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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verbrauchseinheit für hygienische Verbrauchsmittel sowie ein Verfahren für die Herstellung einer solchen Verbrauchseinheit.
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Es ist grundsätzlich bekannt, dass hygienische Verbrauchsmittel, zum Beispiel in Form von Zahnstochern, in Gehäusen verpackt zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise sind zylindrische oder rechteckige bzw. quaderförmige Formen bekannt, innerhalb derer die hygienischen Verbrauchsmittel der Länge nach aufgenommen werden können. In einfachster Weise handelt es sich bei solchen Gehäusen um Schachteln, deren Deckel abgenommen werden kann, so dass der Zugriff auf die einzelnen Verbrauchsmittel erfolgt.
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Nachteilhaft bei den bekannten Verbrauchseinheiten ist es, dass diese relativ aufwendig herzustellen sind. Insbesondere muss ein aktives Befüllen des jeweiligen Gehäuses mit den hygienischen Verbrauchsmitteln erfolgen. Dies führt dazu, dass zum einen eine separate Herstellung der hygienischen Verbrauchsmittel in einer separaten Herstellvorrichtung mit entsprechenden Kosten und entsprechendem Zeitaufwand notwendig wird. Zum anderen muss für das Befüllen ebenfalls ein zusätzlicher Herstellschritt eingesetzt werden, wodurch sich die Herstellkosten und der zugehörige Zeitaufwand weiter erhöhen. Dies beruht bei bekannten Lösungen für Verbrauchseinheiten insbesondere auch darauf, dass unterschiedliche Materialien, zum Beispiel Holz für das hygienische Verbrauchsmittel und Kunststoff für das Gehäuse, eingesetzt werden.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise eine Reduktion des Aufwandes der Herstellung und damit der Herstellkosten zu erreichen.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Verbrauchseinheit mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Verbrauchseinheit für hygienische Verbrauchsmittel weist wenigstens ein Gehäuse und wenigstens ein Verbrauchsmittel auf. Die erfindungsgemäße Verbrauchseinheit zeichnet sich dadurch aus, dass das Gehäuse einen integrierten Anbindungsabschnitt aufweist, mit welchem das wenigstens eine Verbrauchsmittel über eine Sollbruchstelle verbunden ist.
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Die Integration des Anbindungsabschnittes in das Gehäuse und die Anbindung mit einer Sollbruchstelle führt dazu, dass sowohl Anbindungsabschnitt, als auch Verbrauchsmittel gemeinsam mit dem Gehäuse ausgebildet sind. Das Gehäuse weist also in integraler bzw. monolithischer bzw. einstückiger Weise sowohl den Anbindungsabschnitt als auch das Verbrauchsmittel auf. Im Gegensatz zu bekannten separaten Gehäuselösungen kann nun erfindungsgemäß die Herstellung des Anbindungsabschnitts und des Verbrauchsmittels bzw. der Vielzahl der Verbrauchsmittel gemeinsam mit dem Gehäuse erfolgen. Wird beispielsweise ein Kunststoffmaterial für die Herstellung in einem Spritzgussverfahren eingesetzt, so kann in einer einzigen Kavität in einem einzigen Spritzgussschritt sowohl das Verbrauchsmittel als auch Sollbruchstelle und Anbindungsabschnitt gemeinsam mit dem Gehäuse hergestellt werden.
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Während bekannte Verbrauchseinheiten separate Herstellvorrichtungen für das Gehäuse und die Verbrauchsmittel fordern, wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Verbrauchseinheit eine Integration der Herstellung des wenigstens einen Verbrauchsmittels in die Herstellung des Gehäuses möglich. Damit reduzieren sich die Herstellschritte, der damit einhergehende Herstellzeitaufwand und auf diese Weise die Herstellkosten.
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Aufgrund der Tatsache, dass bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit das wenigstens eine Verbrauchsmittel bereits gemeinsam mit dem Gehäuse und dem integrierten Anbindungsabschnitt hergestellt wird, kann auch ein Befüllen eines separaten Gehäuses als zusätzlicher Herstellschritt vermieden werden. Dies reduziert weiter den Zeitaufwand und vor allem auch die Komplexität der Herstellung, so dass auch hier zusätzliche Kosten eingespart werden können.
