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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bewegen von Produkten. Bei den Produkten kann es sich insbesondere um Portionen handeln, die jeweils wenigstens eine von einem Lebensmittelprodukt abgetrennte Scheibe umfassen. Das Abtrennen kann mit Hilfe einer Aufschneidevorrichtung, insbesondere eines Hochleistungs-Slicers, mit einem planetarisch und/oder rotatorisch umlaufenden Kreisoder Sichelmesser erfolgen. Die Portionen können insbesondere bereits in Teile einer Verpackung, z.B. Trays, eingelegt sein.
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Die Bewegungsvorrichtung umfasst eine Mehrzahl individuell bewegbarer Transportmover zum Transport der Produkte. Ferner umfasst die Bewegungsvorrichtung ein Bahnsystem für die Transportmover, in welchem die Transportmover entlang wenigstens einer vorgegebenen Bahn in einer Transportrichtung bewegbar sind, und eine Steuereinrichtung zum Steuern der Bewegung der Transportmover in dem Bahnsystem, wobei die Transportmover jeweils zumindest einen mit dem Bahnsystem zusammenwirkenden Läufer und wenigstens einen am Läufer angebrachten Träger für Produkte umfassen.
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Ein für die Erfindung grundsätzlich verwendbares Transportsystem, auf das hiermit im Hinblick auf das Erfordernis der Ausführbarkeit der Erfindung ausdrücklich Bezug genommen wird, wird von der Firma MagneMotion Inc. mit Sitz in Devens, Massachusetts, USA, angeboten. Dieses System basiert auf einem sogenannten LSM-Antrieb, also auf einem Antrieb durch lineare Synchronmotoren, der von einem sogenannten linearen Induktionsmotor (LIM-Antrieb) zu unterscheiden ist. Im Unterschied zu einem LIM-Antrieb wird bei einem LSM-Antrieb ein Magnetfeld nicht mittels des sogenannten elektromagnetischen Wanderfeldes induziert, sondern das Magnetfeld wird durch Permanentmagnete bereitgestellt. Wenn der Läufer des Linearmotors die Permanentmagnete trägt und der Stator des Linearmotors das elektromagnetische Wanderfeld erzeugt, dann kann man sich das Antriebsprinzip eines LSM-Antriebs bildlich so vorstellen, dass der mit dem Permanentmagneten versehene Transportmover von dem sich längs des Stators bewegenden Magnetfeld über die Transportstrecke gezogen wird. Ein solches Transportsystem bzw. Antriebsprinzip ist beispielsweise in
WO 2003/029651 A2 und
WO 2010/085670 A1 beschrieben. Auf diese Dokumente wird hiermit bezüglich der Offenbarung eines möglichen Antriebs- bzw. Funktionsprinzips für die Erfindung ausdrücklich Bezug genommen.
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Das Bahnsystem bzw. die einzelnen Bahnen eines solchen Transportsystems können in eine Vielzahl aufeinanderfolgender Bahnelemente unterteilt werden, die gewissermaßen jeweils einen Einzel-Linearmotor bilden und von einer Steuereinrichtung individuell ansteuerbar sind. Wenn gleichzeitig die im Bahnsystem befindlichen Transportmover mittels der Steuereinrichtung identifizierbar sind, dann können auf diese Weise grundsätzlich beliebig viele Transportmover gleichzeitig in einem grundsätzlich beliebig komplexen Bahnsystem betrieben und dabei individuell bewegt werden.
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Für die Identifizierung bzw. Lokalisierung der einzelnen Transportmover im Bahnsystem verwendet die vorstehend erwähnte Firma MagneMotion Inc. eine Technik, bei der jeder Transportmover mit einem Transducer versehen ist, der in den vom Bahnsystem gebildeten Stator ein Signal induziert, wodurch es der Steuereinrichtung ermöglicht wird, die exakte Position des Transportmovers mit einer von der Größe des Gesamtsystems abhängigen Genauigkeit von Bruchteilen eines Millimeters oder Bruchteilen eines Zentimeters zu bestimmen. Ein Vorteil dieses Systems besteht darin, dass keine externen Sensoren benötigt werden. Bei dem Steuersystem der Firma MagneMotion Inc. ist außerdem durch eine Unterteilung der Bahnen in eine Vielzahl von – gewissermaßen jeweils einen Einzel-Linearmotor darstellenden – Bahnelementen sichergestellt, dass keine Kollisionen zwischen aufeinanderfolgenden Transportmovern auftreten. So kann ein Transportmover nur dann in das nächste Bahnelement einfahren, wenn dies von der Steuereinrichtung gestattet wird, was insbesondere dann nicht der Fall ist, wenn sich ein anderer Transportmover in dem Bahnelement befindet.
