DE102019134730B4 - Parksperre für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
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Abstract
Elektromechanische Parksperre (1) für ein Kraftfahrzeug, aufweisend:- eine Klinke (2) zum reversiblen Eingriff in ein Parksperrenrad,- ein durch eine Betätigungsfeder (3) vorspannbares Klinkenbetätigungselement (4) zum Einlegen der Klinke (2) in das Parksperrenrad,- einen Elektromotor (5) mit einer Stelleinheit (24) zur Bewegung des Klinkenbetätigungselements (4) aus der Sperrstellung (P) gegen die Federkraft der Betätigungsfeder (3) in eine Entsperrstellung (NP),- einen Hubmagneten (7), der in der Entsperrstellung (NP) über ein Sicherungselement (8) das Klinkenbetätigungselement (4) vorgespannt hält, gekennzeichnet durch- ein mit der Elektromotorwelle (6) verbindbares Koppelelement (9), das bei Funktionslosigkeit des Hubmagneten (7) durch den Elektromotor (5) das Sicherungselement (8) löst, wobei die Stelleinheit (24) über die Entsperrstellung (NP) hinaus in eine Notentriegelungsstellung (Not-P) verschiebbar ist und dabei das Sicherungselement (8) löst.
Description
- Gebiet der Erfindung
- Die Erfindung betrifft eine Parksperre für ein Kraftfahrzeug mit einer Klinke zum reversiblen Eingriff in ein Parksperrenrad, mit einem federvorgespannten Klinkenbetätigungselement zum Einlegen der Klinke in das Parksperrenrad, mit einem Aktuator zur Bewegung des Klinkenbetätigungselements und mit einem Koppelelement zwischen dem Aktuator und dem Klinkenbetätigungselement.
- Hintergrund der Erfindung
- Viele Kraftfahrzeuggetriebe weisen Parksperren auf, welche über einen mit einem Hebel verbundenen Seilzug mechanisch betätigt werden. Neuentwicklungen sehen auch teilweise elektrohydraulische oder elektromotorische Betätigungen, bei denen der Hebel elektrisch angesteuert wird.
- Die zur Betätigung der Parksperren vorgesehenen, elektromotorischen Aktuatoren sind in der Regel außerhalb des Getriebes angeordnet. Dazu sind sie beispielsweise an der Getriebegehäusewand angeschraubt und direkt mit einer Parksperrenwelle im Getriebe verbunden. Durch die Modulbauweise lassen sich gleiche Aktuatoren für unterschiedliche Getriebe verwenden, was bei unterschiedlichen Getriebevarianten in einer Modellreihe oder auch bei unterschiedlichen Fahrzeugen eine größere Stückzahl und damit Kostenvorteile für den Aktuator verspricht.
- Ein Fahrzeug mit einer Parksperre muss auch bei einem Bordnetzausfall bei allen Fahrbahnsteigungen sicher abgestellt werden können. Fahrzeuge mit einer elektrischen Parkbremse und einem elektrischen Aktuator benötigen daher entweder eine zweite, redundante Stromversorgung oder eine Vorrichtung, die in bei einem Ausfall des Bordnetzes die Parksperre selbsttätig einlegt.
- Aus
EP 1 228 328 B1 ist eine Getriebeaktuatorik mit einer elektromagnetischen Kupplung, die bei einem Stromausfall nur durch ein Federelement entkoppelt wird und dadurch die Schaltstellung „P“ des Getriebes sowie die Parksperre eingelegt wird, bekannt. Weitere Parksperren gehen ausDE 100 44 159 B4 undDE 10 2010 003 508 A1 hervor. -
DE 10 2017 103 317 A1 lehrt eine Parksperre mit einer Schneckenwelle und einem Schneckenrad, wobei die Schneckenwelle durch eine Feder vorgespannt ist, die wiederum durch einen Elektromagnet als Haltemittel für eine mit der Feder verbundene Stahlscheibe vorgespannt gehalten wird. Im Falle eines unzulässigen Spannungsabfalls im Bordnetz bricht das Magnetfeld zusammen, und die die Klinke der Parksperre verriegelnde Feder wird ausgelöst. Nach Auslösen dieser Feder muss diese in einer Reset-Operation wieder gespannt werden. Ferner muss die Stahlscheibe wieder vor den Elektromagneten positioniert werden, wozu ein Hebelmechanismus als Rückstellvorrichtung erforderlich ist. - Die zusätzliche Rückstellvorrichtung ist aufwändig, erfordert zudem eine substantielle Haltekraft, und ihr Zustand während des Resets lässt sich schwierig detektieren.
