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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Rotorvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Aus der
DE 10 2011 117 770 A1 ist eine Fahrzeugvorrichtung mit einem Antriebsaggregat sowie einer fest mit dem Antriebsaggregat verbundenen Getriebeeinheit bekannt. Die Getriebeeinheit weist eine Ausgangswelle zu einem Antrieb eines Einsatzwerkzeugs auf, welches relativ zur Getriebeeinheit ausrichtbar ist. Eine Drehachse der Ausgangswelle ist senkrecht zu einer Vorwärtsrichtung der Fahrzeugvorrichtung und damit parallel zu einer Rotorachse eines Zerkleinerungsrotors ausgerichtet.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht insbesondere darin, eine gattungsgemäße Rotorvorrichtung mit vorteilhaften Eigenschaften hinsichtlich eines Ausgleichs von Bodenunebenheiten bereitzustellen. Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst, während vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen entnommen werden können.
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Vorteile der Erfindung
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Die Erfindung geht aus von einer Rotorvorrichtung mit zumindest einem um eine Rotorachse drehbar gelagerten Rotor und mit einer Antriebseinheit, welche zu einem Antrieb des zumindest einen Rotors vorgesehen ist und welche zumindest eine Antriebswelle mit zumindest einen Abschnitt aufweist, der in wenigstens einer Betriebsposition des zumindest einen Rotors zumindest im Wesentlichen parallel zur Rotorachse verläuft.
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Es wird vorgeschlagen, dass die Rotorvorrichtung eine Ausgleichseinheit aufweist, welche dazu vorgesehen ist, eine Änderung einer Orientierung der Rotorachse relativ zu dem zumindest einen Abschnitt zuzulassen.
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Unter einer „Rotorvorrichtung“ soll insbesondere eine Arbeitsvorrichtung für ein Arbeitsfahrzeug verstanden werden, welche insbesondere zu einer dauerhaften und/oder vorübergehenden Montage insbesondere an ein Fahrgestell des Arbeitsfahrzeugs vorgesehen ist. Bei der zumindest einen Rotorvorrichtung kann es sich um jede, dem Fachmann als sinnvoll erscheinende Arbeitsvorrichtung handeln, vorzugsweise jedoch um einen Mulcher, eine Bodenfräse, eine Holzfräse, einen Holzzerkleinerer, eine Schneefräse und/oder einen Minenräumer. Bei dem Arbeitsfahrzeug kann es sich insbesondere um ein Fahrzeug zu einer Boden- und/oder Schneebearbeitung und/oder zu einer Biomassezerkleinerung und/oder Biomasseernte handeln, vorzugsweise um ein Holzfräsfahrzeug, ein Bodenfräsfahrzeug, ein Schneefräsfahrzeug, ein Mulchfahrzeug und/oder ein Minenräumfahrzeug. Unter einem „Rotor“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine über die Antriebseinheit antreibbare Arbeitseinheit verstanden werden, die zu einer Boden- und/oder Vegetationsbearbeitung, insbesondere zu einem Fräsen und/oder Zerkleinern und/oder Vertikutieren und/oder Räumen, vorgesehen ist. Unter „vorgesehen“ soll insbesondere speziell ausgelegt und/oder ausgestattet verstanden werden. Darunter, dass ein Objekt zu einer bestimmten Funktion vorgesehen ist, soll insbesondere verstanden werden, dass das Objekt diese bestimmte Funktion in zumindest einem Anwendungs- und/oder Betriebszustand erfüllt und/oder ausführt. Insbesondere ist der zumindest eine Rotor als ein Rotationskörper ausgebildet, an dem Werkzeugelemente, insbesondere Schneidelemente und/oder Ketten, angeordnet sind. Unter einer „Rotorachse“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Achse verstanden werden, welche den zumindest einen Rotor schneidet. Insbesondere handelt es sich bei der Rotorachse um eine Drehsymmetrieachse eines kleinsten geometrischen Zylinders, welcher den zumindest einen Rotor gerade noch vollständig umschließt. Vorzugsweise führt der zumindest eine Rotor während eines Betriebs der Rotorvorrichtung vollständige Rotationen um die Rotorachse aus, wobei eine Umdrehungsgeschwindigkeit insbesondere zumindest 500 U/min beträgt.
