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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer in einem Kraftfahrzeug verbauten Lautsprechereinrichtung sowie ein Kraftfahrzeug mit einer Lautsprechereinrichtung.
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Freisprecheinrichtungen in einem Kraftfahrzeug sind heutzutage mit mehreren Mikrofonen sowie einer Steuereinheit zum Aufbereiten der durch die Mikrofone erfassten Audio-Signale ausgestattet, um eine gute Qualität einer Sprachverarbeitung, bei einer Freisprecheinrichtung einer Telefonanlage insbesondere einer Sprachverbindung zwischen zwei Gesprächspartnern zu gewährleisten. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist eine Rausch- und/oder Echounterdrückung, welche sicherstellen soll, dass im Telefonat keine störenden Nebengeräusche übertragen werden. Um die Nebengeräuschunterdrückung möglichst effektiv durchführen zu können, wird die Freisprecheinrichtung genau auf das Fahrzeuginnenleben, also eine Konfiguration bzw. akustische Eigenschaften eines Innenraums des Kraftfahrzeugs, bei welchem es sich um eine Fahrgastzelle handeln kann, abgestimmt. Dabei werden die akustischen Eigenschaften sowohl durch die Geometrie des Innenraums, Oberflächenbeschaffenheiten im Innenraum und zusätzliche Objekte im Innenraum beeinflusst.
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So offenbart beispielsweise die
DE 10 2009 029 367 B4 ein Verfahren zur Analyse und Abstimmung akustischer Eigenschaften einer Freisprecheinrichtung eines Kraftfahrzeugs mit zumindest einem Freisprechmikrofon, einem Kraftfahrzeuglautsprecher sowie einer ersten Funkschnittstelle. Dabei wird unter Verwendung eines kalibrierten Messmikrofons und eines kalibrierten Testlautsprechers sowie einer an das Messmikrofon und der dem Testlautsprecher angeschlossenen Datenverarbeitungseinrichtung mittels einer akustischen Messung die Freisprecheinrichtung des Kraftfahrzeugs in einer Entwicklungsphase des Kraftfahrzeugs kalibriert.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Information über eine Eigenschaft eines Innenraums eines Kraftfahrzeugs zu erlangen und zu verwerten.
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Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und der Figur.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben einer in einem Kraftfahrzeug verbauten Lautsprechereinrichtung umfasst eine Reihe von Schritten und kann sich insbesondere auf eine in dem Kraftfahrzeug verbaute Freisprecheinrichtung beziehen. Bei der Freisprecheinrichtung kann es sich beispielsweise um eine Freisprecheinrichtung von einer Telefonanlage oder von einem Informations-Unterhaltungs-System, einem Infotainment-System, handeln. Ein erster Schritt ist hier ein Ausgeben eines Test-Tons über einen fest in dem Kraftfahrzeug verbauten elektro-akustischen Wandler der Lautsprechereinrichtung. Bei dem Test-Ton kann es sich sowohl um einen Reinton oder ein akustisches Impulssignal als auch allgemein um ein beliebiges vorgegebenes Geräusch sowie eine Kombination der genannten Möglichkeiten handeln. Ein elektro-akustischer Wandler kann im Rahmen der Erfindung so nicht anders spezifiziert jeweils einen Lautsprecher oder ein Mikrofon umfassen.
