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Die Erfindung bezieht sich auf ein Hochspannungsanlagenfeld mit drei Hochspannungs-Durchführungsanschlüssen und drei Stromwandler-Messanordnungen, von denen je eine an den Durchführungsanschlüssen angeordnet ist und die jeweils einen Haltekörper und einen am Haltekörper gehaltenen, ringförmigen Hochspannungs-Stromwandler aufweist.
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In Hochspannungsanlagen mit einer Hochspannung von mindestens 1 kV sind Hochspannungs-Kabelstecker zum Aufsetzen auf Hochspannungs-Durchführungsanschlüsse bekannt, um Hochspannungskabel an die Hochspannungs-Durchführungsanschlüsse anzuschließen. Die Hochspannungs-Durchführungsanschlüsse sind fest in eine solche Anlage integriert und verbinden einen oftmals gasisolierten Innenraum der Anlage mit einem zugänglichen Kabelanschlussraum. Des Weiteren sind ringförmige Hochspannungs-Stromwandler zum Messen eines im Betrieb über diese Komponenten fließenden elektrischen Stromes bekannt.
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Von der Fa. Zelisko werden zu diesem Zweck verschiedene ringförmige Hochspannungs-Stromwandler angeboten, z.B. ein nicht teilbarer Stromwandler Typ SMCS - JW1001, der auf den noch nicht aufgesetzten Hochspannungs-Kabelstecker oder den Hochspannungs-Durchführungsanschluss bei einer Erstausrüstung der Hochspannungsanlage aufgeschoben werden kann, und ein teilbarer Stromwandler Typ SMCS/T - JW1002, der auf das Hochspannungskabel ohne Demontage des Hochspannungs-Kabelsteckers bei einer Nachrüstung der Hochspannungsanlage montiert werden kann.
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Darüber hinaus sind Stromwandler und Sensoren von verschiedenen Herstellern bekannt, die an Befestigungsflanschen von Durchführungen oder hinter diesen angebracht sind. Diese sind jedoch fest an die Anlage installiert und können daher weder für Service-Fälle entfernt, noch mittels einer Amperewindung primär getestet werden. Diese Wandler sind allesamt in einer axialen Ebene installiert und unterliegen einer gegenseitigen Beeinflussung, die durch das Metall der Flansche bzw. der Anlage selbst verstärkt wird.
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Der Mindestabstand zwischen Polen benachbarter Hochspannungs-Durchführungsanschlüsse beträgt typisch 95 mm. Hochspannungs-Kabelstecker haben einen Außendurchmesser von typisch bis zu 89 mm. Somit ist im Extremfall nur wenig Platz zwischen benachbarten Durchführungsanschlüssen bzw. Kabelsteckern für die Installation von Stromwandlern vorhanden. Ein ringförmiger Hochspannungs-Stromwandler weist mindestens einen ringförmigen Kern und eine Spule zur Messung eines durch einen Stromfluss verursachten Magnetfeldes auf, wobei für eine genaue Strommessung die Spule um den Kern gewickelt ist. Werden zwei Stromwandler mit ihren Kernen direkt nebeneinander angeordnet, ist eine gegenseitige, insbesondere magnetische, Beeinflussung nicht auszuschließen, was eine Verfälschung der Strommessung verursachen kann.
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Aus der
DE 20 2008 009 101 U1 ist eine Messwertgeber-Anordnung mit drei Messwertgebern und entsprechend drei Kunststoff-Trägerteilen zur Kurzschlusserfassung in einer elektrischen Mittelspannungs-Schaltanlage bekannt. Jedes Trägerteil ist plattenartig mit einer nutförmigen Aufnahme für einen der Messwertgeber, einer Durchgangsöffnung für eine Stromleiter-Durchführung der Schaltanlage und einem Rastmittel in Form eines Rastarms zur Fixierung an der Schaltanlage ausgebildet. Des Weiteren ist jedes Trägerteil mit einem der Messwertgeber zu einer Einzel-Montageeinheit verbunden. Mittels randlicher Rastmittel an den Trägerteilen sind die Einzel-Montageeinheiten miteinander verbunden, insbesondere mit den Messwertgebern in einer Reihe nebeneinander, umso die Messwertgeber-Anordnung zu bilden.
