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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Zwangsentlüftungsvorrichtung zum Gasaustausch zwischen einem Innenraum und einem Außenraum, insbesondere zum Abbau eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum und einem Außenraum eines Fahrzeugs.
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Stand der Technik
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Zwangsentlüftungsvorrichtungen von Kraftfahrzeugen weisen in der Regel wenigstens eine zur Außenseite des Kraftfahrzeuges führende Belüftungsöffnung auf, in der eine Verschließeinrichtung angeordnet ist. Diese Verschließeinrichtung gibt in Abhängigkeit einer Druckdifferenz zwischen einem Druck in einem Karosserieinnenraum des Kraftfahrzeuges und dem Umgebungsdruck einen Öffnungsquerschnitt der Belüftungsöffnung frei. Diese Verschließeinrichtungen bestehen typischerweise aus rechteckigen Belüftungsöffnungen, die mit Gummi- oder Kunststoffklappen durch die Schwerkraft verschlossen werden. Wird im Fahrzeuginnenraum ein gewisser Druck aufgebaut, kann der Druck die Klappen, die nach außen öffnen, nach außen drücken, sodass ein gewisser Querschnitt der Belüftungsöffnung freigegeben wird und die Luft ausströmen kann. Ist der Überdruck abgebaut, fällt die Klappe auf die Belüftungsöffnung zurück und die Belüftungsöffnung ist wieder verschlossen.
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Durch eine derartige Zwangsentlüftungsvorrichtung wird erreicht, dass ein sich im Kraftfahrzeuginnenraum aufbauender Überdruck, der beispielsweise durch das Schließen einer Kraftfahrzeugtür oder den Betrieb eines Heizungs- und/oder Lüftungsgebläses entstehen kann, abgebaut wird. Wird ständig Überdruck aufgebaut, wie es bei laufender Lüftung oder Klimaanlage der Fall ist, so bleiben die Klappen ständig offen oder sie wechseln dauernd zwischen der geschlossenen und der offenen Stellung.
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Bei den bekannten Zwangsentlüftungsvorrichtungen ist nachteilig, dass einerseits durch die sich bewegenden Klappen beim Anlegen an eine Gehäusewand der Belüftungsvorrichtung oder an die Karosseriewand Geräusche verursacht werden, andererseits über die durch die Klappen offen stehende Belüftungsöffnung Geräusche in den Kraftfahrzeuginnenraum gelangen können, die von Kraftfahrzeuginsassen als störend empfunden werden. Insbesondere, wenn die wenigstens eine Belüftungsöffnung in einem Heckbereich des Kraftfahrzeuges angeordnet ist, können durch die Abgasanlage des Kraftfahrzeuges, durch Reifenabrollgeräusche des Kraftfahrzeuges oder durch Umströmungsgeräusche des Kraftfahrzeuges entstehende Schallwellen über die wenigstens eine Belüftungsöffnung in den Kraftfahrzeuginnenraum gelangen.
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Aus der
DE 198 45 196 A1 ist bekannt, dass die wenigstens eine Belüftungsöffnung im Heckbereich des Kraftfahrzeuges mündet, und unterhalb der in der Belüftungsöffnung angeordneten Verschließeinrichtung ein schallabsorbierendes Mittel angeordnet ist. Hierdurch wird vorteilhaft erreicht, dass das schallabsorbierende Mittel zwischen den Schallquellen und dem Mündungsbereich der Belüftungsöffnung angeordnet ist, ohne die Entlüftungsfunktion der Belüftungsöffnung zu beeinträchtigen. Insbesondere, wenn das schallabsorbierende Mittel eine im wesentlichen flächenhafte Dämpfungsmatte ist, die an einem, die wenigstens eine Belüftungsöffnung aufweisenden, heckseitigen Abschlussblech der Kraftfahrzeugkarosserie befestigt ist, lässt sich in einfacher Weise die Schallabsorption unmittelbar an, das heißt unter der Mündung der Belüftungsöffnung, erzielen. Das durch die Klappen selbst verursachte Geräusch im Fahrzeuginnenraum wird dadurch nicht reduziert.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine kostengünstige Zwangsentlüftungsvorrichtung zum Gasaustausch zwischen einem Innenraum und einem Außenraum, insbesondere von Kraftfahrzeugen, zu schaffen, welche störende Geräusche im Innenraum reduziert.