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Unter einem hygienischen Verbrauchsmittel ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere ein Verbrauchsmittel zu verstehen, welches zur einmaligen bzw. kurzfristigen Verwendung eingesetzt werden kann. Unter einem hygienischen Verbrauchsmittel ist dabei ein Einsatz am oder im Bereich des Körpers einer Person denkbar. Insbesondere handelt es sich um ein mundhygienisches Verbrauchsmittel. So kann das hygienische Verbrauchsmittel zum Beispiel als Zahnstocher oder Zahnseidenhalter bzw. auch als Zahnkratzer ausgebildet sein. Bevorzugt sind hygienische Verbrauchsmittel in Form von Zahnstochern. Selbstverständlich können auch zwei oder mehr Verbrauchsmittel über entsprechende Sollbruchstellen am Anbindungsabschnitt angeordnet sein. Dabei können die einzelnen hygienischen Verbrauchsmittel sich voneinander unterscheiden. Bevorzugt ist es jedoch, wenn innerhalb einer Verbrauchseinheit alle Verbrauchsmittel identisch oder im Wesentlichen identisch ausgebildet sind.
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Ein Gehäuse ist im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Teil der Verbrauchseinheit, welches zum Schutz der hygienischen Verbrauchsmittel dient. Dieser Schutz zielt zum einen auf das Verhindern mechanischer Beeinträchtigung auf die Verbrauchsmittel und insbesondere auf die Sollbruchstelle ab. Zusätzlich ist das Gehäuse vorzugsweise mit Gehäuseflächen ausgestattet, welche vollständig oder im Wesentlichen vollständig die hygienischen Verbrauchsmittel einschließen. Damit kann eine hygienische Aufbewahrung und ein Schutz gegen von außen möglicherweise eindringende Keime gegeben werden.
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Die Sollbruchstelle ist im Sinne der vorliegenden Erfindung insbesondere eine Materialreduktion der Anbindung am Anbindungsabschnitt. Damit kann das jeweilige hygienische Verbrauchsmittel einfach durch ein Durchtrennen der Sollbruchstelle von der Verbrauchseinheit getrennt werden und zum Einsatzort bewegt werden. Sinnvoll ist es, wenn die Sollbruchstelle ein einmaliges Trennen erlaubt und damit eine irreversible Verbindung zum integrierten Anbindungsabschnitt ausbildet. Damit kann bei hygienischen Verbrauchsmitteln, zum Beispiel in Form von Zahnstochern, sichergestellt werden, dass noch an der Sollbruchstelle verbundene Verbrauchsmittel noch nicht verwendet worden sind. Insbesondere bei hygienischen Verbrauchsmitteln ist es von großem Vorteil, eine eindeutige Information darüber in einfacher Weise zu geben, ob ein entsprechendes Verbrauchsmittel bereits verwendet worden ist oder noch nicht.
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Durch die beschriebene Sollbruchstelle wird somit in kostengünstiger und einfacher Weise nicht nur eine Reduktion des Herstellaufwandes der gesamten Verbrauchseinheit möglich, sondern vielmehr auch eine Anzeige der Unverbrauchtheit des jeweiligen Verbrauchsmittels.
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Selbstverständlich können in einer Verbrauchseinheit auch unterschiedliche Verbrauchsmittel gemeinsam angeordnet sein. Insbesondere sind die unterschiedlichen hygienischen Verbrauchsmittel thematisch miteinander verbunden, so dass es sich zum Beispiel um hygienische Verbrauchsmittel zur Zahnreinigung handelt. Darunter können zum Beispiel Zahnstocher, Zahnseide oder Zahnseidenhalter oder Zahnbürsten bzw. Teile von Zahnbürsten fallen.
