-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abschleppelement, welches geeignet ist an einem Kraftfahrzeug befestigt und mit einem Abschleppmittel verbunden zu werden.
-
Es ist üblich Kraftfahrzeuge in der Weise auszugestalten, dass an deren Front und/oder Heck ein Abschleppelement angebracht werden kann, welches dazu dient das Kraftfahrzeug mit einem Abschleppmittel, wie beispielsweise einem Abschleppseil oder einer Abschleppstange koppeln zu können um das Kraftfahrzeug abschleppen zu lassen oder um mit dem Kraftfahrzeug ein anderes Kraftfahrzeug abzuschleppen. Die Aufnahme für das Abschleppelement ist häufig ein mit einem Innengewinde versehenes Sackloch.
-
Bekannte Abschleppelemente weisen einen Befestigungsteil zum Befestigen des Abschleppelements am Kraftfahrzeug und einen Koppelteil zum Koppeln mit dem Abschleppmittel auf. Der Befestigungsteil ist häufig ein mit einem Außengewinde versehener Bolzen und der Koppelteil ist eine Öse. Diese Ausgestaltung eines Abschleppelements ist als Abschleppöse bekannt.
-
Auch Ausgestaltungen von Abschleppelementen, die zusätzliche Funktionselemente aufweisen sind im Stand der Technik beschrieben. Aus der
DE 10324031 A1 geht ein Kombinationsgerät für ein Kraftfahrzeug mit einem ersten Funktionselement und einem zweiten Funktionselement hervor. Das erste Funktionselement ist dabei zur Bereitstellung einer temporären Verbindung zwischen zwei Kraftfahrzeugen ausgebildet und das zweite Funktionselement ist als ein an einem Kraftfahrzeug Verwendung findendes Werkzeug ausgebildet.
-
Daneben sind im Stand der Technik auch Kombinationsgeräte bekannt, die einen Nothammer als ein Bestandteil aufweisen. So zeigt die
DE 202010000109 U1 einen Nothammer zum Einschlagen von Fensterscheiben, aus einem Anfasser, wie Schaltknauf, Handbremsengriff, oder Türgriff, eines Fahrzeugs gebildet ist.
-
Die
DE 4005690 A1 offenbart ein Kombinationswerkzeug, insbesondere für Kraftfahrzeuge, mit an einem Griffstück angeordnetem Eisschaber und/oder Feuchtigkeits-Abziehleiste, wobei das Griffstück einen Nothammer aufweist.
-
Einen Nothammer zum Einschlagen von Glasscheiben beschreibt die
DE 29624321 U1 . Der Nothammer umfasst einen Stiel und einen mit einer Stahlspitze ausgerüsteten Hammerkopf. Die Stahlspitze befindet sich innerhalb des Hammerkopfs und wird von einem durch eine Haltefeder belasteten Gewichtsgrundkörper, der teleskopierbar in einem Hammerkopfholraum angeordnet ist, getragen. Der Gewichtsgrundkörper katapultiert die Stahlspitze beim Bestimmungsgemäßen Gebrauch des Nothammers gegen die Kraft der Haltefeder aus dem Hammerkopfholraum.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Abschleppelement so zu verbessern, dass es zusätzlich die Funktion eines Nothammers erfüllen kann.
-
Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Abschleppelement nach Anspruch 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und in der Beschreibung beschrieben.
-
Das erfindungsgemäße Abschleppelement umfasst einen Befestigungsteil zum Befestigen des Abschleppelements an einem Kraftfahrzeug und einen Koppelteil zum Koppeln des Abschleppelements mit einem Abschleppmittel. Das Abschleppelement weist erfindungsgemäß einen Dorn zum Zertrümmern einer Sicherheitsglasscheibe auf.
