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Die Erfindung betrifft eine Anlasservorrichtung für ein Fahrzeug mit einem Anlassermotor zur Erzeugung eines Anlasserdrehmoments, mit einem Abtriebsritzel zur Ankopplung der Anlasservorrichtung an einen Verbrennungsmotor, wobei das Abtriebsritzel eine Ritzeldrehachse definiert, und mit einer Einspureinrichtung zur Verschiebung des Abtriebsritzels entlang der Ritzeldrehachse von einer Ruheposition in eine Einspurposition. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit dieser Anlasservorrichtung.
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Anlasser werden bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren benötigt, um bei einem Startvorgang den Verbrennungsmotor auf eine Startdrehzahl zu beschleunigen und damit eine Zündung des Verbrennungsmotors zu ermöglichen.
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In vielen Ausgestaltungen weisen Anlasser ein Ritzel auf, welches für den Startvorgang in Wirkverbindung mit einem Getriebe des Verbrennungsmotors gebracht wird, um ein Startdrehmoment zu übertragen. Das Ritzel ist oftmals nur während des Startvorgangs mit dem Getriebe verbunden und wird nach dem Startvorgang von dem Getriebe entkoppelt.
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Beispielsweise offenbart die Druckschrift
DE 698 11 191 T2 als Übersetzung der europäischen Patentschrift
EP 0921 307 B1 einen Anlasser für Kraftfahrzeuge mit einem Untersetzungsgetriebe. Der Anlasser weist ein Ritzel auf, welches in Wirkverbindung mit einem Getriebe eines Verbrennungsmotors bringbar ist. Koaxial zu dem Ritzel ist zu dessen Antrieb ein Elektromotor angeordnet. Um die lösbare Kopplung des Ritzels mit dem Getriebe zu ermöglichen, weist der Anlasser eine Einspurvorrichtung auf, welche das Ritzel in axialer Richtung versetzen kann, um dieses wahlweise mit dem Getriebe zu koppeln oder zu entkoppeln. Die Einspurvorrichtung ist parallel versetzt zu einer Drehachse des Ritzels angeordnet.
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Die Druckschrift
US 4,931,680 A beschreibt eine Anlasservorrichtung mit einem Elektromotor, mit einem Getriebeabschnitt und mit einem Ausgangsritzel, wobei der Getriebeabschnitt als ein Kegelradgetriebeabschnitt ausgebildet ist und die Rotorachse des Elektromotors und die Drehachse des Ausgangsritzels senkrecht zueinander angeordnet sind. Die Anlasservorrichtung weist eine Schiebeeinrichtung zur axialen Verschiebung des Ausgangsritzels entlang seiner Drehachse auf, wobei die Schiebeinrichtung als ein Hebelwerk ausgebildet ist.
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Die Druckschrift
DE 20 14 902 A offenbart ebenfalls eine Anlasseinrichtung für eine Brennkraftmaschine mit einem Elektromotor, mit einem Getriebeabschnitt und mit einem Ausgangsritzel, wobei der Getriebeabschnitt als eine zweistufige Stirnzahnradgetriebestufe ausgebildet ist, wobei die Rotorachse des Elektromotors und die Drehachse des Ausgangsritzels parallel zueinander versetzt angeordnet sind. Die Anlasseinrichtung weist eine Schiebeeinrichtung auf, wobei die Schiebeeinrichtung eine Schubstange aufweist, wobei die Schubstange koaxial zu einem Ausgangsrad der zweistufigen Stirnzahnradgetriebestufe angeordnet ist.
