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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schwenkbiegemaschine mit einer an zwei seitlichen Ständern eines Maschinengestells gehaltenen und auf- und abwärts bewegbaren Oberwange mit wenigstens zwei daran montierbaren Oberwangenwerkzeugen, wobei die Oberwange zur alternativen Benutzung der daran montierten Oberwangenwerkzeuge in verschiedene Benutzungsstellungen drehbar ist und wobei die Oberwange mittels wenigstens eines Verriegelungsmechanismus in den verschiedenen Benutzungsstellungen jeweils drehfest verriegelbar und entriegelbar ist.
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Derartige Schwenkbiegemaschinen sind aus dem Stand der Technik, insbesondere aus der
DE 39 14 762 A1 , der
DE 44 45 741 A1 und der
DE 103 14 517 A1 , hinlänglich bekannt und weisen typischer Weise noch eine in der Regel feststehende Unterwange und eine schwenkbare Biegewange auf. Zur Durchführung eines Biegevorgangs wird dabei zunächst das zu biegende Werkstück, z. B. ein Blech, zwischen der Unterwange und der sich in einer Öffnungsstellung (d. h. beabstandet von der Unterwange) befindlichen Oberwange platziert. Anschließend wird die Oberwange abwärts bewegt, um mit ihr das Werkstück gegen die Unterwange zu spannen, woraufhin durch Verschwenken der Biegwange das zwischen Ober- und Unterwange hervorstehende Werkstück um einen vorgegebenen Winkel gebogen werden kann. Mittels einer Bewegung der Oberwange nach oben, dem so genannten Öffnungshub, kann die Schwenkbiegemaschine wieder geöffnet und das Werkstück entfernt werden.
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Bei einer Schwenkbiegemaschine der gattungsgemäßen Art ist vorgesehen, dass an der Oberwange wenigstens zwei (in der Regel verschiedene) Oberwangenwerkzeuge montierbar bzw. montiert sind, wobei die Oberwange zur alternativen Benutzung der daran montierten Oberwangenwerkzeuge in verschiedene Benutzungsstellungen drehbar ist.
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Bei Oberwangen mit zwei daran befestigten Oberwangenwerkzeugen sind diese typischerweise auf einander gegenüberliegenden Seiten der Oberwange montiert, so dass die Verstellung der Oberwange zwischen den zwei (den verschiednen Oberwangenwerkzeugen zugeordneten) Benutzungsstellungen durch eine Drehung der Oberwange um eine horizontale Drehachse um z. B. ca. 180° oder exakt 180° bewirkt wird.
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Selbstverständlich ist die Oberwange einer gattungsgemäßen Schwenkbiegemaschine während der Durchführung eines Biegevorgangs in der betreffenden Benutzungsstellung drehfest zu verriegeln, d. h. in der gegebenen Drehlage zu arretieren, um ein unbeabsichtigtes Verdrehen der Oberwange während eines Biegevorgangs zu vermeiden. Die hierfür im Stand der Technik bekannten Verriegelungsmechanismen weisen jeweils wenigstens einen separaten Antrieb auf, wodurch z. B. bei einem Ausfall dieses Antriebes entweder keine drehfeste Verriegelung der Oberwange gewährleistet oder keine Verstellung zwischen den verschiedenen Oberwangenwerkzeugen mehr möglichen Bauraum und erfordert in der Regel eine separate Steuerung oder muss manuell bedient werden.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schwenkbiegemaschine der gattungsgemäßen Art dahingehend zu verbessern, dass der dabei zur Verwendung kommende Verriegelungsmechanismus besonders einfach und platzsparend aufgebaut sowie möglichst zuverlässig bedienbar und ausfallsicher ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Schwenkbiegemaschine nach Anspruch 1 gelöst. Die abhängigen Ansprüche betreffen besonders bevorzugte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Schwenkbiegemaschine.
