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Die Erfindung betrifft eine Gegenschneideneinrichtung für ein Häckselaggregat einer landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine.
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Landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen wie insbesondere Feldhäcksler können ein Häckselaggregat aufweisen, welches mit einer Messertrommel versehen ist, an welcher umfänglich befestigte und somit umlaufende Schneidmesser mit einer ruhenden länglichen und insbesondere leistenförmigen Gegenschneide zusammenwirken. In einen von rotierender Messertrommel und Gegenschneide gebildeten Eingriffsbereich geratendes Erntegut (wie z.B. Maispflanzen) wird durch Zusammenwirken der an der rotierenden Messertrommel befestigten Schneidmesser mit der Gegenschneide zerkleinert bzw. gehäckselt. Die Messertrommel wird daher fachüblich auch als Häckseltrommel bezeichnet. Um die Gegenschneide im Häckselaggregat positionieren zu können, ist die Gegenschneide üblicherweise in eine Gegenschneideneinrichtung integriert.
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Eine solche Gegenschneideneinrichtung ist z.B. aus
DE 196 52 656 A1 bekannt und weist einen Gegenschneidenträger zur Aufnahme der Gegenschneide auf. Der Gegenschneidenträger ist über stationär im Häckselaggregat angeordnete Füße schwenkbeweglich im Häckselaggregat gelagert, um ein radiales zur Häckseltrommel hin und von dieser weg Verstellen der auf dem Gegenschneidenträger aufgenommenen Gegenschneide zu ermöglichen.
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Nachteilig an einem solchen Verstellsystem ist, dass sich beim radialen Verstellen 1 der Gegenschneide deren Schnittwinkel bzw. Anstellwinkel zu den Schneidmessern der Häckseltrommel verändert. Dadurch kann sich die Häckselqualität verschlechtern und der Erntegutfluss beeinträchtigt werden. Im Ergebnis können sich mit einer Verstellung der Gegenschneide die Betriebseigenschaften des Häckselaggregats verschlechtern.
DE 35 35 902 A1 offenbart einen Häcksler mit wenigstens einem um die Drehachse einer Messerwelle rotierenden Messer dessen Schneidkante mit der Rückhaltewand des Häckslergehäuses einen Umfangsspalt bildet und das an einer Gegenschneide vorbeistreicht, die auf einer zur Umlaufebene der Messerschneidkante parallelen Gegenschneideauflage mittels einer Verschiebe- und einer Arretiervorrichtung ein- und feststellbar ist.
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DE 35 35 902 A1 bezieht sich auf eine mit rotierenden Messern einer zylindrischen Schneidmaschine zusammenwirkende Scherstange, deren Enden und die ihrer Stützstange einstellbar in Seitenwänden der Schneidmaschine auf einem Träger angeordnet und fest durch Schrauben befestigt sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gegenschneideneinrichtung für ein Häckselaggregat einer landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine bereitzustellen, mit welcher eine Verstellung der Gegenschneide ohne Beeinträchtigung der Betriebseigenschaften des Häckselaggregats möglich ist.
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Dies wird mit einer Gegenschneideneinrichtung gemäß Anspruch 1 erreicht. Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Gemäß der Erfindung wird bereitgestellt eine Gegenschneideneinrichtung für ein Häckselaggregat einer landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine. Die Gegenschneideneinrichtung weist eine längliche insbesondere leistenförmige Gegenschneide, ein Basiselement und einen Gegenschneidenträger auf.
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Die Gegenschneide ist vorgesehen zum Zusammenwirken mit Schneidmessern, die außenumfänglich auf einer um eine Rotationsachse drehbar im Häckselaggregat gelagerten Häckseltrommel dessen angeordnet sind. Das Basiselement ist vorgesehen zur stationären Anordnung im Häckselaggregat. Der Gegenschneidenträger ist vorgesehen zur befestigenden Aufnahme der Gegenschneide.
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Der Gegenschneidenträger ist linearbeweglich am Basiselement gelagert, so dass die auf dem Gegenschneidenträger befestigte Gegenschneide entlang einer Verlagerungsebene radial, d.h. in radialer Richtung, zur Häckseltrommel hin und von dieser weg verstellbar ist.