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Die vorgenannten Aufgaben werden nach einem Aspekt der Erfindung bei einer Zwangsentlüftungsvorrichtung zum Gasaustausch zwischen einem Innenraum und einem Außenraum, insbesondere zum Abbau eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum und einem Außenraum eines Fahrzeugs, dadurch gelöst, dass ein Entlüftungsmedium, das den Innenraum von dem Außenraum trennt und beidseitig durchströmbar ausgestaltet ist, dazu vorgesehen ist, einen Abbau eines Druckunterschieds zumindest in einer bestimmungsgemäßen Durchströmungsrichtung von dem Innenraum zu dem Außenraum zu ermöglichen.
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Günstige Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird eine Zwangsentlüftungsvorrichtung zum Gasaustausch zwischen einem Innenraum und einem Außenraum, insbesondere zum Abbau eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum und einem Außenraum eines Fahrzeugs, vorgeschlagen, die ein Entlüftungsmedium, das den Innenraum von dem Außenraum trennt und beidseitig durchströmbar ausgestaltet ist, einen Befestigungsrahmen, umfassend ein Rahmenteil und einen eine Öffnung umgebenden Rand, zur Aufnahme des Entlüftungsmediums umfasst, wobei die Öffnung durch das Entlüftungsmedium verschlossen ist. Das Entlüftungsmedium ist dazu vorgesehen, einen Abbau eines Druckunterschieds zumindest in einer bestimmungsgemäßen Durchströmungsrichtung von dem Innenraum zu dem Außenraum zu ermöglichen.
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Bei der erfindungsgemäßen Zwangsentlüftungsvorrichtung werden keine mechanischen Klappen oder ein irgendwie geartetes Verschlusssystem verwendet, weshalb keine störenden Geräusche der öffnenden oder schließenden Klappen beim Auftreffen auf Karosserieteile oder Rahmen auftreten können wie es bei Lösungen, bei denen der Gasaustausch mechanisch stattfindet, der Fall ist. Es treten keine oder zumindest stark verringerte Strömungsgeräusche auf, da das Entlüftungsmedium die Strömung homogenisiert und dämpft. Randeffekte an Kanten oder Versteifungsrippen werden so umgangen. Durch das Entlüftungsmedium kann Gas ausgetauscht werden, aber Wasser wird durch die Faserstruktur des Entlüftungsmediums abgehalten. Das Entlüftungsmedium kann in beide Richtungen durchströmt werden. Kleintiere oder grober Schmutz können ebenfalls nicht durch das Entlüftungsmedium gelangen. Bei feuchtem Entlüftungsmedium kann der Gasaustausch trotzdem stattfinden. Eine Auflagekontur der Zwangsentlüftungsvorrichtung, wie sie für Klappen nötig ist, entfällt hier, dadurch ergibt sich eine größere Durchströmungsfläche bei gleicher Einbaugröße. Durch die wegfallenden Versteifungsrippen, wie sie bei einer Klappenlösung üblicherweise nötig sind, kann bei der Zwangsentlüftungsvorrichtung Gewicht eingespart werden. Durch das Entlüftungsmedium, welches die Belüftungsöffnung abdeckt, werden auch die Geräusche aus dem Außenraum im Innenraum gedämpft.
