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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Parksperrenanordnung für ein Fahrzeug, beispielsweise für ein Fahrzeuggetriebe, mit einer Betätigungseinrichtung zum Einlegen oder Auslegen einer mit dem Fahrzeugabtrieb in Verbindung stehenden Parksperre und mit einer Notbetätigungseinrichtung zum Einlegen der Parksperre im Notlaufbetrieb.
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Bei bekannten Parksperrenanordnungen wird ein unbeabsichtigtes Wegrollen des Fahrzeuges durch eine Parksperre verhindert. Üblicherweise wird dies dadurch erreicht, dass eine betätigbare Sperrklinke formschlüssig in eine Zahnlücke eines Parksperrenrades eingreift, welches drehfest im Antriebsstrang verbaut ist. Zum Ein- und Auslegen der Parksperre sind verschiedene Aktuierungslösungen bekannt, die zum Beispiel mechanisch, hydraulisch, pneumatisch oder elektrisch betätigt werden.
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Eine beispielsweise rotatorisch betriebene Parksperrenanordnung ist aus der Druckschrift
DE 20 2008 001 760 U1 bekannt. Die Parksperrenanordnung weist ein Parksperrenrad als Parksperre auf, welches nach Art eines Stirnrades an seinem Außenumfang Zähne und Zahnlücken aufweist. Die Parksperre weist ferner eine Parksperrenklinke auf, die über einen von einer Betätigungswelle betätigbaren Sperrnocken derart schwenkbar ist, dass die Sperrklinke formschlüssig mit dem Parksperrenrad zum Einlegen der Parksperre verbindbar ist. Ferner ist eine Betätigungseinrichtung vorgesehen, mittels dessen die Parksperrenklinke von einer Freigabeposition in eine Sperrposition und umgekehrt verschwenkbar ist.
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Im Rahmen von Sicherheitsüberlegungen hat sich gezeigt, dass die Parksperrenanordnung auch bei Auftreten eines Fehlerfalls im System, also z. B. im Notlaufbetrieb, unabhängig von der konventionellen Betätigungseinrichtung einlegbar sein soll. Daher wird eine Notbetätigungseinrichtung zum unabhängigen Einlegen der Parksperre im Notlaufbetrieb vorgesehen.
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Eine derartige Parksperrenanordnung ist beispielsweise aus der Druckschrift
DE 10 2010 054 911 A1 bekannt. Bei der bekannten Parksperrenanordnung erfolgt die normale Betätigung bzw. Regelbetätigung der Parksperre über eine erzeugte Drehbewegung, die mithilfe eines Kulissenelements in eine translatorische Bewegung umgewandelt und auf eine Zugstange übertragen wird. Die translatorische Bewegung der Zugstange wirkt auf ein Betätigungselement mit einer Schrägfläche, das zur Betätigung der Parksperrenklinke vorgesehen ist. Um die Parksperre im Notlaufbetrieb einlegen zu können, wenn die normale Betätigungseinrichtung funktionsunfähig ist, weist die Parksperrenanordnung eine Notbetätigungseinrichtung auf, die das Kulissenelement mit einem Drehmoment beaufschlagen kann. Die Drehbewegung des Kulissenelements wird durch eine federbelastete Druckstange realisiert. Diese Drehbewegung des Kulissenelements erzeugt wieder eine translatorische Bewegung, um letztendlich die Sperrklinke der Parksperre zu betätigen.
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Es hat sich gezeigt, dass die Umwandlung von rotatorischer Energie in translatorische Energie im Rahmen der Betätigung den Wirkungsgrad der Parksperrenanordnung negativ beeinflusst. Zudem sind zum Erzeugen der Notbetätigung eine Vielzahl von zusätzlichen Bauteilen erforderlich, um das Einlegen der Parksperre im Notlaufbetrieb zu ermöglichen. Aufgrund der Anzahl und der notwendigen Anordnungsposition der zusätzlichen Bauteile der Notbetätigungseinrichtung ergibt sich ein hoher Bauraumbedarf. Ferner ist der Einsatz der bekannten Notbetätigungseinrichtung ausschließlich auf translatorische Betätigungseinrichtungen der Parksperre beschränkt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Parksperrenanordnung der eingangs beschriebenen Gattung vorzuschlagen, bei der möglichst bauraumneutral und wirkungsgradoptimiert ein unabhängiges Einlegen der Parksperre bei erkanntem Notlaufbetrieb ermöglicht wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst, wobei sich vorteilhafte Ausgestaltungen aus den Unteransprüchen und der Beschreibung sowie den Zeichnungen ergeben.
