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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Planetenwälzlager mit einer Mehrzahl von an einem Innenring und an einem Außenring abrollenden, im Wesentlichen zylindrischen Wälzkörpern, bei dem die Wälzkörper wenigstens einreihig angeordnet sind, bei dem der Innenring ein Außenprofil und der Außenring ein Innenprofil aufweist, bei dem die Wälzkörper jeweils zumindest abschnittweise ein Wälzkörperaußenprofil aufweisen, und bei dem das Wälzkörperaußenprofil zumindest bereichsweise in das Außenprofil des Innenrings sowie in das Innenprofil des Außenrings eingreift.
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Hintergrund der Erfindung
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, Wälzkörper von Planetenwälzlagern in Scheibenkäfigen zu führen, die aus zwei einteiligen Seitenscheiben mit einer Mehrzahl von axialen Bohrungen bestehen, und die über mehrere axiale Verbindungsstege miteinander verbunden werden. Die Wälzkörper weisen an ihren Stirnflächen zentrische Zapfen auf, mit denen sie in zugeordneten Bohrungen der Seitenscheiben des Scheibenkäfigs geführt werden. Darüber hinaus sind auch vollrollige Ausführungen von Planetenwälzlagern bekannt, bei denen die Wälzkörper wechselweise zusammen mit Zwischenstücken durch eine Einfüllöffnung in das Planetenwälzlager eingesetzt werden. Die Zwischenstücke beabstanden dadurch jeweils zwei benachbarte Wälzkörper. Nachteilig bei den vorbekannten Ausführungsformen ist, dass infolge der Einteiligkeit der Seitenscheiben der Scheibenkäfige diese für jeden Lagerdurchmesser gesondert hergestellt werden müssen, und dass die Zwischenstücke bei vollrolligen Ausführungsformen von Planetenwälzlagern zu einer erhöhten Reibung führen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein neuartiges Planetenwälzlager vorzustellen, bei dem die Führung der Wälzkörper weitestgehend unabhängig vom Lagerdurchmesser ist, und bei dem zugleich die Lagerreibung zumindest im Fall einer vollrolligen Ausführung reduzierbar ist.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Lösung dieser Aufgabe wird durch ein Planetenwälzlager mit den Merkmalen gemäß dem Hauptanspruch erreicht, während die Unteransprüche vorteilhafte Weiterbildungen definieren.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass sich durch den Einsatz von universell verwendbaren, insbesondere vom jeweiligen Durchmesser eines Planetenwälzlagers unabhängigen Komponenten, sich der Herstellungsaufwand für ein solches Planetenwälzlagers reduzieren lässt.
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Die Erfindung betrifft demnach ein Planetenwälzlager mit einer Mehrzahl von an einem Innenring und an einem Außenring abrollenden, im Wesentlichen zylindrischen Wälzkörpern, bei dem die Wälzkörper wenigstens einreihig angeordnet sind, bei dem der Innenring ein Außenprofil und der Außenring ein Innenprofil aufweist, bei dem die Wälzkörper jeweils zumindest abschnittweise ein Wälzkörperaußenprofil aufweisen, und bei dem das Wälzkörperaußenprofil zumindest bereichsweise in das Außenprofil des Innenrings sowie in das Innenprofil des Außenrings eingreift. Zur Lösung der Aufgabe ist bei diesem Planetenwälzlager vorgesehen, dass die Wälzkörper jeweils mindestens eine kreisförmige, profilfreie und quer zu ihrer jeweiligen Längsmittelachse verlaufende Einschnürung mit einem zylindrischen Boden aufweisen.
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Infolge der Verkämmung zwischen dem Wälzkörperaußenprofil und dem Außenprofil des Innenrings sowie dem Innenprofil des Außenrings ist eine hohe axiale und radiale Lasttragfähigkeit des Planetenwälzlagers gegeben. Dabei teilt die Einschnürung eines jeden Wälzkörpers diesen in zwei axial benachbarte Wälzkörperaußenprofilabschnitte.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung dieses Planetenwälzlagers ist vorgesehen, dass die Wälzkörper jeweils eine vorzugsweise axial mittig angeordnete Einschnürung mit dem zylindrischen Boden aufweisen, und dass das Wälzkörperaußenprofil axial beidseitig an die profilfreie Einschnürung anschließt. Diese radiale Einschnürung der Wälzkörper kann als Vorratsraum für ein Schmiermittel genutzt werden, welches dem Lagerinneren über einen radialen Zuführkanal in dem nicht drehbaren Lagerring zuführbar ist.
