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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur abrasiven Bearbeitung von Fliesenfugen.
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Um Verschmutzungen an Fliesenfugen abzutragen, sind handgeführte Schleifsteine bekannt.
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Nachteilig ist hierbei der hohe Kraft- und Zeitaufwand für die manuelle Bearbeitung der Fliesenfugen.
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Außerdem sind chemische Reinigungsmittel für Fliesenfugen bekannt. Diese lösen nicht immer alle Verschmutzungen und sind in der Handhabung relativ aufwändig und insbesondere in geschlossenen Räumen gegebenenfalls sogar gesundheitsgefährdend für den Benutzer.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Werkzeug bzw. eine Vorrichtung zur abrasiven Bearbeitung von Fliesenfugen zu schaffen, womit der Kraft- und Zeitaufwand gegenüber dem Stand der Technik deutlich reduziert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Werkzeug zur abrasiven Bearbeitung von Fliesenfugen gelöst, umfassend einen Halter, an dem ein Schleifstein zum oszillierenden Beschleifen von Fliesenfugen aufgenommen ist, wobei der Halter einen Befestigungsabschnitt zur Befestigung an einem Oszillationsantrieb aufweist.
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Die Aufgabe der Erfindung wird auf diese Weise gelöst.
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Erfindungsgemäß wird ein Werkzeug mit einem Schleifstein zum oszillierenden Beschleifen von Fliesenfugen vorgeschlagen, der an einem Halter aufgenommen ist, der mittels eines Oszillationsantriebs maschinell angetrieben wird.
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Auf diese Weise ist eine schnelle und wirkungsvolle Bearbeitung von Fliesenfugen ermöglicht.
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Der Halter weist in weiterer Ausgestaltung der Erfindung einen Befestigungsabschnitt auf, der zur Befestigung des Halters an einer um ihre Längsachse vorzugsweise drehoszillierend antreibbaren Antriebswelle eines Oszillationsantriebs ausgebildet ist.
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Auf diese Weise ist eine einfache Verbindung des Halters mit der Antriebswelle des Oszillationsantriebs ermöglicht.
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Bei dem Oszillationsantrieb mit drehoszillierend antreibbarer Antriebswelle handelt es sich vorzugsweise um einen der im Stand der Technik bekannten Oszillationsantriebe, mittels derer die Antriebswelle mit hoher Frequenz von zum Beispiel 5.000 bis 25.000 Oszillationen pro Minute und geringem Verschwenkwinkel von etwa 0,5° bis 7° um ihre Längsachse oszillierend antreibbar ist.
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Der Schleifstein ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung mittels einer Klammer oder eines Spannhebels lösbar am Halter aufgenommen.
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Auf diese Weise kann der Halter mehrfach verwendet werden, und bei abgenutztem Schleifstein muss lediglich dieser ausgetauscht werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist der Schleifstein am Halter unlösbar aufgenommen, vorzugsweise damit verklebt.
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Auf diese Weise ergibt sich eine besonders einfache Handhabung.
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Der Schleifstein enthält Abrasivkörper, insbesondere aus Korund, die mittels einer Kunststoffbindung, insbesondere einer Kunstharzbindung, fixiert sind.
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Die Partikelgröße der Abrasivkörper, die Belegung und die Art der Kunststoffbindung lassen sich in weiten Grenzen variieren, wobei ähnliche Materialien wie bei manuell eingesetzten Schleifsteinen verwendet werden können. Die Kunststoffbindung ist vorzugsweise etwas härter ausgelegt als bei den manuell verwendeten Schleifsteinen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Halter ein Aufnahmeelement, insbesondere in Form einer Schiene, auf, an dem der Schleifstein gehalten ist, wobei der Schleifstein insbesondere in einen Schlitz am Aufnahmeelement eingreift.
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Auf diese Weise ist eine einfache und sichere Befestigung des Schleifsteins ermöglicht, wobei bei Verwendung eines Schlitzes am Aufnahmeelement, in den der Schleifstein eingreift, eine formschlüssige Festlegung und auch eine sichere Fixierung bei Verklebung gewährleistet werden kann.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung steht der Schleifstein über die axialen Enden des Aufnahmeelementes in Axialrichtung nach außen hervor.
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Auf diese Weise wird ein Bearbeiten von Fliesenfugen bis in Eckenbereiche hinein ermöglicht.
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Der Halter weist vorzugsweise eine Befestigungsöffnung zur vorzugsweise formschlüssigen Verbindung mit dem Oszillationsantrieb auf.
