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Die Erfindung betrifft eine Massagevorrichtung für eine Sitzanlage eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens wie beispielsweise eines Personenkraftwagens, gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Massagevorrichtung für eine Sitzanlage eines Fahrzeugs ist beispielsweise der
DE 10 2012 112 863 B3 als bekannt zu entnehmen. Die Massagevorrichtung umfasst dabei eine an einer Kopfstütze für die Sitzanlage gehaltene und relativ zur Kopfstütze zwischen wenigstens einer eingefahrenen Stellung und wenigstens einer ausgefahrenen Stellung bewegbare Massageeinrichtung zum Massieren zumindest des Nacken- und Schulterbereichs eines Sitzinsassen der Sitzanlage.
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Darüber hinaus offenbart die
DE 10 2005 030 258 A1 einen Sitz für ein Kraftfahrzeug mit einer zwischen einer Rückenlehne und einer Kopfstütze angeordneten Nackenstütze. Die Nackenstütze ist von einer Nichtgebrauchslage, in der sie innerhalb eines Zwischenraums zwischen der Oberseite der Rückenlehne und der Unterseite der Kopfstütze verstaut ist, in eine dem Hals- und Nackenbereich eines Insassen zugewandte Gebrauchslage überführbar und umgekehrt. In der Nackenstütze können Massageelemente vorgesehen sein, mittels welchen der Hals- und Nackenbereich des Insassen massiert werden können.
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Des Weiteren ist aus der
US 2013/0020844 A1 ein Fahrzeugsitz mit einer Massageeinrichtung bekannt, welche wenigstens ein Massageelement zum Massieren des Nacken- und/oder Schulterbereichs eines Insassen umfasst. Die Massageeinrichtung ist an einer Rückenlehne des Fahrzeugsitzes gehalten und kann dadurch relativ zu der Rückenlehne eingestellt werden, ohne eine Kopfstütze des Fahrzeugsitzes relativ zur Rückenlehne bewegen zu müssen.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Massagevorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welcher ein Sitzinsasse der Sitzanlage besonders gut massiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Massagevorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Massagevorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art zu schaffen, mittels welcher sich eine besonders vorteilhafte und für einen Insassen der Sitzanlage angenehme Massage realisieren lässt, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Massageeinrichtung wenigstens einen sichelförmigen und in zumindest drei Ebenen gebogenen Träger aufweist, an welchem eine Mehrzahl von Massageelementen gehalten ist, mittels welchen in der ausgefahrenen Stellung der Nacken- und Schulterbereich und in der eingefahrenen Stellung der Kopf des Sitzinsassen zu massieren ist, das heißt massiert werden kann. In der ausgefahrenen Stellung, in welcher der Träger weiter von der Kopfstütze beabstandet ist als in der eingefahrenen Stellung, können sich die am Träger gehaltenen Massageelemente aufgrund dessen, dass der Träger sichelförmig ausgebildet und in drei Ebenen, das heißt um wenigstens drei voneinander beabstandete Achsen gebogen ist, besonders gut an den Schulter- und Nackenbereich des Sitzinsassen anlegen, das heißt anschmiegen, sodass der Schulter- und Nackenbereich beziehungsweise die Schulter- und Nackenmuskulatur sehr gut massiert werden kann. Dies sorgt für ein sehr gutes Wohl- und somit Komfortempfinden, sodass ein besonders hoher Fahrkomfort realisiert werden kann.
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In der eingefahrenen Stellung, in welcher der Träger und somit die am Träger gehaltenen Massageelemente näher an der Kopfstütze angeordnet sind als in der ausgefahrenen Stellung, kann sich zumindest eine Teilmenge der Massageelemente besonders gut an den Kopf, insbesondere den Hinterkopf, des Sitzinsassen anlegen und anschmiegen, sodass der Kopf besonders angenehm massiert werden kann. Die erfindungsgemäße Massagevorrichtung ermöglicht somit die angenehme Massage von drei Körperbereichen in Form des Schulterbereichs, des Nackenbereichs und des Kopfes mittels nur eines Geräts in Form der Massageeinrichtung.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die Massageelemente entlang des Trägers, das heißt entlang seines Verlaufes beziehungsweise dem Verlauf des Trägers folgend angeordnet sind, sodass eine besonders gute Massage realisiert werden kann.
