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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Kopplungsanordnung mit relativ zueinander bewegbaren Koppeleinrichtungen zur Übertragung eines Drehmoments und mit zumindest einem Tilgersystem, bei welchem mittels einer Kupplungseinrichtung eine Verbindung mit wenigstens einer der Koppeleinrichtungen herstellbar oder aufhebbar ist.
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Eine derartige Kopplungsanordnung ist aus der
DE 10 2012 219 012 A1 bekannt. Diese bekannte Kopplungsanordnung ist als Torsionsschwingungsdämpfer ausgebildet, bei welchem eine erste Koppeleinrichtung mit einem Antrieb, wie einer Brennkraftmaschine verbunden ist, und als Eingang einer Energiespeichereinheit wirksam ist. Eine zweite Koppeleinrichtung ist zwischen dieser Energiespeichereinheit und einer weiteren Energiespeichereinheit vorgesehen, während eine dritte Koppeleinrichtung als Ausgang der weiteren Energiespeichereinheit dient, und mittels einer nicht gezeigten Reibungskupplung mit einem Abtrieb verbunden werden kann.
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Die dritte Koppeleinrichtung nimmt über eine Lagereinrichtung ein Tilgersystem relativ drehbar auf, und verfügt darüber hinaus über eine Kupplungseinrichtung, durch welche eine Verbindung des Tilgersystems mit dieser Koppeleinrichtung in Abhängigkeit vom Betriebszustand hergestellt oder aufgehoben werden kann. Während die Herstellung der Verbindung des Tilgersystems mit der Koppeleinrichtung bei geringen und mittleren Drehzahlen erfolgen soll, um von der Tilgerwirkung des Tilgersystems in diesem Drehzahlbereich zu profitieren, soll die Verbindung des Tilgersystems mit der Koppeleinrichtung bei höheren Drehzahlen zum Schutz des Tilgersystems aufgehoben werden. Im Hinblick auf das Schwingungsverhalten ist die Abkoppelung des Tilgersystems bei hohen Drehzahlen nachteilsfrei, erbringt im Hinblick auf das Schwingungsverhalten aber auch keinen Vorteil.
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Es liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kopplungsanordnung derart auszubilden, dass sich aus der Herstellung oder Aufhebung einer Verbindung zwischen einer Koppeleinrichtung und einem Tilgersystem Vorteile bezüglich der Tilgerwirkung ergeben.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Kopplungsanordnung mit relativ zueinander bewegbaren Koppeleinrichtungen zur Übertragung eines Drehmoments und mit zumindest einem Tilgersystem, bei welchem mittels einer Kupplungseinrichtung eine Verbindung mit wenigstens einer Koppeleinrichtung herstellbar oder aufhebbar ist, und wobei wenigstens zwei Koppeleinrichtungen mittels einer Elastizität zu einer Relativbewegung zueinander befähigt sind.
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Dabei ist weiter vorgesehen, dass die Kupplungseinrichtung in Zuordnung zu diesen Koppeleinrichtungen über in Relation zueinander schaltbare Kupplungseinheiten verfügt, die dazu bestimmt sind, die Verbindung des Tilgersystems mit der der jeweiligen Kupplungseinheit zugeordneten Koppeleinrichtung herzustellen oder aufzuheben.
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Vorliegend soll unter dem Begriff Tilgersystem sowohl eine einfache Masseanordnung als auch eine Mehrmassenanordnung mit relativ zueinander verlagerbaren Masseelementen verstanden werden. Die Elastizität, welche die wenigstens zwei Koppeleinrichtungen der Kopplungsanordnung zu einer Relativbewegung zueinander befähigt, kann durch zumindest eine Energiespeichereinheit eines Torsionsschwingungsdämpfers gebildet sein, kann aber ebenso auch auf andere Weise bereitgestellt sein, wie durch Verwendung von Bauteilen mit hoher Eigenelastizität. Zu derartigen Bauteilen zählen insbesondere Wellen, die bei entsprechender konstruktiver Auslegung eine beträchtliche Verdrehbarkeit um ihre Mittenachse ermöglichen, um dadurch eine Elastizität zur Verfügung zu stellen.