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Ein weiterer Schritt ist das Erfassen eines Echos des Test-Tons über zumindest einen weiteren fest in dem Kraftfahrzeug verbauten elektro-akustischen Wandler der Lautsprechereinrichtung. Es folgt ein Auswerten von zumindest einer Eigenschaft des erfassten Echos unter Berücksichtigung von zumindest einer zugeordneten Eigenschaft des ausgegebenen Test-Tons durch eine Steuereinheit der Lautsprechereinrichtung. Dabei ist die Steuereinheit ebenfalls fest in dem Kraftfahrzeug verbaut und mit den elektro-akustischen Wandlern gekoppelt, insbesondere drahtgebunden gekoppelt. Die ausgewertete Eigenschaft kann eine Frequenz und/oder eine Frequenzverteilung und/oder eine Lautstärke, insbesondere eine frequenzabhängige Lautstärke, umfassen. Schließlich erfolgt ein Verarbeiten eines Ergebnisses des Auswertens zu einer Information über eine Eigenschaft eines Innenraums des Kraftfahrzeugs durch die Steuereinrichtung und ein Verwerten der Information durch zumindest eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs. Bei dem Innenraum des Kraftfahrzeugs kann es sich um eine Fahrgastzelle oder eine Fahrgastzelle mit angeschlossenem Gepäckraum, wie es von sogenannten Kombi-Kraftfahrzeugen bekannt ist, handeln.
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Das hat den Vorteil, dass jederzeit eine Information über eine Konfiguration oder eine Eigenschaft des Innenraums des Kraftfahrzeugs bereitgestellt werden kann, da das Verfahren jederzeit in einem Betrieb des Kraftfahrzeugs durchgeführt werden kann. Somit kann auch eine Konfiguration des Innenraums erfasst und berücksichtigt werden, welche in einem Produktionsprozess nach Einbau und Justierung einer Lautsprecher- oder Freisprecheinrichtung erfolgt. Es kann auch über ein Durchführen des Verfahrens während des Betriebs durch einen Kunden eine augenblickliche Konfiguration des Innenraums, also Ausstattungsmerkmale eines Innenraums des Kraftfahrzeugs oder einer Anzahl von in dem Innenraum anwesenden Personen, bereitgestellt und benutzt werden. Diese Information kann nicht nur bei einem Justieren einer Freisprecheinrichtung oder einem Verbessern eines Klangs der Lautsprechereinrichtung verwertet werden, sondern auch bei einem Steuern weiterer Funktionen des Kraftfahrzeugs.
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Es können beispielsweise Sitzsensoren, über welche nach dem Stand der Technik erfasst wird, ob eine jeweilige Person in einem Sitzbereich des Kraftfahrzeugs anwesend ist, überflüssig werden. Auch können zusätzliche Merkmale des Innenraums, welche nach dem Stand der Technik bisher nicht erfassbar sind, erfasst und als Information bereitgestellt und verwertet werden. Beispielsweise kann über das Verfahren auch erfasst werden, ob eine Rückbank umgelegt ist oder nicht, da dann der Innenraum entsprechend vergrößert und in seinen akustischen Eigenschaften verändert ist. Eine Information über den Innenraum kann beispielsweise auch für die Darstellung von unterschiedlichen Inhalten in einem Informations-Unterhaltungssystem (Infotainment-System) verwertet werden. Auch die Qualität einer Spracherfassung einer Freisprecheinrichtung eines Telefons oder eines Informations-Unterhaltungssystems lässt sich mit dieser Information verbessern. Dabei sind auch bei einer Lautsprechereinrichtung, welche nicht über ein Mikrofon verfügt, keine zusätzlichen Bauteile erforderlich, da für das Verfahren auch die bereits im Kraftfahrzeug verbauten elektro-akustischen Wandler, welche üblicherweise als Lautsprecher dienen, hier