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Dadurch, dass gemäß der Erfindung der Gegenschneidenträger linearbeweglich am Basiselement gelagert ist, so dass die Gegenschneide entlang einer Verlagerungsebene verstellbar ist, wird bei einer Verstellung der Gegenschneide deren Schnittwinkel bzw. Anstellwinkel zu den Schneidmessern der Häckseltrommel nicht verändert. Zudem wird durch Vermeidung eines wie beim Stand der Technik vorgesehenen Verkippens der Gegenschneide auch eine Beeinträchtigung des Erntegutflusses vermieden. Im Ergebnis lässt sich mit der erfindungsgemäßen Gegenschneideneinrichtung eine Verstellung der Gegenschneide ohne Beeinträchtigung der Betriebseigenschaften des Häckselaggregats realisieren.
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Zudem können durch die Aufnahme der meist schmalen Gegenschneide auf dem linearbeweglichen Gegenschneidenträger verbreiterte Auflageflächen zwischen dem Gegenschneidenträger und dem Basiselement vorgesehen werden, wodurch sich ein größerer Verstellweg für die Gegenschneide realisieren lässt.
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Bevorzugt ist der Gegenschneidenträger über eine Linearlageranordnung am Basiselement gelagert. Die Linearlageranordnung ist eingerichtet, um die Verlagerungsebene der Gegenschneide parallel zur Rotationsachse der Häckseltrommel verlaufen zu lassen.
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Gemäß der Erfindung ist die Gegenschneide auf dem Gegenschneidenträger aufliegend an zwei entgegengesetzten Längsenden sowie auch in der Mitte dieser am Gegenschneidenträger befestigt. Die Gegenschneideneinrichtung weist dabei außerdem eine Klemmvorrichtung mit einer ersten und einer zweiten Klemmeinheit auf. Die ersten und zweiten Klemmeinheiten sind an zwei zu den beiden Längsenden der Gegenschneide korrespondierenden Längsenden des Gegenschneidenträgers angeordnet, um den Gegenschneidenträger an seinen beiden Längsenden klemmend mit dem Basiselement zu verbinden.
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Mit dieser Konfiguration lässt sich der Gegenschneidenträger und damit auch die Gegenschneide sicher im Häckselaggregat positionieren.
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Gemäß der Erfindung sind die ersten und zweiten Klemmeinheiten so eingerichtet, dass sie jeweils eine Klemmkraft bereitstellen, um den Gegenschneidenträger klemmend mit dem Basiselement zu verbinden. Die Gegenschneideneinrichtung weist gemäß noch einer Ausführungsform außerdem eine Verstellvorrichtung mit einer ersten und einer zweiten Verstelleinheit auf. Jede der ersten und zweiten Verstelleinheiten ist mit einem jeweiligen der beiden Längsenden des Gegenschneidenträgers verbunden, um eine Linearbewegung des Gegenschneidenträgers zur radialen Verstellung der Gegenschneide anzutreiben.
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Durch das Vorsehen der Verstelleinheiten an den Längsenden des Gegenschneidenträgers lässt sich dessen Position im Häckselaggregat und damit auch die Position der Gegenschneide bezüglich der Häckseltrommel einfach verstellen. Dabei sind bei Bedarf auch schräge Verstellungen (unterschiedliche Verstellwege der Längsenden der Gegenschneide in Radialrichtung) der Gegenschneide möglich.
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Bevorzugt sind die ersten und zweiten Klemmeinheiten so eingerichtet, dass sie die Klemmkraft jeweils kontinuierlich bereitstellen. Dabei ist ein Größenverhältnis der jeweiligen Klemmkraft der ersten und zweiten Klemmeinheiten zu einer jeweiligen Stellkraft der ersten und zweiten Verstelleinheiten so konfiguriert, dass eine durch die Klemmkraft erzeugte Haftreibung durch die Stellkraft überwindbar ist.
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Diese Ausgestaltung der Erfindung erlaubt auf einfache und robuste Weise sowohl eine sichere Fixierung des Gegenschneidenträgers und damit auch der Gegenschneide im Häckselaggregat als auch eine Verstellung des Gegenschneidenträgers mit der darauf befestigten Gegenschneide.
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Gemäß noch einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist jede der ersten und zweiten Verstelleinheiten einen Stellhebel auf, der eine stationäre Schwenkachse hat und mit dem Gegenschneidenträger verbunden ist, so dass mit einer Schwenkbewegung des Stellhebels die Linearbewegung des Gegenschneidenträgers antreibbar ist. Die Schwenkachse des Stellhebels ist dabei angeordnet, um sich parallel zur Rotationsachse der Häckseltrommel zu erstrecken.
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Bevorzugt ist die Schwenkachse des Stellhebels so bezüglich der Gegenschneide angeordnet, dass sich die Schwenkachse innerhalb einer senkrecht zur Verlagerungsebene der Gegenschneide verlaufenden Höhenabmessung der Gegenschneide erstreckt.
