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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bremsbelaghalterung einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Scheibenbremse und einen Bremsbelag.
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Zur Halterung von Bremsbelägen von Scheibenbremsen insbesondere von Nutzfahrzeugen ist es bekannt, die Bremsbeläge in einen Belagschacht des Bremsträgers zu führen. Die Bremsbeläge stützen sich bei einem Bremsvorgang, abhängig von der Drehrichtung der Bremsscheibe, an auslaufseitigen Bremsträgerhörnern des Bremsträgers ab.
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Während die auslaufend positionierten Trägerhörner eine hohe Abstützkraft aufnehmen müssen, die über eine Achsverschraubung an einen Achsflansch übertragen wird, wird der einlaufseitig positionierten Teil des Bremsträgers lediglich mit Reaktionskräfte, basierend auf Reibungskräften zwischen dem Bremsbelagrücken und Schnittstellen zur Bremse oder den durch die Bremsträgerzugstreben übertragene Zugkräfte belastet.
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Dies führt unter anderem dazu, dass wegen der durch das Bremsendesign bedingten Hebelarme Momente entstehen, die sich ungünstig innerhalb der Bremse auswirken, insbesondere durch die Erzeugung von Spannungen, Verformungen und Abstützmomenten wie beispielsweise ein Hochachsmoment gegenüber der Bremsscheibe.
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Aus der
WO 2013/037 876 A1 ist eine Scheibenbremse bekannt, bei der durch eine spezielle Formgebung der Bremsbeläge und der Trägerhörner des Bremsträgers sowie der kinematischen Auslegung und der Verhältnisse der angreifenden Kraftkomponenten diese Scheibenbremsen in der Lage sind, beim Bremsen die Abstützkräfte sowohl in die auslaufend positionierten Bremsträgerhörner als auch über eine formschlüssige Verbindung direkt in die einlaufseitig positionierte Bremsträgerhörner ohne Umweg über Reibungs- und/oder Reaktionskräfte in der Bremse bzw. des Bremsträgers einzuleiten.
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Ein solches System führt zu einer wesentlichen Verringerung von ungünstigen Abstützmomenten und damit auch zu einer Verringerung von Bauteilspannungen in der Bremsenmechanik, in der Bremsscheibe und den Achsteilen. Gleichzeitig wird dabei auch eine Verbesserung des Verschleißverhaltens der Bremsbeläge erreicht.
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Um die Vorteile der in der oben genannte Schrift beschriebenen Scheibenbremse hinsichtlich Funktion und Belastung der Bremsbelagführung und Mechanik optimal nutzen zu können, ist eine genaue Führung der Bremsbeläge am einlaufseitig positionierten Bremsträgerhorn erforderlich.
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Bei der Scheibenbremse gemäß
WO 2013/037 876 A1 wird dies durch eine exakte Bearbeitung eines Vorsprungs an der Belagträgerplatte des Bremsbelages sowie einer dazu passend bearbeiteten Ausnehmung am einlaufseitigen Bremsträgerhorn erreicht.
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Dabei darf zwischen diesen Bauteilen nur ein möglichst geringer Spalt vorhanden sein, was zu eine möglichst geringen Relativbewegung zwischen dem Bremsbelag und dem Bremsträger führt, wodurch eine deutlich reduzierende Belastung des Bremsträgers und insgesamt der Bremsenmechanik erzielt wird.
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Diese genaue Bearbeitung ist allerdings prozesstechnisch äußerst aufwändig und damit kostenintensiv. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass ein sehr enger Luftspalt zwischen Bremsträger und Bremsbelag im Betrieb die Korrosion und Verschmutzung der Bauteile fördert, was über die Betriebsdauer der Bremse zu einem Festrosten der Bauteile aneinander führen kann, wodurch letztlich ein Verschieben der Bremsbeläge im Belagschacht zum Ausgleich eines Belagverschleißes zunächst erschwert und im Verlauf der Betriebsdauer gegebenenfalls sogar gänzlich verhindert wird. Daraus resultiert ein deutlich erhöhter Bremsbelag und Bremsscheibenverschleiß. Im Falle eines Festrostens der Bauteile aneinander ist es mitunter sogar erforderlich, bei einem Bremsbelagwechsel auch den Bremsträger ersetzen zu müssen, da die neu einzusetzenden Bremsbeläge nicht mehr in die ausgerostete Ausnehmung des einlaufseitigen Trägerhorns des Bremsträgers einsetzbar sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Bremsbelaghalterung einer Scheibenbremse sowie eine Scheibenbremse und einen Bremsbelag bereitzustellen, mit dem einerseits die Vorteile des oben beschriebenen asymmetrischen Belagsystems weiter nutzbar sind und darüber hinaus den Produktionsund damit auch Kostenaufwand einer solchen Bremsbelaghalterung, Scheibenbremse und der Bremsbeläge zu reduzieren.