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Vor dem Hintergrund dieses grundsätzlich bekannten Transportsystems ist bei der Erfindung in einem möglichen Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass das Bahnsystem als Stator des Linearmotors ausgebildet ist.
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Insbesondere ist der Läufer jeweils ein Bestandteil eines linearen Synchronmotors, wobei insbesondere der Läufer zumindest einen Permanentmagneten umfasst und das Bahnsystem als Motorstator ausgebildet ist.
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Vorzugsweise ist das Bahnsystem in eine Vielzahl von, insbesondere jeweils einen Einzel-Linearmotor darstellenden, Bahnelementen unterteilt, die von der Steuereinrichtung individuell ansteuerbar sind.
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Die Transportmover sind vorzugsweise von der Steuereinrichtung identifizierbar.
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Des Weiteren sind die Transportmover vorzugsweise von der Steuereinrichtung im Bahnsystem lokalisierbar.
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Das Transportsystem weist eine Mehrzahl von Transportmovern auf, deren Gesamtanzahl von der jeweiligen Anwendung abhängig ist. Es kann vorgesehen sein, dass das Bahnsystem mehrere Dutzende bis einige Hundert Transportmover umfasst, d.h. es kann gewissermaßen ein regelrechter "Schwarm" von Transportmovern im Bahnsystem vorhanden sein, um eine Vielzahl von Produkten zu transportieren und gegebenenfalls Zusatzfunktionen durchzuführen wie z.B. eine Pufferung, ein Verteilen und/oder ein Zuordnen von Produkten, insbesondere Portionen.
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Herkömmliche Bahnsysteme sind Verschmutzungen ungeschützt ausgesetzt. So können im Lebensmittelsektor beispielsweise Schneidreste, Schneidabfälle und/oder Feuchtigkeit auf die Bahn gelangen. Bei anderen Anwendungen können beispielsweise Papierreste, Holzspäne, Metallteile, z.B. Schraubenteile, oder Plastikreste auf die Bahn gelangen. Die Bahn weist insbesondere eine Führung für die Transportmover auf, welche eine oder mehrere Schienen umfassen kann. Insbesondere kann eine Führung ein Paar von parallelen Schienen umfassen. Wird die Verschmutzung insbesondere im Bereich der Schienen zu groß, können sich die Transportmover nicht mehr ungehindert auf der Bahn bewegen. Die Transportmover und somit der Transportfluss kommt dabei gewissermaßen ins Stocken, wobei außerdem die Gefahr besteht, dass sich die Transportmover verklemmen, oder dass durch ruckartigen Betrieb Auswirkungen auf das Transportgut entstehen.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Bewegungsvorrichtung für Produkte dahingehend zu verbessern, dass auf einfache Weise Verschmutzungen zumindest eines Teilbereichs der Bahn vermieden werden können.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Erfindungsgemäß ist zumindest für einen, insbesondere verschmutzungsgefährdeten, Teilbereich der Bahn eine Abdeckung vorgesehen. Bei dem verschmutzungsgefährdeten Teilbereich kann es sich insbesondere um eine Führung, insbesondere mit Schienen, für die Transportmover handeln. Vorzugsweise kann sich die Abdeckung über die gesamte Länge der Bahn erstrecken, insbesondere auch in Kurvenbereichen. Zumindest ein Abschnitt der Bahn wird erfindungsgemäß abgedeckt, so dass keine Verschmutzungen in den zu schützenden Bereich gelangen.
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Der Begriff "Verschmutzung" ist breit zu verstehen. Insbesondere ist alles das ein "Verschmutzung", was kein zu transportierendes Produkt ist, im Lebensmittelbereich also z.B. auch eine unvollständige oder fehlgewichtigte Portion, die im "ordnungsgemäßen" Zustand mehrere Scheiben mit einem vorgegebenen Gesamtgewicht und einem vorgegebenen Ablagebild umfassen soll.
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Insbesondere ist die Abdeckung derart ausgebildet, dass eine uneingeschränkte Bewegung der Transportmover entlang der Bahn ermöglicht wird. Vorzugsweise korrespondiert die Form der Transportmover mit der Abdeckung. Die Bahn ist somit zumindest teilweise abgedeckt, während sich die Transportmover nach wie vor frei auf der Bahn bewegen können und nicht durch die Abdeckung gestört werden.