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Durch diese Anordnung der Schwenkachse innerhalb der Höhenabmessung der Gegenschneide befindet sich die Schwenkachse des Stellhebels sehr nahe am Gegenschneidenträger bzw. der Gegenschneide. Dadurch kann eine optimale Kraftübertragung zwischen Stellhebel und Gegenschneidenträger realisiert werden.
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Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist der Stellhebel über ein Koppelglied gelenkig mit dem Gegenschneidenträger verbunden. Ein am Stellhebel zur gelenkigen Anbindung des Koppelgliedes vorgesehenes Gelenk definiert dabei eine Gelenkachse, die sich parallel zur Schwenkachse des Stellhebels sowie zwischen dieser und einer Klemmstelle erstreckt, welche durch die ersten und zweiten Klemmeinheiten jeweils zwischen Gegenschneidenträger und Basiselement definiert ist.
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Durch diese Anordnung befinden sich Gelenkachse und Koppelglied sehr nahe am Gegenschneidenträger. In Verbindung mit der obigen Anordnung der Schwenkachse liegen somit die Lagerungspunkte und die Kraftübertragungspunkte des Verstellsystems nahe beieinander, womit ungewünschte Verformungen und Verspannungen im Verstellsystem vermieden werden können. Dadurch lässt sich die Genauigkeit der Verstellung erhöhen.
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Durch den kurzen Abstand von Schwenkachse und Anbindung des Koppelgliedes lässt sich eine hohe Stellkraft zur Verlagerung des Gegenschneidenträgers erzielen. Daher kann der Stellhebel relativ kurz ausgeführt sein, wodurch Verformungen und Verspannungen im Verstellsystem weiter reduziert werden.
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Gemäß der Erfindung weist die Klemmvorrichtung eine dritte Klemmeinheit auf, welche zwischen den ersten und zweiten Klemmeinheiten angeordnet ist, um an einer Position (bevorzugt einer Mittelposition) zwischen den Längsenden der Gegenschneide eine Klemmverbindung zwischen Gegenschneidenträger und Basiselement herzustellen.
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Dadurch, dass zwischen den beiden außenliegenden ersten und zweiten Klemmeinheiten zusätzlich die dritte Klemmeinheit vorgesehen ist, kann der Gegenschneidenträger und damit auch die Gegenschneide im Häckselprozess an einer weiteren Position gehalten werden und ist dadurch besser gegen ein Aufschwingen geschützt.
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Die dritte Klemmeinheit ist so eingerichtet, dass die Klemmverbindung zwischen Gegenschneidenträger und Basiselement selektiv herstellbar und lösbar ist. Dadurch lässt sich die zum Verstellen des Gegenschneidenträgers und damit der Gegenschneide erforderliche Stellkraft reduzieren, wodurch die Verstellgenauigkeit verbessert wird.
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Gemäß noch einer Ausführungsform der Erfindung weist die Gegenschneideneinrichtung außerdem ein Leitelement auf, das konfiguriert ist, um sich über eine Länge der Häckseltrommel und bogenförmig teilumfänglich außen um die Häckseltrommel zu erstrecken. Dabei ist ein Endabschnitt des Leitelements, welcher auf die bogenförmige Erstreckung des Leitelements bezogen ist, am Gegenschneidenträger angebracht und abgestützt.
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Damit wird das Leitelement bei einer Verlagerung des Gegenschneidenträgers gemeinsam mit dem Gegenschneidenträger zur Häckseltrommel hin oder weg verlagert. Dadurch kann z.B. bei einer radialen Abnutzung der Schneidmesser der Häckseltrommel, welche Abnutzung ein Nachstellen der Gegenschneide erforderlich macht, gleichzeitig ein durch die Abnutzung zwischen den Schneidmessern und dem Leitelement vergrößerter Spalt wieder auf ein gewünschtes Maß reduziert werden.
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Gemäß der Erfindung wird auch bereitgestellt ein Häckselaggregat, welches eine um eine Rotationsachse drehbar gelagerte Häckseltrommel mit umfänglich daran angeordneten Schneidmessern und eine Gegenschneideneinrichtung gemäß einer, mehreren oder allen zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung in jeder denkbaren Kombination aufweist.
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Die Erfindung erstreckt sich ausdrücklich auch auf solche Ausführungsformen, welche nicht durch Merkmalskombinationen aus expliziten Rückbezügen der Ansprüche gegeben sind, womit die offenbarten Merkmale der Erfindung - soweit dies technisch sinnvoll ist - beliebig miteinander kombiniert sein können.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben.