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Die
WO 2011/161129 A1 zeigt eine Mittel- oder Hochspannungsanlage mit drei nebeneinander angeordneten, gekapselten Nominalleitern und drei Stromwandlerkernen. Dabei sind die Stromwandlerkerne in Richtung der Längsachsen der Nominalleiter gegeneinander versetzt und gegenseitig überlappend mittels Haltemitteln an den Nominalleitern angeordnet.
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In der
DE 20 2014 101 303 U1 ist eine Messwertgeber-Anordnung mit einem Trägerteil und drei Messwertgebern zur Kurzschlusserfassung im Bereich von Stromleitern einer elektrischen Mittelspannungs-Schaltanlage offenbart. Das Trägerteil umfasst drei nebeneinander in einer Reihe angeordnete, einteilig angeformte Führungshülsen, die Durchgangsöffnungen zur Durchführung der Stromleiter bilden. Am Umfang der Führungshülsen weist das Trägerteil als Befestigungsmittel für die Messwertgeber jeweils einen ringförmigen, einseitig geöffneten Aufnahmeraum zum Einlegen und Vergießen eines Messwertgebers auf. Dabei hat jeder Aufnahmeraum einen ringförmigen Boden, wobei die Böden benachbarter Aufnahmeräume zueinander mit einem Höhenversatz von mindestens der Bauhöhe eines Messwertgebers angeordnet sind. Zudem überlappen sich die Aufnahmeräume gegenseitig in ihren äußeren Randbereichen. Außerdem weist das Trägerteil einteilig angeformte Klemmmittel zur Montage an der Schaltanlage auf.
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Die
DE 694 23 435 T2 offenbart einen durch Biegen eines Metallbleches herstellbaren Anschlusskörper für ein hochspannungsfestes Elektrokabel mit einem Leiter, wobei der Anschlusskörper einen Hülsenabschnitt, der geeignet ist, einen Endabschnitt des Kabels zu fixieren, wobei der Endabschnitt einen zurückgefalteten Abschnitt eines freigelegten Teils des Leiters beinhaltet, einen Verbindungsabschnitt, welcher geeignet ist zum Verbinden mit einer externen Elektrode, einen Zwischenteil, der sich dazwischen erstreckt, wobei er eine Basis aufweist und mit gegenüberliegenden lateralen Wänden an jeder Seite der Basis des Zwischenteils versehen ist und das Zwischenteil ferner einen Stopper umfasst, um mit dem zurückgefalteten Abschnitt des Leiters in Kontakt gebracht zu werden, und einen Abbruchverhinderungsabschnitt umfasst, welcher mit dem Stopper zusammenwirkt. Der Abbruchverhinderungsabschnitt umfasst wenigstens einen plattenähnlichen Abschnitt, welcher von dem oberen Ende wenigstens einer der einander gegenüberliegenden lateralen Wände des Zwischenteils zu der anderen lateralen Wand davon vorsteht und zu einem linearen, gebogenen, gewinkelten oder anders geformten Endabschnitt geformt ist, der geeignet ist, den Stopper zu tragen und der zwischen dem Stopper und dem Verbindungsabschnitt angeordnet ist. Der Endabschnitt des plattenähnlichen Abschnitts trägt den oberen Teil des Stoppers über der Basis, und ein Bodenteil des Stoppers wird durch die Basis festgehalten.
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Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines Hochspannungsanlagefeldes mit Haltekörpern zur einfachen Installation der ringförmigen Hochspannungs-Stromwandler an deren Hochspannungsanlagenfeld und fehlerfreien Messung eines Stromflusses mittels des jeweiligen Stromwandlers, insbesondere bei beengten Platzverhältnissen, zugrunde.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Hochspannungsanlagenfeldes mit den Merkmalen des Anspruches 1.
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Für das erfindungsgemäße Hochspannungsanlagenfeld ist der jeweilige Haltekörper als eine Haltehülse ausgebildet, an deren Mantelfläche der ringförmige Hochspannungs-Stromwandler die Mantelfläche umgebend wahlweise in einer ersten axialen Position oder mindestens einer von der ersten verschiedenen zweiten axialen Position anbringbar ist, wobei die erste und die zweite axiale Position um mindestens eine axiale Breite des ringförmigen Hochspannungs-Stromwandlers axial zueinander versetzt sind. Die Haltehülse weist Befestigungsmittel zur Befestigung an einem Hochspannungs-Durchführungsanschluss einer Hochspannungsanlage und eine Kabelsteckeröffnung für einen Hochspannungs-Kabelstecker zum Aufsetzen auf den Hochspannungs-Durchführungsanschluss auf.