-
Mit dem erfindungsgemäßen Abschleppelement ist ein Abschleppelement bereitgestellt, welches vorteilhaft die zusätzliche Funktion eines Nothammers bietet. Abschleppelemente werden in nahezu jedem Kraftfahrzeug mitgeführt. In der erfindungsgemäßen Ausgestaltung stünde somit nahezu jedem Fahrzeugführer ein Nothammer bereit. Bei einem Hilfseinsatz können mit dem erfindungsgemäßen Abschleppelement schnell und sicher Scheiben aus Einscheiben-Sicherheitsglas zertrümmert werden. Auf das zusätzliche Mitführen eines Nothammers und kann verzichtet werden.
-
In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements ist der Befestigungsteil ein mit einem Gewinde versehender Bolzen und der Koppelteil ist eine Öse. Damit sind die gängigsten Ausgestaltungen von Abschleppelementen von der vorliegenden Erfindung mit berücksichtigt, insbesondere die weit verbreitete Abschleppöse.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements ist der Dorn an einer Stirnseitenposition an dem Bolzen angeordnet. Das Abschleppelement kann dadurch mit einer einfachen Stoßbewegung als Nothammer fungieren, ohne dass die Abschleppfunktionalität des Abschleppelements beeinträchtigt ist. Bei einer Ausgestaltung als Abschleppöse kann die Öse während der Stoßbewegung als Griff benutzt werden. Dem Anwender ist es durch die Ausformung der Öse möglich viel Kraft auf das Abschleppelement aufzubringen. Gleichzeitig ist der Abstand zwischen Griff und Dorn größtmöglich, was beim Anwender die Angst mindert, das Abschleppelement gegen eine Scheibe zu stoßen.
-
In einer alternativen vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements ist der Dorn an der Öse angeordnet. In dieser Ausgestaltung kann der Anwender den Befestigungsteil als Griff benutzen während das erfindungsgemäße Abschleppelement als Nothammer fungieren soll. Die Länge des Abschleppelements kann genutzt werden um mehr Schwung in den Schlag auf die Scheibe zu bringen.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements ist der Dorn an einer Oberseitenposition an der Öse angeordnet. Alternativ ist der Dorn an einer Seitenposition an der Öse angeordnet. Durch die verschiedenen Varianten der Anordnung des Dorns können unterschiedliche Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Abschleppelements realisiert werden, die sich mit verschiedenen Schlagkinematiken als Nothammer einsetzen lassen. So kann das erfindungsgemäße Abschleppelement mit dem Dorn an der Seitenposition beispielsweise mit der Kinematik eines Schlosserhammers angewendet werden.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements ist der Dorn aus Stahl gefertigt. Damit besitzt der Dorn eine hohe Festigkeit bei gleichzeitig geringen Materialkosten. Zudem ist damit die Möglichkeit geschaffen, das Abschleppelement in einfacher Weise mit dem Dorn einstückig auszubilden, was die Herstellung des Abschleppelements vereinfacht.
-
In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements weist das Abschleppelement eine Federschlagvorrichtung auf. Die Federschlagvorrichtung umfasst eine Feder und einen mit der Feder verbundenen Schlagbolzen. Das Abschleppelement kann damit wie ein Federkörner eingesetzt werden. Zudem wird die Scheu des Anwenders, eine Scheibe zu zerstören, damit weiter verringert.
-
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen und der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
-
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Abschleppelement in einer ersten Ausgestaltung.
-
2 zeigt das erfindungsgemäße Abschleppelement in einer zweiten Ausgestaltung.
-
3 zeigt ein erfindungsgemäßes Abschleppelement in einer dritten Ausgestaltung.
-
4 zeigt das erfindungsgemäße Abschleppelement in einer vierten Ausgestaltung.
-
In den 1 und 2 ist beispielhaft ein erfindungsgemäßes Abschleppelement 10 in zwei verschiedenen einteiligen Ausgestaltungen skizziert. Das Abschleppelement 10 ist hier beispielhaft als Abschleppöse dargestellt.
-
Das erfindungsgemäße Abschleppelement 10 weist einen Befestigungsteil 11 und einen Koppelteil 12 auf.