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Die Ausbildung des Gehäuses und des Anbindungsabschnitts gemeinsam mit dem jeweiligen Verbrauchsmittel führt dazu, dass vorzugsweise auch das gleiche oder im Wesentlichen das gleiche Material eingesetzt werden kann. Selbstverständlich kann jedoch auch eine Materialkombination eingesetzt werden, ohne die integrale bzw. monolithische und einstÜckige Ausbildung zwischen Verbrauchsmittel, Anbindungsabschnitt und Gehäuse zu beeinträchtigen. So können zum Beispiel einzelne Betätigungsabschnitte des Verbrauchsmittels mit einem elastischen oder gummierten Material in einem Zweikomponentenspritzgussverfahren versehen werden, um einen höheren Komfort bzw. eine höherwertige Ausbildung zu erzielen. Bevorzugt ist es, wenn insgesamt für sämtliche Materialien der Verbrauchseinheit Kunststoffe bzw. überwiegend Kunststoffe eingesetzt werden.
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Vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit zwischen dem Anbindungsabschnitt und einem Gehäuseabschnitt des Gehäuses ein integrierter Scharnierabschnitt, insbesondere in Form eines Filmscharniers, angeordnet ist. Dies führt dazu, dass die Position, in welcher sich der Anbindungsabschnitt während der Herstellung und damit auch die Verbrauchsmittel befinden, sich von der finalen Position, also der Gebrauchssituation der Verbrauchsmittel unterscheiden kann. Die Bewegung des Anbindungsabschnittes und damit auch der Verbrauchsmittel in die Gebrauchsposition erfolgt unter Verwendung dieses integrierten Scharnierabschnitts. Mit anderen Worten kann mithilfe des Scharnierabschnitts der Anbindungsabschnitt von seiner Herstellposition einfach in seine Gebrauchsposition geklappt werden. So kann das Gehäuse beispielsweise einen Gehäuseabschnitt mit zwei Gehäuseabschnitts-Hälften aufweisen. Über den Scharnierabschnitt kann der Anbindungsabschnitt gemeinsam mit dem Verbrauchsmittel aus seiner außenliegenden Herstellposition in eine Gebrauchsposition geklappt werden, insbesondere um einen Winkel von im Wesentlichen 180°, in welchem nun beim Schließen der beiden Gehäuseabschnitts-Hälften sich der Anbindungsabschnitt und die Verbrauchsmittel im Innenraum des Gehäuses befinden. Darunter ist dementsprechend ein besonders einfaches, schnelles und damit kostengünstiges Konfektionieren der Verbrauchseinheit möglich. Das Einklappen führt dazu, dass automatisch gleichzeitig alle Verbrauchsmittel gemeinsam mit dem Anbindungsabschnitt eingeklappt werden können. Das Filmscharnier bzw. der integrierte Scharnierabschnitt in Form eines Filmscharniers ist insbesondere durch eine reduzierte Materialstärke ausgebildet. Damit kann trotz der integralen bzw. monolithischen und einstückigen Ausbildung des Gehäuses mit dem Anbindungsabschnitt die Scharnierfunktion gewährleistet werden.
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Eine erfindungsgemäße Verbrauchseinheit ist weiter vorteilhafterweise dahingehend ausgebildet, dass das Gehäuse einen Gehäuseabschnitt mit wenigstens zwei voneinander durch ein Gehäusescharniermittel getrennten Gehäuseabschnitts-Hälften aufweist. Wie bereits im voranstehenden Absatz erläutert, kann das Gehäuse dazu dienen, einen hygienischen und damit abgeschlossenen Raum zu bieten, innerhalb dessen der Anbindungsabschnitt und die Verbrauchsmittel aufgenommen werden können. Um das Einbringen des Anbindungsabschnittes mit dem Verbrauchsmittel sowie das anschließende Entnehmen der Verbrauchsmittel durch Trennen der Sollbruchstelle ermöglichen zu können, muss das Gehäuse schließbar und öffenbar sein. Dieses Schließen und Öffnen soll vorzugsweise reversibel möglich sein. Hierfür ist bevorzugt eine Schwenkbewegung von zwei Gehäuseabschnitts-Hälften zueinander möglich. Auch hier kann vorzugsweise ein Gehäusescharniermittel in Form eines Filmscharniers eingesetzt werden, welches zum Beispiel durch die Reduktion der Materialstärke in diesem Filmscharnierbereich ausgebildet werden kann. Das Zuklappen und das Aufklappen erfolgt manuell in einer Rotationsbewegung vorzugsweise im Bereich von ca. 180°. Die Korrelation der Gehäusescharniermittel zu dem Scharnierabschnitt des Anbindungsabschnitts ist vorzugsweise parallel ausgebildet. Darunter ist zu verstehen, dass die Gehäusescharniermittel eine Gehäuseachse und der integrierte Scharnierabschnitt eine Scharnierachse für den Anbindungsabschnitt definieren, wobei die Scharnierachse und die Gehäuseachse parallel oder im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet sind. Selbstverständlich sind auch winklige Ausrichtungen dieser beiden Achsen denkbar, insbesondere mit Relativwinkeln von ≤ 90°.