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Entsprechend einer anderen günstigen Weiterbildung ist das Außenprofil des Innenrings und das Innenprofil des Außenrings sowie das Wälzkörperaußenprofil jeweils mit einer Mehrzahl von umlaufenden und zu einander gleichmäßig beabstandeten parallelen Ringnuten mit einer jeweils zueinander korrespondierenden V-förmigen Querschnittsgeometrie gebildet. Hierdurch ist eine fertigungstechnisch besonders einfache Herstellung der steigungsfreien beziehungsweise rillenartigen Profile unter Verwendung von vorhandenen Produktionseinrichtungen möglich.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass an den beiden axialen Enden jedes Wälzkörpers radial außen jeweils eine zylindrisch ausgebildete radiale Anlauffläche ausgebildet ist. Bevorzugt ist in diesem Zusammenhang vorgesehen, dass der Außendurchmesser der Anlaufflächen geringfügig größer ist als der größte Außendurchmesser des Wälzkörperaußenprofils, und dass die Anlaufflächen von jeweils zwei benachbarten Wälzkörpern sich abschnittweise berühren. Hierdurch wird zur Reibungsminimierung ein großflächigerer mechanischer Kontakt zwischen den Wälzkörperaußenprofilen benachbarter Wälzkörper vermieden. Die Wälzkörper berühren einander dadurch nur an Abschnitten ihrer radialen Anlaufflächen, wodurch die Reibung zwischen unmittelbar benachbarten Wälzkörpern bei einer käfiglosen Ausführungsform des Planetenwälzlagers vergleichsweise gering ist. Außerdem ist bei dieser Bauweise der Wälzkörper eine käfiglose beziehungsweise vollrollige erste Ausführungsform des erfindungsgemäßen Planetenwälzlagers realisierbar, wobei die ordnungsgemäße Führung der Wälzkörper weitgehend unabhängig vom jeweiligen Lagerdurchmesser beziehungsweise unabhängig von dem Durchmesser von Innenring und Außenring ist sowie kostengünstig durch eine Anpassung der Anzahl der Wälzkörper sowie den Einsatz von Innenringen und Außenringen mit entsprechend angepassten Durchmessern erreichbar ist. Außerdem wird mittels der radialen Anlaufflächen der Wälzkörper ein Taumeln der Längsachse der Wälzkörper quer zu der Umfangsrichtung des Außenprofils und des Innenprofils von Innenring sowie Außenring zumindest weitgehend verhindert.
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Gemäß einer weiteren Variante kann das Planetenwälzlager gemäß der Erfindung einen Käfig zur Beabstandung und Führung der Wälzkörper aufweisen. Hierbei ist vorgesehen, dass die Wälzkörper in Taschen des Käfigs angeordnet sind, wobei der Käfig aus einem zu einer näherungsweise hohlzylindrischen Geometrie gebogenen Profilband gebildet sein kann, dessen beide axiale Enden an einer Trennstelle des Käfigs miteinander verbunden sein können.
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Durch den aus einem individuell abgelängten und gekrümmten Profilband hergestellten Käfig kann bei dieser zweiten Ausführungsform des Planetenwälzlagers die Führung der Wälzkörper ebenfalls weitgehend unabhängig vom jeweiligen Lagerdurchmesser kostengünstig realisiert werden. Die beiden Enden des Profilbandes sind im Bereich der Trennstelle vorzugsweise stoffschlüssig oder formschlüssig miteinander verbunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist hierbei vorgesehen, dass der Käfig zwei parallel zueinander angeordnete und in etwa kreisringförmige axiale Käfigseiten aufweist, zwischen denen mehrere umfangsbezogen gleichmäßig zueinander beabstandet angeordnete Stege angeordnet sind, wobei jeweils zwei benachbarte Stege zusammen mit den jeweils zugeordneten Abschnitten der beiden Käfigseiten eine Tasche zur Aufnahme eines Wälzkörpers (80) bilden. Hierdurch ist eine zuverlässige umfangsseitige Beabstandung der Wälzkörper untereinander erreicht.
