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Die Erfindung betrifft eine Fußablage und ein Verkleidungsteil für einen Motorroller.
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Bei Motorrollern ist normalerweise seitlich des Mitteltunnels eine Fußablagefläche für die Füße des Fahrers vorgesehen, die fester Bestandteil der Karosserie ist. Oft ist diese durch eine durchgehende Fläche neben der Sitzbank und dem Mitteltunnel gebildet, die schräg zur Seitenverkleidung hin ansteigt. Die Fußablagefläche ist jedoch relativ schmal, sodass der Fahrer seine Füße im Wesentlichen nur mit nach vorne gerichteten Zehen vollständig darauf platzieren kann. Außerdem ist die Fußablagefläche zur Außenseite hin offen, weshalb die Füße des Fahrers nicht gegen Witterungseinflüsse geschützt sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Komfort für den Fahrer eines Motorrollers zu verbessern.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einer Fußablage für einen Motorroller erreicht, die einen Fußablageabschnitt aufweist, der zwischen einer Ausgangsstellung und einer ausgestellten Stellung verstellbar ist. In der ausgestellten Stellung schließt sich der Fußablageabschnitt seitlich an die Fußablagefläche des Motorrollers an und verbreitert diese damit. In der Ausgangsstellung steht der Fußablageabschnitt hingegen im Wesentlichen vorzugsweise nicht seitlich über die Fußablagefläche des Motorrollers vor.
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Der Fußablageabschnitt ist beispielsweise ein im Wesentlichen ebenes Bauteil aus Kunststoff und/oder Metall, das so bemessen ist, dass ein Fuß bequem darauf platziert werden kann.
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Die Fußablage lässt sich so gestalten, dass sie als Sonderzubehörteil nachgerüstet werden kann. Sie weist beispielsweise neben dem Fußablageabschnitt eine Verstellmechanik sowie einen Befestigungsabschnitt auf. Der Befestigungsabschnitt kann bei einer nachträglichen Montage der Fußablage am Motorroller mit dem Rahmen oder der Karosserie des Motorrollers verbunden werden, um die Fußablage zu fixieren.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform ist der Fußablageabschnitt mittels eines Klappscharniers als Verstellmechanik an einem Befestigungsabschnitt befestigt. Somit lässt sich der Fußablageabschnitt aus seiner Ausgangsstellung, in der er vorzugsweise in etwa 90° bezüglich des Verlaufs der Fußablagefläche nach oben geklappt ist, in seine ausgestellte Stellung überführen.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform ist der Fußablageabschnitt mittels einer Schiebeführung als Verstellmechanik am Befestigungsabschnitt befestigt, sodass er von der Ausgangsstellung durch seitliches Verschieben relativ zur Fußablagefläche in die Ausgangsstellung bewegt werden kann. In der Ausgangsstellung kann in dieser Ausführungsform der Fußablageabschnitt die eigentliche Fußablagefläche des Motorrollers überdecken und auf dieser aufliegen.
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In einer dritten bevorzugten Ausführungsform ist der Fußablageabschnitt mittels eines Schwenkscharniers als Verstellmechanik am Befestigungsabschnitt befestigt, sodass er in einer Schwenkbewegung zwischen der Ausgangsstellung und der ausgestellten Stellung beweglich ist. Vorzugsweise ist der Schwenkpunkt am in Fahrzeugrichtung hinten liegenden Ende der Fußablagefläche vorgesehen, um der natürlichen Fußstellung des Fahrers entgegenzukommen.
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Vorzugsweise ist der Fußablageabschnitt durch ein Federelement in die Ausgangsstellung beaufschlagt, sodass er selbstständig in die Ausgangsstellung zurückgestellt wird, wenn beispielsweise der Fahrer den Fuß vom Fußablageabschnitt nimmt.
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Um ein verfrühtes ungewolltes Rückstellen in die Ausgangsstellung zu verhindern, kann jedoch auch eine lösbare Rastverbindung vorgesehen sein, die den Fußablageabschnitt in der ausgestellten Stellung hält. Beispielsweise kann die Rastverbindung so ausgelegt sein, dass sie durch eine geringe Krafteinwirkung gelöst werden kann, sodass sich der Fußablageabschnitt z. B. durch Antippen mit dem Fuß in die Ausgangsstellung zurückbewegen lässt.
