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Die Erfindung betrifft eine Operationstischsäule mit einem Grundkörper, einem an dem Grundkörper um eine erste Schwenkachse schwenkbar gelagerten Neigungskörper und eine an dem Neigungskörper um eine zweite Schwenkachse schwenkbar gelagerten Kantungskörper. Des Weiteren hat die Operationstischsäule einen ersten Stellantrieb zum Verschwenken des Neigungskörpers um die erste Schwenkachse und einen langgestreckten zweiten Stellantrieb zum Verschwenken des Kantungskörpers um die zweite Schwenkachse. An dem Kantungskörper ist eine Patientenlagerfläche in einer Lagerflächenebene anbringbar. Der erste Stellantrieb ist mit dem Grundkörper und mit dem Neigungskörper und der zweite Stellantrieb ist in einem ersten Verbindungsbereich schwenkbar mit dem Neigungskörper und in einem zweiten Verbindungsbereich schwenkbar mit dem Kantungskörper verbunden.
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Vor und während einer Operation eines auf einer Patientenlagerfläche eines Operationstischs gelagerten Patienten wird die Patientenlagerfläche in eine Position gebracht, die einen Eingriff am Patienten erleichtert. Dabei kann es erforderlich sein, die Patientenlagerfläche um große Winkel zu verschwenken. Auch die Höhe der Patientenlagerfläche des Operationstischs sollte in einem möglichst großen Bereich einstellbar sein. Idealerweise ermöglicht der Operationstisch auch sehr geringe Höhen der Patientenlagerfläche, was eine platzsparende Bauweise der Operationstischsäule voraussetzt. Zusätzlich dazu können häufig einzelne Elemente der Patientenlagerfläche aus einer Lagerflächenebene heraus verschwenkt werden, um eine Feineinstellung der Liegeposition des Patienten vorzunehmen. In der Regel sind die zum Verschwenken der Patientenlagerfläche vorgesehenen Stellantriebe Teil der Operationstischsäule, wohingegen die einzelnen relativ zueinander verstellbaren Elemente der Patientenlagerfläche durch in der Patientenlagerfläche angeordnete Stellantriebe verstellt werden.
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Im Krankenhausbetrieb werden üblicherweise drei unterschiedliche Arten von Operationstischen eingesetzt, nämlich stationäre Operationstische, bewegbare Operationstische und mobile Operationstische. Stationäre Operationstische haben eine fest mit dem Fußboden eines Operationssaals verbundene Operationstischsäule, wobei sie üblicherweise keinen Operationstischfuß haben und durch fest installierte Kabel mit Energie versorgt werden. Die Patientenlagerfläche ist bei diesen Operationstischen auf einfache Weise lösbar und wieder verbindbar und ist mit einem dafür vorgesehenen Transportgerät verfahrbar. Mit diesem Transportgerät kann ein Patient auf der Patientenlagerfläche zum und aus dem Operationssaal transportiert werden.
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Bewegbare Operationstische haben einen mit der Operationstischsäule verbundenen Operationstischfuß, der eine freie Positionierung im Operationssaal ermöglicht und eine von der Operationstischsäule lösbare und wieder verbindbare Patientenlagerfläche. Das Bewegen der Operationstischsäule erfolgt mittels eines dafür vorgesehenen Säulentransporters oder bei eigenmobilen bewegbaren Operationstischen durch eingebaute, ausfahrbare Transportrollen.
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Operationstischfüße mobiler Operationstische haben Rollen zum Verfahren des Operationstischs, so dass sie ohne zusätzliche Hilfsmittel verfahrbar und zum Transport eines Patienten geeignet sind. Des Weiteren ist bei mobilen Operationstischen die Patientenlagerfläche üblicherweise mit der Operationstischsäule verbunden und wird im Krankenhausbetrieb nicht von der Operationstischsäule gelöst.