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Auf diese Weise ist eine besonders einfache Befestigungsmöglichkeit an der Antriebswelle eines Oszillationsantriebs gegeben.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung erstreckt sich das Aufnahmeelement parallel zu einer Tangente an eine Längsachse der Befestigungsöffnung.
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Hierbei kann ferner der Schleifstein eine dem Befestigungsabschnitt abgewandte Stirnfläche aufweisen, die sich parallel zu einer Tangente an eine Längsachse der Befestigungsöffnung erstreckt.
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Durch eine derartige Geometrie wird ein sehr intensives Bearbeiten von Fliesenfugen ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Schleifstein eine vorzugsweise teilkreisförmig gekrümmte Stirnfläche auf, deren Krümmungsradius vorzugsweise durch den Abstand zur Längsachse der Befestigungsöffnung gegeben ist.
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Mit einer derartigen Ausgestaltung des Werkzeuges lässt sich ein besonders vibrationsarmes Beschleifen von Fliesenfugen ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist der Schleifstein eine dem Befestigungsabschnitt abgewandte Stirnfläche auf, an der eine Fase vorgesehen ist.
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Die Fase kann gegenüber der restlichen Stirnfläche vorzugsweise in einem Winkel von 30 bis 60°, vorzugsweise von etwa 45° abgewinkelt sein.
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Hierbei erstreckt sich die Fase vorzugsweise über eine Breite der Stirnfläche von 3 bis 5 Millimeter, vorzugsweise von etwa 4 Millimeter.
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Die Breite der Fase entspricht somit ungefähr einer durchschnittlichen Fliesenfugenbreite von 4 mm. Im Betrieb wird sich der Schleifstein abnutzen, und der Benutzer kann die Breite der Fase durch Nachschleifen des Schleifsteins, etwa mittels Schleifpapier oder einer Raspel, wieder auf das gewünschte Maß bringen.
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Wie vorstehend bereits erwähnt, wird das erfindungsgemäße Werkzeug in Verbindung mit einem Oszillationsantrieb verwendet, wobei der Halter vorzugsweise an einer sich um ihre Längsachse drehoszillierend antreibbaren Antriebswelle lösbar befestigt wird.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur abrasiven Bearbeitung von Fliesenfugen mit einem Oszillationsantrieb, an dem ein Werkzeug mit einem Schleifstein aufgenommen ist;
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2 eine perspektivische vergrößerte Darstellung des Werkzeugs gemäß 1;
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3 eine Aufsicht auf den Halter des Werkzeugs gemäß 2 von oben;
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4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Halters gemäß 3;
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5 eine Aufsicht des Schleifsteins, der am Halter gemäß 3 befestigt ist;
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6 eine Seitenansicht des Schleifsteins gemäß 5;
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7 eine abgewandelte Ausführung des erfindungsgemäßen Werkzeugs mit einem lösbar aufgenommenen Schleifstein; und
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8 eine Abwandlung des Schleifsteins gegenüber der in den 5 und 6 gezeigten Form.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung vereinfacht dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
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Die Vorrichtung 10 umfasst einen Oszillationsantrieb 12 bekannter Bauart, mit einer Antriebswelle 14, die um ihre Längsachse 16 drehoszillierend antreibbar ist, wie durch den Doppelpfeil 17 angedeutet ist. An der Antriebswelle 14 ist ein Werkzeug 20 befestigt und mittels eines Sicherungselementes 18 festgelegt. Das Werkzeug 20 umfasst einen Halter 22, an dessen äußerem Ende ein Schleifstein 24 vorgesehen ist, der zum Schleifen von Fliesenfugen ausgebildet ist.
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Der Oszillationsantrieb 12 treibt seine Antriebswelle 14 mit hoher Frequenz von zum Beispiel 5.000 bis 25.000 Oszillationen pro Minute und geringem Verschwenkwinkel, beispielsweise im Bereich von 0,5° bis 7°, drehoszillierend an.
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In 2 ist das erfindungsgemäße Werkzeug 20 vergrößert dargestellt.
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Der Halter 22 umfasst einen Befestigungsabschnitt 26, in dem eine Befestigungsöffnung 28 mit abgerundeten Spitzen ausgebildet ist, die zur formschlüssigen Befestigung an einem zugeordneten Abschnitt der Antriebswelle 14 ausgebildet ist. Der Befestigungsabschnitt 26 umschließt die Befestigungsöffnung 28 annähernd halbkreisförmig und ist an seinem der Befestigungsöffnung 28 abgewandten Ende mit einem Aufnahmeelement 30 verbunden, das als I-förmig ausgebildete Schiene ausgeführt ist.
