-
Die Erfindung betrifft ein Anzeigesystem für einen Kraftwagen, einen Kraftwagen mit einem Anzeigesystem sowie ein Verfahren zum Betreiben eines derartigen Anzeigesystems.
-
In Kraftwagen werden zunehmend mehr Displays eingesetzt, um unterschiedliche Informationen anzuzeigen. Derartige Displays weisen üblicherweise jeweils ein eigenes Steuergerät auf. Die Steuergeräte dienen dazu, anzuzeigende Informationen jeweils an die technischen Randbedingungen der Displays anzupassen. Dadurch sind die Darstellungen der Informationen auf unterschiedlichen Displays auch üblicherweise mehr oder weniger verschieden. Je Steuergerät muss also eine entsprechende Rechenleistung und eine entsprechende Software bereitgestellt werden. Durch diese starre und feste Zuordnung der Steuergeräte zu den einzelnen Displays ist es zudem schwierig, Grafiken, die auf einem bestimmten Display angezeigt werden, auch ohne Weiteres auf einem anderen Display anzuzeigen.
-
Die
JP 2012 220 380 A zeigt ein Anzeigesystem für ein Fahrzeug. Das Anzeigesystem umfasst eine zentrale Steuereinheit, welche dazu ausgebildet ist, unterschiedliche Displays des Fahrzeugs anzusteuern.
-
Die
DE 103 39 050 A1 zeigt ein Verfahren, bei welchem eine dynamische Informationsverteilung auf verschiedene Darstellungsorte an entsprechenden Displays eines Fahrzeugs erfolgt. Beispielsweise wird die aktuelle Geschwindigkeit des Fahrzeugs an einem Darstellungsort mit erhöhter Aufmerksamkeit angezeigt, wenn die Darstellung der Geschwindigkeit in der vorliegenden Situation eine besondere Sicherheitsrelevanz hat.
-
Die
DE 10 2013 000 110 A1 zeigt ein Bediensystem mit einer zentralen Steuervorrichtung, welche mit einer ersten und mit einer zweiten Anzeigevorrichtung gekoppelt ist. Die Steuervorrichtung ist dazu ausgelegt, sowohl für die erste Anzeigevorrichtung als auch für die zweite Anzeigevorrichtung jeweilige Grafikdaten zu erzeugen. Die Steuervorrichtung ist über einen Datenbus mit verschiedenen Fahrzeugsystemen, wie z.B. einem Navigationssystem und einem Multimediasystem, gekoppelt. Je nachdem, welche der Fahrzeugsysteme gerade aktiv sind, werden entsprechende Inhalte mittels der Anzeigevorrichtungen angezeigt.
-
Die
DE 10 2013 202 420 A1 zeigt eine Bild- und Tonsteuerung für ein Fahrzeug. Die Bild- und Tonsteuerung umfasst eine Anzeigesteuervorrichtung zum Ansteuern zweier Anzeigevorrichtungen. Ein Anwendungsprogramm einer fahrzeuginternen Vorrichtung, wie z.B. ein Fernsehtuner, ein DVD-Laufwerk oder ein Festplattenlaufwerk, erzeugt ein Anzeigebild, welches sowohl auf nur einem der beiden Anzeigevorrichtungen als auch auf beiden Anzeigevorrichtungen gleichzeitig angezeigt werden kann.
-
Die
US 2010/0187903 A1 zeigt ein System zur Energieverteilung mittels einer Ethernetverbindung in einem Flugzeug. In diesem Zusammenhang werden Displays gezeigt, die über die Ethernetverbindung Daten austauschen können.
-
Die
DE 10 2010 056 411 A1 zeigt eine Anzeigevorrichtung für ein Kraftfahrzeug, welche zwei unterschiedliche Anzeigeeinheiten zur Darstellung von Informationen aufweist.
-
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, durch welche mehrere Anzeigeeinrichtungen eines Kraftwagens besonders effizient angesteuert werden können.