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Zur Realisierung einer besonders angenehmen und komfortablen Massage ist es bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Massageeinrichtung wenigstens einen neben dem Träger und von diesem beabstandet angeordneten, sichelförmigen und in zumindest drei Ebenen gebogenen zweiten Träger aufweist, an welchem eine Mehrzahl von zweiten Massageelementen gehalten ist, mittels welchen in der ausgefahrenen Stellung der Nacken- und Schulterbereich und in der eingefahrenen Stellung der Kopf des Sitzinsassen zu massieren ist. Hierdurch kann insbesondere eine besonders großflächige Massage des Schulter- und Nackenbereiches sowie des Kopfes realisiert werden. Die folgenden Ausführungen zu dem Träger können ohne weiteres sowohl auf den ersten Träger als auch auf den zweiten Träger der Massageeinrichtung bezogen werden.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass der Träger über ein Gelenk verschwenkbar an der Kopfstütze gehalten ist. Dadurch kann der Träger um wenigstens eine Schwenkachse relativ zur Kopfstütze verschwenkt und somit besonders bedarfsgerecht an den Schulter- und Nackenbereich sowie an den Kopf des Sitzinsassen angepasst werden, sodass sich die Massageelemente besonders gut, das heißt beispielsweise besonders flächig, an den Schulter- und Nackenbereich beziehungsweise den Kopf anschmiegen und eine sehr angenehme Massage gewährleisten können.
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Um den Träger besonders bedarfsgerecht an die Körperform des Sitzinsassen anpassen zu können, ist es bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass das Gelenk als Kugelgelenk, insbesondere Axialgelenk, ausgebildet ist.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn zum Bewegen des Trägers ein Antrieb mit einer am Träger angeordneten Zahnstange, einem in die Zahnstange eingreifenden Zahnrad und einem Motor, insbesondere Elektromotor, zum Antreiben des Zahnrads vorgesehen ist. Wird das Zahnrad mittels des Motors rotatorisch angetrieben, das heißt gedreht, so wird dadurch, dass das Zahnrad mit der Zahnstange über jeweilige Verzahnungen zusammenwirkt, die Zahnstange translatorisch bewegt, das heißt verschoben. Die Zahnstange ist mit dem Träger verbunden, sodass der Träger und somit die Massageelemente mit der Zahnstange mitverschoben werden, wodurch diese zwischen der ausgefahrenen Stellung und der eingefahrenen Stellung besonders einfach und komfortabel bewegt werden können.
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Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn der Antrieb über das Gelenk verschwenkbar an der Kopfstütze gehalten ist. Hierdurch kann der Träger besonders gut an die Körperform beziehungsweise Geometrie des Sitzinsassen angepasst werden, da die Bewegbarkeit des Trägers nicht durch den Antrieb beeinträchtigt wird.
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Zur Realisierung einer definierten Führung des Trägers ist bei einer weiteren Ausführungsform eine vom Antrieb unterschiedliche Führungseinrichtung zum Führen der Massageeinrichtung bei deren Bewegung vorgesehen. Dadurch können unkontrollierte und ungünstige Bewegungen der Massageeinrichtung vermieden werden, sodass sich eine besonders vorteilhafte und komfortable Massage realisieren lässt.
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Eine weitere Ausführungsform zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungseinrichtung über das Gelenk verschwenkbar an der Kopfstütze gehalten ist. Hierdurch können unerwünschte und durch die Führungseinrichtung bewirkte Beeinträchtigungen der Bewegbarkeit des Trägers vermieden werden, sodass der Träger besonders bedarfsgerecht an den Sitzinsassen angepasst werden kann.