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Somit wird eine Parksperrenanordnung für ein Fahrzeug mit einer Betätigungseinrichtung zum Einlegen oder Auslegen einer mit dem Fahrzeugabtrieb in Verbindung stehenden Parksperre mit einer Betätigungswelle vorgeschlagen, die über zumindest ein Betätigungsrad antreibbar ist, so dass die Drehbewegung der Betätigungswelle ein Einlegen oder Auslegen der Parksperre ermöglicht. Um unabhängig von der normalen Betätigungseinrichtung ein Einlegen der Parksperre im Notlaufbetrieb zu ermöglichen, ist eine Notbetätigungseinrichtung vorgesehen. Die Notbetätigungseinrichtung umfasst im Wesentlichen zumindest eine etwa koaxial zu der Betätigungswelle angeordnete Kupplungsscheibe, die mit zumindest einem Energiespeicher zum Erzeugen einer Drehbewegung zum Einlegen der Parksperre bei erkanntem Notlaufbetrieb in Wirkverbindung steht.
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Somit wird unabhängig von der Art der Aktuierung der Parksperre eine Notbetätigung zum Einlegen der Parksperre realisiert, die aufgrund ihrer modularen Konstruktion auch zur Erweiterung eines bestehenden Parksperrenkonzepts zur Kostenreduzierung einsetzbar ist. Darüber hinaus wird durch die koaxiale Anordnung der Notbetätigungsanordnung zur vorhandenen Betätigungswelle der Betätigungseinrichtung eine besonders bauraumsparende bzw. bei Anbau an eine bestehende Parksperre eine bauraumneutrale Anordnung ermöglicht. Ferner ergibt sich aufgrund der direkten Umsetzung der Drehbewegung der Notbetätigungseinrichtung auf die Betätigungswelle der Vorteil, dass keine weiteren Energieumwandlungen notwendig sind, so dass eine besonders wirkungsgradoptimierte Lösung mit der vorgeschlagenen Parksperrenanordnung realisiert wird.
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Eine solche Parksperrenanordnung kann insbesondere zum formschlüssigen Blockieren eines Fahrzeugantriebsstranges, insbesondere in einem automatischen Fahrzeuggetriebe, wie ein Automatikgetriebe oder ein automatisiertes Schaltgetriebe, vorgesehen sein. Eine solche Parksperrenanordnung kann auch speziell zum formschlüssigen Blockieren eines Elektro-Fahrzeugantriebsstranges vorgesehen sein, also eines elektrisch angetriebenen Fahrzeugs.
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Eine besonders bauraumsparende Anordnung der vorgeschlagenen Parksperrenanordnung wird insbesondere auch dadurch realisiert, dass sowohl das Betätigungsrad der Betätigungseinrichtung als auch die Kupplungsscheibe mit dem Energiespeicher der Notbetätigungseinrichtung axial innerhalb bzw. zwischen den Lagerstellen der Betätigungswelle angeordnet sind. Auf diese Weise lässt sich die Parksperrenanordnung konstruktiv einfach integrieren.
