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Die Erfindung betrifft eine Zugmittelspanneinheit zum Spannen eines Endloszugmittels, wie einer Kette oder eines Riemens, einer Verbrennungskraftmaschine, mit einer Spannschiene, die zum spannenden Inkontaktgelangen mit dem Endloszugmittel vorbereitet oder vorgesehen ist, mit einem an einer Spannschiene vorzugsweise linear verschieblich etwa parallel oder quer zum Endloszugmittel) angebundenem Keil, welcher mit einer Gleitfläche so in abstützendem Kontakt steht, dass beim Gleiten des Keils auf der Gleitfläche die Spannschiene ausgelenkt wird.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Zugmittelspanneinheiten bekannt, bspw. aus der
DE 10 2008 051 143 A1 , Die dortige Spannvorrichtung ist zum Ausgleich von Längungen eines Zugmittels vorgesehen. Dazu wird ein Spannmittel eingesetzt. Zwischen dem Spannmittel und einer Stützfläche einer Verbrennungskraftmaschine ist ein Spannelement angeordnet. Das Spannelement ist mit dem Spannmittel als eine Baueinheit ausgebildet. Das Spannelement ist auf einer Laufbahn des Spannmittels geführt und als Klemmstück ausgebildet, wobei die Laufbahn gegenüber der Stützfläche einen Winkel einschließt. Die geometrischen Besonderheiten und Wirkzusammenhänge sollen als hier mitoffenbart angesehen werden.
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Solche Spannvorrichtungen, die als Zugmittelspanneinheiten agieren, werden insbesondere bei mechanischen Kettenspannsystemen für Motorräder angewandt. Momentan gibt es aber noch keine Serienanwendung bei der ein ITCB im Einsatz ist, doch gibt es Überlegungen dazu. Es wird dabei eine Keillaufbahn bzw. Gleitbahn/Gleitfläche verwendet, auf der sich der Keil motorseitig abstützt. Sie ist hauptsächlich für Hubraumklassen ≤ 200 cm3 angedacht.
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Solche Zugmittelspanneinheiten werden, insbesondere beim Einsatz bei als Ketten ausgebildeten Endloszugmitteln, als integrierte Kettenspanner (ITCB) bezeichnet. Solche ITCB stützen sich mit ihren Keilen motorseitig auf einer Keillaufbahn des Motorgehäuses ab. Diese werden momentan aber vom Kunden des ITCB-Herstellers bearbeitet. Um unabhängiger von der Fertigung des Kunden zu werden, soll eine Verbesserung erreicht werden. Auch soll eine nachträgliche Anpassung vornehmbar sein. Eine Rückstellung des Keils soll einfacher realisierbar sein.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Zugmittelspanneinheit erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Gleitfläche von einem durch ein die Zugmittelspanneinheit zumindest teilweise umgebendes und vorzugsweise ortsfestes Gehäuse hindurchgreifenden Deckel gestellt ist. Der Deckel kann dann an dem Gehäuse etwa über eine Schraublösung angebracht werden, wodurch der Keil mit der Gleitfläche in Kontakt geraten kann.
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Vorteilhafte Ausführungsformen werden in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn der Deckel ein vom als Motorblock ausgebildeten Gehäuse stoffseparates Bauteil ist, mit einer vorzugsweise vollständig oder wenigstens abschnittsweise kreisförmigen Außenkontur. Der Deckel kann dann einfach auf ein Durchgangsloch im Gehäuse aufgesetzt werden und dabei so angebracht werden, dass ein Austritt von Schmiermittel, wie Öl, aus dem Bereich der Zugmittelspanneinheit nicht resultieren kann. Auch kann ein Eintritt von Schmutz verhindert werden.
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Die Außenkontur des Deckels kann abschnittsweise gerade und abschnittsweise kreisförmig sein. Auch ist eine polygonartige Ausgestaltung denkbar.
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Um die Montage zu erleichtern, ist es von Vorteil, wenn der Deckel ein dem Keil und/oder der Außenseite des Gehäuses zugewandte Anbringfläche aufweist.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn innerhalb der Anbringfläche eine die Gleitfläche ausbildende Gleitkontur vorhanden ist. Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Gleitkontur vollständig innerhalb der Anbringfläche vorhanden ist, also immer ein Rand der Anbringfläche die Gleitkontur umgibt.