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Schließlich hat es sich zur Realisierung einer besonders angenehmen Massage als vorteilhaft gezeigt, wenn die Massageeinrichtung bezogen auf eine Einbaulage der Massagevorrichtung im Innenraum des Fahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung relativ zur Kopfstütze bewegbar ist. Dabei nimmt die Massagevorrichtung die Einbaulage ein, wenn die beispielsweise als Fahrzeugsitz, das heißt als Einzelsitz, oder Rückbank ausgebildete Sitzanlage vollständig hergestellt und im Innenraum des Fahrzeugs montiert ist.
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Zur Erfindung gehört auch eine Sitzanlage für ein Fahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Massagevorrichtung. Die Sitzanlage ist beispielsweise ein Fahrzeugsitz, das heißt ein Einzelsitz, auf dem beispielsweise der Fahrer oder der Beifahrer des Fahrzeugs Platz nehmen kann. Ein solcher Einzelsitz kann jedoch auch für einen Fondbereich des Insassen genutzt werden, sodass ein Fondpassagier auf dem Einzelsitz Platz nehmen kann. Ferner ist es denkbar, dass die Sitzanlage als Rückbank ausgebildet ist.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 eine schematische Draufsicht einer Massagevorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform für eine Sitzanlage eines Fahrzeugs, mit einer an einer Kopfstütze für die Sitzanlage gehaltenen und relativ zur Kopfstütze zwischen wenigstens einer eingefahrenen Stellung und wenigstens einer ausgefahrenen Stellung bewegbaren Massageeinrichtung zum Massieren zumindest des Nacken- und Schulterbereichs eines Sitzinsassen der Sitzanlage, wobei die Massageeinrichtung zwei nebeneinander und voneinander beabstandet angeordnete, sichelförmige und in zumindest drei Ebenen gebogene Träger aufweist, an denen jeweils eine Mehrzahl von Massageelementen gehalten ist, mittels welchen in der ausgefahrenen Stellung der Nacken- und Schulterbereich und in der eingefahrenen Stellung der Kopf des Sitzinsassen zu massieren ist;
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2 ausschnittsweise eine schematische Seitenansicht der Massagevorrichtung;
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3 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht der Massagevorrichtung;
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4 eine schematische Rückansicht der Massagevorrichtung;
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5 eine weitere schematische Draufsicht der Massagevorrichtung, wobei sich die Träger in der eingefahrenen Stellung befinden;
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6 eine weitere schematische Draufsicht der Massagevorrichtung, wobei sich die Träger in der ausgefahrenen Stellung befinden;
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7 ausschnittsweise eine schematische Seitenansicht der Massagevorrichtung gemäß der ersten Ausführungsform; und
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8 ausschnittsweise eine schematische und perspektivische Rückansicht der Massagevorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer schematischen Draufsicht eine im Ganzen mit 10 bezeichnete Massagevorrichtung für eine Sitzanlage eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftwagens wie beispielsweise eines Personenkraftwagens. Die Sitzanlage kann dabei ein Fahrzeugsitz, das heißt ein Einzelsitz, oder aber eine Rückbank sein, sodass mittels der Massagevorrichtung 10 Frontpassagiere oder Fondpassagiere des Fahrzeugs massiert werden können.
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1 bis 7 zeigen eine erste Ausführungsform der Massagevorrichtung 10, welche eine im Ganzen mit 12 bezeichnete Massageeinrichtung umfasst. Die Massageeinrichtung 12 ist an einer Kopfstütze der Massagevorrichtung 10 angeordnet, wobei von der Kopfstütze vorliegend ein Gehäuse 14 in 1 erkennbar ist. Das Gehäuse 14 dient beispielsweise zum Halten eines Polsters der Kopfstütze, wobei das Polster und beispielsweise die Massageeinrichtung 12 mit einem Bezug bezogen werden. Wie im Folgenden noch erläutert wird, kann ein jeweiliger Sitzinsasse der Sitzanlage seinen Kopf an der Kopfstütze und insbesondere an dem Polster abstützen und mittels der Massageeinrichtung 12 seinen Schulter- und Nackenbereich sowie seinen Kopf massieren lassen.
