-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein optoelektronisches Bauelement gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zum Herstellen eines optoelektronischen Bauelements gemäß Patentanspruch 11.
-
Es ist bekannt, dass bei für eine Oberflächenmontage vorgesehenen elektronischen und optoelektronischen Bauelementen (SMD-Bauelementen) einander benachbarte Lötkontaktflächen einen Mindestabstand von 200 µm nicht unterschreiten sollten. Andernfalls kann es während einer Lötmontage des Bauelements zu einem Zusammenfließen von Lot und dadurch zu einem elektrischen Kurzschluss zwischen den elektrischen Kontaktflächen kommen. Weiter ist es bekannt, elektrische Kontaktflächen von SMD-Bauelementen durch in ein Kunststoffgehäuse eingebettete Leiterrahmenabschnitte zu bilden. Elektronische und optoelektronische Halbleiterchips solcher Bauelemente können derart auf den Leiterrahmenabschnitten angeordnet werden, dass elektrische Kontaktflächen der Halbleiterchips unmittelbar mit den Leiterrahmenabschnitten verbunden sind. Da der erforderliche Mindestabstand zwischen den Lötkontaktflächen im Stand der Technik einen Mindestabstand zwischen den Leiterrahmenabschnitten festlegt, ergibt sich hieraus auch eine Mindestgröße des Halbleiterchips, die einer weiteren Miniaturisierung im Wege steht.
-
Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein optoelektronisches Bauelement bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch ein optoelektronisches Bauelement mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen eines optoelektronischen Bauelements anzugeben. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen sind verschiedene Weiterbildungen angegeben.
-
Ein optoelektronisches Bauelement umfasst einen optoelektronischen Halbleiterchip mit einem ersten elektrischen Kontakt und einem zweiten elektrischen Kontakt, einen ersten Leiterrahmenabschnitt, der eine erste Chipkontaktfläche und eine der ersten Chipkontaktfläche gegenüberliegende erste Lötkontaktfläche aufweist, und einen zweiten Leiterrahmenabschnitt, der eine zweite Chipkontaktfläche und eine der zweiten Chipkontaktfläche gegenüberliegende zweite Lötkontaktfläche aufweist. Dabei ist der erste elektrische Kontakt elektrisch leitend mit der ersten Chipkontaktfläche und der zweite elektrische Kontakt elektrisch leitend mit der zweiten Chipkontaktfläche verbunden. Der erste Leiterrahmenabschnitt und der zweite Leiterrahmenabschnitt sind derart in ein Gehäuse eingebettet, dass zumindest Teile der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche an einer Unterseite des Gehäuses zugänglich sind. An der Unterseite des Gehäuses ist ein Lötstoppelement angeordnet, das sich zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche erstreckt. Vorteilhafterweise bewirkt das an der Unterseite des Gehäuses dieses optoelektronischen Bauelements angeordnete Lötstoppelement eine elektrische Isolation zwischen der ersten Lötkontaktfläche des ersten Leiterrahmenabschnitts und der zweiten Lötkontaktfläche des zweiten Leiterrahmenabschnitts. Das an der Unterseite des Gehäuses angeordnete Lötstoppelement verhindert außerdem insbesondere ein Verfließen von Lot zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche des optoelektronischen Bauelements. Dadurch wird ein unerwünschter Kurzschluss zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche des optoelektronischen Bauelements vorteilhafterweise verhindert.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements weisen die erste Lötkontaktfläche und die zweite Lötkontaktfläche einen Abstand von weniger als 200 µm auf. Vorteilhafterweise kann das optoelektronische Bauelement dadurch sehr kompakt ausgebildet sein. Insbesondere kann auch der optoelektronische Halbleiterchip des optoelektronischen Bauelements sehr kompakt ausgebildet sein, da der optoelektronische Halbleiterchip lediglich einen Abstand von weniger als 200 µm zwischen der ersten Lötkontaktfläche des ersten Leiterrahmenabschnitts und der zweiten Lötkontaktfläche des zweiten Leiterrahmenabschnitts des optoelektronischen Bauelements überbrücken muss.