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Insbesondere kann die Abdeckung auch von der Bahn selbst gebildet sein, beispielsweise wenn die Bahn nach unten offen ist und die Transportmover z.B. über Kopf an der Bahn hängen.
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Die Erfindung erstreckt sich sowohl auf horizontal als auch auf vertikal verlaufende Bahnsysteme, wobei sich die erfindungsgemäße Ausgestaltung an der Schwerkraft orientiert.
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Durch die Abdeckung kann das Bahnsystem insbesondere derart geschützt bzw. gekapselt hergestellt werden, dass selbst bei unter Hygienegesichtspunkten äußerst anspruchsvollen Bedingungen, wie sie bei der Verarbeitung von Lebensmittelprodukten und den damit verbundenen Reinigungsanforderungen herrschen, hohe Hygienestandards erfüllt und strenge Normen eingehalten werden können. Insbesondere ist es erfindungsgemäß möglich, ein IP69K-fähiges Transportsystem mit vertretbarem Aufwand zu realisieren. Denn ein Schutz gegen Fluide, insbesondere Flüssigkeiten, und auch chemische Reinigungsmittel für Bahn, Motorgehäuse und in der Regel unterhalb davon angeordnete elektrotechnische Anschlüsse ist für die Betriebssicherheit von großer Bedeutung.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Ein Transportmover kann ein oder mehrere Produkte transportieren. Alternativ ist es auch möglich, dass mehrere, insbesondere zwei, Transportmover gemeinsam ein Produkt transportieren. Die Transportmover können dabei gewissermaßen gemeinsam auf dem Bahnsystem als Einheit bewegt werden. Auf diese Weise können auch größere Lasten, insbesondere schwerere und/oder flächenmäßig größere Produkte, auf dem Bahnsystem bewegt werden, als dies mit nur einem Transportmover möglich ist.
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Gemäß einer Ausführungsform ist durch die Träger ein Arbeitsniveau für die Handhabung, insbesondere für die Übernahme und die Übergabe der Produkte, vorgegeben. Die Abdeckung ist unterhalb des Arbeitsniveaus wirksam. Insbesondere ist die Abdeckung oberhalb einer Ebene, in der sich die Bahn befindet, wirksam. Vorzugsweise ist die Abdeckung somit zwischen dem Arbeitsniveau und der Bahnebene angeordnet. Verschmutzungen können dabei abgefangen bzw. abgeleitet werden und gelangen nicht auf die Bahn.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Abdeckung bezüglich der Bahn stationär ausgebildet. Vorzugsweise wird ein Teilbereich der Bahn permanent abgedeckt. Es ist jedoch auch möglich, die Abdeckung beispielsweise nur zeitweise einzubringen und beispielsweise einzuschwenken. Die Abdeckung ist somit vorzugsweise ortsfest bzw. sie fährt insbesondere nicht mit den Transportmovern auf der Bahn mit.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Abdeckung mit der Bahn oder mit einer Basis für die Bahn verbunden. Bei der Basis kann es sich beispielsweise um ein Gestell oder einen Rahmen für die Bahn handeln. Vorzugsweise kann die Abdeckung abnehmbar und beispielsweise werkzeuglos lösbar sein. Auf diese Weise wird eine schnelle und einfache Montage bzw. Demontage der Abdeckung insbesondere zu Reinigungszwecken ermöglicht. Die Abdeckung kann hierbei mit der Bahn oder der Basis zumindest vorübergehend verbunden sein, z.B. mittels einer Schraub-, Klemm-, Steck-, Rast- und/oder Magnetverbindung.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst die Abdeckung wenigstens einen Abdeckabschnitt und wenigstens einen Halteabschnitt für den Abdeckabschnitt. Der Halteabschnitt kann insbesondere mit der Bahn oder der Basis für die Bahn verbunden sein. Alternativ kann der Halteabschnitt sich auch bis zum Boden oder zu einer Wand erstrecken und damit verbunden sein. Der Halteabschnitt kann den Abdeckabschnitt insbesondere positionieren, stützen, tragen und/oder halten. Die Abdeckung kann insbesondere L-förmig ausgebildet sein. Ein Schenkel wird dabei durch den Abdeckabschnitt und der andere Schenkel durch den Halteabschnitt gebildet. Die Abdeckung kann vorzugsweise als Abdeckblech ausgebildet sein. Ein derartiges Blech ist insbesondere kostengünstig herstellbar.