-
Der Befestigungsteil 11 ist ausgebildet, um das Abschleppelement 10 kraftschlüssig mit einem Kraftfahrzeug verbinden zu können. Das Kraftfahrzeug weist dazu eine korrespondierende Befestigungsvorrichtung auf. In der gezeigten Variante ist der Befestigungsteil durch einen Bolzen 14 gebildet, der an seinem freien Ende parallel zu einer Längsachse 22 ein Gewinde 15 aufweist. Die Befestigungsvorrichtung am Kraftfahrzeug ist korrespondierend eine Gewindebohrung.
-
Der Koppelteil 12 ist ausgebildet, um das Abschleppelement 10 mit einem Abschleppmittel kraftschlüssig koppeln zu können. Als Abschleppmittel dient beispielsweise ein Abschleppseil oder eine Abschleppstange. Zur kraftschlüssigen Koppelung des Abschleppelements 10 und des Abschleppmittels ist der Koppelteil insbesondere als eine Öse 13 ausgebildet. Der Begriff Öse 13 schließt erfindungsgemäß auch Haken, insbesondere auch Karabinerhaken mit ein.
-
In der gezeigten Variante des Abschleppelements 10 als Abschleppöse ist der Befestigungsteil 11 mit dem Koppelteil 12 starr verbunden. Erfindungsgemäß ist auch eine flexible Verbindung zwischen dem Befestigungsteil 11 und dem Koppelteil 12 vorstellbar, beispielsweise mittels eines Gurtes.
-
Das erfindungsgemäße Abschleppelement 10 weist einen Dorn 16 zum Zertrümmern von Sicherheitsglasscheiben auf. Sicherheitsglasscheiben bestehen aus vorgespanntem Glas, insbesondere aus sogenanntem Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG). Einscheiben-Sicherheitsglas zerspringt beim Zerstören schlagartig in kleine Glaskrümel. Bei Kraftfahrzeugen sind die Seitenscheiben und die Heckscheibe gewöhnlicher Weise aus Einscheiben-Sicherheitsglas gefertigt. Der Dorn 16 ist erfindungsgemäß ausgebildet, Zugspannungen an der Oberfläche einer Glasscheibe zu erzeugen. Der Dorn 16 weist dazu eine Spitze auf. Der Dorn 16 kann beispielsweise kegelförmig oder pyramidenförmig ausgebildet sein. Der Dorn 16 besteht erfindungsgemäß aus einem harten Material, beispielsweise aus Stahl oder Edelstein.
-
Der Dorn 16 kann erfindungsgemäß an dem Befestigungsteil 11 oder an dem Koppelteil 12 positioniert sein. Der Dorn 16 kann dabei an verschiedenen Positionen 17, 18, 19 angeordnet sein. Die 1 zeigt beispielhaft eine Stirnseitenposition 17, eine Oberseitenposition 18 und eine Seitenposition 19. Die Stirnseitenposition 17 befindet sich am Befestigungsteil 11 an der Stirnseite des freien Endes des Bolzens 14. Die Oberseitenposition 18 befindet sich am Koppelteil 12. In der Ausgestaltung des Abschleppelements 10 als Abschleppöse befindet sich die Oberseitenposition 18 an der Außenseite der Öse 13, auf der Längsachse 22, gegenüberliegend der Stirnseitenposition 17. Die Seitenposition 19 befindet sich ebenfalls am Koppelteil 12. In der Ausgestaltung des Abschleppelements 10 als Abschleppöse befindet sich die Seitenposition 19 an der Außenseite der Öse 13, quer zu der Längsachse 22.
-
In der 1 ist der Dorn 16 an dem Bolzen 14 an der Stirnseitenposition 17 angeordnet. Der Dorn 16 ist dabei insbesondere zentrisch zum Bolzen 14 angeordnet. Der Dorn 16 weist dabei bevorzugt eine Höhe auf, die geringer ist als eine Grundlochtiefe der korrespondierenden Gewindebohrung im Kraftfahrzeug. In der 2 ist der Dorn 16 an der Öse 13 in der Seitenposition 19 angeordnet.