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Bei der Verwendung eines mechanischen Energiespeichers, zum Beispiel einer Drehfeder oder auch anderen Fehlerelementen ergibt sich nicht nur eine besonders bauraumsparende Ausführung, sondern auch ein redundantes Parksperrensystem bei Ausfall der Bordelektronik des Fahrzeuges ohne Energiebedarf für die Notbetätigung. Lediglich für die Freigabe der gespeicherten Drehbewegung der Kupplungsscheibe ist ggf. ein den Notaktor auslösender Impuls erforderlich. Die Verwendung einer Drehfeder bietet darüber hinaus den weiteren Vorteil, dass im Vergleich zu anderen Federelementen, wie zum Beispiel Schraubenfedern, Spiralfedern oder dergleichen eine nahezu bauraumneutrale Anordnung zwischen ge- und entspannter Stellung ermöglicht wird. Im Weiteren wird die von dem Energiespeicher abgegebene Rotationsenergie unter Verwendung des konventionellen mechanischen Pfads auf die Parksperre übertragen.
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Neben dem Vorteil, dass die erfindungsgemäße Parksperrenanordnung eine Notbetätigungseinrichtung vorschlägt, die ohne Beeinflussung des Hauptsystems agiert, ergibt sich ferner der Vorteil, dass nach Beendigung des Notlaufbetriebes ein einfaches Wiederaufziehen der Notbetätigungseinrichtung quasi automatisch durch die Bewegung der Betätigungseinrichtung ermöglicht wird. Dadurch ergibt sich der weitere Vorteil, dass die Montage der Notbetätigungseinrichtung im ungespannten Zustand möglich ist, weil das Aufziehen der Notbetätigungseinrichtung nach der Montage durch die Aktivierung der Betätigungseinrichtung möglich ist.
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Grundsätzlich ist die Anwendung der vorgeschlagenen Notbetätigung auch für andere Systeme einsetzbar, die die beanspruchte Notbetätigung benötigen.
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Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung beispielhaft anhand einer rotatorisch betätigten Parksperre exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
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1 eine dreidimensionale schematische Ansicht einer ersten Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Parksperrenanordnung bei nicht aktivierter Notbetätigungseinrichtung;
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2 eine dreidimensionale schematische Ansicht der ersten Ausführungsvariante bei aktivierter Notbetätigungseinrichtung;
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3 eine Schnittansicht der ersten Ausführungsvariante der Parksperrenanordnung;
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4 eine weitere dreidimensionale schematische Ansicht der ersten Ausführungsvariante bei nicht aktivierter Notbetätigungseinrichtung;
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5 eine schematische Ansicht eines Freilaufes zwischen einem Betätigungsrad und einer Kupplungsscheibe bei ausgelegter Parksperre;
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5A eine schematische Ansicht des Freilaufes zwischen dem Betätigungsrad und der Kupplungsscheibe bei eingelegter Parksperre;
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6 eine schematische Ansicht des im Formschluss befindlichen Freilaufes bei ausgelegter Parksperre;
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6A eine schematische Ansicht des in Formschluss befindlichen Freilaufes bei aktivierter Notbetätigungseinrichtung bei eingelegter Parksperre; und
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7 eine schematische Schnittansicht einer zweiten Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Parksperrenanordnung.
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Die vorgeschlagene Parksperrenanordnung für ein nicht weiter dargestelltes Fahrzeug, beispielsweise für ein Elektrofahrzeug odere ein automatisches Fahrzeuggetriebe, wird anhand einer rotatorisch zum Beispiel elektrisch aktuierbaren Parksperre bzw. Parksperrenrad 1 exemplarisch gezeigt, wobei ein analoges Prinzip auch auf translatorisch linear aktuierte Parksperren 1 übertragbar ist. Die Rotationsbewegung kann dann durch eine entsprechende Vorrichtung auf eine translatorische Bewegung umgeleitet werden und somit auf eine translatorische Anwendung angewendet werden. Die axiale Anordnung der Freiläufe und die Verwendung einer Schraubenfeder anstatt der Drehfeder werden hierbei nötig.