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Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass die beiden axialen Käfigseiten zwischen jeweils zwei Stegen jeweils mittig und gegenüberliegend eine radial auswärts offene Ausnehmung zur Aufnahme von Lagerzapfen aufweisen, die jeweils an den beiden Stirnseiten der Wälzkörper ausgebildet sind. Hierdurch ist eine zuverlässige Führung der Wälzkörper innerhalb des Käfigs gegeben, wobei insbesondere ein Schränken der Wälzkörper vermieden wird. Die Aufnahmen für die Lagerzapfen der Wälzkörper sind als Ausnehmungen in den Käfigseiten ausgebildet und weisen in der Draufsicht eine Geometrie auf, die der eines Halbkreises entspricht, an den sich ein Rechteck anschließt, dessen Höhe dem Kreisdurchmesser entspricht.
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Gemäß einer weiteren günstigen Ausgestaltung weisen beide Käfigseiten zwischen jeweils zwei Stegen jeweils mittig und gegenüberliegend eine radial einwärts offene Aussparung auf. Hierdurch wird das Biegen beziehungsweise das Krümmen des abgelängten endlosen Profilbandes zu dem näherungsweise hohlzylindrischen Käfig erleichtert.
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Außerdem sieht eine weitere Ausgestaltung vor, dass das Profilband des Käfigs im Bereich der Stege in einer radialen Draufsicht eine näherungsweise Hförmige Querschnittsgeometrie aufweist. Hierdurch ist ein leichtgewichtiger und dennoch mechanisch hinreichend belastbarer Aufbau des Käfigs gegeben.
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Schließlich kann vorgesehen sein, dass die radiale Erstreckung des Käfigs kleiner ist als der radiale Abstand zwischen dem Innenring und dem Außenring. Dadurch kann der Käfig unbefüllt in den Raum zwischen den beiden Lagerringen eingeführt werden. Über eine axiale Bohrung in einem der beiden Lagerringe werden die Wälzkörper anschließend in den Käfig eingefüllt.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Das erfindungsgemäß ausgebildete Planetenwälzlager wird nachfolgend in zwei bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 eine Draufsicht auf zwei Wälzkörper einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen, käfiglosen Planetenwälzlagers;
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2 eine perspektivische Ansicht eines Innenrings eines erfindungsgemäßen Planetenwälzlagers mit einer Mehrzahl von darauf angeordneten Wälzkörpern gemäß 1;
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3 eine perspektivische Ansicht eines vollständig montierten käfiglosen Planetenwälzlagers mit Innenring, Außenring und dazwischen angeordneten Wälzkörpern;
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4 eine Draufsicht auf einen Wälzkörper einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Planetenwälzlagers;
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5 eine perspektivische Ansicht eines Käfigs der zweiten Ausführungsform des Planetenwälzlagers;
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6 eine perspektivische Ansicht eines Innenrings, des Käfigs der 5 und einer Vielzahl von Wälzkörpern gemäß 4;
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7 eine perspektivische Ansicht eines vollständig montierten Planetenwälzlagers gemäß der zweiten Ausführungsform mit Innenring, Käfig, darin angeordneten Wälzkörpern gemäß 4, und einem Außenring.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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Die 1 zeigt demnach eine Draufsicht auf zwei Wälzkörper 10, 12 einer vollrolligen ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Planetenwälzlagers 70. Die beiden im Wesentlichen zylindrisch und identisch ausgebildete Wälzkörper 10, 12 verfügen jeweils über ein Wälzkörperaußenprofil 14, 16, das beidseitig einer in diesem Ausführungsbeispiel sich axial mittig sowie quer zu einer Längsmittelachse 18, 20 der Wälzkörper 10, 12 erstreckenden profilfreien radiale Einschnürung 22, 24 ausgebildet ist. Die Wälzkörperaußenprofile 14, 16 erstrecken sich hierbei jeweils bis an axial auswärts gerichteten Enden 26, 28, 30, 32 der Wälzkörper 10, 12 heran, an denen glattzylindrische, radiale Anlaufflächen 34, 36, 38, 40 ausgebildet sind. Die Einschnürungen 22, 24 weisen bevorzugt jeweils einen näherungsweise zylindrischen Boden 42, 44 auf. Das Wälzkörperaußenprofil 14, 16 der Wälzkörper 10, 12 verfügt über eine Mehrzahl von gleichartigen, rillenartigen Ringnuten mit einer jeweils V-förmigen Querschnittsgeometrie, von denen lediglich zwei Ringnuten 46, 48 repräsentativ für alle übrigen Ringnuten bezeichnet sind.