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Die Verriegelung und Entriegelung der Oberwange in der jeweiligen Benutzungsstellung erfolgt somit im Rahmen der vorliegenden Erfindung auf besonders einfache und zuverlässige Weise, indem der Verriegelungsmechanismus – bevorzugt ohne hierfür separat betätigt oder aktiviert werden zu müssen – durch die vertikale Öffnungs- und Schließbewegung der Oberwange, insbesondere auf rein mechanische Weise, betätigt wird. Da bei der vorliegenden Erfindung auf einen separaten Antrieb für den Verriegelungsmechanismus verzichtet wird, indem der Verriegelungsmechanismus wegen seiner Kopplung an die Auf- und Abwärtsbewegung der Oberwange zumindest indirekt durch einen die vertikale Auf- und Abwärtsbewegung der Oberwange bewirkenden Hubantrieb betätigt wird, ist dieser auch besonders ausfallsicher und platzsparend realisierbar.
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Der wenigstens eine erfindungsgemäß zur Anwendung kommende Verriegelungsmechanismus, welcher im erfindungsgemäßen Sinn durch die Auf- und Abwärtsbewegung der Oberwange betätigt wird, ist vorteilhaft im Bereich eines der beiden Ständer des Maschinengestells angeordnet. Besonders bevorzugt sind jedoch im Bereich jedes Ständers je ein erfindungsgemäßer Verriegelungsmechanismen vorgesehen, wodurch infolge der beidseitigen Verriegelung der sich zwischen den Ständern des Maschinengestells erstreckenden Oberwange eine besonders verdrehsichere Arretierung der Oberwange erzielbar ist.
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Da die Oberwange während eines Biegvorgangs (d. h. bei geschlossener Oberwange) stets drehfest verriegelt sein muss, kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung bevorzugt dafür Sorge getragen sein, dass die zuvor entriegelte Oberwange bei ihrem Schließvorgang, d. h. während ihrer Abwärtsbewegung, vollautomatisch in der gegebenen Benutzungsstellung drehfest verriegelt wird und während eines Öffnungshubs, d. h. während ihrer Aufwärtsbewegung, entriegelt wird, womit die Oberwange jedenfalls in ihrer maximalen Öffnungsstellung zur Verwendung eines anderen an der Oberwange montierten Oberwangenwerkzeugs in die diesem zugeordnete Benutzungsstellung drehbar ist.
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In einer ersten bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung kann vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Verriegelungsmechanismus – sowohl während der Aufwärtsbewegung als auch während der Abwärtsbewegung der Oberwange – in einem oberen Bereich des maximalen Öffnungshubs der Oberwange betätigt wird. Dieser obere Bereich umfasst besonders bevorzugt die letzten 15 bis 20% des maximal erzielbaren Öffnungshubs der Oberwange.
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Auf diese Weise kann besonders sicher gewährleistet werden, dass die drehfeste Verriegelung der Oberwange bei ihrer Aufwärtsbewegung erst dann aufgehoben wird, wenn die Oberwange sich in ausreichendem Abstand von der Unterwange befindet. Ferner kann hierdurch gewährleistet werden, dass die Verriegelung der Oberwange noch nicht aufgehoben wird, wenn diese – z. B. zur Entnahme oder Neupositionierung eines zwischen Ober- und Unterwange befindlichen Werkstücks – lediglich um einen geringen Hub geöffnet, also aufwärts bewegt wird.
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Weiterhin kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung besonders bevorzugt vorgesehen sein, dass der wenigstens eine Verriegelungsmechanismus zum Zwecke der drehfesten Ver- und Entriegelung der Oberwange in einer vorgegebenen Benutzungsstellung wenigstens einen Verriegelungsschieber umfasst, wobei der Verriegelungsschieber (insbesondere durch geeignete mechanische Kopplung) während der Abwärtsbewegung der Oberwange in eine der jeweiligen Benutzungsstellung zugeordnete Aufnahme eingeschoben und während der Aufwärtsbewegung der Oberwange aus dieser ausgeschoben wird.
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Vorteilhaft ist dabei jeder Benutzungsstellung der Oberwange eine separate Aufnahme zugeordnet. Die Aufnahmen bilden dann bevorzugt seitliche Anschlagsflächen für den darin eingeschobenen Verriegelungsschieber aus, welche eine Verdrehung der Oberwange in beide Drehrichtungen blockieren. Ferner kann durch die exakte Lage der Aufnahmen die den verschiedenen Benutzungsstellungen der Oberwange entsprechende Drehlage definiert werden.