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Diese Aufgabe wird durch eine Bremsbelaghalterung einer Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch eine Scheibenbremse mit den Merkmalen des Anspruchs 13 sowie durch einen Bremsbelag mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Bremsbelaghalterung einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs, weist beidseitig einer Bremsscheibe zugeordnete Bremsbeläge auf, die jeweils in einem Belagschacht eine ortsfesten Bremsträgers 3 mit den Bremsbelägen seitlich einfassenden Bremsträgerhörnern wieder belastet gelagert sind.
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Jeder der Bremsbeläge weist dabei mindestens einen Reibbelag und einen den Reibbelag tragende Belagträgerplatte auf.
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An einem einer Trägerachse der Bremsscheibe abgewandten Randbelagträgerplatte ist verliergesichert und radial auslenkbar eine Belaghaltefeder erhalten.
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Von einem einlaufseitigem Rand der Belagträgerplatte erstreckt sich ein Vorsprung, der im montierten Zustand des Bremsbelags in eine örtliche Ausnehmung eines einlaufseitigen Trägerhorns des Bremsträgers vorsteht.
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Dabei ist an einem dem einlaufseitigem Bremsträgerhorn nahen Bereich der Belagträgerplatte eine im jeweiligen Bremsbelag gegenüber dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn und einer im Belagschacht am Bremsträger angeformten Auflagefläche vorspannende elastische Baueinheit angeordnet.
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Mithilfe einer derartigen elastischen Baueinheit ist eine schwingende Lagerung des Bremsbelags nahe dem einlaufseitigem Bremsträgerhorn ermöglicht, sodass eine Korrosion bzw. ein Festrosten der Bauteile aneinander dadurch wirksam vermieden ist.
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Die elastische Baueinheit eliminiert dabei das Relativspiel zwischen dem Bremsbelag und dem Bremsträger, wobei der Bremsbelag im Falle von Korrosion an den Abstützflächen entgegen den Vorspannkräften ausweichen kann.
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Die durch die elastische Baueinheit bewirkten Kräfte können dabei verschieden hoch ausgelegt sein, abhängig von der Auslegung der Scheibenbremse und/ oder der maximal zulässigen Sattelverschiebekräfte.
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Als einlaufseitiges Trägerhorn wird dabei das in einer Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe, also der Drehrichtung der Bremsscheibe während einer Vorwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs, hintere Trägerhorn bezeichnet.
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Entsprechend wird als auslaufseitiges Trägerhorn das in einer Hauptdrehrichtung der Bremsscheibe, also der Drehrichtung der Bremsscheibe während einer Vorwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs, vordere Trägerhorn bezeichnet.
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Vorteilhafte Ausführungsgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung ist die elastische Baueinheit als ein- oder mehrteiliges Federelement ausgebildet, besonders bevorzugt mit als Blattfeder oder Drahtfeder ausgebildeten Federschenkeln.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die elastische Baueinheit zwei Federschenkel auf, wobei sich ein erster Federschenkel von einem die elastische Baueinheit mit der Belagträgerplatte verbindenden Verbindungselement in einen Spalt zwischen dem einlaufseitigem Bremsträgerhorn und den dem einlaufseitigem Bremsträgerhorn zugewandten Seitenrand der Belagträgerplatte erstreckt und sich an dem einlaufseitigem Bremsträgerhorn abstützt und ein zweiter Federschenkel sich von dem die elastische Baueinheit mit der Belagträgerplatte verbindenden Verbindungselement in einen Freiraum zwischen einer sich von der Auflagefläche und dem der Auflagefläche zugewandten unteren Rand der Belagträgerplatte erstreckt und sich an der Auflagefläche abstützt.