-
Diese Aufgabe wird durch ein Anzeigesystem für einen Kraftwagen, einen Kraftwagen mit einem derartigen Anzeigesystem sowie durch ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems eines Kraftwagens mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Das erfindungsgemäße Anzeigesystem für einen Kraftwagen umfasst zumindest eine erste Anzeigeeinrichtung und eine zweite Anzeigeeinrichtung, welche mittels einer Kommunikationsverbindung an einer einzigen zentralen Grafikvorrichtung des Anzeigesystems angeschlossen sind. Die zentrale Grafikvorrichtung ist dazu ausgebildet, Daten in jeweilige an die Anzeigeeinrichtungen angepasste Anzeigedaten umzuwandeln und an die Anzeigeeinrichtungen zu übertragen. Die Anzeigeeinrichtungen sind dazu ausgebildet, jeweilige Grafiken unter Verwendung von den jeweiligen an diese übertragenen angepassten Anzeigedaten anzuzeigen.
-
Die zentrale Grafikvorrichtung ist dazu ausgebildet, die Daten von einem fahrzeugexternen Gerät zu empfangen und in die jeweiligen angepassten Anzeigedaten umzuwandeln sowie an die Anzeigeeinrichtungen zu übertragen.
-
Die Daten, welche die zentrale Grafikvorrichtung umwandelt, können dabei sowohl fahrzeugseitig als auch fahrzeugextern bereitgestellte Daten sein. Die Daten können dabei in Form von Rohdaten als auch in Form von Bilddaten vorliegen und von der zentralen Grafikvorrichtung verarbeitet werden. Falls Rohdaten vorliegen, ist die Grafikvorrichtung dazu ausgebildet, in einem Bearbeitungsschritt diese Rohdaten in entsprechende Bilddaten umzuwandeln. Diese Bilddaten können dann mittels der zentralen Grafikvorrichtung wiederum in anzeigeeinrichtungsspezifisch angepassten Anzeigedaten umgewandelt werden.
-
Die angepassten Anzeigedaten können beispielsweise Anzeigesignale sein, die an die Anzeigeeinrichtungen übermittelt werden, gemäß welchen die Anzeigeeinrichtungen angesteuert werden. Alternativ können die angepassten Anzeigedaten auch Daten sein, die erst von den Anzeigeeinrichtungen dekodiert, gegebenenfalls in Anzeigesignale umgewandet und dann zur Anzeige der entsprechenden Grafiken verwendet werden.
-
Erfindungsgemäß ist die zentrale Grafikvorrichtung also dazu ausgebildet, die Daten derart aufzubereiten, dass die Anzeigeeinrichtungen selbst keine aufwendigen Umrechnungen, beispielsweise Anpassungen an der Farbtiefe, Anpassungen an der Auflösung oder dergleichen vornehmen müssen. Die zentrale Grafikvorrichtung ist dazu ausgebildet, jeweilige technische Randbedingungen der verschiedenen Anzeigeeinrichtungen, wie zum Beispiel deren Auflösung, bei der Umwandlung der Daten in die angepassten Anzeigedaten zu berücksichtigen.
-
Unterschiedliche Darstellungen, welche in Form der Grafiken mittels der Anzeigeeinrichtungen angezeigt werden sollen, werden also erfindungsgemäß mittels der zentralen Grafikvorrichtung umgerechnet und gerendert. Über ein entsprechendes Protokoll können die bereits vorgerechneten gerenderten angepassten Anzeigedaten an die entsprechenden Anzeigeeinrichtungen verteilt werden.
-
Durch das erfindungsgemäße Anzeigesystem erhält man eine maximale Flexibilität, da beispielsweise bei einem Verschieben einer Grafik von der ersten Anzeigeeinrichtung auf die zweite Anzeigeeinrichtung nur die Zuordnung auf die entsprechende Anzeigeeinrichtung in der zentralen Grafikvorrichtung berechnet werden muss. Die entsprechend benötigten Daten sind alle auf der zentralen Grafikvorrichtung vorhanden. Die Anpassung an die unterschiedlichen Anzeigeeinrichtungen gemäß ihren technischen Randbedingungen kann erfindungsgemäß mittels der zentralen Grafikvorrichtung durchgeführt werden.