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Unter einer „Antriebseinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Einheit verstanden werden, welche dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Rotor über die zumindest eine Antriebswelle mit kinetischer Energie zu versorgen. Vorzugsweise umfasst die Antriebseinheit eine mechanische und besonders vorteilhaft eine formschlüssige Getriebeeinheit. Vorzugsweise weist die Antriebseinheit eine Verteilergetriebeeinheit auf und ist besonders vorteilhaft von einer Verteilergetriebeeinheit gebildet. Ferner kann die Antriebseinheit zusätzlich ein Antriebsaggregat, insbesondere einen Motor, vorzugsweise einen Dieselmotor, einen Elektromotor und/oder einen Hybridmotor umfassen. Unter einer „Verteilergetriebeeinheit“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Getriebeeinheit verstanden werden, welche ein durch eine Eingangswelle zugeführtes Eingangsdrehmoment auf wenigstens eine winklig zur Eingangswelle angeordnete Antriebswelle überträgt. Unter „winklig“ angeordnet soll insbesondere unter einem Winkel von größer 0° und von kleiner 180° angeordnet verstanden werden Vorzugsweise sind die Eingangswelle und die zumindest eine Antriebswelle zumindest im Wesentlichen senkrecht zueinander angeordnet. Unter „zumindest im Wesentlichen senkrecht“ zu einer Bezugsrichtung soll insbesondere unter einem um höchstens 10°, insbesondere um maximal 5°, vorzugsweise um höchstens 2° und besonders vorteilhaft um maximal 1° von einem rechten Winkel abweichenden Winkel zur Bezugsrichtung verstanden werden. Unter einem „Abschnitt“ der Antriebswelle soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein, vorzugsweise von einem Austrittspunkt aus der Antriebseinheit ausgehendes, Teilstück der Antriebswelle verstanden werden, welches über seine gesamte Längenerstreckung eine zumindest im Wesentlichen gleichbleibende Erstreckungsrichtung aufweist. Unter „zumindest im Wesentlichen parallel“ zu einer Bezugsrichtung soll insbesondere unter einem Winkel von höchstens 5°, vorzugsweise von maximal 3° und besonders vorteilhaft von höchstens 1° zur Bezugsrichtung verstanden werden.
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Darunter, dass die Ausgleichseinheit dazu vorgesehen ist, eine „Änderung einer Orientierung der Rotorachse relativ zu dem zumindest einen Abschnitt zuzulassen“, soll insbesondere verstanden werden, dass die Ausgleichseinheit zumindest ein insbesondere paralleles Verschieben der Rotorachse relativ zu dem zumindest einen Abschnitt und/oder zumindest ein Verkippen der Rotorachse relativ zu dem zumindest einen Abschnitt insbesondere um zumindest eine, vorzugsweise zumindest im Wesentlichen senkrecht zu dem zumindest einen Abschnitt verlaufende, Kippachse erlaubt. Die Änderung der Orientierung der Rotorachse relativ zu dem zumindest einen Abschnitt kann aktiv und/oder, insbesondere durch äußere Einflüsse, passiv herbeigeführt sein. Insbesondere weist die Ausgleichseinheit zumindest ein erstes Ausgleichselement auf, dessen Position insbesondere relativ zu dem zumindest einen Abschnitt veränderlich ist und/oder dessen Position relativ zu der Rotorachse zumindest im Wesentlichen unveränderlich ist. Insbesondere weist die Ausgleichseinheit zumindest ein zweites Ausgleichselement auf, welches das zumindest eine erste Ausgleichselement zumindest teilweise aufnimmt und/oder zumindest eine Richtung definiert entlang welcher eine Position des einen ersten Ausgleichselements insbesondere relativ zu dem zumindest einen Abschnitt veränderbar ist. Insbesondere kann das zumindest eine zweite Ausgleichselement um den zumindest einen Abschnitt schwenkbar sein, wobei eine Distanz zwischen dem zumindest einen Abschnitt und dem zumindest einen zweiten Ausgleichselement zumindest im Wesentlichen unveränderlich sein kann.