kurzfristig als Mikrofon genutzt werden können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verfahren nach Auslieferung des Kraftfahrzeugs an einen Kunden durchgeführt wird, insbesondere nach einer Inbetriebnahme seitens des Kunden. Das hat den Vorteil, dass sämtliche relevante Faktoren, welche vorliegend eine Eigenschaft des Innenraums widerspiegeln, berücksichtigt werden, da das Kraftfahrzeug zum Zeitpunkt des Ermittelns der Eigenschaften des Innenraums in einem betriebsfertig ist. Gerade für eine Freisprecheinrichtung ist dies vorteilhaft, da so auch zeitlich nach einer Konfiguration der Freisprecheinrichtung in einem Produktionsprozess hinzugefügte Erweiterungen oder Modifikationen des Innenraums berücksichtigt werden können, um die Freisprecheinrichtung möglichst genau zu justieren und die bestmögliche Sprachqualität zu erreichen. Der Aufwand zum Erlangen dieser Information ist hier auch im Vergleich zu üblichen Verfahren besonders gering. Überdies können auch nachträglich, beispielsweise durch Kundeneingriff entstandene für eine Akustik des Innenraums relevante Faktoren erfasst werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass durch eine Steuereinheit der Lautsprechereinrichtung ein Überprüfen durchgeführt wird, ob ein vorgegebener Betriebszustand der Lautsprechereinrichtung oder des Kraftfahrzeugs erfüllt ist, und die restlichen Verfahrensschritte nur durchgeführt werden, wenn das Überprüfen ein positives Prüfungsergebnis liefert. Insbesondere umfasst das Überprüfen hier ein Überprüfen, ob die Lautsprechereinrichtung zum ersten Mal in Betrieb genommen wird und/oder ob eine Zündung des Kraftfahrzeugs eingeschaltet wird und/oder ob sich das Kraftfahrzeug zum ersten Mal nach einem Einschalten der Zündung in Bewegung setzt und/oder ob nach dem Einschalten der Zündung eine vorgegebene Zeitdauer verstrichen ist. Das Überprüfen kann auch ein Überprüfen, ob seit dem letzten Durchführen des Verfahrens ein vorgegebenes Zeitintervall vergangen ist umfassen.
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Das hat den Vorteil, dass ein automatisches Erlangen einer Information über eine Eigenschaft oder eine Konfiguration des Innenraums des Kraftfahrzeugs realisiert ist. Damit muss sich weder ein Fahrer noch der Hersteller um ein Nachpflegen der Information über den Innenraum kümmern und diese bleibt dennoch aktuell und das Verwerten liefert entsprechend gute Ergebnisse. Gleichzeitig wird das Verfahren so nur in sinnvollen Situationen durchgeführt, und nicht ständig, was gegebenenfalls eine Ablenkung eines Fahrers oder dergleichen nach sich zöge. Zu den über die genannten Bedingungen definierten Zeitpunkten ist ein Aktualisieren der Information über den Innenraum besonders zweckmäßig. Gerade bei den sich auf das Einschalten einer Zündung beziehenden Bedingungen kann so für eine darauffolgende Fahrt gültige Information gewonnen und an die Lautsprechereinrichtung oder eine weitere Einrichtung des Kraftfahrzeugs zur Verfügung gestellt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Ausgeben, Erfassen und Auswerten wiederholt erfolgt, und zwar für Test-Töne mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften. Insbesondere können die Test-Töne hier unterschiedliche Frequenzen oder Frequenzspektren aufweisen. Das hat den Vorteil, dass über das Auswerten der unterschiedlichen Eigenschaften und ein den unterschiedlichen Frequenzen entsprechendes unterschiedliches Reflektieren der Test-Töne in dem Innenraum eine genauere beziehungsweise verbesserte Information über den Innenraum erzielt werden kann.