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements bedeckt das Lötstoppelement die erste Lötkontaktfläche und/oder die zweite Lötkontaktfläche teilweise. Vorteilhafterweise vergrößert das Lötstoppelement dadurch einen wirksamen Abstand zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche, wodurch ein unerwünschter Kurzschluss zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche des optoelektronischen Bauelements vorteilhafterweise trotz eines geringen Abstands zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche verhindert werden kann.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements weist das Lötstoppelement eine Kantenlänge von mindestens 200 µm auf. Vorteilhafterweise kann dadurch weitgehend sichergestellt werden, dass es während einer Oberflächenmontage des optoelektronischen Bauelements nicht zu einem Verfließen von Lot zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche und dadurch zu einem elektrischen Kurzschluss zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche des optoelektronischen Bauelements kommt.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements schließen die erste Lötkontaktfläche und die zweite Lötkontaktfläche bündig mit der Unterseite des Gehäuses ab. Vorteilhafterweise eignet sich das optoelektronische Bauelement dadurch besonders gut für eine Oberflächenmontage.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements weist das Gehäuse an einer der Unterseite gegenüberliegenden Oberseite eine Kavität auf. Dabei sind zumindest Teile der ersten Chipkontaktfläche und der zweiten Chipkontaktfläche in der Kavität zugänglich. Der optoelektronische Halbleiterchip ist in der Kavität angeordnet. Vorteilhafterweise kann die Kavität des Gehäuses des optoelektronischen Bauelements einem mechanischen Schutz des optoelektronischen Halbleiterchips dienen. Außerdem kann die Kavität als optischer Reflektor für durch den optoelektronischen Halbleiterchip des optoelektronischen Bauelements emittierte elektromagnetische Strahlung dienen. Die Kavität kann auch zur Aufnahme von den optoelektronischen Halbleiterchip einbettendem Vergussmaterial dienen.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements ist in der Kavität ein Vergussmaterial angeordnet. Vorteilhafterweise kann das Vergussmaterial einen Schutz des optoelektronischen Halbleiterchips vor einer Beschädigung durch äußere mechanische Einwirkungen bewirken. Das Vergussmaterial kann auch eingebettete Konverterpartikel aufweisen, die dazu vorgesehen sind, eine Wellenlänge einer durch den optoelektronischen Halbleiterchip emittierten elektromagnetischen Strahlung zu konvertieren.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements sind der erste elektrische Kontakt und der zweite elektrische Kontakt auf einer gemeinsamen Oberfläche des optoelektronischen Halbleiterchips angeordnet. Der optoelektronische Halbleiterchip kann dabei beispielsweise als Flipchip ausgebildet sein. Vorteilhafterweise ergibt sich dadurch eine besonders kompakte Ausführung des optoelektronischen Halbleiterchips und des optoelektronischen Bauelements.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements ist der optoelektronische Halbleiterchip als volumenemittierender Saphir-Flipchip ausgebildet. Vorteilhafterweise kann der optoelektronische Halbleiterchip dadurch mit besonders kompakten Abmessungen ausgebildet sein.
-
In einer Ausführungsform des optoelektronischen Bauelements ist die die elektrischen Kontakte aufweisende Oberfläche des optoelektronischen Halbleiterchips den Chipkontaktflächen zugewandt. Dadurch können direkte elektrisch leitende Verbindungen zwischen den elektrischen Kontakten des optoelektronischen Halbleiterchips und den Chipkontaktflächen der Leiterrahmenabschnitte des optoelektronischen Bauelements bestehen. Beispielsweise können die elektrischen Kontakte über Lötverbindungen mit den Chipkontaktflächen verbunden sein. Eine Verwendung von Bonddrähten ist vorteilhafterweise nicht erforderlich.
