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Die Erfindung betrifft einen Verbinder zum Halten zumindest eines Gegenstandes mit zwei voneinander beabstandeten, zueinander weisende Halteflächen aufweisenden Haltekörpern und mit einem zum Durchgreifen des zu haltenden Gegenstandes vorgesehenen Schaft, wobei durch den Verbinder der Gegenstand in Richtung der Längserstreckung des Schaftes formschlüssig zwischen den Haltekörpern gehalten ist. Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Anordnung zum Halten eines Gegenstandes mit einem solchen Verbinder.
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Es gibt verschiedene Anwendungsfälle, bei denen ein Gegenstand zwischen zwei Haltekörpern gehalten ist. Eingesetzt werden hierfür Verbinder. Diese umfassen einen Schraubbefestiger, auf dessen Gewindeschaft zwei mit Abstand zueinander angeordnete Muttern gehalten sind. Der zu haltende Gegenstand befindet sich zwischen diesen beiden als Haltekörper dienenden Muttern. Typischerweise ist der zwischen den Haltemuttern befindliche Gegenstand zwischen diesen verspannt. Der Bolzen selbst kann mit seinem Kopf bei einem solchen Verbinder an ein Trägerbauteil angeschlossen sein. Bei einer solchen Ausgestaltung durchgreift der Gewindeschaft des Schraubbefestigers den zu haltenden Gegenstand.
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Bei einigen Anwendungsfällen ist ein Lösen einer solchen Verbindung und damit die Halterung des Gegenstandes aus sicherungstechnischen Überlegungen heraus zu vermeiden. Dieses ist beispielsweise bei Klemmgehäusen von Motoren der Fall. Bei derartigen Gehäusen werden ein oder mehrere elektrische Leiter, typischerweise Messingleisten, mit mehreren Verbindern der vorgenannten Art am Gehäuse gehalten. Die Schraubbefestiger sind an einer Trägerplatte befestigt und tragen den elektrischen Leiter. Gehalten ist der elektrische Leiter in der Anordnung von Schraubbefestigern durch jeweils zwei, auf einem Gewindeschaft sitzende Muttern, zwischen denen der elektrische Leiter verspannt gehalten ist. Durch die nicht isoliert angeordneten elektrischen Leiter fließen hohe Ströme. Die unvermeidbaren Vibrationen können bei einem Betrieb des Motors zu einem unerwünschten Lösen der verspannten Halteanordnung des elektrischen Leiters zwischen den beiden als Haltekörper dienenden Muttern führen. Auch wenn der elektrische Leiter in Folge des Durchgriffes des Gewindeschaftes des Schraubbefestigers zwar unverlierbar gehalten ist, kann sich ein Spalt zwischen den Muttern und der Oberfläche des Leiters einstellen, was eine Ausbildung von Lichtbögen zwischen dem elektrischen Leiter und den Haltemuttern zur Folge hat. Diese Lichtbögen können zu einer Beschädigung oder sogar zu einer Zerstörung der Halteanordnung führen. Es versteht sich, dass die Ausbildung von Lichtbögen auch eine Brandgefahr zur Folge hat.
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Bei der Halterung eines solchen elektrischen Leiters ist man bestrebt, keine Sicherungsringe zwischen den Haltemuttern und dem zu haltenden Gegenstand einzusetzen, da hierdurch die glatte Oberfläche des elektrischen Leiters verletzt werden würde.
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Vor dem Hintergrund des diskutierten Standes der Technik liegt der Erfindung daher die Aufgabe zugrunde, einen Verbinder und eine Anordnung mit einem solchen Verbinder und einem zu haltenden Gegenstand vorzuschlagen, mit dem bzw. mit der sichergestellt ist, dass selbst bei Vibrationen ein Lösen des Verbinders oder Teile von diesem wirksam vermieden ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen Verbinder der eingangs genannten Art, bei dem
- – der Verbinder zwei Verbinderteile aufweist, welche Verbinderteile jeweils einen Haltekörper umfassen,
- – wobei entweder bei einem Verbinderteil der Schaft an den Haltekörper angeformt und dieser eine zu dem anderen Verbinderteil weisende erste Widerlagerfläche und das andere Verbinderteil eine zu der ersten Widerlagerfläche weisende und mit dieser fluchtende zweite Widerlagerfläche trägt oder beide Verbinderteile einen an ihren Haltekörper angeformten Schaftabschnitt aufweisen und jeder Schaftabschnitt eine zu dem jeweils anderen Schaftabschnitt weisende Widerlagerfläche trägt, welche beiden Widerlagerflächen sich in einer fluchtenden Anordnung zueinander befinden, und
- – sich zwischen den beiden Widerlagerflächen eine Sicherungsscheibe oder eine Sicherungsscheibenanordnung befindet, die sich zum Bewirken einer Losdrehhemmung an den Widerlagerflächen abstützt.