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In einer anderen Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Ausgeben, Erfassen und Auswerten ebenfalls wiederholt erfolgt, und zwar Verwendung unterschiedlicher jeweiliger Kombinationen der elektro-akustischen Wandler für das Ausgeben und das Erfassen. Es kann somit beispielsweise über einen ersten elektro-akustischen Wandler ein Test-Ton ausgegeben werden, dessen Echo dann über einen zweiten und einen dritten elektro-akustischen Wandler erfasst wird. Bei der Wiederholung des Ausgebens wird dann beispielsweise der Test-Ton über den zweiten elektro-akustischen Wandler ausgegeben und über den ersten und dritten akustischen Wandler erfasst. Das hat den Vorteil, dass über ein Ausgeben der Test-Töne in den Innenraum aus unterschiedlichen Richtungen und ein entsprechendes Erfassen an unterschiedlichen Orten die Reflektionseigenschaften und damit die Konfiguration oder Eigenschaft des Innenraums besonders genau bestimmt werden kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verarbeiten ein Justieren der Lautsprechereinrichtung, insbesondere der Freisprecheinrichtung, umfasst. Das hat den Vorteil, dass ein über die Lautsprechereinrichtung erfolgende Wiedergabe eines Schallsignals auf die jeweiligen Verhältnisse im Innenraum optimiert wird. Auch ein Verarbeiten von durch Mikrofone erfasster Signale, z. B. Sprache, wird so verbessert. Somit kann beispielsweise ein Klang der Lautsprechereinrichtung optimiert werden oder die Sprachqualität in einer Freisprecheinrichtung verbessert werden.
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In einer weiteren besonders vorteilhaften Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verarbeiten ein Erkennen von Ausstattungsmerkmalen und/oder jeweiliger Zustände oder Betriebskonfigurationen von Ausstattungsmerkmalen des Kraftfahrzeuginnenraums umfasst, insbesondere ein Erkennen unterschiedlicher Kraftfahrzeugdächer und deren Zustand und/oder vorhandener Bildschirmflächen und/oder eines Zustandes einer im Wesentlichen vertikalen Kofferraumabtrennung und/oder eines Zustands einer wesentlichen horizontalen Kofferraumabtrennung und/oder eins Zustands eines Seiten- und/oder Heckscheibenrollos und/oder eines Zustandes einer umklappbaren Rücksitzbank. Diese Information kann durch ein Bereitstellen, beispielsweise an eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs und/oder eine Bedienperson verwertet werden. Es kann so beispielsweise erkannt werden, ob das Kraftfahrzeug ein Glasdach mit entsprechend ausgeprägten Reflektionseigenschaften aufweist oder ob das Glasdach in geöffnetem oder geschlossenem Zustand ist. Gerade eine derartige große Fläche beeinflusst die Schallausbreitung im Innenraum erheblich, so dass hier ein Erkennen durch die Lautsprechereinrichtung besonders vorteilhaft ist. Auch kann erkannt werden, ob beispielsweise in einem Sichtbereich von Heckpassagieren oder einem Beifahrer zusätzliche Bildschirmflächen vorhanden sind, welche über ein entsprechendes Reflektieren an den geraden, glatten Oberflächen ebenfalls eine Akustik des Innenraums beeinflussen. Auch Veränderungen im Innenraum, welche üblicherweise nicht mit einem speziellen Sensor erfassbar sind, können so ohne zusätzlichen Hardwareaufwand erfasst werden. Hierzu zählt beispielsweise der Zustand, also die Lage, einer umklappbaren Rücksitzbank. Die entsprechende Information kann dann sowohl von der Lautsprechereinrichtung als auch weiteren Einrichtungen des Kraftfahrzeugs genutzt werden. Das hat den Vorteil, dass so einerseits die Akustik der Lautsprechereinrichtung weiter verbessert werden kann sowie dem Kraftfahrzeug Information bezüglich des Innenraums zugänglich gemacht wird, welche bisher nicht verfügbar waren.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Verarbeiten ein Erkennen einer Anzahl von Insassen des Kraftfahrzeugs umfasst. Auch diese Information kann dabei durch ein Bereitstellen an das Kraftfahrzeug, also an weitere Einrichtungen des Kraftfahrzeugs verwertet werden. Überdies kann das Verwerten an dieser und andere Stelle auch ein Übermitteln der Information an eine stationäre Datenverarbeitungseinheit außerhalb des Kraftfahrzeugs umfassen. Das hat den Vorteil, dass einerseits eine Akustik des Innenraums verbessert werden kann, da Insassen im Allgemeinen erheblich zu einer Akustik beitragen. Auch ist gerade diese Information für weitere Einrichtungen des Kraftfahrzeugs von besonderem Interesse, so dass beispielsweise über spezifische Anzeigeelemente, wie Bildschirme, entsprechend angepasst Inhalte oder Steuerungsmöglichkeiten für weitere Funktionen des Kraftfahrzeugs dargestellt werden. Überdies können so die üblicherweise zur Verwendung kommenden Sitzsensoren eingespart werden, was Kosten spart und die Komplexität im Kraftfahrzeug reduziert.