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Vorteilhaft kann das Entlüftungsmedium ein offenporiges Medium umfassen. Dadurch ist eine freie Durchströmung des Entlüftungsmediums gegeben, wodurch der Gasaustausch vom Innenraum zum Außenraum begünstigt wird. Gleichzeitig wird das Eindringen von Schmutz aus dem Außenraum verhindert, da günstigerweise ein herkömmliches Filtermedium, beispielsweise von Luftfiltern, eingesetzt werden kann. Als offenporiges Medium sind beispielsweise Filterpapiere, Vliese, Schäume, Glasfaserverbundmedien oder ähnliche Filtermedien denkbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Entlüftungsmedium eine Gradientenstruktur in der bestimmungsgemäßen Durchströmungsrichtung von dem Innenraum zu dem Außenraum aufweisen. Z. B. kann sich eine Maschenweite des Entlüftungsmediums in Durchströmungsrichtung vom Innenraum zum Außenraum ändern, bevorzugt zunehmen. Weitere mögliche Gradienten liegen z. B. hinsichtlich der Porosität oder der Dichte. Die Porosität kann z. B. zunehmen oder die Dichte des Filtermediums kann abnehmen. Ein Gradient wird im Zusammenhang dieses Dokumentes als Wert verwendet, der die Änderungsrate einer Größe angibt. Der Gradient der Maschenweite beispielsweise gibt an, um welche Rate sich die Maschenweite eines Filtermediums mit zunehmender Materialtiefe bzw. Materialdicke in Richtung der Durchströmungsrichtung des Filtermediums verändert. Die Maschenweite erhöht sich entweder durch eine zunehmende Anzahl von Faserzwischenräumen oder durch eine zunehmende Größe von Faserzwischenräumen auf einem Tiefenabschnitt einer Entlüftungsmedienlage. Auf diese Weise werden bei der erfindungsgemäßen Lösung bei einem Einströmen von eventuell schmutzpartikelbeladener Luft aus dem Außenraum in den Innenraum, zuerst in oberflächennahen Schichten auf Grund der größeren Maschenweite größere Partikel abgeschieden, während kleinere Partikel noch durchströmen, die aber dann in tieferen Schichten des Entlüftungsmediums bei abnehmender Maschenweite dann auch abgeschieden werden. So ist es möglich, eine günstige Standzeit des Entlüftungsmediums zu erreichen.
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In einer alternativen Ausgestaltung kann das Entlüftungsmedium zickzackförmig gefaltet, ringförmig geschlossen ausgeführt sein und vorzugsweise aus Papier oder aus Zellulose oder aus einer Mischfaser aus Kunststoff und Zellulose bestehen. Dafür können gängige Filtermedien beispielsweise von Luftfiltern eingesetzt werden. Das Entlüftungsmedium kann ferner mit glatter Oberfläche, rolliert und/oder in verschiedenen Prägeformen gestalteter Oberfläche zur Versteifung und/oder Schaffung von Hohlräumen zur Staubablagerung ausgeführt sein. Das Entlüftungsmedium kann eine Beschichtung und/oder Imprägnierung aufweisen, um Feuchtigkeit abzuweisen. Es kann alternativ auch mit Nanofasern beschichtet sein.
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Vorteilhaft kann der Befestigungsrahmen mit einer Rastanordnung zum Befestigen an einem Bauteil, insbesondere an einer Karosserie, versehen sein. Mit Hilfe einer solchen Rastanordnung kann die Zwangsentlüftungsvorrichtung in einer Karosserieöffnung eingeschoben und verrastet werden, sodass die Montage sehr leicht und zeitsparend möglich ist. Eine solche Rastanordnung weist auch den Vorteil auf, dass in einem Wartungsfall die Zwangsentlüftungsvorrichtung auch wieder einfach zu entnehmen ist und ausgetauscht werden kann. Dies stellt eine kostengünstige Lösung sowohl für die Montage als auch die Demontage dar. Die Rastanordnung kann beispielsweise als Schnapphaken mit Hinterschnitt ausgeführt sein, sodass die Zwangsentlüftungsvorrichtung auch wieder leicht aus der Bauteilöffnung, beispielsweise Karosserieöffnung, entnommen werden kann und so mehrfach aus- und einbaubar ist. Genauso ist jedoch auch eine reine Einpresslösung zur Befestigung denkbar, bei dem die Zwangsentlüftungsvorrichtung kraftschlüssig in der Einbauöffnung des Bauteils gehalten ist. Vorteilhaft kann hierzu an den Rändern überstehendes Entlüftungsmedium beim Einpressen der Zwangsentlüftungsvorrichtung zwischen den Rand der Zwangsentlüftungsvorrichtung und den Rändern der Einbauöffnung eingeklemmt werden.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung kann das Entlüftungsmedium an dem Befestigungsrahmen durch Einspritzen befestigt sein. Dieses sehr kostengünstige Herstellungsverfahren zur Befestigung des Entlüftungsmediums gewährleistet auch, dass das Entlüftungsmedium dicht und dauerhaft mit dem Befestigungsrahmen verbunden ist.