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Sowohl bei stationären Operationstischen als auch bei bewegbaren Operationstischen und mobilen Operationstischen sind üblicherweise elektromotorisch verstellbare Komponenten vorgesehen, beispielsweise eine in ihrer Länge elektromotorisch verfahrbare Operationstischsäule zur Veränderung der Höhe der auf der Operationstischsäule angeordneten Patientenlagerfläche, ein um zwei orthogonale Achsen verstellbarer Operationstischsäulenkopf zur Veränderung der Neigung und der Kantung der mit dem Operationstischsäulenkopf verbundenen Patientenlagerfläche und/oder elektromotorisch verstellbare Komponenten der Patientenlagerfläche.
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Als Neigung wird dabei in der folgenden Beschreibung das Verschwenken der Patientenlagerfläche um eine Drehachse bezeichnet, die orthogonal zu einer vertikalen Ebene ist, in der die Längsachse der Patientenlagerfläche verläuft. Als Kantung wird demgegenüber ein Verschwenken der Patientenlagerfläche um ihre Längsachse oder um eine zur Längsachse der Patientenlagerfläche parallele Drehachse, die in einer vertikalen und die Längsachse der Patientenlagerfläche enthaltenden Kantungsebene liegt, bezeichnet.
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Es sind Operationstischsäulen bekannt, die einen ersten Linearstellantrieb zur Neigungsverstellung und einen zweiten Linearstellantrieb zur Kantungsverstellung haben. Ein Beispiel hierfür ist in den 1, 2 und 3 dargestellt.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer Operationstischsäule 10 aus dem Stand Technik. Die Operationstischsäule 10 hat einen Grundkörper 12, der drei teleskopartig ineinander verschiebbare Säulenelemente 13a, 13b, 13c umfasst. In einem Bereich 25 am oberen Ende des ersten Säulenelements 13a ist ein Kantungskörper 14 angeordnet. Der Kantungskörper 14 hat eine Lagerbuchse 24, in der ein nicht dargestellter und um eine Kantungsachse drehbar gelagerter Bolzen aufgenommen ist.
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An einem in 1 nicht sichtbaren Neigungskörper 26 ist ein Stützelement 16 befestigt, mit dem ein Kantungszylinder 18 verbunden ist. Der Kantungszylinder 18 umfasst ein Zylinderrohr 20 und eine Kolbenstange 22, wobei das Zylinderrohr 20 an seinem unteren Ende schwenkbar mit dem Stützelement 16 verbunden ist und die Kolbenstange 22 mit ihrem oberen Ende mit dem Kantungskörper 14 verbunden ist. Insbesondere ist der Kantungszylinder 18 in der dargestellten Neutralposition des Neigungskörpers 26 und des Kantungskörpers 14 vertikal angeordnet.
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2 zeigt eine perspektivische Darstellung der Operationstischsäule 10 nach 1. In dem Bereich 25 des Säulenelements 13a ist der Neigungskörper 26 um eine erste Schwenkachse A1, die im Folgenden als Neigungsachse bezeichnet wird, schwenkbar gelagert. Dazu ist ein mit dem Neigungskörper 26 fest verbundener Drehbolzen 30 in zwei Öffnungen im Bereich 25 aufgenommen und gleitend gelagert. Über einen in 3 dargestellten und mit einer Gabel 28 verbundenen Hubzylinder 34, der im Folgenden als Neigungszylinder bezeichnet wird, wird der Neigungskörper 26 verschwenkt.
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Der Kantungskörper 14 ist durch einen in der Lagerbuchse 24 aufgenommenen und in den Figuren nicht gezeigten Drehbolzen um eine zweite Schwenkachse A2, die im Folgenden als Kantungsachse bezeichnet wird, schwenkbar an dem Neigungskörper 26 gelagert.
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Das Stützelement 16 ist derart ausgebildet, dass der mit dem Stützelement 16 verbundene Bereich des Zylinderrohrs 20 und der mit dem Kantungskörper 14 verbundene Bereich der Kolbenstange 22 auf derselben Seite einer durch die Kantungsachse A2 verlaufenden vertikalen Kantungsebene liegen.