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Die Haltehülse kann mit den Befestigungsmitteln an dem Durchführungsanschluss diesen umgebend befestigt werden. Der Stromwandler kann vor oder nach der Befestigung der Haltehülse an dem Durchführungsanschluss an der Mantelfläche der Haltehülse wahlweise in der ersten axialen Position oder der mindestens einen zweiten axialen Position angebracht werden. Anschließend kann der Hochspannungs-Kabelstecker durch die Kabelsteckeröffnung hindurch auf den Hochspannungs-Durchführungs-anschluss aufgesetzt und somit eine elektrische und/oder mechanische Verbindung zwischen dem Durchführungsanschluss und dem Kabelstecker hergestellt werden. Der ringförmige Hochspannungs-Stromwandler umschließt den Hochspannungs-Durchführungsanschluss und/oder den Hochspannungs-Kabelstecker, so dass mit ihm der durch den Durchführungsanschluss und/oder den Hochspannungs-Kabelstecker fließende elektrische Strom gemessen werden kann.
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Das Halten des ringförmigen Hochspannungs-Stromwandlers an der Haltehülse z.B. in der ersten axialen Position und das Halten eines weiteren ringförmigen Hochspannungs-Stromwandlers an einer weiteren Haltehülse in der mindestens zweiten axialen Position ermöglichen, dass die beiden Stromwandler um eine radiale Ringdicke der ringförmigen Hochspannungs-Stromwandler radial überlappen können. Somit ist auch bei nah nebeneinander angeordneten Hochspannungs-Durchführungsanschlüssen mit relativ geringem Abstand zwischen deren Polmitten die Installation der Stromwandler an der Hochspannungsanlage möglich. Des Weiteren wird durch den axialen Versatz der beiden Stromwandler eine gegenseitige Beeinflussung der jeweiligen Messung des Stromflusses und somit eine Verfälschung dieser Messung vermieden. Dadurch ist bei drei nebeneinander angeordneten Stromwandlern an der Hochspannungsanlage mit drei nebeneinander angeordneten Durchführungsanschlüssen eines Dreiphasensystems eine Nullsystemstrommessung durch Vektoraddition der durch die jeweiligen Durchführungsanschlüsse hindurchfließenden Einzelströme möglich. Je nach Anzahl und Anordnung der Durchführungsanschlüsse kann die jeweilige Haltehülse mehr als die beiden axialen Positionen zum Halten des ringförmigen Hochspannungs-Stromwandlers an seiner Mantelfläche aufweisen.
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Die Mantelfläche der jeweiligen Haltehülse ist mit mindestens einer Ausnehmung in der ersten oder der mindestens einen zweiten axialen Position versehen, wobei eine axiale Breite der Ausnehmung mindestens so groß wie die axiale Breite des ringförmigen Hochspannungs-Stromwandlers ist. Dies ermöglicht ein Hineinreichen z.B. eines an einer ersten Haltehülse in der ersten axialen Position gehaltenen ersten Stromwandlers in eine Ausnehmung in der ersten axialen Position einer zweiten Haltehülse und ein Hineinreichen eines zweiten, an der zweiten Haltehülse in der zweiten axialen Position gehaltenen Stromwandlers in eine Ausnehmung in der zweiten axialen Position der ersten Haltehülse. Somit können benachbarte Haltehülsen bis auf gegenseitigen Berührkontakt nebeneinander angeordnet sein.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist die jeweilige Haltehülse ein Befestigungsausrichtelement auf. Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Haltehülse in korrekter Ausrichtung an dem Hochspannungs-Durchführungsanschluss befestigt wird und/oder dass die Ausrichtung eines vormontierten Stromwandlers vorbestimmt wird. Vorteilhafterweise sind die Befestigungsmittel der Haltehülse derart angeordnet, dass sie als Befestigungsausrichtelement dienen. Die Haltehülse mit einem in Leistungsrichtung korrekt vormontierten Stromwandler verfügt über das Befestigungsausrichtelement und gibt damit die Einbaurichtung für den Stromwandler an dem Durchführungsanschluss vor, so dass die gemessene Leistungsrichtung durch die Ausrichtung des Befestigungsausrichtelementes eindeutig definiert ist.