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Mit besonderem Vorteil ist die Elastizität zwischen Koppeleinrichtungen durch zumindest zwei Energiespeichereinheiten eines Torsionsschwingungsdämpfers gebildet, wobei eine der Koppeleinrichtungen wirkungsmäßig zwischen den beiden Energiespeichereinheiten und eine andere der Koppeleinrichtungen abtriebsseitig der beiden Energiespeichereinheiten vorgesehen ist. Für diesen Fall ist eine der in Relation zueinander schaltbaren Kupplungseinheiten dazu bestimmt, die Verbindung des Tilgersystems mit der Koppeleinrichtung zwischen den beiden Energiespeichereinheiten herzustellen oder aufzuheben, während eine andere der in Relation zueinander schaltbaren Kupplungseinheiten dazu bestimmt ist, die Verbindung des Tilgersystems mit der Koppeleinrichtung abtriebsseitig der beiden Energiespeichereinheiten herzustellen oder aufzuheben.
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Die wenigstens zwei in Relation zueinander schaltbaren Kupplungseinheiten sind vorzugsweise derart geschaltet, dass in einer ersten Betriebsphase durch eine der Kupplungseinheiten zwischen dem Tilgersystem und der dieser Kupplungseinheit zugeordneten Koppeleinrichtung eine Verbindung hergestellt ist, während bei der gleichen Betriebsphase durch die andere der Kupplungseinheiten zwischen dem Tilgersystem und der der anderen Kupplungseinheit zugeordneten Koppeleinrichtung die Verbindung aufgehoben ist. Beim Wechsel in eine zweite Betriebsphase kann es sinnvoll sein, jede der beiden Kupplungseinheiten umzuschalten, so dass das Tilgersystem nun von derjenigen Koppeleinrichtung, mit welcher bislang eine Verbindung bestanden hat, mittels der entsprechenden Kupplungseinheit getrennt wird, während das Tilgersystem mit derjenigen Kupplungseinrichtung, von welcher es bislang getrennt war, mittels der entsprechenden Kupplungseinheit verbunden wird.
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Der Wechsel zwischen den beiden Betriebsphasen erfolgt in Abhängigkeit zumindest eines Betriebsparameters. Ein solcher Betriebsparameter wird hauptsächlich durch die Drehzahl gebildet, so dass bei sehr niedriger Drehzahl, beispielsweise innerhalb eines Drehzahlbereichs von maximal 1500 Umdrehungen/Minute, eine erste Betriebsphase vorliegt, bei höheren Drehzahlen, also von mehr als 1500 Umdrehungen/Minute dagegen eine zweite Betriebsphase. Selbstverständlich können auch andere Parameter ausgewählt werden, wie beispielsweise die Höhe des übertragenen Drehmomentes oder die gewählte Übersetzung innerhalb eines Mehrstufengetriebes, welche allein oder in einem vorbestimmten Zusammenhang mit zumindest einem weiteren Betriebsparameter gemeinsam ein Kriterium für den Wechsel in eine bestimmte Betriebsphase bilden können.
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Sofern die Drehzahl als Betriebsparameter gewählt wird, kann es sinnvoll sein, die Kupplungseinheiten drehzahlabhängig schaltbar zu gestalten, so dass der Schaltzustand der jeweiligen Kupplungseinheit allein von der Drehzahl abhängig ist. Mit Vorteil können die Kupplungseinheiten dazu selbsttätig schaltend ausgebildet sein, wodurch es somit keiner externen Betätigungseinrichtung bedarf. Eine entsprechende fliehkraft- und damit drehzahlabhängige Ausführung der Kupplungseinheiten vorausgesetzt, ist die eine Kupplungseinheit mit Vorzug derart ausgebildet, dass sie bei einer bestimmten Drehzahl die Verbindung zwischen der ihr zugeordneten Koppeleinrichtung und dem Tilgersystem herstellt, während die andere Kupplungseinheit mit Vorzug derart ausgebildet ist, dass sie bei dieser bestimmten Drehzahl die Verbindung zwischen der ihr zugeordneten Koppeleinrichtung und dem Tilgersystem aufhebt.
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Alternativ können die Kupplungseinheiten aber auch in Abhängigkeit von einer externen Betätigungseinrichtung schaltbar sein. Dies kann beispielsweise bei Auswahl einer bestimmten Übersetzung innerhalb eines Mehrstufengetriebes sinnvoll sein. Bei Auswahl dieser Übersetzung wird durch die externe Betätigung diejenige Kupplungseinheit, die bislang eine Verbindung zwischen dem Tilgersystem und der dieser Kupplungseinheit zugeordneten Koppeleinrichtung hergestellt hat, zur Aufhebung dieser Verbindung betätigt, während diejenige Kupplungseinheit, die bislang eine Verbindung zwischen dem Tilgersystem und der dieser Kupplungseinheit zugeordneten Koppeleinrichtung unterbunden hat, zur Herstellung dieser Verbindung betätigt wird.