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Das Aufnahmeelement 30 erstreckt sich parallel zu einer Tangente an eine Längsachse 29 der Befestigungsöffnung 28 gemäß 3. Gemäß 2 ist an dem der Befestigungsöffnung 28 abgewandten Ende des Aufnahmeelementes 30 der Schleifstein 24 aufgenommen und steht mit seinen beiden axialen Enden über die axialen Enden des Aufnahmeelementes 30 axial hervor. Der Schleifstein 24 ist durch eine Stirnfläche 27 abgeschlossen, die gemäß 5 und 6 mit einer Fase 31 versehen ist. Die Fase 31 erstreckt sich gemäß 6 in einem Winkel α von etwa 45° gegenüber der restlichen Stirnfläche 27. Von der Stirnfläche 27 aus gesehen beträgt die Breite d der Fase 31 etwa 3 bis 5 Millimeter, vorzugsweise etwa 4 Millimeter, was der durchschnittlichen Fliesenfugenbreite entspricht.
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Aus der teilweise geschnittenen Seitenansicht des Halters gemäß 4 ist ein optionaler Schlitz 32 zu ersehen, der sich fast über die gesamte Länge des Aufnahmeelementes 30 erstreckt. Der Schleifstein 24 weist gemäß 5, 6 einen Halteabschnitt 25 auf, mit dem dieser in den Schlitz 32 einsetzbar ist und hiermit vorzugsweise verklebt ist.
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Optional kann auch auf den Schlitz 32 verzichtet werden und der Schleifstein stattdessen unmittelbar auf die äußere Oberfläche des Aufnahmeelementes 30 aufgeklebt sein.
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Die Fase 31 wird sich im Laufe der Benutzung des Werkzeugs 20 abnutzen bzw. verbreitern und kann manuell von Zeit zu Zeit nachgeschliffen werden, um wieder die gewünschte Fasenbreite für den betreffenden Anwendungsfall zu erhalten. Dies kann beispielsweise manuell mithilfe eines Schleifpapiers oder einer Raspel erfolgen.
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Alternativ können sowohl der Halter 22 als auch der Schleifstein 24 in beliebiger Weise anders ausgestaltet sein.
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Beispielsweise kann der Schleifstein anstelle einer geradlinigen Stirnfläche 27 eine gekrümmte Stirnfläche aufweisen, wie beispielhaft in 8 dargestellt ist. Der Schleifstein 24a weist hierbei eine gekrümmte Stirnfläche 27a auf, deren Radius vorzugsweise dem Abstand zur Längsachse 29 der Befestigungsöffnung 28 entspricht. Dies führt dazu, dass sich beim oszillierenden Antrieb sehr geringe Vibrationen ergeben, da sich die gesamte Stirnfläche 27a auf einem Teilkreis um die Längsachse 29 der Befestigungsöffnung 28 bewegt.
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Bei der Ausführung gemäß der 2 bis 6 dagegen ergibt sich infolge der geraden Stirnfläche 27 des Schleifsteins 24 ein stärkerer Abrasionsangriff, was mit erhöhten Vibrationen einhergeht.
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Da der Schleifstein 24 gemäß 2 mit seinen beiden axialen Enden über die axialen Enden des Aufnahmeelementes 30 hinaus hervorsteht, kann mit dem Werkzeug 20 leicht bis in Ecken hinein gearbeitet werden.
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Der Schleifstein 24 weist Abrasivpartikel, zum Beispiel aus Korund, mit geeigneter Körnung auf, die mittels Kunstharz gebunden sind, wobei die Form des Schleifsteins 24 durch das Kunstharz vorgegeben werden kann. Die Partikelgröße und die Belegung mit Abrasivpartikel, sowie das Kunstharz sind in geeigneter Weise angepasst, um einerseits ein gutes Beschleifen von Fliesenfugen zu ermöglichen und um andererseits Beschädigungen an den Fliesen zu vermeiden, sofern das Werkzeug 20 beim Arbeiten versehentlich an benachbarte Fliesenkanten gelangen sollte.
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In 7 ist optional noch eine weitere Abwandlung des Werkzeugs dargestellt und insgesamt mit der Ziffer 20a bezeichnet. Der Schleifstein 24 kann bei dieser Ausführungsform lösbar am Halter 22a befestigt werden, wozu am Aufnahmeelement 30 eine Klammer 33 vorgesehen ist, mittels derer der in den Schlitz 32 eingesteckte Schleifstein 24 an einem Vorsprung 34 unter Federkraft fixiert werden kann.
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Der Schleifstein 24 bzw. 24a wird vorzugsweise aus Plattenmaterial ausgestanzt, wobei die Fase nach dem Ausstanzen angeschliffen wird.