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Um nun eine besonders angenehme und komfortable Massage zu realisieren, umfasst die Massageeinrichtung 12 zwei Träger, welche als Grundträger 16 und 18 bezeichnet sind. Aus 1, 5 und 6 ist besonders gut erkennbar, dass die Grundträger 16 und 18 in Querrichtung der Sitzanlage nebeneinander und voneinander beabstandet angeordnet, jeweils sichelförmig und in zumindest drei Ebenen gebogen sind. Die Massageeinrichtung 12 und somit die Grundträger 16 und 18 sind an der Kopfstütze und vorliegend an dem Gehäuse 14 gehalten und dabei relativ zu der Kopfstütze beziehungsweise dem Gehäuse 14 zwischen wenigstens einer in 5 gezeigten eingefahrenen Stellung und wenigstens einer in 6 gezeigten ausgefahrenen Stellung bewegbar.
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An den Grundträgern 16 und 18 ist jeweils eine Mehrzahl von Massageelementen 20 beziehungsweise 22 gehalten, sodass die Massageelemente 20 und 22 mit den Grundträgern 16 und 18 relativ zum Gehäuse 14 beziehungsweise der Kopfstütze mitbewegbar sind. Mittels der Massageelemente 20 und 22 ist in der ausgefahrenen Stellung der Massageeinrichtung 12 der Nacken- und Schulterbereich des Sitzinsassen zu massieren. In der eingefahrenen Stellung der Grundträger 16 und 18 und somit der Massageelemente 20 und 22 kann der Kopf beziehungsweise der Kopfbereich, insbesondere der Hinterkopf, des Sitzinsassen massiert werden. Aus 1 bis 7 ist besonders gut erkennbar, dass die Massageelemente 20 und 22 auf einer jeweiligen Vorderseite 24 der Grundträger 16 und 18 angeordnet sind, wobei die jeweilige Vorderseite 24 dem Gehäuse 14 abgewandt und dem Sitzinsassen zugewandt ist. Die jeweilige Anordnung der Massageelemente 20 und 22 an den Grundträgern 16 und 18 folgt dabei einem jeweiligen Verlauf der Grundträger 16 und 18, sodass in jeder der drei Ebenen, in denen die Grundträger 16 und 18 gebogen sind, wenigstens eines der Massageelemente 20 und 22 angeordnet ist. Dadurch können besonders vorteilhafte und angenehme Massageprogramme und Massageabläufe realisiert werden, welche zur Entspannung der Nacken- und Schultermuskulatur sowie zur Verbesserung der Sitzinsassenkondition insbesondere auch im Fond des Innenraums auf Langstrecken führen.
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Vorliegend sind die jeweiligen Massageelemente 20 und 22 als Luftblasen ausgebildet, welche die eigentliche Massagefunktion der Massageeinrichtung 12 ausführen. Zum Massieren des Sitzinsassen werden die Luftblasen beispielsweise sequentiell, das heißt aufeinanderfolgend beziehungsweise abwechselnd mit Luft befüllt und entlüftet. Unter diesem Entlüften ist zu verstehen, dass die Luft, welche zuvor in die Luftblasen eingeleitet wurde, aus den Luftblasen (Massageelemente 20 und 22) wieder abgeführt wird. Die Luftblasen fungieren somit als Massageblasen, mittels welchen der Nacken- und Schulterbereich sowie der Kopf des Sitzinsassen massiert werden können. Die Luft, mit welcher die Massageblasen befüllt werden, wird beispielsweise über jeweilige Leitungen zu den Massageblasen und in diese eingeleitet. Hierzu ist beispielsweise wenigstens eine Pumpe vorgesehen, mittels welcher die Luft in die Massageblasen beziehungsweise Luftblasen gefördert wird. Ferner ist beispielsweise eine Recheneinrichtung insbesondere in Form eines Steuergeräts vorgesehen, mittels welchem die Pumpe und somit das Befüllen und Entlüften der Massageblasen gesteuert und/oder geregelt wird. Mittels des Steuergeräts sind beispielsweise unterschiedliche Massageprogramme realisierbar, wobei sich die Massageprogramme in der Reihenfolge, in welcher die Luftblasen mit Luft gefüllt und entlüftet werden, unterscheiden.