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Bei diesem Verbinder ist es zum Halten des Gegenstandes zwischen seinen beiden Haltekörpern nicht erforderlich, dass die Haltekörper mit den zu deren Halteflächen weisenden Oberflächen des Gegenstandes verspannt sind. Gegeneinander verspannt werden bei diesem Verbinder Teile des Verbinders selbst, und zwar unter Zwischenschaltung einer Sicherungsscheibe oder einer Sicherungsscheibenanordnung. Zwischen den Halteteilen ist der zumindest eine Gegenstand lediglich formschlüssig in Längserstreckung des Verbinders gehalten. Selbstverständlich kann der Gegenstand auch zwischen den Haltekörpern eingespannt sein, sollte dieses gewünscht sein. Dabei dient die zwischen die gegeneinander zu verspannenden Verbinderteile eingesetzte Sicherungsscheibe oder Sicherungsscheibenanordnung der gewünschten Losdrehsicherung. Wesentlich ist, dass die Sicherungsscheibe oder Sicherungsschreibenanordnung nicht zum Halten oder Verspannen der zwischen den Haltekörpern angeordneten Gegenstände dient. Insofern wird durch das beschriebene Konzept eine funktionale Trennung zwischen den Funktionalitäten "Halten des zumindest einen Gegenstandes" und "Losdrehsicherung" bewirkt. Die mit der beanspruchten Erfindung bewirkten Vorteile sind Ausfluss dieses Trennungsprinzips.
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Zum Erreichen einer Verspannung von zwei Verbinderteilen gegeneinander zum Bewirken der Losdrehsicherung ist gemäß einer ersten Alternative vorgesehen, dass bei einem der beiden Verbinderteile an seinem Haltekörper der Schaft angeformt ist. Dieser trägt eine zu dem anderen Verbinderteil bzw. zu dem Haltekörper desselben weisende, erste Widerlagerfläche. Die Widerlagerfläche ist typischerweise ringförmig ausgeführt. Das andere Verbinderteil trägt eine zu der ersten Widerlagerfläche weisende zweite Widerlagerfläche. Beide Widerlagerflächen fluchten miteinander. Der Schaft des Verbinders, der bei diesem Ausführungsbeispiel an den Haltekörper eines Verbindungsteils angeformt ist, durchgreift den zu haltenden Gegenstand. Gemäß einer alternativen Ausgestaltung des Verbinders sind beide Verbinderteile ausgeführt, dass an deren Haltekörpern jeweils ein Schaftabschnitt angeformt ist. Bei dieser Ausgestaltung bilden beide Schaftabschnitte gemeinsam den Schaft. Beide Schaftabschnitte tragen jeweils eine zu dem jeweilig anderen Schaftabschnitt weisende Widerlagerfläche. Beide Widerlagerflächen sind auch bei dieser Ausgestaltung fluchtend zueinander angeordnet und typischerweise ringförmig ausgeführt.