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist die Mantelfläche der jeweiligen Haltehülse mit mindestens zwei Ausnehmungen in der ersten axialen Position und mit mindestens zwei Ausnehmungen in der mindestens einen zweiten axialen Position versehen, wobei in beiden axialen Positionen jeweils die Ausnehmungen in Umfangsrichtung gegeneinander versetzt angeordnet sind und/oder die Ausnehmungen in der ersten axialen Position axial parallel zu den Ausnehmungen in der zweiten axialen Position versetzt sind. Diese Haltehülse erlaubt eine radiale Überlappung des an der Haltehülse z.B. in der ersten axialen Position gehaltenen Stromwandlers mit mehreren weiteren, an weiteren baugleichen Haltehülsen in der zweiten axialen Position gehaltenen Stromwandlern. Dies ist insbesondere bei Hochspannungsanlagen mit drei nebeneinander angeordneten Durchführungsanschlüssen eines Dreiphasensystems von Vorteil.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist an der Mantelfläche der jeweiligen Haltehülse ein Hochspannungs-Summenstromwandler die Mantelfläche umgebend in einer von der ersten und der zweiten verschiedenen dritten axialen Position angebracht und die Mantelfläche ist mit mindestens einer Ausnehmung für den Hochspannungs-Summenstromwandler in der dritten axialen Position versehen. Der Summenstromwandler kann eine Anzahl, insbesondere bei einem Dreiphasensystem drei, der erfindungsgemäßen Haltehülsen umschlingen. Dabei kann er in die mindestens eine Ausnehmung in der dritten axialen Position hineinreichen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung ist die jeweilige Haltehülse als offene, elastisch aufbiegbare Ringhülse ausgebildet. Dadurch kann die Haltehülse von dem Hochspannungs-Durchführungsanschluss z.B. bei Wartungs- oder Prüfarbeiten der Hochspannungsanlage, des Stromwandlers oder einer anderen Komponente einfach entfernt und dort wieder befestigt werden, ohne einen auf den Durchführungsanschluss aufgesetzten Hochspannungs-Kabelstecker von diesem lösen zu müssen. Die Ringhülse kann aufgebogen und seitlich von dem Durchführungsanschluss und/oder dem Kabelstecker abgezogen werden. Insbesondere kann die Haltehülse mindestens einen Ausschnitt für die Zugänglichkeit zu einem kapazitiven Abgriff am Durchführungsanschluss aufweisen.
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In einer Weiterbildung der Erfindung umfassen die Befestigungsmittel zur Befestigung an dem Hochspannungs-Durchführungsanschluss bzw. an einem zugehörigen Befestigungsadapter oder Befestigungsflansch Schnapp- oder Klemmverbindungsmittel. Diese erlauben eine besonders einfache Befestigung der Haltehülse an dem Hochspannungs-Durchführungsanschluss. Vorteilhafterweise kann es sich dabei um eine Anzahl von Schnapp-/Rastnuten und/oder Schnapp-/Rastnasen handeln.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der jeweilige ringförmige Hochspannungs-Stromwandler eine offene Ringform auf. Dadurch kann der Stromwandler von der Haltehülse z.B. bei Wartungs- oder Prüfarbeiten der Hochspannungsanlage des Stromwandlers oder einer anderen Komponente einfach entfernt und dort wieder angebracht werden, ohne einen auf den Durchführungsanschluss aufgesetzten Kabelstecker von diesem lösen zu müssen. Der Stromwandler kann aufgebogen und seitlich von der Haltehülse, dem Durchführungsanschluss und/oder dem Kabelstecker abgezogen werden. Insbesondere kann der Stromwandler einen Kernverschluss zum Schließen eines offenen Kerns des Stromwandlers aufweisen. Vorteilhafterweise kann der Stromwandler auf einem als offene, elastisch aufbiegbare Ringhülse ausbildeten Haltekörper in Leistungsrichtung korrekt vormontiert sein, wodurch eine nachträgliche, gleichzeitige Befestigung des Haltekörpers und des Stromwandlers in korrekter Leistungsrichtung an dem Durchführungsanschluss unter Aufbiegen, d.h. Aufteilen, sowohl der Ringhülse als auch des daran vormontierten Stromwandlers ermöglicht wird.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist der jeweilige Haltekörper und/oder der jeweilige ringförmige Hochspannungs-Stromwandler Aufnahmemittel für eine Amperewindung einer Primärprüfeinrichtung zwischen dem Stromwandler und einem Hochspannungs-Kabelstecker auf. Vorteilhafterweise verbleibt an mindestens einer Stelle zwischen dem Stromwandler und dem Kabelstecker ein Freiraum, durch den die Amperewindung der Primärprüfeinrichtung zwischen einem Kern des Stromwandlers und dem Kabelstecker eingeführt werden kann. Der Freiraum kann z.B. durch eine Aussparung in der Haltehülse und/oder dem Stromwandler gebildet werden.