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Mit Vorzug ist die Kopplungsanordnung zwischen einem Antrieb, wie der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, und einem Abtrieb, wie zumindest einer Getriebeeingangswelle angeordnet, sie kann aber auch an anderer Stelle eines Antriebsstranges vorgesehen sein, beispielsweise beidseits des Abtriebs. Ausgebildet ist die Kopplungsanordnung mit besonderem Vorzug als Übertragungseinrichtung, die entweder über ein mit Fluid zumindest teilweise befülltes Gehäuse verfügt, oder aber über eine Mehrzahl von Schwungmassen verfügt, die entweder mit viskosem Medium teilbefüllt oder gar trockenlaufend sind. Im erstgenannten Fall verfügt die Kopplungsanordnung insbesondere über einen hydrodynamischen Kreis. Mit besonderem Vorzug ist das Tilgersystem als drehzahladaptiver Tilger ausgebildet.
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Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren beschrieben. Es zeigt:
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1 eine Ansicht einer Kopplungsanordnung mit durch zwei Energiespeichereinheiten bedingter Mehrzahl an Koppeleinrichtungen und mit einer Kupplungseinrichtung, die über zwei Kupplungseinheiten verfügt;
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2 wie 1, aber mit konstruktiv anderer Ausbildung der Kupplungseinheiten;
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3 eine zeichnerische Darstellung des Verlaufs der Rest-Drehunförmigkeit schwingungsbedingter Anregungen unter Vollast;
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4 eine Betätigungseinrichtung für die Kupplungseinrichtung;
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5 eine Anordnung der Kupplungseinrichtung beidseits eines Abtriebs.
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Gleiche Gegenstände, Funktionseinheiten oder vergleichbare Komponenten sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Komponenten oder Objekte, die mit gleichen Bezugszeichen beschrieben werden, können hinsichtlich einzelner, mehrerer oder aller Merkmale, beispielsweise ihrer Dimensionierungen, gleich, jedoch gegebenenfalls auch unterschiedlich ausgeführt sein, sofern sich aus der Beschreibung nicht etwas anderes explizit oder implizit ergibt.
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1 zeigt eine Kopplungsanordnung 1, die über einen Torsionsschwingungsdämpfer 2 mit einer antriebsseitigen Energiespeichereinheit 3 und mit einer abtriebsseitigen Energiespeichereinheit 4 verfügt. Eine erste Koppeleinrichtung 6 der Kopplungsanordnung 1 ist drehfest mit einem Antrieb 7, wie beispielsweise der Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, verbunden, und dient zur Beaufschlagung der antriebsseitigen Energiespeichereinheit 3. Die antriebsseitige Energiespeichereinheit 3 steht mittels einer zweiten Koppeleinrichtung 8 der Kopplungsanordnung 1 mit der abtriebsseitigen Energiespeichereinheit 4 in Wirkverbindung, wobei die abtriebsseitige Energiespeichereinheit 4 zur Beaufschlagung einer dritten Koppeleinrichtung 10 der Kopplungsanordnung 1 dient. Die dritte Koppeleinrichtung 10 ist über eine Nabenscheibe 12 an einer Nabe 13 befestigt, die drehfest an einem Abtrieb 14, wie einer Getriebeeingangswelle eines Mehrstufengetriebes angreift. Die antriebsseitige Energiespeichereinheit 3 wirkt damit zwischen den Koppeleinrichtungen 6 und 8 ebenso als Elastizität 25 wie die abtriebsseitige Energiespeichereinheit 4 zwischen den Koppeleinrichtungen 8 und 10.