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Hierbei kann besonders vorteilhaft vorgesehen sein, dass der Verriegelungsschieber an einer mit der Oberwange auf- und abwärts verfahrbaren, jedoch nicht mit der Oberwange mitdrehenden Hubplatte und die Aufnahmen an einer sich mit der Oberwange mitdrehenden Drehscheibe angeordnet sind. Die Geometrie der Drehscheibe kann dabei vorteilhaft auf die Erfordernisse der Aufnahme abgestimmt sein.
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In besonders vorteilhafter Weise kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung weiterhin vorgesehen sein, dass der Verriegelungsschieber mittels eines verdrehbar an der Hubplatte angeordneten Verstellhebels in die Aufnahmen einschiebbar und aus diesen ausschiebbar ist, wobei der Verstellhebel mittels eines an ihm befestigten Führungszapfens in einer fest an einem der Ständer angebrachten Kulissenführung zwangsgeführt ist. Ein solchermaßen aufgebauter Verriegelungsmechanismus erweist sich als besonders einfach herstellbar und zuverlässig.
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Den Aufnahmen kann besonders bevorzugt jeweils ein Anschlagsegment zugeordnet sein, welches bei entriegelter Oberwange die Verdrehung der Oberwange in einer Drehrichtung begrenzt. Dieses Anschlagssegment kann vorteilhaft umfangsseitig von der Oberwange oder der an der Oberwange vorgesehenen Drehscheibe hervorstehen. Insbesondere können dabei das Anschlagsegment und der Verriegelungsschieber ein Anschlagspaar bilden, das heißt das verdrehbare Anschlagsegment schlägt an dem drehfesten Verriegelungsschieber an, und zwar insbesondere auch dann, wenn dieser aus der Aufnahme ausgeschoben ist. Hierdurch wird ein Verdrehen der Oberwange in einer der beiden Drehrichtungen blockiert und die Oberwange kann auf besonders einfache und zuverlässige Weise in eine für das Einschieben des Verriegelungsschiebers geeignete Drehposition gebracht werden.
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In diesem Zusammenhang ist besonders vorteilhaft vorgesehen, dass in jeder Benutzungsstellung der Oberwange das jeweilige Anschlagsegment durch das gewichtskraftbedingte Drehmoment der Oberwange gegen den Verriegelungsschieber anschlägt.
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Dies ist insbesondere dann möglich, wenn der Massenschwerpunkt der Oberwange in den verschiedenen Benutzungsstellungen nicht auf ihrer Drehachse und auch nicht unmittelbar vertikal darüber oder darunter liegt. Ferner wird durch den drehmomentbedingten Anschlag des Anschlagsegments an den Verriegelungsschieber erreicht, dass sich die Oberwange – zumindest wenn sich diese der einer bestimmten Benutzungsstellung entsprechenden Drehlage annähert – allein aufgrund der auf sie einwirkenden Schwerkraft stets in Richtung eines stabilen und in seiner Lage präzise vorgegebenen Gleichgewichtszustand bewegt, in welchem das Anschlagsegment unter Einwirkung des schwerkraftbedingten Drehmoments dem Verrieglungsschieber seitlich anliegt. Diese Drehlage entspricht dann bevorzugt einer der Benutzungsstellungen der Oberwange, in welcher der Verriegelungsschieber linear in die der betreffenden Benutzungsstellung zugeordnete Aufnahme einschiebbar ist.
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Weiterhin kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorteilhaft vorgesehen sein, dass jede Aufnahme wenigstens teilweise durch das ihr zugeordnete Anschlagsegment gebildet wird. Insbesondere kann das Anschlagsegment in besonders einfacher Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wenigstens eine seitliche Wand zur Führung des Verriegelungsschiebers und einen den linearen Einschub des Verriegelungsschiebers begrenzenden Innenanschlag bilden.