- 1 zeigt eine perspektivische Teilansicht eines Häckselaggregats gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
- 2 zeigt eine seitliche Schnittansicht des Häckselaggregats von 1, gesehen entlang einer Linie X-X in 1.
- 3 zeigt eine seitliche Schnittansicht des Häckselaggregats von 1, gesehen entlang einer Linie Z-Z in 1.
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Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 3 ein Häckselaggregat 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung beschrieben werden. Das Häckselaggregat 1 ist in eine landwirtschaftliche Arbeitsmaschine (nicht vollständig gezeigt) wie insbesondere einen Feldhäcksler integriert.
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Das Häckselaggregat 1 weist ein Trommelgehäuse 2, eine Häckseltrommel 3 (in 1 schematisch mit Strichlinien dargestellt), die um eine Rotationsachse A1 drehbar im Trommelgehäuse 2 gelagert ist und an der außenumfänglich eine Mehrzahl von Schneidmessern 4 (in 1 schematisch mit Strichlinien dargestellt) angebracht sind, und eine Gegenschneideneinrichtung 10 mit einer leistenförmigen länglichen Gegenschneide 11 zum Zusammenwirken mit den Schneidmessern 4 auf.
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Die Gegenschneideneinrichtung 10 weist außerdem einen länglichen Gegenschneidenträger 15 und ein auch als Amboss bezeichenbares Basiselement 20 auf.
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Das Basiselement 20 und das Trommelgehäuse 2 bilden zusammen eine Basis des Häckselaggregats 1 und sind jeweils stationär im Häckselaggregat 1 bzw. der Arbeitsmaschine angeordnet. Der Gegenschneidenträger 15 ist zur befestigenden Aufnahme der Gegenschneide 11 eingerichtet und beweglich am Basiselement 20 gelagert, um ein radiales zur Häckseltrommel 3 hin und von dieser weg Verstellen der auf dem Gegenschneidenträger 15 befestigten Gegenschneide 11 zu ermöglichen.
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Genauer weist die Gegenschneide 11 zwei entgegengesetzte Längsenden 11.1, 11.2 auf und ist auf dem Gegenschneidenträger 15 aufliegend mittels zweier Schrauben 12 an ihren beiden Längsenden 11.1, 11.2 mit dem Gegenschneidenträger 15 verschraubt. Vorzugsweise wird auch wenigstens eine Verschraubung in der Mitte vorgesehen. Der Gegenschneidenträger 15 ist über eine Linearlageranordnung 30 mit mehreren Linearlagern 31, 32, 33 linearbeweglich am Basiselement 20 gelagert, so dass die auf dem Gegenschneidenträger 15 befestigte Gegenschneide 11 entlang einer Verlagerungsebene E1 (siehe 2) radial zur Häckseltrommel 3 hin und von dieser weg verstellbar ist. Die Linearlageranordnung 30 ist dabei so eingerichtet, dass die Verlagerungsebene E1 der Gegenschneide 11 parallel zur Rotationsachse A1 der Häckseltrommel 3 verläuft (in 2 in Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene).
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Die Gegenschneideneinrichtung 10 weist außerdem eine Klemmvorrichtung 40 mit einer ersten Klemmeinheit 41.1 und einer zweiten Klemmeinheit 41.2 auf. Die ersten und zweiten Klemmeinheiten 41.1, 41.2 sind identisch ausgebildet und werden daher im Folgenden allgemein mit dem Bezugszeichen 41 bezeichnet. Jede von den ersten und zweiten Klemmeinheiten 41 ist an einem jeweiligen von zwei zu den beiden Längsenden 11.1, 11.2 der Gegenschneide 11 korrespondierenden Längsenden 15.1, 15.2 des Gegenschneidenträgers 15 angeordnet, um den Gegenschneidenträger 15 an seinen beiden Längsenden 15.1, 15.2 klemmend mit dem Basiselement 20 zu verbinden.
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Die Gegenschneideneinrichtung 10 weist ferner eine Verstellvorrichtung 50 mit einer ersten Verstelleinheit 51.1 und einer zweiten Verstelleinheit 52.2 auf. Die ersten und zweiten Verstelleinheiten 51.1, 51.2 sind identisch ausgebildet und werden daher im Folgenden allgemein mit dem Bezugszeichen 51 bezeichnet.
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Jede von den ersten und zweiten Verstelleinheiten 51 ist mit einem jeweiligen der beiden Längsenden 15.1, 15.2 des Gegenschneidenträgers 15 verbunden, um eine Linearbewegung des Gegenschneidenträgers 15 zur radialen Verstellung der Gegenschneide 11 anzutreiben.