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Unabhängig von den jeweiligen Ausführungsvarianten umfasst die vorgeschlagene Parksperrenanordnung zumindest eine Betätigungswelle 2, 2A zum normalen Einlegen oder Auslegen der mit dem Fahrzeugabtrieb in Verbindung stehenden Parksperre 1. Die Betätigungswelle 2, 2A ist über zumindest ein Betätigungsrad 3, 3A welches zum Beispiel als Stirnrad ausgebildet ist, antreibbar. Das Betätigungsrad 3, 3A kann, wie in den Figuren dargestellt, beispielsweise über ein Stirnrad-Zwischengetriebe 4 von einem Rotationsmotor bzw. Aktor 5 angetrieben werden, so dass die erzeugte Drehbewegung des Betätigungsrades 3, 3A auf die Betätigungswelle 2, 2A und von dort z. B. über ein Sperrelement bzw. Sperrnocken 22 zum Betätigen eines Klinkenelements 23 zum Sperren und Freigeben der Parksperre 1 übertragen wird. Andere Bewegungsübertragungen zur Parksperre 1 sind auch denkbar.
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Ebenso ist bei beiden Ausführungsvarianten der erfindungsgemäßen Parksperrenanordnung die bauraumsparende koaxiale Anordnung einer Kupplungsscheibe 6, 6A der Notbetätigungseinrichtung vorgesehen, die quasi in unmittelbarer axialer Nähe zum Betätigungsrad 3, 3A angeordnet ist. Ferner ist die Notbetätigungseinrichtung platzsparend axial zwischen den Lagerstellen der Betätigungswelle 2, 2A angeordnet.
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Die erfindungsgemäße Parksperrenanordnung umfasst eine Notbetätigungseinrichtung zum Einlegen der Parksperre 1 im Notlaufbetrieb. Die Notbetätigungseinrichtung weist zunächst zumindest ein etwa koaxial zu der Betätigungswelle 2, 2A angeordnete Kupplungsscheibe 6, 6A auf, die mit zumindest einem Energiespeicher 7, 7A zum Erzeugen einer Drehbewegung zum Einlegen der Parksperre bei erkanntem Notlaufbetrieb in Wirkverbindung steht. Die Kupplungsscheibe 6, 6A ist über den als Drehfeder ausgebildeten Energiespeicher 7, 7A vorgespannt, indem ein erstes Ende der Drehfeder an der Kupplungsscheibe 6, 6A festgelegt ist und ein zweites Ende der Drehfeder an einem Gehäuseanschlag 9 oder ähnlich wirkenden Anschlag anliegt. Zum Freigeben oder Sperren der von dem Energiespeicher 7, 7A gespeicherten Rotationsbewegungsenergie der Kupplungsscheibe 6, 6A ist zumindest ein Notaktor 8, 8A vorgesehen, der vorzugsweise als Stiftaktor 8, 8A ausgeführt ist.
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Gemäß 1 bis 6A ist die erste Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Parksperrenanordnung dargestellt, bei der die Kupplungsscheibe 6 drehentkoppelt auf der Betätigungswelle 2 gelagert ist. Das Betätigungsrad bzw. Stirnrad 3 ist jedoch drehfest mit der Betätigungswelle 2 verbunden. Die Kupplungsscheibe 6 ist mit dem Betätigungsrad 3 derart gekoppelt, dass ein Freilauf zwischen der Kupplungsscheibe 6 und dem Betätigungsrad 3 zum Ausführen der normalen Betätigung zum Einlegen oder Auslegen der Parksperre 1 ermöglicht wird. Der Freilauf ermöglicht somit einen Verdrehwinkel α des Betätigungsrades 3 bei stehender Kupplungsscheibe 6, wobei der Verdrehwinkel α zumindest der Drehbewegung der Betätigungswelle 2 bzw. des Betätigungsrades 3 ohne Bewegung der Kupplungsscheibe 6 zum Ein- oder Auslegen der Parksperre 1 entspricht. Der Verdrehwinkel α beim Parksperrenregelbetrieb ist insbesondere in den 5 und 5A angedeutet.