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Erfindungsgemäß ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit das Gehäuse einen Rastabschnitt an einem Gehäuseabschnitt und einen Gegen-Rastabschnitt an dem Anbindungsabschnitt aufweist für ein Verrasten des Anbindungsabschnitts in einer vordefinierten Position am Gehäuseabschnitt. Das Verrasten erfolgt vorzugsweise in der vordefinierten Position der Gebrauchsposition. So kann beispielsweise der Rastabschnitt am Gehäuseabschnitt einen Vorsprung aufweisen, welcher mit Rastnasen bzw. Rastabschnitten versehen ist. Der Gegen-Rastabschnitt am Anbindungsabschnitt kann eine entsprechende Öffnung für ein Hintergreifen dieser Rastnasen vorsehen. Wird nun nach dem Herstellvorgang der Anbindungsabschnitt, zum Beispiel über einen Scharnierabschnitt, von der Herstellposition in die vordefinierte Gebrauchsposition bewegt, zum Beispiel geklappt, kann der Gegen-Rastabschnitt am Rastabschnitt verrasten. Dabei handelt es sich um eine befestigende Ausbildung bzw. Positionierung des Anbindungsabschnitts in der vordefinierten Position am Gehäuseabschnitt. Insbesondere handelt es sich dabei um eine irreversible Verrastung, da diese Verrastung nur während der Konfektionierung der Verbrauchseinheit notwendig ist. Insbesondere wird auf diese Weise die Herstellung bzw. die Konfektionierung vereinfacht, da das Hereinbewegen bzw. sogar das Hereinklappen des Anbindungsabschnitts sozusagen automatisch zu einer Befestigung in der Gebrauchsposition für den Anbindungsabschnitt führt.
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Ein weiterer Vorteil ist erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit das Gehäuse an zwei unterschiedlichen Gehäuseabschnitts-Hälften eines Gehäuseabschnitts Verrastmittel aufweist, für ein Verrasten der beiden Gehäuseabschnitts-Hälften miteinander in einer definierten Relativposition. Darunter ist zu verstehen, dass vorzugsweise ein reversibles Verrasten ausgebildet wird. Die beiden Gehäuseabschnitts-Hälften können in einer geöffneten Position vorgesehen werden, in welcher zum einen das Hineinbewegen des Anbindungsabschnitts mit allen Verbrauchsmitteln möglich ist. Zum anderen kann in der geöffneten Position der Gehäuseabschnitts-Hälften eine Entnahme einzelner Verbrauchsmittel erfolgen, bei welcher Entnahme die Sollbruchstelle jeweils getrennt wird. Befindet sich die Verbrauchseinheit in einer Situation, in welcher weder die Konfektionierung noch der Zugriff auf die Verbrauchsmittel erfolgen soll, so können die beiden Gehäuseabschnitts-Hälften geschlossen werden. Dies erfolgt insbesondere unter der Verwendung des bereits beschriebenen Gehäusescharniermittels in einer klappenden Bewegung. In der geschlossenen Relativposition der beiden Gehäuseabschnitts-Hälften dienen die Verrastmittel dazu, dass hier ein reversibles Verschließen erfolgt. Dies führt dazu, dass eine kompakte, hygienische Sicherung für die im Innenraum des Gehäuseabschnitts angeordneten Verbrauchsmittel erfolgt. Die Verrastung kann ebenfalls durch die Ausbildung von Rastnasen und entsprechenden Vorsprüngen oder Hinterschneidungen zur Verfügung gestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist es ebenfalls vorteilhaft, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit das Gehäuse, der Anbindungsabschnitt und das wenigstens eine Verbrauchsmittel aus einem Kunststoffmaterial einstückig ausgebildet, insbesondere aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial einstückig gegossen ist. Das Kunststoffmaterial bzw. das thermoplastische Kunststoffmaterial kann dabei eine einzige Materialkomponente oder auch eine Mischung aus unterschiedlichen Materialkomponenten sein. Auch kann an unterschiedlichen Stellen der Verbrauchseinheit eine unterschiedliche Mischung unterschiedlicher Komponenten von Kunststoffmaterialien eingesetzt werden. Die Verwendung von Kunststoffmaterialien führt zu einer kostengünstigen und einfachen Herstellung unter kostengünstigen Materialkomponenten. Insbesondere kann auf diese Weise ein Spritzgussverfahren verwendet werden, welches vorzugsweise in einem Schuss eine Herstellung der gesamten Verbrauchseinheit ermöglicht. Eine einzige Einspritzstelle ist bevorzugt, um damit auch die Verbrauchsmittel sozusagen durch die Sollbruchstelle hindurch zu spritzen. Die Anordnung der notwendigen Einspritznase ist vorzugsweise am Anbindungsabschnitt und/oder am Gehäuseabschnitt des Gehäuses vorgesehen, um eine entsprechende schnelle und breite Verteilung des eingespritzten fließfähigen Materials ermöglichen zu können.