-
Ein Verfahren zum Herstellen eines optoelektronischen Bauelements umfasst Schritte zum Einbetten eines ersten Leiterrahmenabschnitts mit einer ersten Lötkontaktfläche und eines zweiten Leiterrahmenabschnitts mit einer zweiten Lötkontaktfläche in ein Gehäuse derart, dass zumindest Teile der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche an einer Unterseite des Gehäuses zugänglich bleiben, und zum Anordnen eines Lötstoppelements an der Unterseite des Gehäuses zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche. Vorteilhafterweise ermöglicht dieses Verfahren eine Herstellung eines optoelektronischen Bauelements mit äußerst kompakten Abmessungen. Dabei wird durch das an der Unterseite des Gehäuses angeordnete Lötstoppelement trotz der möglichen kompakten Abmessungen des optoelektronischen Bauelements sichergestellt, dass es während einer Montage des optoelektronischen Bauelements nicht zu einem Verfließen von Lot zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche und einem sich daraus ergebenden elektrischen Kurzschluss zwischen der ersten Lötkontaktfläche und der zweiten Lötkontaktfläche kommt.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens umfasst dieses einen weiteren Schritt zum Anordnen eines optoelektronischen Halbleiterchips in einer Kavität an einer der Unterseite gegenüberliegenden Oberseite des Gehäuses. Vorteilhafterweise kann der optoelektronische Halbleiterchip mit äußerst kompakten äußeren Abmessungen ausgebildet sein.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens wird das Lötstoppelement als Lötstopplack auf die Unterseite des Gehäuses aufgebracht. Vorteilhafterweise ist das Verfahren dadurch kostengünstig durchführbar und eignet sich für eine Massenproduktion.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Anordnen des Lötstoppelements mittels einer Maske. Vorteilhafterweise ist das Verfahren dadurch einfach und kostengünstig durchführbar und eignet sich für eine Massenproduktion.
-
In einer Ausführungsform des Verfahrens erfolgt das Einbetten des ersten Leiterrahmenabschnitts und des zweiten Leiterrahmenabschnitts in das Gehäuse durch ein Spritzgussverfahren. Vorteilhafterweise ist das Verfahren dadurch einfach und kostengünstig durchführbar und eignet sich für eine Massenproduktion.
-
Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen in jeweils schematisierter Darstellung
-
1 eine geschnittene Seitenansicht eines optoelektronischen Bauelements; und
-
2 eine geschnittene Seitenansicht des optoelektronischen Bauelements nach einer Montage auf einer Leiterplatte.
-
1 zeigt eine schematische geschnittene Seitenansicht eines optoelektronischen Bauelements 10. Das optoelektronische Bauelement 10 kann beispielsweise ein Leuchtdioden-Bauelement sein.
-
Das optoelektronische Bauelement 10 weist einen optoelektronischen Halbleiterchip 100 auf. Der optoelektronische Halbleiterchip 100 kann beispielsweise ein Leuchtdiodenchip (LED-Chip) sein. Der optoelektronische Halbleiterchip 100 kann beispielsweise als Flipchip ausgebildet sein. Insbesondere kann der optoelektronische Halbleiterchip 100 beispielsweise als volumenemittierender Saphir-Flipchip ausgebildet sein.
-
Der optoelektronische Halbleiterchip 100 weist eine Emissionsseite 101 auf. Der optoelektronische Halbleiterchip 100 ist dazu ausgebildet, an seiner Emissionsseite 101 elektromagnetische Strahlung, beispielsweise sichtbares Licht, zu emittieren. Falls der optoelektronische Halbleiterchip 100 als Volumenemitter ausgebildet ist, so kann der optoelektronische Halbleiterchip 100 außer an der Emissionsseite 101 auch an anderen Oberflächen elektromagnetische Strahlung emittieren.