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Bei einer solchen Konzeption des Verbinders ist der Abstand der Halteflächen der Haltekörper voneinander durch die Länge des Schaftes bzw. der Schaftabschnitte zuzüglich der Stärke der Sicherungsscheibe oder der Sicherungsscheibenanordnung bestimmt. Eine Verspannung der Verbinderteile erfolgt somit gegenüber ihrer Widerlagerflächen und daher unabhängig davon, welche Spannkraft der zu haltende Gegenstand selbst aufnehmen kann. Daher eignet sich dieser Verbinder zum Halten von Gegenständen unterschiedlichsten Materials, vor allem auch von solchen Gegenständen, deren Oberflächen für die Zwecke eines Verspannens unverletzt bleiben sollen. Von Vorteil ist des Weiteren, dass das Material des Verbinders, insbesondere seiner Sicherungsscheibe oder seiner Sicherungsscheibenanordnung ein anderes Material sein kann als dasjenige des zu haltenden Gegenstandes. Während bei Verbindern gemäß dem eingangs diskutierten Stand der Technik ein Verspannen aufgrund des verwendeten Materials mitunter nur mit geringen Kräften möglich war, kann die Spannkraft zum Verspannen der Teile des erfindungsgemäßen Verbinders unabhängig von dem Material des zu haltenden Gegenstandes gewählt werden. Somit können bei Verwendung entsprechend geeignetem Materials für die Ausgestaltung des Verbinders bzw. seiner Einzelteile selbst dann hohe Spannkräfte angelegt werden, wenn der zu haltende Gegenstand relativ weiche Materialeigenschaften aufweist, wie dieses beispielsweise bei einem aus Messing gefertigten Leiter bei einem Klemmgehäuse eines Motors der Fall ist.
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Zum Bewirken der gewünschten Losdrehsicherung kann zwischen den Widerlagerflächen eine auf die Widerlagerflächen eine Vorspannung ausübende Sicherungsscheibe, etwa eine Federscheibe oder eine Zahnscheibe angeordnet sein, die sich mit ihren Verklammerungsstrukturen, je nach Ausgestaltung des Ringes, an einer oder an beiden Widerlagerflächen abstützt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist zwischen den beiden, den Haltekörpern zugeordneten Widerlagerflächen eine Sicherungsscheibenanordnung eingeschaltet, und zwar vorzugsweise ein Keilsicherungsscheibenpaar. Bei diesen Scheiben handelt es sich um zwei Sicherungsscheiben, bei denen eine Losdrehsicherung durch eine eingestellte Klemmkraft und nicht durch Reibung erfolgt. Derartige Keilsicherungsscheiben bzw. -scheibenpaare sind einem Fachmann hinlänglich bekannt. Diese weisen an ihren zueinander weisenden Seiten in einem bestimmten Winkel geneigte Keilrippen auf. An den voneinander wegweisenden Seiten sind zur Verklammerung mit dem jeweiligen Widerlager, hier: den Widerlagerflächen der Verbinderteile, zusammenwirkende Radialrippen, typischerweise sägezahnartig ausgeführt, angeordnet. Der Keilflächenwinkel der Keilflächen der Keilrippen dieser Scheiben ist größer als der Steigungswinkel des zum Bewirken der Verspannung eingesetzten Schraubgewindes.
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Gemäß einer Abwandlung einer solchermaßen vorgesehenen Verriegelung ist eine der beiden Keilsicherungsscheiben Teil eines Verbinderteils bzw. seines Schaftes oder Schaftanteils, ist mithin daran angeformt. Die andere Keilsicherungsscheibe eines solchen Keilsicherungsscheibenpaares ist sodann vor dem Verspannen lose zwischen der durch die Keilrippen des einen Verbinderteils bereitgestellte Widerlagerfläche und der Widerlagerfläche des anderen Verbinderteils eingeschaltet.
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Der Schaft oder Schaftabschnitt zumindest eines Haltekörpers ist typischerweise nach Art einer Hülse mit einem zentralen Durchtritt ausgeführt. Dieses erlaubt den Durch- oder Eingriff eines Gewindeschaftes. Dieser Durchtritt kann ein Innengewinde aufweisen. Dann ist es möglich, dass der Gewindeschaft dieses Innengewinde kämmt. Der Gewindeschaft kann, wie dieses in einem Ausführungsbeispiel vorgesehen ist, Teil des anderen Verbinderteils sein. Der Gewindeschaft bildet bei einer solchen Ausgestaltung sodann einen Vorsprung gegenüber der ringförmigen Widerlagerfläche dieses Haltekörpers.
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Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren. Es zeigen:
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1: einen Verbinder zum Halten eines Gegenstandes zwischen zwei Haltekörpern, dargestellt nach Art einer Explosionsdarstellung,
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2: der zusammengesetzte Verbinder der 1 mit einem daran angeschlossenen Gegenstand, gehalten zwischen den beiden Haltekörpern des Verbinders,
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3: ein Verbinderteil für einen Verbinder entsprechend demjenigen der 1 und 2 gemäß einer weiteren Ausgestaltung und
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4: einen weiteren Verbinder zum Halten eines Gegenstandes zwischen zwei Haltekörpern.