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Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit das Gehäuse einen Gehäuseabschnitt aufweist mit einer flächigen oder im Wesentlichen flächigen Erstreckung, wobei der Gehäuseabschnitt eine Dicke aufweist, welche die Dicke eines in dem Gehäuseabschnitt angeordneten Verbrauchsmittels um weniger als 10 übersteigt. Darunter ist zu verstehen, dass die gesamte Verbrauchseinheit eine im Wesentlichen flächige Erstreckung aufweist. In Summe bildet sich also ein geschlossenes Gehäuse aus, innerhalb dessen die Verbrauchsmittel angeordnet sind, welches Gehäuse im geschlossenen Zustand eine im Wesentlichen flache quaderförmige Form aufweist. Insbesondere orientiert sich diese flächige Quaderform an der Größe von Visitenkarten, so dass eine einfache und flache Anordnung der gesamten Verbrauchseinheit im geschlossenen Zustand in der Hosentasche oder der Jackentasche einer Person möglich wird. Die Korrelation der Dicke des Gehäuseabschnitts im geschlossenen Zustand und des entsprechenden Verbrauchsmittels in enger Weise führt dazu, dass möglichst wenig Spaltbreite zwischen dem Verbrauchsmittel und dem Gehäuseabschnitt in seiner geschlossenen Form vorliegt. Damit wird Totvolumen reduziert und das gesamte Stauvolumen der Verbrauchseinheit ebenfalls reduziert. Dies führt zu höherer Kompaktheit des gesamten Systems.
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Ein weiterer Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit wenigstens zwei Verbrauchsmittel über jeweils eine eigene Sollbruchstelle mit dem Anbindungsabschnitt verbunden und seitlich zueinander versetzt angeordnet sind. Insbesondere sind bis zu zehn Verbrauchsmittel in einem Gehäuse angeordnet. Die jeweilige Sollbruchstelle ist demnach spezifisch für das jeweilige Verbrauchsmittel. Jedes Verbrauchsmittel ist also über eine eigene Sollbruchstelle separat mit dem Anbindungsabschnitt verbunden. Dies führt dazu, dass für jedes einzelne Verbrauchsmittel anhand einer intakten Sollbruchstelle eindeutig erkennbar ist, dass dieses Verbrauchsmittel noch im unbenutzten Zustand vorliegt. Alle Verbrauchsmittel sind vorzugsweise gleich ausgebildet. Jedoch sind auch, wie bereits erläutert worden ist, unterschiedliche Verbrauchsmittel, welche insbesondere einen gemeinsamen Nutzungsbezug aufweisen, denkbar.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit das Verbrauchsmittel zumindest abschnittsweise als Zahnstocher ausgebildet ist, wobei zumindest ein erster Endabschnitt des Verbrauchsmittels eine Spitze aufweist, deren Ausrichtung mit der Längsachse des Verbrauchsmittels einen spitzen Winkel einschließt. Unter der Längsachse des Verbrauchsmittels ist dabei die Haupterstreckungsrichtung des Verbrauchsmittels bzw. des Zahnstochers zu verstehen. Diese Längsachse bildet auch die Benutzungsachse des Verbrauchsmittels aus. Der entsprechende erste Endabschnitt mit der zugehörigen Spitze ist also winklig zu dieser Längsachse angeordnet, so dass ein erleichterter Zugang zum Zahn bzw. zum Zahnzwischenraum erfolgen kann. Gleichzeitig dient dieser Anstellwinkel dazu, ein erleichtertes Anbinden über die Sollbruchstelle am Anbindungsabschnitt zu ermöglichen. Insbesondere führt der spitze Winkel dazu, dass der Abstand zwischen mehreren Verbrauchsmitteln mit eigenen Sollbruchstellen zueinander innerhalb des Gehäuses der Verbrauchseinheit reduziert werden kann. Die Kompaktheit des gesamten Systems der Verbrauchseinheit lässt sich also durch die spitzwinklige Ausbildung der Spitze des ersten Endabschnitts zur Längsachse des Verbrauchsmittels weiter verbessern. Insbesondere sind beide Endabschnitte des Verbrauchsmittels mit einem entsprechenden spitzen Winkel versehen, so dass sich die beschriebenen Vorteile für beide Seiten erzielen lassen. Bevorzugt ist es, wenn unterschiedliche Winkel für die beiden Endabschnitte vorgesehen werden.