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Die zweite Koppeleinrichtung 8 wirkt mit einer ersten Kupplungseinheit 15 einer Kupplungseinrichtung 16 zusammen, die dritte Koppeleinrichtung 10 dagegen mit einer zweiten Kupplungseinheit 17 der Kupplungseinrichtung 16. Die erste Kupplungseinheit 15 ist an einem Tilgermassenträger 20 eines Tilgersystems 22 schwenkbar aufgenommen, wobei der Tilgermassenträger 20 in nicht gezeigter Weise zur relativ bewegbaren Aufnahme von Tilgermassen dient. An dem Tilgermassenträger 20 ist über ein Federelement 24 die zweite Kupplungseinheit 17 befestigt. Der Tilgermassenträger 20 und damit das Tilgersystem 22 ist mittels einer Lagereinrichtung 26 gegenüber einem Massenträger 28 für eine Masse 30 relativ drehbar zentriert, wobei dieser Massenträger 28 an der Nabenscheibe 12 befestigt ist.
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Die in 1 dargestellte Kupplungseinrichtung 16 ist in Abhängigkeit von der jeweiligen Betriebsphase wirksam, bei der vorliegenden Ausführung somit von der jeweiligen Drehzahl. 1 zeigt die Kupplungseinheiten 15 und 17 bei einer ersten Betriebsphase mit geringer Drehzahl. Hierbei ist die zweite Kupplungseinheit 17 unter der Wirkung des Federelementes 24 in Richtung zur dritten Koppeleinrichtung 10 vorgespannt, so dass eine Reibfläche 32 der zweiten Kupplungseinheit 17 gegen eine entsprechende Anlagefläche 33 der dritten Koppeleinrichtung 10 gepresst wird. Die zweite Kupplungseinheit 17 stellt damit eine Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der dritten Koppeleinrichtung 10 her. Gleichzeitig ist die Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der zweiten Koppeleinrichtung 8 aufgehoben, weil eine Reibfläche 34 der ersten Kupplungseinheit 15 von einer entsprechenden Anlagefläche 35 der zweiten Koppeleinrichtung 8 abgehoben ist.
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Beim Übergang in eine zweite Betriebsphase mit höherer Drehzahl als bei der ersten Betriebsphase nimmt die auf die Kupplungseinheiten 15 und 17 wirkende Fliehkraft zu, und sorgt zum einen dafür, dass die zweite Kupplungseinheit 17 gegen die Wirkung des Federelementes 24 nach radial außen ausgelenkt wird, so dass ein Abhub der Reibfläche 32 dieser Kupplungseinheit 17 von der Anlagefläche 33 der dritten Koppeleinrichtung 10 erfolgt. Die erste Kupplungseinheit 15 wird dagegen mittels einer Schwenkbewegung an die zweite Koppeleinrichtung 8 herangeführt, so dass die Reibfläche 34 der ersten Kupplungseinheit 15 in Anlage an der Anlagefläche 35 der zweiten Koppeleinrichtung 8 gelangt. In der zweiten Betriebsphase ist demnach die Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der dritten Koppeleinrichtung 10 aufgehoben, während die Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der zweiten Koppeleinrichtung 8 hergestellt ist.
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Da die Kupplungseinheiten 15 und 17 gemäß 1 fliehkraft- und damit drehzahlabhängig wirksam sind, kann auf eine auf die Funktion der Kupplungseinheiten 15 und 17 Einfluss nehmende Betätigungseinrichtung verzichtet werden.
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Alternativ sind allerdings auch Kupplungseinheiten 15, 17 denkbar, welche auf eine auf die Funktion der Kupplungseinheiten 15 und 17 Einfluss nehmende Betätigungseinrichtung 40 angewiesen sind, wie 4 schematisch zeigt. Eine derartige Betätigungseinrichtung 40 dient zur Ansteuerung der Kupplungseinheiten 15 und 17, die in diesem Fall elektromagnetisch, hydraulisch oder pneumatisch beaufschlagt werden können, wobei im Fall der einen Kupplungseinheit durch die Beaufschlagung ein Schließen und im Fall der anderen Kupplungseinheit durch die Beaufschlagung ein Öffnen ausgelöst werden kann. Eine Rückstellung der jeweiligen Kupplungseinheit in ihre Position vor der Beaufschlagung kann mit Vorzug unter Verwendung einer jeweiligen Rückstellanordnung 41, 42 erfolgen.