-
Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es nur noch erforderlich, eine einzige zentrale Grafikvorrichtung zur Berechnung und zum Rendern von Grafiken einmal in einem Fahrzeug vorzuhalten. Dadurch kann unter anderem auch Gewicht und Energie eingespart werden. Des Weiteren wird die Update- und Upgradefähigkeit des Anzeigesystems gegenüber herkömmlichen Lösungen verbessert. Es müssen nicht mehr viele einzelne, den Anzeigeeinrichtungen zugeordnete Steuergeräte und auf diesen installierte Software angepasst werden, wenn sich eine Darstellung ändern soll. Stattdessen ist es nun aufgrund der einzigen zentralen Grafikvorrichtung auf einfache Weise möglich, ein Update beziehungsweise ein Upgrade vorzunehmen, da diese nur noch bei der zentralen Grafikvorrichtung vorgenommen werden muss.
-
Vorzugsweise umfasst das Anzeigesystem eine Menü-, Tasten-, Gesten- und/oder Sprach-basierte Steuerung, mittels welchen die Steuerung der Anzeigeeinrichtungen erfolgen kann. Ein Fahrzeuginsasse kann also beispielsweise durch eine entsprechende Tastenbedienung, Ausführung von Gesten oder Aussprechen von bestimmten Sprachbefehlen auf einfache Weise beeinflussen, welche Grafiken beziehungsweise Informationen mittels den Anzeigeeinrichtungen angezeigt werden sollen. Die zentrale Grafikvorrichtung ist dazu ausgebildet, diese Steuerbefehle auszuwerten und entsprechend der Steuerbefehle die dafür notwendigen angepassten Anzeigedaten für die jeweiligen Anzeigeeinrichtungen bereitzustellen.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die zentrale Grafikvorrichtung dazu ausgebildet, die Daten von einer grafikvorrichtungsexternen Rechnereinheit des Kraftwagens zu empfangen und in die jeweiligen angepassten Anzeigedaten umzuwandeln sowie an die Anzeigeeinrichtungen zu übertragen. Bei der grafikvorrichtungsexternen Rechnereinheit des Kraftwagens kann es sich beispielsweise um eine sogenannte Main Unit handeln, mittels welcher ein Infotainmentsystem des Kraftwagens gesteuert wird.
-
Die zentrale Grafikvorrichtung erhält also entsprechende Daten von der grafikvorrichtungsexternen Rechnereinheit des Kraftwagens und kann diese Daten entsprechend der gerade anzusteuernden Anzeigeeinrichtung derart bearbeiten beziehungsweise umwandeln, dass die betreffende Anzeigeeinrichtung selbst keine aufwendigen Datenumwandlungen mehr vornehmen muss. Darüber hinaus kann die zentrale Grafikvorrichtung beispielsweise auch mit einem Bussystems des Kraftwagens gekoppelt sein, sodass entsprechende, von dem Bussystem bereitgestellte Daten von der zentralen Grafikvorrichtung in die jeweils angepassten Anzeigedaten umgewandelt und an die Anzeigeeinrichtungen übertragen werden können.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die zentrale Grafikvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Daten von einem Smartphone und/oder Tabletcomputer zu empfangen und in die jeweiligen angepassten Anzeigedaten umzuwandeln sowie an die Anzeigeeinrichtungen zu übertragen. Beispielsweise kann ein Fahrzeuginsasse mit seinem Smartphone ein Foto aufrufen und sich dieses zunächst auf seinem Smartphone anzeigen lassen. Durch Ausführung einer Wischgeste kann beispielsweise bewirkt werden, dass das auf dem Smartphone angezeigte Foto, beispielsweise in Form einer Bilddatei, an die zentrale Grafikvorrichtung übertragen wird. Die zentrale Grafikvorrichtung kann dann die übertragene Bilddatei entsprechend umwandeln und an eine der Anzeigeeinrichtungen in Form der angepassten Anzeigedaten übertragen. Die betreffende Anzeigeeinrichtung, beispielsweise ein Kombiinstrument oder ein Zentraldisplay, müssen daher selbst keine aufwendigen Umrechnungen an der Bilddatei, die vom Smartphone übertragen wurde, vornehmen. Stattdessen kann die betreffende Anzeigeeinrichtung die angepassten Anzeigedaten direkt verwenden, um das zuvor noch auf dem Smartphone angezeigte Foto anzuzeigen.