-
Die Erfindung betrifft eine Montagehilfe für ein Rohr, welches insbesondere in der Art eines Wellrohres ausgebildet ist und für ein druckmittelbetätigbares System eines Fahrzeuges Anwendung findet.
-
Derartige Wellrohre werden beispielsweise in Ausrücksystemen eingesetzt und sind mit einem Anschlussbereich eines druckmittelbetätigbaren Zylinders (Geberzylinders) und mit dem Anschlussbereich eines Druckmittelreservoirs zu verbinden. Dazu wird das Wellrohr an seinem Umfang manuell erfasst und über den entsprechenden Anschlussbereich/Anschlussstutzen des Geberzylinders und des Druckmittelreservoirs geschoben, wobei die erforderliche Montagekraft relativ hoch ist und die Gefahr besteht, dass man mit den Findern abrutscht. Daher wird von dem Bearbeiter eine zusätzliche Anstrengung gefordert, um das Rohr so zu greifen, dass ein Abrutschen verhindert wird.
-
Aus der Druckschrift
DE 102 31 114 A1 ist eine Steckverbindung mit Montagehilfe für den Anschluss von Rohr- und Schlauchleitungen, insbesondere zur Verwendung von Rohrleitungssystemen von Kraftfahrzeugen und dergleichen, mit einem Rohrstutzen und einem mit diesem ggf. verrastend zusammenwirkenden Stecker, an dem die Rohr- und Schlauchleitung befestigt ist, wobei zwischen dem Stecker und dem Rohrstutzen eine in axialer Richtung wirkende Verschiebeführung angeordnet ist, die gegen Verdrehung in Umfangsrichtung sichert. Zusätzlich zur Verdrehsicherung im Montagezustand wird die Gefahr einer winkelverdrehten oder nicht eingerasteten Fehlmontage minimiert, welche zudem anhand der Stellung Zapfen/Ausnehmungen leicht erkannt werden könnte. In
DE 20 2005 015 565 U2 wird ebenfalls eine Montegehilfe beschrieben, wobei am Rohr eine Markierung vorgesehen ist, welche signalisiert, ob die erforderliche Einstecktiefe nach der Montage gewährleistet ist, um eine sichere Verbindung zu gewährleisten.
-
Bei den beiden vorgenannten Lösungen ist das Rohr ist nicht als Wellrohr ausgeführt und es besteht bei einer großen axialen Fügekraft ebenfalls die Gefahr des Abrutschens bei einer manuellen Montage.
-
Eine Montagehilfe für eine Befestigungsvorrichtung, insbesondere für Schlauch- oder Rohranschlüsse, ist auch aus der Druckschrift
DE 20 2008 017 249 U1 bekannt. Die Befestigungseinrichtung weist eine von außen anzusetzende Grundkörpereinheit mit sich axial erstreckender Vorsprungseinheit und Biegeeinheit und eine auf die Vorsprungseinheit von innen zu schiebende Verriegelungseinheit auf und ist konstruktiv aufwendig gestaltet. Ein Wellenschlauch wird bei dieser Lösung in axialer Richtung mit einer Aufnahmeeinheit verbunden, die radial nach innen weisende Zungen aufweist, die in Vertiefungen des Wellenschlauches eingreifen und dadurch die Aufnahmeeinheit auf dem Wellenschlauch axial fixieren, wobei die Aufnahmeeinheit Teil der Befestigungsvorrichtung ist. Die Befestigung der Befestigungsvorrichtung in der Ausnehmung einer Wandung erfolgt dann mit Hilfe einer Vorrichtung in Form einer Zangeneinheit.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Montagehilfe für ein Rohr, insbesondere in der Art eines Wellrohres für ein hydraulisches System eines Fahrzeuges zu entwickeln, welches es gestattet eine große manuelle Fügekraft zum Herstellen der Verbindung mit einem Anschlussbereich zu entwickeln und dabei ein abrutschen der Finger bzw. der Hand vom Rohr verhindert.
-
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des ersten Patentanspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die Montagehilfe für ein Rohr, welches insbesondere in der Art eines Wellrohres ausgebildet ist und für ein druckmittelbetätigbares System eines Fahrzeuges Anwendung findet und mit wenigstens einem Anschlussbereich durch manuelle Betätigung verbindbar ist besteht erfindungsgemäß aus einem die Kraftangriffsfläche in Betätigungsrichtung vergrößernden Element dass auf dem Außenbereich des Rohres befestigbar ist.
-
Das Element ist dabei bevorzugt scheibenförmig, insbesondere in der Art eines Flansches ausgebildet und weist einen Durchbruch auf, durch den das Wellrohr reicht.