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Die Federschenkel sind dabei derart positioniert, dass die auf dem Bremsbelag wirkenden Kräfte im Wesentlichen zum Einen radial zur Drehachse der Bremsscheibe wirken (zweiter Federschenkel) und zum anderen senkrecht dazu in Richtung der Längserstreckung des Bremsbelags (erster Federschenkel).
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Die elastische Baueinheit ist dabei bevorzugt als einteiliges Federelement mit einem Verbindungselement und zwei Federschenkeln ausgebildet.
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Denkbar ist auch, die elastische Baueinheit zweiteilig in Gestalt zweier Federelemente mit jeweils einem Federschenkel auszubilden, wobei die zwei Federschenkel sich von jeweiligen, separaten an der Belagträgerplatte festgelegten Verbindungselementen ausgehend in den Spalt bzw. den Freiraum erstrecken.
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Nach einer alternativen bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die elastische Baueinheit lediglich einen Federschenkel auf, der an dem unteren Rand der Belagträgerplatte festgelegt ist und sich zum einlaufseitigen Bremsträgerhorn hin in den Freiraum zwischen der sich von der Auflagefläche und dem der Auflagefläche zugewandten unteren Rand der Belagträgerplatte erstreckt und sich an der Auflagefläche abstützt.
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Auch eine derart ausgebildete elastische Baueinheit mit nur einem Federschenkel ermöglicht eine schwimmende Lagerung des Bremsbelags im einlaufseitigen Bereich des Bremsträgers.
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Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist an einem dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn nahen Ende des der Drehachse der Bremsscheibe abgewandten Randes der Belagträgerplatte ein über das einlaufseitige Trägerhorn in Einlaufrichtung überstehender Anschlag ausgebildet.
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Damit kann das elastische Element vor Überlastung, beispielsweise beim Durchschwingen der Beläge beim Durchfahren von Schlaglöchern oder durch Vibrationen geschützt werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführunsgestaltung der erfindungsgemäßen Bremsbelaghalterung sind die Länge, der Biegeradius und/ oder die Materialstärke der Federschenkel einer vorbestimmten ersten Federkraft in radialer Richtung und einer vorbestimmten zweiten Federkraft in tangentialer Richtung relativ zur Bremsscheibe angepasst ausgebildet. Dadurch kann in einfacher Weise der Auslegung der Scheibenbremse Rechnung getragen werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Belaghaltefeder an einem dem auslaufseitigen Bremsträgerhorn nahen Bereich der Belagträgerplatte gehalten und erstreckt sich von dort bis in einen tangential zentralen Bereich des Randes der Belagträgerplatte.
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Diese Belaghaltefeder, die die Funktion ausübt, den Bremsbelag über ein Belaghaltesystem, beispielsweise einen Belaghaltebügel, im Belagschacht des Bremsträgers festzuhalten und gegenüber Vibrationen abzudämpfen, bewirkt durch die seitlich verschobene Anordnung in Richtung des auslaufseitigen Bremsträgerhorns einen optimalen Ausgleich durch Ausüben einer Reaktionskraft, die in Verbindung mit der radial wirkenden Federkraft ein einander entgegen gerichtetes Kräftepaar erzeugt, dass sich, der Kinematik des asymmetrischen Belagkonzepts Rechnung tragend, positiv auf das Ansprechverhalten und die Belastung der Scheibenbremse auswirkt.
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Die erfindungsgemäße Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs insbesondere eines Nutzfahzeuges zeichnet sich dabei durch die oben beschriebene Bremsbelaghalterung aus.
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Der erfindungsgemäße Bremsbelag, der eine radial auslenkbar gehaltene Belaghaltefeder aufweist sowie einen an einem einlaufseitigen Rand der Belagträgerplatte sich erstreckenden Vorsprung, der im montierten Zustand des Bremsbelags in einer seitlichen Ausnehmung des einlaufseitigem Trägerhorns des Bremsträgers vorsteht, zeichnet sich dadurch aus, dass an einer im eingebauten Zustand dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn nahen Bereich der Belagträgerplatte eine den jeweiligen Bremsbelag gegenüber dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn und einer im Belagschacht am Bremsträger angeformten Auflagefläche vorspannende elastische Baueinheit angeordnet ist.