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Es kann hier vorgesehen sein, dass das Erfassen der Echos des Test-Tons über ein oder mehrere als Mikrofon ausgebildete elektroakustische Wandler der Lautsprechereinrichtung erfolgt, insbesondere über ein oder mehrere als Mikrofon ausgebildete elektroakustische Wandler der Freisprecheinrichtung. Das hat den Vorteil, dass das Echo besonders genau erfasst werden kann und somit besonders differenzierte Informationen über den Innenraum ermittelbar sind. Gerade die Verwendung von mehreren Mikrofonen mit einer vorbestimmten räumlichen Beziehung zueinander, beispielsweise sogenannter „microphone arrays”, lässt hier besonders genaue Rückschlüsse auf den Innenraum zu.
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Alternativ erfolgt das Erfassen über ein oder mehrere als Lautsprecher ausgebildete elektroakustische Wandler der Lautsprechereinrichtung, was jedoch auf Grund der typischerweise geringeren Empfindlichkeit von als Lautsprecher ausgelegten elektro-akustischen Wandlern bei dem Erfassen von Tönen mit einer verminderten Genauigkeit behaftet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, dass der Test-Ton eine Frequenz von mehr als 15 kHz, bevorzugt mehr als 20 kHz hat. Der Test-Ton weist also keine Frequenz unter 15 kHz beziehungsweise unter 20 kHz auf. Damit ist der Test-Ton für menschliche Insassen, beziehungsweise die meisten menschlichen Insassen nicht hörbar, wodurch das Verfahren besonders komfortabel ist und eine Irritation von Insassen des Fahrzeugs vermieden ist.
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Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einer Lautsprechereinrichtung, welche ein im Kraftfahrzeug fest verbaute Steuereinheit und zumindest zwei im Kraftfahrzeug fest verbaute elektro-akustische Wandler umfasst. Um eine Information über den Innenraum des Kraftfahrzeugs zu erzielen, ist die Steuereinheit ausgelegt, über einen der elektro-akustischen Wandler einen Test-Ton auszugeben und über einen weiteren der elektrischen Wandler ein Echo des Test-Tons zu erfassen. Die Steuereinheit ist ferner ausgelegt, zumindest eine Eigenschaft des erfassten Echos unter Berücksichtigung von zumindest einer zugeordneten Eigenschaft des ausgegebenen Test-Tons auszuwerten und ein Ergebnis des Auswertens zu einer Information über eine Eigenschaft des Innenraums des Kraftfahrzeugs zu verarbeiten. Ein Einheit, die die Steuereinheit oder eine weitere Einheit des Kraftfahrzeugs sein kann, ist ausgelegt, diese Information zu verwerten. Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen entsprechen hier den Vorteilen und vorteilhaften Ausführungsformen des Verfahrens.
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Alle vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder aber in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es sind somit auch Ausführungen von der Erfindung als umfasst und offenbart anzusehen, die in den Figuren nicht explizit gezeigt und erläutert sind, jedoch durch separierte Merkmalskombinationen aus den erläuterten Ausführungen hervorgehen und erzeugbar sind.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Fig. eine beispielhafte Ausführungsform eines Kraftfahrzeugs mit einer Lautsprechereinrichtung, anhand derer eine beispielhafte Ausführungsform des Verfahrens erläutert wird.