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Vorteilhaft ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung ferner vorgesehen, dass die Oberwange mittels eines Drehantriebs in zwei Drehrichtungen antreibbar ist, um diese zwischen den verschiedenen Benutzungsstellungen zu verstellen.
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Und schließlich kann bevorzugt vorgesehen sein, dass die Position der den verschiedenen Aufnahmen zugeordneten Anschlagsegmente feinjustierbar ist, wodurch indirekt auch eine Feinjustierung der Oberwange bzw. des Oberwangenwerkzeugs in den verschiedenen Benutzungsstellungen ermöglicht wird.
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Im Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigt:
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1 eine Vorderansicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schwenkbiegemaschine,
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2 eine Schnittdarstellung der Schwenkbiegemaschine nach 1 gemäß der dortigen Ansicht A-A,
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3 eine Detaildarstellung zu 2 auf einen Teils des Verriegelungsmechanismus,
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4–6 verschiedene Seitenansichten von links auf einen Teil der Schwenkbiegemaschine aus 1 in unterschiedlichen Höhenstellungen der Oberwange,
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4a eine Schnittdarstellung der Schwenkbiegemaschine nach 1 gemäß Ansicht B-B in 4 und
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6a eine Schnittdarstellung der Schwenkbiegemaschine nach 1 gemäß Ansicht C-C in 6.
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Das in den 1 bis 6, 4a und 6a gezeigte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Schwenkbiegemaschine 1 umfasst zwei in 1 links und rechts dargestellte Ständer 2, 3 eines Maschinengestells, in welchem eine im Wesentlichen horizontal verlaufende Oberwange 4 gehalten ist. Die ebenfalls zu der Schwenkbiegemaschine 1 in typischer Anordnung gehörige Unterwange und Biegewange sind der besseren Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt.
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Die Oberwange 4 weist an ihren dem jeweiligen Ständer 2, 3 zugewandten Stirnseiten jeweils eine Drehscheibe 5, 6 auf, welche gemeinsam mit der Oberwange um die Drehachse DO (vgl. insbesondere 2 und 4 bis 6) verdrehbar ist. Ferner ist auf beiden Seiten der Oberwange im Bereich des jeweiligen Ständers 2, 3 eine mittels eines nicht dargestellten Hubantriebs vertikal verfahrbare Hubplatte 7, 8 vorgesehen, an welcher die Oberwange 4 befestigt und drehbar gelagert ist.
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An der in 1 links dargestellten Hubplatte 7 ist ein elektromotorischer Drehantrieb 9 in Art eines Kettenantriebs angeordnet, mit welchem die Oberwange 4 über eine Kette 10 in zwei entgegengesetzte Drehrichtungen gemäß Doppelpfeil D (vgl. 2) verdrehbar ist. Die Hubplatten 7, 8 sind entlang der Ständer 2 bzw. 3 aufwärts und abwärts in Richtung der Doppelpfeile E (vgl. 1 und 2) bewegbar, wodurch die an den Hubplatten befestigte Oberwange 4 in einer vertikalen Bewegung auf- und abwärts bewegt werden kann.
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An der Oberwange 4 sind ein erstes, in den 1 und 2 oben dargestelltes kleineres Oberwangenwerkzeug 11 und ein zweites, in den 1 und 2 unten dargestelltes größeres Oberwangenwerkzeug 12 angebracht (vgl. insbesondere 2), welche in einer ersten Werkzeughalterung 13 (oben dargestellt) bzw. einer zweiten Werkzeughalterung 14 (unten dargestellt) der Oberwange 4 montiert sind und welche bei geeigneter Stellung der Oberwange 4 alternativ benutzt werden können.
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Für den Wechsel der Oberwangenwerkzeuge 11, 12 muss die Oberwange 4 im gezeigten Ausführungsbeispiel um jeweils 180° (in entgegengesetzte Richtungen) um ihre Drehachse verdreht werden. Die 1–6 zeigen die Schwenkbiegemaschine 1 dabei stets in derjenigen Benutzungsstellung, in der für den Biegevorgang das größere Oberwangenwerkzeug 12 eingesetzt wird.