- Bei hydraulisch betätigten Parksperren ist es bekannt,
DE 10 2012 210 571 A1 oderDE 198 34 074 A1 , im Fehlerfall ein unbeabsichtigtes Auslegen der Parksperre zu verhindern. Aufgrund des mit der Zeit oder bei Störung nachlassenden Hydraulikdrucks ist sichergestellt, dass die Parksperre nicht unbeabsichtigt ausgelegt werden kann. Wenn der Hydraulikdruck nicht aufbaubar ist, verbleibt die Parksperre damit in Sperrstellung. - Bei elektrischen Parksperren ist dieses Sicherheitskonzept so nicht umsetzbar. Fällt ein Elektromotor aus, verbleibt die Parksperre in der Position, in der sie sich zuletzt befindet. Um diesen Fehlerfall abzusichern, kann ein zweiter Elektromotor verbaut werden, was jedoch aufwändig ist und bei Ausfall der Stromversorgung untauglich ist. Eine gattungsgemäße Parksperre ist aus
DE 10 2006 053 762 A1 bekannt. Weitere Parksperren gehen ausDE 10 2018 129 314 A1 undDE 10 2006 022 963 A1 hervor. - In der Regel ist die Parksperre in der Entsperrstellung gegen eine mechanische Feder vorgespannt. Um den Elektromotor nicht ständig zu beanspruchen, hält ein Hubmagnet den Betätigungsmechanismus für die Sperrklinke in Position. Der Hubmagnet benötigt wesentlich weniger Energie und lässt sich über einen Energiespeicher (Kondensator) lokal betreiben. Sollte der Hubmagnet eine Fehlfunktion aufweisen, ist ein Einlegen der Parksperre allerdings nicht mehr gesichert möglich.
- Aufgabe der Erfindung
- Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektromechanische Parksperre zu realisieren, die die vorstehend genannten Nachteile überwindet.
- Zusammenfassung der Erfindung
- Die Aufgabe wird durch eine Parksperre gemäß Anspruch 1 gelöst.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Figurenbeschreibung
- In
1 ist eine Parksperre1 gezeigt, bei der zur Verriegelung eines Kraftfahrzeugs eine Klinke2 relativ zu einem nicht-dargestellten Parksperrenrad beweglich ist. Die Klinke2 ist als eine Sperrklinke um eine Schwenkachsea schwenkbar und weist an ihrem von der Schwenkachsea abgewandten Ende einen Sperrzahn20 auf, mit dem sie in eine der Ausnehmungen der Sperrverzahnung des Parksperrenrads eingreift und so die Parksperre1 verriegelt. Eine am Parksperrengehäuse gesicherte und an der Klinke2 eingehängte Rückholfeder19 stellt sicher, dass die Klinke2 im entriegelten Zustand nicht schwerkraftbedingt oder infolge Erschütterungen unbeabsichtigt in eine der Ausnehmungen des Parksperrenrads fällt. - Die Verriegelung bzw. Entriegelung der Parksperre
1 erfolgt über ein Klinkenbetätigungselement4 , das vorliegend als ein Schlitten15 mit einer Betätigungsstange23 ausgebildet ist. Der Schlitten15 weist ein Schlittengehäuse17 als eine Halterung auf, in der zwei radial zueinander versetzte Rollen16 ,18 gehaltert sind. Eine der Rollen18 wälzt auf dem Klinkenrücken21 ab, der ein Höhenprofil bildet, so dass mit linearer Verschiebung des Schlittens15 die Klinke2 verdreht wird. Die andere Rolle16 rollt auf einer Armierung im nicht-dargestellten Parksperrengehäuse ab. - Der kastenartige Schlitten
15 ist durch die Betätigungsfeder3 vorgespannt, so dass dieser ohne externe Krafteinwirkung die Klinke2 in Richtung des Parksperrenrads bewegt und die Parksperre1 verriegelt (ZustandP ). Der Schlitten15 ist entlang der Linearachses verschieblich. - Um die Parksperre