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Die Druckschrift
DE 475 088 A betrifft eine elektrische Anlassvorrichtung für Brennkraftmaschinen. Diese Anlassvorrichtung weist einen Elektromotor, einen Getriebeabschnitt und ein Ausgangsrad auf. Die Funktionsweise der Anlassvorrichtung beruht darauf, dass zunächst der Elektromotor auf eine hohe Drehzahl gebracht wird und dann das Ausgangsrad zur Kopplung mit der Brennkraftmaschine auf ein anzulassendes Maschinenbauteil eingerückt wird. Um die verfügbare Energie zu erhöhen, weist die elektrische Anlassvorrichtung eine Schwungmasse auf, welche ebenfalls vor dem Einrücken des Ausgangsrads auf eine hohe Drehzahl gebracht wird, um Energie zu speichern. Der Getriebeabschnitt ist aufwändig gestaltet, weil neben der Überleitung des Antriebsdrehmoments von dem Elektromotor auf das Antriebsrad zudem eine Welle für die Schwungmasse angetrieben werden muss, wobei die Welle senkrecht zu der Drehachse des Ausgangsrads ausgerichtet ist. Um die beschriebene Funktionsweise umzusetzen weist die Anlassvorrichtung eine vordere und eine hintere Reibkupplung auf. Die hintere Reibkupplung dient zum Halten einer Antriebswelle für das Ausgangsrad, die vordere Reibkupplung kuppelt die Antriebswelle mit einem Abtrieb des Getriebeabschnitts. Für ein axiales Verschieben oder Einrücken der Antriebswelle weist die Anlassvorrichtung im Bereich der vorderen Reibkupplung einen Rotations-Linearumsetzer auf, der eine Drehbewegung der Antriebswelle, die reibschlüssig über die vordere Reibungskupplung in die Antriebswelle eingeleitet wird, in eine Linearbewegung der Antriebswelle wandelt. Die Druckschrift bildet den nächstkommenden Stand der Technik.
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Gebiet der Erfindung
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Anlasservorrichtung für ein Fahrzeug vorzuschlagen, welche alternativ ausgeführt ist und an besondere Bauraumanforderungen angepasst ist. Diese Aufgabe wird durch eine Anlasservorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch ein Fahrzeug mit der Anlasservorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß wird eine Anlasservorrichtung offenbart, welche für ein Fahrzeug geeignet und/oder ausgebildet ist. Das Fahrzeug ist beispielsweise als ein Personenkraftwagen, ein Bus, ein Lastkraftwagen oder dergleichen ausgebildet. Insbesondere weist das Fahrzeug einen Verbrennungsmotor auf, wobei die Anlasservorrichtung zum Starten des Verbrennungsmotors ausgebildet ist. Alternativ hierzu kann das Fahrzeug auch als ein Zweirad, insbesondere als ein Motorrad, oder als ein Dreirad ausgebildet sein.
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Die Anlasservorrichtung umfasst einen Anlassermotor, welcher als ein Elektromotor ausgebildet ist. Der Anlassermotor dient zur Erzeugung eines Anlasserdrehmoments. Insbesondere wird eine Motordrehachse des Anlassermotors durch die Rotation einer Motorwelle des Elektromotors definiert.
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Ferner umfasst die Anlasservorrichtung ein Abtriebsritzel, welches zur Ankopplung der Anlasservorrichtung an einen oder den Verbrennungsmotor, insbesondere an ein Getriebe des Verbrennungsmotors, des Fahrzeugs ausgebildet ist. Das Abtriebsritzel ist insbesondere als ein Stirnzahnrad ausgebildet. Das Abtriebsritzel definiert mit seiner Drehachse eine Ritzeldrehachse. Zwischen dem Anlassermotor und dem Abtriebsritzel erstreckt sich ein Drehmomentweg, wobei das Anlasserdrehmoment gegebenenfalls entlang des Drehmomentweges gewandelt, insbesondere übersetzt oder untersetzt wird. Es ist bevorzugt, dass das Anlasserdrehmoment entlang des Drehmomentwegs untersetzt wird, sodass eine hohe Drehzahl des Anlassermotors in eine im Vergleich dazu niedrigere Drehzahl des Abtriebsritzels umgesetzt wird, um einerseits das am Abtriebsritzel anliegende Drehmoment zu erhöhen und andererseits die Drehgeschwindigkeit des Abtriebsritzels an die Randbedingungen des Verbrennungsmotors anzupassen.
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Ferner umfasst die Anlasservorrichtung eine Einspureinrichtung, welche zur Verschiebung des Abtriebsritzels entlang der Ritzeldrehachse von einer Ruheposition in eine Einspurposition ausgebildet ist. In der Ruheposition ist das Abtriebsritzel und damit die Anlasservorrichtung von dem Verbrennungsmotor, insbesondere dem Getriebe des Verbrennungsmotors, entkoppelt. In der Einspurposition ist das Abtriebsritzel mit dem Verbrennungsmotor, insbesondere mit dem Getriebe des Verbrennungsmotors, in Wirkverbindung gebracht. Insbesondere kämmt das Abtriebsritzel mit einem Rad des Getriebes des Verbrennungsmotors zur Übertragung des Anlasserdrehmoments auf den Verbrennungsmotor.