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Genauer weist jede von den ersten und zweiten Verstelleinheiten 51 einen Stellhebel 52 auf, der an einem ersten Längsende 52.1 dessen über ein erstes Drehgelenk (nicht separat bezeichnet) am Trommelgehäuse 2 angelenkt ist, so dass der Stellhebel 52 an seinem ersten Längsende 52.1 um eine stationäre Schwenkachse A2 schwenkbar ist. Die Schwenkachse A2 des Stellhebels 52 ist dabei so angeordnet, dass sie sich parallel zur Rotationsachse A1 der Häckseltrommel 3 erstreckt. Außerdem ist die Schwenkachse A2 des Stellhebels 52 so bezüglich der Gegenschneide 11 angeordnet, dass sich die Schwenkachse A2 innerhalb einer senkrecht zur Verlagerungsebene E1 der Gegenschneide 11 verlaufenden Höhenabmessung der Gegenschneide 11 erstreckt, wie am besten aus 2 ersichtlich ist.
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Der Stellhebel 52 ist über ein Koppelglied 53 gelenkig mit dem Gegenschneidenträger 15 verbunden, so dass mit einer Schwenkbewegung des Stellhebels 52 um die Schwenkachse A2 eine Linearbewegung des Gegenschneidenträgers 15 zur radialen Verstellung der Gegenschneide 11 antreibbar ist.
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Ein am Stellhebel 52 zur gelenkigen Anbindung des Koppelgliedes 53 vorgesehenes zweites Drehgelenk (nicht separat bezeichnet) der jeweiligen Verstelleinheit 51 definiert eine Gelenkachse A3, die sich parallel zur Schwenkachse A2 des Stellhebels 52 sowie zwischen dieser und einer durch die ersten und zweiten Klemmeinheiten 41 jeweils zwischen Gegenschneidenträger 15 und Basiselement 20 definierten Klemmstelle K1 erstreckt, wie am besten aus 2 ersichtlich ist. Über ein drittes Drehgelenk (nicht separat bezeichnet) der jeweiligen Verstelleinheit 51 ist das Koppelglied 53 gelenkig mit einem jeweils korrespondierenden Längsende 15.1, 15.2 des Gegenschneidenträgers 15 verbunden.
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Ein zweites Längsende 52.2 des Stellhebels 52 steht über eine daran angebrachte Gewindemutter 52.3 mit einer drehbar am Trommelgehäuse 2 gelagerten Gewindestange 54 der jeweiligen Verstelleinheit 51 in Gewindeeingriff. Die Gewindestange 54 ist an einem Längsende dieser mit einem Winkelgetriebe 55 der jeweiligen Verstelleinheit 51 abtriebsseitig antriebsverunden. Eintriebsseitig ist das Winkelgetriebe 55 mit einem Elektromotor 56 der jeweiligen Verstelleinheit 51 antriebsverunden.
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Durch Betreiben des Elektromotors 56 ist somit die Gewindestange 54 drehantreibbar, wodurch der Stellhebel 52 durch den Gewindeeingriff seiner Gewindemutter 52.3 um seine Schwenkachse A2 am Trommelgehäuse 2 verschwenkbar ist. Dadurch, dass der Stellhebel 52 über das Koppelglied 53 mit dem jeweils korrespondierenden Längsende 15.1, 15.2 des Gegenschneidenträgers 15 gekoppelt ist, kann die Schwenkbewegung des Stellhebels 52 auf den Gegenschneidenträger 15 übertragen und in eine Linearbewegung des Gegenschneidenträgers 15 zur radialen Verstellung der Gegenschneide 11 umgewandelt werden.
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Wie aus einer Zusammenschau der 1 und 2 ersichtlich, gleitet der Gegenschneidenträger 15 bei einer solchen Linearbewegung zur radialen Verstellung der Gegenschneide 11 auf den als jeweils als Gleitlager ausgebildeten Linearlagern 31, 32, 33 der Linearlageranordnung 30. Dabei bilden die jeweils zwischen dem Gegenschneidenträger 15 und dem Basiselement 20 definierte erste Klemmstelle K1 und eine jeweils zwischen dem Gegenschneidenträger 15 und einem Stützhebel 44 der jeweiligen Klemmeinheit 41 definierte zweite Klemmstelle K2 jeweilige Bestandteile der außenliegenden Linearlager 31 bzw. 33 (in 2 ist das Linearlager 33 sichtbar). An jeder dieser Klemmstellen K1 und K2 ist zwischen den jeweiligen Komponenten ein Gleitbelag angeordnet.