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Es ist auch denkbar, eine elektrisch betätigte Rückstellvorrichtung vorzusehen.
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Die Fußablage kann nach Belieben so am Motorroller befestigt werden, dass der Fußablageabschnitt in einem gewünschten Bereich der Fußablagefläche des Motorrollers zu liegen kommt. Besonders bevorzugt wird die Fußablage jedoch im Bereich einer vorderen Fußablagefläche angeordnet, die schräg aufwärts gerichtet ist und direkt an die Seitenverkleidung anschließt. Dieser Bereich der Fußablagefläche erlaubt dem Fahrer, eine sogenannte Feet-forward-Position einzunehmen, bei der die Füße nach vorne gestreckt sind. Hierbei ist es besonders angenehm, wenn der Fahrer die Füße seitlich etwas ausstellen kann. Die maximal mögliche Schräglage wird durch eine seitliche Erweiterung der Fußablage in diesem Bereich nicht beeinträchtigt.
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Die Erfindung betrifft außerdem ein Verkleidungsteil für einen Motorroller mit einer oben beschriebenen Fußablage, wobei das Verkleidungsteil im am Motorroller befestigten Zustand im Bereich des äußeren Rands der Fußablagefläche des Motorrollers angeordnet ist, sich zu dieser etwa in einem 90°-Winkel erstreckt und entlang der Fußablagefläche an den Fußablageabschnitt der Fußablage anschließt. Das Verkleidungsteil hat beispielsweise einen Abschnitt, der von der Seitenverkleidung bis zum Fußablageabschnitt der Fußablage verläuft und so den Fuß des Fahrers teilweise umschließt. Bei dieser Gestaltung bietet das Verkleidungsteil einen Schutz gegen Witterungseinflüsse für die Füße des Fahrers, wenn diese auf der vorderen Fußablage stehen.
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Es ist möglich, das Verkleidungsteil als Nachrüstteil auszulegen, aber auch, es von vorneherein an der Seitenverkleidung zu fixieren oder einstückig mit dieser auszubilden.
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Wenn der Fußablageabschnitt über ein Klappscharnier befestigt ist, kann der Fußablageabschnitt den Wetterschutz des Verkleidungsteils in Fahrzeuglängsrichtung ergänzen, wenn er sich in seiner Ausgangsstellung befindet. Bei schlechtem Wetter kann dann der Fahrer seinen Fuß auf der Fußablagefläche des Motorrollers platzieren und ist durch das Verkleidungsteil und den Fußablageabschnitt gegen Wind und Spritzwasser geschützt.
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Es ist auch möglich, verschiebbar oder schwenkbar angelenkte Fußablageabschnitte zusätzlich an deren Außenrand mit einem nach in etwa um 90° abstehenden Abschnitt zu versehen, um einen besseren Wetterschutz zu erzielen. Dieser Abschnitt kann beispielsweise klappbar ausgebildet sein und herunterklappt werden, wenn der Fußablageabschnitt in seine ausgestellte Stellung überführt wird.
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In der Ausgangsstellung kann der Fußablageabschnitt in einer Aussparung des Verkleidungsteils liegen, sodass Verkleidungsteil und Fußablageabschnitt im Wesentlichen eine durchgehende Fläche bilden. In dieser Variante ist es vorteilhaft, wenn sich das Verkleidungsteil in Fahrzeuglängsrichtung über den Fußablageabschnitt hinaus erstreckt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand mehrerer Ausführungsbeispiele und mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1 eine schematische perspektivische Ansicht eines Motorrollers mit einem erfindungsgemäßen Verkleidungsteil und einer erfindungsgemäßen Fußablage in der Ausgangsstellung der Fußablage;
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2 den Motorroller aus 1 mit der Fußablage in der ausgestellten Stellung;
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3 eine schematische perspektivische Ansicht eines Motorrollers mit einer erfindungsgemäßen Fußablage gemäß einer zweiten Ausführungsform in der ausgestellten Stellung der Fußablage; und
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4 eine schematische perspektivische Ansicht eines Motorrollers mit einer erfindungsgemäßen Fußablage gemäß einer dritten Ausführungsform in der ausgestellten Stellung der Fußablage.