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Die Anlasservorrichtung weist einen Zusatzgetriebeabschnitt aufweist, wobei das Anlasserdrehmoment des Anlassermotors über den Zusatzgetriebeabschnitt zum Abtriebsritzel geleitet wird. Anders ausgedrückt befindet sich der Zusatzgetriebeabschnitt in dem Drehmomentweg zwischen dem Anlassermotor und dem Abtriebsritzel.
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Im Rahmen der Erfindung wird beansprucht, dass eine Motordrehachse des Anlassermotors abweichend von einer koaxialen Lage zu der Ritzeldrehachse bei einer ersten Alternative der Erfindung windschief, bei einer zweiten Alternative der Erfindung winkelig und bei einer dritten Alternative der Erfindung parallel versetzt zu der Ritzeldrehachse des Abtriebsritzels angeordnet ist. Durch den Zusatzgetriebeabschnitt wird somit erreicht, dass der Anlassermotor unabhängig von der Ausrichtung und Lage der Ritzeldrehachse und/oder des Abtriebsritzels in einer beliebigen Orientierung und in einer beliebigen Lage zu der Ritzeldrehachse positionierbar ist. Damit wird es ermöglicht, auch bei kritischen Bauraumrandbedingungen die Anlasservorrichtung einfach in das Fahrzeug integrieren zu können. Die Überführung des Anlasserdrehmoments von dem Anlassermotor zu dem Abtriebsritzel erfolgt in einfacher und bekannter Weise über den Zusatzgetriebeabschnitt. Ein derartiger Zusatzgetriebeabschnitt kann für den Fall eines Parallelversatzes als eine Getriebestufe, bei einer rechtwinkligen Anordnung zum Beispiel als ein Kegelradgetriebe ausgebildet sein oder in anderer Weise an die gewünschte Relativpositionierung zwischen Ritzeldrehachse und Motordrehachse angepasst sein.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist der Zusatzgetriebeabschnitt als ein Übersetzungsabschnitt mit einer Übersetzung mit einem Betrag abs(i) ungleich 1 ausgebildet. Insbesondere ist die Übersetzung abs(i) < 1 ausgebildet. Anders ausgedrückt bildet der Übersetzungsabschnitt eine Untersetzung, wobei eine hohe Drehzahl des Anlassermotors am Eingang des Zusatzgetriebeabschnitts in eine niedrigere Drehzahl am Ausgang des Zusatzgetriebeabschnitts umgesetzt wird. Damit wird durch den Zusatzgetriebeabschnitt eine Doppelfunktion erreicht, wobei zum einen die Umlenkung des Drehmomentwegs und zum anderen ein Teil der Untersetzung zwischen Anlassermotor und Abtriebsritzel umgesetzt ist.
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Im Rahmen der Erfindung weist die Einspureinrichtung ein Stellglied zur Verschiebung des Abtriebsritzels von der Ruheposition in die Einspurposition und/oder in Gegenrichtung auf, wobei das Stellglied koaxial zu der Ritzeldrehachse ausgerichtet ist und durch das Zusatzgetriebe durchgeführt ist. Besonders bevorzugt wird das Stellglied bei der Verschiebung des Abtriebsritzels von der Ruheposition in die Einspurposition in axialer Richtung zu der Ritzeldrehachse bewegt, insbesondere verschoben. Das Stellglied kann ein- oder mehrteilig ausgeführt sein. Dadurch, dass der Anlassermotor nicht koaxial zu der Ritzeldrehachse ausgerichtet ist, erschließt sich ein verfügbarer Bauraum in koaxialer Richtung zu der Ritzeldrehachse, welcher für eine koaxiale Betätigung des Abtriebsritzels durch die Einspureinrichtung über das Stellglied genutzt werden kann. Dabei wird nicht – wie beispielsweise aus der eingangs zitierten Druckschrift bekannt – das Stellglied an dem Ausgang der Anlasservorrichtung kurz vor dem Abtriebsritzel angeordnet, sondern erstreckt sich durch das Zusatzgetriebe hindurch.