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Zweckmäßigerweise kann der Befestigungsrahmen eine umlaufende Dichtung aufweisen. Auf diese Weise ist es möglich, die Zwangsentlüftungsvorrichtung dicht in eine Karosserieöffnung einzusetzen, sodass gewährleistet ist, dass der Gasaustausch auch tatsächlich durch die Zwangsentlüftungsvorrichtung stattfindet und nicht durch eine mögliche Bypass-Öffnung Gas ausgetauscht wird.
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Günstigerweise kann ein Randbereich des Entlüftungsmediums als umlaufende Dichtung vorgesehen sein. Um die Dichtung zum Außenraum zu vereinfachen, kann das Entlüftungsmedium größer ausgelegt werden als der Befestigungsrahmen. Das überstehende Entlüftungsmedium wird dann bei der Montage zwischen Befestigungsrahmen und Karosserie eingeklemmt. Das Entlüftungsmedium dient so auch als Dichtung. Hierdurch können größere Toleranzen in den Abmessungen zwischen Zwangsentlüftungsvorrichtung und Karosserieöffnung ausgeglichen werden. Außerdem gewährt diese Lösung mehr Montagefreiheit.
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Vorteilhaft kann das Entlüftungsmedium zumindest bereichsweise hydrophobe Eigenschaften aufweisen. Wasserabweisende Eigenschaften sind gerade an der Außenseite, die möglicherweise je nach Einbaulage einem Feuchtigkeitseintrag ausgesetzt sein kann, von Vorteil. So wird das Risiko, dass Feuchtigkeit in den Innenraum gelangt, noch weiter minimiert. So ist zumindest eine Imprägnierung oder Beschichtung mit einem hydrophoben Medium an der außen liegenden Oberfläche des Entlüftungsmediums zweckmäßig.
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Von Vorteil kann auch sein, wenn das Entlüftungsmedium Aktivkohle aufweist, insbesondere mit einer Aktivkohlebeschichtung versehen ist. Dies kann verhindern, dass eventuell giftige oder gesundheitsschädliche Gase aus dem Außenraum in den Innenraum gelangen könnten oder zumindest würde der Anteil, der in den Innenraum gelangt, entscheidend verringert. Da Karosserieöffnungen für Zwangsentlüftungsvorrichtungen oft im Heckbereich von Kraftfahrzeugen angebracht werden, ist die Gefahr, dass durch die Zwangsentlüftungsvorrichtung Auspuffgase in den Innenraum gelangen könnten, durchaus gegeben. Dem würde die Aktivkohlebeschichtung Abhilfe verschaffen.
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Zweckmäßig kann auch sein, wenn das Entlüftungsmedium in dem Befestigungsrahmen austauschbar angeordnet ist. So kann das Entlüftungsmedium kostengünstig getauscht werden, wenn es beispielsweise durch großen Staubanfall je nach Betriebsbedingungen sich zugesetzt hat und es muss nicht die gesamte Zwangsentlüftungsvorrichtung getauscht werden.