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Abdeckung zumindest eine, insbesondere neben den Teilbereich der Bahn führende, Abführschräge. Insbesondere kann der Abdeckabschnitt als Abführschräge ausgebildet sein und z.B. seitlich auskragen. Die Abführschräge dient insbesondere dazu, Verschmutzungen mit Hilfe der Schwerkraft insbesondere neben die Bahn abzuführen. An einem oberen Endbereich der Abführschräge kann eine Tropfkante vorgesehen sein, um Flüssigkeiten abtropfen zu lassen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Abdeckung zusätzlich als Funktionsträger für die Bahn ausgebildet. Die Abdeckung kann somit eine Zusatzfunktion erfüllen. So kann die Abdeckung z.B. als Basis für die Bahn ausgebildet sein. Hierbei ist die Abdeckung insbesondere zumindest ein Teil einer Elektronikeinhausung oder einer Tragvorrichtung der Elektronikeinhausung. Auch kann die Abdeckung einen Bestandteil eines Motorstators bzw. Motorgehäuses des Bahnsystems bilden. Durch diese einteilige Bauweise können zusätzliche Bauteile und somit auch Kosten eingespart werden. Alternativ kann die Abdeckung unmittelbar mit dem Boden oder einer Wand verbunden sein und damit einen Bestandteil des Montagesystems darstellen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Abdeckung eine Führung, vorzugsweise mit zumindest einer Führungsschiene, für die Transportmover. Gewissermaßen anders herum betrachtet kann die Führung gleichzeitig als Abdeckung dienen. In diesem Fall ist es die Hauptfunktion der Führung, die Transportmover zu führen, während eine Nebenfunktion darin besteht, gleichzeitig eine Abdeckung bereitzustellen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umfassen die Transportmover jeweils für ihren Träger einen Halter, welcher die Abdeckung umgreift, so dass der Träger oberhalb der Abdeckung angeordnet ist. Vorzugsweise kann folglich in zwei unterschiedlichen Ebenen gearbeitet werden. Verschmutzungen und/oder Fehlportionen, welche in Richtung Bahn gelangen, werden in einer unteren Ebene durch die Abführeinrichtung abgeführt. Werden hingegen Portionen zur Bahn transportiert, können diese in einer oberen Ebene mit Hilfe der Träger aufgenommen werden. Träger und Halter sind hierbei insgesamt bevorzugt U- oder L-förmig ausgebildet. Die Abführeinrichtung kann somit mit Hilfe des Halters umgangen werden. Der Träger kann sich somit insbesondere stets oberhalb der Abführeinrichtung befinden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfassen die Transportmover jeweils einen sich an der Abdeckung vorbei zum Träger erstreckenden Halter, wobei insbesondere der Halter zumindest im Wesentlichen vertikal, bezüglich der Bahn außermittig und/oder bezüglich der Transportrichtung seitlich versetzt verläuft. Der Träger kann somit mit dem Halter ein "L" oder zumindest eine L-artige Struktur bilden. Der Halter selbst kann flächig oder als vergleichsweise schmaler Steg ausgebildet sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform umfasst der Halter unterhalb eines von der Abdeckung vorgegebenen Abdeckniveaus einen flächigen Abschnitt, der insbesondere zumindest im Wesentlichen parallel zum Träger orientiert oder geneigt ist. Träger und Halter bilden somit insgesamt ein "U" oder zumindest eine U-artige Struktur. Auch kann der Halter mehrere parallele und mehrere vertikale Abschnitte umfassen und insbesondere S-förmig ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform bilden der Träger, der Halter und die Abdeckung gemeinsam eine Labyrinthdichtung. Die Abdeckung kann folglich vorzugsweise in einen z.B. U- bzw. S-förmigen Querschnitt des Trägers samt Halter eingreifen. Diese Bauteile sind somit insbesondere verschachtelt. Aufgrund der mehrfachen Richtungsänderungen kann das Eindringen von Verschmutzungen in verschmutzungsgefährdete Bereiche weiter reduziert bzw. gänzlich verhindert werden. Ein Ablaufen von Fluiden nach außen ist gewährleistet.