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Ein erstes Längsende des Stützhebels 44 der jeweiligen Klemmeinheit 41 ist über das die Schwenkachse A2 des Stellhebels 52 definierende erste Drehgelenk am Trommelgehäuse 2 angelenkt.
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Jede von den ersten und zweiten Klemmeinheiten 41 weist außerdem eine Spannschraube 42 auf, die durch ein Durchgangsloch in einem dem ersten Drehgelenk abgewandten zweiten Längsende des Stützhebels 44 und durch ein Durchgangsloch in dem jeweiligen Längsende 15.1, 15.2 des Gegenschneidenträgers 15 hindurchgeführt ist. Das Durchgangsloch im jeweiligen Längsende 15.1, 15.2 des Gegenschneidenträgers 15 ist als Langloch ausgebildet, dessen durchmesserbezogene Langachse sich parallel zu Verlagerungsebene E1 erstreckt, so dass der Gegenschneidenträger 15 innerhalb der durch die Langachse definierten Begrenzungen in zwei entgegengesetzte Verlagerungsrichtungen verlagerbar ist, wie durch den Doppelpfeil VR in 2 angedeutet.
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Zwischen einem ein erstes Längsende der Spannschraube 42 definierenden Schraubenkopf 42.1 der Spannschraube 42 und dem Stützhebel 44 ist eine Spannfeder 43 der jeweiligen Klemmeinheit 41 angeordnet, welche auf die Spannschraube 42 aufgeschoben ist. Die Spannfeder 43 kann als Tellerfederpaket, Schraubenfeder oder als (Dehn-)Schraube inklusive Dehnbuchse ausgebildet sein.
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Ein zweites Längsende 42.2 der Spannschraube 42 ist mit einem Gewinde versehen und in ein Gewindeloch im Basiselement 20 eingeschraubt. Die Spannschraube 42 ist so weit in das Gewindeloch im Basiselement 20 eingeschraubt, dass der Gegenschneidenträger 15 durch die Federkraft der Spannfeder 43 mit vorbestimmter Klemmkraft an der unteren Klemmstelle K1 auf das Basiselement 20 und an der oberen Klemmstelle K2 an den Stützhebel 44 geklemmt wird. Die ersten und zweiten Klemmeinheiten 41 sind somit so eingerichtet, dass sie jeweils eine kontinuierliche Klemmkraft bereitstellen, um den Gegenschneidenträger 15 klemmend mit dem Basiselement 20 zu verbinden.
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Die Klemmkraft ist dabei so bemessen, dass der Gegenschneidenträger 15 und damit die Gegenschneide 11 für den Häckselprozess sicher gegenüber der Häckseltrommel 3 positionierbar ist, jedoch unter Überwindung der Klemmkraft eine lineare Verlagerung des Gegenschneidenträgers 15 entlang der Linearlager 31-33 und damit das entlang der Verlagerungsebene E1 radiale Verstellen der Gegenschneide 11 dennoch möglich ist. Mit anderen Worten ist ein Größenverhältnis der jeweiligen Klemmkraft der ersten und zweiten Klemmeinheiten 41 zu einer jeweiligen Stellkraft der ersten und zweiten Verstelleinheiten 51 so konfiguriert, dass eine durch die Klemmkraft erzeugte Haftreibung durch die Stellkraft überwindbar ist.
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Wie aus den 1 und 3 ersichtlich, weist die Klemmvorrichtung 30 außerdem eine dritte Klemmeinheit 45 auf, welche zwischen den ersten und zweiten Klemmeinheiten 41 angeordnet ist, um an einer Position zwischen den Längsenden 11.1, 11.2 der Gegenschneide 11 (hier insbesondere einer Mittelposition zwischen den Längsenden 11.1, 11.2) eine Klemmverbindung zwischen dem Gegenschneidenträger 15 und Basiselement 20 herzustellen. Die dritte Klemmeinheit 45 ist dabei so eingerichtet, dass die Klemmverbindung zwischen dem Gegenschneidenträger 15 und dem Basiselement 20 selektiv herstellbar und lösbar ist.
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Wie aus 3 ersichtlich, ist die Gegenschneide 11 an der Mittelposition von unten her über eine Schraube 13 mit dem Gegenschneidenträger 15 verschraubt. Obwohl in 3 nicht im Detail dargestellt, ist an dieser Mittelposition die dritte Klemmeinheit 45 vorgesehen, mit welcher selektiv eine Klemmverbindung zwischen dem Gegenschneidenträger 15 und dem Basiselement 20 herstellbar und lösbar ist.