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3 ist eine Seitenansicht, welche die Operationstischsäule von einer anderen Seite als 1 zeigt. Hier ist der zur Neigungsverstellung dienende Neigungszylinder 34 mit seinem Zylinderrohr 36 und seiner Kolbenstange 38 sichtbar. Das Zylinderrohr 36 ist mit dem Säulenelement 13a und die Kolbenstange 38 mit der Gabel 28 schwenkbar verbunden.
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Der zur Kantungsverstellung des Kantungskörpers 14 dienende Kantungszylinder 18 ist bei der aus dem Stand der Technik bekannten Operationstischsäule 10 immer senkrecht zu einer Lagerflächenebene ausgerichtet, in der eine Patientenlagerfläche anbringbar ist. Insbesondere wird der Kantungszylinder 18 bei einer Neigungsverstellung mitverschwenkt und benötigt für die Schwenkbewegung viel Bauraum. Dies ist nachteilig bei der Handhabung der Operationstischsäule und bedarf eines aufwendigen Schutzes des Kantungszylinders 18 vor Wasser und Schmutz. Der Schutz des Kantungszylinders 18 wird typischerweise durch einen Faltenbalg realisiert, dessen Falten sehr aufwendig in der Reinigung und Desinfektion sind. Ohne einen solchen Schutz würden Schmutz und Flüssigkeiten in den Kantungszylinder eindringen und stromführende Bauteile kontaktieren. Zusätzlich müssen die Hände des Anwenders vor dem Hineingreifen in die Schwenkräume geschützt werden.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Operationstischsäule sowie einen Operationstisch anzugeben, die einfach und kompakt aufgebaut sind.
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Diese Aufgabe wird durch eine Operationstischsäule mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch einen Operationstisch mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Durch eine Operationstischsäule mit den Merkmalen des Anspruchs 1 wird erreicht, dass der zweite Stellantrieb beim Neigen des Neigungskörpers und des Kantungskörpers weniger Bauraum als im Stand der Technik beansprucht und leicht durch eine Patientenlagerfläche von oben und eine einfach aufgebaute Verkleidung, z.B. ein kastenförmiges Gehäuse, von der Seite verdeckt werden kann. Dadurch werden aufwendige Konstruktionen wie Faltenbälge zur Verkleidung des zweiten Stellantriebsüberflüssig. Der gewünschte Schutz des zweiten Stellantriebs ist dadurch über den gesamten Verstellbereich einfach zu gewährleisten. Insbesondere vereinfachen sich die Reinigung und Desinfektion.
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Durch die erfindungsgemäße Anordnung des langgestreckten zweiten Stellantriebs ist es möglich, diesen knapp unterhalb des Kantungskörpers zu platzieren. Dabei kann die Längsachse des zweiten Stellantriebs so angeordnet werden, dass sie mit einer zur ersten Schwenkachse parallelen Achse vorzugsweise einen kleinen Winkel einschließt, d.h. annähernd parallel zur Lagerflächenebene angeordnet ist. Dadurch legt das untere Ende des zweiten Stellantriebs bei einer Verschwenkung des Neigungskörpers einen deutlich kleineren Weg zurück als im Stand der Technik und wird nicht in den Wirkungsbereich des Anwenders verschwenkt. Insbesondere muss der Anwender nicht davor geschützt werden, seine Hände an dem zweiten Stellantrieb einzuklemmen.
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Mit der Lagerflächenebene ist im Folgenden eine Ebene gemeint, die durch denjenigen Teil der Patientenlagerfläche definiert ist, der an dem Kantungskörper angebracht ist. Insbesondere kann die Patientenlagerfläche auch Lagerflächenteile, z.B. verschwenkbare Bein- und/oder Rückenplatten aufweisen, die relativ zu dem die Lagerflächenebene definierenden Teil der an dem Kantungskörper angebrachten Patientenlagerfläche verstellbar sind.