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist zwischen dem Träger und der Abdeckung und/oder zwischen einem Halter und der Abdeckung eine, insbesondere Lamellen oder Bürsten umfassende, Abdichteinrichtung, insbesondere aus einem Gummimaterial, angeordnet. Die Abdichteinrichtung kann vorzugsweise als Bürstenleiste ausgebildet sein. Das Eindringen von Verschmutzungen in verschmutzungsgefährdete Bereiche wird auf diese Weise zusätzlich verhindert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Anordnung aus Träger und Halter als Ganzes bewegbar oder umfasst einen bewegbaren Abschnitt, wobei insbesondere die Bewegung eine Schwenkbewegung um eine zumindest im Wesentlichen in Transportrichtung und/oder rechtwinklig zur Transportrichtung verlaufende Achse ist. Der Träger kann insbesondere seitlich verschwenken, um beispielsweise Produkte an eine Vorrichtung zur Weiterverarbeitung, beispielsweise eine Verpackungsvorrichtung, abzugeben. Eine Verschwenkbarkeit um eine in Transportrichtung verlaufende Achse, insbesondere im Bereich des Halters, z.B. im Verbindungsbereich zwischen Träger und Halter, kann hingegen dazu genutzt werden, um Verschmutzungen, welche sich auf dem Träger befinden, abzukippen. Auch kann eine derartige Verschwenkbewegung dazu verwendet werden, beispielsweise ein auf dem Träger befindliches Produkt, z.B. ein Paket, auf eine andere Förderspur abzugeben.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der Träger gitterförmig ausgebildet. Der Begriff "gitterförmig" ist breit zu verstehen. So sind beispielsweise auch ein Rechen, mehrere parallele Stäbe und/oder eine Fläche mit Durchbrechungen von diesem Begriff mit umfasst. Durch die gitterförmige bzw. rechenartige Ausgestaltung des Trägers können darauf befindliche Produkte mit Hilfe eines ebenfalls ein Gitter oder einen Rechen umfassenden Greifers entnommen werden. Auch kann die Lage der Produkte, insbesondere der Portionen, beim Untergreifen des Trägers korrigiert werden, indem der Greifer z.B. nur bis zu einer bestimmten Position eingreift. Die Produkte können insbesondere durch ein Band schräg nach oben abgekämmt werden. Vorzugsweise ist der Halter unterhalb des Gitters flächig und durchgehend ausgebildet, so dass vom Gitter auf den Halter fallende Verschmutzungen aufgefangen werden und nicht auf die Bahn gelangen. Eine schräge Ausgestaltung dieser Fläche des Halters begünstigt zusätzlich die Schmutzabweisung zu einer Seite hin.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Abdeckung von den Transportmovern durchquerbar. Die Abdeckung kann insbesondere zwei in Transportrichtung verlaufende, normalerweise dicht schließende Bürsten oder Lippen umfassen, insbesondere aus einem Gummimaterial, die jeweils lokal von Transportmovern geöffnet werden können. Die Bürsten bzw. Lamellen können sich hierbei lediglich vorübergehend öffnen, vorzugsweise durch einen durch die Transportmover ausgeübten Druck, und weichen somit insbesondere elastisch aus. Die Abdeckung ist vorzugsweise derart flexibel, dass lediglich relativ geringe Fahrwiderstände für die Transportmover bzw. deren Antriebe bestehen. Nachdem ein Transportmover die Bürsten bzw. Lippen passiert hat, schließen sich diese wieder. Dies entspricht dem Prinzip einer Bürsten- oder Lippendichtung. Hierbei können beispielsweise viele kleine auslenkbare Lamellen oder vergleichsweise große Borsten einer Bürste vorgesehen sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Abdeckung gemeinsam mit den Transportmovern bewegbar. Die Abdeckung ist nicht stationär zur Bahn, sondern bewegt sich insbesondere auf der Bahn mit.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Abdeckung von Einzelabdeckungen gebildet, die jeweils einem oder mehreren Transportmovern zugeordnet sind. Die Einzelabdeckungen können fest bzw. starr oder aber, zumindest in horizontaler Richtung, flexibel, verformbar, nachgiebig und/oder auslenkbar sein. Insbesondere kann die Einzelabdeckung gestaucht werden, wenn sie mit einem anderen Transportmover in Kontakt gelangt. Auch kann sich die Einzelabdeckung insbesondere einseitig während einer Kurvenfahrt stauchen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind die Einzelabdeckungen jeweils als Fortsatz des Trägers eines Transportmovers ausgebildet und erstrecken sich in Richtung eines vorausgehenden oder nachfolgenden Transportmovers. Insbesondere können die Einzelabdeckungen auf einem Niveau unterhalb, alternativ auch oberhalb, des Trägers angeordnet sein. Vorzugsweise werden die Transportmover derart gesteuert, dass Zwischenräume zwischen den Transportmovern immer oder meistens zumindest im Wesentlichen überdeckt sind und/oder dass eine