DE102014015351A1

DE102014015351A1 - Metallfolie

Info

Publication number: DE102014015351A1
Application number: DE102014015351.7A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2014-10-19
Filing date: 2014-10-19
Publication date: 2016-04-21

Abstract

Eine Metallfolie (3) zur Verwendung als Untergrund für einen Bodenbelag umfasst eine Kleberschicht (5) und eine Schutzfolie (6).

Description

Die Erfindung betrifft eine Metallfolie zur Verwendung als Untergrund für einen Bodenbelag.
Bodenbeläge aller Art werden nach dem Stand der Technik auf zementären oder mineralischen ebenen Untergründen mittels Klebstoffen aus unterschiedlichen synthetischen und zementären Klebstoffen fest mit dem Untergrund mittels Adhäsion und/oder Kohäsion verbunden. Diese Verbindung ist dauerhaft arretiert und im Renovierungsfall nur mit großem Aufwand zu lösen. Umfangreiche Nivellierungsarbeiten sind die Folge. Die Umweltbelastung ist hoch, da die meisten Baustoffe/Klebstoffe synthetisch hergestellt werden, Verpackungen benötigen sowie durch ihr hohes Gewicht ein nicht unerheblicher Transportaufwand unvermeidlich ist.
Beispielsweise für Dekorations- oder Werbezwecke ist es bekannt, auf dem Untergrund beziehungsweise dem Bodenbelag eine metallisierte oder permanent magnetisierte Kunststofffolie auszubringen und auf dieser Folie wiederum einen austauschbaren metallisierten oder permanent magnetisierten weiteren Bodenbelag auszulegen, beispielsweise in Form von Kunststoffkacheln mit gewünschter Farbgebung. Dieser zusätzliche Bodenbelag kann dann leicht ausgetauscht werden, wenn zum Beispiel eine andere Farbgebung gewünscht ist. Dies wird beispielsweise unter www.pinoneer-trading.de oder www.mabosfloor.com angeboten.
Als nachteilig hierbei ist es jedoch anzusehen, dass auf dem Untergrund eine zusätzliche oft schwere Kunststofffolie ausgebracht werden muss, die zudem an den Randbereichen eine Stolperfalle darstellen kann. Zudem sind die magnetischen Haltekräfte zwischen ausgelegter Folie und beispielsweise ausgelegten Fliesen oder Kacheln eher gering, da die Magnetpartikel in der Kunststofffolie verteilt angeordnet sind und daher, soweit sie sich nicht unmittelbar an der Oberfläche der ausgelegten Folie befinden, wenig zur Haltekraft beitragen.
Ausgehend hiervon ist der Fachmann vor die Aufgabe gestellt, einen Bestandteil eines Bodensystems anzugeben, der es ermöglicht, verschiedene Bodenbeläge austauschen zu können, wobei diese jeweils mit ausreichender magnetischer Haltekraft ortsfest fixiert sind.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, dass anstatt einer Kunststofffolie eine reine Metallfolie als Zwischenschicht zwischen dem eigentlichen Untergrund und dem gewünschten Bodenbelag ausgebracht wird. Das bedeutet, dass beispielsweise auf einer Estrichschicht eine Metallfolie ausgebracht wird. Um diese vollflächig auf dem Untergrund zu fixieren wird sie mittels eines im Bauwesen an sich bekannten Klebstoffs auf diesem fixiert. Es sind derartige Klebstoffe zu wählen, die ein sicheres Festkleben der Metallfolie in Verbindung mit dem vorhandenen Untergrund gewährleisten. Dies kann beispielsweise ein Acrylazethatkleber sein. Im Rahmen der Erfindung können an sich beliebige Metalle für die Folie gewählt werden, vorausgesetzt sie weisen magnetische Eigenschaften auf. Dementsprechend kommt Aluminium, Messing, Edelstahl nicht in Frage. Insbesondere Folien die im Wesentlichen aus Eisen bestehen sind bevorzugt. Besonders bevorzugt sind unlegierte Metallfolien. Als Dicke der Folien sind vorzugsweise 0,05 bis 0,35 mm