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Ein Verbinder 1 umfasst bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Verbinderteile 2, 3. Teil des Verbinderteils 2 ist ein Haltekörper 4, der über einen Schaftabschnitt 5 überkragt und eine zu dem Verbinderteil 3 weisende Haltefläche 6 aufweist. Bei der Haltefläche 6 handelt es sich bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel um einen Absatz zwischen dem Schaft 5 und dem Haltekörper 4. Die Ebene der Haltefläche 6 verläuft senkrecht zur Längsachse des Schaftabschnittes 5. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel trägt das Verbinderteil 2 einen Gewindestangenabschnitt 7. Der Gewindestangenabschnitt 7 bildet bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel einen Schraubbefestiger. An der dem Schaftabschnitt 5 gegenüberliegenden Seite ist an den Haltekörper 4 ein Nietzapfen 8 angeformt. Der Nietzapfen 8 dient als Befestiger zum Anschließen des Verbinders 1 an einen Träger für den Verbinder 1. Es versteht sich, dass anstelle des Nietzapfens 8 auch jegliches anderes Verbindungsmittel für diese Zwecke eingesetzt werden kann, auch beispielsweise eine weitere Gewindestange. Der Gewindestangenabschnitt 7 ist drehmomentschlüssig mit dem Haltekörper 4 und dem Schaftabschnitt 5 verbunden. Mithin ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel das Verbinderteil 2 einstückig ausgeführt. Der Gewindestangenabschnitt 7 dient zum Auffädeln des Verbinderteils 3.
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Das Verbinderteil 3 verfügt ebenso wie das Verbinderteil 2 über einen Haltekörper 9, der seinerseits über eine über einen Schaftabschnitt 10 auskragende Haltefläche 11 verfügt. Die Ebene der Haltefläche 11 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel senkrecht zur Ebene der Längsachse des Schaftabschnittes 10 angeordnet. Der Außendurchmesser der Schaftabschnitte 5, 10 ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel gleich. Die Halteflächen 6, 11 sind in derselben Flucht zueinander bezogen auf die Längsachse des Verbinders 1 und aufgrund ihrer Raumlage parallel zueinander angeordnet. Das Verbinderteil 3 ist nach Art einer Hülse konzipiert und verfügt über einen Durchtritt 12 mit einem darin eingebrachten Innengewinde 13. Das Gewinde des Gewindestangenabschnitts 7 und das Innengewinde 13 sind komplementär zueinander ausgeführt, damit das Verbinderteil 3 auf den Gewindestangenabschnitt 7 des Verbinderteils 2 aufgeschraubt werden kann.
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Die zueinander weisenden Stirnflächen der Schaftabschnitte 5, 10 bilden Widerlagerflächen 14, 15. Die Widerlagerflächen 14, 15 bilden jeweils ein Widerlager für eine zwischen den Verbinderteilen 2, 3 angeordnete Sicherungsscheibenanordnung. Bei der Sicherungsscheibenanordnung handelt es sich um ein Keilsicherungsscheibenpaar 16, wie diese vorbekannt sind. Derartige Keilsicherungsschreibenpaare 16 werden beispielsweise unter HEICO-LOCK® der HEICO Befestigungstechnik GmbH vertrieben. Die beiden Sicherungsscheiben 17, 17.1 des Keilsicherungsscheibenpaares 16 sind bestimmungsgemäß zueinander angeordnet, das heißt: Die Keilrippen mit den für die Sicherung dienenden Keilflächen weisen zueinander, während die jeweilig hiervon wegweisenden, Radialrippen tragenden Flächen zu jeweils einer Widerlagerfläche 14 bzw. 15 weisen. Die Radialrippen dienen der Verklammerung mit der jeweiligen Widerlagerfläche 14 bzw. 15. Der Neigungswinkel der Keilflächenwinkel der Keilsicherungsscheiben ist größer als der Steigungswinkel des Schraubgewindes des Gewindestangenabschnittes 7.