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Dadurch, dass die Grundträger 16 und 18 nach Art einer Sichelform beziehungsweise Halbmondform ausgebildet und dabei in drei Ebenen gebogen sind und die Luftblasen hinsichtlich ihrer Anordnung dieser Sichel- beziehungsweise Halbmondform folgen, können sich die Massageelemente 20 und 22 besonders gut und insbesondere flächig an den Schulter- und Nackenbereich sowie den Kopf, insbesondere Hinterkopf, des Sitzinsassen anlegen und anschmiegen, sodass eine besonders vorteilhafte, angenehme und komfortable Massage gewährleistet werden kann. Durch die Anbindung der Grundträger 16 und 18 und somit der Massageelemente 20 und 22 an die Kopfstütze kann eine besonders vorteilhafte Anpassung an die Stammlänge erreicht werden. Dabei kann beispielsweise eine bereits vorhandene Neigungs- und Höhenverstellbarkeit der Kopfstütze ausgenutzt werden, da die Massageeinrichtung 12 mit der Kopfstütze mitbewegt wird, wenn die Kopfstütze beispielsweise relativ zu einer Rückenlehne der Sitzanlage bewegt wird.
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Durch den Einsatz der zwei Grundträger 16 und 18 und deren voneinander beabstandete Anordnung ist eine Zweiteilung der Massageeinrichtung 12 geschaffen, sodass die Gefahr, dass kritische, unangenehme Körperbereiche des Sitzinsassen massiert werden, vermieden werden kann. Zur Realisierung einer besonders vorteilhaften Anpassungsfähigkeit der Grundträger 16 und 18 sind diese – wie besonders gut aus 4 erkennbar ist – über ein jeweiliges Kugelgelenk in Form eines Axialgelenks 26 an der Kopfstütze beziehungsweise dem Gehäuse 14 verschwenkbar gehalten. Dadurch können die Grundträger 16 und 18 relativ zum Gehäuse 14 verschwenkt und an die Körperform des Sitzinsassen beziehungsweise an unterschiedliche Körperformen von unterschiedlichen Sitzinsassen bedarfsgerecht angepasst werden, sodass gezielt der Schulter- und Nackenbereich beziehungsweise der Kopfbereich des jeweiligen Sitzinsassen massiert werden kann.
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Das jeweilige Axialgelenk 26 ermöglicht dabei eine besonders einfache Kontaktherstellung und Anpassungsfähigkeit an den Halsdurchmesser sowie an die Nacken- und Schulteranatomie, sodass die Grundträger 16 und 18 und somit die Massageelemente 20 und 22 besonders vorteilhaft positioniert werden können. Die im Folgenden noch näher erläuterte Konstruktion der Massagevorrichtung 10 ermöglicht ferner, eine besonders hohe Crashsicherheit zu realisieren. Darüber hinaus kann das Gewicht der Massagevorrichtung 10 besonders gering gehalten werden, da die Massagevorrichtung 10 zumindest überwiegend aus einem Kunststoff gefertigt werden kann. Darüber hinaus ist die Massagevorrichtung 10 wartungsfrei, da keine Schmierung durch Schmiermittel vorgesehen und erforderlich ist und da die im Folgenden noch näher erläuterte Bewegbarkeit der Grundträger 16 und 18 relativ zum Gehäuse 14 durch eine einfache Kinematik realisierbar ist.