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Während die Kupplungseinheiten 15, 17 in 1 gegenüber der jeweiligen Koppeleinrichtung 8, 10 reibschlüssig wirksam sind, zeigt 2 eine Lösung, bei welcher die Kupplungseinheiten 15, 17 formschlüssig ausgebildet sind und arbeiten. Hierzu ist eine Formschlusseinrichtung 44 beispielsweise mit einem verlagerbaren Eingriffselement 45, hier insbesondere einem radial verlagerbaren Verschiebeelement 45 vorgesehen, welches in seiner in 2 gezeigten radial äußeren Auslenkposition in eine mit der zweiten Koppeleinrichtung 8 fest verbundene als Aufnahmehülse 46 ausgebildeten Eingriffselement eingetaucht ist, um eine Verbindung des Tilgersystems 22 mit der zweiten Koppeleinrichtung 8 herzustellen. In seine radial innere Auslenkposition bewegt, ist das Verschiebeelement 45 dagegen in eine mit der dritten Koppeleinrichtung 10 fest verbundene und ein weiteres Eingriffselement bildende Aufnahmehülse 47 eingetaucht, um dann eine Verbindung des Tilgersystems 22 mit der dritten Koppeleinrichtung 10 herzustellen. Zur Führung des Eingriffselementes 45 und zur Herstellung der Drehmitnahme mit dem Tilgersystem weist der Tilgermassenträger 20 ein weiteres als Führungshülse 48 ausgeführtes Eingriffselement auf.
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Die Formschlusseinrichtung 44 weist im hier beschriebenen Ausführungsbeispiel mit dem Eingriffselement 45 ein für beide Kupplungseinheiten 15, 17 gemeinsames Element auf. Damit sind vorliegend auch die Schaltzustände der Kupplungseinheiten 15, 17 funktional verknüpft. Wenn die Kupplungseinheit 15 geschlossen ist und sich das Tilgersystem 22 mit der zweiten Koppeleinrichtung 8 in Verbindung befindet, so ist gleichzeitig sichergestellt, dass die Kupplungseinheit 17 geöffnet ist und sich das Tilgersystem 22 mit der dritten Koppeleinrichtung 10 außer Eingriff befindet. Alternativ können beide Kupplungseinheiten 15, 17 auch als voneinander unabhängige Formschlusseinrichtungen ausgeführt sein.
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Hinsichtlich deren Betätigung kann die Formschlusseinrichtung 44 bzw. können die Formschlusseinrichtungen zur selbsttätigen Aktivierung ausgebildet sein, wie das im behandelten Beispiel der Fall ist. Auf eine externe bzw. fremdenergiegespeiste Betätigungseinrichtung kann verzichtet werden. Vorliegend sind die Kupplungseinheiten 15 und 17 fliehkraft- und damit drehzahlabhängig ausgebildet, wobei bei ansteigender Drehzahl von der zunächst geschlossenen Kupplungseinheit 17 an einer definierbaren Drehzahlgrenze ein Umschalten mit Schließen der Kupplungseinheit 15 erfolgt. Zur Abstimmung des Schaltpunktes kann das Eingriffselement 45 entgegen einer definierten Rückstellkraft z.B. einer Federkraft verlagerbar sein. Es kann weiter auch sinnvoll sein, den jeweiligen Schaltvorgang durch eine zwischen den beiden Koppleleinrichtungen 8 und 10 wirksame Synchronisiereinrichtung 50 zu unterstützen.
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Auch bei dieser Ausführung können die Schaltvorgänge der Kupplungseinheiten 15 und 17 alternativ unter Verwendung einer Betätigungseinrichtung 40 (vgl. 4) vorgenommen werden, die Einfluss auf die Funktion der Kupplungseinheiten 15 und 17 Einfluss nimmt.
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Die vorteilhafte Wirkung der in den 1 und 2 behandelten Kopplungsanordnung 1 ist nachfolgend anhand der 3 erläutert. Bei dieser Figur ist die Rest-Drehungleichförmigkeit R am Abtrieb 14 unter Vollast in Abhängigkeit von einer Drehzahl n oder Frequenz f, insbesondere der ersten Koppeleinrichtung, also dem Antrieb 7 graphisch dargestellt. Die Größe R kann beispielsweise die Winkelbeschleunigung am Abtrieb 14 darstellen. Die strichlinierte Darstellung (Kurve a) zeigt den Verlauf der Rest-Drehungleichförmigkeit R, wenn eine Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der dritten Koppeleinrichtung 10 hergestellt ist, das Tilgersystem 22 somit abtriebsseitig des Torsionsschwingungsdämpfers 2 angreift. Bis zum Punkt S, der bei einer geringen Drehzahl n, beispielsweise innerhalb eines unter 1500 Umdrehungen/Minute verbleibenden Drehzahlbereichs liegt, ist die Rest-Drehungleichförmigkeit R sehr viel geringer, als wenn eine Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der zweiten Koppeleinrichtung 8 hergestellt wäre, was sich aus der mit durchgezogener Linie (Kurve b) abgebildeten Darstellung der Rest-Drehungleichförmigkeit R ergibt.