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des Anzeigesystems sieht vor, dass die zentrale Grafikvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Daten drahtlos und/oder kabelgebunden zu empfangen. Dadurch wird eine maximale Flexibilität erzielt, wie mit welchen fahrzeuginternen oder fahrzeugexternen Vorrichtungen ein Datenaustausch mit der zentralen Grafikvorrichtung erfolgen kann. Zudem kann bei einer rein drahtlosen Datenübertragung an die Grafikvorrichtung diese auch entfernt von den Datenquellen im Kraftwagen angeordnet werden, ohne eine Vielzahl von Kabeln verlegen zu müssen.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die zentrale Grafikvorrichtung dazu ausgebildet ist, die Daten oder weitere Daten von einer grafikvorrichtungsinternen Speichereinheit zu empfangen und in die jeweiligen an die Anzeigeeinrichtungen angepasste Anzeigedaten umzuwandeln und an die Anzeigeeinrichtungen zu übertragen.
-
Mit anderen Worten kann die zentrale Grafikvorrichtung einen eigenen Speicher aufweisen, in welchem unterschiedlichste Bilddaten oder Graphikdaten abgespeichert sein können. Diese Daten können zum Beispiel unterschiedliche Icons oder Symbole betreffen, welche in einer graphischen Benutzeroberfläche des Kraftwagens angezeigt werden. Dadurch ist es auf einfache Weise möglich, ein Update oder auch ein Upgrade der graphischen Benutzeroberfläche oder unterschiedlicher graphischer Benutzeroberflächen des Kraftwagens vorzunehmen, welche mittels der unterschiedlichen Anzeigeeinrichtungen des Kraftwagens angezeigt werden können. Neue Icons, Symbole oder dergleichen müssen lediglich auf der grafikvorrichtungsinternen Speichereinheit abgespeichert werden, ohne dass jeweils anzeigeeinrichtungsspezifische unterschiedliche Symbole und Grafiken beispielsweise in anzeigeeinrichtungsspezifischen Speichern gespeichert werden müssen. Die zentrale Grafikvorrichtung ist dabei dazu ausgebildet, die im Zuge eines Updates oder Upgrades neu hinterlegten Graphiken, Icons oder dergleichen jeweils anzeigeeinrichtungsspezifisch umzuwandeln, sodass die jeweiligen Anzeigeeinrichtungen nach dem Update beziehungsweise dem Upgrade ohne aufwendigen Rechenaufwand die neuen Graphiken, Symbole und dergleichen anzeigen können.
-
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Kommunikationsverbindung als Ethernetverbindung ausgebildet ist. Mit anderen Worten ist eine breitbandige Fahrzeugvernetzung vorgesehen, sodass auch besonders datenintensive Daten und angepasste Anzeigedaten problemlos zwischen der zentralen Grafikvorrichtung, entsprechenden fahrzeuginternen und fahrzeugexternen Datenquellen und den Anzeigeeinrichtungen ausgetauscht werden können. Ferner kann die Kommunikationsverbindung, mittels welcher die zentrale Grafikvorrichtung mit den Anzeigeeinrichtungen verbunden ist, sowohl drahtlos als auch drahtgebunden ausgebildet sein. Insbesondere bei einer Breitbandverbindung kann eine drahtlose Datenübertragung von der zentralen Grafikvorrichtung an die Anzeigeeinrichtungen problemlos erfolgen. Eine gegebenenfalls aufwendige Verkabelung von der zentralen Grafikvorrichtung zu diversen Anzeigeeinrichtungen kann dadurch entfallen.
