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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines Betriebs eines Falzapparates gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Durch die
DE 10 2008 043 928 A1 ist eine Rollendruckmaschine bekannt, mit mindestens einem Rollenwechsler, mit mindestens einer dem jeweiligen Rollenwechsler nachgeordneten Druckeinheit, mit mindestens einem der oder jeder Druckeinheit nachgeordneten, als Planausleger oder als Schneidaggregat oder als Falzapparat ausgebildeten Endgerät, und mit einem Steuerungssystem zum Steuern und/oder Regeln des Betriebs der Rollendruckmaschine, wobei das Steuerungssystem eine Einrichtung umfasst, die aus im Betrieb der Rollendruckmaschine vorliegenden Signalen automatisch einen Befehl zum automatischen Aktivieren eines Nettozählers des Steuerungssystems generiert, mit Hilfe dessen die Anzahl der in der Rollendruckmaschine erzeugten Gutexemplare automatisch zählbar ist.
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Durch die
DE 101 54 506 A1 ist ein Falzsystem bekannt, aufweisend einen Falzapparat mit einstellbarem Überlapp zum Falzen von Signaturen, einen optischen Sensor zum Messen des Vorhandenseins von gefalzten Signaturen und eine mit dem Falzapparat und dem optischen Sensor verbundene Steuerungseinrichtung, die einen Überlapp der gefalzten Signaturen bestimmt.
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Durch die
DE 10 2005 045 040 A1 ist eine Vorrichtung zum sicheren Kappen und/oder Zuführen eines eine oder mehrere Materialbahnen aufweisenden Stranges in eine Weiterverarbeitungsstufe mit einer Kappvorrichtung bekannt, welche im Strangweg vor einer der Weiterverarbeitungsstufe zugeordneten, den Strang betriebsmäßig in Produktabschnitte trennenden Querschneideinrichtung angeordnet ist, wobei die Kappvorrichtung durch ein die Phasenlage der Querschneideinrichtung repräsentierendes Signal phasenkorreliert zur Phasenlage dieser Querschneideinrichtung auslösbar ausgeführt ist und dass die Kappvorrichtung mindestens ein Kappelement umfasst, welches entlang eines im Wesentlichen linearen Stellwegs beweglich ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Überwachung eines Betriebs eines Falzapparates zu schaffen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, dass bei einer z. B. durch einen so genannten „Stopfer“ verursachten Störung in dem Falzapparat durch ein Unterbrechen und/oder Beenden der Zufuhr der in diesem Falzapparat entlang einer Transportstrecke zu transportierenden Produkte eine Beschädigung von Bauteilen des betreffenden Falzapparates vermieden wird. Da das vorgeschlagene Verfahren nicht eine Anzahl von Produkten, die in die im Falzapparat vorgesehene Transportstrecke einlaufen, mit der entsprechenden Anzahl am Ende dieser Transportstrecke vergleicht und nicht erst aus dem Vergleich der jeweiligen Produktanzahl heraus reagiert, sondern vorzugsweise auf jedes einzelne im Falzapparat zu transportierende Produkt reagiert, ist mit Bezug auf eine detektierte Störung eine sehr schnelle Reaktionszeit realisierbar, wodurch wirksam vermieden wird, dass im bzw. am Falzapparat ein größerer Schaden entsteht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 einen Falzapparat;
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2 eine Detektion eines durch den Falzapparat transportierten Produktes.
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1 zeigt beispielhaft und stark vereinfacht in einer Schemaskizze einen Falzapparat 01, wie er z. B. in Verbindung mit einer mindestens eine Materialbahn 02 verarbeitenden (nicht dargestellten) Verarbeitungsmaschine zur Durchführung des hier beschriebenen Verfahrens verwendet wird. Die Verarbeitungsmaschine ist vorzugsweise als eine Rollendruckmaschine oder als eine Maschine zur Verpackungsherstellung oder -verarbeitung (z. B. durch Prägen oder Drucken) für bahnförmiges Material ausgebildet. In der Verarbeitungsmaschine kann auch ein aus mehreren Materialbahnen 02 bestehender Strang verarbeitet und anschließend dem Falzapparat 01 zugeführt werden. Die mindestens eine Materialbahn 02 besteht z. B. aus Papier, Karton, Kunststoff, Metall oder aus einem Verbund von mindestens zwei der vorgenannten Werkstoffe. Die mindestens eine Materialbahn 02 wird in den Falzapparat 01 zur dortigen weiteren Verarbeitung eingeführt.