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In einer Weiterbildung der Erfindung weist die jeweilige Stromwandler-Messanordnung einen Befestigungsadapter auf, der als ein Befestigungsflansch ausgebildet ist und Befestigungsmittel zur Befestigung an dem Durchführungsanschluss aufweist sowie Befestigungsmittel zur Befestigung des Haltekörpers aufweist. Die Befestigung der Haltehülse mittels des Befestigungsflansches an dem Durchführungsanschluss erlaubt es, die Haltehülse hinsichtlich ihrer Befestigungsmittel nicht an den Hochspannungs-Durchführungsanschluss anpassen zu müssen, wodurch die Haltehülse sehr einfach gestaltet sein kann.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben: Hierbei zeigen:
- 1 eine Perspektivansicht eines Ausschnitts eines Hochspannungsanlagenfeldes mit drei Hochspannungs-Durchführungsanschlüssen eines Dreiphasensystems und drei Befestigungsadaptern,
- 2 eine Längsschnittansicht des Hochspannungsanlagenfeldes von 1 mit drei Haltekörpern und drei Hochspannungs-Stromwandlern,
- 3 eine Perspektivansicht eines der Haltekörper von 2,
- 4 eine Draufsicht auf einen der Hochspannungs-Stromwandler von 2 und
- 5 eine Längsschnittansicht einer der Hochspannungs-Durchführungsanschlüsse und eines der Haltekörper von 2 mit einem Hochspannungs-Kabelstecker und einer Primärprüfeinrichtung.
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1 zeigt einen Ausschnitt eines Hochspannungsanlagenfeldes 1 mit drei nebeneinander angeordneten Hochspannungs-Durchführungsanschlüssen 2 eines Dreiphasensystems, die fest in das Hochspannungsanlagenfeld 1 integriert sind und von einer Rückseite 3 zu einer Vorderseite 4 des Hochspannungsanlagenfeldes 1 durch dieses hindurchführen. Ein Abstand 26 zwischen Polmitten 27 der Durchführungsanschlüsse 2 kann beispielsweise 95 mm betragen. Jeder der Durchführungsanschlüsse 2 ist zum Aufsetzen eines wie in 5 gezeigten Hochspannungs-Kabelsteckers 5 ausgebildet, um an jeden der Durchführungsanschlüsse 2 ein nicht gezeigtes Hochspannungskabel anschließen zu können. Der Kabelstecker 5 kann einen Außendurchmesser 33 von beispielweise 89 mm haben.
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Eine in 2 in dreimaliger Ausführung gezeigte Stromwandler-Messanordnung 6 eignet sich beispielsweise zur Hochspannungs-Strommessung eines im Betrieb bei einer anliegenden Hochspannung von mindestens 1 kV über jeden der drei Durchführungsanschlüsse 2 fließenden Stromes. Jede der drei Stromwandler-Messanordnungen 6 umfasst einen ringförmigen Hochspannungs-Stromwandler 7, einen Haltekörper 8 und einen Befestigungsadapter 9.
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Die 1 und 2 zeigen die drei Befestigungsadapter 9 in Form von Befestigungsflanschen, die an den drei Durchführungsanschlüssen 2 angrenzend an die Vorderseite 4 des Hochspannungsanlagenfeldes 1 befestigt sind.