-
Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die zentrale Grafikvorrichtung eine erste Partition und eine zweite Partition aufweist, wobei die erste Partition dazu ausgebildet ist, die Daten in die an die erste Anzeigeeinrichtung angepassten Anzeigedaten umzuwandeln, und die zweite Partition dazu ausgebildet ist, die Daten in die an die zweite Anzeigeeinrichtung angepassten Anzeigedaten umzuwandeln. Die erste und die zweite Partition sind dabei als eine Art Softwarepartition zu verstehen, wobei die jeweiligen Softwarepartitionen unabhängig voneinander die jeweiligen Daten an die erste beziehungsweise an die zweite Anzeigeeinrichtung anpassen können. Dadurch wird ein besonders reibungsloser Betrieb des Anzeigesystems und der unterschiedlichen Anzeigeeinrichtungen ermöglicht. Vorzugsweise umfasst die zentrale Grafikvorrichtung eine weitere Partition, welche dazu ausgebildet ist, unterschiedliche Anwendungen, beispielsweise eine Augmented-Reality-Anwendung, direkt auf dieser weiteren Partition ablaufen zu lassen. Diese weitere Partition versorgt die erste und die zweite Partition mit anwendungsspezifischen Daten, die wiederum von der ersten und zweiten Partition in die anzeigeeinrichtungskonformen angepassten Anzeigedaten umgewandelt werden können. Die zentrale Grafikvorrichtung kann auch mehr als die oben genannten drei Partitionen aufweisen. Vorzugsweise umfasst die zentrale Grafikvorrichtung zumindest so viele Partitionen wie Anzeigeeinrichtungen vorgesehen sind. Die Partitionen sind jeweils dazu ausgebildet sind, die Daten in die an die jeweiligen Anzeigeeinrichtungen angepassten Anzeigedaten umzuwandeln. Ferner kann die zentrale Grafikvorrichtung zumindest eine weitere Partition aufweisen, die dazu ausgebildet ist, unterschiedliche Anwendungen direkt auf dieser weiteren Partition ablaufen zu lassen und die anderen Partitionen mit anwendungsspezifischen Daten zu versorgen.
-
Der erfindungsgemäße Kraftwagen umfasst das erfindungsgemäße Anzeigesystem oder eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Anzeigesystems.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems eines Kraftwagens, welches zumindest eine erste Anzeigeeinrichtung und eine zweite Anzeigeeinrichtung umfasst, die mittels einer Kommunikationsverbindung an eine einzige zentrale Grafikvorrichtung des Anzeigesystems angeschlossen sind, werden Daten mittels der zentralen Grafikvorrichtung in jeweilige an die Anzeigeeinrichtungen angepasste Anzeigedaten umgewandelt, wobei die Daten von einem fahrzeugexternen Gerät empfangen werden. Die angepassten Anzeigedaten werden an die Anzeigeeinrichtungen übertragen. Die Anzeigeeinrichtungen zeigen wiederum jeweilige Grafiken unter Verwendung der jeweiligen an diese übertragenen angepassten Anzeigedaten an. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Anzeigesystems sind dabei als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens anzusehen, wobei das Anzeigesystem insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es vorgesehen, dass die zentrale Grafikvorrichtung die angepassten Anzeigedaten derart an die Anzeigeeinrichtungen überträgt, dass eine mittels der ersten Anzeigeeinrichtung angezeigte erste Grafik auf die zweite Anzeigeeinrichtung verschoben wird, sodass die erste Grafik in Form einer zweiten Grafik mittels der zweiten Anzeigeeinrichtung angezeigt wird. Möchte beispielsweise