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Um einen wirksamen Schutz gegen Schmiermittelein- und/oder -austritt sowie einen Schmutzzugang zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn die Gleitkontur von einer auf der Anbringfläche vorhandenen Dichtung bspw. vollständig umgeben ist.
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Dabei ist es zweckmäßig, wenn die Dichtung in einer Dichtungsaufnahmevertiefung, wie einer Nut, Kerbe oder Aussparung, eingesetzt ist. Elastische Dichtungen lassen sich dann einfach einfügen und auch vorfixieren.
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Um ein effizient funktionierendes Gesamtsystem zu erreichen, ist es von Vorteil, wenn zwischen der Anbringfläche und der vorzugweise linear oder (abschnittsweise) gekrümmt verlaufenden Gleitfläche ein Winkel α vorliegt und zwischen der Anbringfläche und einem den Deckel aufnehmenden Gehäuseabschnitt bzw. einer Vertikalen ein Winkel β vorliegt, wobei vorzugsweise α ≠ β ist und insbesondere α = k·β ist, wobei k ein Wert zwischen 1,1 und 2,3 ist, insbesondere k 1,5, 2,0, 2,25 oder größer ist. β ist der Winkel der Anbringfläche zur Senkrechten. Im Grunde ist der Winkel von der Anbringfläche und dem Gehäuseabschnitt gleich 0, da diese parallel laufen müssen, da sonst ein Spalt vorhanden ist.
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Um ein Abrutschen des Keils wirkungsvoll auszuschließen, ist es von Vorteil, wenn die Gleitkontur eine (recht-)eckige Grundfläche aufweist.
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Die Befestigung lässt sich besonders einfach realisieren, wenn neben der Gleitkontur in der Anbringfläche wenigstens ein Durchgangsloch, wie eine Bohrung, für ein Befestigungsmittel, wie eine Schraube oder einen Niet, vorgesehen ist, oder je ein Durchgangsloch auf einer Seite der Gleitkontur vorhanden ist.
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Die Erfindung betrifft letztlich auch einen Zugmitteltrieb für ein Motorrad mit einem kettenähnlichen Zugmittel, an dem eine als integrierter Kettenspanner (ITCB) ausgebildete Zugmittelspanneinheit gemäß der Erfindung anliegt.
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Mit anderen Worten wird also ein Deckel zur Verfügung gestellt, der eine auf den Keil des ITCB abgestimmte Kontaktfläche aufweist und den an der Spannschiene entlang beweglichen Keil sowie die Gleitfläche für den Keil vor Schmutz schützt. Eine Schmutzabwehr steht aber nicht im Vordergrund, weil schon Deckel Schmutz abhalten muss, da eine Öffnung im Motorgehäuse enthalten ist. Bei Eigenfertigung des Kunden wäre das Gehäuse geschlossen.
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Durch die Verwendung des Deckels, der nach Art eines Keildeckels ausgeformt ist, welcher am bspw. Zylinderblock angeschraubt wird, kann der Keil des ITCB sich auf einer von der Fertigung des Kunden unabhängigen Fläche abstützen. Dadurch wird gewährleistet, dass die Keillaufbahn eingehalten wird auf die der ITCB abgestimmt wurde. Die Keillaufbahn, also letztlich der Winkel α, ist eine Funktion des Gesamtsystems, wohingegen der Winkel β eine Funktion des Matorgehäuses ist, bspw. des Zylinderblocks.
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Der Keildeckel umfasst eine Keillaufbahn und Anschraubbohrungen sowie eine die Keillaufbahn umgebende Deckelfläche sowie eine Dichtungsnut, in die eine Dichtung eingelegt werden kann.
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Um eine Fehlmontage, z. B. eine Verdrehung um 180°, zu verhindern, können die Anschraubbohrungen bzw. Durchgangslöcher nach Art einer Poka Yoke Ausgestaltung versetzt angeordnet werden.
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Die Keillaufbahn hat eine Dicke t, die variabel ist. Während der Winkel α für die Keillaufbahn, also die Gleitfläche maßgeblich ist, ist der Winkel β durch den Winkel des Motorblocks gegeben/bestimmt.
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Da das Rücksetzen des Keils im Service-Fall nicht immer problemlos durchgeführt werden kann, da der Keil von außen nicht ohne weiteres erreichbar ist, erleichtert der Keildeckel durch seine Demontierbarkeit diesen Service-Fall.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert, in der ein erstes Ausführungsbeispiel näher dargestellt ist.