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Um ausgehend von der in den 1 und 2 dargestellten Benutzungsstellung der Oberwange 4 auf das kleinere Werkzeug 11 zu wechseln, muss die Oberwange 4 gemäß 2 vorliegend um 180° im Uhrzeigersinn verdreht werden, was selbstverständlich erst nach Entriegelung des Verriegelungsmechanismus möglich ist. Um dann anschließend wieder auf das größere Werkzeug 12 zu wechseln, muss die Oberwange 4 dann (ausgehend von dieser nicht dargestellten Benutzungsstellung) entsprechend um 180° in die entgegengesetzte Drehrichtung verdreht werden.
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Die Oberwange 4 ist vorliegend in beiden Benutzungsstellungen mittels zweier gleichartiger und synchron arbeitender Verriegelungsmechanismen 15, 15' drehfest verriegelbar, von denen je einer im Bereich eines der beiden Ständer 2, 3 der Schwenkbiegemaschine 1, also auf gegenüberliegenden Stirnseiten der Oberwange 4 angeordnet ist.
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Die Betätigung der beiden Verriegelungsmechanismen zum Zwecke der drehfesten Verriegelung der Oberwange 4 erfolgt dabei, wie dies nachstehend noch näher erläutert wird, durch die Abwärtsbewegung der Oberwange 4 aus ihrer oberen Endstellung in Richtung zur (nicht dargestellten) Unterwange, während die Betätigung der beiden Verriegelungsmechanismen 15, 15' zum Zwecke der Entriegelung durch die Aufwärtsbewegung der Oberwange 4 in Richtung zu ihrer oberen Endstellung erfolgt.
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In den 1 bis 3 ist besonders gut ersichtlich, dass der in 1 linksseitig angeordnete Verriegelungsmechanismus 15 einen an der dortigen Hubplatte 7 angeordneten Verriegelungsschieber 16 und zwei in der Drehscheibe 5 der Oberwange 4 ausgebildete Aufnahmen 17, 18 aufweist, wobei der Verriegelungsschieber 16 alternativ in eine der beiden Aufnahmen 17, 18 einfahrbar und aus dieser ausfahrbar ist, wenn sich die Oberwange 4 in der entsprechenden Benutzungsstellung befindet. Der in 1 rechts dargestellte Verriegelungsmechanismus 15' ist im Wesentlichen identisch zu dem in 1 links dargestellten Verriegelungsmechanismus 15 ausgebildet, so dass zur Vereinfachung nachfolgend ausschließlich der in 1 links dargestellte Verriegelungsmechanismus 15 erläutert wird. Die entsprechenden Ausführungen geltend selbstverständlich in gleicher Weise auch für den in 1 rechts dargestellten Verriegelungsmechanismus 15'.
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Weiterhin ist die in den 2 und 3 oben dargestellte Aufnahme 18 sowohl in ihrer Ausgestaltung als auch in ihrer Zusammenwirkung mit dem Verriegelungsschieber 16 gleichartig zu der jeweils unten dargestellten Aufnahme 17, so dass auch hier zur Vermeidung von Wiederholungen lediglich die Ver- und Entriegelung der Oberwange 4 in der dargestellten Benutzungsstellung näher erläutert wird.
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Der Verrieglungsschieber 16 ist in seiner in den 2 und 3 dargestellten Position maximal in die Aufnahme 17 der Drehscheibe 5 eingeschoben, d. h. bis zu deren radial inneren Begrenzung 19, die einen Innenanschlag für den Verriegelungsschieber 16 bildet, wodurch die Oberwange 4 drehfest verriegelt ist. Seitlich weist die Aufnahme 17 zwei parallel zum Verriegelungsschieber 16 verlaufende Wände 20, 21 auf, wobei vorliegend die links dargestellte Wand 20 durch ein an der Drehscheibe 5 angeordnetes und von deren umfangseitigem Rand 22 nach außen abstehendes Anschlagsegment 23 gebildet wird. Auch die innere Begrenzung 19 wird vorliegend durch das Anschlagsegment 23 gebildet (vgl. insbesondere 4a). Die Position des Anschlagsegments 23 an der Drehscheibe 5 der Oberwange 4 kann im Sinne einer Feinjustierung geringfügig durch dazu geeignete Einstellmittel 24 (vgl. 4a und 6a) variiert werden.
