DE102014216198A1 - Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment - Google Patents
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Abstract
Eine Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment umfasst einen hydrodynamischen Drehmomentwandler mit einer Turbine und einer Pumpe, sowie eine Reibkupplung, die zum Drehmomentwandler parallel geschaltet ist, mit einem ersten und einem zweiten Reibpartner. Dabei ist der erste Reibpartner integriert mit der Pumpe und der zweite Reibpartner integriert mit der Turbine ausgeführt. Ein ringförmiger Reibabschnitt, auf dem die Reibelemente axial miteinander in Eingriff gebracht werden können, und ein ringförmiger Strömungsabschnitt, auf dem sich Schaufeln der Pumpe und der Turbine axial gegenüberstehen, sind dabei in ihren Abmessungen aufeinander abgestimmt, um ein ausgewogenes Übertragungsverhalten zu realisieren.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment. Insbesondere betrifft die Erfindung einen hydrodynamischen Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung.
- Eine Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment umfasst einen hydrodynamischen Drehmomentwandler und eine Reibkupplung. Die Reibkupplung ist zum Drehmomentwandler parallelgeschaltet, um diesen beispielsweise nach einem Anfahrvorgang zu überbrücken.
- Ein bekannter hydrodynamischer Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung ist relativ komplex in seinem Aufbau und kann demnach in der Herstellung relativ teuer sein. Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen verbesserten hydrodynamischen Drehmomentwandler mit Überbrückungskupplung bereitzustellen. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels einer Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
- Eine Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment umfasst einen hydrodynamischen Drehmomentwandler mit einer Turbine und einer Pumpe und einer Reibkupplung, die zum Drehmomentwandler parallelgeschaltet ist, mit einem ersten und einem zweiten Reibpartner. Der erste Reibpartner ist integriert mit der Pumpe und der zweite Reibpartner integriert mit der Turbine ausgeführt. Ein ringförmiger Reibabschnitt, auf dem die Reibelemente axial miteinander in Eingriff gebracht werden können, und ein ringförmiger Strömungsabschnitt, auf dem sich Schaufeln der Pumpe und der Turbine axial gegenüberstehen, sind dabei in ihren Abmessungen aufeinander abgestimmt.
- Dadurch kann eine einfach aufgebaute, integrierte Übertragungseinrichtung für Drehmoment bereitgestellt werden. Der Reibabschnitt und der Strömungsabschnitt können derart aufeinander abgestimmt sein, dass eine Drehmoment- oder Leistungsübertragung verbessert ist. Zwischen einer verkürzten Zuschaltgeschwindigkeit beim Schließen der Reibkupplung für einen schnellen, kontrollierten Momentenaufbau, und einem Zuschaltkomfort zur Vermeidung eines Zuschaltrucks kann ein verbesserter Kompromiss gefunden werden.
- Es wurde erkannt, dass zur verbesserten Anpassung vor allem drei Größenverhältnisse zwischen dem Reibabschnitt und dem Strömungsabschnitt in vorbestimmten Intervallen liegen sollten. Diese drei Größenverhältnisse werden im Folgenden genauer beschrieben.
- Ein erstes Verhältnis q1 ist wie folgt bestimmt:
q1 = rr·Ar / rs·As (Gleichung 1) - rr:
- mittlerer Radius des Reibabschnitts,
- Ar:
- Oberfläche des Reibabschnitts in Axialrichtung,
- rs:
- mittlerer Radius des Strömungsabschnitts, und
- As:
- Oberfläche des Strömungsabschnitts in Axialrichtung.
- Alle Radien beziehen sich, falls nicht anders vermerkt, auf eine Drehachse der Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment. Der mittlere Radius rr ist hierbei definiert als das arithmetische Mittel zwischen dem inneren Radius rri und dem äußeren Radius rra des Reibabschnitts. Der mittlere Radius rs ist hierbei definiert als das arithmetische Mittel zwischen dem Innenradius rsi und dem Außenradius rsa des Strömungsabschnitts. Es ist bevorzugt, dass q1 in einem geschlossenen Intervall zwischen 0,3 und 2,4 liegt. Weiter bevorzugt ist, dass q1 im geschlossenen Intervall von 0,5 bis 2 liegt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform liegt q1 im Intervall zwischen 0,8 und 1,6.