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3 zeigt eine Perspektivansicht eines der drei Haltekörper 8, die baugleich jeweils als elastisch aufbiegbare Haltehülse mit einem axialen Ausschnitt 18 ausgebildet sind. Der Haltekörper 8 weist am in 3 unteren axialen Endbereich 12 vier Schnappnasen 11 auf, die in Schnappnuten 13 eines jeden der Befestigungsadapter 9, wie in 1 zu erkennen, einschnappen können, was eine besonders einfache Befestigung des Haltekörpers 8 am jeweiligen Befestigungsadapter 9 erlaubt. Die Befestigung des Haltekörpers 8 mittels eines der Befestigungsadapter 9 am jeweiligen Durchführungsanschluss 2 ermöglicht es, den Haltekörper 8 hinsichtlich seiner Befestigungsmittel nicht an die Durchführungsanschlüsse 2 anpassen zu müssen, wodurch der Haltekörper 8 einfach gestaltet sein kann. Natürlich kann der Haltekörper 8 auch einfach durch eine genügend elastische Ausgestaltung mit dem Durchführungsanschluss 2 verklemmt werden. Der axiale Ausschnitt 18 dient einerseits der nachträglichen Demontagemöglichkeit des Halterings und stellt gleichzeitig die Zugänglichkeit zum kapazitiven Abgriff am Durchführungsanschluss 2 sicher. Ein solcher kapazitiver Abgriff ist an fast jedem Durchführungsanschluss an irgendeiner herstellerabhängigen Position entlang des Umfanges des Durchführungsanschlusses direkt vor der Ebene des Befestigungsflansches 9 vorhanden und sollte im ServiceFall ebenfalls zugänglich sein.
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Des Weiteren weist der Haltekörper 8 eine Kabelsteckeröffnung 10 auf, durch die sich der jeweilige Durchführungsanschluss 2 hindurcherstreckt und durch die hindurch ein jeweiliger Hochspannungs-Kabelstecker 5, wie in 5 gezeigt, auf den zugehörigen Durchführungsanschluss 2 aufgesetzt werden kann. Der Haltekörper 8 umgibt den Durchführungsanschluss 2 und den mit diesem elektrisch und/oder mechanisch verbundenen Kabelstecker 5.
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4 zeigt einen der ringförmigen Hochspannungs-Stromwandler 7, der einen ringförmigen Stromwandler-Kern 15, einen Stromwandler-Kernverschluss 16 mit einer nicht gezeigten Spule zur Messung eines durch einen Stromfluss verursachten Magnetfeldes und einen Stromwandler-Anschluss 17 für eine nicht gezeigte Stromwandler-Leitung aufweist. Wie in 2 zu erkennen, sind die drei Stromwandler 7 mit den Stromwandler-Kernen 15 als Haltemittel an den Mantelflächen 14 umfangsseitig kraftschlüssig festgeklemmt. Dabei sitzen die Stromwandler-Kernverschlüsse 16 in den axialen Ausschnitten 18 der Haltekörper 8. Die Stromwandler 7 umschließen die jeweiligen Mantelflächen 14 und die jeweiligen Durchführungsanschlüsse 2, wie auch im Betrieb die jeweiligen, in 2 nicht gezeigten Kabelstecker 5. Mit den drei Stromwandlern 7 können im Betrieb über die drei Durchführungsanschlüsse 2 und drei Hochspannungs-Kabelstecker 5 fließende elektrische Einzelströme gemessen werden.
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In 2 sind die beiden äußeren Stromwandler 7 in einer ersten axialen Position 31 entlang bzw. in einer ersten Ebene senkrecht zu einer Längsachse 19 der jeweiligen Haltekörper 8 nahe am jeweiligen Befestigungsadapter 9 und der Vorderseite 4 des Hochspannungsanlagenfeldes 1 gehalten. Der mittlere Stromwandler 7 ist in einer von der ersten verschiedenen zweiten axialen Position 32 bzw. einer zweiten Ebene vom entsprechenden Befestigungsadapter 9 beabstandet gehalten. Die erste und die zweite axiale Position 31, 32 sind um mehr als eine axiale Breite 20 der drei Stromwandler 7 axial zueinander versetzt. Des Weiteren sind die Mantelflächen 14 der Haltekörper 8 mit Ausnehmungen 21, 22 in der ersten axialen Position 31 und in der zweiten axialen Position 32 versehen. In beiden axialen Positionen 31, 32 sind die Ausnehmungen 21, 22 jeweils in Umfangsrichtung um 180° gegeneinander versetzt und die Ausnehmungen 21 in der ersten axialen Position 31 sind axial parallel zu den Ausnehmungen 22 in der zweiten axialen Position 32 versetzt. Eine axiale Breite 23 der Ausnehmungen 21 in der ersten axialen Position 31 ist so groß wie die axiale Breite 20 der Stromwandler 7, die vorliegend durch die Stromwandler-Kernverschlüsse 16 bestimmt ist. Eine axiale Breite 24 der Ausnehmungen 22 in der zweiten axialen Position 32 ist so groß wie die axiale Breite der Stromwandler-Kerne 15. Dadurch wird ein großflächiges Halten der Stromwandler 7 mit den Stromwandler-Kernen 15 über deren gesamte axiale Breite an den Mantelflächen 14 ermöglicht. Die äußeren beiden Stromwandler 7 reichen in die Ausnehmungen 21 des mittleren Haltekörpers 8 hinein und der mittlere Stromwandler 7 reicht in jeweils eine der Ausnehmungen 22 der beiden äußeren Haltekörper 7 hinein.