1 aus der SperrstellungP in die EntsperrstellungNP (entriegelt) zu überführen, dient ein Elektromotor5 als Aktuator. Dessen rotierende Elektromotorwelle6 wird vorliegend durch einen Spindelantrieb in eine Linearbewegung überführt. - Im Stationärbetrieb und damit sowohl in der Entsperrstellung
NP als auch in der SperrstellungP steht der Elektromotor5 stets in seiner gleichen Ausgangsposition. Soll die Parksperre1 ausgelegt werden, schiebt der Elektromotor5 den Schlitten15 über eine Stelleinheit24 mit einer Schlittenbetätigung25 gegen die Kräfte der Betätigungsfeder15 und einer optionalen weiteren Feder22 in die EntsperrstellungNP , in der die Parksperre1 durch das Sicherungselement8 gehalten wird. Dazu greift das Sicherungselement8 in eine Ausnehmung10 einer mit dem Schlitten15 verbundenen Betätigungsstange23 und ist dort durch die Sicherungsfeder12 gesichert. Der Elektromotor5 fährt dann mit seiner Stelleinheit24 wieder in seine Ausgangsstellung zurück. - Die Aktivierung der Parksperre (Einlegen) erfolgt durch den Hubmagneten
7 . Das Sicherungselement8 fährt aus der Ausnehmung10 zurück und damit ein Einlegen der Parksperre1 durch die die Betätigungsfeder3 . - Für den Fall, dass der Hubmagnet
7 ausfällt und die Parksperre1 aus der EntsperrstellungNP aktiviert werden soll, ist folgender Notentriegelungsmechanismus vorgesehen: Der Elektromotor5 fährt aus seiner SperrstellungP in die EntsperrstellungNP , in der die Schlittenbetätigung25 als Teil der Stelleinheit24 den Schlitten15 kontaktiert. Der Elektromotor5 fährt darüber hinaus und spannt die Betätigungsfeder3 weiter vor, bis eine Steuerkante14 der Stelleinheit24 ein Koppelelement9 kontaktiert. Das Koppelelement9 weist dazu ein Fenster13 auf, in dem sich die Steuerkante14 zwischen der SperrstellungP und der EntsperrstellungNP frei bewegen kann. Wird die Stelleinheit24 über die EntsperrstellungNP hinausbewegt, kommen die Steuerkante14 und das Koppelelement9 zur Anlage, so dass das Koppelelement9 bis in eine NotentriegelungsstellungNot-P verschoben wird. Das Koppelelement9 weist zur Notentriegelung eine Rampe11 auf, die ausschließlich in der NotentriegelungsstellungNot-P das Sicherungselement8 beaufschlagt und aus der Ausnehmung10 lösen kann. Dadurch wird die Betätigungsfeder3 freigegeben. Die Stelleinheit24 fährt wieder zurück in die Ausgangsstellung. - Für den anderen Fall, dass der Elektromotor
5 ausfällt und die die Parksperre1 aus der EntsperrstellungNP aktiviert werden soll, ist folgender Notentriegelungsmechanismus vorgesehen: Ein nicht-dargestellter Notfallenenergiespeicher, der im Gegensatz für den Betrieb des Elektromotors5 erforderlichen Fahrzeugbatterie klein ausfallen kann, beispielsweise ein Kondensator, kann den Hubmagneten7 freigeben. Da die Stelleinheit24 außer beim Auslegen der Parksperre und damit insbesondere in der EntsperrstellungNP , in der Ausgangsstellung steht, ist ein Einlegen der Parksperre1 aufgrund der mangelnden Selbsthemmung der Stelleinheit24 stets möglich. - Die erfindungsgemäße Parksperre