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Zur Unterstützung der Einführung der mindestens einen Materialbahn 02 in den Falzapparat 01 weist dieser Falzapparat 01 mindestens eine Zugeinrichtung 03, vorzugsweise mehrere entlang eines Transportweges der mindestens einen Materialbahn 02 angeordnete Zugeinrichtungen 03 auf, mit welcher bzw. mit welchen die mindestens eine Materialbahn 02 z. B. von der Verarbeitungsmaschine kommend vorzugsweise kontinuierlich und z. B. in Abhängigkeit von einer Verarbeitungsgeschwindigkeit der Verarbeitungsmaschine in den Falzapparat 01 eingezogen wird. Die jeweilige Zugeinrichtung 03 besteht vorzugsweise aus einem Paar zusammenwirkender Walzen, von denen mindestens eine rotativ angetrieben ist, wobei die mindestens eine Materialbahn 02 durch einen von den beiden zusammenwirkenden Walzen gebildeten Walzenspalt hindurchgezogen wird. Eine durch die mindestens eine Zugeinrichtung 03 mit Bezug auf den Falzapparat 01 gegebene Transportrichtung T der mindestens einen Materialbahn 02 ist in der 1 durch einen Pfeil angegeben.
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Im Falzapparat 01 ist des Weiteren eine Schneideinrichtung 04 vorgesehen, mit welcher die mindestens eine Materialbahn 02 durch jeweils quer zu ihrer Transportrichtung T erfolgende Schnitte in eine Sequenz von einzelnen Produkten 06 oder zumindest Materialbahnabschnitten 06 geschnitten wird. Die Schneideinrichtung 04 besteht z. B. aus einem Paar zusammenwirkender rotierender Schneidzylinder. Nach dem Vereinzeln der mindestens einen Materialbahn 02 werden die einzelnen Produkte 06 bzw. Materialbahnabschnitte 06 nacheinander entlang einer im Falzapparat 01 vorgesehenen Transportstrecke S transportiert, wobei die Transportstrecke S mit einem Detektor 07 überwacht wird. Die Transportstrecke S ist vorzugsweise im Bereich einer die einzelnen Produkte 06 bzw. Materialbahnabschnitte 06 z. B. mithilfe von mindestens einem Transportband zu einer weiteren im Falzapparat 01 angeordneten Verarbeitungseinrichtung transportierenden Transporteinrichtung gegeben. Die weitere im Falzapparat 01 angeordnete Verarbeitungseinrichtung ist z. B. durch einen Greiferzylinder 16 oder Punkturzylinder 16 im Zusammenwirken jeweils mit einem Messerzylinder 17 und vorzugsweise auch mit einem Falzklappenzylinder 18 gegeben. Darüber hinaus kann im Falzapparat 01 mindestens ein weiterer Transportzylinder 19 vorgesehen sein, der zuvor gefalzte und gegebenenfalls auch gesammelte Produkte 06 bzw. Materialbahnabschnitte 06 vom Falzklappenzylinder 18 übernimmt und z. B. an eine Auslage des betreffenden Falzapparates 01 transportiert. In der 1 ist nur eine der mehreren jeweils am Umfang des Greiferzylinders 16 oder Punkturzylinders 16 angeordneten Greifer 21 oder Punkturnadeln 21 angedeutet.
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Zur Überwachung eines Betriebs des Falzapparates 01 wird vorgeschlagen, mit dem Detektor 07 von mehreren, vorzugsweise von allen in einer Sequenz aufeinander folgenden Produkten 06 bzw. Materialbahnabschnitten 06 während ihres jeweiligen Transports entlang der im Falzapparat 01 vorgesehenen Transportstrecke S jeweils eine bezüglich ihrer jeweiligen Transportrichtung T vorlaufende Kante 08 oder eine bezüglich ihrer jeweiligen Transportrichtung T nachlaufende Kante 09 zu detektieren, wobei ein bei der Detektion der betreffenden Kante 08; 09 vom Detektor 07 generiertes Signal jeweils an ein Zählwerk 11 übermittelt wird. Es ist vorgesehen, dass ein bis zum Eintreffen dieses Signals aufgelaufener Zählerstand des insbesondere während des Betriebs des Falzapparates 01 aktiven Zählwerks 11 mit einem nächsten, insbesondere jeweils mit jedem weiteren derart vom Detektor 07 generierten und übermittelten Signal zurückgesetzt und das Zählwerk 11 beginnend von seinem Ursprungswert (z. B. null) neu gestartet wird. Das vom Detektor 07 abgegebene Signal ist z. B. jeweils als ein Impulssignal ausgebildet. Der Detektor 07 ist z. B. als ein optischer Sensor, insbesondere in Form einer Lichtschranke oder als eine Kamera ausgebildet. Das Zählwerk 11 ist vorzugsweise als ein bestimmte Ereignisse, insbesondere eine Sequenz von Impulsen zählendes Impulszählwerk ausgebildet.