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Ein länglicher, sich zwischen den Drehscheiben 5, 6 erstreckender Mittelteil 4 M der Oberwange 4 weist einen im Wesentlichen dreieckförmigen, einteiligen Hohlquerschnitt mit drei äußeren Streben M1 bis M3 und einer inneren Stützstrebe M4 auf (vgl. 2). Der Mittelteil 4 M, der den die beiden Oberwangenwerkzeuge 11, 12 tragenden Teil der Oberwange 4 bildet, ist drehfest mit den Drehscheiben 5, 6 verbunden, wobei der Massenschwerpunkt der Oberwange 4 nicht auf ihrer Drehachse DO, sondern bezogen auf die Darstellung aus 2 links hiervon liegt. Dadurch wird erreicht, dass die Oberwange 4 allein aufgrund der Gewichtskraft und des hierdurch hervorgerufenen Drehmoments derart kraftbeaufschlagt ist, dass das mit der Oberwange 4 mitdrehende Anschlagsegment 23 gegen den drehfest angeordneten Verriegelungsschieber 16 gedrückt wird, so dass sich in Anbetracht des Anschlags eine stabile Drehlage der Oberwange 4 einstellt. Der Verriegelungsschieber 16 ist dabei – auch wenn er aus der Aufnahme ausgeschoben ist – stets in einer solchen Position, dass er eine weitere Verdrehung des Anschlagsegments 23 und damit auch der Oberwange 4 insgesamt verhindert.
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Das durch eine Abwärtsbewegung der Oberwange 4 bewirkte Einschieben des Verriegelungsschiebers 16 in die Aufnahme 17 und das durch eine Aufwärtsbewegung der Oberwange 4 bewirkte Ausschieben des Verriegelungsschiebers aus der Aufnahme 17 heraus wird im Folgenden anhand der 4 bis 6 sowie der 4a und 6a näher erläutert.
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4 bis 6 zeigen jeweils eine (bezogen auf die Ansicht aus 1 von links erfolgende) Seitenansicht auf einen Teil der Schwenkbiegemaschine 1, wobei der Ständer 2 (mit Ausnahme der lagefest daran befestigten Kulissenführung 28) der besseren Übersicht halber nicht dargestellt ist.
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Der Verriegelungsschieber 16 des Verriegelungsmechanismus 15 wird mittels eines Verstellhebels 25 (vertikal) bewegt, wobei der Verstellhebel 25 um eine Drehachse 26 verdrehbar an der Hubplatte 7 angeordnet ist. Ein von der Oberseite des Verstellhebels 25 abstehender Führungszapfen 27 ist in einer fest an dem Ständer 2 angebrachten Kulissenführung 28 zwangsgeführt. Der Verstellhebel 25 umfasst dabei einen links neben seiner Drehachse 26 dargestellten linken Hebelteil 29, an welchem der Führungszapfen 27 angeordnet ist, und einen rechts neben seiner Drehachse 26 dargestellten rechten Hebelteil 30, welcher einen in einem Langloch 31 mit vertikaler Erstreckung aufgenommenen Verstellbolzen 32 aufweist.
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In der Darstellung gemäß den 4 und 4a befindet sich die Oberwange 4 in ihrer unteren Endstellung, in welcher der Führungszapfen 27 sich in einem unteren, vertikal verlaufenden Abschnitt 33 der Kulissenführung 28 befindet. Der Verriegelungshebel 16 ist fest mit dem Verstellbolzen 32 verbunden, welcher sich in 4a am obersten Rand des in der Hubplatte 7 befindlichen Langlochs 31 befindet, wodurch der Verriegelungsschieber 16 vollständig in die Aufnahme 17 eingeschoben ist und an der durch das Anschlagsegment 23 gebildeten inneren Begrenzung 19 der Aufnahme 17 anliegt. Die Oberwange 4 ist in diesem Zustand drehfest verriegelt.