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Wie anhand der relativen Lage der beiden Wälzkörper 10, 12 zueinander ersichtlich ist, können diese trotz der jeweils abschnittweise aneinander stoßenden Anlaufflächen 34, 38; 36, 40 an dem Innenring und dem Außenring des Planetenwälzlagers 70 abrollen. Um einen möglichst reibungsarmen Abrollvorgang zu erreichen, ist der Außendurchmesser 50 der beiden Anlaufflächen 34, 36 des oberen Wälzkörpers 10 zumindest geringfügig größer bemessen als ein größter beziehungsweise maximaler Außendurchmesser 52 des Wälzkörperaußenprofils 14 des Wälzkörpers 10. Dasselbe gilt für die Anlaufflächen 34, 36 des anderen Wälzkörpers 12 in Relation zu seinem Wälzkörperaußenprofil 16. Die rillenartigen Ringnuten 46, 48 der Wälzkörperaußenprofile 14, 16 verlaufen jeweils parallel und gleichmäßig zueinander beabstandet, so dass zwischen jeweils zwei benachbarten Ringnuten bevorzugt ein gleich großer Abstand 54 besteht.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Innenrings 60 eines käfiglosen Planetenwälzlagers 70 mit einer Mehrzahl von darauf angeordneten Wälzkörpern 10, 12 gemäß der 1. Eine Vielzahl dieser Wälzkörper 10, 12 sind auf dem Innenring 60 derart angeordnet, dass die Anlaufflächen 34, 38; 36, 40 von jeweils zwei benachbarten Wälzkörpern 10, 12 aneinander liegen. Hierdurch lässt sich die höchstmögliche Anzahl von Wälzkörpern zur Schaffung einer vollrolligen ersten Ausführungsform eines Planetenwälzlagers 70 auf dem Innenring 60 platzieren. Der Innenring 60 verfügt über ein radial auswärts gerichtetes Außenprofil 64, das korrespondierend zu dem Wälzkörperaußenprofil 14, 16 der Wälzkörper 10, 12 ausgebildet ist, so dass das Außenprofil 64 des Innenrings 60 zumindest bereichsweise mit dem Wälzkörperaußenprofil 14, 16 der Wälzkörper 10, 12 im Eingriff steht beziehungsweise mit diesen verkämmt ist.
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3 zeigt in einer perspektivischen Ansicht ein vollständig montiertes, vollrolliges und damit käfigloses Planetenwälzlagers 70 mit dem Innenring 60, einem Außenring 72 und dazwischen angeordneten Wälzkörpern 10, 12. Der Außenring 72 verfügt über ein Innenprofil 74, dessen Geometrie korrespondierend zum Wälzkörperaußenprofil 14, 16 der Wälzkörper 10, 12 ausgebildet ist und mit diesen zumindest bereichsweise im Eingriff steht. Aufgrund der Verkämmung zwischen dem Wälzkörperaußenprofil 14, 16 mit dem Außenprofil 64 des Innenrings 60 und dem Innenprofil 74 des Außenrings 72 ergibt sich das in 3 gezeigte vollrollige Planetenwälzlagers 70 mit einem hohen axialen und radialen Lasttragvermögen.