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Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Ausschnitts eines Bremsträgers mit in einem Belagschacht des Bremsträgers gehaltenen Bremsbelags,
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2 eine Ansicht von vorne auf eine Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Bremsbelaghalterung mit in einem Belagschacht eines Bremsträgers gehaltenen Bremsbelag,
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3 eine Detaildarstellung einer Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen elastischen Baueinheit, befestigt an der Belagträgerplatte des Bremsbelags und
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4 eine der 2 entsprechende Ansicht einer alternativen Bremsbelaghalterung.
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In der nachfolgenden Figurenbeschreibung beziehen sich Begriffe wie oben, unten, links, rechts, vorne, hinten usw. ausschließlich auf die in den jeweiligen Figuren gewählte beispielhafte Darstellung und Position der Bremsbelaghalterung, der Scheibenbremse, des Bremsbelags, der elastischen Baueinheit, der Bremsträgerhörner und anderer Teile. Diese Begriffe sind nicht einschränkend zu verstehen, das heißt, durch verschiedene Arbeitsstellungen oder die spiegelsymmetrische Auslegung oder dergleichen können sich diese Bezüge ändern.
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In 1 ist ein Ausschnitt einer aus dem Stand der Technik bekannten Bremsbelaghalterung gezeigt. Dabei ist in einem Belagschacht 104 eines Bremsträgers 103 ein Bremsbelag 102 aufgenommen. Der Bremsbelag 102 weist dabei an seinem einem einlaufseitigen Bremsträgerhorn 106 nahen Seitenrand einen Vorsprung 105 auf, der sich in eine seitliche Ausnehmung 107 des einlaufseitigen Trägerhorns 106 des Bremsträgers 103 erstreckt. Auf diese Weise ist der Bremsbelag 102 gegen ein Herausschwenken während eines Bremsvorgangs durch Formschluss gesichert.
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Wie hier gut zu erkennen ist, besteht zwischen dem Vorsprung 105 der Belagträgerplatte 102 und der Ausnehmung 107 nur ein sehr geringes Spiel, um eine möglichst geringe Relativbewegung zwischen Bremsbelag und Bremsträger zur Reduzierung der Belastung vom Bremsträger, Lagerung und Bremsenmechanik zuzulassen.
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2 zeigt eine erste Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Bremsbelaghalterung einer Scheibenbremse eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Nutzfahrzeugs. Dabei ist beidseitig einer hier nicht dargestellten Bremsscheibe jeweils im Bremsbelag 2 in einem die Bremsscheibe übergreifenden Bremsträger 3 in einem Belagschacht 4 des Bremsträgers 3 angeordnet.
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Der Bremsträger 3 ist dabei ortsfest am Fahrzeuggehäuse oder einen Bauteil der Fahrzeugachse befestigt. Die (nicht dargestellte) Bremsscheibe dreht sich dabei zusammen mit einer Radachse des Kraftfahrzeuges bei einer Vorwärtsfahrt des Kraftfahrzeugs in eine Hauptdrehrichtung D.
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Der Bremsträger 3 weist dabei einen Belagschacht 4 auf, mit einlaufseitig und auslaufseitig die Bremsbeläge 2 einfassende einlaufseitige und auslaufseitige Bremsträgerhörnern 7, 8.
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Die Einlaufseite und Auslaufseite des Bremsträgers 3 werden dabei vorzugsweise durch eine Brücke 21 (gezeigt in 4) miteinander verbunden. Denkbar ist aber auch eine zweiteilige Ausbildung des Bremsträgers 3 mit einem einlaufseitigen Teilstück und einem auslaufseitigen Teilstück.
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Der Abstand zwischen den Bremsträgerhörnern 7, 8 ist dabei tangential zur Bremsscheibe in einer Richtung X so bemessen, dass ein Bremsbelag 2, insbesondere die Belagträgerplatte 11 des Bremsbelags 2, durch eine Schwenkbewegung in den Belagschacht 4 einsetzbar ist.
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Dabei ist an einem einlaufseitigem Rand 29 der Belagträgerplatte 11 ein Vorsprung 5 vorgesehen, der sich im montierten Zustand des Bremsbelags 2 in eine seitliche Ausnehmung 15 des einlaufseitigen Trägerhorns 7 des Bremsträgers 3 erstreckt, so dass während eines Bremsvorgangs ein Herausdrehen des Bremsbelags aus dem Belagschacht durch den in die Ausnehmung 15 des einlaufseitigen Trägerhorns 7 vorstehenden Vorsprung 5 verhindert wird. Außerdem wird dadurch ein Teil der Abstützkräfte in das einlaufseitig positionierte Bremsträgerhorn 7 eingeleitet.