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Das jeweilige Axialgelenk 26 umfasst ein an dem Gehäuse 14 angeordnetes, erstes Gelenkteil 28 und ein damit korrespondierendes, am jeweiligen Grundträger 16 beziehungsweise 18 angeordnetes, zweites Gelenkteil 30. Das erste Gelenkteil 28 weist beispielsweise eine Kugelpfanne auf, wobei das zweite Gelenkteil 30 einen mit der Kugelpfanne korrespondierenden Kugelkopf aufweist, welcher zumindest teilweise in die korrespondierende Gelenkpfanne eingreift beziehungsweise in dieser aufgenommen ist. Somit sind die Gelenkteile 28 und 30 relativ zueinander verschwenkbar. Das Gelenkteil 28 ist am Gehäuse 14 angeordnet, wobei das Gelenkteil 30 mit dem jeweiligen Grundträger 16 beziehungsweise 18 verbunden ist.
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Zum Bewegen der Grundträger 16 und 18 ist jeweils ein im Ganzen mit 32 bezeichneter und besonders gut aus 2, 3 und 7 erkennbarer Antrieb vorgesehen. Mit anderen Worten ist jedem der Grundträger 16 beziehungsweise 18 ein Antrieb 32 zugeordnet, mittels welchem der jeweilige Grundträger 16 beziehungsweise 18 zwischen der eingefahrenen Stellung und der ausgefahrenen Stellung bewegbar ist. Hierzu umfasst der jeweilige Antrieb 32 eine Zahnstange 34, welche auf einer der Vorderseite 24 abgewandten Rückseite 36 des jeweiligen Grundträgers 16 und 18 angeordnet und mit dem jeweiligen Grundträger 16 beziehungsweise 18 verbunden ist. Ferner umfasst der Antrieb 32 ein Zahnrad 38, welches in die korrespondierende Zahnstange 34 eingreift. Dies bedeutet, dass das Zahnrad 38 und die Zahnstange 34 über jeweilige Verzahnungen miteinander zusammenwirken, sodass eine Drehung des Zahnrads 38, das heißt eine rotatorische Bewegung des Zahnrads 38 in eine translatorische Bewegung, das heißt eine Verschiebung der Zahnstange 34, umgewandelt wird. Da die Zahnstange 34 mit dem korrespondierenden Grundträger 16 beziehungsweise 18 verbunden ist, wird der jeweilige Grundträger 16 und 18 beim Bewegen, das heißt Drehen des Zahnrads 38 mit der Zahnstange 34 translatorisch mitbewegt. Der Antrieb 32 umfasst darüber hinaus einen Motor in Form eines Elektromotors 40, dessen Rotor drehfest mit einer Welle 42 verbunden ist. Auch das Zahnrad 38 ist drehfest mit der Welle 42 verbunden, sodass das Zahnrad 38 mittels des Elektromotors 40 angetrieben, das heißt gedreht werden kann.
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Zur Realisierung einer gezielten und definierten Führung der Grundträger 16 und 18 ist eine im Ganzen mit 44 bezeichnete Führungseinrichtung vorgesehen, welche auf der Rückseite 36 angeordnete Führungselemente in Form eines ersten Führungselements 46 und eines damit korrespondierenden, zweiten Führungselements in Form einer Führungsbahn 48 umfasst. Das Führungselement 46 greift in die korrespondierende Führungsbahn 48 ein, sodass das Führungselement 46 entlang der Führungsbahn 48 beziehungsweise umgekehrt geführt verschiebbar ist. Die Führungsbahn 48 ist mit dem jeweiligen Grundträger 16 beziehungsweise 18 verbunden, sodass der jeweilige Grundträger 16 und 18 beim Bewegen dieses relativ zum Gehäuse 14 mittels der Führungselemente geführt wird. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das Führungselement 46 in jeweilige, an voneinander abgewandten Seiten angeordnete Führungsbahnen 48 eingreift.
