierte Information umfasst in diesem Fall eine Teilenummer. Es ist in diesem Zusammenhang prinzipiell auch denkbar, dass der Data-Matrix-Code 16 eine andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende codierte Information umfasst, wie insbesondere ein Produktionsdatum, eine Werksnummer, eine Farbinformation und/oder eine Materialinformation. Der Data-Matrix-Code 16 weist eine ECC200-Fehlerkorrektur auf. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass der Data-Matrix-Code 16 eine andere dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Fehlerkorrektur und/oder Wiederherstellungsinformation beinhaltet.
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Der Data-Matrix-Code 16 weist, wie in der 3 näher gezeigt, eine Vielzahl an Feldern 36, 38 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Data-Matrix-Code 16 eine Größe von 10 mal 10 Feldern 36, 38 auf. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass der Data-Matrix-Code 16 eine Größe von wenigstens 15 mal 15 Feldern oder von wenigstens 25 mal 25 Feldern aufweist. Die Felder 36, 38 sind quadratisch ausgebildet. Je nach Typ des Data-Matrix-Codes 16 sind auch andere Formen, insbesondere rechteckige, runde, trapezartige und/oder parallelogrammartige Formen der Felder 36, 38 denkbar. Einige Felder 36 sind dunkler als andere Felder 38 ausgebildet. Die helleren Felder 38 weisen einen anderen binären Wert auf als die dunkleren Felder 36. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind in der 3 nicht alle Felder mit Bezugszeichen versehen.
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Der Data-Matrix-Code 16 ist zum Auslesen über ein kamerabasiertes Rechensystem vorgesehen. Die Codierungseinheit 14 ist derart ausgebildet, dass der Data-Matrix-Code 16 einen hinreichenden farblichen Kontrast aufweist. Dies kann beispielsweise durch verschiedene Oberflächeneigenschaften hinsichtlich einer Körnung und/oder einer Schraffur erreicht werden. Der Data-Matrix-Code 16 ist teilweise als eine Vertiefung 18 im Spritzgusskörper 12 eingebracht. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind helle Felder 38 räumlich hervorgehoben, während dunklere Felder 36 tiefer in den Spritzgusskörper 12 eingebracht sind. Zusätzlich oder alternativ kann der Data-Matrix-Code 16 mit einer Farbauftrag nachbehandelt werden, wodurch hervorstehende Felder 38 beispielsweise aufgehellt werden. Tiefer liegende Felder 36 behalten einen dunkleren Farbton bei.
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Der Spritzgusskörper 12 wird durch ein Einspritzen von Kunststoff in ein Spritzgusswerkzeug 22 hergestellt. Das Spritzgusswerkzeug 22 weist, wie in der 4 gezeigt, eine Codierprägung 24 auf. Die Codierprägung 24 ist einstückig mit dem Spritzgusswerkzeug 22 ausgebildet. Somit ist die Codierprägung 24 fest und unverwechselbar an das Spritzgusswerkzeug 22 gebunden. Prinzipiell ist es auch denkbar, dass die Codierprägung 24 austauschbar am Spritzgusswerkzeug 22 angeordnet ist.
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Die Codierprägung 24 ist dazu vorgesehen, einen Data-Matrix-Code 16 in einem Spritzgussverfahren in das Wischblattbauteil 10 einzubringen. Die Codierprägung 24 weist eine Abmessung von weniger als 10 mm2 auf. Genauer gesagt weist die Codierprägung 24 eine Abmessung von 3 mm × 3 mm auf. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass die Codierprägung 24 eine andere, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Größe aufweist.
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In einem Verfahren zur Herstellung des Wischblattbauteils 10 mit einem Spritzgusswerkzeug 22 wird der Data-Matrix-Code 16 in den Spritzgusskörper 12 durch einen Spritzgussvorgang eingebracht. Der Spritzgusskörper 12 wird dabei gleichzeitig mit der Codierungseinheit 14 ausgebildet. Es ist in diesem Zusammenhang auch denkbar, dass der Data-Matrix-Code 16 an den Spritzgusskörper 12 nachträglich angeformt wird. Ein Abtrennen der Codierungseinheit 14 von dem Spritzgusskörper 12 erfordert ein zumindest teilweises Zerstören des Spritzgusskörpers 12, wodurch dieser unbrauchbar wird.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Norm ISO/IEC 16022:2006 [0003]
- Norm ISO/IEC 16022:2006 [0022]