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Wie in den 2 und 3 zu erkennen ist, ist an einer dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn 7 nahen Bereich der Belagträgerplatte 11 eine elastische Baueinheit 6 angeordnet, die den jeweiligen Bremsbelag 2 gegenüber dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn 7 und einer im Belagschacht 4 am Bremsträger 3 angeformten Auflagefläche 13 vorspannt.
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Die elastische Baueinheit 6 ist in der in den 2 und 3 gezeigten Ausführungsvariante als einteiliges Federelement mit zwei sich von einem Verbindungselement 23 erstreckenden Federschenkeln 17, 18 ausgebildet. Das Verbindungselement 23 dient dabei zur Befestigung der elastische Baueinheit 6 an der Belagträgerplatte 11, beispielsweise über einen in der Belagträgerplatte 11 verankerten Bolzen. Von dem Verbindungselement 23 erstrecken sich zwei Federschenkel 17, 18 zur Abstützung des Bremsbelags 2 einerseits am einlaufseitigen Bremsträgerhorn 7 und andererseits an einer vorzugsweise tangential zur Drehachse der Bremsscheibe aufgespannten Auflagefläche des Bremsträgers 3.
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Der erste Federschenkel 17 erstreckt sich dabei bevorzugt in einem die elastische Baueinheit 6 mit der Belagträgerplatte verbindenden Verbindungselement 23 in einen Spalt 16 zwischen dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn 7 und der dem einlaufseitigem Bremsträgerhorn 7 zugewandten Seitenwand 26 der Belagträgerplatte.
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Der zweite Federschenkel 18 erstreckt sich von dem die elastische Baueinheit 6 mit der Belagträgerplatte 11 verbindenden Verbindungselement in einen Freiraum 15 zwischen der sich von der Auflagefläche 13 des Bremsträgers 3 und dem der Auflagefläche 13 zugewandten unteren Rand 12 der Belagträgerplatte 11.
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Die beiden Federschenkel 17, 18 sind dabei bevorzugt S-förmig gebogen.
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Dabei stützt sich der erste Federschenkel 17 einerseits an dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn 7 und andererseits an der dem einlaufseitigem Bremsträgerhorn 7 zugewandten Seitenrand 26 der Belagträgerplatte 11 ab.
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Der zweite Federschenkel 18 stützt sich einerseits an dem unteren Rand 12 der Belagträgerplatte 11 ab und andererseits an der Auflagefläche 13 des Bremsträgers.
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Die Federschenkel 17, 18 der elastischen Baueinheit 6 sind dabei bevorzugt als Blattfeder oder Drahtfeder ausgebildet.
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Neben der in den 2 und 3 gezeigten einteiligen Ausführungsvariante der elastischen Baueinheit 6 ist es ebenso denkbar, die elastische Baueinheit 6 zweiteilig in Gestalt zweier Federelemente mit jeweils einem Federschenkel 17, 18 auszubilden. Dabei erstrecken sich die beiden Federschenkel 17, 18 von jeweiligen separat an der Belagträgerplatte 11 festgelegten Verbindungselementen ausgehend in den Spalt 16 bzw. dem Freiraum 15.
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Bei der in 4 gezeigten weiteren Ausführungsvariante einer erfindungsgemäßen Bremsbelaghalterung weist die elastische Baueinheit 6 lediglich einen Federschenkel 24 auf, der an dem unteren Rand 12 der Belagträgerplatte 11 festgelegt ist und sich zum einlaufseitigen Bremsträgerhorn hin in den Freiraum 15 zwischen der sich von der Auflagefläche 13 des Bremsträgers 3 und dem der Auflagefläche 13 zugewandten unteren Rand 12 der Belagträgerplatte 11 erstreckt und sich an der Auflagefläche 13 abstützt.