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Als erster Verbindungsbereich des zweiten Stellantriebs ist vorzugsweise ein erstes Längsende des langgestreckten zweiten Stellantriebs vorgesehen. Der zweite Verbindungsbereich ist vorzugsweise durch das dem ersten Längsende entgegengesetzte zweite Längsende des zweiten Stellantriebs gegeben.
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Es ist vorteilhaft, wenn die schwenkbare Lagerung des Neigungskörpers an dem Grundkörper und die schwenkbare Lagerung des Kantungskörpers an dem Neigungskörper zusammen eine kardanische Lagerung des Kantungskörpers an dem Grundkörper bilden. Dadurch wird eine hohe Steifigkeit der Lagerung des Kantungskörpers an dem Grundkörper erreicht.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Schwenkachse der schwenkbaren Lagerung des zweiten Stellantriebs an dem Neigungskörper und die Schwenkachse der schwenkbaren Lagerung des zweiten Stellantriebs an dem Kantungskörper parallel zur zweiten Schwenkachse sind. Dadurch werden eine Entkoppelung der Kantungsverstellung von der Neigungsverstellung und eine Verstellbarkeit des zweiten Verstellantriebs in einem großen Winkelbereich erreicht.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der zweite Stellantrieb während einer Verstellbewegung innerhalb seines Verstellbereichs vollständig unterhalb des Kantungskörpers angeordnet ist. Dadurch wird der zweite Stellantrieb von oben durch die Patientenlagerfläche abgedeckt. Dies vereinfacht die Abschirmung des zweiten Stellantriebs.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Längsachse des zweiten Stellantriebs mit der Lagerflächenebene einen spitzen Winkel einschließt. Dadurch wird der zweite Stellantrieb bei einer Neigungsverstellung nicht so weit nach außen aus dem Bereich des Kantungskörpers geschwenkt.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn der spitze Winkel zwischen 5 Grad und 60 Grad liegt. Vorzugsweise liegt der spitze Winkel dabei zwischen 10 Grad und 50 Grad und idealerweise zwischen 12 Grad und 25 Grad. Je kleiner der vorstehend genannte Winkel ist, desto kompakter lässt sich die Abschirmung des langgestreckten zweiten Stellantriebs unmittelbar unterhalb der Patientenlagerfläche realisieren. Je größer dieser Winkel ist, desto effizienter lässt sich die von dem zweiten Stellantrieb in Richtung dessen Längsachse ausgeübte Kraft in ein hinreichend starkes Drehmoment umsetzen, das zum Verschwenken des Kantungskörpers benötigt wird.
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Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind der erste Stellantrieb und/oder der zweite Stellantrieb Linearstellantriebe. Dadurch wird mit relativ einfachen technischen Mitteln die zur Verschwenkung des Kantungskörpers benötigte Kraft bereitgestellt. Vorzugsweise sind der erste Stellantrieb und/oder der zweite Stellantrieb als Hubzylinder ausgebildet.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der zweite Stellantrieb durch eine starre unterhalb der Patientenlagerfläche angeordnete Abdeckung zumindest teilweise abgedeckt. Eine solche starre Abdeckung lässt sich leicht reinigen und desinfizieren, und sie behindert nicht die Bewegungsfreiheit des Anwenders.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Neigungskörper eine erste Lagerbuchse und eine zweite Lagerbuchse zur Aufnahme und zur drehbaren Lagerung eines mit dem Kantungskörper verbundenen Stabes hat, wobei der Stab die zweite Schwenkachse bildet. Dadurch überträgt der Stab eine Neigungsverstellung des Neigungskörpers auf den Kantungskörper und bildet zusammen mit den Lagerbuchsen zugleich eine schwenkbare Lagerung des Kantungskörpers um die zweite Schwenkachse. Durch diesen Aufbau ist der Kantungskörper stabil und auf einfache Weise an dem Neigungskörper gelagert.