Überlappung zwischen dem Fortsatz des einen Transportmovers und dem Träger des anderen Transportmovers möglich ist. Insbesondere in einem verschmutzungsempfindlichen Bereich einer Übergabe von Produkten von einem Bandfördersystem an ein Bahnsystem oder von diesem an eine Abgabestelle können die Transportmover so gesteuert werden, dass die jeweiligen Fortsätze die Abstände zu benachbarten Transportmovern sicher überdecken. Der Fortsatz kann fest oder starr bzw. flexibel, verformbar, nachgiebig und/oder auslenkbar sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Einzelabdeckungen jeweils mit zwei aufeinanderfolgenden Transportmovern verbunden, wobei insbesondere die Einzelabdeckungen jeweils in Transportrichtung längenveränderlich und bevorzugt faltenbalg- oder rolloartig ausgebildet sind. Insbesondere bewegen sich die Transportmover hierbei in derselben Bahn ohne Änderung der Reihenfolge der Transportmover. Der Bereich zwischen den Transportmovern ist somit stets abgedeckt, so dass keine Verschmutzungen auf die Bahn gelangen können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Abdeckung separate, zwischen Transportmovern bewegbare Abdeckmover, die jeweils einen mit dem Bahnsystem zusammenwirkenden Läufer umfassen. Insbesondere kann jeweils abwechselnd ein Transportmover für Produkte und ein Abdeckmover zum Abdecken vorgesehen sein. Vorzugsweise können die Einzelabdeckungen unterhalb oder alternativ auch oberhalb des Arbeitsniveaus der Träger angeordnet sein, so dass Überlappungen möglich sind. Wahlweise können Abdeckmover ein- und ausgeschleust werden. Sie sind somit nur in verschmutzungsempfindlichen Bahn-Teilbereichen alternierend eingereiht und werden gegebenenfalls auf einer separaten Bahn zurückgeführt.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Schnittansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung,
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2 eine Draufsicht auf die Bewegungsvorrichtung gemäß 1,
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3 bis 5 Schnittansichten verschiedener Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung,
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6A bis 8 Schnittansichten verschiedener Ausführungsformen von Transportmovern einer erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung,
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9 eine Draufsicht des Transportmovers gemäß 8,
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10 eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung,
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11 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung, und
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12 und 13 Draufsichten verschiedener Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Bewegungsvorrichtung.
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Zunächst wird festgestellt, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. Insbesondere kann die Form der Abdeckungen bzw. der Halter variieren. Auch kann der Träger gitter- oder rechenförmig oder geschlossen sein. Die Merkmale einer Ausführungsform können auch beliebig mit Merkmalen einer oder mehrerer anderer Ausführungsformen kombiniert werden.
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In 1 ist eine Vorrichtung zum Bewegen von Produkten 10 gezeigt. Das Produkt 10 befindet sich auf einem Träger 12 eines Transportmovers 14. Der Träger 12 ist mit dem restlichen Transportmover 14 über einen Halter 16 verbunden. Der Halter 16 weist einen vertikalen und einen horizontalen Abschnitt auf.
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Der Transportmover 14, welcher einen Läufer 17 umfasst, wirkt nach Art eines Linearmotors mit einer Bahn 18 zusammen. Die Bahn 18 bildet einen Stator für den Läufer 17 des Transportmovers 14. Die Bahn 18 umfasst Führungen 20, welche als Führungsschienen ausgebildet sind.
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Ferner ist eine Abdeckung 22 vorgesehen, welche einen Halteabschnitt 24 und einen am Halteabschnitt 24 befestigten Abdeckabschnitt 26 aufweist. Der Abdeckabschnitt 26 ist in 1 als Abführschräge ausgebildet. Am oberen Ende der Abführschräge 26 ist eine Tropfkante 28 ausgebildet.