vorgeschlagen, wobei auch dickere oder dünnere Folien vom Rahmen der Erfindung mit umfasst sein sollen. Insbesondere ist die Folie bereits vom Hersteller mit einer Kleberschicht ausgestattet und kann dann beispielsweise als Rollenware oder Plattenware vor Ort angeliefert werden. Weiterhin ist zur Gewährleistung der Handhabbarkeit die Kleberschicht mit einer Schutzfolie, einem sogenannten Liner, abgedeckt, um ein gegenseitiges Verkleben der Metallfolie zu vermeiden. Dieser Liner kann beispielsweise ein Silikonpapier sein. Somit kann die Metallfolie mit Kleberschicht und Liner als Rollen- oder Plattenware hergestellt und vor Ort angeliefert werden.
Insbesondere bei Plattenware empfiehlt es sich, eine zusätzliche Versteifungsschicht vorzusehen, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial. Somit können Fliesen oder Kacheln erhalten werden, die folgenden Aufbau von oben her gesehen aufweisen: Metallfolie-Versteifungsschicht-Kleber-schicht-Liner. Es versteht sich, dass die Metallfolie wiederum mit geeigneten Klebstoffen auf der Versteifungsschicht angebracht ist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind der Gegenstand von Unteransprüchen.
Zur Stabilisierung ist in einer Kleberschicht, mit der die Folie ausgestattet ist, eine Verstärkung vorgesehen, insbesondere ein Gewebe aus Kunststoff. Somit kann das Einreißen der vorzugsweise sehr dünn gewählten Metallfolie unterbunden werden. Ebenso wird das eventuelle spätere Demontieren der Metallfolie mit Kleberschicht erleichtert.
Vorzugsweise ist die Metallfolie an ihrer Oberseite selbst wiederum mit einer Schutzschicht ausgestattet, um sie insbesondere in verlegtem Zustand vor Beschädigung, Feuchtigkeit und Korrosion zu schützen. Hierzu kann sie bereits bei der Herstellung mit einer Schutzschicht aus Öl, Zink, geeigneten Lacken oder Kunststoffbeschichtungen ausgestattet werden. In der Industrie spricht man hierbei von gekapselten Metallfolien.
Bei der Montage auf einer Baustelle wird zunächst der Untergrund vorbereitet. Das bedeutet, dass beispielsweise eine vorhandene Bodenplatte aus Beton nivelliert und/oder ein glatter Estrich eingezogen wird. Nachfolgend wird die Metallfolie, die beispielsweise als Rollenware ausgeliefert wurde, ausgelegt und mit einfachen Mitteln wie einem Teppichmesser zugeschnitten. Nachfolgend kann der Liner abgezogen und die Metallfolie glatt und vollflächig auf dem Untergrund verklebt werden. Aufgrund der geringen Dicke der Metallfolie lässt sich diese gut zuschneiden und beispielsweise an Bauwerksfugen und in Eckbereichen auf Stoß anlegen. Auf diese Metallfolie können dann beispielsweise verschiedene Bodenbeläge, die ihrerseits magnetische Eigenschaften aufweisen, verlegt werden, beispielsweise Kunststofffliesen oder -kacheln oder dergleichen, die im Stand der Technik bekannt sind. Aufgrund der Metallfolie sind die magnetischen Haltekräfte mit dem eigentlichen aufgelegten magnetischen Bodenbelag wesentlich erhöht. Soll dann beispielsweise das Design eines Verkaufsraums abgeändert werden so wird lediglich dieser magnetische Bodenbelag ohne Werkzeug abgehoben und entfernt und beispielsweise durch einen Bodenbelag anderer Farbe ersetzt.
Prinzipiell ist es auch möglich, dass auf einem bereits vorhandenen Untergrund oder Bodenbelag die Metallfolie lediglich als Teil eines Bodenbelagssystems verwendet wird. Das bedeutet, dass die Metallfolie nachträglich auf den Untergrund oder Bodenbelag, beispielsweise ein PVC- oder Gießharzboden, aufgeklebt wird. Dabei kann entweder die bloße Metallfolie verwendet werden, wobei vorher auf den vorhandenen Untergrund und/oder die Metallfolie eine Kleberschicht aufgebracht worden ist, oder die Metallfolie ist mit Kleberschicht und Liner ausgestattet und wird vor Ort wie beschrieben verlegt.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