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Das Halten der beiden äußeren Stromwandler 7 in der ersten axialen Position 31 und des mittleren Stromwandlers 7 in der zweiten axialen Position 32 ermöglicht bereits, dass die beiden äußeren Stromwandler 7 mit dem mittleren Stromwandler 7 um eine radiale Ringdicke 25 der drei Stromwandler-Kerne 15 radial überlappen können. Die Ausnehmungen 21, 22 ermöglichen darüber hinaus, dass die Haltekörper 8 sehr nah nebeneinander angeordnet werden können, wie in 2 zu erkennen, bei Bedarf bis auf gegenseitigen Berührkontakt. Mittels der drei Haltekörper 8 ist es somit möglich, die drei Stromwandler 7 trotz eines relativ geringen Abstandes 26 von Polmitten 27 der drei nahe nebeneinander angeordneten Durchführungsanschlüsse 2 an dem Hochspannungsanlagenfeld 1 zu installieren. Des Weiteren wird durch den axialen Versatz der drei Stromwandler 7 im Betrieb eine gegenseitige, insbesondere magnetische Beeinflussung der jeweiligen Messung des Stromflusses und somit eine Verfälschung dieser Messung vermieden, wodurch eine Nullsystemstrommessung durch Vektoraddition der durch die jeweiligen Durchführungsanschlüsse 2 des Dreiphasenstromsystems hindurchfließenden Einzelströme möglich ist.
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Durch die Anordnung der vier Schnappnasen 11 am unteren axialen Endbereich 12 eines jeden der Haltekörpers 8 ist gewährleistet, dass die Haltekörper 8 in einer eindeutig definierten axialen Ausrichtung an den Befestigungsadaptern 9 befestigt werden können, wie in 2 gezeigt. Dier vier Schnappnasen 11 dienen damit als ein Befestigungsausrichtelement. Die korrekt ausgerichtete Befestigung der Haltekörper 8 gewährleistet die korrekte Ausrichtung und somit die korrekte Strom- und/oder Leistungsflussmessrichtung der Stromwandler 7, wenn diese an den Haltekörpern 8 vor einer Befestigung dieser an den Befestigungsadaptern 9 korrekt ausgerichtet vormontiert sind.
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5 zeigt den Haltekörper 8, der mittels des Befestigungsadapters 9 an dem Durchführungsanschluss 2 befestigt ist. Auf den Durchführungsanschluss 2 ist der Hochspannungs-Kabelstecker 5 aufgesetzt. Zwischen einem Haltekörper-Steg 28, der durch die Ausnehmungen 21, 22 in der Mantelfläche 14 des Haltekörpers 8 gebildet ist, und dem Kabelstecker 5 ist ein Freiraum 34 als Aufnahmemittel, in den eine Amperewindung 29 einer Primärprüfeinrichtung eingeführt ist. Die Primärprüfeinrichtung umfasst die Amperewindung 29 und einen mit dieser verbundenen Primärtester 30.