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Durch die Anlaufflächen 34, 36, 38, 40 der Wälzkörper 10, 12 ist deren Führung im Planetenwälzlager 70 weitgehend unabhängig von den anderen, noch durchmesserabhängigen Bauteilen auf kostengünstige Weise realisierbar, so dass für eine Durchmesseränderung des Planetenwälzlagers 70 lediglich die Anzahl der Wälzkörper sowie andere Innen- und Außenringe mit jeweils angepassten Durchmessern vorzusehen sind.
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4 zeigt eine Draufsicht auf einen Wälzkörper 80, der bei einer zweiten Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausgebildeten Planetenwälzlagers 150 zusammen mit einem Käfig 110 genutzt wird. Der im Wesentlichen zylindrisch ausgebildete Wälzkörper 80 verfügt über ein ebenfalls rillenartiges Wälzkörperaußenprofil 82, das axial beidseitig einer sich bevorzugt axial mittig sowie quer zu einer Längsmittelachse 84 des Wälzkörpers 80 erstreckenden profilfreien Einschnürung 86 in axialer Richtung des Wälzkörpers 80 ausgebildet ist. Das Wälzkörperaußenprofil 82 verläuft axial beiderseits der Einschnürung 86 bis zu radial auswärts gerichteten Stirnseiten 88, 90 des Wälzkörpers 80. An den beiden Stirnseiten 88, 90 ist jeweils koaxial zur Längsmittelachse 84 des Wälzkörpers 80 ein Lagerzapfen 92, 94 ausgebildet, mittels denen der Wälzkörper 80 in einer Aufnahme des Käfigs 110 angeordnet und drehbar gehalten werden kann. Die Einschnürung 86 am Wälzkörper 80 weist ebenfalls einen in etwa zylindrischen, glattflächigen Boden 96 auf. Das Wälzkörperaußenprofil 82 weist über die axiale Breite 98 des Wälzkörpers 80 bevorzugt einen konstanten Außendurchmesser 100 auf. Im Übrigen folgt der konstruktive Aufbau des Wälzkörperaußenprofils 82 dem Aufbau der bereits beschriebenen Wälzkörperaußenprofile 14, 16 gemäß 1, so dass an dieser Stelle auf die Beschreibung des Ausführungsbeispiels der 1 verwiesen wird.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht des Käfigs 110 des Planetenwälzlagers 150 gemäß der zweiten Ausführungsform der Erfindung. Der Käfig 110 weist zwei kreisringförmige und parallel zueinander angeordnete Käfigseiten 112, 114 auf, zwischen denen mehrere umfangsseitig vorzugsweise gleichmäßig zueinander beabstandete Stege 116, 118 angeordnet sind. Von den jeweils hier beispielhaft eine rechteckförmige Querschnittsgeometrie aufweisenden Stegen sind lediglich zwei Stege 116, 118 repräsentativ für die Übrigen bezeichnet. Zwei benachbarte Stege 116, 118 begrenzen zusammen mit zugeordneten umfangsbezogenen Abschnitten 120, 122 der beiden Käfigseiten 112, 114 eine Tasche 124 zur Aufnahme jeweils eines Wälzkörpers 80, der wie in 4 dargestellt aufgebaut ist. Genauso begrenzen jeweils zwei benachbarte Stege 116, 118 mit den zugeordneten Abschnitten der beiden Seitenteile 112, 114 eine Vielzahl von weiteren Taschen zur Aufnahme von weiteren Wälzkörpern. Im Bereich der Stege 116, 118 weist der Käfig 110 in der radialen Draufsicht jeweils eine H-förmige Geometrie auf. Je nach Beanspruchung des Käfigs müssen die Stege nicht zwischen allen unmittelbar benachbarten Wälzkörpern angeordnet sein. Bei einer solchen Bauweise sind die Stege jedoch gegebenenfalls etwas stabiler auszuführen.