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Bei der Verbrauchseinheit des voranstehenden Absatzes kann es vorteilhaft sein, wenn der zweite Endabschnitt des Verbrauchsmittels eine Spitze aufweist, welche mit der Längsachse des Verbrauchsmittels einen Winkel von 90° oder im Wesentlichen 90° einschließt. Darunter ist zu verstehen, dass ein vollständiges Abwinkeln in vorzugsweise rechtwinkliger Weise vorgesehen ist. Für den Einsatz des Verbrauchsmittels in Form eines Zahnstochers wird auf diese Weise ein Hintergreifen hinter den Zahn besonders einfach und komfortabel möglich. Gleichzeitig kann für die Anbindung über die Sollbruchstellen an dem Anbindungsabschnitt eine bessere Möglichkeit der Überlappung gegeben werden. Auch hier wird eine Verbesserung der Kompaktheit der gesamten Verbrauchseinheit möglich.
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Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit zwischen der Spitze des Endabschnitts und dem Beginn des Endabschnitts eine Materialverstärkung, insbesondere in Form einer flächigen Auswölbung, ausgebildet ist für eine mechanische Verstärkung des Endabschnitts. Darunter ist zusätzliches Material zu verstehen, welches den Querschnitt in dem Bereich der Materialverstärkung für diesen Endabschnitt vergrößert. Dies führt zum einen während dem Gebrauch des Verbrauchsmittels zu einer mechanischen Erhöhung der Stabilität, so dass während der Verwendung des Zahnstochers für ein Lösen von Verunreinigungen aus Zahnzwischenräumen eine elastische oder sogar plastische Verformung des Verbrauchsmittels im jeweiligen Endabschnitt reduziert werden kann. Gleichzeitig kann für die Lagerung und auch für die Herstellung eine verbesserte Stabilität für das Verbrauchsmittel zur Verfügung gestellt werden. Nicht zuletzt wird auf diese Weise ein deutlicher mechanischer Belastungsunterschied zwischen der Materialverstärkung einerseits und der Sollbruchstelle gewährleistet, so dass die unerwünschte Wahrscheinlichkeit eines Ausbrechens im Bereich des Endabschnitts anstelle der Sollbruchstelle mit höherer Wahrscheinlichkeit vermieden werden kann. Dementsprechend bildet diese Materialverstärkung also ein verstärktes Widerlager für das Ausbrechen an der Sollbruchstelle aus.
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Ein weiterer Vorteil kann es sein, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit die Endabschnitte die Verbindung zu dem Anbindungsabschnitt über die Sollbruchstelle aufweisen, wobei die Endabschnitte dabei insbesondere seitlich versetzt zueinander überlappen. Dies führt zu der bereits mehrfach beschriebenen Verbesserung der Kompaktheit der gesamten Verbrauchseinheit. Das Überlappen bedeutet, dass in der Draufsicht eine Verschachtelung der einzelnen Verbrauchsmittel zur Verfügung gestellt wird. Das gesamte Packmaß wird durch diese Platzreduktion reduziert. In gleicher Weise wird es möglich, auf kleinerem Bauraum eine größere Anzahl von Verbrauchsmitteln innerhalb des Gehäuses anzuordnen.