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Wie in den 2 und 4 desweiteren gezeigt ist, ist die prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannte Belaghaltefeder 10, die an einem der Drehachse der Bremsscheibe abgewandten Rand 14 der Belagträgerplatte 11 verliergesichert und radial auslenkbar gehalten ist, zum auslaufseitigen Trägerhorn 8 des Bremsträgers 3 hin verschoben an der Belagträgerplatte 11 gehalten und erstreckt sich von dort bis in einen zentralen bzw. mittigen Bereich 28 des Randes 14 der Belagträgerplatte 11.
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Diese Belaghaltefeder 10, die der Halterung des Bremsbelags 2 im Belagschacht 4 dient, stützt sich dabei radial nach oben an einen der Belagschacht 4 überspannenden Belaghaltebügel 9 ab, der beispielsweise an einem nicht dargestellten Bremssattel der Scheibenbremse lösbar festgelegt ist.
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Wie in 2 gut zu erkennen ist, bewirkt die elastische Baueinheit 6 auf den Bremsbelag wirkende Kräfte F1 und F2, wobei die erste Federkraft F1 in radial zur Drehachse der Bremsscheibe weisender Richtung Y und die zweite Federkraft F2 überwiegend in tangentialer Richtung X in Richtung der Längserstreckung des Bremsbelages 2 wirkt.
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Durch die Verschiebung der an sich aus dem Stand der Technik bekannten Belaghaltefeder 2 in Richtung des auslaufseitigen Bremsträgerhorns 8 wirkt auf den Bremsbelag eine Reaktionskraft F3, die der ersten Federkraft F1 entgegen wirkt und damit ein einander entgegengesetzt gerichtetes Kräftepaar erzeugt, das sich, der Kinematik des hier dargestellten asymmetrischen Bremsbelagkonzeptes Rechnung tragend, positiv auf das Ansprechverhalten und die Belastung der Scheibenbremse auswirkt.
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Denkbar ist überdies auch, eine Anordnung der Belaghaltefeder 10, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt ist, einzusetzen, wobei in diesem Fall die Belaghaltefeder sich in bekannter Weise über den Schwerpunkt des Bremsbelags zu dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn 7 und dem auslaufseitigem Bremsträgerhorn 8 in etwa gleich weit entlang des oberen Randes 14 der Belagträgerplatte 11 erstreckt.
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Je nach Auslegung der Scheibenbremse können die Länge L, der Biegeradius R und/oder die Materialstärke der Federschenkel 17, 18, 24 einer vorbestimmten ersten Federkraft F1 in radialer Richtung Y und bei einer vorbestimmten zweiten Federkraft F2 in tangentialer Richtung X relativ zur Bremsscheibe angepasst ausgebildet sein.
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Bei den Federstärken einerseits der Belaghaltefeder 10 und anderseits der elastischen Baueinheit 6 ist zu beachten, dass die elastische Baueinheit 6 durch die Belaghaltefeder 10 nicht zu einem übermäßigen Eindrücken der elastischen Baueinheit 6 führt, wodurch der Bremsbelag 2 aus seiner bevorzugten Arbeitsposition gedrückt würde.
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Der Freiraum 15 zwischen der sich von der Auflagefläche 13 des Bremsträgers und dem der Auflagefläche 13 zugewandten unteren Rand 12 der Belagträgerplatte ist dabei deutlich größer als bei der Bremsbelaghalterung gemäß dem in 1 gezeigten Stand der Technik.
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Insbesondere kann sich die seitliche Ausnehmung 15 des einlaufseitigen Trägerhorns 7 nach unten bis in den Bereich der Auflagefläche 13 des Bremsträgers 3 erstrecken, was einen einfachen Ausbau des Bremsbelages 2 ermöglicht und das Risiko eines Festrostens der Bauteile aneinander deutlich reduziert.
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Wie in den 2 und 4 desweiteren zu erkennen ist, ist an einem dem einlaufseitigen Bremsträgerhorn 7 nahen Ende des der Bremsscheibe abgewandten Randes 14 der Belagträgerplatte 11 ein über das einlaufseitige Trägerhorn 7 in Einlaufrichtung überstehender Anschlag 23 ausgebildet. Dadurch ist die elastische Baueinheit 6 zuverlässig vor Belastung, beispielsweise beim Durchschwingen der Bremsbeläge beim Durchfahren von Schlaglöchern oder durch Vibrationen geschützt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2013/037876 A1 [0005, 0008]