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Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Zugmittelspanneinheit in einem ein Endloszugmittel kontaktierendem Zustand, die Tatsache, dass allerdings der Gleitbelag im unteren Ende „in der Luft hängt”, da der Tragkörper vorher aufhört, ist hier aufgrund der schematischen bzw. skizzenhaften Natur der Zeichnung als unbeachtlich zu werten.
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2 eine Ansicht auf eine Gleitfläche des in 1 verbauten Deckels,
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3 eine perspektivische Darstellung des Deckels aus 2, und
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4 eine Seitenansicht des Deckels der 2 und 3 mit Visualisierung der Winkel α und β.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente werden mit denselben Bezugszeichen versehen.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Zugmittelspanneinheit 1 dargestellt. Die Zugmittelspanneinheit 1 kann auch als Zugmittelspannvorrichtung oder ITCB bezeichnet werden. Sie ist zum Spannen eines Zugmittels/Endloszugmittels 2 vorgesehen. Das Endloszugmittel 2 ist als Kette 3 ausgebildet. Die Kette 3 gleitet auf einer Spannschiene 4 entlang, die einen aufgeclipsten Gleitbelag 5 aufweist. Auf der gleitbelagfernen Seite der Spannschiene 4, also auf der dem Endloszugmittel 2 abgewandten Seite, ist ein Keil 6 beweglich angebunden. Der Keil 6 weist eine Rutschfläche 7 auf, die auf einer Gleitfläche 8 einer Gleitkontur 9, die von einem Deckel 1 Keildeckel 10 gestellt wird, gleitet/rutscht.
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Der grundsätzliche Aufbau der Spannschiene
4 und des Keils
6, sowie das Funktionsprinzip ist aus der
DE 10 2008 051 143 A1 bekannt und soll als hier integriert gelten.
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Der Deckel/Keildeckel 10 ist ein von einem Zylinderblock 11 separates Bauteil. Der Zylinderblock 11 ist Teil eines Gehäuses und/oder mit einem Motorblock relativ fest verbunden.
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Der Deckel 10 ist in 2 und 3 näher dargestellt. Dabei ist auch gut eine Anschraubfläche 12 mit zwei Durchgangslöchern 13 zu erkennen. Die Anschraubfläche 12 kann auch als Anbringfläche 12 bezeichnet werden. Sie liegt auf einer äußeren Fläche des Zylinderblocks 11 auf.
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Die als Bohrungen ausgebildeten Durchgangslöcher 13 nehmen bspw. Schrauben auf, mit denen der Deckel 10 Außen am Zylinderblock 11 von außen festlegbar z. B. festschraubbar ist.
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Die in das Innere des Gehäuses ragende Gleitkontur 9, nach Art eines Keils, ist umlaufend vollständig von einer Vertiefung 14 umgeben, die als Dichtungsnut 15 ausgebildet ist. In diese kann eine nicht dargestellte Dichtung eingebracht werden, um einen Schmutzschutz zu bieten und eine Öldichtung darzustellen.
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Die Winkel α und β, welche charakteristisch für den zwischen der Anbringfläche 12 und der Gleitfläche 8 vorhandenen Spreizung sowie dem Winkel des Deckels 10 sind (also α und β), sind der 4 zu entnehmen.
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Der Keil 6, welcher linear verschieblich an der Spannschiene 4, bspw. unter Einwirkung einer Federspannkraft, angebunden ist und bspw. über eine mechanische Feder verschiebbar ist, kann auf seiner der Gleitfläche 8 zugewandten Seite konvex oder teilkonvex ausgebildet sein, insbesondere stückweise abgerundet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zugmittelspanneinheit
- 2
- Endloszugmittel
- 3
- Kette
- 4
- Spannschiene
- 5
- Gleitbelag
- 8
- Keil
- 7
- Rutschfläche
- 8
- Gleitfläche
- 9
- Gleitkontur
- 10
- Deckel/Keildeckel
- 11
- Zylinderblock/Gehäuse
- 12
- Anschraubfläche/Anbringfläche
- 13
- Durchgangsloch
- 14
- Vertiefung
- 15
- Dichtungsnut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102008051143 A1 [0002, 0031]