-
Der optoelektronische Halbleiterchip 100 weist eine der Emissionsseite 101 gegenüberliegende Kontaktseite 102 auf. An der Kontaktseite 102 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 sind ein erster elektrischer Kontakt 110 und ein zweiter elektrischer Kontakt 120 angeordnet. Zwischen dem ersten elektrischen Kontakt 110 und dem zweiten elektrischen Kontakt 120 kann eine elektrische Spannung an den optoelektronischen Halbleiterchip 100 angelegt werden, um den optoelektronischen Halbleiterchip 100 zur Emission elektromagnetischer Strahlung zu veranlassen. Der erste elektrische Kontakt 110 kann beispielsweise als Anode ausgebildet sein. Der zweite elektrische Kontakt 120 kann beispielsweise als Kathode ausgebildet sein. Es kann aber auch der erste elektrische Kontakt 110 als Kathode und der zweite elektrische Kontakt 120 als Anode ausgebildet sein.
-
Das optoelektronische Bauelement 10 weist ein Gehäuse 400 auf. Das Gehäuse 400 weist ein elektrisch isolierendes Material auf, bevorzugt ein Kunststoffmaterial. Beispielsweise kann das Gehäuse 400 ein Epoxidharz aufweisen. Das Gehäuse 400 kann beispielsweise durch ein Formverfahren (Moldverfahren) hergestellt sein, insbesondere beispielsweise durch ein Spritzgussverfahren (Injection Molding).
-
Das Gehäuse 400 weist eine Oberseite 401 und eine der Oberseite 401 gegenüberliegende Unterseite 402 auf. An der Oberseite 401 des Gehäuses 400 weist dieses eine Kavität 410 auf. Die Kavität 410 kann beispielsweise als sich trichterförmig (konisch) verjüngende Vertiefung ausgebildet sein.
-
In das Gehäuse 400 des optoelektronischen Bauelements 10 sind ein erster Leiterrahmenabschnitt 200 und ein zweiter Leiterrahmenabschnitt 300 eingebettet. Der erste Leiterrahmenabschnitt 200 und der zweite Leiterrahmenabschnitt 300 weisen jeweils ein elektrisch leitendes Material auf, bevorzugt ein Metall. Der erste Leiterrahmenabschnitt 200 und der zweite Leiterrahmenabschnitt 300 sind voneinander beabstandet und elektrisch gegeneinander isoliert. Der erste Leiterrahmenabschnitt 200 und der zweite Leiterrahmenabschnitt 300 werden bevorzugt bereits während der Herstellung des Gehäuses 400 in das Material des Gehäuses 400 eingebettet. Der erste Leiterrahmenabschnitt 200 und der zweite Leiterrahmenabschnitt 300 können dabei durch Abschnitte eines gemeinsamen Leiterrahmens gebildet werden.
-
Der erste Leiterrahmenabschnitt 200 weist eine erste Chipkontaktfläche 210 und eine der ersten Chipkontaktfläche 210 gegenüberliegende erste Lötkontaktfläche 220 auf. Der zweite Leiterrahmenabschnitt 300 weist eine zweite Chipkontaktfläche 310 und eine der zweiten Chipkontaktfläche 310 gegenüberliegende zweite Lötkontaktfläche 320 auf. Die erste Chipkontaktfläche 210 und die zweite Chipkontaktfläche 310 können auch als Bondpads bezeichnet werden. Die Chipkontaktflächen 210, 310 der Leiterrahmenabschnitte 200, 300 und die Lötkontaktflächen 220, 320 der Leiterrahmenabschnitte 200, 300 sind jeweils zumindest teilweise nicht durch das Material des Gehäuses 400 bedeckt.
-
Teile der ersten Chipkontaktfläche 210 des ersten Leiterrahmenabschnitts 200 und Teile der zweiten Chipkontaktfläche 310 des zweiten Leiterrahmenabschnitts 300 liegen im Bereich der Kavität 410 des Gehäuses 400 frei. Dabei sind die Chipkontaktflächen 210, 310 der Leiterrahmenabschnitte 200, 300 in dieselbe Raumrichtung orientiert wie die Oberseite 401 des Gehäuses 400.