ein Fahrzeuginsasse eine Darstellung von der ersten Anzeigeeinrichtung auf die zweite Anzeigeeinrichtung verschieben, kann er dies durch ein entsprechenden Steuerbefehl - entweder tastenbasiert, sprachbasiert, gestenbasiert oder dergleichen - bewirken. Dieser Steuerbefehl wird an die zentrale Grafikvorrichtung übermittelt und ausgewertet. Infolgedessen berechnet die zentrale Grafikvorrichtung diejenigen Daten, auf deren Basis die Anzeige auf der ersten Anzeigeeinrichtung erfolgt ist, derart um, dass an die zweite Anzeigeeinrichtung angepasste Anzeigedaten vorliegen, welche dann an die zweite Anzeigeeinrichtung übermittelt werden. Dadurch kann auf besonders einfache Weise - insbesondere ohne einen aufwendigen anzeigeeinrichtungsseitigen Rechenaufwand- beispielsweise eine Verschiebung von graphischen Inhalten von der ersten Anzeigeeinrichtung auf die zweite Anzeigeeinrichtung oder umgekehrt erfolgen.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
-
Die Zeichnung zeigt in der einzigen Figur eine schematische Darstellung eines Kraftwagens, welcher ein Anzeigesystem aufweist, das zwei Anzeigeeinrichtungen umfasst, die mittels einer Kommunikationsverbindung an eine einzige zentrale Grafikvorrichtung angeschlossen sind.
-
Ein Kraftwagen 10 umfasst ein Anzeigesystem 12, wobei das Anzeigesystem 12 eine erste Anzeigeeinrichtung 14 und eine zweite Anzeigeeinrichtung 16 aufweist. Bei der ersten Anzeigeeinrichtung 14 kann es sich beispielsweise um ein Kombiinstrument des Kraftwagens 10 und bei der zweiten Anzeigeeinrichtung 16 beispielsweise um ein Zentraldisplay im Bereich einer Mittelkonsole des Kraftwagens 10 handeln. In den nachfolgenden Erläuterungen wird immer im Bezug auf die beiden Anzeigeeinrichtungen 14, 16 genommen, wobei das Anzeigesystem 12 auch weitere, hier nicht dargestellte Anzeigeeinrichtungen sowohl im Bereich einer vorderen Sitzreihe als auch als Bestandteil eines Rear-Seat-Entertainments aufweisen kann.
-
Die beiden Anzeigeeinrichtungen 14, 16 sind mittels einer Kommunikationsverbindung 18 an einer einzigen zentralen Grafikvorrichtung 20 des Anzeigesystems 12 angeschlossen. Die Kommunikationsverbindungen 18 zwischen den Anzeigeeinrichtungen 14, 16 und der zentralen Grafikvorrichtung 20 können dabei sowohl drahtlos als auch drahtgebunden sein.
-
Die zentrale Grafikvorrichtung 20 umfasst eine Speichereinheit 22 und drei Partitionen 24, 26, 28. Die zentrale Grafikvorrichtung 20 ist dazu ausgebildet, Daten von einer grafikvorrichtungsexternen Rechnereinheit 30 des Kraftwagens 10 zu empfangen. Die zentrale Grafikvorrichtung 20 kann darüber hinaus beispielsweise mit einem hier nicht dargestellten Bussystem des Kraftwagens 10 verbunden sein, um unterschiedlichste Daten über das Bussystem von der Rechnereinheit 30 oder auch weiteren, fahrzeugseitigen, hier nicht dargestellten Rechnereinheiten zu empfangen. Ferner ist die zentrale Grafikvorrichtung 20 dazu ausgebildet, auch Daten von einem externen Gerät, im vorliegenden Fall von einem Smartphone 32, drahtlos zu empfangen.
-
Die zentrale Grafikvorrichtung 20 ist dazu ausgebildet, unterschiedlichste Daten, welche sowohl fahrzeugintern als auch fahrzeugextern bereitgestellt werden, zu empfangen. Dies kann über drahtlose Schnittstellen aber auch über drahtgebundene Schnittstellen erfolgen. Bei den Daten kann es sich sowohl um Rohdaten als auch um Bilddaten handeln.