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Vorteilhaft ist es weiter, wenn bei einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit die Verbrauchsmittel entlang ihrer Längsachse einen Querschnitt aufweisen mit einer flachen, breiten Ausbildung, insbesondere mit einer rechteckigen oder im Wesentlichen rechteckigen Ausbildung. Unter einer flachen, breiten Ausbildung ist zu verstehen, dass die Breite wenigstens dreimal größer als die Höhe des Querschnittes entlang der Längsachse für das Verbrauchsmittel ist. Dies führt dazu, dass in der bereits beschriebenen Weise die gesamte Verbrauchseinheit besonders flach ausgebildet werden kann. Damit ist trotz einer flächigen Platzzurverfügungstellung für die Vielzahl der Verbrauchsmittel eine kompakte Verstaumöglichkeit, zum Beispiel in der Tasche einer Person, denkbar.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren für die Herstellung einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit, aufweisend die folgenden Schritte:
- – Schließen eines Werkzeugs unter Ausbilden einer Kavität,
- – Einspritzen von fließfähigem Rohstoff in die Kavität unter Ausbildung des Gehäuses und des wenigstens einen Verbrauchsmittels.
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Durch das Herstellen einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit werden mit einem Spritzgussverfahren in dieser Ausführungsform die gleichen Vorteile erzielt, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Verbrauchseinheit erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Verbrauchseinheit nach einem ersten Herstellschritt,
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2 die Ausführungsform der 1 in seitlicher Darstellung,
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3 die Ausführungsform der 1 und 2 während des Einklappens des Anbindungsabschnitts,
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4 die Ausführungsform der 1 bis 3 nach dem Einklappen des Anbindungsabschnitts,
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5 die Ausführungsform der 1 bis 3 in seitlicher Darstellung mit eingeklapptem Anbindungsabschnitt,
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6 die Ausführungsform der 1 bis 5 beim Schließen des Gehäuseabschnitts,
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7 die Ausführungsform der 1 bis 6 mit geschlossenem Gehäuseabschnitt, und
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8 eine Ausführungsform eines Verbrauchsmittels.
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Anhand der 1 bis 7 wird nachfolgend näher erläutert, wie in kostengünstiger und einfacher Weise eine erfindungsgemäße Verbrauchseinheit 10 ausgebildet ist und vor allem hergestellt wird.
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In der 1 ist gut zu erkennen, wie zum Beispiel nach einem Spritzgussvorgang in einstückiger und damit integraler und monolithischer Weise eine Verbrauchseinheit 10 als Halbzeug vorliegt. Die Verbrauchseinheit 10 ist hier mit einem Gehäuse 30 versehen, welches verschiedene Abschnitte aufweist. Von links nach rechts sind dies der Gehäuseabschnitt 34 mit einer ersten Gehäuseabschnitts-Hälfte 34b und einer zweiten Gehäuseabschnitts-Hälfte 34a. In der Gehäuseabschnitts-Hälfte 34a ist ein Rastabschnitt 36a als Vorsprung mit Rastnasen ausgebildet. Die beiden Gehäuseabschnitts-Hälften 34a und 34b sind über ein Gehäusescharniermittel 50 miteinander verbunden, wie es später mit Bezug auf die 5 und 6 noch näher erläutert wird.
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Weiter nach rechts ist über einen Scharnierabschnitt 40 ein Anbindungsabschnitt 32 des Gehäuses 30 vorgesehen. Dieser weist einen Gegen-Rastabschnitt 36b auf, welcher vorzugsweise in irreversibler Ausbildung eine Befestigung des Anbindungsabschnittes 32 an der Gehäuseabschnitts-Hälfte 34a ermöglichen kann. An dem Anbindungsabschnitt 32 sind hier eine Vielzahl von hygienischen Verbrauchsmitteln 20 in Form von Zahnstochern über Sollbruchstellen 22 verbunden.