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Durch eine derartige Ausgestaltung kann eine gattungsgemäße Rotorvorrichtung mit verbesserten Eigenschaften hinsichtlich eines Ausgleichs von Bodenunebenheiten, insbesondere während eines laufenden Betriebs der Rotorvorrichtung, bereitgestellt werden. Hierdurch können ein vorteilhaft effektiver Betrieb der Rotorvorrichtung ermöglicht und/oder Beschädigungen der Rotorvorrichtung und/oder einer Aufhängung der Rotorvorrichtung, insbesondere aufgrund von Bodenunebenheiten, zumindest weitgehend vermieden werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die zumindest eine Antriebswelle zumindest teilweise als Gelenkwelle, vorzugsweise zumindest teilweise als Kardanwelle, ausgebildet ist. Vorzugsweise weist die zumindest eine Antriebswelle zumindest zwei Gelenke auf, welche dazu vorgesehen sind, eine Richtungsumlenkung der Antriebswelle, insbesondere während eines Betriebs der zumindest einen Rotorvorrichtung, zu erlauben. Ferner umfasst die Antriebswelle zumindest einen insbesondere teleskopartig längenveränderlichen Teilabschnitt. Hierdurch kann vorteilhaft gewährleistet werden, dass eine Kraftübertragung von der zumindest einen Antriebswelle auf den zumindest einen Rotor zumindest im Wesentlichen unbeeinflusst von einer Orientierung der Rotorachse relativ zu dem zumindest einen Abschnitt erfolgen kann.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass eine Ausrichtung und/oder eine Position des zumindest einen Rotors relativ zu einer Standebene veränderbar ist. Unter einer „Standebene“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine zumindest im Wesentlichen horizontale Ebene verstanden werden, auf welcher ein die Rotorvorrichtung aufweisendes Arbeitsfahrzeug steht, wobei insbesondere Antriebsräder und/oder Gleisketten des Arbeitsfahrzeugs die Standebene insbesondere mit zumindest einer Lauffläche und/oder einer Auflagefläche kontaktieren. Darunter, dass eine Ausrichtung und/oder eine Position des zumindest einen Rotors relativ zu der Standeben „veränderbar“ ist, soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass ein Abstand zwischen dem zumindest einen Rotor und der Standebene vergrößerbar und/oder verkleinerbar und/oder der Rotor, insbesondere um zumindest eine, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zu dem zumindest einen Abschnitt verlaufenden, Kippachse relativ zu der Standebene verkippbar ist. Hierdurch kann eine vorteilhafte Anpassung der Rotorvorrichtung an, insbesondere wechselnde Bodenbegebenheiten, erreicht werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass die Antriebseinheit wenigstens ein Antriebsaggregat aufweist, dessen Position und/oder Ausrichtung relativ zu dem zumindest einen Abschnitt zumindest im Wesentlichen fest ist. Unter einem „Antriebsaggregat“ soll insbesondere eine Einheit verstanden werden, die dazu vorgesehen ist, chemische Energie und/oder elektrische Energie und/oder thermische Energie in kinetische Energie, insbesondere Rotationsenergie, umzuwandeln. Das wenigstens eine Antriebsaggregat kann dabei insbesondere als ein Motor, insbesondere als ein Verbrennungsmotor, vorzugsweise als ein Dieselmotor, und/oder als ein Elektromotor und/oder als ein Hybridmotor, ausgebildet sein. Darunter, dass Position und/oder Ausrichtung einer erste Einheit relativ zu einer zweiten Einheit „zumindest im Wesentlichen fest“ ist, soll insbesondere verstanden werden, dass in wenigstens einem montierten Zustand, insbesondere von Vibrationen während eines Betriebszustands der Rotorvorrichtung und/oder einem Spiel abgesehen, ein Abstand der beiden Einheiten voneinander und eine Winkelorientierung der Einheiten zueinander konstant bleiben. Vorzugsweise beträgt eine maximale relative Änderung des Abstands der beiden Einheiten voneinander in wenigstens einem montierten Zustand stets höchstens 10 %, insbesondere maximal 5 %, vorzugsweise höchstens 1 % und besonders vorteilhaft maximal 0,1 %. Vorzugsweise beträgt eine maximale Änderung eines Winkels zwischen einer beliebigen Flächennormalen der ersten Einheit und einer beliebigen Flächennormalen der zweiten Einheit in wenigstens