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Wie insbesondere aus den 4 bis 5A ersichtlich ist, wird der Freilauf durch zumindest ein Langloch 10 an dem Betätigungsrad 3 realisiert, in das jeweils ein zugeordneter axial vorstehender Führungsstift 11 der Kupplungsscheibe 6 eingreift. Wie insbesondere aus den 4 bis 6A ersichtlich ist, sind bei der dargestellten ersten Ausführungsvariante drei Langlöcher 10 vorgesehen, denen jeweils ein Führungsstift 11 zugeordnet ist. Zum gerichteten Einbau der Kupplungsscheibe 6 (zur Arretierung) können beispielsweise ein Führungsstift 11 und das entsprechende Langloch 10 mit vergrößertem Durchmesser ausgeführt werden. Der Freilauf bewirkt, dass die normale Betätigungseinrichtung der Parksperre 1 im Regelbetrieb völlig unbeeinflusst von der Notbetätigungseinrichtung bleibt.
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Zum Freigeben oder Sperren der Drehbewegung der Kupplungsscheibe 6 bzw. zum Aktivieren oder Deaktivieren der Notbetätigungseinrichtung ist ein Stift 12 eines Notaktors 8 beim nicht aktivierten Zustand der Notbetätigungseinrichtung in einer am Außenumfang der Kupplungsscheibe 6 vorgesehenen Arretierungsnut 13 zum Sperren der Kupplungsscheibe 9 vorgesehen bzw. greift in die Arretierungsnut 13 ein. Zum Aktivieren der Notbetätigungseinrichtung zum Freigeben der Drehbewegung der Kupplungsscheibe 6 wird der federbelastete Stift 12 des Notaktors 8 aus der am Außenumfang der Kupplungsscheibe 6 vorgesehenen Arretierungsnut 13 entfernt. Infolgedessen wird im Notlaufbetrieb die von der Drehfeder 8 gespeicherte potentielle Energie in Rotationsenergie über die jeweils an einem Ende des zugeordneten Langloches 10 anliegenden Führungsstift 11 auf das Betätigungsrad 3 übertragen, so dass die federelastisch erzeugte Drehbewegung des Betätigungsrades 3 auf die Betätigungswelle 2 zum Einlegen der Parksperre 1 bei erkanntem Notlaufbetrieb übertragen wird.
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Das Lösen des Stiftes 12 des Notaktor 8 aus der Arretierungsnut 13 kann durch kurze Bestromung aus einer separaten Stromquelle des z. B. monostabil ausgeführten Notaktors 8 realisiert werden.
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Nach Beendigung des Notlaufbetriebes ist die Parksperre 1 über die normale Betätigungseinrichtung über das Betätigungsrad 3 in eine ausgelegte Stellung bringbar, wobei die jeweils an einem Ende des zugeordneten Langloches 10 anliegenden Führungsstifte 11 das Aufziehen des Energiespeichers bzw. der Drehfeder 7 durch die entgegensetzte Drehbewegung der Kupplungsscheibe 6 ermöglichen, wobei bei Erreichen der Endposition ein Einrasten des federbelasteten Stiftes 12 des Notaktors 8 in der Arretierungsnut 13 der Kupplungsscheibe 6 ermöglicht wird, wie dies in den 6 und 6A angedeutet ist.
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Insbesondere bei der im Schnitt in 3 dargestellten ersten Ausführungsvariante ist ersichtlich, dass die quasi als Zusatzbaugruppe angeordnete Notbetätigungseinrichtung an die als Basisbaugruppe ausgebildete Betätigungseinrichtung bauraumsparend und auch nachträglich ankoppelbar ist. Die Drehentkopplung zwischen der Kupplungsscheibe 6 und dem Betätigungsrad 3 und zur Betätigungswelle 2 kann beispielsweise durch eine Anlaufscheibe 17 zur axialen Entkopplung und durch ein Gleitlager 18 zur radialen Entkopplung ermöglicht werden.