-
Teile der ersten Lötkontaktfläche 220 des ersten Leiterrahmenabschnitts 200 und der zweiten Lötkontaktfläche 320 des zweiten Leiterrahmenabschnitts 300 liegen an der Unterseite 402 des Gehäuses 400 frei. Bevorzugt schließen die erste Lötkontaktfläche 220 und die zweite Lötkontaktfläche 320 bündig mit der Unterseite 402 des Gehäuses 400 ab. Die Lötkontaktflächen 220, 320 der Leiterrahmenabschnitte 200, 300 des optoelektronischen Bauelements 10 sind zur elektrischen Kontaktierung des optoelektronischen Bauelements 10 vorgesehen. Das optoelektronische Bauelement 10 kann sich beispielsweise für eine Oberflächenmontage eignen. In diesem Fall können die Lötkontaktflächen 220, 320 beispielsweise durch Wiederaufschmelzlöten (Reflow-Löten) elektrisch kontaktiert werden.
-
Der optoelektronische Halbleiterchip 100 des optoelektronischen Bauelements 10 ist in der Kavität 410 des Gehäuses 400 über der ersten Chipkontaktfläche 210 des ersten Leiterrahmenabschnitts 200 und der zweiten Chipkontaktfläche 310 des zweiten Leiterrahmenabschnitts 300 angeordnet. Dabei ist die Kontaktseite 102 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 den Chipkontaktflächen 210, 310 zugewandt. Dadurch ist die Emissionsseite 101 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 in dieselbe Raumrichtung orientiert wie die Oberseite 401 des Gehäuses 400. An der Emissionsseite 101 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 emittierte elektromagnetische Strahlung kann an der Oberseite 401 des Gehäuses 400 abgestrahlt werden.
-
Der erste elektrische Kontakt 110 an der Kontaktseite 102 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 ist elektrisch leitend mit der ersten Chipkontaktfläche 210 des ersten Leiterrahmenabschnitts 200 verbunden. Der zweite elektrische Kontakt 120 an der Kontaktseite 102 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 ist elektrisch leitend mit der zweiten Chipkontaktfläche 310 des zweiten Leiterrahmenabschnitts 300 des optoelektronischen Bauelements 10 verbunden. Die Verbindung zwischen den elektrischen Kontakten 110, 120 und den Chipkontaktflächen 210, 310 kann beispielsweise ein elektrisch leitendes Lot oder einen elektrisch leitenden Kleber umfassen.
-
Die erste Chipkontaktfläche 210 des ersten Leiterrahmenabschnitts 200 und die zweite Chipkontaktfläche 310 des zweiten Leiterrahmenabschnitts 300 weisen einen Abstand 250 voneinander auf. Der Abstand 250 ist bevorzugt kleiner als 200 µm. Dadurch können auch der erste elektrische Kontakt 110 und der zweite elektrische Kontakt 120 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 einen geringen Abstand voneinander aufweisen, was es ermöglicht, den optoelektronischen Halbleiterchip 100 mit geringen Abmessungen auszubilden. Bevorzugt weisen auch der erste elektrische Kontakt 110 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 und der zweite elektrische Kontakt 120 des optoelektronischen Halbleiterchips 100 voneinander einen Abstand von weniger als 200 µm auf.
-
Durch den geringen Abstand 250 zwischen der ersten Chipkontaktfläche 210 und der zweiten Chipkontaktfläche 310 können auch die erste Lötkontaktfläche 220 und die zweite Lötkontaktfläche 320 einen kleinen Abstand voneinander aufweisen. Der Abstand zwischen der ersten Lötkontaktfläche 220 und der zweiten Lötkontaktfläche 320 kann im Wesentlichen dem Abstand 250 zwischen der ersten Chipkontaktfläche 210 und der zweiten Chipkontaktfläche 310 entsprechen.