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In 1 ist rechts neben dem in einer Seitenansicht gezeigten Verbinderteil 3 dieses in einer Draufsicht auf seine Widerlagerfläche 15 verkleinert gezeigt. Die ringförmige Ausbildung der Widerlagerfläche 15 ist daraus deutlich erkennbar. Diejenige des Verbinderteils 2 ist entsprechend ausgeführt.
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Durch Einschalten des Keilsicherungsscheibenpaares 16 zwischen die Widerlagerflächen 14, 15 der beiden Verbinderteile 2, 3 können die Verbinderteile 2, 3 gegeneinander losdrehgesichert verspannt werden. Zu diesem Zweck sind die Haltekörper 4, 9 außenseitig nach Art einer Mutter geformt, damit die beiden Verbinderteile 2, 3 gegeneinander verspannt werden können. Verspannt werden die beiden Verbinderteile 2, 3 mit einem vorgegebenen Drehmoment, mit dem die Klemmkraft eingestellt wird, mit der die beiden Keilsicherungsscheiben 17, 17.1 gegeneinander wirken. Die auf den voneinander wegweisenden Seiten angeordneten Radialrippen sind sägezahnartig ausgeführt, wobei die jeweils steilere Flanke entgegen der jeweiligen Lösebewegung des Verbinderteils 2 bzw. 3 weist.
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2 zeigt den Verbinder 1, der beispielhaft eine Messingstromschiene 18 als zu haltenden Gegenstand trägt. Die in 2 gezeigte verspannte Anordnung der beiden Verbinderteile 2, 3 und die vorstehend skizzierte Montagetechnik machen deutlich, dass ein Verspannen der beiden Verbinderteile 2, 3 gegeneinander und somit der Abstand der Halteflächen 6, 11 voneinander allein durch die Dimensionierung der Verbinderteile 2, 3 mit ihren Schaftabschnitten 5, 10 sowie des zwischengeschalteten Keilsicherungsscheibenpaares 16 definiert ist. Eine bestimmungsgemäße Verspannung der beiden Verbinderteile 2, 3 und die gewünschte Losdrehsicherung zwischen diesen ist damit unabhängig von der Ausgestaltung des zu haltenden Gegenstandes einrichtbar, insbesondere unabhängig davon, ob zwischen den Halteflächen der Gegenstand eingespannt ist oder nicht. Dieses bedeutet auch, dass eine wirksame Losdrehsicherung erzielt ist, ohne dass zwischen den Haltekörpern 4 und/oder 9 bzw. den jeweiligen Halteflächen 6 bzw. 11 und der benachbarten Oberfläche des von dem Verbinder 1 zu haltenden Gegenstandes, hier: der Messingstromschiene 18 Maßnahmen für eine Losdrehsicherung getroffen werden müssten. Diese erlaubt auch einen Einsatz des Verbinders 1 zum Halten eines Gegenstandes, bei dem die Halteflächen 6, 11 ohne Vorspannung an der jeweiligen Oberseite des zu haltenden Gegenstandes anliegen oder sogar von diesen beabstandet sind. Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel, bei dem es sich bei dem Gegenstand um eine Messingstromschiene 18 handelt, liegen die Halteflächen 6, 11 unter einer gewissen Vorspannung auf den angrenzenden Oberfläche 19 bzw. 20 der Messingstromschiene 18 an. Die Messingstromschiene 18 ist zwischen den Haltekörpern 4, 9 zwar eingespannt. Dieses Einspannen dient jedoch nicht einer Losdrehsicherung. Aufgrund der besonders effektiven, durch das Keilsicherungsscheibenpaar 16 erzielten Losdrehsicherung zwischen den beiden Verbinderteilen 2, 3 ist die Messingstromschiene 18 sicher an den Verbinder 1 angeschlossen. Selbst bei Auftreten dynamischer Vibrationen ist vermieden, dass zwischen den Halteflächen 6, 11 der Verbinderteile 2, 3 und der jeweils angrenzenden Oberfläche 19 bzw. 20 ein Spalt entsteht. Daher ist die Gefahr einer Ausbildung von Lichtbögen wirksam vermieden.