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Konstruktiv betrachtet ist es bevorzugt, dass der Zusatzgetriebeabschnitt eine koaxial zu der Ritzeldrehachse angeordnete Zusatzgetriebekomponente aufweist, die im Betrieb der Anlasservorrichtung rotiert und welche als eine Hohlkomponente, insbesondere als eine Komponente mit einer koaxial zu der Ritzeldrehachse angeordneten Durchgangsöffnung, ausgebildet ist, wobei das Stellglied durch die Hohlkomponente durchgeführt ist. Beispielsweise kann die Hohlkomponente als eine Hohlwelle, ein Hohlwellenabschnitt oder als ein Hohlrad oder als eine Kombination von Hohlrad und Hohlwellenabschnitt ausgebildet sein.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Einspureinrichtung eine Aktorik zur Betätigung des Stellglieds und damit zur Betätigung des Abtriebsritzels auf, wobei die Aktorik und/oder eine Hubbewegung der Aktorik koaxial zu der Ritzeldrehachse ausgerichtet ist. In dieser bevorzugten Weiterbildung wird der koaxial angeordnete Bauraum zudem dafür genutzt, die Aktorik bauraumsparend unterzubringen.
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Es ist vorgesehen, dass die Anlasservorrichtung einen Hauptgetriebeabschnitt aufweist, welcher als ein Übersetzungsgetriebe mit einem Betrag der Übersetzung abs(i) > 1 ausgebildet ist. Der Hauptgetriebeabschnitt ist zwischen dem Zusatzgetriebeabschnitt und dem Abtriebsritzel angeordnet. Somit wird das Anlasserdrehmoment zunächst über den Zusatzgetriebeabschnitt in eine koaxial zu der Ritzeldrehachse ausgerichteten Richtung umgelenkt und nachfolgend durch den Hauptgetriebeabschnitt nochmals übersetzt, besonders bevorzugt untersetzt, sodass die Drehzahl weiter herabgesetzt und das Drehmoment weiter heraufgesetzt wird.
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Es ist in diesem Zusammenhang bevorzugt, dass der Hauptgetriebeabschnitt mindestens eine Hauptgetriebekomponente aufweist, welche als eine im Betrieb rotierende Hohlkomponente ausgebildet ist, wobei das Stellglied durch die Hohlkomponente geführt ist. Beispielsweise ist diese Hohlkomponente als eine Hohlwelle oder als ein Hohlwellenabschnitt ausgebildet. Besonders bevorzugt sind die Hohlkomponente des Zusatzgetriebeabschnitts und die Hohlkomponente des Hauptgetriebeabschnitts miteinander drehfest verbunden und weisen einen gemeinsamen Hohlwellenabschnitt auf, durch den das Stellglied koaxial zu der Ritzeldrehachse geführt ist.
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Bei einer bevorzugten konstruktiven Ausgestaltung der Erfindung ist der Zusatzgetriebeabschnitt als eine Stirn radgetriebestufe mit einem Hohlrad als die Hohlkomponente ausgebildet. In dieser Ausbildung ist es besonders bevorzugt, dass die Motordrehachse und die Ritzeldrehachse parallel versetzt zueinander angeordnet sind. Auch eine Untersetzung ist durch eine Stirnradgetriebestufe besonders einfach umsetzbar.
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Es ist ferner bevorzugt, dass der Hauptgetriebeabschnitt als ein Planetengetriebe, insbesondere Stirn radplanetengetriebe, ausgebildet ist, wobei die Hohlkomponente als ein Sonnenrad, als ein Planetenträger oder als ein Hohlrad des Planetengetriebes ausgebildet ist. In dieser Ausführungsform bildet die Hohlkomponente einen Eingang in das Planetengetriebe und eine andere Komponente einen Ausgang aus dem Planetengetriebe.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug, welches eine Anlasservorrichtung aufweist, wie sie zuvor beschrieben wurde. Die Anlasservorrichtung ist angeordnet, um einen Verbrennungsmotor in dem Fahrzeug zu starten.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der Erfindung sowie der beigefügten Figuren. Dabei zeigen:
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1 ein schematisches Blockdiagramm einer Anlasservorrichtung in einem Fahrzeug als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 ein Blockdiagramm einer Ausführungsform der Anlasservorrichtung in der 1.
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Die 1 zeigt in einem schematischen Blockdiagramm eine Anlasservorrichtung 1, welche in einem Fahrzeug 2 mit einem Verbrennungsmotor 3 integriert ist. Die Anlasservorrichtung 1 dient dazu, den Verbrennungsmotor 3 auf eine Drehzahl zu beschleunigen, sodass dieser zünden und selbsttätig arbeiten kann.