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1 zeigt einen Motorroller 10, der eine Fußablagefläche 12 aufweist, die sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt. Die Fußablagefläche 12 verläuft seitlich eines Sitzes 14 und eines Mitteltunnels 16.
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Im Bereich vor der Seitenverkleidung 18 steigt die Fußablagefläche 12 schräg nach oben an (hier als „vordere Fußablagefläche 20” bezeichnet), während sie im Bereich des Mitteltunnels 16 im Wesentlichen waagrecht verläuft (hier „mittlere Fußablagefläche 22” genannt). In Fahrzeuglängsrichtung schließt sich an die mittlere Fußablagefläche 22 noch eine hintere Ablagefläche an, die für die Füße des Sozius vorgesehen ist und die hier nicht näher betrachtet wird.
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Ein Verkleidungsteil 24 ist am Außenrand 26 der Fußablagefläche 12, hier am Außenrand der vorderen Fußablagefläche 20, im Wesentlichen im 90°-Winkel zu dieser angebracht, sodass das vordere Ende des Verkleidungsteils 24 mit der Seitenverkleidung 18 abschließt. Auf diese Weise entsteht ein Wetterschutz für die Füße des Fahrers, wenn diese auf der vorderen Fußablagefläche 20 stehen.
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Das Verkleidungsteil 24 kann einstückig mit der Seitenverkleidung 18 ausgebildet sein oder aber ein separates, nachträglich montierbares Karosserieteil bilden.
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In Fahrzeuglängsrichtung anschließend an das Verkleidungsteil 24 ist an den Außenrand 26 der vorderen Fußablagefläche 20 außerdem eine zusätzliche Fußablage 28 montiert. Die Fußablage 28 weist einen Fußablageabschnitt 30 sowie einen hier nicht näher dargestellten Befestigungsabschnitt zur Verbindung mit dem Rahmen oder der Karosserie des Motorrollers 10 auf. Der Befestigungsabschnitt ist in dieser Ausführungsform über ein Klappscharnier 32 mit dem Fußablageabschnitt 30 verbunden, das entlang einer Längsseite des Fußablageabschnitts 30 und entlang des Außenrands 26 der vorderen Fußablagefläche 20 angeordnet ist.
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Der Fußablageabschnitt 30 ist hier plattenförmig mit einem in etwa dreieckigen Umriss gestaltet und ist aus einem geeigneten Material, beispielsweise einem Kunststoff, einem Metall oder einem Mix dieser Materialien, gefertigt.
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Die Außenseite des Fußablageabschnitts 30 kann, genau wie die Außenseite des Verkleidungsteils 24, an das Design des Motorrollers 10 angepasst sein.
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1 zeigt den Fußablageabschnitt 30 in seiner Ausgangsstellung, in der dieser um das Klappscharnier 32 nach oben geklappt ist. Wie in 1 zu erkennen ist, schließt der Fußablageabschnitt 30 an das Verkleidungsteil 24 an, sodass diese im Wesentlichen eine gemeinsame Fläche bilden, die entlang der vorderen Fußablagefläche 20 verläuft. Der Fußablageabschnitt 30 steht in dieser Stellung in etwa 90° von der Fußablagefläche 20 ab.
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2 zeigt den Fußablageabschnitt 30 in seiner ausgestellten Stellung, in der er heruntergeklappt ist und sich seitlich an die Fußablagefläche 20 anschließt, sodass er diese seitlich nach außen erweitert. In diesem Beispiel hat der Fußablageabschnitt 30 in der ausgestellten Stellung dieselbe Neigung wie die Fußablagefläche 20.
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Der Fußablageabschnitt 30 ist durch ein (nicht dargestelltes) Federelement in seine Ausgangsstellung vorgespannt und wird über (nicht dargestellte) Rastelemente in der ausgestellten Stellung gehalten. Die Rastelemente sind beispielsweise so ausgelegt, dass eine geringfügige Krafteinwirkung entweder in Richtung der Ausgangsstellung oder durch Überdrücken in Richtung der ausgestellten Stellung die Rastverbindung löst, sodass die Rückstellkraft des Federelements den Fußablageabschnitt 30 in seine Ausgangsstellung zurückbewegen kann.