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Die Beschreibung des Verbinders 1 macht deutlich, dass in Folge der bewirkten Verspannung der Verbinderteile 2, 3 miteinander zum Erzielen einer Losdrehsicherung der Anschluss eines darauf angeordneten Gegenstandes unabhängig von dem Gegenstand selbst erzielt wird. Daher eignet sich ein solcher Verbinder auch für zahlreiche andere Anwendungsfälle, insbesondere sicherheitsrelevante Anwendungsfälle. Dieses schließt Anwendungen ein, bei denen die Oberfläche des zu haltenden Gegenstandes möglichst nicht verletzt werden soll. Ein gewisses Eindrücken der Haltekörper mit ihren Halteflächen in die jeweilige Oberfläche des zu haltenden Gegenstandes wird im Zusammenhang dieser Ausführungen nicht als Verletzung der Oberfläche angesehen.
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Es wird durch die Beschreibung der beanspruchten Konzeption deutlich, dass bei dem Verbinder eine funktionale Trennung zwischen den Funktionalitäten "Losdrehsicherung" und "Halten des Gegenstandes" gegeben ist. Folglich kann jede Funktionalität grundsätzlich ohne Einfluss auf die jeweils andere Funktionalität zu nehmen, den jeweiligen Anforderungen entsprechend gestaltet sein.
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Bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 bilden die beiden Schaftabschnitte 5, 10 der Verbinderteile 2, 3 den den zu haltenden Gegenstand, hier: der Messingstromschiene 18, durchgreifenden Schaft. Der Durchgriff durch den zu haltenden Gegenstand erfolgt typischerweise durch eine Bohrung. Zum Halten eines Gegenstandes kann auch eine U-förmige Ausnehmung in dem Gegenstand dienlich sein.
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3 zeigt ein alternatives Verbindungsteil 3.1, welches mit dem Verbinderteil 2 zum Ausbilden eines Verbinders der vorbeschriebenen Art zusammengesetzt werden kann. Bei dem Verbinderteil 3.1 ist an den Schaftabschnitt 10.1 die Funktionalität der bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2 der Keilsicherungsscheibe 17.1 zugeordneten Scheibe angeformt. Dies bedeutet, dass die zu dem Verbinderteil 2 weisende Stirnfläche 21 des Verbinderteils 3.1 die Keilrippen mit ihren Keilflächen der zu der Sicherungsscheibe 17 weisenden Seite der Keilsicherungsscheibe 17.1 des Ausführungsbeispiels der 1 und 2 trägt. Es versteht sich, dass nun nur noch die Keilsicherungsscheibe 17, die mit ihren Keilrippen zu der Stirnfläche 21 des Verbinderteils 3 weist, zwischen die beiden Verbinderteile 2, 3.1 eingeschaltet ist. Im Übrigen gelten die Ausführungen zum Ausführungsbeispiel der 1 und 2 gleichermaßen.
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4 zeigt einen weiteren Verbinder 1.1. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist das Verbinderteil 3 und das Keilsicherungsscheibenpaar 16 ebenso konzipiert wie bei dem Ausführungsbeispiel der 1 und 2. Das Verbinderteil 2 wird bei dem Ausführungsbeispiel der 4 durch ein als Lasche bzw. Leiste ausgebildetes Verbinderteil 2.1 gebildet. Die diesem Haltekörper zugeordnete Haltefläche wird durch einen Teil seiner Oberfläche bereitgestellt. Nicht gesondert dargestellt ist in 4 die zum Einstellen der benötigen Vorspannung dienende Gewindestange.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1.1
- Verbinder
- 2
- Verbinderteil
- 3, 3.1
- Verbinderteil
- 4
- Haltekörper
- 5
- Schaftabschnitt
- 6
- Haltefläche
- 7
- Gewindestangenabschnitt
- 8
- Nietzapfen
- 9
- Haltekörper
- 10, 10.1
- Schaftabschnitt
- 11
- Haltefläche
- 12
- Durchtritt
- 13
- Innengewinde
- 14
- Widerlagerfläche
- 15
- Widerlagerfläche
- 16
- Keilsicherungsscheibenpaar
- 17, 17.1
- Keilsicherungsscheibe
- 18
- Messingstromschiene
- 19
- Oberfläche
- 20
- Oberfläche
- 21
- Stirnfläche