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Auf diese Weise kann das Fahrzeug nach Aktivierung der Notbetätigungseinrichtung durch das Einlegen der Parksperre 1 sicher abgestellt werden. Nach dem Wiederstarten des Hauptsystems beispielsweise nach Reparatur des Rotationsantriebes 5, der Bordelektronik oder zum Beispiel nach einer falschen Ausfallmeldung kann die Parksperre 1 konventionell über den Rotationsantrieb 5 wieder ausgelegt werden. Der einseitige Formschluss zwischen dem Betätigungsrad 3 und der Kupplungsscheibe 6 bewirkt das Aufziehen der Notbetätigungseinrichtung. Bei Erreichen der Endposition, also Parksperre 1 komplett ausgelegt, rastet der über eine Feder vorgespannte Stift 12 des Notaktors 8 wieder in die Arretierungsnut 13 an der Kupplungsscheibe 6 ein, wobei z. B. eine Einfallphase versehen ist. Das System befindet sich damit wieder in der Ausgangsstellung.
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In 7 ist eine zweite mögliche Ausführungsvariante der vorgeschlagenen Parksperrenanordnung dargestellt, bei der die Kupplungsscheibe 6A drehfest mit der Betätigungswelle 2A, z. B. über eine Welle-Nabe-Verbindung 20 verbunden ist. Das Betätigungsrad 3A ist drehentkoppelt, z. B. über ein Gleitlager 21, auf der Betätigungswelle 2A gelagert, wobei das Betätigungsrad 3A und die Kupplungsscheibe 6A miteinander koppelbar sind. Somit ergibt sich als grundsätzlicher Unterschied zu der ersten Ausführungsvariante die Drehentkopplung zwischen dem Betätigungsrad 3A und der Betätigungswelle 2A, während die Kupplungsscheibe 6A formschlüssig und damit drehfest auf der Betätigungswelle 2A angeordnet ist. Die normale Betätigung über die Betätigungseinrichtung erfolgt ebenso durch den Rotationsmotor bzw. Aktor 5 und das Zwischengetriebe 4 auf das Betätigungsrad 3A.
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Die Kupplungsscheibe 6A weist zumindest einen axial bewegbaren Verbindungsbolzen 14 auf, dessen erstes Ende in einer korrespondierenden Ausnehmung 15 des Betätigungsrades 3A anordenbar ist. Wie aus 7 ersichtlich ist, sind mehrere Verbindungsbolzen 14 vorgesehen, die am Umfang des Betätigungsrades 3A verteilt angeordneten Ausnehmungen 15 zugeordnet sind. Wenn die Verbindungsbolzen 14 in den Ausnehmungen 15 formschlüssig aufgenommen sind, wird die Kupplungsscheibe 6A formschlüssig mit dem Betätigungsrad 3A verbunden, so dass das Drehmoment von dem Betätigungsrad 3A auf die Betätigungswelle 2A übertragen werden kann. Die Kupplungsscheibe 6A dreht damit auch bei einer normalen Betätigung über die Betätigungseinrichtung mit. Das zweite Ende jedes Verbindungsbolzens 14 ist an einer federbelasteten Arretierungsscheibe 16 gehalten. Zwischen dem Betätigungsrad 3A und der Kupplungsscheibe 6A befindet sich der gespannte Energiespeicher 7 bzw. die gespannte Drehfeder als Notbetätigungselement, welches ebenfalls synchron zum Betätigungsrad 3A mitdreht.
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Im nicht aktivierten Zustand der Notbetätigungseinrichtung wird somit die Bewegung des Betätigungsrad 3A über die Verbindungsbolzen 14 auf die Kupplungsscheibe 6A zum Einlegen oder Auslegen der Parksperre 1 auf die Betätigungswelle 2A übertragen.
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Das Noteinlegen der Parksperre 1 wird durch das Herausziehen der Verbindungsbolzen 14 aus den korrespondierenden Ausnehmungen 15 des Betätigungsrads 3A zum Lösen der Formschlussverbindung eingeleitet. Dies geschieht dadurch, dass der Stift 12A des Notaktors 8A die druckfederbeaufschlagte Arretierungsscheibe 16 freigibt. Nach Ende der Bestromung muss die Federkraft des Stiftes 12A des Notaktor 8A ausreichen, um die Arretierungsscheibe 16 gegen die Druckfedern 19 der Arretierungsscheibe 16 mit den Verbindungsbolzen 14 in die jeweiligen Ausnehmungen 15 des Betätigungsrades 3A zu pressen, um den Formschluss zwischen Arretierungsscheibe 16, der Kupplungsscheibe 6A und dem Betätigungsrades 3A vorzusehen.