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Sofern der Käfig aus einem Bandmaterial hergestellt ist, weisen Käfigseiten 112, 114 beziehungsweise die beiden Abschnitte 120, 122 der Käfigseiten 112, 114 jeweils mittig zwischen den parallelen Stegen 116, 118 eine radial auswärts offene Ausnehmung 126, 128 für die Aufnahme der stirnseitigen Lagerzapfen 92, 94 eines in der Tasche 124 drehbar aufzunehmenden Wälzkörpers 80 auf.
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Darüber hinaus weisen beide Käfigseiten 112, 114 beziehungsweise die beiden Abschnitte 120, 122 der Käfigseiten 112, 114 jeweils mittig zwischen den Stegen 116, 118 eine radial einwärts offene Aussparung 130, 132 auf. Entsprechend weisen die Käfigseiten 112, 114 im Bereich aller übrigen nicht bezeichneten Taschen jeweils zwei radial einwärts und auswärts offene Ausnehmungen und Aussparungen auf. Bei einer Herstellung des Käfigs mittels anderer Verfahren kann auf die radialen Aussparung 130, 132, welche dem leichteren Biegen des Käfigs sowie der Gewichtsreduzierung dienen, gegebenenfalls verzichtet werden.
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Der Käfig 110 ist aus einem entsprechend abgelängten, endlosen Profilband 134 gebildet, welches zu einem Hohlzylinder gebogenen wurde, und dessen beiden Enden 136, 138 im Bereich einer Trennstelle 140 miteinander fest verbunden sein können. Das Verbinden der beiden Enden 136, 138 des in die näherungsweise hohlzylindrische Form gebrachten Profilbandes 134 im Bereich der Trennstelle 140 kann zum Beispiel mittels einer geeigneten stoffschlüssigen oder formschlüssigen Fügetechnik erfolgen.
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Das Profilband 134, aus dem der Käfig 110 hergestellt ist, ist bevorzugt einstückig aus einem faserarmierten Kunststoffmaterial im Spritzgussverfahren hergestellt, es kann alternativ dazu aber auch durch Umformen und/oder Stanzen eines geeigneten Blechzuschnitts aus einem metallischen Werkzeug kostengünstig in großen Stückzahlen oder mittels additiver Fertigungsverfahren gefertigt werden. Durch die radial einwärts offenen Aussparungen 130, 132 an den beiden Käfigseiten 112, 114 kann das entsprechend abgelängte Profilband 134 weitgehend spannungsfrei zu dem ungefähr hohlzylindrischen Käfig 110 gekrümmt beziehungsweise gerollt werden.
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6 zeigt eine perspektivische Ansicht des Käfigs 110 gemäß 5 zusammen mit einem Innenring 142 und einer Mehrzahl von Wälzkörpern 110 gemäß 4. In den Taschen 124 des Käfigs 110 sind die Wälzkörper 80 mittels ihrer ersten Lagerzapfens 92 und ihrer hier verdeckten zweiten Lagerzapfen in den radial auswärts offenen Ausnehmungen 126, 128 drehbar aufgenommen. Die Wälzkörper 80 rollen hierbei auf dem Außenprofil 144 des Innenrings 142 ab, dessen Profilgeometrie mit dem Wälzkörperaußenprofil 82 der Wälzkörper 80 korrespondiert, so dass das Außenprofil 144 des Innenrings 142 zumindest bereichsweise in das Wälzkörperaußenprofil 82 der jeweiligen Wälzkörper 80 eingreift.
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7 zeigt eine perspektivische Ansicht des vollständig montierten Planetenwälzlagers 150 gemäß der zweiten Ausführungsform, mit dem Innenring 142, dem Käfig 110 und den darin aufgenommenen Wälzkörpern 80 der 4 sowie einem Außenring 152. Die Wälzkörper 80 rollen dabei auch auf dem koaxial zum Innenring 142 angeordneten Außenring 152 ab, der ein Innenprofil 154 aufweist, dessen Geometrie wiederum mit dem Wälzkörperaußenprofil 82 der Wälzkörper 80 korrespondiert. Hierdurch stehen die Wälzkörperaußenprofile 82 sämtlicher Wälzkörper 80 zumindest abschnittweise im Eingriff mit dem Außenprofil 144 des Innenrings 142 und dem Innenprofil 154 des Außenrings 152, woraus eine hohe axiale sowie radiale Lasttragfähigkeit des Planetenwälzlagers 150 resultiert. Durch den Käfig 110 ist eine zuverlässige umfangsseitige Beabstandung von benachbarten Wälzkörpern 80 zur Minimierung der Lagerreibung gegeben, so dass sich benachbarte Wälzkörper nicht direkt berühren können und ein Verschränken der Wälzkörper minimiert wird.