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Günstigerweise kann der Befestigungsrahmen an dem Bund eine mechanische Feuchtigkeitsschutzvorrichtung aufweisen. Auf diese Weise kann, beispielsweise in Form eines Kragens, verhindert werden, dass Wasser, das aus der Karosserie abläuft, direkt auf das Entlüftungsmedium trifft und möglicherweise in den Innenraum gelangen kann. Zumindest eine massive Beaufschlagung mit Wasser kann so für das Entlüftungsmedium wirksam verhindert werden.
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Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung einer Zwangsentlüftungsvorrichtung zur Entlüftung für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer zu einer Außenseite des Kraftfahrzeugs führenden Belüftungsöffnung, die durch ein Entlüftungsmedium wenigstens bereichsweise abgedeckt ist, verwendet werden. Bei Verwendung der beschriebenen Zwangsentlüftungsvorrichtung kann so Überdruck im Innenraum, der beispielsweise durch das Zuschlagen der Fahrzeugtüren entstehen kann, oder der durch den Betrieb einer Klimaanlage entsteht, wirksam und geräuscharm abgebaut werden. Gleichzeitig wird verhindert, dass Schmutz oder Kleintiere durch die Belüftungsöffnung in den Innenraum gelangen können.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Zeichnungen, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
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Es zeigen beispielhaft:
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1 eine perspektivische Darstellung einer Zwangsentlüftungsvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine Draufsicht auf eine Zwangsentlüftungsvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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3 eine Seitenansicht einer Zwangsentlüftungsvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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4 einen Längsschnitt durch eine Zwangsentlüftungsvorrichtung nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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5 einen Längsschnitt durch eine Zwangsentlüftungsvorrichtung mit einem eingespritzten Entlüftungsmedium nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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6 einen Längsschnitt durch eine Zwangsentlüftungsvorrichtung mit einem als Dichtung verwendeten Entlüftungsmedium nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Ausführungsformen der Erfindung
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In den Figuren sind gleiche oder gleichartige Komponenten mit gleichen Bezugszeichen beziffert. Die Figuren zeigen lediglich Beispiele und sind nicht beschränkend zu verstehen.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 zum Gasaustausch zwischen einem Innenraum 102 und einem Außenraum 104, insbesondere zum Abbau eines Druckunterschieds zwischen einem Innenraum 102 und einem Außenraum 104 eines Fahrzeugs, umfasst dabei ein Entlüftungsmedium 10, das den Innenraum 102 von dem Außenraum 104 trennt und beidseitig durchströmbar ausgestaltet ist, einen Befestigungsrahmen 20, umfassend ein Rahmenteil 22 und einen eine Öffnung 18 umgebenden Rand 24, zur Aufnahme des Entlüftungsmediums 10, wobei die Öffnung 18 durch das Entlüftungsmedium 10 verschlossen ist. Dabei ist das Entlüftungsmedium 10 dazu vorgesehen, einen Abbau eines Druckunterschieds zumindest in einer bestimmungsgemäßen Durchströmungsrichtung 50 von dem Innenraum 102 zu dem Außenraum 104 zu ermöglichen. In der Mitte der freien Öffnung 18 des Befestigungsrahmens 20 ist eine Versteifungsrippe 32 angebracht, um das Entlüftungsmedium 10, das beispielsweise ein flexibles Vlies sein kann, mechanisch zu stützen, sodass es auch bei größeren Strömungsgeschwindigkeiten sich nicht beult.