-
- rra:
- Außenradius des Reibabschnitts,
- rri:
- Innenradius des Reibabschnitts,
- rti:
- Innerer Radius der Turbinennabe
- rsa:
- Außenradius des Strömungsabschnitts, und
- rsi:
- Innenradius des Strömungsabschnitts.
- Bevorzugterweise liegt q2 im geschlossenen Intervall zwischen 0,3 und 2,0. Noch bevorzugter liegt q2 im geschlossenen Intervall zwischen 0,4 und 1,6. Besonders bevorzugt ist, dass q2 im geschlossenen Intervall zwischen 0,5 und 1 liegt.
- Ein drittes Verhältnis ist in Gleichung 3 angegeben:
q3 = Ar / As (Gleichung 3) - Ar:
- Oberfläche des Reibabschnitts in Axialrichtung, und
- As:
- Oberfläche des Strömungsabschnitts in Axialrichtung.
- Es hat sich erwiesen, dass gute Resultate erzielt werden können, wenn q3 im geschlossenen Intervall zwischen 0,3 und 2,3 liegt. Bevorzugterweise liegt q3 im geschlossenen Intervall zwischen 0,4 und 1,6. Besonders bevorzugt ist, dass q3 im geschlossenen Intervall zwischen 0,6 und 1,4 liegt.
- Einer oder mehrere der Verhältnisse q1, q2 und q3 sollten in den zugeordneten Intervallgrenzen liegen. Die Drehmoment- beziehungsweise Leistungsübertragung der Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment kann dadurch verbessert sein. Die Zuschaltgeschwindigkeit der Reibkupplung kann darüber hinaus in einem Bereich liegen, der einen verbesserten Kompromiss bezüglich Zuschaltgeschwindigkeit und Vermeidung von Zuschaltruck sicherstellt.
- Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügte Figur genauer beschrieben, die einen Längsschnitt durch eine Einrichtung zur Übertragung von Drehmoment darstellt.
-
1 zeigt eine Einrichtung100 zur Übertragung von Drehmoment um eine Drehachse105 . In beispielhafter Weise sind eine Eingangsseite110 und eine Ausgangsseite115 vorgesehen. Die Einrichtung100 ist insbesondere zum Einsatz in einem Antriebsstrang in einem Kraftfahrzeug vorgesehen. Die Eingangsseite110 kann insbesondere mit einem Antriebsmotor, beispielsweise einem Verbrennungsmotor, verbunden werden und die Ausgangsseite115 kann mit einem Getriebe verbunden werden. Die Einrichtung100 umfasst einen hydrodynamischen Drehmomentwandler120 und eine Reibkupplung125 , die beide parallel zueinander zwischen der Eingangsseite110 und der Ausgangsseite115 angeordnet sind. - Der Drehmomentwandler
120 umfasst eine Pumpe130 und eine Turbine135 . Die Pumpe130 umfasst Pumpenschaufeln140 und die Turbine135 Turbinenschaufeln145 , die einander axial gegenüberstehen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Leitrad150 mit Leitschaufeln155 vorgesehen, das auf einem vorbestimmten radialen Abschnitt zwischen den Pumpenschaufeln140 und den Turbinenschaufeln145 angeordnet ist. Die Pumpenschaufeln140 und die Turbinenschaufeln145 sind dazu eingerichtet, mittels eines Fluids hydrodynamisch gekoppelt zu werden, um ein Drehmoment zu übertragen. Das Fluid umfasst üblicherweise ein Öl. Die Pumpenschaufeln140 sind an einer axialen Seite an einem Pumpengehäuse160 und die Turbinenschaufeln145 an einer axialen Seite an einem Turbinengehäuse165 befestigt. Das Pumpengehäuse160 und das Turbinengehäuse165 sind einander axial bezüglich der Schaufeln140 und145 abgewandt. Zwischen den Gehäusen160 und165 wird somit eine Strömungskammer definiert, in der das Fluid zwischen den Pumpenschaufeln140 , den Turbinenschaufeln145 und gegebenenfalls den Leitschaufeln155 strömt. - Die Pumpenschaufeln
