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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen, mit einem Reinigungskopf, der wenigstens ein Basisteil und zumindest eine am Basisteil angebrachte Bürstenanordnung, insbesondere eine zylindrische Bürstenwalze, umfasst, und einem zumindest teilweise in das Basisteil integrierten Fluidantrieb für die Bürstenanordnung, welcher dazu ausgebildet ist, die Strömungsenergie eines dem Basisteil mittels einer Fluidzufuhrleitung unter Druck zugeführten Fluids in eine Reinigungsbewegung der Bürstenanordnung umzusetzen, wobei ein durch die Fluidzufuhrleitung gespeistes Fluidausstoßorgan mittels einer Handhabe um eine Rotationsachse drehbar ist und der Fluidantrieb, insbesondere eine Turbine oder ein Schaufelrad, in Abhängigkeit von der Drehstellung des Fluidausstoßorgans unterschiedlich betrieben wird.
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Derartige Vorrichtungen sind grundsätzlich bekannt, beispielsweise aus der
DE 10 2011 103 537 A1 . Es besteht das Bedürfnis, die Einsatzmöglichkeiten solcher Vorrichtungen zu erweitern und die Bedienung zu erleichtern.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß dadurch, dass die Handhabe einerseits und das Fluidausstoßorgan andererseits als getrennte drehbare Komponenten ausgeführt und über eine Übertragungseinrichtung antriebswirksam miteinander gekoppelt sind. Die Übertragungseinrichtung ermöglicht eine Anpassung des Kraftübertragungspfads zwischen der Handhabe und dem Fluidausstoßorgan an eine bestimmte Anwendung. Insbesondere können sich aufgrund der Übertragungseinrichtung die Lagen der Drehachsen der Handhabe und des Fluidausstoßorgans unterscheiden. Außerdem kann die Kraftübertragung mit Übersetzung oder Untersetzung erfolgen, sodass sich die überstrichenen Drehwinkel der Handhabe und des Fluidausstoßorgans unterscheiden. Der Fluidantrieb kann in Abhängigkeit von der Drehstellung des Fluidausstoßorgans in unterschiedlichem Drehsinn beaufschlagt werden, sodass der Fluidantrieb durch Verdrehen der Handhabe in unterschiedlichen Drehrichtungen betreibbar ist. Der Fluidantrieb kann bei Bedarf auch in wenigstens einer Drehstellung des Fluidausstoßorgans überhaupt nicht beaufschlagt werden, sodass der Fluidantrieb in dieser Drehstellung deaktiviert ist. Durch einfaches Drehen der Handhabe kann ein Benutzer also zwischen zwei oder auch mehr verschiedenen Betriebsstellungen, z.B. zwischen unterschiedlichen Drehrichtungen der Bürsten und/oder zwischen "Drehen" und "nicht Drehen" (also z.B. rotierender oder stehender Bürste) hin und her schalten.
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Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der beigefügten Zeichnung angegeben.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf 1 beschrieben, welche einen Reinigungskopf einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung in einer teilweise aufgeschnittenen Seitenansicht zeigt.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst ein Reinigungskopf 11 einer erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung zwei zu beiden Seiten eines Basisteils 13 angeordnete Bürstenanordnungen 15, von denen in 1 lediglich eine sichtbar ist. Die Bürstenanordnungen 15 sind derart mit dem Basisteil 13 verbunden, dass ein in das Basisteil 13 integrierter Fluidantrieb 17 beide Bürstenanordnungen 15 gleichzeitig mit gleichem Drehsinn in eine rotierende Reinigungsbewegung um eine gemeinsame Bürstenachse 19 versetzt.
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Ein derartiger Grundaufbau ist z.B. aus der eingangs genannten
DE 10 2011 103 537 A1 bekannt, auf die diesbezüglich ausdrücklich Bezug genommen wird.