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Das Entlüftungsmedium 10 umfasst bevorzugt ein offenporiges Medium. Das Entlüftungsmedium 10 kann jedoch auch eine Gradientenstruktur einer Maschenweite mit zunehmender Maschenweite in der bestimmungsgemäßen Durchströmungsrichtung 50 von dem Innenraum 102 zu dem Außenraum 104 aufweisen. Weiter kann das Entlüftungsmedium 10 zickzackförmig gefaltet, ringförmig geschlossen ausgeführt sein und vorzugsweise aus Papier oder aus Zellulose oder aus einer Mischfaser aus Kunststoff und Zellulose bestehen. Vorteilhaft kann es aus einem herkömmlichen Filtermedium beispielsweise eines Luftfilters ausgeführt sein. Das Entlüftungsmedium 10 kann zumindest bereichsweise hydrophobe Eigenschaften aufweisen, um das Eindringen von Feuchtigkeit aus dem Außenraum 104 in den Innenraum 102 zu verhindern oder zumindest zu reduzieren. Weiter kann das Entlüftungsmedium 10 Aktivkohle aufweisen, insbesondere mit einer Aktivkohlebeschichtung versehen ist, um damit giftige und/oder gesundheitsschädliche Gase aus dem Außenraum 104, beispielsweise Auspuffgase, zurückzuhalten.
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Der Befestigungsrahmen 20, insbesondere das Rahmenteil 22, ist mit einer Rastanordnung 26 zum Befestigen an einem Bauteil, insbesondere an einer Karosserie 106, versehen. Der Befestigungsrahmen 20 weist an dem Rand 24 eine mechanische Feuchtigkeitsschutzvorrichtung 30 auf. Auf diese Weise kann, beispielsweise in Form eines Kragens, verhindert werden, dass Wasser, das aus der Karosserie 106 (nicht dargestellt) abläuft, direkt auf das Entlüftungsmedium 10 trifft und möglicherweise in den Innenraum 102 gelangen kann. Zumindest eine massive Beaufschlagung mit Wasser kann so für das Entlüftungsmedium 10 wirksam verhindert werden. Die Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 ist am äußeren Umlauf des Randes 24 von einer Dichtung 28 umgeben, welche beim Einbau beispielsweise in eine Karosserieöffnung eines Kraftfahrzeugs die Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 so abdichtet, das der Gasaustausch zwischen Innenraum 102 und Außenraum 104, beispielsweise als Überdruckausgleich, über die Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 stattfindet.
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Das Entlüftungsmedium 10 kann weiter in dem Befestigungsrahmen 20 austauschbar angeordnet sein. Damit ist ein Wechsel des Entlüftungsmediums 10 bei Beladung mit Schmutz möglich, ohne die ganze Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 gleich austauschen zu müssen.
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Die dargestellte Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 kann zur Entlüftung für ein Kraftfahrzeug mit wenigstens einer zu einer Außenseite des Kraftfahrzeugs führenden Belüftungsöffnung, die durch das Entlüftungsmedium 10 wenigstens bereichsweise abgedeckt ist, verwendet werden. Bei Verwendung der beschriebenen Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 kann so Überdruck im Innenraum 102, der beispielsweise durch das Zuschlagen der Fahrzeugtüren entstehen kann, oder der durch den Betrieb einer Lüftung oder Klimaanlage entsteht, wirksam und geräuscharm abgebaut werden. Gleichzeitig wird verhindert, dass Schmutz oder Kleintiere durch die Belüftungsöffnung in den Innenraum 102 gelangen können.
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2 zeigt eine Draufsicht auf eine Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Am äußeren Umlauf des Randes 24 der Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 ist die Dichtung 28 angebracht, die beispielsweise angespritzt sein kann. Der Rand 24, der die Öffnung 18 umgibt, welche mit dem Entlüftungsmedium 10 verschlossen ist, trägt die mechanische Feuchtigkeitsschutzvorrichtung 30. Das Entlüftungsmedium 10 wird durch eine Versteifungsrippe 32, welche in der Öffnung 18 von einer Seite des Randes 24 zur anderen Seite angebracht ist, gegen Ausbeulen versteift. Das Rahmenteil 22 ist in dieser Darstellung von dem Rand 24 verdeckt.