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Die Anlasservorrichtung 1 weist ein Abtriebsritzel 4 – auch Starterritzel genannt – auf, welches mit einem Getriebe 5, hier ausgebildet als ein Zahnkranz, kämmen kann, um ein Anlasserdrehmoment von der Anlasservorrichtung 1 in Richtung des Verbrennungsmotors 3 weiterzuleiten. Die Anlasservorrichtung 1 ist jedoch nur während des Startvorgangs mit dem Verbrennungsmotor 3 über das Abtriebsritzel 4 und das Getriebe 5 gekoppelt, nach dem Start wird die Wirkverbindung getrennt, sodass Abtriebsritzel 4 und Getriebe 5 voneinander entkoppelt sind. Für die lösbare Kopplung kann das Abtriebsritzel 4 in eine Einspurposition E, wobei das Abtriebsritzel 4 mit dem Getriebe 5 in Wirkverbindung steht, und in eine Ruheposition R, wobei das Abtriebsritzel 4 und das Getriebe 5 voneinander entkoppelt sind, gesetzt werden.
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Das Abtriebsritzel 4 definiert mit seiner Drehung eine Ritzeldrehachse RD, wobei das Abtriebsritzel 4 durch Verschieben in axialer Richtung auf der Ritzeldrehachse RD zwischen der Ruheposition R und der Einspurposition E wechselt.
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Die Anlasservorrichtung 1 weist einen Elektromotor als Anlassermotor 6 auf, welcher mit einer Motordrehachse M mit einem Zusatzgetriebeabschnitt 7 gekoppelt ist. Der Anlassermotor 6 erzeugt ein Anlasserdrehmoment, welches über die Kopplung in den Zusatzgetriebeabschnitt 7 übergeleitet wird. Ausgehend von dem Zusatzgetriebeabschnitt 7 wird das Anlasserdrehmoment zu einem Hauptgetriebeabschnitt 8 weitergeleitet und nachfolgend an das Abtriebsritzel 4 übergeben.
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Der Zusatzgetriebeabschnitt 7 ermöglicht es, dass – je nach Ausbildung des Zusatzgetriebeabschnitts 7 – die Motordrehachse M parallel zur Ritzeldrehachse RD, gewinkelt zu der Ritzeldrehachse RD oder sogar windschief, also gewinkelt und nicht schneidend, zu der Ritzeldrehachse RD ausgerichtet sein kann. Diese drei Möglichkeiten sind in der 1 schematisch dargestellt, wobei die parallel versetzte Anordnung mit einer durchgezogenen Linie und die zwei anderen Alternativen mit gestrichelten Linien gezeichnet sind. Durch die Alternativen einer Anordnung des Anlassermotors 6 kann die Anlasservorrichtung 1 in der Bauform so angepasst werden, dass diese besonderen Bauraumanforderungen bei der Integration in das Fahrzeug 2 entsprechen kann.
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Der Zusatzgetriebeabschnitt 7 setzt das Anlasserdrehmoment um, wobei der Zusatzgetriebeabschnitt 7 beispielsweise eine Untersetzung (abs(i) > 1) umsetzen kann, sodass die Drehzahl erniedrigt wird. Ein Ausgang des Zusatzgetriebeabschnitts 7 ist koaxial zu der Ritzeldrehachse RD angeordnet und bildet zudem einen Eingang in den Hauptgetriebeabschnitt 8.
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Der Hauptgetriebeabschnitt 8 ist beispielsweise als ein Planetengetriebe ausgebildet, wobei ein Sonnenrad, ein Planetenträger oder sogar ein Hohlrad den Eingang in den Hauptgetriebeabschnitt 8 bilden kann. Der Ausgang des Hauptgetriebeabschnitts 8 ist mit dem Abtriebsritzel 4 drehfest gekoppelt, sodass das Anlasserdrehmoment auf das Abtriebsritzel 4 übertragen werden kann. Der Hauptgetriebeabschnitt 8 ist als ein Übersetzungsgetriebe mit einer Untersetzung mit abs(i) > 1 ausgebildet, sodass in dem Hauptgetriebeabschnitt 8 ebenfalls eine Drehzahlreduzierung stattfindet. Der Eingang und der Ausgang des Hauptgetriebeabschnitts 8 sind koaxial zu der Ritzeldrehachse RD ausgerichtet.