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Der Fluidantrieb 17 wird durch eine Fluidzufuhrleitung 21 mit unter Druck gesetztem Fluid, insbesondere Wasser, versorgt. Die Fluidzufuhrleitung 21 steht an einem dem Reinigungskopf 11 abgewandten Ende mit einer nicht dargestellten Fluiddruckquelle wie einem handelsüblichen Hochdruckreiniger in Verbindung. Das andere Ende der Fluidzufuhrleitung 21 ist über einen beweglichen Fluidanschluss 22 mit einem Strahlrohrelement 23 verbunden, welches um eine erste Rotationsachse R1 drehbar an dem Basisteil 13 gelagert ist und ein Fluidausstoßorgan bildet. Das Strahlrohrelement 23 kann speziell mit einem auswechselbaren Düsenelement (nicht gezeigt) ausgeführt sein. Prinzipiell könnte das Strahlrohr 23 auch weggelassen sein und ein mit Austrittsöffnungen versehener Endabschnitt der Fluidzufuhrleitung 21 ein Fluidausstoßorgan bilden. Über eine Austrittsöffnung 27 des Strahlrohrelements 23 wird während des Betriebs der Reinigungsvorrichtung eine Turbine 29 des Fluidantriebs 17 mit einem Fluidstrahl beaufschlagt. Nach Verlassen des Fluidantriebs 17 strömt das Fluid über Durchtrittsöffnungen 31 der Bürstenanordnungen 15 aus, um die Beborstungen bzw. den zu reinigenden Gegenstand benetzen zu können.
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Der endseitige Abschnitt 33 der Fluidzufuhrleitung 21 ist mittels eines ersten Drehlagers 35 um eine zweite Rotationsachse R2 drehbar am Basisteil 13 gelagert und über eine drehmitnehmende Kupplung 37, beispielsweise in Form eines Sechskantprofils, mit einem nicht dargestellten, z. B. als Lanze ausgebildeten Hauptabschnitt der Fluidzufuhrleitung 21 koppelbar. Wie dargestellt ist der endseitige Abschnitt 33 der Fluidzufuhrleitung 21 gekröpft ausgeführt bzw. mit einem "Knick2 versehen, um einem unvermeidlichen Durchhängen des – üblicherweise relativ langen – Hauptabschnitts der Fluidzufuhrleitung 21 Rechnung zu tragen. Der Hauptabschnitt der Fluidzufuhrleitung 21 dient als Handhabe zum Führen des Reinigungskopfs 11.
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Durch Drehen des Strahlrohrelements 23 um die erste Rotationsachse R1 relativ zum Basisteil 13 kann die Richtung, in welcher das Fluid aus der Austrittsöffnung 27 austritt, verändert werden. Insbesondere ist die Ausgestaltung derart gewählt, dass zwischen zwei unterschiedlichen Fluidaustrittsrichtungen dadurch umgeschaltet werden kann, dass das Strahlrohrelement 23 und mit ihm die Austrittsöffnung 27 um 180° gedreht wird. Zur Veranschaulichung sind in 1 beide Stellungen der Austrittsöffnung 27 gleichzeitig dargestellt.
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Je nach Drehstellung des Strahlrohrelements 23 und damit Austrittsrichtung des Fluids aus der Austrittsöffnung 27 wird die Turbine 29 entweder in der einen Drehrichtung oder in der entgegengesetzten Drehrichtung beaufschlagt, so dass durch Verdrehen des Strahlrohrelements 23 zwischen einem Vorwärtsbetrieb und einem Rückwärtsbetrieb bezüglich der Drehrichtung der Bürstenanordnungen 15 umgeschaltet werden kann.