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Die Fig. zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines beispielhaften Kraftfahrzeugs mit einer Lautsprechereinrichtung in einer Fahrzeuglängsrichtung von einer Seite des Kraftfahrzeugs. In dem Kraftfahrzeug 1 ist vorliegend eine Lautsprechereinrichtung 2 mit im gezeigten Beispiel drei elektroakustischen Wandlern 3, 4, 5 sowie einer Steuereinheit 6 eingebaut. Der erste elektro-akustische Wandler 3 ist vorliegend als Mikrofon ausgeführt, der zweite und der dritte elektro-akustische Wandler 4, 5 jeweils als Lautsprecher. Die Lautsprechereinrichtung 2 kann grundsätzlich auch weitere elektroakustische Wandler, also weitere Mikrofone und weitere Lautsprecher umfassen. Dies führt im weiteren Verlauf des Verfahrens zu einer genaueren Information. Die Steuereinheit 6 ist in diesem Beispiel über Drähte mit den elektro-akustische Wandlern 3, 4, 5 gekoppelt. Das Kraftfahrzeug 1 weist einen Innenraum 7 auf, welcher vorliegend durch eine Kofferraumabtrennung 8 in einen Passagierinnenraum 9 und einen Gepäckinnenraum 10 unterteilt ist. Im gezeigten Beispiel weist das Kraftfahrzeug 1 auch ein Glasdach 11 auf.
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Vorliegend ist nun die Lautsprechereinrichtung 2 ausgelegt, einen Test-Ton auszugeben, ein Echo des Test-Tons zu erfassen, das erfasste Echo auszuwerten und ein Ergebnis des Auswertens zu einer Information zu verarbeiten, sobald sich das Kraftfahrzeug 1 zum ersten Mal nach einem Einschalten einer Zündung des Kraftfahrzeugs 1 in Bewegung versetzt. Entsprechend wird nun, nachdem sich ein Fahrer in das Kraftfahrzeug 1 setzt und die Zündung betätigt um mit dem Kraftfahrzeug 1 zu einem anderen Ort zu gelangen, über den elektro-akustischen Wandler 3 ein Test-Ton ausgegeben. Es können auch mehrere Test-Töne mit unterschiedlichen Frequenzen oder Frequenzverteilungen ausgegeben werden. Dies ist besonders vorteilhaft, da, nachdem sich das Kraftfahrzeug 1 in Bewegung gesetzt hat, nicht mehr mit einem Verändern einer relevanten Eigenschaft des Innenraums 7 zu rechnen ist. Eine jetzt gewonnene Information über eine Eigenschaft des Innenraums 7 wird also mit einer sehr großen Wahrscheinlichkeit ihre Gültigkeit während der gesamten Fahrt beibehalten. Entsprechend führt ein Verwerten der Information durch eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs 1, entweder die Lautsprechereinrichtung 2 selbst oder eine weitere Einrichtung zu einem maximalen Nutzen während dieser Fahrt.