einem montierten Zustand stets höchstens 20°, insbesondere maximal 10°, vorzugsweise höchstens 5° und besonders vorteilhaft maximal 1°. Hierdurch lässt sich eine vorteilhaft zuverlässige und/oder störungsunanfällige Kraftübertragung von dem zumindest einen Antriebsaggregat auf den zumindest einen Abschnitt erreicht werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Ausgleichseinheit zumindest eine Kulisse und zumindest ein Führungselement aufweist, welches entlang der zumindest einen Kulisse bewegbar gelagert ist. Vorzugsweise weist die Ausgleichseinheit zumindest zwei insbesondere fluchtend zueinander ausgerichtete Führungselemente auf. Das zumindest eine Führungselement ist vorteilhaft als Bolzen, insbesondere mit einem zumindest im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt, ausgebildet. Unter einer „Kulisse“ soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Leiteinheit verstanden werden, in welche das zumindest eine Führungselement in einem montierten Zustand zumindest teilweise eingreift und entlang welcher das zumindest eine Führungselement insbesondere gleiten kann. Vorzugsweise weist die zumindest eine Kulisse zumindest zwei zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufende Leitelemente auf, welche insbesondere einen Aufnahmebereich für das zumindest eine Führungselement in wenigstens zwei Richtungen begrenzen. Bevorzugt ist die zumindest eine Kulisse als ein Langloch und/oder als eine Nut ausgeführt. Ein Abstand zwischen den zumindest zwei Leitelementen entspricht zumindest im Wesentlichen einem Außendurchmesser des zumindest einen Führungselements und ist vorzugsweise etwas größer als der Außendurchmesser. Das zumindest eine Führungselement ist in einem montierten Zustand entlang der zumindest zwei Leitelemente verschiebbar. Hierdurch kann vorteilhaft einfach eine Änderung der Orientierung der Rotorachse relativ zu dem zumindest einen Abschnitt zugelassen werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass zumindest eine Bewegungsrichtung des zumindest einen Führungselements entlang der zumindest einen Kulisse zumindest im Wesentlichen senkrecht zu der Rotorachse verläuft. Hierdurch kann eine vorteilhaft einfache und/oder zuverlässige Änderung einer Ausrichtung und/oder eine Position des zumindest einen Rotors relativ zu einer Standebene ermöglicht werden.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Rotorvorrichtung eine Schwenkeinheit aufweist, welche dazu vorgesehen ist, den zumindest einen Rotor relativ zur Antriebseinheit um eine Schwenkachse, welche insbesondere von der Rotorachse verschieden ist, zu schwenken. Unter einer „Schwenkachse“ soll insbesondere eine Drehachse verstanden werden, um welche der zumindest eine Rotor insbesondere als Gesamtheit relativ zur Antriebseinheit während eines Schwenkvorgangs geschwenkt wird. Vorzugsweise umfasst die Schwenkeinheit ein Drehlager, durch welches die Schwenkachse definiert ist. Vorzugsweise umfasst die Schwenkeinheit zusätzlich wenigstens eine Krafteinheit, insbesondere eine Hydraulikzylindereinheit, zu einer Aufbringung einer Kraft zu einem Schwenken des Einsatzwerkzeugs. Hierdurch kann vorteilhaft eine Höhenverstellung des Einsatzwerkzeugs ermöglicht werden.
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Des Weiteren wird vorgeschlagen, dass der zumindest eine Abschnitt und die Schwenkachse in der wenigstens einen Betriebsposition zumindest im Wesentlichen parallel zueinander verlaufen. Vorzugsweise beträgt ein Mittelpunktsabstand des zumindest einen Abschnitts von der Schwenkachse in der wenigstens einen Betriebsposition höchstens 10 cm, insbesondere maximal 5 cm, vorzugsweise maximal 2 cm und besonders vorteilhaft höchstens 1 cm. Vorzugsweise sind der zumindest eine Abschnitt und die Schwenkachse in der wenigstens einen Betriebsposition zumindest teilweise deckungsgleich. Hierdurch kann ein vorteilhaftes Verschwenken des zumindest einen Rotors relativ zur Antriebseinheit ermöglicht werden. Insbesondere kann eine vorteilhaft robuste Schwenkeinheit bereitgestellte werden. Ferner kann insbesondere eine Baulänge einer Schwenkeinheit vorteilhaft reduziert werden.