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Um es einem Benutzer zu ermöglichen, durch Drehen der Handhabe die Drehrichtung der Bürstenanordnungen 15 umzuschalten, ist eine Übertragungseinrichtung 40 vorgesehen, welche dazu ausgebildet ist, eine Drehbewegung der Handhabe um die zweite Rotationsachse R2 in eine Drehbewegung des Strahlrohrelements 23 um die erste Rotationsachse R1 umzusetzen. Die Übertragungseinrichtung 40 umfasst ein antriebswirksam mit dem endseitigen Abschnitt 33 der Fluidzufuhrleitung 21 verbundenes Eingangszahnrad 41 und ein auf einer Zwischenwelle 43 sitzendes Ausgangszahnrad 45, welche miteinander kämmen und so ein Stirnradgetriebe bilden. Da das Eingangszahnrad 41 und das Ausgangszahnrad 45 unterschiedliche Zähnezahlen aufweisen, erfolgt die Kraftübertragung zwischen dem endseitigen Abschnitt 33 der Fluidzufuhrleitung 21 und der Zwischenwelle 43 mit Übersetzung.
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Die Zwischenwelle 43 ist mittels eines zweiten Drehlagers 47 um eine parallel zu der zweiten Rotationsachse R2 verlaufende dritte Rotationsachse R3 drehbar am Basisteil 13 gelagert und über eine biegsame Welle 49 antriebswirksam mit dem Strahlrohrelement 23 gekoppelt. Die biegsame Welle 49 ist in einem geknickten Verlauf geführt, sodass die erste Rotationsachse R1 und die dritte Rotationsachse R3 in einem spitzen Winkel zueinander ausgerichtet sind. Aufgrund der Übersetzung genügt ein Verdrehen der Handhabe um einen geringen Drehwinkel, z. B. um 30°, um ein Verdrehen des Strahlrohrelements 23 um 180° herbeizuführen. Das Umschalten zwischen Vorwärtsbetrieb und Rückwärtsbetrieb ist für einen Benutzer daher besonders einfach. Bei Bedarf können auch weitere Schaltstellungen vorgesehen sein, z. B. eine Schaltstellung mit deaktiviertem Fluidantrieb 17. Die den jeweiligen unterschiedlichen Betriebszuständen zugeordneten Drehstellungen der Handhabe können für einen Benutzer z.B. durch einen Verrastungsmechanismus leicht einstellbar und insbesondere eindeutig spürbar ausgeführt sein.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel bildet wie erwähnt ein z. B. lanzenartiger Hauptabschnitt der Fluidzufuhrleitung 21 die Handhabe. In Abweichung hierzu sieht eine nicht dargestellte Auführungsform der Erfindung vor, dass die Fluidzufuhrleitung als von der Handhabe getrennte Komponente, z. B. als externer Schlauch, ausgeführt ist. Die Fluidzufuhrleitung könnte hierbei beispielsweise über einen Anschluss mit Drehdurchführung in eine Anordnung aus Zwischenwelle und biegsamer Welle münden, welche zu diesem Zweck als Hohlwellen ausgeführt sind.
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Die Erfindung ermöglicht bei Reinigungsvorrichtungen ein einfaches und schnelles Wechseln zwischen verschiedenen Betriebszuständen.
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Bezugszeichenliste
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- 11
- Reinigungskopf
- 13
- Basisteil
- 15
- Bürstenanordnung
- 17
- Fluidantrieb
- 19
- Bürstenachse
- 21
- Fluidzufuhrleitung
- 22
- beweglicher Fluidanschluss
- 23
- Strahlrohrelement
- 27
- Austrittsöffnung
- 29
- Turbine
- 31
- Durchtrittsöffnung
- 33
- endseitiger Abschnitt
- 35
- erstes Drehlager
- 37
- Kupplung
- 40
- Übertragungseinrichtung
- 41
- Eingangszahnrad
- 43
- Zwischenwelle
- 45
- Ausgangszahnrad
- 47
- zweites Drehlager
- 49
- biegsame Welle
- R1
- erste Rotationsachse
- R2
- zweite Rotationsachse
- R3
- dritte Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011103537 A1 [0002, 0007]