-
Die in der 2 gezeigte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements 10 weist gegenüber der in der 1 gezeigten Ausgestaltung zusätzlich eine Federschlagvorrichtung 23 auf. Die Federschlagvorrichtung 23 ist ausgebildet, das Abschleppelement 10 in der Weise eines Federkörners zu verwenden. Die Federschlagvorrichtung 23 umfasst eine Feder 20 und einen mit der Feder kraftschlüssig verbundenen Schlagbolzen 21. Mittels in der Feder 20 gespeicherter Federkraft kann der Schlagbolzen 21 einen Impuls auf das Abschleppelement 10 ausüben. Die Feder 20 ist beispielsweise eine Schraubenzugfeder 20 und ein Spannen der Feder 20 kann durch ein Zurückziehen des mit der Feder 20 verbundenen Schlagbolzens 21 erfolgen. Durch ein Loslassen des Schlagbolzens 21 wird die Feder 20 dann entspannt und der Schlagimpuls erzielt. Die Federschlagvorrichtung 23 ist in der Weise angeordnet, dass der Impuls im Wesentlichen in Richtung des Dorns 16 gerichtet ist. In der 2 ist die Federschlagvorrichtung 23 gegenüber dem Dorn 16 angeordnet.
-
In den 3 und 4 ist das erfindungsgemäße Abschleppelement 10 beispielhaft in zwei verschiedenen zweiteiligen Ausgestaltungen skizziert. Die zweiteilige Ausgestaltung ermöglicht es, aus einem bereits bestehenden, herkömmlichen Abschleppelement ein erfindungsgemäßes Abschleppelement 10 zu erzeugen.
-
Die in der 3 gezeigte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements 10 weist gegenüber der in der 1 gezeigten Ausgestaltung ein Gewindeelement 24 mit Innengewinde auf. Das Gewindeelement 24 weist den Dorn 16 auf und ist in dieser Ausführung auf das Gewinde 15 aufgeschraubt. Das Gewindeelement 24 ist für einen Abschleppfall vom restlichen Abschleppelement 10 abschraubbar.
-
Die in der 4 gezeigte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Abschleppelements 10 weist gegenüber der in der 1 gezeigten Ausführung ein Ösenelement 25 auf, das derart ausgestaltet ist, dass es auf oder in die Öse aufgeclipst oder eingeknöpft ist. Das Ösenelement 25 weist den Dorn 16 auf und ist in dieser Ausführung an der Öse 13 angebracht. Das Ösenelement 25 ist für einen Abschleppfall vom restlichen Abschleppelement 10 abnehmbar.
-
Erfindungsgemäß ist es zudem vorstellbar, dass das Abschleppelement 10 weitere Einrichtungen umfasst, um zusätzliche Funktionen erfüllen zu können. So kann das Abschleppelement 10 beispielsweise zusätzlich ein Gurtmesser aufweisen, mit dem ein Sicherheitsgurt des Kraftfahrzeugs durchschnitten werden kann.
-
Das Gewindeelement 24 und das Ösenelement 25 können weitere Funktionen aufweisen, z. B. können sie mit einem Gurtmesser kombiniert sein.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Abschleppelement
- 11
- Befestigungsteil
- 12
- Koppelteil
- 13
- Öse
- 14
- Bolzen
- 15
- Gewinde
- 16
- Dorn
- 17
- Stirnseitenposition
- 18
- Seitenposition
- 19
- Seitenposition
- 20
- Feder
- 21
- Schlagbolzen
- 22
- Längsachse
- 23
- Federschlagvorrichtung
- 24
- Gewindeelement
- 25
- Ösenelement
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10324031 A1 [0004]
- DE 202010000109 U1 [0005]
- DE 4005690 A1 [0006]
- DE 29624321 U1 [0007]