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Diese dritte Klemmeinheit 45 kann zu diesem Zweck (obwohl in den Figuren nicht dargestellt) Klemmmittel, Freigabemittel, eine Spannplatte, eine Zugstange, erste Kuppelmittel und zweite Kuppelmittel aufweisen. Die Spannplatte ist über eine Linearführung längsbeweglich am Basiselement 20 gelagert, so dass sie senkrecht zur Verlagerungsebene E1 zum Gegenschneidenträger 15 hin und von diesem weg bewegbar ist.
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Die Klemmmittel sind am Basiselement 20 gelagert und stehen mit der Spannplatte in Wirkverbindung, um die Spannplatte mittels einer Stellkraft der Klemmmittel entlang der Linearführung in Richtung vom Gegenschneidenträger 15 weg anzutreiben. Die Freigabemittel sind am Basiselement 20 gelagert und stehen mit der Spannplatte in Wirkverbindung, um die Spannplatte mittels einer Stellkraft der Freigabemittel entlang der Linearführung in Richtung zum Gegenschneidenträger 15 hin anzutreiben. Die Zugstange erstreckt sich entlang des Verlaufs der Linearführung von der Spannplatte bis zum Gegenschneidenträger 15.
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Die ersten Kuppelmittel sind eingerichtet, die Spannplatte beim in Richtung vom Gegenschneidenträger 15 weg Bewegen mit der Zugstange zu kuppeln, um die Zugstange in diese Richtung anzutreiben. Die zweiten Kuppelmittel sind eingerichtet, die Zugstange beim in Richtung vom Gegenschneidenträger 15 weg Bewegen mit dem Gegenschneidenträger 15 zu kuppeln, um den Gegenschneidenträger 15 in diese Richtung und damit an das Basiselement 20 zu ziehen und dadurch die Klemmverbindung zwischen Gegenschneidenträger 15 und Basiselement 20 herzustellen.
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Wenn die Freigabemittel aktiviert werden, wird die Antriebsrichtung von Spannplatte und Zugstange umgekehrt, so dass der Gegenschneidenträger 15 nicht mehr an das Basiselement 20 gezogen wird und damit die Klemmverbindung zwischen Gegenschneidenträger 15 und Basiselement 20 gelöst wird.
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Die ersten und zweiten Kuppelmittel können z.B. jeweils mittels eines von einer auf die Zugstange geschraubten Gewindemutter gebildeten Anschlags realisiert sein. Die dritte Klemmeinheit 45 ist z.B. mittels Langlöchern außerdem so konfiguriert, dass sie den im Rahmen der ersten und zweiten Klemmeinheiten 41 verfügbaren Verstellbereich in den beiden entgegengesetzten Verlagerungsrichtungen VR zulässt.
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Wie aus 3 ersichtlich, weist die Gegenschneideneinrichtung 10 außerdem ein Leitelement 60 auf, welches so konfiguriert ist, dass es sich über eine Länge der Häckseltrommel 3 (in 3 senkrecht zur Zeichnungsebene) und bogenförmig teilumfänglich außen um die Häckseltrommel 3 erstreckt. Das Leitelement 60 bildet dadurch einen Boden (insbesondere ein Bodenblech) des Häckselaggregats 1.
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Ein auf die bogenförmige Erstreckung des Leitelements 60 bezogener erster Endabschnitt bzw. Rand 61 des Leitelements 60 ist z.B. über eine gelenkige Verbindung (nicht gezeigt) am Gegenschneidenträger 15 angebracht und abgestützt. Damit wird das Leitelement 60 bei einer Verlagerung des Gegenschneidenträgers 15 gemeinsam mit dem Gegenschneidenträger 15 zur Häckseltrommel 3 hin oder weg verlagert. Dadurch kann z.B. bei einer radialen Abnutzung der Schneidmesser 4 der Häckseltrommel 3, welche Abnutzung ein Nachstellen der Gegenschneide 11 erforderlich macht, gleichzeitig ein durch die Abnutzung zwischen den Schneidmessern 4 und dem Leitelement 60 vergrößerter Spalt wieder auf ein gewünschtes Maß reduziert werden.