1 kann damit stets aktiviert werden, egal ob der Hubmagnet7 oder der Elektromotor5 ausfallen. Durch diese redundante Aktivierungsmöglichkeit kann auch bei Fahrzeugen mit elektromechanisch aktuierten Parksperren immer ein sicherer Fahrzeugzustand erreicht werden, auch im Fehlerfall wenn eine der beiden Aktivierungsmöglichkeiten ausfällt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Parksperre
- 2
- Klinke
- 3
- Betätigungsfeder
- 4
- Klinkenbetätigungselement
- 5
- Elektromotor
- 6
- Elektromotorwelle
- 7
- Hubmagnet
- 8
- Sicherungselement
- 9
- Koppelelement
- 10
- Ausnehmung
- 11
- Rampe
- 12
- Sicherungsfeder
- 13
- Fenster
- 14
- Steuerkante
- 15
- Schlitten
- 16
- Rolle
- 17
- Schlittengehäuse
- 18
- Rolle
- 19
- Rückholfeder
- 20
- Sperrzahn
- 21
- Klinkenrücken
- 22
- weitere Feder
- 23
- Betätigungsstange
- 24
- Stelleinheit
- 25
- Schlittenbetätigung
- a
- Schwenkachse
- s
- Linearachse
- P
- Sperrstellung
- NP
- Entsperrstellung
- Not-P
- Notentriegelungsstellung
Claims (7)
- Elektromechanische Parksperre (1) für ein Kraftfahrzeug, aufweisend: - eine Klinke (2) zum reversiblen Eingriff in ein Parksperrenrad, - ein durch eine Betätigungsfeder (3) vorspannbares Klinkenbetätigungselement (4) zum Einlegen der Klinke (2) in das Parksperrenrad, - einen Elektromotor (5) mit einer Stelleinheit (24) zur Bewegung des Klinkenbetätigungselements (4) aus der Sperrstellung (P) gegen die Federkraft der Betätigungsfeder (3) in eine Entsperrstellung (NP), - einen Hubmagneten (7), der in der Entsperrstellung (NP) über ein Sicherungselement (8) das Klinkenbetätigungselement (4) vorgespannt hält, gekennzeichnet durch - ein mit der Elektromotorwelle (6) verbindbares Koppelelement (9), das bei Funktionslosigkeit des Hubmagneten (7) durch den Elektromotor (5) das Sicherungselement (8) löst, wobei die Stelleinheit (24) über die Entsperrstellung (NP) hinaus in eine Notentriegelungsstellung (Not-P) verschiebbar ist und dabei das Sicherungselement (8) löst.
- Parksperre nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkenbetätigungselement (4) als linear beweglicher Schlitten (15) ausgebildet ist. - Parksperre nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass das Klinkenbetätigungselement (4) eine Ausnehmung (10) aufweist, in die das Sicherungselement (8) in der Entsperrstellung (NP) eingreift. - Parksperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) durch eine Sicherungsfeder (12) vorgespannt ist.
- Parksperre nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherungselement (8) über eine Rampe (11) des Koppelelements (9) betätigbar ist.
- Parksperre nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (9) bei Bewegung der Stelleinheit (24) zwischen der Sperrstellung (P) und der Entsperrstellung (NP) unbeaufschlagt ist und beim Aktuieren der Stelleinheit (24) über die Entsperrstellung (NP) hinaus das Koppelelement (9)bewegt wird. - Parksperre nach
Anspruch 6 , dadurch gekennzeichnet, dass das Koppelelement (9) ein Fenster (13) aufweist, in dem eine mit der Elektromotorwelle (6) verbundene Steuerkante (14) angeordnet ist, die sich in dem Fenster (13) zwischen der Sperrstellung (P) und der Entsperrstellung (NP) frei bewegen kann, wobei die Steuerkante (14) in der Notentriegelungsstellung (Not-P) eine Körperkante des Fensters (13) beaufschlagt.
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