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Über dies wird vorgeschlagen, dass die Rotorvorrichtung eine Zugmitteltriebeinheit aufweist, welche dazu vorgesehen ist, zumindest ein Drehmoment von der zumindest einen Antriebswelle auf den zumindest einen Rotor zu übertragen. Unter einer „Zugmitteltriebeinheit“ soll insbesondere eine Getriebeeinheit verstanden werden, bei der ein Drehmoment zwischen zwei Wellen mit Hilfe eines, beide Wellen umschlingenden, Zugmittels übertragen wird. Vorzugsweise ist die Zugmitteltriebeinheit als eine kraftschlüssige Zugmitteltriebeinheit ausgebildet. Hierdurch kann ein zuverlässiger Kraftfluss von der zumindest einen Antriebswelle zum zumindest einen Rotor geschaffen werden. Vorzugsweise umfasst die Rotoreinheit wenigstens zwei, insbesondere parallel geschaltete, Zugmitteltriebeinheiten, wodurch eine Kraftübertragung optimiert werden kann. Insbesondere kann eine maximal im Zugmittel auftretende Kraft reduziert werden, wodurch insbesondere eine Lebensdauer des Zugmittels vorteilhaft gesteigert werden kann.
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Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen. Es zeigen:
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1 ein Arbeitsfahrzeug mit einer Rotorvorrichtung mit einem Rotor in einer Arbeitsstellung in einer Seitenansicht,
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2 das Arbeitsfahrzeug mit der Rotorvorrichtung mit dem Rotor in einer obersten Endlage in einer Seitenansicht,
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3 einen Teil der Rotorvorrichtung mit einer Antriebseinheit, einer Zugmitteltriebeinheit, einer Ausgleichseinheit und dem Rotor in einer isometrischen Übersichtsdarstellung,
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4 einen Teil der Rotorvorrichtung mit einer Schwenkeinheit und der Ausgleichseinheit in einer weiteren isometrischen Übersichtsdarstellung und
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5 einen Teil der Rotorvorrichtung mit der Ausgleichseinheit in einer Seitendarstellung.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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1 und 2 zeigen ein als Mulchfahrzeug 42 ausgebildetes Arbeitsfahrzeug 40 in einer Seitenansicht. Das Arbeitsfahrzeug 40 ist als ein Raupentraktor 44 ausgebildet. Das Arbeitsfahrzeug 40 umfasst eine Fahrerkabine 46, einen Maschinenraum 48 und ein Fahrgestell 50. Von der Fahrerkabine 46 aus ist das Arbeitsfahrzeug 40 durch einen Fahrer steuerbar. Das Fahrgestell 50 umfasst Gleisketten 52, welche einen Vortrieb des Arbeitsfahrzeugs 40, insbesondere auch in schwierigem Gelände, verbessern. An dem Arbeitsfahrzeug 40 ist eine Rotorvorrichtung 10 mit einem um eine Rotorachse 12 drehbar gelagerten Rotor 14 montiert. Die Rotorvorrichtung 10 ist als ein Mulcher 54 ausgebildet. Eine Position des Rotors 14 ist relativ zu einer Standebene 24 des Arbeitsfahrzeugs 40 veränderbar, insbesondere ist der Rotor 14 heb- und/oder senkbar. 1 zeigt die Rotorvorrichtung 10 in einer Arbeitsstellung. In der Arbeitsstellung befindet sich eine Unterkante der Rotorvorrichtung 10 auf Höhe der Standebene 24. 2 zeigt die Rotorvorrichtung 10 in einer obersten Endlage mit maximaler Höhe des Rotors 14 über der Standebene 24 des Fahrgestells 50. In der obersten Endlage befindet sich die Rotorachse 12 ca. 1900 mm über der Standebene 24. Ferner ist es möglich, die Rotorvorrichtung 10 in eine nicht gezeigte unterste Endlage zu bringen. In der untersten Endlage befindet sich eine Unterkante der Rotorvorrichtung 10 ca. 350 mm unterhalb der Standebene 24.