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Infolge des aus einem abgelängten Profilband 134 gebildeten Käfigs 110 kann dieser leicht sowie in großserientauglicher Weise in weiten Grenzen an unterschiedliche Lagerdurchmesser angepasst werden, so dass lediglich ein anderer Innenring und Außenring mit einem entsprechend angepassten Durchmesser sowie eine höhere oder eine niedrigere Anzahl von Wälzkörpern vorzusehen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Erster Wälzkörper
- 12
- Zweiter Wälzkörper
- 14
- Wälzkörperaußenprofil des Wälzkörpers 10
- 16
- Wälzkörperaußenprofil des Wälzkörpers 12
- 18
- Längsmittelachse des Wälzkörpers 10
- 20
- Längsmittelachse des Wälzkörpers 12
- 22
- Einschnürung des Wälzkörpers 10
- 24
- Einschnürung des Wälzkörpers 12
- 26
- Erstes axiales Ende des Wälzkörpers 10
- 28
- Zweites axiales Ende des Wälzkörpers 10
- 30
- Erstes axiales Ende des Wälzkörpers 12
- 32
- Zweites axiales Ende des Wälzkörpers 12
- 34
- Erste Anlauffläche des ersten Wälzkörpers 10
- 36
- Zweite Anlauffläche des ersten Wälzkörpers 10
- 38
- Erste Anlauffläche des zweiten Wälzkörpers 12
- 40
- Zweite Anlauffläche des zweiten Wälzkörpers 12
- 42
- Boden der Einschnürung 22
- 44
- Boden der Einschnürung 24
- 46
- Ringnut
- 48
- Ringnut
- 50
- Außendurchmesser der Anlauffläche der Wälzkörper 10, 12
- 52
- Außendurchmesser des Außenprofils der Wälzkörper 10, 12
- 54
- Abstand der Ringnuten 46
- 60
- Innenring
- 64
- Außenprofil des Innenrings
- 70
- Planetenwälzlager (erste, käfiglose Ausführungsform)
- 72
- Außenring
- 74
- Innenprofil des Außenrings 72
- 80
- Wälzkörper
- 82
- Wälzkörperaußenprofil
- 84
- Längsmittelachse
- 86
- Einschnürung am Wälzkörper 80
- 88
- Erste Stirnseite des Wälzkörpers 80
- 90
- Zweite Stirnseite des Wälzkörpers 80
- 92
- Erster Lagerzapfen des Wälzkörpers 80
- 94
- Zweiter Lagerzapfen des Wälzkörpers 80
- 96
- Boden der Einschnürung 86
- 98
- Breite des Wälzkörpers 80
- 100
- Außendurchmesser des Wälzkörpers 80
- 110
- Käfig
- 112
- Erste Käfigseite
- 114
- Zweite Käfigseite
- 116
- Erster Steg
- 118
- Zweiter Steg
- 120
- Abschnitt an einer Käfigseite
- 122
- Abschnitt an einer Käfigseite
- 124
- Tasche
- 126
- Ausnehmung zur Aufnahme eines Lagerzapfens
- 128
- Ausnehmung zur Aufnahme eines Lagerzapfens
- 130
- Aussparung
- 132
- Aussparung
- 134
- Profilband
- 136
- Erste Ende des Profilbands
- 138
- Zweite Ende des Profilbands
- 140
- Trennstelle des Käfigs 110
- 142
- Innenring
- 144
- Außenprofil des Innenrings 142
- 150
- Planetenwälzlager (zweite Ausführungsform mit Käfig)
- 152
- Außenring
- 154
- Innenprofil des Außenrings 152