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Die Lautsprechereinrichtung 2 gibt im gezeigten Beispiel jeweilige Test-Töne über vorliegend die beiden elektro-akustischen Wandler 4, 5, welche als Lautsprecher ausgeführt sind, in den Innenraum 7 des Kraftfahrzeugs 1 aus. Gemäß den Gesetzen der Akustik breiten sich die jeweiligen Test-Töne über eine Vielzahl akustischer Pfade im Innenraum 7 des Kraftfahrzeugs 1 aus. Dargestellt sind vorliegend zur Besseren Übersichtlichkeit nur vier exemplarische akustische Pfade 12, 13, 14, 15. Tatsächlich erfolgt die Schallausbreitung über faktisch unendlich viele akustische Pfade. Im gezeigten Beispiel breitet sich ein Test-Ton von dem zweiten elektro-akustischen Wandler 4 einerseits über einen direkten akustischen Pfad 12, andererseits über einen zweiten akustischen Pfad 13, welche eine Reflexion an vorliegend dem Glasdach 11 durchläuft, zu dem ersten elektro-akustischen Wandler 3 hin aus. Ein von dem dritten elektro-akustischen Wandler 5 abgestrahlter Test-Ton ist vorliegend mit einem dritten und einem vierten akustischen Pfad 14, 15, über welchen der Test-Ton von dem dritten akustischen Wandler zu dem als Mikrofon ausgeführten ersten akustischen Wandler gelangt, dargestellt. Der dritte akustische Pfad 14 verläuft hier ebenfalls mit einer Reflexion über das Glasdach 11, der vierte akustische Pfad 15 wird hier mehrfach reflektiert, und zwar sowohl an dem Glasdach 11, der horizontalen Kofferraumabtrennung 8, sowie an einer weiteren Begrenzung des Innenraums 7. Entsprechend der Länge der jeweiligen akustischen Pfade 12, 13, 14, 15 werden die Echos des Test-Tons, beziehungsweise vorliegend auch der Test-Ton selber, mit unterschiedlichen Verzögerungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten durch den ersten elektro-akustischen Wandler 3 erfasst. Die unterschiedlichen Materialien beziehungsweise Oberflächenstrukturen, an welchen die jeweiligen Test-Töne reflektiert werden, beeinflussen dabei die Frequenzverteilung der Echos relativ zu dem ausgegebenen Test-Ton.
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Die Steuereinheit 6 wertet nun im gezeigten Beispiel sowohl die zeitlichen Verzögerungen, welche sich aus den akustischen Pfaden 12, 13, 14, 15 ergeben, als auch jeweilige Eigenschaften der erfassten Echos sowie eine Veränderung der Frequenzspektren der unterschiedlichen Echos im Vergleich zu dem Test-Ton aus. Die Ergebnisse des Auswertens werden hier zu einer Information über eine Eigenschaft des Innenraums 7 des Kraftfahrzeugs 1 verarbeitet. So wird die Steuereinrichtung 6 vorliegend detektieren, dass das Kraftfahrzeug 1 über ein Glasdach 11 verfügt, sowie dass der Gepäckraum 10 von dem Passagierraum 9 abgetrennt ist, die horizontale Kofferraumabtrennung 8 also in Verwendung ist. Beide Informationen sind sonst in dem Kraftfahrzeug 1 nicht verfügbar. Es folgt ein Verwerten dieser Information durch eine Einrichtung des Kraftfahrzeugs 1, vorliegend durch die Lautsprechereinrichtung 2 selbst, indem eine Charakteristik des ersten elektro-akustischen Wandlers 3 an die gegebene Situation angepasst wird und beispielsweise Parameter einer Spracherkennung angepasst werden. Sollte der Fahrer 16 also beispielsweise über die Lautsprechereinrichtung 2 telefonieren wollen oder dem Kraftfahrzeug 1 Sprachbefehle geben wollen, so wird über die nunmehr angepasste Charakteristik des erste elektro-akustischen Wandlers 3 und der optimierte Parameter der Spracherkennung eine bestmögliche Sprachqualität beziehungsweise Spracherkennung gesichert.
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Im gezeigten Beispiel umfasst die Information, zu welcher die Steuereinheit 6 die Ergebnisse des Auswertens verarbeitet, auch eine Sitzplatzbelegung beziehungsweise eine Anzahl von Personen in dem Kraftfahrzeug 1. Diese Information kann nun durch weitere Einrichtung des Kraftfahrzeugs, zum Beispiel eine Informations-Unterhaltungseinrichtung (Infotainment-System), verwertet werden, beispielsweise durch eine angepasste Darstellung von Inhalten durch die Informations-Unterhaltungseinrichtung. Die Information kann auch beispielsweise durch eine Navigationseinrichtung oder eine Sendeeinrichtung verwertet werden, welche diese Information einem stationären Datenverarbeitungssystem außerhalb des Kraftfahrzeugs 1 bereitstellt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009029367 B4 [0003]