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3 zeigt einen Teil der Rotorvorrichtung
10 in einer isometrischen Übersichtsdarstellung. Die Rotorvorrichtung
10 umfasst eine Antriebseinheit
16, welche eine Getriebeeinheit
60 sowie ein hier lediglich schematisch dargestelltes Antriebsaggregat aufweist und den Rotor
14. Der Rotor
14 ist als ein aus dem einschlägigen Stand der Technik bekannter Schneidrotor
56 ausgebildet. Ein solcher Schneidrotor
56 ist beispielsweise aus der
DE 43 27 120 C1 bekannt. In einem Betriebszustand rotiert der Schneidrotor
56 um die Rotorachse
12, wobei durch an einer zylindermantelförmigen Oberfläche des Schneidrotors
56 angeordnete Schneidwerkzeuge
58 Biomasse, wie insbesondere Astwerk, zerkleinert wird. Die Rotorvorrichtung
10 umfasst ferner beidseitig des Schneidrotors
56 jeweils eine Zugmitteltriebeinheit
38, von denen lediglich eine sichtbar ist, zu einem Antrieb des Schneidrotors
56. Die Zugmitteltriebeinheiten
38 sind als Riementriebeinheiten
62 ausgebildet. Über die Zugmitteltriebeinheiten
38 wird der Schneidrotor
56 von zwei Antriebswellen
18,
64 angetrieben. Jede Zugmitteltriebeinheit
38 umfasst eine Zugmittelstraffungseinheit
110, welche in bekannter Weise zu einer Straffung eines Zugmittels
68 der jeweiligen Zugmitteltriebeinheit
38 vorgesehen ist. Die Getriebeeinheit
60 ist als eine Winkelgetriebeeinheit
70 ausgebildet, welche eine Eingangswelle
72 und die zwei Antriebswellen
18,
64 aufweist. Die Antriebswellen
18,
64 sind als Gelenkwellen
78,
80 ausgebildet. Die Antriebswellen
18,
64 weisen jeweils einen Abschnitt
20,
66 auf, welcher in der dargestellten Betriebsposition parallel zu der Rotorachse
12 verläuft. Die Abschnitte
20,
66 sind in einer geradlinigen Verlängerung zueinander und senkrecht zur Eingangswelle
72 angeordnet. Die Antriebswellen
18,
64 sind zu einem Antrieb des Rotors
14 der Rotorvorrichtung
10 vorgesehen. Die Eingangswelle
72 ist in einem montierten Zustand parallel zu einer Vorwärtsrichtung
74 des Arbeitsfahrzeugs
40 ausgerichtet. Die Eingangswelle
72 wird in einem Betriebszustand von dem Antriebsaggregat angetrieben. Die Getriebeeinheit
60 ist fest mit dem Antriebsaggregat verbunden, wodurch eine Position und eine Ausrichtung des Antriebsaggregat zu den Abschnitten
20,
66 der Antriebswellen
18,
64 fest ist. Das Antriebsaggregat ist vorzugsweise als ein Verbrennungsmotor ausgebildet. Die Antriebseinheit ist vorzugsweise in dem Maschinenraum
48 des Arbeitsfahrzeugs
40 angeordnet und kann insbesondere an einem Rahmen des Arbeitsfahrzeugs befestigt sein.
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4 zeigt einen Teil der Rotorvorrichtung 10 in einer weiteren isometrischen Darstellung. Eine Schwenkeinheit 34 ist dazu vorgesehen, den Rotor 14 relativ zur Antriebseinheit 16 um eine Schwenkachse 36 zu schwenken. Die Schwenkachse 36 verläuft in der dargestellten Betriebsposition parallel zu den Abschnitten 20, 66 der Antriebswellen 18, 64 (vgl. 3). Die Abschnitte 20, 66 der Antriebswellen 18, 64 und die Schwenkachse 36 verlaufen in der dargestellten Betriebsposition zumindest im Wesentlichen deckungsgleich (vgl. 3). Abhängig von der Betriebsposition können eine Position und/oder eine Orientierung einer Schwenkachse relativ zu Abschnitten einer Antriebswelle variieren. Die Schwenkeinheit 34 umfasst zwei zueinander parallel angeordnete Schwenkarme 82, 112. Die Schwenkarme 82, 112 sind in bekannter Weise hydraulisch betrieben. Die Schwenkarme 82, 112 umfassen jeweils ein Schwenkelement 118, 120, welches jeweils eine kreisförmige Ausnehmung 122, 124 aufweist, durch welche jeweils eine der Antriebswellen 18, 64 hindurchgeführt ist. Ferner umfasst die Schwenkeinheit 34 zwei zueinander parallel angeordnete mechanische Schub- und/oder Zugelemente 84, 114, welche einerseits jeweils an den Schwenkelementen 118, 120 der Schwenkarmen 82, 112 und andererseits an einem oberen Bereich eines Rotorgehäuses 88, in welchem der Rotor 14 gelagert ist, befestigt sind. Die Schub- und/oder Zugelemente 84, 114 dienen dazu, durch Hydraulikzylinder 86, 116 hervorgerufene Schwenkbewegung der Schwenkelemente 118, 120 der Schwenkarme 82, 112 auf das Rotorgehäuse 88 zu übertragen und somit ein Schwenken des Rotors 14 um die Schwenkachse 36 herbeizuführen.