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Bei einer weiteren bevorzugten Weiterbildung der Erfindung hat der Neigungskörper einen ersten Vorsprung und einen zweiten Vorsprung, die jeweils auf die Patientenlagerfläche gerichtet sind. Dabei ist die erste Lagerbuchse ein in dem ersten Vorsprung ausgebildetes erstes Durchgangsloch und die zweite Lagerbuchse ein in dem zweiten Vorsprung ausgebildetes zweites Durchgangsloch. Dadurch ist der Abstand der zweiten Schwenkachse von einer mit dem Kantungskörper verbundenen Patientenlagerfläche vorteilhaft klein. Vorzugsweise liegt dieser Abstand etwa zwischen 1 cm und 6 cm. Durch diesen möglichst klein gewählten Abstand führt die Patientenlagerfläche bei einer Kantungsverstellung eine möglichst kleine horizontale Bewegung aus.
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Vorzugsweise sind ein den Neigungskörper bildender erster Rahmen und ein den Kantungskörper bildender zweiter Rahmen vorgesehen. Dadurch werden eine hohe Stabilität des Neigungskörpers und des Kantungskörpers und ein einfacher Aufbau erreicht.
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Bei einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung hat die Operationstischsäule einen teleskopartigen Aufbau mit mindestens zwei relativ zueinander entlang einer gemeinsamen Längsachse verschiebbaren Säulenelementen. Der Neigungskörper ist dabei an einem ersten der mindestens zwei Säulenelemente um die erste Schwenkachse schwenkbar gelagert. Das erste Ende des ersten Stellantriebs ist schwenkbar mit dem ersten Säulenelement verbunden. Dadurch werden die Neigungs- und die Kantungsverstellung von einer durch die relativ zueinander verschiebbaren Säulenelemente erreichbaren Höhenverstellung entkoppelt. Zudem ist es günstig, den ersten Stellantrieb sehr nah am ersten Säulenelement anzuordnen, da die hohen vertikal auf den ersten Stellantrieb wirkenden Kräfte über kurze Wege in das erste Säulenelement eingeleitet werden.
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Des Weiteren ist es vorteilhaft, wenn der Neigungskörper in einer Neutralstellung des Kantungskörpers von dem Kantungskörper in der Lagerflächenebene umschlossen ist und wenn das erste Säulenelement von dem Neigungskörper in der Lagerflächenebene umschlossen ist. Dadurch wird der benötigte Bauraum in der Operationstischsäule minimiert und bei einem weiterhin großen Verstellbereich eine deutlich niedrigere Bauhöhe der Operationstischsäule erreicht. Eine Neutralstellung des Kantungskörpers ist insbesondere dann gegeben, wenn die Lagerflächenebene parallel zur Querschnittsfläche des Neigungskörpers ist. Dies ist beispielsweise erfüllt, wenn eine an dem Kantungskörper angebrachte Patientenlagerfläche horizontal angeordnet ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn der erste Rahmen und der zweite Rahmen rechteckig sind. Dadurch ist eine hohe Steifigkeit der aus dem Kantungskörper und der Patientenlagerfläche zusammengesetzten Baugruppe erreichbar.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die erste Schwenkachse senkrecht zu der zweiten Schwenkachse oder zu einer zu der zweiten Schwenkachse parallelen Achse. Des Weiteren verläuft die erste Schwenkachse durch eine erste Seite des Kantungskörpers und durch eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite des Kantungskörpers. Die zweite Schwenkachse verläuft durch eine dritte Seite des Kantungskörpers und durch eine der dritten Seite gegenüberliegende vierte Seite des Kantungskörpers. Dadurch ist ein stabiler Aufbau gewährleistet, wie man ihn etwa von einer kardanischen Lagerung her kennt.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, die die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den beigefügten Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine Seitenansicht einer Operationstischsäule aus dem Stand der Technik;
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2 eine detaillierte perspektivische Darstellung der Operationstischsäule nach 1;
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3 eine Seitenansicht der Operationstischsäule nach 1 von einer anderen Seite;
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4 eine perspektivische Seitenansicht einer Operationstischsäule gemäß einem Ausführungsbeispiel, wobei Teile der Operationstischsäule weggelassen sind;
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5 eine perspektivische Ansicht eines Operationstischs mit der in 4 dargestellten Operationstischsäule.