-
Die zentrale Grafikvorrichtung 10 ist dazu ausgebildet, jeweilige Daten in jeweilige an die Anzeigeeinrichtungen 14, 16 angepasste Anzeigedaten umzuwandeln. Bei den angepassten Anzeigedaten kann es sich beispielsweise direkt um entsprechende Anzeigesignale handeln, die ohne eine Dekodierung zur Steuerung der Anzeigeeinrichtung 14, 16 genutzt werden können. Bei den angepassten Anzeigedaten kann es sich auch um aufbereitete Daten handeln, die seitens der Anzeigeeinrichtung 14, 16 noch dekodiert werden müssen. Die Anzeigeeinrichtungen 14, 16 sind dazu ausgebildet, jeweilige Grafiken 34 unter Verwendung von jeweiligen an diese übertragenen angepassten Anzeigedaten anzuzeigen.
-
Im vorliegenden Fall ist die Partition 24 dazu ausgebildet, jeweilige Daten in angepasste Anzeigedaten für die Anzeigeeinrichtung 14 umzuwandeln. Die Partition 26 ist dazu ausgebildet, jeweilige Daten in angepasste Anzeigedaten für die Anzeigeeinrichtung 16 umzuwandeln. Darüber hinaus ist die Partition 28 dazu ausgebildet, unterschiedliche Anwendungen, beispielsweise eine Augmented-Reality-Anwendung, zu betreiben und entsprechende anwendungsspezifische Daten an die jeweiligen Partitionen 24, 26 zu übertragen. Die von der Partition 28 weitergeleiteten Daten sind dabei noch nicht an die jeweiligen Anzeigeeinrichtungen 14, 16 angepasst. Die Partitionen 24, 26 wandeln diese Daten wiederum anzeigespezifisch um und übertragen diese an die Anzeigeeinrichtung 14 beziehungsweise an die Anzeigeeinrichtung 16. Genauso können von der Speichereinheit 22 bereitgestellte Daten von den jeweiligen Partitionen 24, 26 anzeigeeinrichtungsspezifisch umgewandelt und an die jeweiligen Anzeigeeinrichtungen 14, 16 übertragen werden.
-
Mittels des Anzeigesystems 12 ist es auf einfache Weise möglich, Graphiken, Präsentationen und dergleichen zwischen den verschiedenen Anzeigeeinrichtungen 14, 16 zu verschieben. Wird zum Beispiel eine Darstellung auf der Anzeigeeinrichtung 14 nicht gewünscht, kann diese auf einfache Weise, beispielsweise mittels einer entsprechenden Geste oder mittels eines entsprechenden Sprachbefehls, auf die Anzeigeeinrichtung 16 verschoben werden.
-
Auch die nahtlose Integration, auch als seamless Integration bezeichnet, von Smartphones 32 in den Kraftwagen 10 kann auf einfache Weise erfolgen. Sprich, eine bestimmte Darstellung auf dem Smartphone 32 kann auf einfache Weise auf den Anzeigeeinrichtungen 14, 16 angezeigt werden.
-
Möchte zudem ein Automobilhersteller beispielsweise Grafiken und Darstellungen ändern, so müssen diese Änderungen nur an der zentralen Grafikvorrichtung 20, vorzugsweise an der Speichereinheit 22 der zentralen Grafikvorrichtung vorgenommen werden. Des Weiteren können mittels des Anzeigesystems 12 Smartphones 32, Tablets und auch weitere mobile Endgeräte mit der zentralen Grafikvorrichtung 20 gekoppelt und somit in den Kraftwagen 10 integriert werden. Die zentrale Grafikvorrichtung 20 kann somit als eine Art zentraler Graphikserver verstanden werden, der die Rolle eines Routers übernimmt.
-
In Verbindung mit einem Rear-Seat-Entertainment können auch sehr flexibel verschiedene graphische Inhalte beliebig und unabhängig voneinander auf entsprechende, im Rücksitzbereich angeordnete Anzeigeeinrichtungen verteilt werden.