140 und die Turbinenschaufeln145 weisen an einander zugewandten axialen Seiten Aussparungen auf, die eine torusförmige Kammer170 , im folgenden Innentorus genannt, um die Drehachse105 definieren. Die Leitschaufeln155 liegen auf der radialen Innenseite des Innentorus170 . Radial außerhalb des Innentorus170 ist ein Strömungsabschnitt175 gebildet, der axial zwischen einander zugewandten Seiten der Pumpenschaufeln140 und der Turbinenschaufeln145 liegt. Der Strömungsabschnitt175 ist üblicherweise ringförmig um die Drehachse105 und weist einen Innenradius rsi und einen Außenradius rsa auf. Ein mittlerer Strömungsradius rs des Strömungsabschnitts175 ist hierbei definiert als das arithmetische Mittel zwischen dem inneren Radius rsi und dem äußeren Radius rsa. Die axiale Oberfläche eines Kreisrings zwischen den Radien rsi und rsa wird als Querschnitt des Strömungsabschnitts175 oder Oberfläche des Strömungsabschnitts175 in Axialrichtung benannt und mit As bezeichnet. - In der dargestellten Ausführungsform ist zwischen der Turbine
135 und der Ausgangsseite115 noch ein Schwingungsdämpfer180 vorgesehen, um Drehungleichförmigkeiten zu dämpfen. Dieser kann nach Bedarf beispielsweise auch als Reihentorsionsdämpfer ausgeführt sein und / oder einen Tilger und / oder ein Fliehkraftpendel umfassen (in1 nicht dargestellt). - Die Reibkupplung
125 umfasst einen ersten Reibpartner185 und einen zweiten Reibpartner190 , die auf unterschiedlichen axialen Seiten eines Reibabschnitts195 liegen. Der erste Reibpartner185 ist integriert mit der Pumpe130 , insbesondere dem Pumpengehäuse160 , ausgeführt und der zweite Reibpartner190 ist integriert mit der Turbine135 , insbesondere mit dem Turbinengehäuse165 , ausgeführt. Einer der Reibpartner185 ,190 kann ein Reibelement umfassen. Der Reibabschnitt195 erstreckt sich ringförmig um die Drehachse105 zwischen einem Innenradius rri und einem Außenradius rra. Zwischen rri und rra liegt ein mittlerer Radius rr des Reibabschnitts195 . Ein Kreisring mit dem Innenradius rri und dem Außenradius rra um die Drehachse105 definiert eine Oberfläche Ar des Reibabschnitts195 in Axialrichtung. - Beispielsweise während eines Anfahrvorgangs eines Kraftfahrzeugs dreht sich die Eingangsseite
110 mit der Pumpe130 mit einer bestimmten Drehzahl, während die Ausgangsseite115 mit der Turbine135 noch stillsteht. Je größer die Drehzahldifferenz zwischen der Pumpe130 und der Turbine135 ist, desto größer ist das über den hydrodynamischen Drehmomentwandler120 übertragbare Drehmoment. Fährt das Kraftfahrzeug an, so wird eine Drehbewegung der Turbine135 beschleunigt und eine Drehzahldifferenz zwischen der Pumpe130 und der Turbine135 sinkt ab. Das über den Drehmomentwandler120 übertragbare Drehmoment sinkt dadurch ebenfalls ab, sodass auf hydrodynamischem Weg die Turbine135 die Drehzahl der Pumpe130 nicht erreichen kann. Um die Drehzahlen einander anzugleichen, kann die Reibkupplung125 geschlossen werden. Dazu werden die Reibpartner185 und190 axial gegeneinandergedrückt. In der dargestellten Ausführungsform ist die Turbine135 axial verschiebbar auf einer Welle angebracht, die mit der Ausgangsseite115 verbunden ist. Wird die Turbine135 axial in Richtung der Pumpe130 gedrückt, so wird die Reibkupplung125 geschlossen. Eine Bewegung der Turbine135 in umgekehrter axialer Richtung öffnet die Reibkupplung125 . - Die axiale Bewegung beziehungsweise die Ausübung einer axialen Kraft auf die Turbine