1: den schematischen Querschnitt eines Bodenbelagsystems und
2: eine verarbeitungsbereite Metallfolie.
Bei dem in 1 dargestellten nicht massstäblichen Ausführungsbeispiel handelt es sich um ein Bodenbelagsystem mit einem Untergrund 1, beispielsweise in Form einer Ortbetonplatte oder einer Betonzwischendecke.
Auf diesem Untergrund ist eine Ausgleichs-, Nivellier- oder Spachtelmasse beziehungsweise ein Estrich 2 aufgebracht. Dieser Estrich 2 ist entweder in an sich bekannter Weise auf dem Untergrund 1 schwimmend aufgebracht oder fest mit diesem verbunden, gegebenenfalls mit einer zusätzlichen Grundierung und/oder einem Haftvermittler zwischen Untergrund 1 und Estrich 2.
In 2 ist eine Metallfolie 3 in einem nicht massstäblichen schematischen Querschnitt dargestellt, so wie sie hergestellt und beispielsweise als Rollenware zur Verlegung vor Ort angeliefert wird. Die Metallfolie 3, vorzugsweise aus einem unlegierten Metall und besonders bevorzugt im Wesentlichen aus Eisen bestehend, ist herstellerseitig mit einer Schutzschicht 4 versehen, um sie im verlegten Zustand vor Beschädigung, Feuchtigkeit und Korrosion zu schützen. Die Schutzschicht 4 besteht beispielsweise aus Öl, Lack, Zink oder einer Kunststoffbeschichtung. Die Metallfolie 3 ist mit einer Kleberschicht 5 ausgestattet, die wie hier durch die Kreuze angedeutet mit einem Gewebe insbesondere aus Kunststoff verstärkt ist. Diese Verstärkung verhindert ein Einreißen der Metallfolie 3 beim Verlegen. Die Dicke oder Stärke der Metallfolie 3 beträgt vorzugsweise 0,05 bis 0,35 mm. Prinzipiell kann auch noch eine weitere Verstärkungsschicht zwischen Metallfolie 3 und Kleberschicht 5 vorgesehen sein, beispielsweise eine weitere Kunststoffschicht, um die Metallfolie 3 als Platten- oder Fliesenware zu konfektionieren. Um die Metallfolie 3 handhaben zu können ist die Kleberschicht 5 mit einer Schutzfolie 6 abgedeckt, beispielsweise einem Silikonpapier. Somit kann die Metallfolie 3 bei der Herstellung aufgerollt werden.
Vor Ort wird dann die Metallfolie 3 ausgerollt, zugeschnitten, die Schutzfolie 6 abgezogen und die Metallfolie 3, wie in 1 dargestellt, mittels der Kleberschicht 5 beispielsweise auf dem Estrich 2 vollflächig und ortsfest aufgeklebt. Schließlich kann auf die Metallfolie 3 der eigentliche magnetische Bodenbelag beispielsweise in Form von Fliesen oder Kacheln aufgelegt und werkzeuglos wieder entfernt werden.
Bezugszeichenliste

1: Untergrund
2: Estrich
3: Metallfolie
4: Schutzschicht
5: Kleberschicht
6: Schutzfolie

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Nicht-Patentliteratur

www.pinoneer-trading.de [0003]
www.mabosfloor.com [0003]

Claims

Metallfolie (3) zur Verwendung als Untergrund für einen Bodenbelag, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Kleberschicht (5) und einer Schutzfolie (6) ausgestattet ist.
Metallfolie (3) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kleberschicht (5) eine Verstärkung aufweist, insbesondere ein Gewebe.
Metallfolie (3) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie mit einer Schutzschicht (4) an ihrer Oberseite ausgestattet ist.
Bodenbelagsystem umfassend eine Metallfolie (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3.
Verwendung einer Metallfolie (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3.