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Die Abdeckung 22 kann mit der Bahn 18 oder einer Basis für die Bahn 18 verbunden sein. Alternativ kann die Abdeckung 22 auch beispielsweise an einer Wand oder am Boden befestigt sein. Insbesondere kann die Abdeckung 22 mit der Bahn 18, einer Basis für die Bahn 18 oder einer Verankerung im Boden oder in der Wand lösbar verbunden sein, vorzugsweise werkzeuglos. So kann die Abdeckung 22 beispielsweise mittels einer Steckverbindung befestigt werden. Dies ermöglicht eine schnelle Demontage zu Reinigungszwecken.
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Der Träger 12 und der Halter 16 sind insbesondere U-förmig ausgebildet, so dass diese die Abdeckung 22, insbesondere den Abdeckabschnitt 26, umgreifen.
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Der Transportmover 14 kann sich daher entlang der Bahn 18 bewegen, ohne dass die Bewegungsfreiheit durch die Abdeckung 22 eingeschränkt wird. Auch können mittels des Trägers 12 Produkte 10 aufgenommen werden, da sich der Träger 12 stets oberhalb des Abdeckabschnitts 26 befindet.
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Der Träger 12 kann entweder als durchgehende Fläche oder als Rechen ausgebildet sein. Dies ist in der Draufsicht gemäß 2 zu sehen. Die rechenartige Struktur eignet sich insbesondere dazu, Produkte 10 auf einfache Weise vom Träger 12 abzunehmen, z.B. abzukämmen.
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Damit keine Verschmutzungen, z.B. Produktreste, durch den Rechen auf die Bahn 18 fallen, ist die Abdeckung 22 vorgesehen. Ferner ist der Halter 16 im Bereich unterhalb der Abdeckung 22 durchgehend flächig ausgebildet, um die Bahn 18 zusätzlich vor Verschmutzungen zu schützen. Eine Verschmutzung der Bahn 18, insbesondere der Führungen 20, wird dadurch verhindert.
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Gemäß der in 3 dargestellten Ausführungsform ist der Halter 16 zusammen mit dem Träger 12 S-förmig ausgebildet. Der Halter 16 umfasst hierbei zwei parallel zueinander ausgerichtete horizontale Abschnitte und zwei parallel zueinander ausgerichtete vertikale Abschnitte.
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Die Abdeckung 22 ist zweiteilig ausgebildet. So ist auf beiden Seiten der Bahn 18 jeweils ein Abdeckabschnitt 26 sowie ein Halteabschnitt 24 vorgesehen. Die Abdeckung 22 bildet zusammen mit dem Halter 16 eine Labyrinthdichtung. Ferner kann zwischen dem Halter 16 und der Abdeckung 22 eine als Bürsten oder Lamellen ausgebildete Abdichteinrichtung 29 vorgesehen sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass Verschmutzungen in den Bereich der Bahn 18 eindringen, kann somit noch weiter reduziert werden.
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Die Halteabschnitte 24 der Abdeckung 22 sind mit der Bahn 18 verbunden und dienen als Tragvorrichtung für die Bahn 18 bzw. ein Motorgehäuse 30.
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Wie in 4 zu sehen ist, ist die Abdeckung 22 als Führung 20 für den Transportmover 14 ausgebildet. Die Abdeckung 22 ist mit einem Gestell 32 als Basis für das Motorgehäuse 30 verbunden bzw. als Teil des Gestells 32 ausgebildet. Das Gestell 32 bildet mit der Abdeckung 22 insbesondere eine gabelartige Aufnahme für das Motorgehäuse 30.
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Der Transportmover 14 hängt bei dieser Ausführungsform gewissermaßen kopfüber nach unten, während sich die Führung 20 oberhalb des Läufers 17 befindet. Die Abdeckung 22 wird in diesem Fall gewissermaßen von der Bahn 18 selbst gebildet.
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Eine weitere Ausführungsform ist in 5 gezeigt. Der Träger 12 samt Halter 16 wirkt mit der Abdeckung 22 abermals nach Art einer Labyrinthdichtung zusammen. Die Abdeckung 22 umfasst sowohl Führungen 20 für den Transportmover 14 als auch einen Gehäuseteil, in welchem sowohl das Motorgehäuse 30 der Bahn 18 als auch eine Elektronikeinheit 34, z.B. mit Stecker, Leitungen oder dergleichen, angeordnet sind. Sowohl das Motorgehäuse 30 als auch die Elektronikeinheit 34, im Wesentlichen elektrotechnische Anschlüsse und Leitungen umfassend, sind somit durch die Abdeckung 22 gewissermaßen eingehaust.