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Nach dem Herstellen, zum Beispiel in einem Spritzgussvorgang wird die Verbrauchseinheit 10 konfektioniert. Hierfür wird ein erster Klappvorgang durchgeführt, wie er in den 2 und 3 zu erkennen ist. Nach dem Spritzgussvorgang liegt die gesamte Verbrauchseinheit 10 in aufgeklappter Form vor. In einem ersten Schritt erfolgt nun ein Einklappen der Verbrauchsmittel 20 und damit auch des Anbindungsabschnitts 32 über das Filmscharnier des Scharnierabschnitts 40, wie dies die Pfeildarstellung der 3 zeigt. Am Ende dieser Klappbewegung um ca. 180° verrastet der Gegen-Rastabschnitt 36b mit dem Rastabschnitt 36a vorzugsweise in irreversibler Weise, wie dies die 4 zeigt.
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Anschließend kann ein Einklappen der Gehäuseabschnitts-Hälfte 34b erfolgen, wie es in den 5 und 6 dargestellt ist. Dieser Klappvorgang erfolgt unter Einsatz der Scharnierfunktion des Gehäusescharniermittels 50 zwischen den beiden Gehäuseabschnitts-Hälften 34a und 34b. Am Ende dieser Bewegung ist die Verbrauchseinheit 10 und damit das Gehäuse 30 geschlossen, wie es die 7 zeigt. Um in diesem geschlossenen Zustand möglichst sicher zu verharren, sind Verrastmittel 38 vorgesehen, welche die beiden Gehäuseabschnitts-Hälften 34a und 34b in dieser geschlossenen Position miteinander halten.
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8 zeigt in vergrößerter Darstellung eine Möglichkeit eines Verbrauchsmittels, wie es auch bei der Ausführungsform der 1 bis 7 eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich bei dem Verbrauchsmittel 20 um einen Zahnstocher mit zwei Endabschnitten 24, wobei die beiden Spitzen 24a und 24b jeweils eine winklige Anstellung zur Längsachse LA des Verbrauchsmittels 20 aufweisen. Am rechten Endabschnitt 24 ist die erste Spitze 24a mit einem Winkel von ca. 30° zur Längsachse LA versehen. Am linken Endabschnitt 24 ist die Spitze 24b im Wesentlichen rechtwinklig angestellt, um ein besseres Hintergreifen hinter dem Zahn zu ermöglichen. Gleichzeitig ist hier zu erkennen, dass eine Materialverstärkung 26 für diese zweite Spitze 24b in diesem Endabschnitt 24 links vorgesehen ist. Neben der Verbesserung im Gebrauch sind die Anwinkelung der beiden Spitzen 24a und 24b sowie das Vorsehen der Materialverstärkung 26 eine Verbesserung der Verbrauchseinheit 10. Wie in den 1 und 4 zu erkennen ist, lässt sich durch das spitzwinklige Anstellen eine Überlappung der einzelnen Verbrauchsmittel 20 ermöglichen. Darunter ist ein seitliches und axiales Versetzen zu verstehen, so dass eine doppelte Translationsverschiebung zu einer Versatzposition führt, wie sie die 1 und 4 zeigen. Die Materialverstärkung 26 dient weiter dazu, eine größere Dickenvariation zwischen Sollbruchstelle 22 und Verbrauchsmittel 20 zu ermöglichen. Damit wird das sichere Ausbrechen an der Sollbruchstelle 22 bei Gebrauchswunsch durch den Benutzer noch weiter verbessert.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verbrauchseinheit
- 20
- Verbrauchsmittel
- 22
- Sollbruchstelle
- 24
- Endabschnitt
- 24a
- Spitze
- 24b
- Spitze
- 26
- Materialverstärkung
- 30
- Gehäuse
- 32
- Anbindungsabschnitt
- 34
- Gehäuseabschnitt
- 34a
- Gehäuseabschnitts-Hälfte
- 34b
- Gehäuseabschnitts-Hälfte
- 36a
- Rastabschnitt
- 36b
- Gegen-Rastabschnitt
- 38
- Verrastmittel
- 40
- Scharnierabschnitt
- 50
- Gehäusescharniermittel
- LA
- Längsachse