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Ferner weist die Rotorvorrichtung 10 eine Ausgleichseinheit 22 auf, welche eine Änderung einer Orientierung der Rotorachse 12 relativ zu den Abschnitten 20, 66 der Antriebswellen 18, 64 erlaubt. Die Ausgleichseinheit 22 weist zwei Führungselemente 30, 90 auf. Die Führungselement 30, 90 sind als Bolzen 92, 94 mit einem kreisförmigen Querschnitt ausgebildet. Die Führungselemente 30, 90 sind fest mit dem Rotorgehäuse 88 verbunden. Die Führungselemente 30, 90 sind jeweils, bezogen auf eine Längserstreckung 96 des Rotorgehäuses 88, in einem äußeren Drittel des Rotorgehäuses 88 angeordnet. Die Führungselemente 30, 90 verlaufen parallel zu der Rotorachse 12 und sind fluchtend zueinander ausgerichtet. Ferner weist die Ausgleichseinheit 22 zwei Kulissen 28, 98 auf. Die Kulissen 28, 98 sind als Langlöcher 100, 102 ausgebildet. Dies ist insbesondere aus der 5 ersichtlich, welche einen Teil der Rotorvorrichtung 10 in einer Seitenansicht zeigt. Die Kulissen 28, 98 sind in ein Bauelement 104, 106 eingebracht, welches beispielsweise mittels einer Verschraubung und/oder durch Verschweißen fest mit den Schwenkelementen 118, 120 der Schwenkarmen 82, 112 verbunden sind. Alternativ können Kulissen auch direkt in Schwenkarme und/oder Schwenkelemente eingebracht werden. Die Führungselemente 30, 90 sind jeweils durch die Kulissen 28, 98 hindurchgeführt und sind entlang der Kulissen 28, 98 bewegbar. Eine Bewegungsrichtung 32 der Führungselemente 30, 90 entlang der Kulissen 28, 98 verläuft senkrecht zur Rotorachse 12 (vgl. 5). Die Ausgleichseinheit 22 ermöglicht es, dass während eines Betriebs der Rotorvorrichtungen 10 insbesondere Unebenheiten eines zu bearbeitenden Untergrunds ausglichen werden können. Wird während eines Betriebs der Rotorvorrichtung 10 eine Unebenheit mit dem Rotor 14 überfahren, so wird der Rotor 14 durch diese Unebenheit angehoben. Dabei erlaubt die Bewegungsfreiheit der Führungselemente 30, 90 entlang der Kulissen 28, 98 eine Änderung der Position der Rotorachse 12 relativ zu den Abschnitten 20, 66 der Antriebswellen 18, 64 und/oder ein Verkippen der Rotorachse 12 relativ zu den Abschnitten 20, 66 der Antriebswellen 18, 64. Insbesondere kann so ein Auftreten von Scherkräften verhindert werden, welche zu einer Beschädigung der Rotorvorrichtung 10 führen könnten. Eine Veränderung der Orientierung der Rotorachse 12 relativ zu den Abschnitten 20, 66 der Antriebswellen 18, 64 führt zu einem Versatz zwischen den Abschnitten 20, 66 der Antriebswellen 18, 64 und durch die Antriebswellen 18, 64 angetriebenen Antriebsrädern 108, von denen lediglich eines sichtbar ist, der Zugmitteltriebeinheiten 38. Dieser Versatz wird durch jeweils zwei Kardengelenke der Antriebswellen 18, 64, welche die Getriebeeinheit 60 mit den Antriebsrädern 108 verbinden, ausgeglichen (vgl. 3).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011117770 A1 [0001]
- DE 4327120 C1 [0024]