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Zusätzlich kann ein auf die bogenförmige Erstreckung des Leitelements 60 bezogener zweiter Endabschnitt bzw. Rand 62 des Leitelements 60 an einem dort vorgesehenen Anlenkpunkt 62.1 über einen Hydraulikzylinder oder eine Stellspindel (beide nicht gezeigt) an einem Anlenkpunkt 21 des Basiselements 20 angelenkt sein. Damit kann eine Verstellung bzw. Nachstellung des Leitelements 60 bezüglich der Schneidmesser 4 der Häckseltrommel 3 auch am zweiten Endabschnitt 62 des Leitelements 60 synchron zur Verstellung des ersten Endabschnitts 61 des Leitelements 60 oder abweichend davon realisiert werden.
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Im Fazit weist die erfindungsgemäße Gegenschneideneinrichtung 10 u.a. die folgenden Vorteile auf. Die Gegenschneideneinrichtung 10 ermöglicht eine lineare Verschiebung der Gegenschneide 11 mitsamt dem z.B. als Gussteil ausgebildeten massiven Gegenschneidenträger 15 auf dem fest bzw. stationär im Häckselaggregat 1 angeordneten Basiselement (Amboss) 20. Dabei wird stets ein konstanter Schnittwinkel bzw. Anstellwinkel zu den Schneidmessern 4 gewährleistet.
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Durch verbreiterte Auflageflächen zwischen Gegenschneidenträger 15 und Basiselement (Amboss) 20 ist ein weiterer bzw. größerer Verstellweg für die Gegenschneide 11 möglich. Das den Boden des Häckselaggregats 1 bildende Leitelement 60 ist am Gegenschneidenträger 15 mit angebunden und wird mit diesem bei einer Verstellung verschoben. Die Gegenschneide 11 ist an der Mittelposition mit dem Gegenschneidenträger 15 verschraubt, wobei der Gegenschneidenträger 15 mittels der dritten Klemmeinheit selektiv an das Basiselement 20 geklemmt und wieder davon entklemmt werden kann. Dadurch kann ein mittiges Aufschwingen der Gegenschneide 11 im Häckselbetrieb vermieden werden und dennoch ein feinfühliges Verstellen gewährleistet werden.
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Die Verstellkinematik der Gegenschneideneinrichtung 10 ist von unten her angelenkt, wodurch kurze Hebel und wenig Verformung im Verstellsystem gewährleistet sind. Die Elektromotoren 56 der Verstelleinheiten 51 können dabei schmutzgeschützt z.B. in einem Tragrohr (nicht separat bezeichnet) aufgenommen sein. Der Gegenschneidenträger 15 ist verspannungsfrei mittels der Drehgelenke bzw. Gelenklager und des relativ kleinen Koppelgliedes 53 angelenkt, so dass auch schräge Einstellungen der Gegenschneide 11 bezüglich der Schneidmesser 4 verspannungsfrei möglich sind.
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Vorteilhaft können außerdem nicht dargestellte Klopfsensoren, deren Signale ein Indikator für die Notwendigkeit einer Verstellung der Gegenschneide 11 sein können, direkt unterhalb der Gegenschneide im Gegenschneidenträger 15 angeordnet sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Häckselaggregat
- 2
- Trommelgehäuse
- 3
- Häckseltrommel
- 4
- Schneidmesser
- 10
- Gegenschneideneinrichtung
- 11
- Gegenschneide
- 11.1, 11.2
- Längsende
- 12, 13
- Schraube
- 15
- Gegenschneidenträger
- 15.1, 15.2
- Längsende
- 20
- Basiselement
- 21
- Anlenkpunkt
- 30
- Linearlageranordnung
- 31, 32, 33
- Linearlager
- 40
- Klemmvorrichtung
- 41
- erste und zweite Klemmeinheiten (allgemein)
- 41.1
- erste Klemmeinheit
- 42.2
- zweite Klemmeinheit
- 42
- Spannschraube
- 42.1
- Schraubenkopf
- 42.2
- Längsende
- 43
- Spannfeder
- 44
- Stützhebel
- 45
- dritte Klemmeinheit
- 50
- Verstellvorrichtung
- 51
- erste und zweite Verstelleinheiten (allgemein)
- 51.1
- erste Verstelleinheit
- 51.2
- zweite Verstelleinheit
- 52
- Stellhebel
- 52.1, 52.2
- Längsende
- 52.3
- Gewindemutter
- 53
- Koppelglied
- 54
- Gewindestange
- 55
- Winkelgetriebe
- 56
- Elektromotor
- 60
- Leitelement
- 61, 62
- Endabschnitt
- 62.1
- Anlenkpunkt
- A1
- Rotationsachse
- A2
- Schwenkachse
- A3
- Gelenkachse
- E1
- Verlagerungsebene
- K1, K2
- Klemmstelle
- VR
- Verlagerungsrichtungen