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Oberhalb des Punktes S würde, wenn die Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der dritten Koppeleinrichtung 10 weiter bestehen bliebe, eine erhebliche Drehungleichförmigkeit R entstehen, was sich in Brummfrequenzen äußern könnte. Wird an dem Punkt S die Kupplungseinrichtung 16 umgeschaltet, so dass jetzt eine Verbindung zwischen dem Tilgersystem 22 und der zweiten Koppeleinrichtung 8 hergestellt ist, so folgt die Rest-Drehungleichförmigkeit R der mit durchgezogener Linie abgebildeten Darstellung. Das Tilgersystem 22 greift dann zwischen den beiden Energiespeichereinheiten 3 und 4 des Torsionsschwingungsdämpfers 2 an.
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Durch die Umschaltbarkeit der Kupplungseinrichtung 16 am Punkt S und damit die Umkoppelung des Tilgersystems 22 von einer Koppeleinrichtung 10 auf eine andere Koppeleinrichtung 8 wird erreicht, dass über den gesamten Drehzahlbereich stets eine nur geringe Rest-Drehungleichförmigkeit R anliegt, und somit unerwünschte Brummgeräusche nicht entstehen können.
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Die 1 und 2 zeigen jeweils Elastizitäten 25 der Kopplungsanordnung 1 anhand von Energiespeichereinheiten 3, 4 eines Torsionsschwingungsdämpfers 2 realisiert. Ebenso ist aber auch denkbar, die Kupplungseinheiten 15 und 17 der Kupplungseinrichtung 16 in Verbindung mit Bauteilen zu verwenden, die über eine eigene Elastizität 25 verfügen. Eine solche Ausführung ist in 5 dargestellt, wobei beispielhaft die Getriebeeingangswelle des Abtriebs 14 als Bauteil angegeben ist, indem diese aufgrund ihrer Torsionsfähigkeit um ihre Mittenachse 49 über eine Elastizität 25 verfügt. Diese Elastizität 25 ist zwischen einer Koppeleinrichtung 10, die antriebsseitig des Abtriebs 14 vorliegt, und einer Koppeleinrichtung 37, die abtriebsseitig des Abtriebs 14 vorgesehen ist, wirksam. Bei dieser Ausführung übergreifen die Kupplungseinheiten 15 und 17 der Kupplungseinrichtung 16 also den Abtrieb 14, so dass die Kupplungseinheit 15 mit der Koppeleinrichtung 10 und die Kupplungseinheit 17 mit der Koppeleinrichtung 37 zusammen wirkt. Das Tilgersystem 22 wäre demnach mit jeweils einer dieser beiden Koppeleinrichtungen 10, 37 verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kopplungsanordnung
- 2
- Torsionsschwingungsdämpfer
- 3
- antriebsseitige Energiespeichereinheit
- 4
- abtriebsseitige Energiespeichereinheit
- 6
- erste Koppeleinrichtung
- 7
- Antrieb
- 8
- zweite Koppeleinrichtung
- 10
- dritte Koppeleinrichtung
- 12
- Nabenscheibe
- 13
- Nabe
- 14
- Abtrieb
- 15
- erste Kupplungseinheit
- 16
- Kupplungseinrichtung
- 17
- zweite Kupplungseinheit
- 20
- Tilgermassenträger
- 22
- Tilgersystem
- 24
- Federelement
- 25
- Elastizität
- 26
- Lagereinrichtung
- 28
- Massenträger
- 30
- Masse
- 32
- Reibfläche
- 33
- Anlagefläche
- 34
- Reibfläche
- 35
- Anlagefläche
- 37
- vierte Koppeleinrichtung
- 40
- Betätigungseinrichtung
- 41
- Rückstellanordnung
- 42
- Rückstellanordnung
- 44
- Formschlusseinrichtung
- 45
- Verschiebeelement
- 46
- Aufnahmehülse
- 47
- Aufnahmehülse
- 48
- Führungshülse
- 49
- Mittenachse
- 50
- Synchronisiereinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012219012 A1 [0002]