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Hierfür ist eine Schräge an der Arretierungsscheibe 16 angebracht, die die vertikale Kraft des Stiftes 12A des Notaktor 8A in eine ausreichende Axialkomponente umwandelt. Nach Wiederstarten des Hauptsystems bzw. der normalen Betätigungseinrichtung wird das Betätigungsrad 3A über den Rotationsmotor 5 so weit Verfahren, bis die Verbindungsbolzen 14 in die entsprechenden Ausnehmungen 15 des Betätigungsrades 3A einfallen. Die Drehfeder bzw. der Energiespeicher 7 wird dadurch wieder gespannt und somit kann die Parksperre 1 wieder konventionell betrieben werden.
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Der Vorteil besteht hierbei in einem geringeren Momentenbedarf der Drehfeder bzw. des Energiespeichers 7, da das Rastmoment des Stiftes 12A des Notaktor 8A entfällt.
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Somit ergibt sich bei der zweiten Ausführungsvariante folgende Verfahrensweise nach dem Aktivieren der Notbetätigungseinrichtung. Im aktivierten Zustand der Notbetätigungseinrichtung gibt der Notaktor 8A die Arretierungsscheibe 16 frei, so dass die jeweiligen Verbindungsbolzen 14 aus den zugeordneten Ausnehmungen 15 des Betätigungsrades 3A entfernbar sind, so dass das Betätigungsrad 3A und die Kupplungsscheibe 6A voneinander entkoppelt sind. Im entkoppelten Zustand von Betätigungsrad 3A und Kupplungsscheibe 6A überträgt die mit der Kupplungsscheibe 6A in Wirkverbindung stehende Drehfeder die gespeicherte Rotationsenergie auf die mit der Kupplungsscheibe 6A drehfest verbundene Schaltwelle 2A, so dass im Notlaufbetrieb die Parksperre 1 einlegbar ist. Das zum Beispiel mit einem Zwischengetriebe 4 gekoppelte Betätigungsrad 3A wirkt hierbei quasi als Gehäuseanschlag für die Drehfeder. Zum Realisieren der erforderlichen Selbsthemmung kann zum Beispiel ein Schneckengetriebe oder dergleichen vorgesehen werden.
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Nach Beendigung des Notlaufbetriebes und dem Wiederstarten der Betätigungseinrichtung ist das Betätigungsrad 3A derart verdrehbar, dass die Verbindungsbolzen 14 in die zugeordneten Ausnehmungen 15 des Betätigungsrades 3A eingreifen und die Drehfeder bzw. der Energiespeicher 7 durch das Mitdrehen der Kupplungsscheibe 6A wiederspannbar ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Parksperre
- 2, 2A
- Betätigungswelle
- 3, 3A
- Betätigungsrad
- 4
- Zwischengetriebe
- 5
- Rotationsantrieb
- 6, 6A
- Kupplungsscheibe
- 7, 7A
- Energiespeicher bzw. Drehfeder
- 8, 8A
- Notaktor
- 9
- Gehäuseanschlag
- 10
- Langloch
- 11
- Führungsstift
- 12, 12A
- Stift
- 13
- Arretierungsnut
- 14
- Verbindungsbolzen
- 15
- Ausnehmung
- 16
- Arretierungsscheibe
- 17
- Anlaufscheibe
- 18
- Gleitlager
- 19
- Druckfeder
- 20
- Welle-Nabe-Verbindung
- 21
- Gleitlager
- 22
- Sperrnocken
- 23
- Klinkenelement
- α
- Verdrehwinkel des Freilaufes
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202008001760 U1 [0003]
- DE 102010054911 A1 [0005]