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Der Fahrer kann beispielsweise mit dem Fuß den Fußablageabschnitt 30 aus dessen Ausgangsstellung nach außen drücken und diesen in seine ausgestellte Stellung bewegen, sodass er den Fuß bequem abstellen kann.
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Bewegt der Fahrer den Fuß wieder zurück, kann in einer Variante der Fußablageabschnitt 30 aufgrund der Federkraft selbsttätig zurückschwenken. In einer anderen Variante muss der Fahrer den Fußablageabschnitt 30 auf bestimmte Weise belasten, um die Rückstellung einzuleiten. Eine elektrisch betätigte Rückstellung wäre auch denkbar.
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Es ist möglich, die Fußablage 28 so auszubilden, dass sie fest mit dem Motorroller 10 verschraubt werden kann, es ist jedoch auch denkbar, die Fußablage 28 steckbar zu gestalten, sodass sie leicht vom Motorroller 10 abgenommen und wieder an diesem befestigt werden kann. Die Fußablage 28 könnte auch bereits werkseitig in die Fußablagefläche integriert werden.
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3 zeigt eine zweite Ausführungsform einer Fußablage 128.
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Der plattenförmige Fußablageabschnitt 130 ist hier an seinem in Fahrzeugrichtung hinteren Ende über ein Schwenkscharnier 150 mit der vorderen Fußablagefläche 20 des Motorrollers 10 verbunden.
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In der dargestellten ausgestellten Stellung ist der Fußablageabschnitt 130 um das Schwenkscharnier 150 nach außen herausgeschwenkt und vergrößert so seitlich die Fußablagefläche 20.
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In der nicht dargestellten Ausgangsstellung liegt der Fußablageabschnitt 130 direkt über der Fußablagefläche 20 und kann auf dieser aufliegen.
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In diesem Fall ist kein Verkleidungsteil 24 vorgesehen, es ist aber möglich, ein Verkleidungsteil 24 mit der Fußablage 128 kombinieren. Beispielsweise könnte der zum Fußablageabschnitt 130 gewandte Bereich des Verkleidungsteils 24 so ausgebildet sein, dass der Fußablageabschnitt 130 direkt oberhalb der Fußablagefläche 20 unter dem Verkleidungsteil 24 hindurch schwenken kann.
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4 zeigt eine dritte Ausführungsform, bei der die Fußablage 228 mittels einer Schiebeführung (nicht näher dargestellt) an einem Befestigungsabschnitt und über diesen an der vorderen Fußablagefläche 20 des Motorrollers 10 befestigt ist. In der dargestellten ausgestellten Stellung ist der Fußablageabschnitt 230 aus seiner Ausgangsstellung parallel verschoben, sodass er über den Außenrand 26 der Fußablagefläche 20 vorsteht und die Fußablagefläche 20 seitlich erweitert.
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Eine Rückstellung in die Ausgangsstellung kann beispielsweise erfolgen, indem der Fahrer mit dem Fuß den Fußablageabschnitt 230 außen antippt, woraufhin sich eine Rastverbindung löst und ein Federelement den Fußablageabschnitt 230 in seine Ausgangsstellung zurück verfährt.
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In der Ausgangsstellung (nicht dargestellt) liegt der Fußablageabschnitt 230 wie auch in der zweiten Ausführungsform direkt über der Fußablagefläche 20.
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Auch die Fußablage 228 lässt sich wie für die zweite Ausführungsform beschrieben mit einem Verkleidungsteil 24 kombinieren.
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Es ist auch möglich, die Fußablage ohne eine Verstellmechanik auszubinden und den Fußablageabschnitt in der ausgestellten Stellung in seitlicher Erweiterung der Fußablagefläche an der Karosserie des Motorrollers zu befestigen und ihn nach Gebrauch wieder zu entfernen, was dann der Ausgangsstellung entspricht (nicht dargestellt).
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In allen beschriebenen Ausführungsformen liegt der Fußablageabschnitt hier in der ausgestellten Stellung etwa parallel zur vorderen Fußablageflache 20.
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Alle beschriebenen Merkmale der einzelnen Ausführungsformen sind im Ermessen des Fachmanns frei miteinander kombinierbar oder gegeneinander austauschbar.