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Gemäß den 6A bis 9 kann der Träger 12, gegebenenfalls zusammen mit einem Teil des Halters 16, um eine horizontale Achse H bzw. um eine vertikale Achse V verstellt werden. Die 6A und 7A zeigen hierbei den Träger 12 in der normalen Betriebsstellung, während in den 6B und 7B die Träger 12 in der jeweiligen verkippten Entladestellung dargestellt sind.
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So kann bzw. können bei einem Verkippen um die horizontale Achse H ein Produkt 10 bzw. Verschmutzungen vom Träger 12 mit Hilfe der Schwerkraft entfernt werden.
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Ein Verdrehen um die vertikale Achse V, wie in den 8 und 9 gezeigt, kann hingegen z.B. dazu verwendet werden, die Lage eines Produkts 10 zu verändern, um dieses beispielsweise besser vom Träger 12 abnehmen zu können oder in einer anderen Ausrichtung zu behandeln, zu bearbeiten oder zu handhaben.
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Gemäß der in 10 dargestellten Ausführungsform ist die gesamte Bahn 18 durch Lamellen 36 bedeckt. Die Lamellen 36 öffnen sich lediglich vorübergehend lokal, falls sich ein Transportmover 14 auf dem entsprechenden Abschnitt der Bahn 18 befindet. Nach Passieren des Transportmovers 14 schließen sich die Lamellen 36 wieder.
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Nach der Ausführungsform, welche in 11 dargestellt ist, weist jeder Transportmover 14 eine Einzelabdeckung 38 auf. Die Einzelabdeckungen 38 sind unterhalb der Träger 12 angeordnet, um jeweils unter den nachfolgenden Transportmover 14 greifen zu können. Die Einzelabdeckungen 38 bewegen sich hierbei auf der Bahn 18 mit den Transportmovern 14 mit. Durch Vergrößerung der Abstände der Transportmover 14 zueinander sind die Einzelabdeckungen 38 gut zugänglich und können in vorgegebenen Bereichen der Bahn 18 leicht gereinigt werden.
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Bei der in 12 gezeigten Ausführungsform ist zwischen den Movern 14 jeweils ein Faltenbalg 40 angeordnet. Der Faltenbalg 40 verhindert, dass Verschmutzungen auf die Bahn 18 gelangen. Auch ist der Faltenbalg 40 flexibel genug, um Kurven der Bahn 18 durchfahren zu können.
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In 13 sind abwechselnd Transportmover 14 und Abdeckmover 42 dargestellt. Die Transportmover 14 tragen Produkte 10, z.B. Portionen, während die Abdeckmover 42 lediglich sicherstellen, dass keine Verschmutzungen auf die Bahn 18 gelangen. Produkte 10 werden durch die Abdeckmover 42 hingegen nicht gefördert. Dafür können diese aber bei Bedarf gezielt Verschmutzungen oder auszuschleusende Produkte aufnehmen.
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Die Abdeckmover 42 können insbesondere abstandslos zu den Transportmovern 14 geführt werden. Auch können die Abdeckmover 42 tiefer oder höher als die Träger 12 der Transportmover 14 angeordnet sein, um zumindest teilweise unterhalb oder oberhalb der Träger 12 der Transportmover 14 bewegt werden zu können. Die Abdeckmover 42 können die Träger 12 benachbarter Transportmover 14 im Randbereich unter- oder übergreifen und sind daher vorzugsweise mit einem zu den Trägern 12 verschiedenen Höhenniveau konzipiert.
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Erfindungsgemäß wird zumindest ein Teilbereich der Bahn 18, insbesondere eine Führung 20 der Bahn 18, durch die Abdeckung 22 abgedeckt, so dass keine Verschmutzungen auf die Bahn 18 gelangen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Produkt
- 12
- Träger
- 14
- Transportmover
- 16
- Halter
- 17
- Läufer
- 18
- Bahn
- 20
- Führung
- 22
- Abdeckung
- 24
- Halteabschnitt
- 26
- Abdeckabschnitt, Abführschräge
- 28
- Topfkante
- 29
- Abdichteinrichtung
- 30
- Motorgehäuse
- 32
- Gestell, Basis
- 34
- Elektronikeinheit
- 36
- Lamelle
- 38
- Einzelabdeckung
- 40
- Faltenbalg
- 42
- Abdeckmover
- H
- horizontale Achse
- V
- vertikale Achse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2003/029651 A2 [0003]
- WO 2010/085670 A1 [0003]