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In 3 ist eine Seitenansicht einer Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. In der Seitenansicht ist der Befestigungsrahmen 20, bestehend aus Rahmenteil 22 und Rand 24 zu erkennen. Das Rahmenteil 22 trägt das Entlüftungsmedium 10. An den Seiten des Rahmenteils 22 sind umlaufend Rastnasen einer Rastvorrichtung 26 angebracht, welche ein Verrasten des Befestigungsrahmens 20 beim Einschieben in eine Karosserieöffnung bewirken. Die Rastanordnung kann beispielsweise als Schnapphaken mit Hinterschnitt ausgeführt sein, sodass die Zwangsentlüftungsvorrichtung auch wieder leicht aus der Karosserieöffnung entnommen werden kann und so mehrfach aus- und einbaubar ist. Genauso ist jedoch auch eine reine Einpresslösung zur Befestigung denkbar, bei dem die Zwangsentlüftungsvorrichtung kraftschlüssig in der Einbauöffnung des Bauteils gehalten ist. Vorteilhaft kann hierzu an den Rändern überstehendes Entlüftungsmedium beim Einpressen der Zwangsentlüftungsvorrichtung zwischen den Rand der Zwangsentlüftungsvorrichtung und den Rändern der Einbauöffnung eingeklemmt werden.
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An dem Rand 24 ist eine umlaufende Dichtung 28 angebracht, die beispielsweise angespritzt sein kann. Die Durchströmung der Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 bei Überdruckabbau im Innenraum 102 erfolgt in Durchströmungsrichtung 50 von dem Innenraum 102 zu einem Außenraum 104. Das Entlüftungsmedium 10 kann jedoch auch in umgekehrter Richtung durchströmt werden, sodass ein Gasaustausch auch zwischen Außenraum 104 und Innenraum 102 prinzipiell möglich ist. An dem Rand 24 ist als Schutz gegen eindringende Feuchtigkeit durch an der Karosserie ablaufendes Wasser eine Feuchtigkeitsschutzvorrichtung 30 in Form eines Daches über der Öffnung 18 angebracht.
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4 zeigt einen Längsschnitt durch eine Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. In diesem Schnitt ist beispielsweise zu erkennen, wie das Entlüftungsmedium 10 an einem inneren Rand 36 des Rahmenteils 22 angeordnet sein kann. So kann das Entlüftungsmedium 10 beispielsweise an das Rahmenteil 22 geklebt oder geschweißt werden.
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5 zeigt wiederum einen Längsschnitt durch eine Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 mit einem eingespritzten Entlüftungsmedium 10 nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung. In diesem Fall kann das Entlüftungsmedium 10 direkt in das Rahmenteil 22 eingespritzt werden, wobei zur besseren Verzahnung von Entlüftungsmedium 10 und Rahmenteil 22 an dem Rahmenteil 22 Nasen 34 angebracht sind, die dabei mit eingespritzt werden.
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In 6 ist ein Längsschnitt durch eine Zwangsentlüftungsvorrichtung 100 mit einem als Dichtung 28 verwendeten Entlüftungsmedium 10 nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. 6 zeigt einen Schnitt einer Zwangsentlüftungsvorrichtung 100, die in eine Karosserie 106 eingesetzt ist und in der Öffnung der Karosserie 106 über die Nasen der Rastvorrichtung 26 verrastet ist. Das Entlüftungsmedium 10, das in der Öffnung 18 des Randes 24 angeordnet ist, ist an dem Befestigungsrahmen 20, insbesondere an dem Rahmenteil 22 durch Einspritzen befestigt. Der umspritzte Bereich, der Rahmenteil 22 und Entlüftungsmedium 10 umfasst, ist als Bereich 38 gekennzeichnet. Das Entlüftungsmedium 10 ist jedoch über das Rahmenteil 22 hinaus weiter nach außen über der Karosserie 106 in den Außenraum 104 weitergeführt. Dabei wird es von dem Rand 24 gegen die Karosserie 106 gepresst und kann so als Dichtung 28 für die Abdichtung des Befestigungsrahmens 20 gegen die Karosserie 106 sorgen. So ist ein Randbereich des Entlüftungsmediums 10 als umlaufende Dichtung 28 vorgesehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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