-
Ist das Rohr in der Art eines Wellrohres ausgebildet wird das Element bevorzugt zwischen wenigstens zwei Erhebungen des Wellrohres befestigt. In diesem Fall ist das Element dünnwandig in der Art einer dünnen Scheibe ausgebildet. Alternativ weist das Element an seinem Innenumfang eine Kontur auf, die mit mehreren Erhebungen und Vertiefungen des Wellrohres in Eingriff bringbar ist und weist in diesem Fall eine größere Dicke, zumindest im Bereich seines Durchbruchs auf.
-
Vorzugsweise ist das Element lösbar an dem Rohr, insbesondere dem Wellrohr befestigbar. Dazu ist das Element geschlitzt ausgeführt, so dass dieses über den Außenumfang des Rohres/Wellrohres fügbar ist. Das Element kann weiterhin eine radiale Ausnehmung in der Art einer Montageschräge aufweisen, die im am Außenumfang im Bereich des Schlitzes ausgebildet ist und das Aufschieben auf das Wellrohr über dessen Außenumfang im Bereich einer Vertiefung des Wellrohres begünstigt.
-
Vorteilhafter Weise wird an jedem Endbereich des Rohres/Wellrohres ein entsprechendes Element befestigt. Dieses kann nach der Montage auf dem Rohr/Wellrohr verbleiben oder davon entfernt und für die Montage eines weiteren Rohres/Wellrohres verwendet oder entsorgt werden. Durch das auf dem Rohr partiell befestigte Element wird für die manuelle Betätigung eine bessere Kraftangriffsfläche geschaffen, durch die eine sichere Montage gewährleistet ist.
-
Ein Abrutschen bei der Montage ist somit ganz bzw. weitestgehend ausgeschlossen. Weiterhin ist der manuelle Kraftbedarf nicht mehr so groß, da eine geringere bzw. keine radiale Kraft zum greifen aufgebracht werden muss, wodurch die Ermüdungserscheinungen bei einer Vielzahl von hintereinander durchzuführenden Montagevorgängen eingeschränkt werden.
-
Die erfindungsgemäße Lösung findet insbesondere bei der Montage von Niederdruckrohren bei Kupplungsausrücksystemen in Fahrzeugen Anwendung. Durch die Montagehilfe ist es wesentlich einfacher möglich, beispielsweise ein Ende des Wellrohres am Anschlussbereich des Geberzylinders und das andere Ende am Anschlussbereich des Druckmittelreservoirs manuell zu befestigen, indem es senkrecht auf die Anschlussbereiche geschoben wird, da eine größere Anlagefläche/Druckfläche für die Finger vorhanden ist und ein Abrutschen der Finger vermieden wird. Der Innendurchmesser des Elementes ist dabei dem Außendurchmesser des Wellrohres in Bereich eine Vertiefung des Wellrohres angepasst und ist somit kleiner als der Durchmesser des Wellrohres im Bereich einer Erhöhung des Wellrohres. Dadurch wird das Element zwischen zwei Erhöhungen des Wellrohres geklemmt und auf dem Schlauch axial fixiert.
-
Das scheibenförmige Element wird klammerartig über dem Umfang des Wellrohres montiert und kann für Wellrohre mit parallelen ringförmigen Ausformungen / sich abwechselnden Erhebungen und Vertiefungen und für Wellrohre mit spiralförmig verlaufenden Wellen verwendet werden.
-
Das Element ist dabei so flexibel, dass jede "Hälfte" des Flansches in Bezug auf die andere Hälfte aus Richtung des Schlitzes so verdreht werden kann, dass das Element über das Rohr/Wellrohr schiebbar ist.
-
Das scheibenförmige Element ist dabei dünn genug, um sich entsprechend auf das Rohr aufdrücken zu lassen und kann dabei im Bereich des Schlitzes entsprechend auffedern und es ist starr genug, um der manuellen Betätigung bei der Montage standzuhalten und nicht vom Rohr zu rutschen. Einmal eingesetzt, werden die beiden Hälften, d.h. die Enden ausgehend vom Schlitzt in die entgegen gesetzte Richtung gedreht, so dass das Element nach der Montage auf dem Wellrohr eine im Wesentlichen ebene Betätigungsfläche für die Finger bildet. Das Element kann in jeder beliebigen Position entlang des Wellrohres befestigt und auch je nach Kundenwunsch vormontiert werden. Bevorzugt besteht das Element aus Kunststoff oder einem dünnen metallischen Blech und ist damit sehr kostengünstig herstellbar.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
-
1 die Darstellung eines herkömmlichen Wellrohres im Bereich eines Endes,
-
2 das Element in Form einer Scheibe in der Draufsicht,
-
3 das Element gemäß 2 im Schnitt A-A
-
4 einen Endbereich eines Wellrohres mit dem montierten Element.