-
An der Unterseite 402 des Gehäuses 400 des optoelektronischen Bauelements 10 ist ein Lötstoppelement 500 angeordnet, das sich zwischen der ersten Lötkontaktfläche 220 und der zweiten Lötkontaktfläche 320 erstreckt. Das Lötstoppelement 500 bedeckt einen Teil der ersten Lötkontaktfläche 220, einen Teil der Unterseite 402 des Gehäuses 400 und einen Teil der zweiten Lötkontaktfläche 320. Dabei weist das Lötstoppelement 500 in einer Verbindungsrichtung zwischen der ersten Lötkontaktfläche 220 und der zweiten Lötkontaktfläche 320 eine Kantenlänge 510 auf. Die Kantenlänge 510 ist größer als der Abstand 250 zwischen den Chipkontaktflächen 210, 310. Bevorzugt ist die Kantenlänge 510 größer als 200 µm.
-
Das Lötstoppelement 500 weist ein elektrisch isolierendes Material auf, das von Lot nicht benetzt wird. Das Lötstoppelement 500 kann beispielsweise mittels einer Maske in Form von Lötstopplack an der Unterseite 402 des Gehäuses 400 angeordnet werden.
-
In der Kavität 410 des Gehäuses 400 des optoelektronischen Bauelements 10 ist ein Vergussmaterial 420 angeordnet. Der optoelektronische Halbleiterchip 100 ist in das Vergussmaterial 420 eingebettet. Das Vergussmaterial 420 kann beispielsweise ein Silikon aufweisen. Das Vergussmaterial 420 kann einem Schutz des optoelektronischen Halbleiterchips 100 vor einer Beschädigung durch äußere mechanische Einwirkungen dienen. Das Vergussmaterial 420 kann außerdem eingebettete Konverterpartikel aufweisen, die dazu vorgesehen sind, eine Wellenlänge einer durch den optoelektronischen Halbleiterchip 100 emittierten elektromagnetischen Strahlung zu konvertieren. Beispielsweise können die in das Vergussmaterial 420 eingebetteten Konverterpartikel dazu ausgebildet sein, elektromagnetische Strahlung mit einer Wellenlänge aus dem ultravioletten oder blauen Spektralbereich in weißes Licht zu konvertieren. Alternativ oder zusätzlich zu eingebetteten Konverterpartikeln kann das Vergussmaterial 420 auch andere eingebettete Partikel aufweisen, beispielsweise Streupartikel.
-
Das Vergussmaterial 420 kann allerdings auch vollständig entfallen.
-
Das an der Unterseite 402 des Gehäuses 400 des optoelektronischen Bauelements 10 angeordnete Lötstoppelement 500 kann als Reflektor für durch den optoelektronischen Halbleiterchip 100 in Richtung der Unterseite 402 des Gehäuses 400 emittierte elektromagnetische Strahlung dienen. An dem Lötstoppelement 500 reflektierte elektromagnetische Strahlung kann das Gehäuse 400 des optoelektronischen Bauelements 10 erneut durchlaufen und an der Oberseite 401 des Gehäuses 400 abgestrahlt werden. Dadurch können vorteilhafterweise Lichtverluste des optoelektronischen Bauelements 10 reduziert werden.
-
2 zeigt eine weitere schematische geschnittene Seitenansicht des optoelektronischen Bauelements 10. In der Darstellung der 2 ist das optoelektronische Bauelement 10 auf einer Leiterplatte 600 angeordnet.
-
Die Leiterplatte 600 kann auch als Platine oder als PCB bezeichnet werden. An einer Oberseite der Leiterplatte 600 sind eine erste Lötkontaktfläche 610 und eine zweite Lötkontaktfläche 620 angeordnet. Die erste Lötkontaktfläche 610 und die zweite Lötkontaktfläche 620 können über in 2 nicht dargestellte Leiterbahnen und andere elektrisch leitende Verbindungen mit weiteren Schaltungsteilen verbunden sein.