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Die folgende Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der 4 und 5 nimmt Bezug auf die aus dem Stand der Technik bekannte Ausführungsform nach den 1 bis 3. Folglich werden im Folgenden nur diejenigen technischen Aspekte näher erläutert, in denen sich das erfindungsgemäße Ausführungsbeispiel nach den 4 und 5 von der in den 1 bis 3 dargestellten Ausführungsform unterscheidet.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Operationstischsäule 80 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Elemente, die einen gleichen Aufbau oder eine gleiche Funktion haben wie der in den 1 bis 3 gezeigte Stand der Technik, haben gleiche Bezugszeichen.
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Die Operationstischsäule 80 hat einen im oberen Bereich 25 des ersten Säulenelements 13a um eine Neigungsachse A3 schwenkbar gelagerten Neigungskörper 42 und einen an dem Neigungskörper 42 um eine Kantungsachse A4 gelagerten Kantungskörper 40.
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Der Kantungskörper 40 ist über einen Kantungszylinder 50 mit dem Neigungskörper 42 verbunden. Der Kantungszylinder 50 umfasst ein Zylinderrohr 52 und eine Kolbenstange 54, die in ihrer Längsrichtung verschiebbar in dem Zylinderrohr 52 aufgenommen ist. Das Ende des Zylinderrohrs 52, das dem aus dem Zylinderrohr 52 herausstehenden Ende der Kolbenstange 54 entgegengesetzt ist, ist mit einem Stützelement 53 des Neigungskörpers 42 um eine erste Schwenkachse A6 schwenkbar verbunden. Das aus dem Zylinderrohr 52 herausstehende Ende der Kolbenstange 54 ist mit dem Kantungskörper 40 um eine zweite Schwenkachse A5 schwenkbar verbunden. Dabei liegt das mit dem Stützelement 53 verbundene Ende des Zylinderrohrs 52 auf einer Seite einer die Kantungsachse A4 enthaltenden vertikalen Kantungsebene und das mit dem Kantungskörper 40 verbundene Ende der Kolbenstange 54 auf der anderen Seite der Kantungsebene.
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Die Enden des Kantungszylinders 50 bleiben bei einer Verstellung des Kantungszylinders 50 und/oder einer Verstellung des Neigungszylinders 34 jeweils innerhalb ihres Verstellbereichs auf ihrer jeweiligen Seite der Kantungsebene. Dabei schließt die Längsachse des Kantungszylinders 50 einen spitzen Winkel mit der Lagerflächenebene ein, die parallel zu einer durch die Auflagefläche 41 des Kantungskörpers 40 definierten Ebene liegt. Der Kantungszylinder 50 ist über seinen gesamten Verstellbereich annähernd parallel zur Lagerflächenebene unterhalb der Patientenlagerfläche 58 angeordnet. Der Kantungszylinder 50 wird somit bei Verschwenkungen des Neigungskörpers 42 und des Kantungskörpers 40 nach oben durch die Patientenlagerfläche 58 abgedeckt.
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Das Zylinderrohr 36 des Neigungszylinders 34 ist über einen nicht dargestellten Bolzen mit dem ersten Säulenelement 13a verbunden. Im Unterschied zu der in den 1 bis 3 dargestellten Operationstischsäule 10 ist die Kolbenstange 38 des Neigungszylinders 34 mit einer Lasche 39 schwenkbar verbunden, die wiederum mit dem Neigungskörper 42 schwenkbar gekoppelt ist.
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In dem oberen Bereich des Säulenelements 13a sind eine erste Lagerbuchse 43a und eine in der in 4 dargestellten Perspektive nicht sichtbare zweite Lagerbuchse ausgebildet. In diesen Lagerbuchsen 43a ist jeweils ein Drehbolzen aufgenommen, um den der Neigungskörper 42 drehbar gelagert ist. Die durch die Drehbolzen definierte Schwenkachse bildet die Neigungsachse A3 des Neigungskörpers 42.