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2 zeigt beispielhaft zwei aufeinanderfolgende Betriebssituationen desselben Produktes 06, das in der durch einen Pfeil angedeuteten Transportrichtung T durch den in der 1 dargestellten Falzapparat 01 transportiert wird. Der vorzugsweise digital arbeitende Detektor 07 ist z. B. als eine Einweg-Lichtschranke ausgebildet, wobei von einer Lichtquelle, z. B. von einer Leuchtdiode oder Laserdiode, ein Lichtstrahl quer zum Transportweg des durch den Falzapparat 01 transportierten Produktes 06 z. B. auf einen lichtempfindlichen Empfänger 14 gerichtet ist. So lange der Lichtstrahl auf seinem Weg zum Empfänger 14 vom transportierten Produkt 06 nicht gestört wird, liegt am Ausgang des Detektors 07 ein Signal z. B. mit dem Wert „0“ an. Erst nachdem die in Transportrichtung T vorlaufende Kante 08 des Produktes 06 den Weg des Lichtstrahls tangiert und blockiert, schaltet der Ausgang des Detektors 07 sein Signal zumindest kurzzeitig, d. h. in Form eines Impulses, z. B. auf den Wert „1“. Es ist auch möglich, mit dem Detektor 07 eine entsprechende Auswertung der in Transportrichtung T nachlaufenden Kante 09 des betreffenden Produktes 06 vorzunehmen.
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Im Zählwerk 11 wird vorzugsweise eine von der Verarbeitungsgeschwindigkeit der Verarbeitungsmaschine abhängige Zählkapazität eingestellt, wobei die Zählkapazität z. B. durch einen einstellbaren Zählerhöchststand festgelegt wird. Der Zählerhöchststand kann darüber hinaus auch z. B. in Abhängigkeit von der Art und/oder Größe der in dem Falzapparat 01 zu verarbeitenden Produkte 06 bzw. Materialbahnabschnitte 06 eingestellt werden. Das Zählwerk 11 löst beim Erreichen seines Zählerhöchststandes z. B. ein Signal zur Anzeige einer insbesondere für Bedienpersonal des Falzapparates 01 wahrnehmbaren akustischen und/oder optischen Fehlermeldung und/oder ein Signal zur Betätigung eines Kappmessers 12 aus, wobei das Kappmesser 12 eine Zufuhr der mindestens einen Materialbahn 02 zu mindestens einer Verarbeitungseinrichtung des Falzapparates 01 unterbricht und/oder beendet. In Verbindung mit einer Betätigung des Kappmessers 12 wird die mindestens eine dem Falzapparat 01 zugeführte Materialbahn 02 z. B. mittels einer Weiche oder Umlenkwalze an einem Ausgang 13 aus dem betreffenden Falzapparat 01 vorzugsweise zumindest so lange ausgeleitet, bis die dem Falzapparat 01 vorgeordnete Verarbeitungsmaschine die Verarbeitung der betreffenden Materialbahn 02 einstellt, indem auch die Verarbeitungsmaschine z. B. zum Stillstand gebracht wird. Das Zählwerk 11 ist z. B. hardwaretechnisch durch eine digitale Schaltung oder softwaretechnisch durch ein Programm jeweils z. B. in der Form eines Zeitgliedes gegeben. Das Zählwerk 11 erfasst eine zeitliche Dauer insbesondere durch ein Zählen von Zeiteinheiten, z. B. von Sekunden oder Bruchteilen davon. Die Zeiterfassung kann z. B. dadurch erfolgen, dass das Zählwerk 11 z. B. mit den Zeiteinheiten korrelierende, aufeinander folgende Periodendauern oder Takte zählt, die ihrerseits durch einen Frequenzgenerator oder einen Taktgeber generiert werden. Der Taktgeber wird dabei vorzugsweise mit einer für den Zählvorgang festen Taktfrequenz eingestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 01
- Falzapparat
- 02
- Materialbahn
- 03
- Zugeinrichtung
- 04
- Schneideinrichtung
- 05
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- 06
- Produkt; Materialbahnabschnitt
- 07
- Detektor
- 08
- Kante, vorlaufend
- 09
- Kante, nachlaufend
- 10
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- 11
- Zählwerk
- 12
- Kappmesser
- 13
- Ausgang
- 14
- Empfänger
- 15
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- 16
- Greiferzylinder; Punkturzylinder
- 17
- Messerzylinder
- 18
- Falzklappenzylinder
- 19
- Transportzylinder
- 20
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- 21
- Greifer; Punkturnadel
- S
- Transportstrecke
- T
- Transportrichtung