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Bei der Durchführung einer Massage des Sitzinsassen wird beispielsweise zunächst der jeweilige Grundträger 16 und 18 mittels des entsprechenden Elektromotors 40 aus der Kopfstütze herausgefahren, das heißt aus der eingefahrenen Stellung in die ausgefahrene Stellung bewegt, wobei sich der jeweilige Grundträger 16 und 18 auf die Schultern des Sitzinsassen ablegen kann, da der Grundträger 16 und 18 mittels des jeweiligen Axialgelenks 26 relativ zum Gehäuse 14 verschwenkt und dadurch an die Körperform des Sitzinsassen bedarfsgerecht angepasst werden kann. Sobald die Grundträger 16 und 18 die Schultern und somit den Schulterbereich erreichen, besteht automatisch ein Kontakt zum Nackenbereich, sodass also die Massageelemente 20 und 22 den Schulter- und Nackenbereich kontaktieren. Dies liegt an der gebogenen Form der Grundträger 16 und 18.
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Die eigentliche Massage wird dann über das Befüllen und Entlüften der Massageblasen realisiert. Die Axialgelenke 26 ermöglichen dabei eine individuelle Anpassung an unterschiedliche Nacken- und Schulteranatomien, wobei die Axialgelenke 26 insbesondere eine Verstellung des Anstellwinkels der Grundträger 16 und 18 erlauben. Außerdem kann die komplette Massageeinrichtung 12 in Neigung und Höhe über die Kopfstütze eingestellt, das heißt bewegt beziehungsweise verändert werden, da die Massageeinrichtung 12 über die Axialgelenke 26 mit der Kopfstütze verbunden ist. Somit wird die Massageeinrichtung 12 mit der Kopfstütze mitbewegt, wenn die Kopfstütze beispielsweise relativ zur Rückenlehne geneigt und/oder insbesondere in Fahrzeughochrichtung bewegt, insbesondere verschoben, wird.
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Nach abgeschlossener Massage des Nacken- und Schulterbereichs werden die Grundträger 16 und 18 wieder mittels des Antriebs 32, das heißt über die Zahnstange 34 und das Zahnrad 38, in die Kopfstütze eingefahren, das heißt aus der ausgefahrenen Stellung in die eingefahrene Stellung bewegt. In der eingefahrenen Stellung kann dann eine Kopfmassage durch den Bezug der Kopfstütze ausgeführt werden. Hierzu werden beispielsweise zumindest die in Hochrichtung der Sitzanlage oberen Massageblasen belüftet und entlüftet.
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In einer Einbaulage der Massagevorrichtung 10 fällt die Querrichtung der Sitzanlage mit der Fahrzeugquerrichtung zusammen, wobei die Hochrichtung der Sitzanlage und somit der Massagevorrichtung 10 mit der Fahrzeughochrichtung zusammenfällt. Dabei nimmt die Massagevorrichtung 10 ihre Einbaulage ein, wenn das Fahrzeug vollständig hergestellt ist, das heißt wenn die Sitzanlage mit der Massagevorrichtung 10 vollständig zusammengebaut und im Innenraum des Fahrzeugs montiert ist. Bezogen auf diese Einbaulage sind die Grundträger 16 und 18 mittels des Antriebs 32 zumindest im Wesentlichen in Fahrzeuglängsrichtung bewegbar, was in 5 und 6 durch jeweils einen Doppelpfeil 50 veranschaulicht ist.
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Aus 4 ist besonders gut erkennbar, dass bei der ersten Ausführungsform das Gelenkteil 30 mit dem Führungselement 46 verbunden ist, sodass der jeweilige Grundträger 16 und 18 über das jeweilige Führungselement 46 und das jeweilige Axialgelenk 26 am Gehäuse 14 und somit an der Kopfstütze verschwenkbar beziehungsweise bewegbar gehalten ist.