135 kann insbesondere auf hydraulischem Weg erfolgen. In der dargestellten Ausführungsform ist die Turbine135 mittels eines Wellendichtrings gegenüber der Welle, die mit der Ausgangsseite115 verbunden ist, abgedichtet. Ein Überdruck des Fluids auf einer seiner axialen Seiten treibt die Turbine135 in die entsprechende axiale Richtung. Durch Einsatz eines elastischen Elements kann die Turbine135 auch in einer axialen Richtung vorgespannt sein. Ein erhöhter hydraulischer Druck auf der jeweils anderen Seite kann der Federkraft entgegenwirken. In einer Ausführungsform wird der hydraulische Druck gezielt gesteuert, insbesondere mittels einer Pumpe und gegebenenfalls eines Ventils. In einer anderen Ausführungsform kann der hydraulische Druck auch durch Fliehkräfte aufgebaut sein. - Es wird vorgeschlagen, den Strömungsabschnitt
175 und den Reibabschnitt195 derart aufeinander abzustimmen, dass sich vorbestimmte Größenverhältnisse ergeben. Dadurch können die Übertragungsfähigkeiten des Drehmomentwandlers120 und der Reibkupplung125 für Drehmoment einander angepasst sein. Insbesondere kann dafür gesorgt sein, dass ein Schließvorgang der Reibkupplung125 verbessert abläuft. - Bezugszeichenliste
-
- 100
- Einrichtung
- 105
- Drehachse
- 110
- Eingangsseite
- 115
- Ausgangsseite
- 120
- hydrodynamischer Drehmomentwandler
- 125
- Reibkupplung
- 130
- Pumpe
- 135
- Turbine
- 140
- Pumpenschaufel
- 145
- Turbinenschaufel
- 150
- Leitrad
- 155
- Leitschaufel
- 160
- Pumpengehäuse
- 165
- Turbinengehäuse
- 170
- Innentorus
- 175
- Strömungsabschnitt
- 180
- Schwingungsdämpfer
- 185
- erster Reibpartner
- 190
- zweiter Reibpartner
- 195
- Reibabschnitt
- 200
- Turbinennabe
Claims (10)
- Einrichtung (
100 ) zur Übertragung von Drehmoment, wobei die Einrichtung folgendes umfasst: – einen hydrodynamischen Drehmomentwandler (120 ); – wobei der hydrodynamische Drehmomentwandler eine Pumpe (130 ) und eine Turbine (135 ) umfasst; – eine Reibkupplung (125 ), die zum Drehmomentwandler (120 ) parallel geschaltet ist, mit einem ersten (185 ) und einem zweiten Reibpartner (190 ), – wobei der erste Reibpartner (185 ) integriert mit der Pumpe (130 ) und der zweite Reibpartner (190 ) integriert mit der Turbine (135 ) ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass – ein ringförmiger Reibabschnitt (195 ), auf dem die Reibelemente (185 ,190 ) axial miteinander in Eingriff gebracht werden können, – und ein ringförmiger Strömungsabschnitt (175 ), auf dem sich Schaufeln (140 ,145 ) der Pumpe (130 ) und der Turbine (135 ) axial gegenüberstehen, – in ihren Abmessungen aufeinander abgestimmt sind. - Einrichtung nach Anspruch 1, wobei gilt:
q1 = rr·Ar / rs·As 195 ), Ar: Oberfläche des Reibabschnitts (195 ) in Axialrichtung, rs: mittlerer Radius des Strömungsabschnitts (175 ), und As: Oberfläche des Strömungsabschnitts (175 ) in Axialrichtung. - Einrichtung nach Anspruch 2, wobei gilt: q1 = [0,5; 2].
- Einrichtung nach Anspruch 3, wobei gilt: q1 = [0,8; 1,6].
- Einrichtung nach Anspruch 5, wobei gilt: q2 = [0,4; 1,6].
- Einrichtung nach Anspruch 6, wobei gilt: q2 = [0,5; 1].
- Einrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei gilt:
q3 = Ar / As 195 ) in Axialrichtung, und As: Oberfläche des Strömungsabschnitts (175 ) in Axialrichtung. - Einrichtung nach Anspruch 8, wobei gilt: q3 = [0,4; 1,6].
- Einrichtung nach Anspruch 9, wobei gilt: q3 = [0,6; 1,4].
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