-
Das optoelektronische Bauelement 10 ist derart über der Oberseite der Leiterplatte 600 angeordnet, dass die Unterseite 402 des Gehäuses 400 des optoelektronischen Bauelements 10 der Oberseite der Leiterplatte 600 zugewandt ist. Die erste Lötkontaktfläche 220 des ersten Leiterrahmenabschnitts 200 des optoelektronischen Bauelements 10 ist elektrisch leitend mit der ersten Lötkontaktfläche 610 der Leiterplatte 600 verbunden. Die zweite Lötkontaktfläche 320 des zweiten Leiterrahmenabschnitts 300 des optoelektronischen Bauelements 10 ist elektrisch leitend mit der zweiten Lötkontaktfläche 620 der Leiterplatte 600 verbunden. Die Lötkontaktflächen 220, 320 des optoelektronischen Bauelements 10 können beispielsweise durch Wiederaufschmelzlöten (Reflow-Löten) oder über ein anderes Verfahren zur Oberflächenmontage mit den Lötkontaktflächen 610, 620 der Leiterplatte 600 verbunden worden sein.
-
Die erste Lötkontaktfläche 610 und die zweite Lötkontaktfläche 620 der Leiterplatte 600 weisen einen Abstand 630 voneinander auf. Die Größe des Abstands 630 entspricht bevorzugt etwa der Kantenlänge 510 des Lötstoppelements 500. Insbesondere ist der Abstand 630 zwischen den Lötkontaktflächen 610, 620 der Leiterplatte 600 bevorzugt größer als 200 µm.
-
Durch den Abstand 630 zwischen der ersten Lötkontaktfläche 610 und der zweiten Lötkontaktfläche 620 der Leiterplatte 600 und durch das zwischen der ersten Lötkontaktfläche 220 und der zweiten Lötkontaktfläche 320 des optoelektronischen Bauelements 10 angeordnete Lötstoppelement 500 wurde während der Herstellung der Lötverbindungen zwischen den Lötkontaktflächen 220, 320 des optoelektronischen Bauelements 10 und den Lötkontaktflächen 610, 620 der Leiterplatte 600 verhindert, dass Lot zwischen die erste Lötkontaktfläche 610 und die zweite Lötkontaktfläche 620 der Leiterplatte 600 bzw. zwischen die erste Lötkontaktfläche 220 und die zweite Lötkontaktfläche 320 des optoelektronischen Bauelements 10 gelangt und einen Kurzschluss zwischen den ersten Lötkontaktflächen 220, 610 und den zweiten Lötkontaktflächen 320, 620 verursacht.
-
Die Erfindung wurde anhand der bevorzugten Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben. Dennoch ist die Erfindung nicht auf die offenbarten Beispiele eingeschränkt. Vielmehr können hieraus andere Variationen vom Fachmann abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- optoelektronisches Bauelement
- 100
- optoelektronischer Halbleiterchip
- 101
- Emissionsseite
- 102
- Kontaktseite
- 110
- erster elektrischen Kontakt
- 120
- zweiter elektrischen Kontakt
- 200
- erster Leiterrahmenabschnitt
- 210
- erste Chipkontaktfläche
- 220
- erste Lötkontaktfläche
- 250
- Abstand
- 300
- zweiter Leiterrahmenabschnitt
- 310
- zweite Chipkontaktfläche
- 320
- zweite Lötkontaktfläche
- 400
- Gehäuse
- 401
- Oberseite
- 402
- Unterseite
- 410
- Kavität
- 420
- Vergussmaterial
- 500
- Lötstoppelement
- 510
- Kantenlänge
- 600
- Leiterplatte
- 610
- erste Lötkontaktfläche
- 620
- zweite Lötkontaktfläche
- 630
- Abstand