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8 zeigt eine zweite Ausführungsform der Massagevorrichtung 10. Bei der zweiten Ausführungsform umfasst die Führungseinrichtung 44 ein Befestigungselement vorliegend in Form einer Befestigungsplatte 52, mit welcher das Gelenkteil 30 des Axialgelenks 26 verbunden ist. Der Antrieb 32 ist dabei an der Befestigungsplatte 52 gehalten, sodass der Antrieb 32 über das Axialgelenk 26 verschwenkbar an der Kopfstütze gehalten ist. Somit wird der Antrieb 32 beim Verschwenken des jeweiligen Grundträgers 16 und 18 mit dem Grundträger 16 und 18 mitbewegt, das heißt mitverschwenkt. Auch die Führungseinrichtung 44 ist über die Befestigungsplatte 52 mit dem Axialgelenk 26 verbunden und somit über das Axialgelenk 26 an der Kopfstütze verschwenkbar gehalten, sodass auch die Führungseinrichtung 44 beim Verschwenken des jeweiligen Grundträgers 16 und 18 mitverschwenkt wird. Dadurch werden unerwünschte Beeinträchtigungen der Bewegbarkeit des jeweiligen Grundträgers 16 und 18 vermieden. Ferner kann die Bewegung des jeweiligen Grundträgers 16 und 18 auf besonders einfache Weise, das heißt mit einem nur einfachen mechanischen Aufbau, realisiert werden. Darüber hinaus ist es möglich, die Massageeinrichtung 12 umfassend die Grundträger 16 und 18, die Massageelemente 20 und 22, den Antrieb 32 und die Führungseinrichtung 44, als Modul auszubilden, welches vormontiert und in vormontiertem Zustand an der Kopfstütze montiert werden kann. Dadurch kann die Massagevorrichtung 10 auf besonders einfache, zeit- und kostengünstige Weise hergestellt werden.
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Bei der zweiten Ausführungsform sind als erste Führungselementen Kugellager 54 vorgesehen, welche in jeweilige, auf der Rückseite 36 am jeweiligen Grundträger 16 beziehungsweise 18 vorgesehene Führungsbahnen 48 zumindest teilweise eingreifen. Das jeweilige Kugellager 54 ist über eine Achse 56 mit der Befestigungsplatte 52 verbunden, wobei beispielsweise das jeweilige Kugellager 54 auf der Achse 56 drehbar angeordnet ist. Für eine korrekte Positionierung sind Distanzringe 58 auf die jeweiligen Kugellager 54 aufgepresst.
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Der jeweilige Distanzring 58 greift alternativ oder zusätzlich zum jeweiligen Kugellager 54 in die korrespondierende Führungsbahn 48 ein, sodass der jeweilige Grundträger 16 und 18 über den jeweiligen Distanzring 58 definiert und gezielt geführt wird. Auf der jeweiligen Achse 56 ist darüber hinaus eine Buchse 60 angeordnet, welche als Abstandshalteelement fungiert, um einen Abstand zwischen dem Kugellager 54 und der Befestigungsplatte 52 zu überbrücken. Die Achse 54 selbst ist mittels einer Unterlegscheibe 62 und eines Schraubelements vorliegend in Form einer Mutter 64 an der Befestigungsplatte 52 befestigt. Im Übrigen entspricht die Funktion der Massagevorrichtung 10 gemäß der zweiten Ausführungsform der der ersten Ausführungsform. Aus 8 sind besonders gut die jeweiligen, mit 66 beziehungsweise 68 bezeichneten Verzahnungen der Zahnstange 34 und des Zahnrads 38 erkennbar, welche über die Verzahnungen 66 und 68 formschlüssig zusammenwirken.