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Der Neigungskörper 42 hat einen ersten Vorsprung 45 und einen zweiten Vorsprung 47, die beide nach oben gerichtet sind und in denen jeweils eine dritte Lagerbuchse 44 bzw. eine vierte Lagerbuchse 46 als Durchgangsloch ausgebildet ist.
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In dem den Neigungskörper 42 in einer zur Lagerflächenebene parallelen Ebene umschließenden Kantungskörper 40 ist ein erstes, auf der Kantungsachse A4 liegendes Durchgangsloch 48 und ein zweites, in 4 nicht sichtbares Durchgangsloch ausgebildet. In diesen Durchgangslöchern 48 und den Lagerbuchsen 44, 46 ist ein in 4 nicht dargestellter Stab aufgenommen, der die Kantungsachse A4 bildet. Der Stab ist fest mit den Durchgangslöchern 48 verbunden und drehbar in der dritten und der vierten Lagerbuchse 44, 46 gelagert. Weiterhin wird an diesem Stab eine vertikale für die Höhenverstellung des ersten Säulenelements 13a bestimmte Kraft eingeleitet. Der dafür notwendige Aktor ist nicht abgebildet.
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Der Neigungszylinder 34 und der Grundkörper 12 sind durch eine in 4 nur schematisch dargestellte Abdeckung 56 teilweise abgedeckt. Der Neigungszylinder 34 ist dabei durch ein Langloch 57 der Abdeckung 56 geführt.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Operationstischs mit der in 4 dargestellten Operationstischsäule 80. Unterhalb der Patientenlagerfläche 58 ist ein starrer Kasten 70, in dem der Kantungszylinder 50 aufgenommen ist, parallel zur Lagerflächenebene angeordnet und mit dem Kantungskörper 40 verbunden. Dadurch ist der Kantungszylinder 50 seitlich und nach unten Kasten 70 gegen Einwirkungen von außen geschützt. Die Säulenelemente 13a bis 13c werden durch eine weitere Abdeckung 72 geschützt, die oberhalb der Abdeckung 56 angeordnet ist. Die Abdeckung 56 sitzt auf einem Säulenfuß 74.
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Die Patientenlagerfläche 58 hat mehrere gegeneinander verschwenkbare Segmente, von denen in 5 nur zwei Segmente gezeigt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Operationstischsäule
- 12
- Grundkörper
- 14
- Kantungskörper
- 16
- Stützelement
- 18
- Kantungszylinder
- 20
- Zylinderrohr
- 22
- Kolbenstange
- 24
- Lagerbuchse
- 25
- oberer Bereich
- 26
- Neigungskörper
- 28
- Gabel
- 30
- Drehbolzen
- 34
- Neigungszylinder
- 36
- Zylinderrohr
- 38
- Kolbenstange
- 39
- Lasche
- 40
- Kantungskörper
- 41
- Auflagefläche
- 42
- Neigungskörper
- 43a, 43b
- erste und zweite Lagerbuchse
- 44
- dritte Lagerbuchse
- 45
- erster Vorsprung
- 46
- vierte Lagerbuchse
- 47
- zweiter Vorsprung
- 48
- erstes Durchgangsloch
- 50
- Kantungszylinder
- 52
- Zylinderrohr
- 53
- Stützelement
- 54
- Kolbenstange
- 56
- Abdeckung
- 57
- Langloch
- 58
- Patientenlagerfläche
- 70
- Kasten
- 72
- weitere Abdeckung
- 74
- Säulenfuß
- 76, 78
- Segmente
- 80,
- Operationstischsäulen
- 100
- Operationstisch
- A1, A3
- Neigungsachsen
- A2, A4
- Kantungsachsen
- A5, A6
- Schwenkachsen