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Die Anlasservorrichtung 1 weist eine Einspureinrichtung 9 auf, welche beispielsweise einen Hubmagnet 10 oder einen Zugmagnet aufweisen kann und welche ein Stellglied 11 in axialer Richtung zu der Ritzeldrehachse RD betätigen kann, wobei das Stellglied 11 auf das Abtriebsritzel 4 wirkt, sodass dieses zwischen der Einspurposition und der Ruheposition geschaltet werden kann. Das Stellglied 11 verläuft durch den Zusatzgetriebeabschnitt 7 und den Hauptgetriebeabschnitt 8. Um dies kollisionsfrei zu ermöglichen, ist ein Ausgang des Zusatzgetriebeabschnitts 7 als ein Hohlrad ausgebildet und ein Eingang des Hauptgetriebeabschnitts 8 ebenfalls als eine Hohlkomponente realisiert, welche über einen Hohlwellenabschnitt 12 miteinander verbunden sind. Somit verläuft das Stellglied 11 durch das Hohlrad (nicht gezeigt), den Hohlwellenabschnitt 12 und die Hohlkomponente (nicht gezeigt). Ferner ist auch der Ausgang des Hauptgetriebeabschnitts 8 als eine weitere Hohlkomponente ausgebildet, sodass das Stellglied 11 auch durch den Ausgang des Hauptgetriebeabschnitts 8 verläuft. Beispielsweise ist das Stellglied 11 als eine Schubstange ausgebildet. In dieser Ausgestaltung ist es somit möglich, das Anlasserdrehmoment als Drehbewegung über den Zusatzgetriebeabschnitt 7 und den Hauptgetriebeabschnitt 8 an das Abtriebsritzel 4 zu leiten und zugleich über die Hohlkomponenten und/oder Hohlwellenabschnitt 12 das Stellglied 11 mit dem Abtriebsritzel 4 für einen Linearhub zu koppeln.
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In der 2 ist eine mögliche Ausführungsvariante der Anlasservorrichtung 1 in der 1 gezeigt. Der Zusatzgetriebeabschnitt 7 ist als eine Stirnradgetriebestufe ausgebildet, wobei ein Abtriebsrad 13 auf einer Abtriebswelle 14 koaxial zu der Motorwelle M drehfest angeordnet ist und mit einem Hohlrad 15 kämmt, welches auf dem Hohlwellenabschnitt 12 drehfest angeordnet ist. Durch das Hohlrad 15 und den Hohlwellenabschnitt 12 verläuft das Stellglied 11, welches die Hubbewegung von der Einspureinrichtung 9 zu dem Abtriebsritzel 4 überträgt. Der Hohlwellenabschnitt 12 ist bis in das als Hauptgetriebeabschnitt 8 ausgebildete Planetengetriebe geführt und dort mit einer Hauptgetriebekomponente (nicht gezeigt) als Eingang des Planetengetriebes drehfest gekoppelt, so dass diese Seite des Hauptgetriebeabschnitts 8 einen Antrieb oder eine Antriebsseite bildet. Nach einer Übersetzung in dem Hauptgetriebeabschnitt 8 wird das umgesetzte Anlasserdrehmoment über eine weitere Hauptgetriebekomponente (nicht gezeigt) als Ausgang des Planetengetriebes über den Hohlwellenabschnitt 12 zu dem Antriebsritzel 4 geleitet. Damit bildet die weitere Hauptgetriebekomponente mit dem Hohlwellenabschnitt 12 eine Abtriebsseite des Planetengetriebes. Durch die weitere Hauptgetriebekomponente und den Hohlwellenabschnitt 12 ist das Stellglied 11 geführt.
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Die parallele Anordnung der Motordrehachse M und der Ritzeldrehachse RD hat den Vorteil, dass die Positionierung des Anlassermotors 6 in einem 360° Winkel um die Ritzeldrehachse RD frei gewählt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anlasservorrichtung
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Verbrennungsmotor
- 4
- Abtriebsritzel
- 5
- Getriebe
- 6
- Anlassermotor
- 7
- Zusatzgetriebeabschnitt
- 8
- Hauptgetriebeabschnitt
- 9
- Einspureinrichtung
- 10
- Hubmagnet
- 11
- Stellglied (Schubstange)
- 12
- Hohlwellenabschnitt
- 13
- Abtriebsrad
- 14
- Abtriebswelle
- 15
- Hohlrad
- E
- Einspurposition
- M
- Motordrehachse
- R
- Ruheposition
- RD
- Ritzeldrehachse