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Ausgehend von 2 können für Wartungs- oder Prüfarbeiten der Hochspannungsanlage, der Stromwandler 7 oder anderer Komponenten die Stromwandler 7 an ihren Kernverschlüssen 16 aufgetrennt, d.h. aufgeteilt, und aufgebogen und dann seitlich von den Haltekörpern 8 abgenommen werden. Zusätzlich können die elastisch aufbiegbaren Haltekörper 8 von den Befestigungsadaptern 9 abgenommen, aufgebogen und seitlich von den Durchführungsanschlüssen 2 abgezogen werden. Dazu müssen die auf die Durchführungsanschlüsse 2 aufgesetzten, in 2 nicht gezeigten Kabelstecker 5 von diesen nicht gelöst werden.
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In den gezeigten Ausführungsformen sind die Haltekörper 8 mittels der Befestigungsadapter 9 an den Durchführungsanschlüssen 2 befestigt. Alternativ dazu können Haltekörper derart anders gestaltet sein, dass diese direkt, ohne Befestigungsadapter, an den Durchführungsanschlüssen befestigt werden können. Des Weiteren sind die Haltekörper 8 mittels Schnappnasen 11 an den Befestigungsadaptern 9 befestigt. Alternativ dazu können Haltekörper andere Befestigungsmittel zur Befestigung an Befestigungsadaptern bzw. Durchführungsanschlüssen aufweisen.
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In den gezeigten Ausführungsformen sind an den Haltekörpern 8 die Stromwandler 7 in der ersten axialen Position 31 oder der zweiten axialen Position 32 gehalten. Je nach Anzahl und Anordnung von Durchführungsanschlüssen können Haltekörper an die entsprechende Situation angepasst sein, und weitere axiale Positionen zum Halten ringförmiger Hochspannungs-Stromwandler an ihrer Mantelfläche aufweisen.
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Des Weiteren sind die Haltekörper 8 jeweils mit zwei Ausnehmungen 21 in der ersten axialen Position 31 und zwei Ausnehmungen 22 in der zweiten axialen Position versehen. Die Baugleichheit der Haltekörper 8 erlaubt jeden der drei Haltekörper 8 an jedem der drei Durchführungsanschlüsse 2 zu befestigen unter Beibehaltung der Möglichkeit des Hineinreichens der Stromwandler 7 in die Ausnehmungen 21, 22 der Haltekörper 8. Alternativ dazu können Haltekörper nur die zum nahen Anordnen notwendigen Ausnehmungen aufweisen und sich in ihrem Aufbau unterscheiden. Je nach Anzahl und Anordnung von Durchführungsanschlüssen können Haltekörper an die entsprechende Situation angepasst sein und mit einer entsprechenden Anzahl an Ausnehmungen an geeigneten Stellen ihrer Mantelfläche versehen sein.
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In den gezeigten Ausführungsformen sind die drei Stromwandler 7 mit den Stromwandler-Kernen 15 als Haltemittel an den Mantelflächen 14 umfangsseitig kraftschlüssig festgeklemmt. Alternativ dazu können Stromwandler mit anderen Haltemitteln an entsprechend angepassten Haltekörpern gehalten werden. Insbesondere können Stromwandler derart unterteilt und an den Haltekörpern in Leistungsrichtung korrekt vormontiert sein, so dass eine gleichzeitige Befestigung der Haltekörper und der Stromwandler in korrekter Leistungsrichtung an den Durchführungsanschlüssen möglich ist.
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In einer hier nicht gezeigten Ausführungsform kann an Mantelflächen von Haltekörpern ein Hochspannungs-Summenstromwandler die Mantelflächen umgebend in einer von der ersten und der zweiten verschiedenen dritten axialen Position anbringbar sein. Die Mantelflächen können mit mindestens einer Ausnehmung für den Hochspannungs-Summenstromwandler in der dritten axialen Position versehen sein. Der Summenstromwandler kann eine Anzahl von z.B. drei Haltekörpern für ein Dreiphasensystem umschlingen. Dabei kann er jeweils in die mindestens eine Ausnehmung in der dritten axialen Position der Haltekörper hineinreichen.
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Wie die gezeigten und oben erläuterten Ausführungsformen deutlich machen, stellt die Erfindung ein Hochspannungsanlagenfeld mit einem vorteilhaften Typ von Haltekörper in Form einer neuartigen Haltehülse zur einfachen Installation eines jeweiligen ringförmigen Hochspannungs-Stromwandlers an der Hochspannungsanlage und fehlerfreien Messung eines Stromflusses mittels des Stromwandlers, insbesondere bei beengten Platzverhältnissen, zur Verfügung.