-
In 1 ist ein Endbereich eines Wellrohres W dargestellt, welche sich abwechselnde Vertiefungen 1 mit einem Durchmesser D1 und Erhebungen 2 mit einem größeren Durchmesser D2 aufweist, wobei die Erhebungen in einem Abstand a zueinander angeordnet sind. An dem Endbereich des Wellrohres ist ein Anschlussbereich 3 ausgebildet, der beispielsweise mit einem Anschluss eines Geberzylinders oder eines Druckmittelspeichers durch aufdrücken in Richtung der Längsachse A manuell verbunden wird. Dazu ist in Montagerichtung eine relativ große Fügekraft F erforderlich. Der Bediener fasst das Wellrohr W an seinem Außenumfang, hält es mit einer Haltekraft FH und presst es mit der Fügekraft F in Fügerichtung über den jeweiligen Anschlussstutzen (nicht dargestellt), wobei es vorkommen kann, dass er auf dem Wellrohr abrutscht. Das Wellrohr W wird erfindungsgemäß zur Vermeidung des Abrutschens an seinem Außenbereich mit einer Montagehilfe, hier in Form eines scheibenförmigen Elements 4 versehen, welches in 2 in der Draufsicht und in 3 im Schnitt A-A gemäß 2 dargestellt ist. Das Element 4 weist einen Durchbruch 4.1 mit einem Durchmesser d4 auf, der mit dem Durchmesser D1 einer Vertiefung des Wellrohres korrespondiert. Weiterhin weist das Element 4 einen von seinem Außenumfang 4.2, der einen Außendurchmesser D4 aufweist, zu dem Durchbruch 4.1 reichenden Schlitz 4.3 auf, der radial außen in einer Ausnehmung 4.4 endet, die das Aufschieben auf das Wellrohr begünstigt. Durch den Schlitz 4.3 werden zwei aufbiegbare Bereiche 4a, 4b gebildet, die ebenfalls ein aufstecken des Elementes 4 auf das Rohr begünstigen. Aus 3 geht hervor, dass das Element 4 eine Breite b aufweist, die mit dem Abstand a zwischen zwei Erhebungen 2 gemäß 2 korrespondiert.
-
Die beiden Stirnseiten 4.5, 4.6 des Elementes 4 können glatt oder auch geriffelt ausgebildet sein, wobei durch die Riffelung noch ein besserer Griff erzielt werden kann. Hier wurde auf der Stirnseite 4.5 eine Riffelung 5 in drei Bereichen vorgesehen. Die Riffelung könnte sich auch über die gesamten Stirnseite/n 4.5, 4.6 erstrecken. Abweichend von der Kreisform des Außenumfangs, die in 2 dargestellt ist, sind auch andere Formen möglich, wie beispielsweise eine ovale Form oder eine Gestaltung in der Art eine Vielecks.
-
4 zeigt einen Endbereich eines Wellrohres W, der einen Anschlussbereich 3 aufweist, mit dem montierten Element 4. Um das Element 4 auf dem Wellrohr zu montieren wurden die beiden Endbereiche 4a, 4b, die an den Schlitz 4.3 angrenzen auseinander gebogen, bis das Element 4 über den Außendurchmesser D1 einer Vertiefung 1 des Wellrohres W greifen kann, was durch die Ausnehmung 4.4, die Montageschrägen bilden, begünstigt wird. Wenn das Element 4 mit seiner hier kreisrunden Ausnehmung 4.1 über den Außendurchmesser D1 einer Vertiefung montiert wurde, schnappen die beiden Enden 4a, 4b in ihre Ausgangslage zurück. Das Element 4 ist nun zwischen den zwei Erhebungen 2 des Wellrohres W in axialer Richtung fixiert. Damit bildet das Element 4 einen durchmesservergrößernden Flansch, der eine Anschlagfläche für die Hand/die Finger darstellt, wenn diese mit einer Haltekraft FH dagegen drücken um den Anschlussbereich 3 des Wellrohres W unter Beaufschlagung der Fügekraft F über den entsprechenden Anschlussstutzen (nicht dargestellt) zu Schieben. Ein Abrutschen der Finger wird dadurch verhindert und somit eine einfachere Montage gewährleistet.
-
Bevorzugt wird diese Lösung für Niederdruck-Wellrohre aus Kunststoff eingesetzt.
-
Das Element 4 kann nach der Montage einfach wieder entfernt werden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Vertiefungen
- 2
- Erhebungen
- 3
- Anschlussbereich
- 4
- Element
- 4.1
- Durchbruch
- 4.2
- Außenumfang
- 4.3
- Schlitz
- 4.4
- Ausnehmung
- 4a, 4b
- aufbiegbare Bereiche des Elementes 4
- 5
- Riffelung
- a
- Abstand der Erhebungen
- A
- Längsachse
- b
- Breite des Elements
- D1
- Außendurchmesser der Vertiefungen 1
- D2
- Außendurchmesser der Erhöhungen 2
- d4
- Innendurchmesser des Elements 4
- D4
- Außendurchmesser des Elements 4
- F
- Fügekraft
- FH
- Haltekraft
- W
- Wellrohr
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10231114 A1 [0003]
- DE 202005015565 U2 [0003]
- DE 202008017249 U1 [0005]