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In der in 5 dargestellten Stellung wurde die Oberwange 4, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel um einen maximalen Öffnungshub von 350 mm anhebbar ist, bereits um 290 mm aus ihrer unteren Endstellung nach oben bewegt. Der Führungszapfen 27 wurde dabei entlang des vertikal verlaufenden, unteren Abschnitts 33 der Kulissenführung 28 zwangsgeführt, ohne dass sich dabei der Verstellhebel 25 um seine Drehachse 26 gedreht hat, sodass sich der Verriegelungsschieber 16 weiterhin in seiner vollständig in die Aufnahme 17 eingeschobenen Position befindet. Die Oberwange 4 ist in diesem Zustand weiterhin drehfest verriegelt.
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In der Stellung gemäß den 6 und 6a wurde die Oberwange 4 um weitere 60 mm bis zu ihrem maximalen Öffnungshub von 350 mm nach oben bewegt. Der Führungszapfen 27 wurde dabei entlang eines oberen, schräg verlaufenden Abschnitts 34 der Kulissenführung 28 zwangsgeführt. Dabei wurde der Verstellhebel 25 im Uhrzeigersinn um seine Drehachse 26 verdreht, wodurch sich der Verstellbolzen 32 innerhalb des ihm zugeordneten Langlochs 31 in der Hubplatte 7 nach unten bewegt hat. In der Folge wurde somit auch der mit dem Verstellbolzen 32 gekoppelte Verriegelungsschieber 16 relativ zur Drehscheibe 5 nach unten bewegt und hierdurch aus der Aufnahme 17 herausgeschoben. Im gegebenen Ausführungsbeispiel ist eine lineare Verschiebung des Verriegelungsschiebers um insgesamt 20,5 mm erzielbar. Die drehfeste Verrieglung der Oberwange 4 zu beiden Drehrichtungen ist damit aufgehoben.
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Die Bremse des Drehantriebs sowie das schwerkraftbedingte Drehmoment der Oberwange 4, welches die Oberwange 4 noch immer gegen das nunmehr nur einseitig als Anschlag wirkende Anschlagsegment 23 drückt, hält die Oberwange 4 jedoch weiterhin in der gegebenen Drehlage, so dass der Verriegelungsschieber 16 bei einer sich anschließenden Abwärtsbewegung der Oberwange 4 wieder problemlos in die Aufnahme 17 einfahren kann. Denn wenn die Oberwange 4 ausgehend von der in den 6 und 6a gezeigten Stellung wieder aus ihrer oberen Endstellung abwärts fährt, so wird der Führungszapfen 27 derart entlang des oberen Abschnitts 34 der Kulissenführung 28 zwangsgeführt, dass sich der Verstellhebel 25 bezogen auf die in 6 dargestellte Orientierung wieder gegen den Uhrzeigersinn zurückdreht, wodurch letztlich der Verriegelungsschieber 16 wieder nach oben bewegt und in die Aufnahme 17 eingeschoben wird, so dass die Oberwange 4 dann wieder in beiden Drehrichtungen drehfest verriegelt wird.
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Um die Schwenkbiegemaschine 1 jedoch ausgehend von der in den 6 und 6a gezeigten Stellung auf das kleinere Oberwangenwerkzeug 11 umstellen zu können, ist lediglich die Oberwange 4 bezogen auf die Darstellung aus 6 um 180° gegen den Uhrzeigersinn zu drehen (entsprechend einer Drehung im Uhrzeigersinn bei der von der gegenüberliegenden Seite erfolgenden Ansicht aus 2), wodurch das die Benutzungsstellung für das kleinere Werkzeug 11 vorgebende Anschlagsegment 23a (vgl. 2) an dem Verriegelungsschieber 16 zum Anschlag kommt. Auch in dieser Position wird die Oberwange 4 aufgrund des schwerkraftbedingten Drehmoments stabil gegen den Anschlag gehalten, so dass eine anschließend erfolgende Abwärtsbewegung der Oberwange 4 den Verriegelungsschieber 16 in die dann nach unten weisende Aufnahme 18 einschieben würde, wodurch wiederum eine drehfeste Verriegelung der Oberwange 4 eintritt.